Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman
Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman
Ingrid laut reklamierend für die junge Frau einsetzte, bis sie mit einem angemessenen Bonus für ihre ermüdende Arbeit entschädigt wurde. Sie war auch bereit, Joe Steele jeden Sonntag zu treffen, um mit ihm Anlässe und Aktivitäten zu besprechen, die Selznick zur Genehmigung vorgelegt werden sollten. Diese Erweiterung ihres Arbeitspensums veranlasste Selznick, Steele am 17. Mai einen bedeutsamen Brief zu schreiben: 212 "Ich schätze Ihre Arbeit mit Ingrid am Sonntag, aber trotzdem sie sich nicht darüber beklagt hat, möchte ich Sie bitten, sie an Sonntagen für Publicityfragen ....bis zur Beendigung von "Saratoga Trunk" nicht in Anspruch zu nehmen. Ingrid ist so ausserordentlich kooperativ, dass ich meine, wir müssen an uns halten, ihre Gutmütigkeit nicht auszunützen; wir wollen ihren wundervollen Charakter nicht herausfordern (sic) und es nicht darauf ankommen lassen, dass sie sich eines Tages gegen uns wendet, wie es mit Garbo bei Metro als Folge eines unbedachten Vorgehens der Werbeabteilung geschah. Während all den Jahren, die ich im Filmgeschäft verbracht habe, habe ich von keiner jungen Frau gehört, die so klaglos ein Arbeitsprogramm bewältigt hat, wie Ingrid in den letzten Monaten, und obwohl dies alles ihr eigener Wille ist, denke ich, sollten wir auf jeden Fall darauf achten, dass sie ihre Sonntage zur Erholung und für ihr Kind nutzen kann..... "Saratoga Trunk" war für sie auch in der Beziehung aussergewöhnlich, als sie während über zehn Wochen ohne einen einzigen arbeitsfreien Tag gearbeitet hat .......Ich versuchte so dezidiert wie erfolglos, sie zu Arbeitspausen zu zwingen; so müssen wir allerwenigstens dafür sorgen, dass ihr die Sonntage erhalten bleiben. Übrigens ist auch zu berücksichtigen, dass Ingrid selbst den einen freien Tag, der weiblichen Stars pro
Monat zusteht, nicht in Anspruch nimmt – und wie Sie wissen, gibt es welche, die sich gut und gerne zwei und drei Tage herausnehmen." Sie suchte die Rolle der Clio Dulaine als Gelegenheit, nach der verliebten Ilsa und der leidgeprüften Maria eine amoralische Intrigantin zu spielen. Stattdessen musste sie nun in einem aufgeblasenen Film ohne jeden Anspruch an einen Charakterdarsteller spielen. Jack Warner erkannte diesen Mangel, als er im Juni 1943 den endgültigen Schnitt sah, der zur Unterhaltung der amerikanischen Truppen (die vor der Leinwand vielleicht ihren ersten tiefen Schlaf seit Monaten gefunden haben) nach Übersee geliefert wurde; in die amerikanischen Kinos kam der Film erst anfangs 1946. "Mein Herz singt vor Freude" hatte Ingrid gesagt, als Selznick ihr seine Zustimmung zu diesem Film gab. Über das Endprodukt hüllte sie sich dann in Schweigen, und selbst in ihrer Autobiografie fast vierzig Jahre später beklagte sie lediglich, in ihren hochgestylten Aufmachungen kaum erkennbar gewesen zu sein. Das Lied in ihrem Herzen muss abrupt zum flachen Echo zusammengefallen sein. So ist es verständlich, dass Ingrid dann zur Sommerzeit verzweifelt war; während den letzten Drehwochen war sie so deprimiert, dass sie tatsächlich erstmals seit Beginn ihrer Karriere krank wurde (wohl nicht von ungefähr an Lanryngitis), sodass ihre Ärzte sie für eine Woche von der Arbeit fernhielten. Dann verschwand Gary Cooper, der seine Arbeit beendet hatte, aus ihrem Leben, und Petter zog nach San Francisco, um seine Stelle in der Chirurgie des Stanford University Hospitals anzutreten. Coopers Abwesenheit liess sie lediglich den Begleiter zu den Parties vermissen *) . Nachdem "Saratoga Trunk" vollendet war, wollte Selznick sie in etwas bringen, was "Valley of Deci- *) In den späten Siebzigerjahren, lange nach Coopers Tod, schrieb ihm ein Gerücht folgende Bemerkung zu: "Niemand liebte mich mehr als Ingrid Bergman. Nach dem Ende der Dreharbeit konnte ich sie aber nicht einmal am Telefon erreichen." Eine derart offene Aussage wäre uncharakteristisch für Cooper, und in ihrer Grobheit wäre sie unvereinbar mit Ingrids Art. 213
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<strong>als</strong> er im Juni 1943 den endgültigen Schnitt sah, der zur Unterhal<strong>tu</strong>ng<br />
der amerikanischen Truppen (die vor der Leinwand<br />
vielleicht ihren ersten tiefen Schlaf seit Monaten gefunden haben)<br />
nach Übersee geliefert wurde; in die amerikanischen Kinos<br />
kam der Film erst anfangs 1946. "Mein Herz singt vor<br />
Freude" hatte <strong>Ingrid</strong> gesagt, <strong>als</strong> Selznick ihr seine Zustimmung<br />
zu diesem Film gab. Über das Endprodukt hüllte sie sich<br />
dann in Schweigen, und selbst in ihrer Aut<strong>ob</strong>iografie fast vierzig<br />
Jahre später beklagte sie lediglich, in ihren hochgestylten<br />
Aufmachungen kaum erkennbar gewesen zu sein. Das Lied in<br />
ihrem Herzen muss abrupt zum flachen Echo zusammengefallen<br />
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So ist es verständlich, dass <strong>Ingrid</strong> dann zur Sommerzeit<br />
verzweifelt war; während den letzten Drehwochen war sie so<br />
deprimiert, dass sie tatsächlich erstm<strong>als</strong> seit Beginn ihrer Karriere<br />
krank wurde (wohl nicht von ungefähr an Lanryngitis),<br />
sodass ihre Ärzte sie für eine Woche von der Arbeit fernhielten.<br />
Dann verschwand Gary Cooper, der seine Arbeit beendet hatte,<br />
aus ihrem Leben, und Petter zog nach San Francisco, um seine<br />
Stelle in der Chirurgie des Stanford University Hospit<strong>als</strong> anzutreten.<br />
Coopers Abwesenheit liess sie lediglich den Begleiter zu<br />
den Parties vermissen *) . Nachdem "Saratoga Trunk" vollendet<br />
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*) In den späten Siebzigerjahren, lange nach Coopers Tod, schrieb ihm ein<br />
Gerücht folgende Bemerkung zu: "Niemand liebte mich mehr <strong>als</strong> <strong>Ingrid</strong><br />
<strong>Bergman</strong>. Nach dem Ende der Dreharbeit konnte ich sie aber nicht einmal<br />
am Telefon erreichen." Eine derart offene Aussage wäre uncharakteristisch<br />
für Cooper, und in ihrer Gr<strong>ob</strong>heit wäre sie unvereinbar mit<br />
<strong>Ingrid</strong>s Art.<br />
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