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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Iwar Werlen<br />

Hauptverdiener gegenüber Nicht-Hauptverdienern. Fehlende Fremdsprachlernmotivation und<br />

tiefer Bildungsstand s<strong>in</strong>d positiv korreliert.<br />

3.5 Prestige der Sprachen<br />

In Tabelle 8 werden die Antworten auf die Frage „Welches s<strong>in</strong>d Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach die zwei<br />

Sprachen, die am angesehensten s<strong>in</strong>d?“ dargestellt. Diese Frage war im Eurobarometer so nicht<br />

enthalten; genannt werden konnte hier auch die eigene Muttersprache.<br />

Sprache Absolut davon L1<br />

Englisch 981 6<br />

Französisch 582 165<br />

Hochdeutsch 294 10<br />

Spanisch 247 10<br />

Italienisch 124 23<br />

Schweizerdeutsch 72 18<br />

226<br />

Tabelle 8: Die angesehensten Sprachen <strong>in</strong> absoluten Zahlen (n=1215)<br />

Englisch ist hier klarer Leader, es wird von 80,7% der Befragten genannt; davon s<strong>in</strong>d nur sechs<br />

L1-Sprechende. Französisch kommt erwartungsgemäss an zweiter Stelle; es wird <strong>in</strong>sgesamt von<br />

47,9% Befragten genannt, davon s<strong>in</strong>d 165 (28,4%) L1-Sprecher. Das Hochdeutsche steht an dritter<br />

Stelle (24,2%) nur knapp vor dem Spanischen (20,3%); <strong>in</strong> beiden Fällen s<strong>in</strong>d nur je 10 L1-Sprechende<br />

beteiligt, wobei zu beachten ist, dass nur 23 Spanischsprachige überhaupt befragt wurden! Das<br />

Italienische folgt erst an fünfter Stelle (10,2%) mit 23 L1-Sprechenden. Das Schweizerdeutsche<br />

ist das Schlusslicht; es wird nur von 5,9% genannt; davon nur 18 mit Schweizerdeutsch als<br />

Muttersprache. Das ist um so erstaunlicher, als die Schweizerdeutschsprechenden die grösste<br />

L1-Gruppe überhaupt darstellen. Der Dialekt dom<strong>in</strong>iert zwar <strong>in</strong> der deutschen Schweiz, er gilt<br />

den Sprechern selbst aber nicht als Prestigesprache.<br />

Das zeigt sich auch deutlich <strong>in</strong> Tabelle 9, die wiederum die Prozentzahlen für die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Sprachgruppen darstellt.<br />

Schweizerdeutsch Französisch Italienisch Rätoromanisch<br />

Englisch 86 78 80 80<br />

Französisch 52 51 29 23<br />

Hochdeutsch 16 25 43 23<br />

Spanisch 23 21 17 22<br />

Italienisch 8 13 12 16<br />

Schweizerdeutsch 4 6 11 16<br />

Tabelle 9. Die angesehensten Sprachen nach Muttersprachen <strong>in</strong> Prozent<br />

Die Analyse nach Landessprachen weist auf massive Unterschiede h<strong>in</strong>. Lediglich <strong>in</strong> Bezug auf<br />

das Englische s<strong>in</strong>d sich die vier Gruppen zwar mehr oder weniger e<strong>in</strong>ig. Französisch wird von den<br />

Frankofonen und den Dialektsprechern an zweite Stelle gesetzt; die Italofonen und die Rätoromanen<br />

s<strong>in</strong>d da deutlich zurückhaltender und nennen es signifi kant weniger häufi g als die beiden andern<br />

Gruppen. Geradezu grotesk die E<strong>in</strong>schätzung des Hochdeutschen: Für die Italienischsprachigen ist<br />

Hochdeutsch mit 43% der Nennungen die Sprache mit dem höchsten Prestige nach dem Englischen,<br />

die Schweizerdeutschsprecher stufen es sogar noch nach dem Spanischen e<strong>in</strong>. Das Spanische kommt<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 226 4-12-2006 12:27:25

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