Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

National Forest an. Tags darauf schrieb Ruth an Dan O'Shea,
Ingrid sehe blendend aus und sei zum Zerspringen glücklich.
Sie freute sich auf ihre Traumrolle, auf den Schnitt und die
Tönung ihres Haars und darauf, dass ihre blasse Gesichtsfarbe
etwas auf Olive getrimmt würde. Es war ihr erster Farbfilm
und vor allem freute sie sich auf die neuen Erfahrungen – und
selbstverständlich auf Gary Coopers Gesellschaft, dessen natürlichen
Arbeitsstil sie so sehr bewunderte.
Ingrid hätte keine Freude gehabt, wären ihr die von
Petter unbeabsichtigt verursachten Schwierigkeiten zu Ohren
gekommen. Irrtümlicherweise sandte jemand in Selznicks
Rechtsabteilung den Optionsvertrag nach Rochester, den Ingrid
zur Legalisierung ihres Einsatzes in "Wem die Stunde
schlägt" unterzeichnen sollte. Petter studierte die verschiedenen
Klauseln und hatte einige Einwendungen zu machen, was
ein veritables Ping-Pong von Briefen und Telegrammen zwischen
Rochester und Culver City auslöste. Ohne Charles Feldman
zu konsultieren begann Petter einfach in Ingrids Namen
zu verhandeln, um höhere Boni, mehr Freizeit und andere
Konzessionen, die Ingrid nie verlangt hat und die Selznick als
überrissen bezeichnete. "Das Einzige, was Ingrid noch von
ihrem grossen Glück und Erfolg trennen kann, ist Ihr wirrer
Versuch, sie zu managen", schrieb Selznick in seinem Brief
vom 6. August an Lindström.
Zwei Wochen später schrieb Petter an O'Shea: "Ich bedaure
meine Zusage, Ihnen den Vertrag schnellstens wieder
zurückzusenden . . . .Ich kann Ingrid nicht veranlassen, einen
Vertrag zu unterzeichnen, den ich nur eine halbe Stunde lang
sehen konnte . . . Ich werde Sie heute Abend anrufen." Selznick
war wütend und beklagte sich bei Feldman: "Lindström
versucht wieder Tricks und will aus Ingrids künftig höherem
Marktwert durch "Wem die Stunde schlägt" ..seinen Vorteil
schlagen. Wenn Lindström auf seinem Standpunkt beharrt und
versucht, Ingrids Freunde, Produzenten und Agenten für
dumm zu verkaufen, wird Ingrid die Zeche zu bezahlen haben."
Ihr Vertrauen in ihren Ehemann und ihre Bereitschaft,
ihn selbst ihre privaten Geldangelegenheiten verwalten zu las-
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