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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Schwierigkeiten gehen und weinte vor Schmerz und Anstrengung.<br />

Und dann, praktisch über Nacht, war sie nicht mehr in<br />

der Lage, ihren Rücken zu strecken.<br />

Oscar Scagliatti, ein führender Orthopädie-Chirurg, diagnostizierte<br />

eine schwere lähmende Scoliose, eine Verkrümmung,<br />

die die Wirbelsäule bis zu einer Schlangenlinie deformieren<br />

konnte. Ohne einen sofortigen und entschlossenen Eingriff<br />

bestand die Gefahr, dass Isabella nie fähig wäre, aufrecht<br />

zu stehen – geschweige denn zu gehen. Am Morgen des 21.<br />

April brachte <strong>Ingrid</strong> Isabella zum Trauma Center in Careggi, in<br />

der hügligen Toscana ausserhalb von Florenz, einer der fortschrittlichsten<br />

Kliniken Irtaliens. Sämtliche Kosten für die aufwändigen<br />

und schwierigen Behandlungen der kommenden eineinhalb<br />

Jahre wurden ausschliesslich von <strong>Ingrid</strong> getragen; R<strong>ob</strong>erto<br />

teilte die emotionale Belas<strong>tu</strong>ng. (Während den achtzehn<br />

Monaten nach "Indiskret" hatte sie ihm freiwillig 75 % ihrer<br />

Gage von $ 125'000 für den Unterhalt ihrer drei Kinder zukommen<br />

lassen.)<br />

Aber das Vorgehen war weit entfernt von einfach und<br />

schmerzlos. Bevor operiert werden konnte, musste Isabella<br />

vom Nacken bis zum Becken eingegipst werden und eine Reihe<br />

entsetzlich schmerzhafter Streckübungen über sich ergehen<br />

lassen: ihr Kopf musste stark nach hinten gedrückt werden,<br />

damit der Gipspanzer nicht zu einer Deformierung der Wirbelsäule<br />

führen konnte. Das war eine grauenhafte Qual für das<br />

Mädchen, gegen die es aus drei Gründen keine Anästhesie<br />

gab: die Ärzte mussten wissen, wann die Krümmung der Wirbelsäule<br />

im richtigen Mass korrigiert war; ihr Kopf durfte durch<br />

die Verkrümmung nicht ins Gips-Korsett sinken, und schliesslich<br />

musste verhindert werden, dass sich Isabella während dieser<br />

zweijährigen Behandlung an Narkotika gewöhnte. Und so<br />

widmete <strong>Ingrid</strong> <strong>Bergman</strong> vom Frühjahr 1966 bis zum Sommer<br />

1967 praktisch ihr ganzes Leben der Pflege ihrer Tochter (mit<br />

Ausnahme eines zweiwöchigen Aufenthalts in London zur Erfüllung<br />

einer Auftragsverpflich<strong>tu</strong>ng). Es machte den Eindruck, <strong>als</strong><br />

wollte sie um jeden Preis eine Wiederholung dessen verhindern,<br />

was sich vor 17 Jahren zutrug und wofür sie sich Pia ge-<br />

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