Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Fernsehen, Radio und Fotos hinter mich bringen, fast
so schlimm, wie damals, als ich hier ankam. Ich war
drauf und dran, zusammenzubrechen und vor ihnen allen
loszuheulen.
Es war zuviel. Ich hielt es daher für besser, dass du
nicht zum Flughafen kommst. Du hast mich so oft gefragt
(wann du zu mir nach Paris zurückkommen könnest),
und ich sagte immer: "Warte". Es ist nicht so,
dass ich das nicht möchte. Aber ich möchte, dass du
dich selbst wieder auffängst. Ich kann dir dabei nicht
helfen. Gerade jetzt musst du es selbst durchstehen.
Wieder in Paris zu sein, würde bedeuten, dich bei einer
andern Person zu verstecken. Du weißt, dass es am
Ende für dich nur schlimmer würde. Es wird immer eine
Zeit kommen, wo du mit der Einsamkeit fertig werden
musst. Ich werde morgen an dich denken, wenn sich
der Vorhang hebt und ich Auge in Auge mit dem Publikum
stehe.
Schlaf wohl
Ingrid"
Anderson war gerührt und dankbar für ihre Aufrichtigkeit.
Ja, er hatte sich in sie verliebt. Aber das geschah sehr
schnell, und wie tief die Anhänglichkeit und echt die gegenseitige
Zuneigung auch war, sie war die Folge eines kritischen
Moments, einer tiefgründigen Notlage in ihrer beider Leben.
Sie hätte die Affäre leicht noch weiterziehen können, doch am
Ende wäre sie nach wie vor beides gewesen: Frau Rossellini
und Ingrid Bergman, eine Frau deren Leben sich einmal mehr
privat und beruflich dramatisch veränderte. Ein Leben mit ihr
hätte für Anderson das geographische Chaos und die Desorientierung
bedeutet, denn er war eine wichtige Stimme im
amerikanischen Theaterleben und stand für bedeutende Drehbuchaufträge
unter Vertrag.
Ohne ihr gemeinsames Leben konnte sich sein Talent
entfalten und erweitern; hätten sie aber ihre Schicksale miteinander
verbunden – na ja, wenigstens sie hätte Drachen ge-