Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

"....Ich danke Gott für dich und dafür, dass du meine Wege
gekreuzt hast. Da bin ich nun – deine alte Dame, dein Kobold
und dein Unglück – ich bin nun deine Bürde und werde dir
zeitlebens am Hals hängen....."
1957 - 1964
(Ingrid an Lars Schmidt, ihren dritten Ehemann)
EINES SPÄTEREN ABENDS eilte Ingrid von einer Einkaufstour
zu ihrer Suite im Raphael zurück. "Schau mal, was
ich gekauft habe!" sagte sie aufgeregt zu Bob Anderson. Sie
packte ein Päckchen von etwas mehr als der Grösse einer
Postkarte aus, da kam ein Miniaturgemälde von Auguste Renoir,
dem Vater ihres kürzlichen Regisseurs, zum Vorschein.
"Das", sagte sie mit Nachdruck zu Bob, "ist das erste Mal,
dass ich über mein eigenes Geld verfügen konnte. Ich beschloss,
mich selbst zu überraschen, ging aus und kaufte mir
etwas!" Ihnen beiden war klar, dass dies den Beginn einer
neuen Freiheit in ihrem Leben bedeutete, die sie allerdings
teurer bezahlte als den Renoir. Was ihren Umgang mit ihrem
eigenen Geld anbelangt, war klar, dass Ingrid bescheiden lebte.
Sie musste auch: die Rossellini-Filme brachten kein Einkommen,
und was sie von vor 1950 besass, ging für die
Lindström-Scheidung flöten.
Etwa gleichzeitig anfangs 1957 sassen Ingrid und Bob
nach einer "Tee und Mitgefühl"-Vorstellung in Ingrids Suite im
Raphael beim Abendessen, als ein Telefonanruf von Cary
Grant aus Hollywood durchgestellt wurde. Er und Regisseur
Stanley Donen hatten eben eine Produktionsgesellschaft gegründet
und wollten, dass sich ihnen Ingrid für ihr erstes Pro-
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