Informationsmanagement - Fachhochschule Potsdam

Informationsmanagement - Fachhochschule Potsdam Informationsmanagement - Fachhochschule Potsdam

forge.fh.potsdam.de
von forge.fh.potsdam.de Mehr von diesem Publisher
29.01.2013 Aufrufe

Angela Pacholke - 4 - Informationsmanagement 2.2 Entwicklung des Informationsmanagements Ein exaktes Datum zur Entstehung des Begriffes gibt es nicht. „Eine Datierung um das Jahr 1980, als in den Vereinigten Staaten das „Paperwork Reduction Act“ die Einführung des Informationsmanagements in den Bundesbehörden als verbindlich vorschreibt, erscheint jedoch plausibel.“ 6 „Insgesamt läßt sich sagen, daß beim Informationsmanagement ein starker Bedeutungswandel eingesetzt hat: es dominiert inzwischen nicht mehr ... die technische Komponente, sondern es wird zunehmend die inhaltliche Komponente wichtig! Informationsmanagement ist also nicht mehr Hard- und Software, Netze, Client-Server-Architekturen: all dies kann am Markt als komplett konfigurierte Dienstleistung zugekauft werden.“ 7 Neu ist die Tatsache, daß Unternehmen Informationen managen müssen, wohl kaum. Dennoch ist zu bemerken, das wir einer extrem hohen Informationsflut ausgesetzt sind, welche sinnvoll gefiltert werden muß. „Das Management des Produktions- und Erfolgsfaktors Information und Wissen bekommt jetzt zunehmend an Bedeutung: die effiziente Nutzung der Ressource Wissen ist schon jetzt vielen Bereichen zu komparativen Wettbewerbsvorteil geworden!“ 8 3 Ziele des Informationsmanagements Das generelle Ziel des IM ist die strategische, administrative (häufig als Synonym für taktisch verwandt) und operative Institutionalisierung aller mit Informationen und Kommunikation zusammenhängenden Aufgaben und Kompetenzen, so beschreibt es SCHWARZE. 9 Zudem leitet er konkrete Einzelziele daraus ab: - „Führungskräfte und Mitarbeiter eines Unternehmens zu einem aktiven und offenen Informationsverhalten zu motivieren und zu befähigen. - Individuelle Informationsbedürfnisse schnell und wirtschaftlich zu ermitteln. - Optimale und wirtschaftliche Informationsversorgung auf allen Ebenen sicherzustellen. - Die informationstechnologische Infrastruktur mit dem Ziel der Optimierung der Informationsfähigkeit zu planen und zu betreiben, wobei weniger Rationalisierungsaspekte als Wettbewerbsgesichtspunkte im Vordergrund stehen.“ 10 In der Fachliteratur unterscheidet man im allgemeinen zwischen Sach- und Formalzielen. „Die Sachziele beschreiben den Zweck des Informationsmanagements, die Formalziele beschreiben, mit welcher Qualität oder Güte die Sachziele verfolgt bzw. erreicht werden sollen.“ 11 3.1 Sachziele „Generelles Sachziel ... ist es, das Leistungspotential der Informationsfunktion für die Erreichung der strategischen Unternehmensziele durch die Schaffung und Aufrechterhaltung einer geeigneten Informationsinfrastruktur in Unternehmenserfolg umzusetzen.“ 12 Die Informationsinfrastruktur ist in diesem Fall Einrichtung, Mittel und Maßnahmen, welche die Voraussetzung für die Produktion von Information und Kommunikation schaffen. HEINRICH weist weiterhin darauf hin „das Unternehmen als Ganzes“ 13 zu betrachten. Dies bezeichnet er mit „Systemdenken.“ 14 3.2 Formalziele 6 Hildebrand, K.: Gestaltung und Einführung des Informationsmanagements 1995, S.60 7 Kmuche, W.: Strategisches Informationsmanagement 1997, S.21-22 8 ebd. S.21-22 9 Vgl. Heinrich, L.J./Burgholzer, P.: Informationsmanagement 1990, S.15 10 Schwarze, J: Einführung in die Wirtschaftsinformatik 1991, S.410 11 Heinrich, L.J.: Informationsmanagement 1992, S.19 12 ebd. S.19 13 ebd. S.19 14 ebd. S.19

