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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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"Ich glaube, meine Visionen seien gut", erklärte sie,<br />

und <strong>Ingrid</strong> hätte dabei ohne weiteres an ihre eigenen Gaben<br />

denken mögen. "Ich weiss, sie sind gut, aber ich weiss nicht,<br />

wie sie zu verteidigen. Wenn ich vor Gericht gestellt werde<br />

und beweisen muss, was ich glaube, wie soll ich beweisen,<br />

dass sie gut und nicht schlecht sind? Ja, und ich frage mich<br />

selbst, <strong>ob</strong> ich immer ehrlich war, denn wenn ich bei den Menschen<br />

war, spielte ich eine Rolle . . . Wenn ich mit meiner eigenen<br />

Stimme sprach, hörte niemand zu, hörte mich niemand<br />

. . . War es denn ehrlich, Wege zu beschreiten, die nicht die<br />

meinen waren? Ich weiss, darauf gibt es keine Antwort."<br />

Jeanne d'Arcs Dilemma hatte eine moderne Resonanz<br />

in <strong>Ingrid</strong> <strong>Bergman</strong>s Dilemma, deren Leben sich grundlegend<br />

veränderte, während sie die Monotonie von 199 Vorstellungen<br />

zwischen November 1946 und Mai 1947 durchstand. An der<br />

Premieren-Party im Astor Hotel musste sich <strong>Ingrid</strong> mehrfach<br />

aus der Menge von Gästen und Bewunderern zurückziehen.<br />

Kay und Ruth folgten ihr jedesmal und berichteten Petter und<br />

Joe, es gehe ihr gut und sie werde bald zurück sein. Was sie<br />

verschwiegen, war, dass sie sie im Ladies Room in einen Sessel<br />

gekrümmt weinend vorfanden.<br />

"JOAN OF LORRAINE" WURDE SCHNELL ZU EINEM HIT<br />

der Broadway-Saison und seine sechsmonatige Laufzeit hätte<br />

ohne weiteres verlängert werden können. Mag diese Erfahrung<br />

für <strong>Ingrid</strong> auch wundervoll gewesen sein, so war sie dennoch<br />

nicht ungetrübt: die physischen und psychischen Anforderungen<br />

von acht Vorstellungen die Woche, die Komplikationen bei<br />

Krankheit oder Liebeskummer, die Ungewissheit ihrer Zukunft<br />

in Hollywood und die ihrer Ehe – all das führte zu einer nervlichen<br />

Belas<strong>tu</strong>ng, mit der sie während des ganzen Jahres zu<br />

kämpfen hatte. Wie sich Ruth, Joe und Kay erinnerten, schien<br />

<strong>Ingrid</strong> dam<strong>als</strong> unfähig, einen Moment still zu sitzen.<br />

Aber wenigstens für kurze Zeit war sie dazu gezwungen.<br />

Der Winter 1947 ging <strong>als</strong> einer der schlimmsten in die<br />

Wetterstatistik des Landes ein, und eine schlimme Grippe-<br />

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