Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman
Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman
Suppe zu sich nehmen könnte, wenn sie doch nur einen besseren Arzt finden könnten, wenn nur... Gegen Mitternacht am 28. Juli wurde sein Atem schwach, und vier Stunden später, als Ingrid und Greta bei ihm am Bett sassen, drehte er noch kurz den Kopf und sandte beiden einen liebevollen Blick. Um 3.55 Uhr am Morgen des 29. Juli 1929 war Justus Samuel Bergman, 55, tot. Ingrid wird in genau einem Monat vierzehnjährig. Tags darauf erschien in den Zeitungen eine Notiz, die Otto und Ellen über der Unterschrift von Ingrid verfasst hatten. "Ruhig und friedlich hat uns gestern mein lieber Vater verlassen. Um ihn trauern seine Tochter, Verwandten, Freunde und ehemaligen Mitarbeiter. Beerdigung auf dem Nordfriedhof, Samstag, 3. August um 16 Uhr." Während Monaten lebte Ingrid so in sich zurückgezogen, dass man begann, um ihre Gesundheit zu fürchten. Da gab es keine improvisierten Vorstellungen mehr für die Familie, keine Vorträge oder sonstige Unterhaltung, und sie ging auch jedem Gespräch aus dem Weg. Greta, die bis zum Ende des Schulsemesters bei ihr blieb, konnte das arme Mädchen für gar nichts interessieren, weder einen Film noch – selbst im Herbst – ein Theaterstück. Ingrid versuchte zu malen, doch wenn ihr Pinsel die Leinwand berührte, wurde sie zu traurig, zu müde um sich zu konzentrieren, zu denken, sich zu erinnern, sodass ihr Vaters Pinsel aus den Fingern fiel. "Ich wusste nicht, wie ich weiterleben sollte," sagte sie zu diesem Jahr. "Klar, ich lebte - wir alle überleben." Aber während ihres ganzen Lebens gab es Momente, in welchen diese Erinnerung einen Schatten der Trauer über Ingrid verbreitete. "Als ich ein Kind war," berichtete ihre älteste Tochter Pia später, "sah ich Mama oft über den Verlust von Vater und Mutter trauern." Justus hinterliess ein Vermögen von nahezu einer halben Million schwedischen Kronen ($ 100'000 gem. Wechselkurs von 1997). Ein Viertel davon, in Form von Aktien der Gesellschaft, deren Managing Director er war, wurde treuhänderisch 40
für Ingrid angelegt, und kleine Beträge wurden an Verwandte und Freunde verteilt. Mitte September wurde Papas Wohnung aufgegeben und Ingrid in Tante Ellens düstere Zweitstock-Wohnung an der Nybergsgatan 6 gezügelt. Der Ort lag in der Nähe und war Ingrid vertraut. So war Ingrid Bergman mit vierzehn eine Vollwaise, die tragischerweise nicht mehr fähig war, sich auf die Dauerhaftigkeit menschlicher Zuneigung und Zuwendung zu verlassen. 1925 – im Mädchen-Lyzeum 41
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für <strong>Ingrid</strong> angelegt, und kleine Beträge wurden an Verwandte<br />
und Freunde verteilt.<br />
Mitte September wurde Papas Wohnung aufgegeben<br />
und <strong>Ingrid</strong> in Tante Ellens düstere Zweitstock-Wohnung an der<br />
Nybergsgatan 6 gezügelt. Der Ort lag in der Nähe und war <strong>Ingrid</strong><br />
vertraut. So war <strong>Ingrid</strong> <strong>Bergman</strong> mit vierzehn eine Vollwaise,<br />
die tragischerweise nicht mehr fähig war, sich auf die Dauerhaftigkeit<br />
menschlicher Zuneigung und Zuwendung zu verlassen.<br />
1925 – im Mädchen-Lyzeum<br />
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