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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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auch vom Gedanken an den neorealistischen Film verlor er<br />

den Bezug zum intimen, meditativen Wesen des Oratoriums.<br />

Die Kritiker bemängelten die Produktion <strong>als</strong> unbeholfen<br />

und statisch, doch <strong>Ingrid</strong> erhielt beachtliches L<strong>ob</strong>. Mitten in<br />

der Tournée sorgte R<strong>ob</strong>erto für eine Filmaufzeichnung; später<br />

erklärte er kurz und bündig, "es sei ein totaler Flop gewesen,<br />

den niemand habe sehen wollen. Basta!" <strong>Ingrid</strong> ergänzte: "Die<br />

Sprache musste synchron zur Musik gehen, und Rossellini achtete<br />

nicht sehr auf diesen Punkt. Er spielte die Musik im Playbackverfahren<br />

ein. In der Oper war das perfekt, aber im Film<br />

ging etwas daneben. Die Playback-Musik war ein Teil des<br />

Pr<strong>ob</strong>lems."<br />

Bezüglich ihres Einkommens erwähnte <strong>Ingrid</strong> in Briefen<br />

an Freunde, dass ihnen nach allen Spesen (sie hatten ihre drei<br />

Kinder und das Kindermädchen dabei) nicht mehr viel Bargeld<br />

übrig blieb. "Wenn ein guter Film entsteht, ist es wohl besser,<br />

sich nicht mehr vorzunehmen, <strong>als</strong> den Kindern neue Schuhe<br />

zu kaufen." Wie zu erwarten war, gab es auch Gemecker von<br />

Kolumnisten, die den Rossellinis vorwarfen, dass sie ihre noch<br />

kleinen Kinder quer durch Europa mit sich schleppten und sie<br />

einer derartigen Belas<strong>tu</strong>ng aussetzten. "Es ist nicht das erste<br />

Mal, dass ich solche Ratschläge zu hören bekomme", erwiderte<br />

<strong>Ingrid</strong>. "Ich habe Pia nie auf Tournée mitgenommen. Diesmal<br />

will ich meine Kinder aber bei mir haben!"<br />

R<strong>ob</strong>erto wollte wie üblich von einer Zusammenarbeit<br />

<strong>Ingrid</strong>s mit einem andern Regisseur nichts wissen – <strong>ob</strong>schon,<br />

wie ebenso üblich, bei <strong>Ingrid</strong> und Kay Brown wöchentlich Anfragen<br />

von europäischen Regisseuren eingingen, die <strong>Ingrid</strong><br />

nun erstm<strong>als</strong> selbst beantwortete. Die ersten Angebote kamen<br />

u.a. auch von Hollywood, von wo George Cukor schrieb um<br />

<strong>Ingrid</strong>s Interesse an einer Filmversion der Hawthorne-Novelle<br />

"The Marble Faun" zu erkunden. <strong>Ingrid</strong> musste ihm antworten,<br />

dass ihr Mann das Script gelesen und die italienische Version<br />

<strong>als</strong> völlig unglaubwürdig und unmöglich empfunden habe.<br />

Abgesehen davon, dass das Stück in Stil und Handlung mit<br />

Leichtigkeit hätte auf den Punkt gebracht werden können:<br />

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