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15,8 MB, pdf - Wohnbauforschung

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DIVERSITÄT IM HALBÖFFENTLICHEN RAUM<br />

1.3 ÖFFENTLICHER RAUM - PRINZIPIEN<br />

Nehmen Sie irgendeine erfolgreiche Kultur der Vergangenheit – ihre Evolution geschah durch das Engagement mit dem Externen und<br />

dem Anderen. Eine kulturelle Version der ‚Biodiversität’ (ohne der in der Natur ein Organismus durch Atrophie leidet) ist für das<br />

Bestehen einer städtischen Kultur ausschlaggebend. Die städtische ‚Biodiversität‘ entsteht im öffentlichen Raum.<br />

Die Rolle des öffentlichen Raumes als potenzieller Kitt der Gesellschaft ist mit Kontroversen begleitetes Thema der öffentlichen und<br />

fachlichen Diskussion in der Wissenschaft, in den Medien und in der kommunalen Praxis und Politik. Während die einen eine<br />

Renaissance der öffentlichen Räume in europäischen Metropolen im Allgemeinen und in Wien im Besonderen anführen -<br />

Museumsquartier, Wiener City, Yppenplatz sind erfolgreich wiederbelebte öffentliche Räume - hegen die anderen Zweifel an ihren<br />

Möglichkeiten.<br />

Einerseits besteht Skepsis angesichts der zunehmenden Privatisierung des öffentlichen Raumes und attraktiver Alternativen. In<br />

Shopping Malls wird theoretisch der gleiche zufällige Kontakt sowie Austauschmöglichkeit angeboten wie im öffentlichen Raum.<br />

Allerdings wird dies nur mit einem Zugewinn an Sicherheit, Wetterschutz und Sauberkeit erreicht. Wie wohl dies mit einem Verlust an<br />

Stadt und auf Kosten des öffentlichen Raumes geschieht, wovon dann das Leben regelrecht weggesaugt wird.<br />

Andererseits wird auch die Wichtigkeit des öffentlichen Raumes im städtischen Leben von vielen unterschätzt, die nicht aus<br />

planerischen oder analytischen Berufen kommen. Ich vernahm mit Staunen die Aussage eines leitenden städtischen Mitarbeiters im<br />

Integrationsbereich „Im öffentlichen Raum findet keine Integration statt, da werden die Probleme nicht gelöst“ (!). Klarerweise ist<br />

öffentlicher Raum nur einer von vielen Mosaiksteinen, allerdings ein äußerst wichtiger. Die beiden oberen Standpunkte der Befürworter<br />

und Skeptiker sind eigentlich miteinander verschränkt.<br />

©2009 Atelier Biswas 34

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