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15,8 MB, pdf - Wohnbauforschung

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DIVERSITÄT IM HALBÖFFENTLICHEN RAUM<br />

4 CONCLUSIO<br />

Die städtische Gesellschaft entwickelt ihre Diversität und Innovation zum wesentlichen Teil in Arealen des Gemeinschaftslebens: am<br />

Arbeitsplatz, in der Schule, im öffentlichen Raum und im Wohnumfeld. Letzteres bezeichnen wir in dieser Studie als „halböffentlichen<br />

Raum“.<br />

Österreich ist, wie die meisten europäischen Länder, de facto ein Einwanderungsland. Immigration, Einbürgerung, Integration und volle<br />

Partizipation der nächsten Generationen sind nicht weg zu zaubernde Tatsachen – im Gegenteil, die Bedeutung dieses Themas wird<br />

zunehmen. Zudem verändern sich auch Gesellschafts- und Familienstruktur, Lebens-, Arbeits-, Freizeit- und Wohnstil der<br />

autochthonen Bevölkerung. All diese Faktoren zusammen konstituieren die zunehmende Diversität der Bevölkerung, die sich im<br />

Wohnen und Wohnumfeld bündeln.<br />

Durch die Differenzierung und Individualisierung der Arbeitswelt löst das Wohnungsumfeld zunehmend den Arbeitsplatz als Ort der<br />

Integration und Ausleben von Diversität ab. Dies birgt sowohl Potenzial als auch Konflikte, wobei Konflikte nun als Teil der<br />

individuellen und gesellschaftlichen Entwicklung gesehen werden und nicht mehr unter allen Umständen vermieden werden müssen.<br />

Sowohl der ältere Kommunalwohnbau als auch neuere Wohnbauten sind in der Regel nicht geplant oder geeignet, diesen<br />

Herausforderungen adäquat zu begegnen oder das positive Potenzial der Diversität zu maximieren. Sie weisen großteils eklatante<br />

Gestaltungsmängel oder fehlende Einrichtungen auf, um diese Ziele zu erreichen und Platz für ein Zusammenleben oder gar Florieren<br />

von vielen verschiedenen Gruppen und Individuen zu schaffen. Meist wird nicht einmal daran gedacht. Es fehlt bei den Fachleuten und<br />

Planern wie in der Allgemeinheit das Verständnis dafür oder auch die nötige interkulturelle Bildung und Bewusstsein.<br />

©2009 Atelier Biswas<br />

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