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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Die "Tour durch Amerika" führte sie in Beglei<strong>tu</strong>ng von<br />

Joe Steele nach Indiana, Penssylvania, Wisconsin und Kanada.<br />

Steele hatte den Eindruck, <strong>Ingrid</strong> sei "wie ein Rennpferd am<br />

Start, begierig darauf, von ihrer eingefleischten Rastlosigkeit<br />

wegzukommen". Bezüglich ihres Ehemanns stellte Steele fest,<br />

dass Petter gegen <strong>Ingrid</strong>s Abreise einmal mehr nichts einzuwenden<br />

hatte. Steele glaubte den Grund für diese stille Übereinstimmung<br />

darin zu sehen, dass es für die Lindströms immer<br />

schwieriger wurde, zusammenzusein. 1944 gab es praktisch<br />

kein Eheleben mehr.<br />

Bei jedem Halt auf dieser Werbetour (die sie auf Einladung<br />

des War Department unternahm), verlas <strong>Ingrid</strong> Reden,<br />

die in Hollywood von vom War Department eingesetzten<br />

Schreibern verfasst wurden – ausgedehnte, grandiose Elaborate,<br />

die in keiner Weise zu ihrer Persönlichkeit passten. Oft legte<br />

sie diese langweiligen Passagen einfach zur Seite und sprach<br />

aus dem Stegreif zu ihrem Publikum – in Schulen, Baseball<br />

Parks und Ballräumen, wo sie den Leuten von Ihrem Leben in<br />

Schweden und von ihrer Dankbarkeit, in Amerika arbeiten zu<br />

dürfen, erzählte. Dann folgte eine kurze dramatische Lesung<br />

aus einer kleinen Sammlung von Geschichten und Versen, die<br />

sie zusammengestellt hatte: Auszüge aus Paul Gallicos "The<br />

Snow Goose", Gedichte von Paul Sandburg oder eine Geschichte<br />

von Ben Hecht.<br />

Mit ihrer eindrücklichen, fliessenden Rede und ihrer Aura<br />

von Wärme und Aufrichtigkeit er<strong>ob</strong>erte sie jede dieser Zuhörergruppen<br />

und brachte damit jedesmal einen wertvollen Geldbetrag<br />

ein. Neben diesen Veranstal<strong>tu</strong>ngen wurden auch zivile<br />

Luncheons, Cocktail-Parties, Spitalbesuche, Radio-Interviews<br />

und Presse-Konferenzen im Interesse der Sache durchgeführt.<br />

So brachte sie lange Tage hinter sich, um danach in eine andere<br />

Stadt weiterzuziehen, wo noch längere Tage auf sie warteten,<br />

aber – nach Steele – war von <strong>Ingrid</strong> <strong>Bergman</strong> nie ein<br />

Hauch von Klage zu vernehmen, nur "eine erstaunliche, unermüdliche<br />

Begeisterung für die Arbeit, die noch vor ihr lag"<br />

festzustellen.<br />

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