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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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nahmslosen Eigenbrötlerin zur leidenschaftlichen Florence<br />

Nightingale. Mit Leichtigkeit von der Komödie (sie füttert ihren<br />

Hund, während Bomben den Hotel Speisesaal durchschlagen)<br />

zum Drama (der Pflege von Verwundeten) wechselnd, machte<br />

<strong>Ingrid</strong> alles glaubhaft. Wenn sie zu ihrer kurzen Affäre in der<br />

Story sagt: "Herzen sind nie gebrochen – sie werden dann und<br />

wann etwas gequetscht, aber sie heilen immer wieder", lag in<br />

diesen Worten ein wehmütiger Unterton von Wahrheit.<br />

Noch erfreulicher verlief ihr Wiedersehen mit ihrem alten<br />

Freund und Regisseur Gustav Molander, für den sie diesen<br />

Herbst in einem andern Anthologiefilm in Stockholm auftrat –<br />

ihrem ersten Film in Schweden seit über fünfundzwanzig Jahren.<br />

Jetzt 76 und nahezu taub, kehrte Molander zu jener ruhigen,<br />

gemimten Regie zurück, die er Jahrzehnte zuvor mit <strong>Ingrid</strong><br />

angewandt hatte. In ihrer Darstellung einer törichten, gierigen<br />

sozialen Aufsteigerin in einem Kurzfilm von Guy de Maupassants<br />

Stück "The Necklace" schwang ein Hauch von nostalgischer<br />

Betroffenheit mit, und diesmal waren sich die<br />

schwedischen Kritiker ausnahmslos einig in ihrem L<strong>ob</strong> für den<br />

alternden Mentor und seinen berühmten Schützling.<br />

EIGENTLICH WOLLTE INGRID LÄNGER in Stockholm<br />

bleiben, doch dann brauste sie ab nach Rom, <strong>als</strong> eine frühe<br />

Winter-Grippe den ganzen Rossellini-Haushalt lahmlegte und<br />

R<strong>ob</strong>erto der Hysterie nahe war. Zur Weihnachtszeit war <strong>Ingrid</strong><br />

Krankenpflegerin wie dam<strong>als</strong> im "Gelben Rolls-Royce", nur<br />

diesmal erfreulicherweise unter Pias Mithilfe.<br />

Nach dem S<strong>tu</strong>dienabschluss, einer gescheiterten Ehe<br />

und einer kurzen Tätigkeit bei der UNESCO stand Pia mit 26<br />

ziellos vor einer perspektivenlosen Zukunft – "ich konnte mir<br />

keinen Beruf vorstellen, den ich hätte ausüben können". Einige<br />

Versuche <strong>als</strong> Schauspielerin scheiterten (meistens, weil ihre<br />

kleinen Rollen – nicht wegen mangelndem Talent - wegfielen),<br />

sodass sie bei <strong>Ingrid</strong> und Lars in Paris, wie auch bei R<strong>ob</strong>erto in<br />

Rom ein willkommener Gast war und in Rom so etwas wie der<br />

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