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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Offene Probleme <strong>in</strong> CLIL mit Deutsch als Fremdsprache<br />

1- E<strong>in</strong> „<strong>in</strong>tegratives Lernen“ von Sache und Sprache sollte e<strong>in</strong> strategisches Wissen des Lerners<br />

erzeugen, da die Aufgabentypologie e<strong>in</strong>en kognitiven und metakognitiven Prozess des Lerners<br />

fordert. Nach Wolff (1996: 2) wird dieser „Mehrwert“ bei CLIL dadurch erreicht, dass die<br />

ausschließliche Benutzung von authentischem Material (Realien) und die häufi ge Verwendung<br />

von non-verbalen Sprachen (Tabellen, Graphiken, Schemen, Bildern) die Entwicklung von<br />

neuen Lernstrategien von den Lernern verlangen, durch die sie ihr Wissen aufbauen können.<br />

Die Bestimmung der Aufgabentypologie (task) wird bei diesem Punkt zentraler Bestandteil<br />

der Methode, die den genannten „Mehrwert“ hervorbr<strong>in</strong>gen muss.<br />

2- CLIL erlaubt e<strong>in</strong>e größere Verarbeitungstiefe bei den Lernern, und zwar durch Aktivitäten,<br />

die die Lerner <strong>in</strong> die Lage versetzen, ihr eigenes Lernen angemessen organisieren zu<br />

können. Das ist auch dank e<strong>in</strong>er starken Identifi zierung der Lerner mit CLIL möglich, die die<br />

Motivation erhöht. Nach Wolff stammt diese Identifi zierung aus den semantischen Prozessen,<br />

die der CLIL-Lerner während der CLIL-Arbeit <strong>in</strong> Gang setzen muss. Außerdem s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> CLIL<br />

die von Vygotsky als „obere kognitive“ bezeichneten Fähigkeiten aktiviert: Klassifi zierung,<br />

Generalisierung, Vergleich, kontrastive Arbeit u.a. Daraus folgt auch e<strong>in</strong>e Steigerung der<br />

Motivation, weil sich der Lerner des Lernziels, der Wichtigkeit und der Nutzbarkeit se<strong>in</strong>es<br />

Lernens bewusst ist.<br />

3- Die Förderung der Interaktion <strong>in</strong> der Klasse gehört ebenfalls zu den CLIL-Lernzielen. Damit<br />

wird die Kommunikation zum konkreten Bestandteil der didaktischen Lernaktivitäten<br />

und gleichzeitig wird die sprachliche Kompetenz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bedeutungsvollen Kontext<br />

gebraucht. Das macht die Kommunikation authentisch und erfordert - wie es zu oft im<br />

Fremdsprachenunterricht der Fall ist - ke<strong>in</strong>e Inszenierung.<br />

4- Mit se<strong>in</strong>en verschiedenen Komponenten soll CLIL das Schulwissen als Weltwissen deuten,<br />

<strong>in</strong>dem es den dichotomischen Unterschied zwischen Schule und äußerer Realität so weit<br />

wie möglich verm<strong>in</strong>dert. Die <strong>in</strong> CLIL geeigneten Sozialformen, (Gruppenarbeit, kooperative<br />

Formen des Lernens u.a., vgl. Abb. 1) s<strong>in</strong>d darum auch berufsvorbereitend, weil sie e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die berufl iche Teamarbeit vorschlagen. Das ist e<strong>in</strong> zusätzlicher Vorteil von CLIL.<br />

Diese Merkmale zeigen, dass CLIL-Projekte <strong>in</strong> Fachbereichen sowie das Lernen e<strong>in</strong>er<br />

Fachsprache den <strong>in</strong>tegrativen Charakter von CLIL nicht verändern dürfen.<br />

Das Ziel <strong>in</strong> diesem Bereich wird von Wildhage so ausgedrückt:<br />

„Die Kompetenz der Lerner soll <strong>in</strong> CLIL zu der Fähigkeit führen, argumentativ an e<strong>in</strong>em<br />

fachlichen Diskurs teilnehmen zu können“ (2002: 6)<br />

Das erklärte Ziel ist e<strong>in</strong>e sprachliche Handlungsfähigkeit im Fach, d.h., nach der Defi nition<br />

von Buhlmann/Fearns, „die Fähigkeit, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Fach der Berufs-oder Ausbildungssituation<br />

entsprechend angemessen zu kommunizieren“, <strong>in</strong> die man noch „<strong>in</strong> der gelernten Fremdsprache“<br />

im Fall von CLIL h<strong>in</strong>zufügen sollte.<br />

Die Stichwörter <strong>in</strong> der Behauptung von Wildhage lauten „argumentativ“ und „fachlicher<br />

Diskurs“ und weisen darauf h<strong>in</strong>, dass es sich nicht um e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> term<strong>in</strong>ologische Kompetenz<br />

handelt, sondern um e<strong>in</strong>e argumentative. Mit anderen Worten: der CLIL-Lerner sollte <strong>in</strong> der<br />

Lage se<strong>in</strong>, sich korrekt und verständlich über die gelernten Inhalte zu äußern, die verschiedenen<br />

Thesen zu begründen und dazu e<strong>in</strong>e eigene Stellungnahme auszudrücken. Die argumentative<br />

Kompetenz durch CLIL sollte me<strong>in</strong>es Erachtens m<strong>in</strong>destens auf drei Ebenen zu erkennen se<strong>in</strong>:<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 327 4-12-2006 12:28:30<br />

327

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