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über die Stadt. Im besten Sinne des Wortes stellt die National
Library Singapore eine architektonische wie ökologische
Landmarke dar.
Voll verglaste Vorhangfassade
Der Bauherr räumte bei dem 1998 ausgelobten Wettbewerb
„grünen“ Kriterien keine absolute Priorität ein. Erst
durch den Entwurf von Ken Yeang wurde eine konsequent
nachhaltige Bauweise in Betracht gezogen. Zentraler
Ansatz in Yeangs Entwurf war die Frage, wie ein Gebäude,
das sensible Kulturgüter beinhaltet und somit über ein
stabiles Innenklima verfügen muss, in dem subtropischen
Klima umweltfreundlich und energieeffizient ausgestattet
und betrieben werden kann. Hohe Luftfeuchtigkeit und
eine extrem starke Sonneneinstrahlung waren die kritischen
Punkte, die schon bei der Gestaltung und Ausstattung
der Gebäudehülle berücksichtigt werden mussten.
Daher war der Fassadenentwurf von größter Bedeutung.
Man verfolgte des Ziel des „30° solar cut-off“ was bedeutete,
dass bei einem Sonnenstand von mehr als 30° über dem
Horizont (gleichbedeutend mit der Zeit zwischen 10 Uhr
morgens und 4 Uhr nachmittags) kein direktes Sonnenlicht
in das Gebäude gelangen sollte. Aus diesem Grund
wurden die mit einer Tiefe von 1.80 Metern sehr großen
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Sonnenschutzschilde geschossweise vor die Glasfassade
gesetzt. Um diese zu installieren, wurden die Pfosten der
voll verglasten Vorhangfassade mit 250 Millimetern entsprechend
stark ausgeführt. Einige dieser Schilde setzen
sich auch auf der Gebäudeinnenseite fort. Um Blendungen
in den Innenräumen zu vermeiden, wurde für die Doppelverglasung
eine spezielle Beschichtung gewählt. Zusätzliche
Jalousien kommen an den wenigen Tagen im Jahr
zum Einsatz, an denen der Sonnenstand extrem niedrig
ist. So wichtig die Sonnenschutzvorrichtungen auch von
funktionaler Seite her, sie geben dem Gebäude auch sein
markantes Aussehen, so wie sie das Gebäude geschossweise
komplett umlaufen. An einigen Stellen, z. B. vor dem
Eingang „The Laneway“, erwecken sie den Eindruck von
Tragflächen alter Doppeldecker. Die fast täglich einsetzenden
schweren Regenfälle zogen dazu noch akustische
Maßnahmen nach sich: Der Regen sollte nicht von den
Fassadenelementen widerhallen und die Arbeitsatmosphäre
in den Bibliotheken stören.
Deutliche Energieeinsparung durch KNX-System
Im Inneren der Nationalbibliothek unterteilen sich die
Bereiche in drei unterschiedliche klimatische Zonen. Unter
„Full Mode“ verstehen die Architekten die voll klimatisier-
puls 01 | 2013