15,8 MB, pdf - Wohnbauforschung
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DIVERSITÄT IM HALBÖFFENTLICHEN RAUM<br />
3.3 TEIL B: PATTERNS – SOFTWARE<br />
P33 Auf Altersklassen abgestimmte „Spielräume“, die sich jedoch durchmischen<br />
Der derzeitige Trend Spielräume nach Altersklassen zu trennen und Spielplätze aus<br />
Sicherheitsgründen mit Altersbeschränkungen zu versehen („Käfige“) erinnert an die<br />
Segregation des Stadtraumes nach Ethnien und Einkommensklassen in vorigen Zeiten.<br />
Statt einer Reproduktion der bestehenden sozialen Ordnung auf dem Spielplatz sollten<br />
tatsächliche gemeinsam zu nutzende Flächen entstehen, um einer Marginalisierung<br />
bestimmter Personengruppen vorzubeugen. Vor allem die Reduzierung der<br />
Haushaltsgrößen auf die Kernfamilie bzw. die ‚Fragmentfamilie‘ bestehend auf einem<br />
Elternteil plus Kind hat bewirkt, dass Kontakte und Austausch mit Personen<br />
verschiedenen Alters und Geschlechts, z.B. Vater, Großmutter, Großvater, Tante, Onkel,<br />
Nichten, Neffen, etc. zurückgegangen sind und stattdessen Verwirrung im Umgang<br />
miteinander zu sehen ist, auch der zunehmenden Verdrängung der Alten in Pflegeheime.<br />
Die „Käfige“ – die Trennung des öffentlichen Raumes nach Alter und Geschlecht – sind<br />
kein Zukunftsmodell. ArchitektInnen sind gefordert, bessere Lösungen für<br />
gemeinschaftlich zu nutzende Räume zu entwickeln.<br />
Ein Spielplatz mit Schaukeln für Jung<br />
und Alt in China erlaubt die gleichzeitige<br />
Betreuung von Kind und Großmutter<br />
durch die Mutter. Aktivierende<br />
Spielplätze für Alte ermöglicht eine<br />
bessere Gesundheit und Mobilität und<br />
reduziert den Pflegebedarf. Spielgeräte<br />
für die gesamte Familie erleichtert die<br />
Rolle der Aufsichts habenden Person.<br />
©2009 Atelier Biswas<br />
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