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Anwendungsbeobachtung<br />

WALA Euphrasia Augentropfen<br />

Der Merkurstab | 57.Jahrgang | 20<strong>04</strong> | Heft 2<br />

Robert W. Gorter, Mario Butorac, Eloy Pulido Cobian, Ulrich Meyer<br />

Anwendungsbeobachtung<br />

WALA Euphrasia Augentropfen<br />

■ Zusammenfassung<br />

Ziel: Wirksamkeit der WALA Euphrasia<br />

Augentropfen zur Behandlung<br />

von Konjunktivitis. Methode:<br />

Anwendungsbeobachtung an<br />

80 Patienten (40,5 % männlich,<br />

59,5 % weiblich; Durchschnittsalter<br />

36,5 Jahre (Altersspanne von<br />

5–84); 12 Studienzentren). Ergebnisse:<br />

bei 66 (83,5 %) der Patienten<br />

wurde eine bilaterale Konjunktivitis<br />

diagnostiziert. Die durchschnittliche<br />

Behandlungszeit betrug<br />

13,5 Tage (Zeitspanne von 3 –<br />

34 Tagen). Die Euphrasiatropfen<br />

wurden im Schnitt 3 x/Tag angewandt.<br />

64 (81 %) der Patienten erlebten<br />

eine komplette Remission.<br />

Bei 2 (2,5%) der Patienten verschlechterten<br />

sich die Symptome.<br />

68 (88,3%) Patienten beurteilten<br />

die Wirksamkeit der Augentropfen<br />

als „sehr gut“; 9 (11,7 %) als „zufriedenstellend“.<br />

74 (96,1 %) Patienten<br />

beurteilten die Verträglichkeit der<br />

Euphrasiatropfen als „sehr gut“.<br />

Diskussion: Die Behandlung der<br />

Konjunktivitis mit Euphrasia<br />

Augentropfen erwies sich als gut<br />

verträglich und führte bei 81 %<br />

der Patienten im Zeitraum zwischen<br />

7 und 14 Tagen zu einer kompletten<br />

Remission der Symptome.<br />

■ Schlüsselwörter<br />

Euphrasia Augentropfen<br />

Konjunktivitis<br />

Anwendungsbeobachtung<br />

Observational study WALA<br />

Euphrasia eye drops<br />

■ Abstract<br />

Objective: to study the efficacy of<br />

WALA Euphrasia eye drops in the<br />

treatment of conjunctivitis.<br />

Method: observational study in<br />

80 patients (40.5 % male, 59,5 %<br />

female; median age 36.5 years<br />

(range from 5 to 84 years); 12 study<br />

centers). Results: a bilateral conjunctivitis<br />

had been diagnosed in<br />

66 (83.5 %) patients. Median duration<br />

of treatment was 13.5 days<br />

(range 3 to 34 days). On average,<br />

Euphrasia eye drops were applied<br />

3 times a day. 64 (81 %) of all patients<br />

experienced a complete remission.<br />

Aggravation of symptoms<br />

occurred with 2 (2.5 %) patients.<br />

68 (88.3 %) judged efficacy to be<br />

“very good”; 9 (11.7 %) “satisfactory”.<br />

74 (96.1 %) patients judged the<br />

tolerability as “very good”. Discussion:<br />

In the treatment of conjunctivitis,<br />

Wala Euphrasia eye drops<br />

are very well tolerated and complete<br />

remission within 7 to 14 days<br />

has been documented in 81 % of<br />

all cases<br />

■ Keywords<br />

Euphrasia eye drops<br />

Conjunctivitis<br />

