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Informationen zu universitätsrechtlicher Theorie und Praxis 1 ... - ULV

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UNILEX 1–2/2010 68<br />

Richtervereinigung Barbara Heilige die stark wirtschaftliche<br />

Betrachtungsweise des Universitätslebens durch den von<br />

Griller genannten Umstand, dass Bachelorabsolventen<br />

tendenziell weniger kosteten. Der habilitierte Rechtsanwalt<br />

Michael Enzinger sieht daher auch die Gefahr, dass durch<br />

eine Verkür<strong>zu</strong>ng des Studiums ureigenste Aufgabe der Universitäten<br />

– nämlich Bildungsaufgaben – an die Berufsgruppen<br />

ausgelagert werden. Außerdem betont er die<br />

bedeutende Funktion von Juristen in der Rechtsordnung<br />

<strong>und</strong> für die rechtssuchende Bevölkerung. Pointiert wird der<br />

Aspekt der kostengünstigen Ausbildung von Harald Ofner,<br />

Rechtsanwalt <strong>und</strong> ehemaliger Justizminister, aufgenommen,<br />

der gar von einem drohenden „Rechtspflegerstudium“<br />

spricht. Der damalige steirische Landesamtsdirektor Gerhart<br />

Wielinger plädiert dafür, dass nicht nur „Falllösungs“- <strong>und</strong><br />

„Justizfunktionäre“ ausgebildet werden. Michael Holoubek,<br />

Universitätsprofessor an der Wirtschaftuniversität Wien,<br />

fordert mehr Juristen an entscheidenden Stellen der Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> bringt eindrückliche Beispiele für Bereiche, die<br />

anderen Berufsgruppen überlassen werden, die gesellschaftliche<br />

Situationen nach der je eigenen Fachlogik bewerten.<br />

Eva Schulev-Steindl, mittlerweile von der Universität<br />

Wien an die Universität für Bodenkultur berufen, bricht<br />

angesichts der drittmittelfinanzierten US-amerikanischen<br />

Universitäten eine Lanze für die Gr<strong>und</strong>lagenfächer als knappes<br />

<strong>und</strong> wertvolles Gut unter ökonomischen Gesichtspunk-<br />

ten. Abschließend meint Berka ua, dass es keinen Ausweg<br />

aus dem Bologna-Prozess gibt, der ja ein Sparprogramm<br />

für die Bildung darstellt, da bei gleichzeitiger Entlastung der<br />

Bildungsbudgets mehr Akademiker produziert werden<br />

müssen. Bedauerlich ist bei dieser Publikation, dass hier<br />

noch nicht der gendergerechten Formulierung Rechnung<br />

getragen wurde.<br />

Die Forderungen nach mehr juristischer Kompetenz in den<br />

verschiedenen gesellschaftlichen Feldern kann nur unterstrichen<br />

werden, andernfalls die Jurisprudenz das Feld <strong>zu</strong>gunsten<br />

der Ökonomie räumen muss. Aspekte wie die angesprochene<br />

Methodenkompetenz <strong>und</strong> das disziplinierte<br />

regelhafte Argumentationssystem sowie die vielfältigen<br />

Konfliktlösungsansätze sind universell einsetzbar <strong>und</strong> keineswegs<br />

auf die einschlägigen Rechtsberufe beschränkt.<br />

Dies kann als Plädoyer für das Jusstudium verstanden werden,<br />

wofür von der Politik auch die entsprechenden Finanzmittel<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung <strong>zu</strong> stellen sind – durch die Studierendenproteste<br />

seit dem Herbst/Winter 2009/10 laufend immer<br />

wieder apostrophierte Gesichtspunkte.<br />

AssProf. Mag.DDr. Anneliese Legat<br />

Inst. f. Österr. Rechtsgeschichte <strong>und</strong> Europ.<br />

Rechtsentwicklung<br />

Karl-Franzens-Universität Graz<br />

anneliese.legat@uni-graz.at<br />

Kurt Promberger/Christoph Jünger/Markus<br />

Traxl/Wanka (Hg.), Implementierung von<br />

ERP-Systemen an Universitäten. uni.verse<br />

- Strategien <strong>und</strong> Management der SAP-<br />

Einführung<br />

Wien Graz 2006, 430 Seiten.<br />

Rony G. Flatscher<br />

Das Buch beschreibt in sieben Kapitel, vier Anhängen <strong>und</strong><br />

vier Verzeichnissen (Abbildung, Literatur, Stichwort, Autorenverzeichnis<br />

<strong>und</strong> Herausgeber), ergänzt durch ein Vorwort<br />

der damaligen B<strong>und</strong>esministerin für Bildung, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Kultur Elisabeth Gehrer <strong>und</strong> der damaligen<br />

Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG Österreich Mag.<br />

Brigitte Ederer, die Entstehung, die Umset<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> die<br />

gewonnenen Erfahrungen mit dem Projekt “uni.verse”.<br />

Die österreichischen Universitäten bereiteten sich 2002<br />

darauf vor, ihre Verrechnungssysteme auf SAP-HV um<strong>zu</strong>-<br />

stellen. Aufgr<strong>und</strong> des Gesetzesbeschlusses des UG 2002<br />

wurde das bereits geplante Rollout von SAP-HV abgesagt<br />

<strong>und</strong> stattdessen ein Projekt “uni.verse” begründet, das in<br />

einem für den Umfang der Aufgabe äußerst knapp bemessenen<br />

Zeitraum von 18 Monaten die Universitätsgegebenheiten<br />

von 21 (!) verschiedenen Universitäten auf die<br />

entsprechenden privatwirtschaftlich ausgerichteten SAP-<br />

Module abbilden sollte. Die Herausgeber des Buches gehen<br />

auf diese Bedingungslage im ersten Kapitel (19 Seiten, Abschnitt<br />

1.1 von Friedrich Faulhammer, Peter Wanka) ein

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