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15,8 MB, pdf - Wohnbauforschung

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f) Interventionen.<br />

DIVERSITÄT IM HALBÖFFENTLICHEN RAUM<br />

1.1 IST DER WOHNBAU EIN ORT DER DIVERSITÄT - ODER KANN ER ES WERDEN?<br />

Die Zuwanderungsfrage konzentriert sich auf die großen Städte, vornehmlich Wien. Hier entscheidet sich, ob Integration gelingt oder<br />

Zuwanderer und ihre nachfolgenden Generationen an den Rand gedrängt werden. Das bedeutet nicht, dass die Städte alleine<br />

ausschlaggebend sind: Schließlich sind übergeordnete Strukturen wie Aufenthalts- und Arbeitsgesetze, Bildung, Sprache, Zugang zum<br />

Arbeitsmarkt, Gewerbestruktur, Politik und die mehr oder weniger vorurteilsbeladene Einstellung und das Verhalten der autochthonen<br />

Bevölkerung Teile des Mosaiks. Unbestritten ist aber, dass Stadtentwicklung, öffentlicher Raum, Wohnbaupolitik, Wohnungsmarkt und<br />

Wohnungsform wichtige Mosaiksteinchen sind. Immigration wird meist als Problematik auf nationaler Ebene diskutiert, ihre<br />

dramatischen Konsequenzen – die Transformation und Wiederbelebung innerstädtischer Gebiete, die Herausbildung von vibrierenden,<br />

dynamischen Wirtschaftsenklaven, sowie die Auseinandersetzungen um das Wohnen – sind in besonderer Weise städtisch. Die<br />

konkrete Nachbarschaft und die lokale Politik, die Möglichkeit, am Stadtleben teilzunehmen und sich dabei zu entfalten, die<br />

Gelegenheit, in geschäftlichen und sozialen Kontakt und Austausch mit der autochthonen Bevölkerung zu treten, sind alles Elemente,<br />

die in Wechselwirkung mit übergeordneten Strukturen das Los der Einwanderer bestimmen.<br />

Hier gibt es Steuerungsmöglichkeiten, wo durch physische Interventionen und strukturelle Prozesse aktiv der Prozess der Integration<br />

gefördert werden kann, ja mehr noch die Diversität durch solche Maßnahmen begünstigt werden sollte. Zugegebenermaßen ist dies<br />

ein „europäischer“ Weg, der aber auch von außereuropäischen Einwanderungsländern, wie Kanada und Australien, praktiziert wird. Es<br />

sei aber hier erwähnt, dass früher große Zivilisationen wie Persepolis, die Tang Dynastie in China, Rom, Konstantinopel, das Holland<br />

im „Goldenen Zeitalter“ und das islamische Cordoba bewusst Vorteile durch gezielte Politik, Maßnahmen, Gesetze und Verhandlungen<br />

zugunsten der Diversität erreichten.<br />

©2009 Atelier Biswas 20

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