15,8 MB, pdf - Wohnbauforschung

P22 Der Parkplatz als halböffentlicher Begegnungsraum
Autos spielen in den derzeitigen Baubestimmungen immer noch eine große Rolle. Jede neue
Wohnung muss einen Stellplatz zur Verfügung haben, unabhängig davon ob in der Stadt
öffentliche Verkehrsmitteln oder das Fahrrad genutzt werden. Vor allem die Verlegung der Autos
in das Untergeschoss hat nicht nur schwerwiegende ökologische Konsequenzen (Grundwasser),
sondern auch soziale Folgeschäden, da die Handlungsabfolge von ‚Wohnung – Aufzug – Garage
– Wegfahren – Garage – Aufzug – Zielort‘ soziale Kontakte verhindert.
Eine Lösung mit gebündelten Parkplätzen für ein gesamtes Viertel verbunden mit einem
tatsächlichen Weg vom Haus zum Auto auf der Straßenebene, eventuell mit Sichtkontakten zu
Nachbarn, schnellen Einkaufsmöglichkeiten, einer Eingangszone mit Aufenthaltscharakter,
könnten den Parkbereich für Autos von einem sozial toten Raum in einen sozialen, integrativen
Raum verwandeln.
Gemeinsame Eingänge für Mensch und Auto
sollten derart gestaltet sein, dass man nicht das
Gefühl bekommt, vom Auto überfahren zu
werden. Prinzipiell man nicht direkt von der
Parkgarage in seine Wohnung gelangen
können.
DIVERSITÄT IM HALBÖFFENTLICHEN RAUM
3.2 TEIL A: PATTERNS – HARDWARE
Garageneinfahrten, Autos, die in der
Mitte des Wohnblocks parken, Autos, die
vor den Häusern parken – der
Stellenwert des umweltschädlichen
Individualverkehrs sollte neu gedacht
werden. Parkplätze könnten durch
Kombination mit anderen Aktivitäten auf-
bzw. umgewertet werden.
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