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15,8 MB, pdf - Wohnbauforschung

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DIVERSITÄT IM HALBÖFFENTLICHEN RAUM<br />

1.1 IST DER WOHNBAU EIN ORT DER DIVERSITÄT - ODER KANN ER ES WERDEN?<br />

Europäische Sozialsysteme - entstanden aus der Notwendigkeit, die negativen Folgen der Industrialisierung aufzufangen - sind<br />

etatistisch und interventionistisch. Seit dem Thatcherismus der 80er Jahre lodert die Diskussion, ob diese teuren, „top-heavy“<br />

staatlichen Instrumente durch „effizientere“ private Aktionen und Investitionen ersetzt werden sollten. Im Prinzip wären Einbindung und<br />

Beitrag des privaten Sektors erwünscht und notwendig. Die bisherige Erfahrung mit dem kompletten Überlassen des Aktionsraums der<br />

privaten Wirtschaft (USA, Dubai) dient jedoch als negativer Anschauungsunterricht.<br />

Nun ist der dringende Bedarf vorhanden, durch Intervention die negativen Auswirkungen der Zuwanderung zu minimieren und das<br />

positive Potenzial der Diversität zu maximieren.<br />

Die große Ausnahme, die einen anderen Weg geht, sind die Vereinigten Staaten von Amerika. “I still believe the greatest strength of<br />

America, its core advantage over the old world, is its lack of interest in where you’re from and consuming interest in what you can do.”<br />

(James, 2009). Hier wurden aber Einwanderer Großteils ihrem eigenen Schicksal überlassen, wo sie in einem kapitalistischen System<br />

ihren eigenen Weg finden und Strukturen und Aufstieg selber besorgen müssen. Nur vereinzelt werden nun Maßnahmen im<br />

städtischen Bereich gesetzt, um Integration zu ermöglichen. Zweifellos finden auch hier Diversität und Aufstieg statt. Jedoch ist eine<br />

Ghettobildung und die damit verbundene Armutskonzentration mehr Norm als Ausnahme (Glickman et al, 2007). Die Chinatowns sind<br />

sichtbarer Beweis für das Phänomen, dass die meisten Ethnien und Nationalitäten in den USA zunächst einmal in ihrer eigenen<br />

Zugehörigkeitsgruppe Anschluss finden. Daher spricht man auch nicht mehr vom „Schmelztiegel USA“, sondern von „Salatschüssel“,<br />

wo die einzelnen Ingredienzien nebeneinander liegen. Ethnische Segregation ist heute so präsent wie in den 1960er Jahren.<br />

©2009 Atelier Biswas 21

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