Observational study<br />

135<br />

Einleitung<br />

Entzündungen der Bindehaut sind die häufigsten<br />

Erkrankungen des Auges. Sie entstehen sowohl<br />

durch exogene (Viren, Bakterien, Rickettsien, Pilze,<br />

Staub, reizende bzw. toxische Substanzen) wie auch endogene<br />

Faktoren. In Mitteleuropa tritt die Konjunktivitis<br />

bei etwa 13/1000 Menschen auf, wobei zu den häufigsten<br />

Ursachen allergene und toxische Substanzen zählen.<br />

Bakteriell verursachte Konjunktivitiden sind dagegen<br />

relativ selten (1). Bei älteren Menschen spielt die<br />

Reizkonjunktivitis infolge einer mangelhaften Benetzung<br />

eine wesentliche Rolle. Sie wird unter anderem<br />

durch zu langes Tragen von Kontaktlinsen (2, 3) oder<br />

durch den falschen und anhaltenden Gebrauch von Augentropfen<br />

mit Konservierungsmitteln hervorgerufen<br />

(4). Meist handelt es sich bei der Konjunktivitis um eine<br />

begrenzte, mild verlaufende Erkrankung, doch kommen<br />

auch schwere Formen vor. Zu den systemischen Erkrankungen,<br />

die mit einer Bindehautentzündung einhergehen,<br />

gehören unter anderem die Endokrine Orbitopathie<br />

und das Sjörgren Syndrom (1).<br />

Bei der exogenen Konjunktivitis führt das schädigende<br />

Agens zu einem Epithelödem, zum Zelltod und zur<br />

Ablösung des Epithels. Dadurch kann es zu einer epithelialen<br />

Hypertrophie oder zur Granulombildung kommen<br />

bzw. zur Chemosis und Follikelbildung (1).Die wesentlichen<br />

Symptome, die mit einer Konjunktivitis einhergehen,<br />

sind Hyperämie durch eine konjunktivale Injektion,<br />

Chemosis, tränendes Auge, wässriges, schleimiges bzw.<br />

eitriges Exsudat mit Verklebung, Lidschwellung und<br />

Pseudoptosis, Lymphfollikelhypertrophie und Membranen<br />

bzw. Pseudomembranen. Normalerweise beeinträchtigt<br />

eine Konjunktivitis das Sehvermögen nicht (1, 2,<br />

3, 4). Subjektiv erlebt der Patient ein Fremdkörpergefühl<br />

sowie ein Brennen und Drücken um das ganze Auge. Die<br />

gesteigerte Sekretion führt zu einer Verklebung der Lider<br />

am Morgen, die als unangenehm erlebt wird (9).<br />

Die Therapie richtet sich im Wesentlichen nach der<br />

Ätiologie, dem Schweregrad und dem Verlauf der Erkrankung.<br />

Eine Konjunktivitis ist, wenn sie rechtzeitig diagnostiziert<br />

und behandelt wird, gut zu heilen. Bei nicht<br />

ausreichender Diagnose und Therapie kann es aber auch<br />

zu schwerwiegenderen Schädigungen kommen (10, 11).<br />

Zur Therapie werden Breitbandantibiotika (12), künstli-


136<br />

Anmerkung:<br />

1) Zusammensetzung<br />

WALA Euphrasia<br />

Augentropfen.<br />

100 g enthalten:<br />

Euphrasia e planta<br />

tota ferm 33c Dil. D2,<br />

10 g, Rosae aetheroleum<br />

Dil D7, 10 g<br />

Aus der Praxis der Anthroposophischen Medizin | Gorter · Butorac · Cobian · Meyer | WALA Euphrasia<br />

