Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

1942
"...Er war auch sehr scheu und einsilbig, aber auch sehr nett.
Und wie hübsch! Ihm zuzusehen, war so wundervoll. Es war
unglaublich, dass ich dort mit ihm gearbeitet habe. Falsch
war, dass man mir auf der Leinwand mein Glück ansah. Ich
war viel zu glücklich, um Marias tragische Figur ehrlich zu
portraitieren.“
(Ingrid über Gary Cooper)
WÄHREND NAHEZU NEUN MONATEN, von Anfang September
1941 bis Ende Mai 1942 war das Stricken Ingrid Bergmans
Hauptbeschäftigung. "Herrgott", beklagte sie sich bei
Kay Brown und Ruth Roberts, "ich bin bald in der Lage, jeden
Soldaten dieser Welt mit einem Pullover auszurüsten". Während
sie abwartend in Rochester sass, Damen der lokalen Gesellschaft
zum Tee und die Kollegen ihres Mannes zum Dinner
empfing, ihr kulturelles Leben schrumpfte und ihre Karriere
offensichtlich ins Wanken geriet, begann Ingrid die Geduld zu
verlieren; noch nie hatte sie sich so nutzlos gefühlt.
Keine guten Nachrichten auch von David Selznick, der
kurz erwog, sie als Nonne für die geplante Filmversion von A.J.
Cronins Novelle "The Keys of the Kingdom" einzukleiden. Dann
änderte er seine Meinung und verkündete, dass sie in einem
Stück namens "She Walks in Beauty", basierend auf der Novelle
"The Wings of the Dove" von Henry James auftreten sollte –
welche Idee ebenfalls in der Versenkung verschwand. John
Houseman schlug Selznick vor, Ingrid mit Alfred Hitchcock zusammen
auf einen Film von Stefan Zweigs Novelle "Letter from
an Unknown Woman" anzusetzen, aber Selznick (dem scharfsinnigen
Rat von Kay Brown Folge leistend) antwortete, dass
dies kein Stoff für Hitchcock sei (Houseman produzierte den
Film später selbst).
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