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72. Jahrgang Nr. 1/2008 - Deutsche Hugenotten-Gesellschaft eV

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gewesen ist. 14 Der Verfasser vervollständigte nach der Wende diese Informationen<br />

durch weitere Korrespondenzen mit Magdeburger Archiven und<br />

seit 1997 durch Besuche im Archiv der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hugenotten</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> in Bad Karlshafen. Somit wurde Gewissheit erlangt über den<br />

aus Südfrankreich eingewanderten ältesten hugenottischen Vorfahren namens<br />

Nicolas l’Hermet, der am 9. November 1723 in Magdeburg Marie<br />

Madelaine Albo geheiratet hat und in der Heiratsurkunde als „originaire de<br />

Boissière proche de Nîmes en Languedoc“ bezeichnet wird.<br />

Die Schreibweise des wohl richtigen Namens l’Hermet variiert in den Dokumenten<br />

nach 1610: Lhermet, Lermet, L’Hermet. Der Name Hermite bzw.<br />

L’Hermite gehört einer anderen Familie. In der Hauptdatenbank in Bad<br />

Karlshafen steht er als l’HERMET.<br />

Die Herkunft des Namens ist wohl plausibel erklärt im Dictionnaire Etymologique<br />

des Noms des Famille als Herme dér. Hermès (Midi). 15 Kleine<br />

Herme = Hermet. Vermutlich wurde ursprünglich einem Bewohner aus<br />

Hermet der Name l’Hermet nachgesagt. In diesem Lexikon fehlt der Hinweis<br />

auf den Flecken l’Hermet, 2,5 km nordöstlich von Albi.<br />

1974 reiste eine Enkelin von Mathilde mit ihrem Ehemann in die Languedoc<br />

zu den Wurzeln der hugenottischen Vorfahren und kam mit Kopien<br />

notarieller Heiratsurkunden vom 17. August 1623 und vom 11. Dezember<br />

1665 bzw. einer in okzidentalischer Sprache verfassten Kopie eines notariellen<br />

Testamentes vom 25. Juni 1675 und weiteren interessanten Informationen<br />

zurück. Das aufgesuchte Archive du Gard in Nîmes war sehr<br />

hilfreich bei der Ahnensuche. Der Archivar war so freundlich und hat den<br />

wesentlichen Teil ins moderne Französisch übersetzt. Im Privatarchiv des<br />

Verfassers sind daher diese Urkunden dreisprachig vorhanden.<br />

Interessant sind die religiösen Formulierungen in den Trauurkunden mit<br />

dem Eintrag von vielschichtigem mobilem und immobilem Vermögen. Des<br />

Weiteren wurden Barvermögen, Darlehensforderungen und sonstige Forderungen<br />

gegen Dritte dem Brautpaar übertragen. Es wurde sogar geregelt,<br />

was geschieht, wenn einer der Eheleute mit oder ohne Kinder verstirbt.<br />

Der hugenottische Urahn Niclas bzw. Nicolas l’Hermet soll laut Auskunft<br />

des Archivars Y. Chassin du Guerny aus Nîmes ca. 1673 als sechstes und<br />

letztes Kind in Boissière geboren worden sein. Die Familie l’Hermet war<br />

nach seinen Recherchen spätestens seit 1610 in Boissière ansässig und<br />

soll sehr wohlhabend gewesen sein.<br />

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