Angela Pacholke - 5 - Informationsmanagement „Generelles Formalziel ... ist die Wirtschaftlichkeit ... . Das heißt, daß die Erreichung des Sachziels ... so erfolgen soll, daß bei gegebenen Kosten der Informationsinfrastruktur der realisierte Nutzen maximal ist bzw. daß bei gegebenen Nutzen die Kosten der Informationsinfrastruktur minimal sind. Wirtschaftlichkeit kann kurz- oder mittelfristig für einzelne Komponenten der Informationsinfrastruktur durch Wirksamkeit ersetzt werden.“ 15 4 Aufgaben des Informationsmanagements Aspekte von Informationsmanagement-Aufgaben sind von strategischer, taktischer und operativer Natur. 4.1 Strategische Aufgaben • Bestimmen der strategischen Rolle der Informationsfunktion • Festlegen der strategischen Ziele • Entwickeln von Strategien • Planen der Informationsinfrastruktur • Strategisches Technologiemanagement • Überwachen und Steuern (Controlling) der Informationsinfrastruktur 16 Zu den strategischen Aufgaben zählen u.a. die Planung, Überwachung und Steuerung der gesamten betrieblichen Informationsinfrastruktur. Als Grundlage dazu dient das Informationsmanagement- Konzept, welches einen organisatorischen Rahmen entwickelt, in welchem Informationsmehrwert realisiert werden kann. Informationsmehrwert wird durch eine sinnvolle Ergänzung von herkömmlichen und elektronischen Quellen gewonnen. Weitere Punkte, die ein solches Konzept enthalten sollte sind: - Wie können die bestehenden Datenressourcen optimal ausgeschöpft werden? - Wie kann man permanent den Nutzen neu erschlossener Informationsquellen untersuchen? - Wie kann man die interne und externe Kommunikations-Infrastruktur entwickeln und optimieren? 4.2 Taktische Aufgaben • Umsetzen der strategischen Vorgaben • Personalmanagement Befaßt sich mit den personalwirtschaftlichen Aufgaben des Informationsmanagements und ist für Personal -entwicklung, -planung, -beschaffung und -einsatz zuständig. • Projektmanagement für Projekte der Anwendungssystem-Planung Hier sollen Rahmenbedingungen geschaffen und Vorgehensweisen zur Abwicklung und Führung von Projekten festgelegt werden. • Datenmangement Betrachtet wird hier das gesamte Datensystem der Organisation und zwar unabhängig vom einzelnen Anwendungssystem und dessen Implementierungsart. • Anwendungssystemmanagement, das sich mit der Pflege und Weiterentwicklung befaßt • Sicherung und Katastrophenmanagement • Ziel ist die Sicherheit der Informationsinfrastruktur indem Gefahren und Risikoquellen, die durch den Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik entstehen können, erkannt werden. 17 Die Planung, Überwachung und Steuerung der Komponenten der Informationsinfrastruktur (z.B. Datenbanken, Vernetzung, Internet-Zugang usw.) gehört u.a. zu den taktischen Aufgaben. Das Streben ist hier die Durchsetzung der Ziele des strategischen Informationsmanagements, d.h. die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Informationsinfrastruktur in möglichst effizienter Art und Weise. Das Taktische hinkt in vielen Unternehmen den strategischen Vorgaben hinterher. Neue Technologien wie das Data Warehousing und das dazugehörige OLAP (Online Analytical Processing), Data Mining, 15 Heinrich, L.J.: Informationsmanagement 1992, S.19 16 Vgl. Hildebrand, K.: Gestaltung und Einführung des Informationsmanagements 1995, S.76 17 ebd. S.76

Angela Pacholke - 5 - <strong>Informationsmanagement</strong><br />

„Generelles Formalziel ... ist die Wirtschaftlichkeit ... . Das heißt, daß die Erreichung des Sachziels<br />

