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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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nar Björnstrand, ihrem ehemaligen Klassenkollegen von 1933,<br />

vermerkt. "Vielleicht war sie innerlich gar nicht so, aber sie<br />

machte nach aussen hin den Eindruck von völliger Stabilität.<br />

Sie verströmte immer den Eindruck von phänomenaler Gesundheit,<br />

Stärke und Vitalität. Sie hatte einen eisernen Willen<br />

und ein unglaubliches Gedächtnis. Ihre Texte lernte sie im<br />

Schlaf." Ein anderer Klassenkollege, Frank Sundstrom, erinnerte<br />

sich, dass sie sehr dezidierte Meinungen über ihre Arbeit<br />

hatte, zu einer Zeit, da Frauen noch keine Ideen zu haben hatten.<br />

Nach einer dritten Kollegin, <strong>Ingrid</strong> Luterkort, "war <strong>Ingrid</strong><br />

eine Schönheit – und sie wusste es auch".<br />

Das grosse Talent wurde auch vom Regisseur Alf Sjöberg<br />

erkannt, der sich in jenem Herbst 1933 zum absolut ungewöhnlichen<br />

Schritt entschloss, <strong>Ingrid</strong> (<strong>als</strong> junge Dramaten-<br />

S<strong>tu</strong>dentin) in Sigfrid Siwertz's Stück "Ett Brott" (Ein Verbrechen)<br />

aufzunehmen, das er eben am Theater vorbereitete und<br />

in dem Edvin Adolphson, einer der gefeiertsten schwedischen<br />

Schauspieler, die Hauptrolle spielte. Nach geheiligter Tradition<br />

durften nur die besten S<strong>tu</strong>denten im letzten Semester für<br />

Sprechrollen am Theater beigezogen werden. So bewirkte Sjöbergs<br />

Wahl der Erstjahres-S<strong>tu</strong>dentin <strong>Ingrid</strong> erheblichen Widerstand<br />

und persönliche Anfeindung gegen sie – bis hin zum Eklat,<br />

wo ein S<strong>tu</strong>dent, der sie auf der Strasse antraf, ihr ein Buch<br />

auf den Kopf schlug. Sjöberg musste nachgeben und <strong>Ingrid</strong><br />

musste sich während den Pr<strong>ob</strong>en dieses Winters noch aus dem<br />

Stück zurückziehen.<br />

Der Vorfall hätte eine andere achtzehnjährige S<strong>tu</strong>dentin<br />

deprimieren können – bis hin zum Verlassen der Schule. Aber<br />

<strong>Ingrid</strong> war zu entschlossen, im Interesse des Erfolgs durchzuhalten<br />

– und war damit gut beraten. Im folgenden April gelang<br />

es Sjöberg dann doch, etwas für <strong>Ingrid</strong>s Karriere zu <strong>tu</strong>n. Diesmal<br />

brachte er sie zusammen mit ein paar andern Erstklasse-<br />

Mädchen in einer Massenszene von Sheridans klassischer Komödie<br />

"Die Rivalen" unter, die er zwischen Mitte Mai und Anfang<br />

Juni 1934 mit 19 Vorstellungen im Programm hatte. Die<br />

Hauptrolle (Kapitän Absolut) wurde wiederum von Edvin<br />

Adolphson gespielt; zu ihrem Missvergnügen war <strong>Ingrid</strong> nur<br />

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