Tabelle 1: Die Häufigkeit der Symptome zu den<br />

drei Untersuchungsterminen<br />

Einschlusstag Tag 7 Tag 14<br />

Symptom / Auge rechts links rechts links rechts links<br />

Konjunktivale<br />

Rötung 66 68 29 29 6 6<br />

Brennen der<br />

Bindehaut<br />

Seröse<br />

55 55 21 20 4 4<br />

Sekretion<br />

Fremdkörper-<br />

44 45 16 17 1 1<br />

gefühl<br />

Schwellung<br />

37 37 7 6 2 3<br />

(Chemosis) 25 30 5 3 1 1<br />

Follikelschwellung<br />

Putride<br />

20 21 3 3 0 0<br />

Sekretion<br />

Ziliare<br />

15 14 2 3 0 0<br />

Rötung 11 13 1 2 0 0<br />

Gemischte<br />

Injektion 13 14 2 2 0 0<br />

che Tränen ohne Konservierungsmittel, Antihistaminika<br />

(13), aber auch nichtsteroidale Antiphlogistika (14) sowie<br />

schmerzstillende bzw. vasokonstriktorische (15) Wirkstoffe<br />

eingesetzt. Kortikosteroide und topisch applizierte<br />

antibakteriell wirkende Medikamente sind nur sehr<br />

vorsichtig zu verwenden, da sie zu Komplikationen führen<br />

bzw. die eigentliche Ursache der Erkrankung verdecken<br />

können (16, 17).<br />

Zubereitungen aus Euphrasia officinalis L. (Augentrost)<br />

werden seit dem 16. Jahrhundert in der Augenheilkunde<br />

eingesetzt. Die Pflanze enthält unter anderem Iridoidglykoside<br />

wie Aucubin und Euphrosid, Gerbstoffe<br />

und Flavonoide (18). Bisher wurde keine toxische Wirkung<br />

des Augentrostes bzw. aus ihm gewonnener Auszüge beschrieben<br />

(19, 20). In der Anthroposophischen Medizin<br />

dienen Euphrasia Augentropfen 1 zur Strukturierung des<br />

Flüssigkeitsorganismus im Augenbereich, z.B. bei katarrhalischer<br />

Bindehautentzündung. Aber auch in der Homöopathie<br />

werden Medikamente aus Euphrasia mit Erfolg<br />

bei Konjunktivitiden angewendet (23).<br />

Das Ziel der vorliegenden Anwendungsbeobachtung<br />

war es, Wirksamkeit und Verträglichkeit von Euphrasia<br />

Augentropfen bei entzündlichen und katarrhalischen<br />

Reaktionen der Bindehaut, wie sie z.B. infolge von Reizzuständen<br />

durch Wind, Staub oder Pollen auftreten, zu<br />

untersuchen.<br />

Material und Methode<br />

In die Anwendungsbeobachtung wurden 80 Patienten<br />

aufgenommen, 79 Fälle gingen in die Auswertung<br />

ein. 32 (40,5 %) Patienten waren männlich, 47 (59,5 %)<br />

weiblich. Das durchschnittliche Alter der Patienten lag<br />

bei 36,5 Jahren, der älteste war 84 Jahre alt, 20 Teilnehmer<br />

der AWB zählten 5 Jahre und weniger.<br />

Bei der Anwendung von Euphrasia Augentropfen ist<br />

normalerweise die empfohlene Dosierung von 1 – 2 mal<br />

täglich 1 Tropfen in den Bindehautsack ausreichend. In<br />

akuten Situationen kann jedoch auch eine häufigere Gabe<br />

notwendig sein. Die ärztliche Verordnung richtete<br />

sich ausschließlich nach den medizinisch-therapeutischen<br />

Notwendigkeiten.<br />

Alle Patienten, die wegen einer entzündlich-katarrhalischen<br />

Reaktion der Bindehaut bei den teilnehmenden<br />

Ärzten eine Behandlung mit Euphrasia Augentropfen<br />

erhielten, wurden in die Studie aufgenommen.<br />

Während der Einschluss-Untersuchung erfolgte die<br />

Erhebung demographischer und anamnestischer Daten<br />

sowie die Diagnose des Krankheitsbildes. Eine eventuelle<br />

Vorbehandlung wurde erfragt, die Dosierung der<br />

Euphrasia Augentropfen festgelegt und zusätzlich verwendete<br />

Medikamente notiert. Der Wirksamkeitsbeurteilung<br />

