regional. optimal. - BKK Scheufelen
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2<br />
Editorial<br />
EDITORIalUnbenommen<br />
dessen gibt es ja bekanntlich<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
ich hoffe Sie haben einen guten Start ins<br />
neue Jahr erwischt und befinden sich bei<br />
guter Gesundheit.<br />
In der klassischen Gesundheitspolitik ist<br />
es seit geraumer Zeit auffallend ruhig. Kurz<br />
nach dem Jahreswechsel stehen eher<br />
punktuell Themen aus diesem Bereich auf<br />
der Tagesordnung wie zum Beispiel die als<br />
mangelhaft überführten Brustimplantate eines<br />
bestimmten Herstellers. Auch kündigte<br />
die eine oder andere Krankenkasse an, den<br />
ungeliebten Zusatzbeitrag im Laufe dieses<br />
Jahres wieder abschaffen zu wollen. Wenn<br />
man die Gesamtzahl aller Versicherten in der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung heranzieht<br />
(zirka 69 Millionen Menschen) ist von<br />
diesen Ereignissen natürlich nur eine sehr<br />
kleine Anzahl direkt betroffen.<br />
Insbesondere beim Thema „Abschaffung<br />
des Zusatzbeitrages“ bei DAK und Co. bin<br />
ich etwas skeptisch. Ob bei diesen Kassen<br />
tatsächlich die finanzielle Potenz vorhanden<br />
ist, dem momentan noch erhobenen Zusatzbeitrag<br />
dauerhaft zu entsagen, bedarf einer<br />
gewissen finanzmathematischen Phantasie.<br />
Inhalt<br />
Thema Seite<br />
Editorial 2- 3<br />
Verwaltungsrat 4 - 5<br />
Richtiges Atmen 6<br />
Wolfgang Büser 7<br />
Festbeträge bei Arzneimitteln 8 - 9<br />
Ostereier basteln 10<br />
Pflegezeit für Angehörige 11<br />
Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement<br />
12 - 14<br />
WebTV 15<br />
Ausländische Renten 16<br />
Impressum 16<br />
<strong>regional</strong>.<strong>optimal</strong> - 1.2012<br />
Aufsichtsbehörden, die Krankenkassen von<br />
Berufs wegen kontrollieren und die entsprechenden<br />
Haushaltspläne und den sich hieraus<br />
ergebenden Finanzmittelbedarf prüfen,<br />
absegnen und genehmigen. Das auch diese<br />
haushaltsrechtliche Kontrolle durch das Bundesversicherungsamt<br />
(BVA) keine absolute<br />
Unbedenklichkeitsbescheinigung oder einen<br />
Freibrief darstellt, sollte sich spätestens seit<br />
der Schließung der City <strong>BKK</strong> und der <strong>BKK</strong><br />
für Heilberufe auch im Ersatzkassenlager<br />
herumgesprochen haben.<br />
Vielleicht – ein Schelm wer Böses denkt –<br />
lautet das Kalkül auch folgendermaßen: Für<br />
2012 reicht es irgendwie und im Wahljahr<br />
2013 möchte die Bundesregierung aus<br />
wahltaktischen Gründen keine neuerlichen<br />
Zusatzbeiträge bei einer Großkasse; und<br />
hilft irgendwie über die Runden. Ich werde<br />
hierauf zum gegebenen Zeitpunkt vielleicht<br />
noch einmal zurückkommen müssen …<br />
Wahljahr hin oder her: Der Anspruch an<br />
staatliche Kontrollen, die in aller Regel von<br />
Behörden wahrgenommen werden, muss<br />
der sein, als dass generell nicht mit zweierlei<br />
Maß gemessen wird und dass sich die Entscheidungen<br />
von Aufsicht und Beaufsichtigten<br />
rein am Gesetz und den zu bewertenden<br />
Tatbeständen und nicht am politischen oder<br />
persönlichen Wunschdenken der Beteiligten<br />
orientieren. Dies meine ich im Übrigen<br />
