15,8 MB, pdf - Wohnbauforschung

DIVERSITÄT IM HALBÖFFENTLICHEN RAUM
1. 2 WOHNEN IN DER EUROPÄISCHEN STADT
Gefragt sind stattdessen kreative Mehrzielprojekte mit planerischen und sozialpädagogischen Anteilen, die – anstelle einer
„Kolonisierung von Lebenswelten“ – die Tatsache unterschiedlicher Nutzerbedürfnisse z.B. von Jugendlichen und Älteren respektiert
und ein weniger störendes Nebeneinander von Freiräumen für unterschiedliche Gruppen möglich machen: „Rückgewinnung von
Freiräumen für alle Bewohner“ (Krummacher et al 2003).
In sozialer Hinsicht soll die vorgeschlagene Hardware- oder Planungslösungen durch Software ergänzt werden. Grätzel-Management
zur Steuerung und Vernetzung der Aktivitäten, die Förderung von Selbsthilfeaktivitäten, Informationstransfer, Dialog- und
Kooperationsförderung und der Einführung runder Tische und Foren (siehe beispielsweise Best-Practice „Welcome to Rotterdam –
Mixing by the River Maas“). Ich darf auch auf mein eigenes Projekt „Graffitischule“ in der Hasnerstraße im 16. Bezirk hinweisen
(Realisierung 2010).
Die Notwendigkeiten und Möglichkeiten zur Wohnumfeldverbesserung und Freiflächenentwicklung sollen einen hohen Stellenwert
haben. Eine Erkennung der ortsspezifischen Probleme, ihre Zurkenntnisnahme von Wohnverwaltung und Planern und die Gestaltung
und Finanzierung entsprechend integrierten Lösungen ist dringend geboten. Zur Finanzierung kommen Bundes- und Landes-, sowie
kommunale Mittel in Betracht, vor allem für Projektplanungs- und Partizipationsmaßnahmen und Moderation. Die Realisierung sollte in
der Wohnbauförderung verpflichtend eingebaut werden und punktuell auch durch privatwirtschaftliches Engagement gesponsert
werden.
©2009 Atelier Biswas 32