Informationen zu universitätsrechtlicher Theorie und Praxis 1 ... - ULV
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Universität Wien (120 ECTS,4 Semester Akademischer<br />
Grad: Master of Arts, MA)<br />
Aus dem Studienziel <strong>und</strong> Qualifikationsprofil des Masterstudiums<br />
„Bildungswissenschaft“ geht u.a. hervor, dass<br />
dieses <strong>zu</strong>r Vertiefung <strong>und</strong> Erweiterung der erworbenen<br />
fachwissenschaftlichen Kenntnisse dient sowie <strong>zu</strong>r Befähigung<br />
<strong>zu</strong> selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit <strong>und</strong> <strong>zu</strong><br />
selbstständiger Problemanalyse anhand ausgewählter, mit<br />
dem Forschungsprofil des Instituts korrespondierender<br />
thematischer Schwerpunkte. Studierende erwerben Kompetenzen<br />
für weiterführende Studien.<br />
Aus der Pflichtmodulgruppe (30 ECTS) sind <strong>zu</strong> wählen:<br />
• Bildungswissenschaft als Disziplin (10 ECTS) <strong>und</strong><br />
• Wissenschaftstheorie <strong>und</strong> bildungswissenschaftliche<br />
Forschungsmethoden (10 ECTS).<br />
Da<strong>zu</strong> kommen zwei der folgenden vier Bereiche der Gegenstandstheorie<br />
mit jeweils 5 ECTS:<br />
• Bildung, Medien <strong>und</strong> gesellschaftliche Transformation<br />
• Lehren <strong>und</strong> Lernen<br />
• Inklusive Pädagogik bei speziellem Bedarf oder<br />
• Bildung, Beratung <strong>und</strong> Entwicklung über die Lebensalter.<br />
Weiters vorgesehen sind vier alternativ wählbare Pflichtmodulgruppen<br />
(60 ECTS):<br />
• Bildung, Medien <strong>und</strong> gesellschaftliche Transformation<br />
• Lernen <strong>und</strong> Lehren<br />
• Inklusive Pädagogik bei speziellem Bedarf<br />
• Beratung <strong>und</strong> Entwicklung über die Lebensalter.<br />
Zahlreiche Wahlmodule ergänzen das Angebot: Bildungs<strong>und</strong><br />
Erziehungstheorien im internationalen <strong>und</strong> historischen<br />
Vergleich, Didaktik: Lehren <strong>und</strong> Lernen mit Medien,<br />
Spezielle ethische Fragestellungen, Anthropologie <strong>und</strong><br />
Pädagogik, Bildung – Alterität – Kultur(alität), Bildung,<br />
Sozialisation <strong>und</strong> Gesellschaft, Bildung <strong>und</strong> Gender, Beratung<br />
<strong>und</strong> Beratungsforschung, Wissenschaftspraktikum.<br />
Für die Masterarbeit <strong>und</strong> Masterprüfung ist ein Pflichtmodul<br />
eingerichtet, worin ein die Masterarbeit begleitendes<br />
Seminar (5 ECTS) vorgesehen ist. Die in Paragraph 6<br />
geregelte Masterarbeit (15 ECTS) hat einen Umfang von<br />
maximal 80.000 Zeichen inkl. Leerzeichen ohne Anhang.<br />
Nachweislich sollen überschaubare Forschungsfragen selbständig<br />
sowie inhaltlich <strong>und</strong> methodisch vertretbar bearbeitet<br />
werden. Die kommissionelle Masterprüfung<br />
kommt mit 10 ECTS im Curriculum <strong>zu</strong>m Tragen.<br />
Als Besonderheit der Prüfungsordnung (§ 10) fällt das Verbot<br />
der Doppelanrechnung auf. Dies bedeutet, dass Lehrveranstaltungen,<br />
die bereits Zulassungsvorausset<strong>zu</strong>ng für<br />
das geltende Studium als Pflicht- oder freie Wahlfächer<br />
absolviert wurden, im Masterstudium nicht nochmals anerkannt<br />
werden19 .<br />
19 Vgl. http://www.univie.ac.at/mtbl02/2008_2009/2008_2009_203.pdf; Abfrage: 2010-12-15<br />
Zusammenschau<br />
