Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

Mit Petters Einwand bezüglich mittelmässiger Filme
wurde der Produzent leicht fertig. Er verwies ganz einfach auf
die grosse Popularität und die Einnahmen aus "Dr. Jekyll and
Mr. Hyde“, "Casablanca" und "For Whom the Bell Tolls" (der
ungeachtet seiner Kritiken auf nationaler Ebene zahllose Massen
anzog); ausserdem sollte "Gaslight" im Mai in die Kinos
kommen, wofür alle Prognosen mehr als ermutigend lauteten.
Auch die dritte Klage sei fadenscheinig, stellte Selznick
fest: alle die Vertragsänderungen, vorgezogen wie sie waren
(meist auf Petters Verlangen hin), brachten Ingrid einen höheren
Pro-Film-Ertrag und höhere Boni – wo also lag das Problem?
Was Jeanne d'Arc anbelangte, war das während des
Krieges praktisch ausgeschlossen. "Zeitweise waren die Gefühle
unseres Landes für die Franzosen nicht die allerbesten, und
wenn schon, dann waren wir nie sehr sicher, ob wir nicht tatsächlich
mit Vichy kämpften (die kollaborierende französische
Strohpuppen-Regierung während der deutschen Besetzung des
Landes). Selbst heute noch ist die Situation so delikat für einen
Film, der Frankreich auf Kosten Englands (und/oder der katholischen
Kirche: jemand verbrannte sie ja!) glorifiziert, dass
man sich das kaum vorzustellen wagt.
Aber die Drohung, Ingrid würde fremdgehen, wurmte
Selznick. "Das ist etwa gleichbedeutend wie das militärgerichtliche
Urteil für den Angeklagten, er werde im Morgengrauen
nicht erschossen ohne zuvor darüber verständigt worden zu
sein....Dein ganzer Brief, Petter, erschüttert mich im Hinblick
auf Ingrids Zusage, bei mir zu bleiben, solange sie im Filmgeschäft
tätig sei." Selznick endete im Ton, mit dem er begann:
"Meine Verbindung mit Ingrid ist eine helle Freude, getrübt nur
durch deine hartnäckige Weigerung, das Fachwissen zu anerkennen,
das ihre Führung erfordert.....Ich meinerseits habe
das vollste Vertrauen in deinen grossen Erfolg – als Arzt."
Selznicks sachliche Antwort traf ins Schwarze. Am 13.
Mai antwortete Petter:
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