Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

1939
"Als ich nach Amerika kam und all die Namen sah - Stingers,
Daiquiries - begann ich einfach bei "A" und arbeitete mich das
Alphabet runter."
(Wie Ingrid mit den amerikanischen Cocktails bekannt wurde.)
AM DONNERSTAG MORGEN, 20. April 1939 dockte die
"Queen Mary" in New York an; an Bord waren Ingrid und ihre
neue Freundin Kay, die ihr bei allen Vorbereitungen zu dieser
Reise behilflich war. Auf Selznicks Kosten im Chatham Hotel
einquartiert, erklärte Ingrid Kay, sie wolle keine Zeit verlieren,
ihr Englisch zu vervollkommnen und den amerikanischen Lebensstil
kennenzulernen. Sie wollte sich in typischen Cafeterias
und Restaurants verpflegen, sie wollte Zeitungen lesen, Radio
hören und Comics durchschnüffeln; am meisten freute sie sich
aber auf Theaterbesuche.
Ihre paar ersten Mahlzeiten verliefen recht monoton;
ein Steak oder Hamburger mit einem Glas Wein, unausweichlich
heruntergespült mit einem Kaffee und schliesslich gekrönt
durch ihre erste aufregende Neuentdeckung, die amerikanische
Ice Cream Sundae. Von da an tauchte sie oft bei Schrafft's,
Child's oder Louis Sherry unter (oder bediente sich auch mal
an einem Automaten) für zwei Kugeln Vanille, eine Doppelportion
"hot fudge" mit einem grossen Hut aus Schlagsahne ("Es
machte mich nie krank, nur dick."). Ice Cream blieb eine ihrer
grossen Versuchungen, die nur unterdrückt wurde, wenn sie
sich auf eine Produktion vorbereitete und schnell Pfunde loswerden
musste.
105