noch nicht einmal nur auf die gesetzliche<br />
Krankenversicherung bezogen, sondern<br />
ganz grundsätzlich. Im letzten Vorwort<br />
von <strong>regional</strong>.<strong>optimal</strong> habe ich mir einen<br />
kleinen Hinweis zum Thema Antibiotikaeinsatz<br />
in der Tierhaltung erlaubt. Leider wurde<br />
auch dieser an und für sich „grundsätzlich“<br />
gemeinte Fingerzeig Anfang 2012 schneller<br />
zum Gegenstand negativen öffentlichen<br />
Interesses als uns allen lieb sein konnte.<br />
Eine weitere Eingabe sorgte sodann für<br />
kurzfristige Aufregung: Die Unternehmensberatung<br />
A.T. Kearney wollte in einer Studie<br />
nachgewiesen haben, dass die Verwaltungskosten<br />
im Gesundheitssystem – speziell<br />
was die gesetzliche Krankenversicherung<br />
anbelangt – statt den im Durchschnitt<br />
ausgewiesenen rund 5 % bei tatsächlich<br />
über sagenhaften 20 % liegen würde. Diese<br />
Zahl ergäbe sich, würde man den Verwaltungsaufwand,<br />
den die Leistungserbringer<br />
(also zum Beispiel Ärzte, Krankenhäuser,<br />
Sanitätshäuser) für die Patientenversorgung<br />
betreiben müssen, mit in die Gesamtverwaltungsaufwendungen<br />
einrechnen. Als<br />
Hauptschuldige wurden (wieder einmal, wer<br />
sonst?) die Krankenkassen identifiziert.<br />
Bernd Kratschmer<br />
Abgesehen davon, dass sich die besagte<br />
Studie relativ schnell an einigen Stellen als<br />
statistisch eher unbelastbar herausgestellt<br />
hat und vermutlich auch die Auftraggeber<br />
gewisse Eigeninteressen verfolgt haben<br />
dürften, möchte ich mich diesem durchaus<br />
pikanten Thema einmal an dieser Stelle<br />
versuchen zu stellen. Selbstverständlich<br />
kann auch speziell ich zu diesem Punkt nicht<br />
absolute Objektivität für mich in Anspruch<br />
nehmen; gleichwohl ist es mir ein Anliegen<br />
unsere Versicherten anhand einiger ganz<br />
klassischer Beispiele darauf hinzuweisen,<br />
wer, was und aus welchem Grund „Bürokratie“<br />
verursacht (wird). Bitte vers(t)ehen<br />
Sie den einen oder anderen Hinweis durchaus<br />
gedanklich mit einem „Augenzwinkern“<br />
meinerseits.<br />
Beispiel 1 – Familienfragebogen<br />
Ausgangslage: Alle Mitglieder mit mitversicherten<br />
Familienangehörigen müssen<br />
einmal im Jahr einen Fragebogen ausfüllen<br />
und diesen an die Krankenkasse unterschrieben<br />
zurück senden.<br />
Sinn der Regelung: Der Gesetzgeber<br />
möchte vermeiden, dass unberechtigte<br />
Personen in den Genuss einer – kostenlosen<br />
– Versicherung gelangen.<br />
Bürokratieaufwand für die Versicherten:<br />
Hoch. Bürokratieaufwand für die Krankenkasse:<br />
Hoch, da insbesondere nicht alle Versicherten<br />
den Bogen rechtzeitig und korrekt<br />
ausgefüllt zurück senden oder hierzu einer<br />
Beratung bedürfen. Es folgen im Zweifelsfalle<br />
Erinnerungen, Telefonate, Schriftverkehr etc.<br />
Konsequenzen bei Abschaffung („Entbürokratisierung“):<br />
In der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung erhielten sodann<br />
Personen einen kostenlosen Versicherungsschutz,<br />
die von Rechts wegen keinen Leistungsanspruch<br />
haben oder dafür eigentlich<br />
selber Beiträge entrichten müssten.<br />
<strong>BKK</strong> <strong>Scheufelen</strong> würde zirka 150.000,– E im