... so erfolgen soll, daß bei gegebenen Kosten der Informationsinfrastruktur der realisierte Nutzen<br />

maximal ist bzw. daß bei gegebenen Nutzen die Kosten der Informationsinfrastruktur minimal sind.<br />

Wirtschaftlichkeit kann kurz- oder mittelfristig für einzelne Komponenten der Informationsinfrastruktur<br />

durch Wirksamkeit ersetzt werden.“ 15<br />

4 Aufgaben des <strong>Informationsmanagement</strong>s<br />

Aspekte von <strong>Informationsmanagement</strong>-Aufgaben sind von strategischer, taktischer und operativer<br />

Natur.<br />

4.1 Strategische Aufgaben<br />

• Bestimmen der strategischen Rolle der Informationsfunktion<br />

• Festlegen der strategischen Ziele<br />

• Entwickeln von Strategien<br />

• Planen der Informationsinfrastruktur<br />

• Strategisches Technologiemanagement<br />

• Überwachen und Steuern (Controlling) der Informationsinfrastruktur 16<br />

Zu den strategischen Aufgaben zählen u.a. die Planung, Überwachung und Steuerung der gesamten<br />

betrieblichen Informationsinfrastruktur. Als Grundlage dazu dient das <strong>Informationsmanagement</strong>-<br />

Konzept, welches einen organisatorischen Rahmen entwickelt, in welchem Informationsmehrwert<br />

realisiert werden kann.<br />

Informationsmehrwert wird durch eine sinnvolle Ergänzung von herkömmlichen und elektronischen<br />

Quellen gewonnen. Weitere Punkte, die ein solches Konzept enthalten sollte sind:<br />

- Wie können die bestehenden Datenressourcen optimal ausgeschöpft werden?<br />

- Wie kann man permanent den Nutzen neu erschlossener Informationsquellen untersuchen?<br />

- Wie kann man die interne und externe Kommunikations-Infrastruktur entwickeln und optimieren?<br />

4.2 Taktische Aufgaben<br />

• Umsetzen der strategischen Vorgaben<br />

• Personalmanagement<br />

Befaßt sich mit den personalwirtschaftlichen Aufgaben des <strong>Informationsmanagement</strong>s und ist<br />

für Personal -entwicklung, -planung, -beschaffung und -einsatz zuständig.<br />

• Projektmanagement für Projekte der Anwendungssystem-Planung<br />

Hier sollen Rahmenbedingungen geschaffen und Vorgehensweisen zur Abwicklung und<br />

Führung von Projekten festgelegt werden.<br />

• Datenmangement<br />

Betrachtet wird hier das gesamte Datensystem der Organisation und zwar unabhängig vom<br />

einzelnen Anwendungssystem und dessen Implementierungsart.<br />

• Anwendungssystemmanagement, das sich mit der Pflege und Weiterentwicklung befaßt<br />

• Sicherung und Katastrophenmanagement<br />

• Ziel ist die Sicherheit der Informationsinfrastruktur indem Gefahren und Risikoquellen, die durch<br />

den Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik entstehen können, erkannt werden. 17<br />

Die Planung, Überwachung und Steuerung der Komponenten der Informationsinfrastruktur (z.B.<br />

Datenbanken, Vernetzung, Internet-Zugang usw.) gehört u.a. zu den taktischen Aufgaben. Das<br />

Streben ist hier die Durchsetzung der Ziele des strategischen <strong>Informationsmanagement</strong>s, d.h. die<br />

Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Informationsinfrastruktur in möglichst effizienter Art und<br />

Weise.<br />

Das Taktische hinkt in vielen Unternehmen den strategischen Vorgaben hinterher. Neue Technologien<br />

wie das Data Warehousing und das dazugehörige OLAP (Online Analytical Processing), Data Mining,<br />

15 Heinrich, L.J.: <strong>Informationsmanagement</strong> 1992, S.19<br />

16 Vgl. Hildebrand, K.: Gestaltung und Einführung des <strong>Informationsmanagement</strong>s 1995, S.76<br />

17 ebd. S.76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!