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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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wurde (mit ihren eigenen Worten): "elend – es gibt kein anderes<br />

Wort dafür". Sie wurde zur ersten Nebendarstellerin auf<br />

den Seiten der regelmässig erscheinenden Serien der grossen<br />

Zei<strong>tu</strong>ngen und Magazine der Welt. Für den Rest ihres Lebens<br />

bedauerte <strong>Ingrid</strong> nur einen Aspekt ihrer Scheidung: ihre viel<br />

zu lange dauernde Entfremdung von ihrer Tochter, die 1949<br />

natürlich in dieser Form nicht vorhersehbar war. Wann immer<br />

<strong>Ingrid</strong> nach Amerika zurückkehren wollte, wurde das Vorhaben<br />

durch die Umstände verhindert; jedesmal, wenn sie Pia<br />

nach Europa holen wollte, gab es irgendwelche Hindernisse,<br />

die das undurchführbar machten. Sie wollte nie so lange vom<br />

Leben ihrer Tochter ausgeschlossen sein; aber sie war so lange<br />

vom Leben ihrer Tochter ausgeschlossen.<br />

"Ich dachte, sensible Menschen könnten scheiden und<br />

sich dennoch vernünftig zueinander verhalten", sagte <strong>Ingrid</strong><br />

später. "Es wollte nie in meinen Kopf gehen, dass ich auf soviel<br />

Bitterkeit stossen und Pia verlieren würde. Ich stellte mir vor,<br />

dass sie zeitweise bei mir und im übrigen bei ihrem Vater leben<br />

könnte. Ich dachte, er und ich könnten Freunde bleiben.<br />

War es denn so unmöglich, so zu denken? Verkehren nicht<br />

viele geschiedene Leute in Anstand miteinander?"<br />

Im Juni war praktisch alles ausser Kontrolle – der Film,<br />

ihr Leben und alle Beziehungen darin. Und sie war jetzt ebenso<br />

vollständig von R<strong>ob</strong>erto dominiert, wie zuvor von Petter.<br />

Aber sie vergass ihre Tochter nicht. "Unser Leben, liebste<br />

Pia, wird sich ändern", schrieb sie diesen Sommer.<br />

"Der Unterschied wird der sein, dass du mehr bei Papa<br />

leben wirst und Mama wie so oft zuvor woanders sein<br />

wird, nur wird sie diesmal für noch längere Zeit weg<br />

sein, was aber nicht heisst, dass wir uns nie sehen<br />

werden. Du wirst bei mir deine Ferien verbringen. Wir<br />

werden es lustig haben und Ausflüge machen. Du<br />

darfst nicht vergessen, dass ich Papa liebe und dass<br />

ich dich liebe, und daran kann sich nichts ändern. Aber<br />

manchmal möchte ein Mensch mit jemand anderem<br />

leben, der nicht zur eigenen Familie gehört. Das ist<br />

dann eine Trennung oder Scheidung. Ich weiss, wir<br />

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