nach ca. 7 bzw. 14 Tagen lagen folgende Befunde<br />

zugrunde, die in vier Schweregraden (nicht vorhanden,<br />

leicht, mittel, schwer) – für das rechte bzw. linke Auge getrennt<br />

– erhoben wurden:<br />

- Rötung, unterteilt in konjunktivale, ziliare oder<br />

gemischte Injektion,<br />

- Schwellung, unterteilt in Chemosis und<br />

Follikelschwellung,<br />

- Sekretion, unterteilt in seröse und putride,<br />

- Brennen der Bindehaut und Fremdkörpergefühl.<br />

Gleichzeitig wurde die Verträglichkeit beurteilt.<br />

Die Dauer der Behandlung richtete sich ausschließlich<br />

nach der medizinischen Notwendigkeit. Die Patienten<br />

wurden gebeten, nach 7 bzw. 14 Tagen zu einer Nachuntersuchung<br />

zum Arzt zu kommen. Sowohl der Arzt als<br />

auch der Patient beurteilten am Ende der Behandlung<br />

die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie in den<br />

vier Kategorien „sehr gut“, „gut“, „zufriedenstellend“<br />

und „schlecht“.<br />

Die Auswertung der Daten erfolgte rein deskriptiv.<br />

Alle Wirksamkeits- und Sicherheitsparameter wurden in<br />

Häufigkeitstabellen dargestellt. Als Fallzahl waren ursprünglich<br />

60 Probanden geplant gewesen, 79 konnten<br />

ausgewertet werden.<br />

Ergebnisse<br />

Bei 66 Patienten (83,5 %) wurde eine beidseitige Konjunktivitis<br />

diagnostiziert, bei 7 (8,9 %) eine linksseitige<br />

und bei 6 (7,6 %) eine rechtsseitige. 14 Patienten (5 Männer,<br />

9 Frauen) hatten eine Vorbehandlung mit verschiedenen<br />

allopathischen oder komplementärmedizinischen<br />

Präparaten erhalten. Vier Patienten beschrieben<br />

eine chronisch rezidivierende Konjunktivitis in der Anamnese.<br />

Als allgemeine Erkrankungen, die mit der Konjunktivitis<br />

in Zusammenhang gestanden haben könnten,<br />

wurden in der Anamnese z.B. Hausstauballergie,<br />

Rhinitis allergica und Asthma bronchiale genannt.<br />

Die Behandlungsdauer der Patienten betrug im<br />

Median 13,5 Tage. Zwischen Maximum und Minimum<br />

lagen 31 Tage (34 bzw. 3 Tage).<br />

Die Verweildauer in der Anwendungsbeobachtung<br />

betrug für ca. 15 % der Patienten weniger als 7 Tage, für<br />

ca. 25 % der Patienten länger als 14 Tage. In Tabelle 1 sind<br />

von allen Patienten, für jedes Symptom getrennt, die


Ergebnisse nach ca. 7 Tagen und nach ca. 14 Tagen dargestellt.<br />

29 Patienten beendeten die Anwendungsbeobachtung<br />

mit einer Nachuntersuchung am Tag 7 und 49<br />

Patienten am Tag 14.<br />

Zu Beginn der Anwendungsbeobachtung zeigten 66<br />

rechte bzw. 68 linke Augen eine konjunktivale Rötung,<br />

die sich bis auf jeweils 6 nach 14 Tagen vollständig zurückgebildet<br />

hatte.Von 55 Patienten, die ein Brennen der<br />

Bindehaut des rechten und/ oder des linken Auges angaben,<br />

waren nach 14 Tagen bis auf jeweils 4 Patienten<br />

alle geheilt. Von den 45 Patienten, die eine seröse Sekretion<br />

hatten, waren nach 14 Tagen bis auf einen alle geheilt,<br />

von den 37 Patienten mit Fremdkörpergefühl bis<br />

auf 3 alle und von den 30 Patienten mit Schwellung bis<br />

auf einen Patienten alle. Die Patienten mit Follikelschwellung,<br />

putrider Sekretion, ziliarer Rötung oder gemischter<br />

Injektion zeigten alle ein komplettes Schwinden<br />

der Symptome nach 14 Tagen.<br />

Bei 64 Patienten (81 %) kam es zu einer vollkommenen<br />

Abheilung mit Verschwinden der Beschwerden, davon<br />

bei 36 Patienten bis zur Nachuntersuchung am Tag<br />

