Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

che aber war, dass "Intermezzo" als Stück überhaupt nicht
nach Wylers Geschmack war.
Selznick nahm die Nachricht gelassen. Das Budget für
"Vom Winde verweht" hatte schon die unvorstellbare Höhe
von $ 4 Mio. erreicht, und umsomehr als Selznick beabsichtigte,
"Intermezzo" wirtschaftlich zu produzieren, projizierte Wylers
Ruf für Wiederholungen Horror-Szenarien in Selznicks
hochsensibles Vorstellungsvermögen. Dass Wylers "Jezebel"
Bette Davis eben ihren zweiten Oscar eingebracht hatte, oder
dass sein "Wuthering Heights" einer der grossen Erfolge des
Jahres war, kümmerte ihn nicht. Eigentlich war Selznicks ursprüngliche
Wahl für die Regie von "Intermezzo" auf Gregory
Ratoff gefallen, einen russischen Immigranten, Schauspieler,
Regisseur und ehemaligen Spielkumpanen, der Selznick aus
früheren Pokerspielen noch eine stattliche Summe Geldes
schuldete. So schaffte er es am Donnerstag, 1. Juni, Ratoff bei
Darryl Zanuck von Twentieth Century-Fox, wo er unter Vertrag
stand, auszuleihen. In seinem breiten slawisch-jiddischen Akzent
oft unverständliche Anweisungen bellend, entpuppte sich
der neue Regisseur von "Intermezzo" für alle Beteiligten als
sturer Pauker – ausser für Ingrid, die er anbetete.
Zuerst ärgerte sich Ingrid über den abrupten Transfer
dieser wichtigen Aufgabe von einer Person auf die andere, aber
dann begriff sie, dass es ja nicht allein Ratoffs Film war. Selznick,
so begierig, Tempo und Wirtschaftlichkeit bei der Produktion
durchzuhalten, wie auch den Erfolg der schwedischen "Intermezzo"-Version
zu wiederholen, hatte jede Szene der ersten
Version im Kopf. So schaffte er es zum Erstaunen und Missvergnügen
buchstäblich aller Beteiligten, von der Überwachung
von "Vom Winde verweht" zur Kontrolle jeder einzelnen Aufnahme
von "Intermezzo" hin und her zu hetzen. Ratoff hatte
daher meist den Anschein, Selznicks Helfer zu sein (was auch
er selbst so sah). "Er war temperamentvoll, aber er war auch
ein lieber, süsser Mann", sagte Ingrid, "sein Akzent war sehr
lustig anzuhören. Oft kam er auf mich zu und sagte: 'You don't
read ze line right. Lizzen to me and do eet zees way!' Dann
kam Ruth daher und sagte: 'Um's Himmels Willen, hör' nicht
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