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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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haben über manche deiner Freunde mit geschiedenen<br />

Eltern gesprochen. Es ist nichts Ungewöhnliches, einfach<br />

eher traurig... Schreib mir, und ich werde dir<br />

anworten, und die Zeit wird – so hoffe ich – schnell<br />

vergehen, bis wir uns wieder sehen."<br />

Obschon daraus in den folgenden Jahren viel Kummer<br />

resultierte, beruhte die Si<strong>tu</strong>ation nicht auf <strong>Ingrid</strong>s Gefühllosigkeit<br />

oder absichtlichem Im-Stich-lassen. Von allem Anfang an<br />

wollte sie für sich und ihre Tochter Besuche organisieren und<br />

hoffte, mehr von dem mit Pia zu verbringen, was man später<br />

<strong>als</strong> "intensiv genutzte Zeit" bezeichnete. Aber diese Erwar<strong>tu</strong>ngen<br />

erwiesen sich <strong>als</strong> schreckliche Fehlkalkulationen. Während<br />

Jahren danach gebaren auch andere Schauspielerinnen uneheliche<br />

Kinder. Aber Catherine Deneuve, Vanessa Redgrave, Susan<br />

Sarandon, Madonna und vielen andern wurde das alleinige<br />

Entscheidungsrecht über ihr Privatleben zuerkannt und sie hatten<br />

nicht unter der öffentlichen Diffamierung zu leiden – allerdings,<br />

ist zuzugeben, haben sie auch nicht ein Kind verlassen<br />

um andere Kinder zu bekommen. <strong>Ingrid</strong>s Si<strong>tu</strong>ation war 1949<br />

sehr schwierig; und leider sollte es 1950 noch schlimmer<br />

kommen.<br />

"Ich hätte die ganze Geschichte mit R<strong>ob</strong>erto Rossellini<br />

diskreter behandeln sollen", sagte sie Jahre später, indem sie<br />

die Verantwor<strong>tu</strong>ng für beide übernahm. "Aber ich war mir nicht<br />

bewusst, dass ich dem amerikanischen Volk gehörte und dass<br />

sich jedermann berechtigt glaubte, mir zu sagen was ich zu<br />

<strong>tu</strong>n und wie ich mein Privatleben zu gestalten hätte. Ein Filmstar<br />

ist ein lächerliches kommerzielles Produkt. Die Leute sagten<br />

einmal, ich sei das Vorzeigemodell einer Ehefrau und Mutter.<br />

Sie sahen mich <strong>als</strong> Jeanne d'Arc und glaubten, ich sei eine<br />

Heilige. Das bin ich nicht. Ich bin nur ein Mensch. Als Resultat<br />

davon fühlte ich mich schuldig – ein Leben lang." Dass ein Teil<br />

dieses Schuldgefühls berechtigt war, hat sie allerdings nie bestritten.<br />

Jeanne d'Arc wurde <strong>als</strong> Hexe verurteilt und in der Folge<br />

einer Justizfarce auf dem Scheiterhaufen verbrannt. <strong>Ingrid</strong> von

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