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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Si<strong>tu</strong>ation befreien.)<br />

Stefan: Ich möchte dich küssen.<br />

Kerstin: Nein – nicht heute.<br />

Stefan: Sag's - sag, dass du mich willst.<br />

Kerstin: Aber du weißt nichts von mir. Ich habe<br />

so alles durcheinandergebracht.<br />

Stefan: Wirklich? Du wühlst mich auf. Das ge-<br />

nügt mir.<br />

Carl Ström in der Rolle des wohlmeinenden aber verkommenen<br />

Doktors lieferte die überzeugende Verbindung von<br />

menschlicher Absicht und verspäteter pubertärer Verblendung.<br />

Aber <strong>Ingrid</strong> gab der komplexen Rolle der Kerstin einen tief tragischen<br />

Sinn, indem sie aus dem Cliché der Lebedame eine zu<br />

Unrecht in Verruf geratene Seele portraitierte, die von Schuldgefühlen<br />

gequält wird und auf Gedeih und Verderben der brutalen<br />

Presse und den pathetischen Verehrern ausgeliefert ist.<br />

Jahrzehnte später enthüllen die Gerichtsszene, die Sequenzen<br />

in der Apotheke, mit dem Doktor und das Finale, mit welch<br />

instinktiver Sicherheit sie im Alter von vierundzwanzig Jahren<br />

die vielen verschiedenen perversen Emotionen erkannte, die in<br />

der Welt der Erwachsenen <strong>als</strong> Gefühle (miss)verstanden werden.<br />

Regisseur Per Lindberg, der es ablehnte, seinen Star zu<br />

sehr einzuengen, überliess es <strong>Ingrid</strong> vertrauensvoll, den Kern<br />

dieser Persönlichkeit zu suchen und zu finden. Mögen er selbst<br />

und das Publikum vielleicht erstaunt darüber gewesen sein,<br />

dass Kerstin für sie heimatlos war, bis sie am Ende alles riskierte<br />

– und darin lag auch der tiefere Sinn von "Juninatten".<br />

DIE DREHARBEITEN WAREN AM 5. DEZEMBER abgeschlossen.<br />

Als Selznick <strong>Ingrid</strong> telegrafisch anfragte, wann sie<br />

wieder nach Hollywood zurückzukehren gedenke, war Petter<br />

mit der Antwort bei der Hand. Er hatte sich bei der schwedischen<br />

Armee ab Januar für ein paar Monate zu einem freiwilligen<br />

Dienst verpflichtet – und zwar vor allem <strong>als</strong> Dokumentarfilmer;<br />

er wollte die Produktion mehrerer Kurzfilme über die<br />

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