Es kann festgestellt werden, dass in den in Österreich angebotenen<br />
Bachelorstudien <strong>zu</strong>r Studienrichtung Pädagogik<br />
wichtige Begriffe, zentrale Fragestellungen <strong>und</strong> konstitutive<br />
Problemstellungen der Disziplin im Mittelpunkt stehen.<br />
Im praxis- <strong>und</strong> forschungsorientierten Bachelorstudium<br />
werden erste Spezialisierungen aufgebaut, die anschließend<br />
in den speziellen Masterstudien deutlicher akzentuiert<br />
<strong>und</strong> anspruchsvoll fortgeführt werden. Alle Studien<br />
entsprechen der Bologna-konformen Struktur, sind sechssemestrig<br />
<strong>und</strong> haben jeweils 180 ECTS-Anrechnungspunkte.<br />
Es fällt auf, dass in allen Curricula großer Wert auf<br />
Transparenz gelegt ist. Qualifikationsprofile <strong>und</strong> Modulbeschreibungen,<br />
die die <strong>zu</strong> erwerbenden Kompetenzen<br />
ausweisen, sind gut ausformuliert.<br />
In allen Bachelorcurricula wird ein pädagogisch integrierendes<br />
<strong>und</strong> breites Gr<strong>und</strong>lagenstudium angeboten. Gerade<br />
wegen der Ausdifferenzierung erziehungswissenschaftlichen<br />
Wissens <strong>und</strong> seiner vielseitigen <strong>und</strong> starken beruflichen<br />
Bezüge ist es unabdingbar, die Vermittlung der Kernbestände<br />
erziehungswissenschaftlichen Wissens <strong>und</strong> der<br />
Methodologie <strong>zu</strong> sichern, denn eine Anschlussfähigkeit für<br />
ergänzende <strong>und</strong> weiterbildende Studien ist nur gegeben,<br />
wenn verbindliche theoretische <strong>und</strong> methodologische<br />
Mindestqualifikationen an jedem Universitätsstandort geboten<br />
werden.<br />
Der Umfang der Studieneingangsphase ist in den Curricula<br />
unterschiedlich geregelt <strong>und</strong> erstreckt sich von 10 bis <strong>zu</strong><br />
30 ECTS (gemäß UG 2002). In fast allen Curricula ist nur<br />
eine Bachelorarbeit <strong>zu</strong> verfassen (8 bis 10 ECTS). Eine Ausnahme<br />
stellt hier die Universität Wien mit zwei Bachelorarbeiten<br />
<strong>zu</strong> je 10 ECTS dar. Das Ausmaß des Praktikums ist<br />
im Bachelorstudium an der Universität Klagenfurt mit 450<br />
St<strong>und</strong>en am höchsten. Studienpolitisch kann angemerkt<br />
werden, dass die ECTS-Anrechnungspunkte für das Praktikum<br />
auch bei gleich vielen Arbeitsst<strong>und</strong>en erheblich variieren.<br />
So werden beispielsweise für ein 240 stündiges<br />
Praktikum an der Universität Graz 6 ECTS vergeben, an der<br />
Universität Salzburg sind es 8 ECTS für 200 Arbeitsst<strong>und</strong>en.<br />
Auffallend sind die unterschiedlichen akademischen Titel<br />
im Bachelorstudium, doch diese stellen aus meiner Erfahrung<br />
an sich kein Hindernis für die Fortset<strong>zu</strong>ng eines Masterstudiums<br />
an einer anderen Universität dar.<br />
Die Intensivierung der Forschungsausbildung in den erziehungswissenschaftlichen<br />
Studiengängen ist sicherlich eine<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ng für eine erfolgreiche erziehungswissenschaftliche<br />
internationale Forschungspositionierung. In den derzeitigen<br />
Bachelorstudien ist eine forschungsorientierte Ausbildung<br />
viel stärker realisiert als im ehemaligen Diplomstudium.<br />
Insbesondere die Masterstudiengänge an allen<br />
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UNILEX 1–2/2010