7 und bei 28 bis zur Nachuntersuchung am Tag 14. Nur in<br />

zwei Fällen trat eine leichte Verschlechterung des Befundes<br />

um eine Stufe ein.<br />

Während der gesamten Anwendungsbeobachtung<br />

war bei keinem Patienten eine unerwünschte Arzneimittelwirkung<br />

zu verzeichnen.<br />

Im Durchschnitt wurde das Medikament 3 mal täglich<br />

verordnet und auch angewendet. Insgesamt kam es nur<br />

in 5 Fällen zu einer Abweichung von der verordneten Dosierung,<br />

da die Patienten in vier Fällen weniger und in einem<br />

Fall mehr benötigten als der Arzt verordnet hatte.<br />

Die Beurteilung der Therapie in ihrer Wirksamkeit<br />

durch den Patienten am Ende der Untersuchung ergab,<br />

dass 68 Patienten (88,3 %) die Therapie als gut bis sehr<br />

gut empfanden, und 9 Patienten (11,7 %) sie als zufriedenstellend<br />

bzw. schlecht einstuften. Zwei Patienten gaben<br />

keine Einschätzung ab. Die Ärzte beurteilten die<br />

Wirksamkeit der Therapie etwas besser. Sie wurde bei 71<br />

Patienten (91,0 %) als gut bis sehr gut und bei 7 Patienten<br />

(9,0 %) als zufriedenstellend bzw. schlecht eingeschätzt.<br />

Für einen Patienten liegt keine Beurteilung vor.<br />

74 Patienten (96,1 %) bezeichneten die Verträglichkeit<br />

als gut bis sehr gut und 3 Patienten (3,9 %) als zufriedenstellend.<br />

Zwei Patienten gaben keine Beurteilung ab.<br />

Die Ärzte bewerteten für 77 Patienten (100 %) die Verträglichkeit<br />

als gut bis sehr gut. Zu zwei Patienten lag<br />

keine Beurteilung vor (Tabelle 2, Abb. 1).<br />

Nur bei einem Patienten wurde sowohl durch den<br />

Arzt als auch durch den Patienten die Wirksamkeit als<br />

schlecht eingeschätzt. Dieser Patient hatte bei allen<br />

Untersuchungen leichte Symptome der konjunktivalen<br />

Rötung sowie Brennen der Bindehaut und Fremdkörpergefühl.<br />

Er hielt die Untersuchungszeitpunkte ein und<br />

tropfte, wie verordnet, 5 mal täglich.<br />

Diskussion<br />

Euphrasia Augentropfen werden in der anthroposophischen<br />

Medizin zur Strukturierung des Flüssigkeitsorganismus<br />

im Augenbereich, z.B. bei katarrhalischer Bin-<br />

Der Merkurstab | 57.Jahrgang | 20<strong>04</strong> | Heft 2<br />

Tabelle 2: Verträglichkeitsbeurteilung durch<br />

Arzt und Patient<br />

Anzahl %<br />

Beurteilung Patient Arzt Patient Arzt<br />

Sehr gut 57 64 74,0 83,1<br />

Gut 17 13 22,1 16,9<br />

Zufriedenstellend 3 0 3,9 0<br />

Schlecht 0 0 0 0<br />

dehautentzündung, eingesetzt. Es stellt einen wesentlichen<br />

Vorteil des Medikaments dar, dass es keinerlei<br />

Konservierungsstoffe enthält und damit sehr gut auch<br />

über längere Zeit angewendet werden kann.<br />

Das Ziel der vorliegenden Anwendungsbeobachtung<br />

war es, die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Euphrasia<br />

Augentropfen in der empfohlenen Dosierung von<br />

1–2 mal täglich 1 Tropfen in den Bindehautsack an Patienten<br />

mit entzündlicher und katarrhalischer Reaktion<br />

der Bindehaut, wie sie z.B. infolge von Reizzuständen<br />

durch Überanstrengung, Wind, Staub oder Pollen auftreten,<br />

zu dokumentieren. Dazu wurden 79 Patienten im<br />

Alter von 0,5 bis 84 Jahren in 12 Arztpraxen untersucht.<br />

Die Verordnung richtete sich ausschließlich nach den<br />

medizinisch-therapeutischen Notwendigkeiten.<br />

Es wurden die Symptome der Konjunktivitis für das<br />

