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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Wieder zuhause, rief sie Selznick sofort an, der ihr sagte,<br />

er habe das Script gelesen und – ja, es wäre eine nette<br />

Rolle, aber er sei sehr unsicher. <strong>Ingrid</strong> rief sofort McCareys<br />

Büro bei RKO an, vereinbarte, das Script zu lesen und begann<br />

unverzüglich Selznick zu beackern: "Wenn ich das nicht machen<br />

darf, werde ich nach Schweden zurückkehren!"<br />

McCarey bekam <strong>Ingrid</strong>, und Selznick bekam $ 175'000<br />

bar für die Ausleihe, sowie die Rückgabe von zwei RKO-Filmen,<br />

die er vor mehr <strong>als</strong> einem Jahrzehnt produziert hatte, "A Bill of<br />

Divorcement" und "Little Women".<br />

Und so begann <strong>Ingrid</strong> ihre Vorberei<strong>tu</strong>ngen für die neue<br />

Rolle, was in diesem Falle den Besuch eines Konvents von unterrichtenden<br />

Schwestern in Los Angeles bedeutete, wo sie<br />

McCareys Tante traf, die Mitglied des Ordens und wohl auch<br />

weitgehend die Inspiration für die Rolle war, die sie nun spielen<br />

wollte. Von ihren Besuchen bei den Schwestern empfing<br />

<strong>Ingrid</strong> konkrete Vorstellungen, wie sie Schwester Benedict in<br />

"The Bells of St. Marys" spielen respektive eben nicht spielen<br />

wollte. Sie war entzückt davon, alle gängigen Clichés über<br />

Schwestern erschüttert zu sehen: im Leben dieser Frauen hatte<br />

es keinen Platz für aufgesetzte Frömmigkeit. Statt dessen<br />

sah sie ruhige Hingabe, harte Arbeit, Zielstrebigkeit und einen<br />

erfrischenden Sinn für Humor. Diese Frauen waren, wie sie<br />

überrascht feststellen musste, in mancherlei Beziehung wie sie<br />

selbst.<br />

ABER DIE NONNEN WAREN MIT IHREN PFLICHTEN<br />

GLÜCKLICH; <strong>Ingrid</strong> war es nicht. Als ihre Ehe am Ende dieses<br />

Jahres völlig aus den Fugen war, bat sie Petter schliesslich um<br />

die Scheidung. Aber sie hätten sich doch nie gestritten, protestierte<br />

er: warum sollten sie sich denn trennen? Streitereien<br />

seien nutzlos, entgegnete <strong>Ingrid</strong>, weil zwischen ihnen überhaupt<br />

kein Gedankenaustausch stattfand. Ihr Leben, ihre Karriere,<br />

der familiäre Betrieb und das Kind: alles hätte er fest<br />

unter seiner Kontrolle. "Ich will nicht mit dir streiten", sagte sie<br />

traurig, "ich gehe einfach weg". Aber er überzeugte sie davon,<br />

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