Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

derswo, und weil ihm der M.D. schon nach nur sechzehn Studienmonaten
anstelle der in amerikanischen Universitäten üblichen
zwei Jahre verliehen wurde. Diese schnelle Regelung
wurde durch den Dekan der Universität Rochester, Dr. Alan
Valentine, einen engen Freund von Selznick und John Hay
Whitney, ermöglicht, die ihn für Lindström kontaktierten. "Vielen
Dank für eure gute Hilfe", schrieb Petter an Selznick, nachdem
er in Rochester aufgenommen war.
Dies bedeutete, dass das nördliche New York State für
die nächsten paar Jahre zu Petters Lebensraum wurde; so entschied
er, dass Pia, bald dreijährig, bei ihm und einer Nanny in
Rochester besser aufgehoben wäre, als bei Ingrid in Beverly
Hills. "Meine Mutter kämpfte damals mit dem Dilemma, beim
Kind zu bleiben oder die Karriere weiterzuverfolgen", erklärte
Pia Jahre danach. "Die Karriere fand in Hollywood statt, weshalb
es als das Beste für mich angesehen wurde, bei Vater in
Rochester zu bleiben, wo er studierte. Meine Mutter kam gelegentlich
zu Besuch, doch sie lebte hauptsächlich in Kalifornien.
Unser Familienleben war ihr nie so wichtig, wie was auf dem
Set vor sich ging. Wenn sie nicht arbeiten konnte, hatte sie
das Gefühl, ihre Zeit zu verschwenden."
Ingrid sollte diesen Sommer mit einem Stück auf Tournée
gehen, woraus Petter schloss, dass nur Gott und Selnznick
wussten, wie es danach weitergehen sollte (was in der Tat nur
Gott wusste). Noch bevor das akademische Jahr im Herbst
1941 begann, bezogen Petter, Pia und Mabel ein charakterloses
"Stucco"-Haus an der South Avenue 985, in Rochester,
zwanzig Gehminuten von der Universität entfernt. Ingrid wollte
dort zugegen sein, so wie es ihr die Verhältnisse erlaubten.
Nachdem sich "Wem die Stunde schlägt" offensichtlich
weiter verzögerte und er ihr im Moment auch sonst nichts Passendes
anzubieten hatte, entschloss sich Selznick, Ingrid in
einem dramatischen Bühnenstück einzusetzen, was sich ja im
vergangenen Jahr als so unerwartet erfolgreich erwiesen hatte.
Sommertheater war der ideale Lückenbüsser, stellte Selznick
fest: während die Premiere von "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" vor
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