rechte bzw. linke Auge in den vier Schweregraden nicht<br />

vorhanden, leicht, mittel und schwer am Tag der Einschlussuntersuchung,<br />

nach ca. 7 und nach ca. 14 Tagen<br />

dokumentiert. Sowohl der Arzt als auch der Patient gaben<br />

am Ende der Behandlung eine Beurteilung über<br />

Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie ab.<br />

Eine Anwendungsbeobachtung ist dazu geeignet, eine<br />

bekannte Wirksamkeit zu untermauern und die Verträglichkeit<br />

genauer zu beschreiben. Sie ist ein sehr gutes<br />

Studieninstrument, um unter alltäglichen Bedingungen<br />

Therapien zu untersuchen (21). Zur statistischen<br />

Auswertung wurden nur deskriptive Verfahren angewendet.<br />

Die Altersverteilung ist für eine Konjunktivitis<br />

nicht untypisch (9), eine Bevorzugung eines Geschlechtes<br />

lag nicht vor.<br />

Als Ursachen der Bindhautentzündungen wurden die<br />

für Mitteleuropa typischen Auslöser beschrieben.<br />

Die deutliche Verbesserung der Konjunktivitiden<br />

nach ca. 7 und ca. 14 Tagen bzw. die Abheilung der Follikelschwellung,<br />

der putriden Sekretion, der ziliaren Rötung<br />

oder der gemischten Injektion sind auf die Therapie<br />

zurückzuführen. In einer doppelblinden, placebokontrollierten<br />

Studie mit Euphrasia Augentropfen an 44 Patienten<br />

konnte eine vollständige Heilung in der Verum-<br />

Gruppe gezeigt werden. Die Ergebnisse der Anwendungsbeobachtung<br />

stimmen mit den Resultaten dieser<br />

Studie gut überein (23). Unter Berücksichtigung der Behandlungsdauer<br />

und der Tatsache, dass keinerlei unerwünschte<br />

Arzneimittelwirkungen auftraten und nur bei<br />

2 Patienten eine geringfügige Verschlechterung des Augenbefundes<br />

beobachtet wurde, ist festzustellen, dass<br />

es sich bei Euphrasia Augentropfen um ein sehr<br />

137


138<br />

80 %<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Abb. 1:<br />

Wirksamkeitsbeurteilung<br />

von WALA<br />

Euphrasia Augentropfen<br />

durch<br />

Patienten und<br />

Ärzte<br />

Aus der Praxis der Anthroposophischen Medizin | Gorter · Butorac · Cobian · Meyer | WALA Euphrasia<br />

sicheres Medikament handelt. Die klare Übereinstimmung<br />

von Arzt/Patienten-Urteil und erhobenen Befunden<br />

spricht für die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />

des Medikamentes. Ebenso ist die sehr gute Compliance<br />

ein Zeichen dafür, dass die Patienten die Therapie als sicher<br />

und hilfreich empfanden.<br />

Danksagung: Wir danken dem Arzt Matthias Stoss,<br />

der am 3. April 2002 auf grausamste Weise in Johannesburg<br />

ermordet wurde, und den Ärzten S. Aebi, C. Bahls,<br />

R. Billhardt, B. Burkhardt, A. Chignac, A. Haas,W. Knipping,<br />

G. Kubitz, R. Küstermann, J. Rudolf, E. Wellmann sowie<br />

H.Weil für die Überlassung des Datenmaterials. Die Studie<br />

wurde durchgeführt mit freundlicher Unterstützung<br />

der WALA Heilmittel GmbH, Eckwälden/Bad Boll.<br />

PD Dr. med. Robert W. Gorter<br />

Internationales Institut für onkologische und<br />

immunologische Forschung<br />

Hohenstaufenring 30-32<br />

D-50674 Köln<br />

Patienten<br />

Ärzte<br />

sehr gut gut zufriedenstellend schlecht<br />

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21 Anwendungsbeobachtung.<br />

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in Epidemics. CCRH News<br />

1989;15: 3–4

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