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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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unregelmässigen Abständen während der nächsten zwei Jahre<br />

erlebten <strong>Ingrid</strong> und Capa (den sie immer nur so nannte) ein<br />

diskretes aber intensives Abenteuer. Aber er kam jedem Gespräch<br />

über ernsthafte Absichten zuvor, und vorderhand stellte<br />

sie kein Ultima<strong>tu</strong>m. Sie war einfach zufrieden mit dem, was sie<br />

hatte.<br />

ABER MITTE JULI wurde <strong>Ingrid</strong> endlich nach Deutschland<br />

beordert, und Capa, der in Paris weiterhin auf Anweisungen<br />

wartete, versprach, sich mit ihr in Berlin zu treffen. Ihr<br />

erster Besuch im Heimatland ihrer Mutter, dem Land von Tante<br />

Mutti und dem Ort, wo sie ihren Vertrag mit der UFA zu erfüllen<br />

hatte, schien keine besonderen Emotionen in ihr hervorgerufen<br />

zu haben, oder jedenfalls keine, die sie dam<strong>als</strong> oder später<br />

Freunden gegenüber zum Ausdruck gebracht hätte. In einem<br />

Brief an Petters Familie, den sie im September nach ihrer<br />

Rückkehr nach Amerika geschrieben hatte, drückte sie lediglich<br />

Sympathie für die Zivilbevölkerung aus, die diesem Krieg zum<br />

Opfer gefallen war: "Arme Leute, muss man sagen, wenn man<br />

die zerstörten deutschen Städte sieht, auch wenn man selbst<br />

froh darüber ist, dass sie endlich ihre Strafe erhalten haben."<br />

Was ihre Familie anbetrifft, so war Tante Muttis Nazi-Liebhaber<br />

seit ihrem letzten Besuch verstorben und Tante Mutti selbst<br />

war es irgendwie gelungen, nach Kopenhagen zu entkommen,<br />

aber zwischen Tante und Nichte gab es keine Nachkriegs-<br />

Kontakte mehr.<br />

Den ersten Halt auf der Reise machte sie in Bayern, wo<br />

sie ihre Kollegen traf. <strong>Ingrid</strong> bewunderte Jack Benny enorm<br />

und schloss sich ihm für satirische Sketches für die Soldaten<br />

an; mit Martha Tilton sang sie fröhliche Duette, und in Larry<br />

Adler fand sie einen lustigen, begabten Verehrer. Der in Baltimore<br />

geborene Adler, verheiratet und ein Jahr älter <strong>als</strong> <strong>Ingrid</strong>,<br />

war ein schlankes, dunkelhaariges, helläugiges Genie, das<br />

zwar keine Musiknoten lesen, die Musik selbst aber umso<br />

grossartiger komponieren und spielen konnte. <strong>Ingrid</strong> fand Adler<br />

so "romantisch, so angenehm <strong>als</strong> Gesellschafter; und seine<br />

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