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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Interviewstudie zum Zusammenspiel von Überzeugungen, Erfahrungen und Sprachenlernen: e<strong>in</strong> Werkstattbericht<br />

Sprachenlernen durch Interaktion:<br />

E<strong>in</strong>igen Jugendlichen ist bewusst, dass Sprache nur durch Praxis gelernt wird, dass man Sprache<br />

also im täglichen Leben anwenden muss, und auf die Frage, wie sie sich Unterricht wünschen,<br />

fordern sie dies auch e<strong>in</strong>:<br />

159 B: viel praxis holt (.)<br />

[…]<br />

161 B: wianig mit biacher und grammatik<br />

[…]<br />

167 C: und net lei so schreibn und so weil sem lernt mans net so gonz guet,<br />

(14_labs)<br />

Dass die Zweitsprache im persönlichen Alltag wenig verwendet wird, wird von e<strong>in</strong>er<br />

Berufsschüler<strong>in</strong> als H<strong>in</strong>derungsgrund angeführt, sie aktiv zu verwenden:<br />

093 C: jo wenn man sie im täglichen leben onwenden konn und sel kann i<br />

eben italienisch nete weil i wohn <strong>in</strong> [Dorf auf dem Land] und sem isch<br />

net so viel italienisch und deswegen.<br />

(14_labs)<br />

Dieselbe Schüler<strong>in</strong> hofft auf e<strong>in</strong>e bessere Beherrschung der Zweitsprache Italienisch, wenn<br />

sie erst e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>s Berufsleben e<strong>in</strong>getreten ist:<br />

224 aber i glaub wenn i nor wirklich des <strong>in</strong> der orbeit brauch nor lern is a viel<br />

leichter weil wenn i=s nor wirklich im praktischen brauch, nor vielleicht<br />

geahts decht leichter.<br />

E<strong>in</strong>e solche starke B<strong>in</strong>dung des Gebrauchs der Zweitsprache an berufl iche Domänen zeigt<br />

sich <strong>in</strong> mehreren Interviewtexten und ist kohärent mit der starken Betonung der weitgehenden<br />

E<strong>in</strong>sprachigkeit des engeren privaten Umfelds.<br />

Sprachwahl:<br />

In e<strong>in</strong>igen Interviews lässt sich feststellen, dass sich die Befragten an die Sprache ihres<br />

Gegenübers anpassen. Dies betrifft sowohl die Wahl der Sprache als auch der Sprachvarietät:<br />

Manche Jugendlichen passten sich selbst auf dem Hochsprache-Dialekt-Kont<strong>in</strong>uum dem<br />

Sprachduktus der InterviewerIn an. Diese Flexibilität explizierten deutschsprachig sozialisierte<br />

Jugendliche auch <strong>in</strong> den Interviews:<br />

379 B: und eh jo (-) je nachdem,<br />

380 ob e<strong>in</strong>er italiener ist oder deutscher ist,<br />

381 red ich halt diese sprache.<br />

439 A: […]<br />

441 wos redesch du do?<br />

442 B: jo je nachdem,<br />

443 von (--) welche sprache der andere spricht.<br />

(12_labs)<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 71 4-12-2006 12:25:23<br />

71

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