scania bewegt 2008-04

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29.01.2013 Aufrufe

PORTRÄT REPORTAGE Text und Text Fotos: und Fotos: Herbert Herbert Schadewald Schadewald Der Transportdienstleister PN Logistik GmbH im sächsischen Claußnitz modernisierte mit Scania seine Fernverkehrsflotte und ließ sich gleichzeitig von Scania im wirtschaftlichen Fahren trainieren. TOLLE ERFAHRUNG Individuelle Fahrgewohnheiten aus vergangenen Lkw-Zeiten lassen sich mit den modernen Antriebstechnologien nicht mehr vereinbaren. Das bekommen die zwölf sächsischen Scania Piloten der PN Logistik GmbH während einer praxisbezogenen Sonnabendschulung deutlich vor Augen geführt. „Ganz niedertourig! Daran muss ich mich erst noch gewöhnen“, konstatiert Uwe Schmidt mit etwas ungläubiger Miene am Nachmittag. Er schaut immer wieder verwundert auf die Teilnehmerkarte, die ihm das Verbrauchsergebnis dokumentiert. 16 Jahre ist er stets hochtourig auf Achse gewesen. Doch was er für richtig hielt, war nicht selten unwirtschaftlich. Denn nun spart er mit der für ihn völlig neuartigen Fahrweise rund sieben Liter Diesel. Dabei ist er bei der zweiten Runde auf dem 16 Kilometer langen Rundkurs nicht einmal langsamer. „Jeder hat seinen Fahrstil. Aber ob das optimal ist, weiß niemand“, charakterisiert Niederlassungsleiterin Steffi Nickoleit. „Wir müssen das schon kontrollieren und auswerten.“ Denn bei den steigenden Kosten macht sich schon jeder eingesparte Dieselliter in der Summe enorm bemerkbar. Immerhin spult jeder der neuen Scania R 500 LA 4x2 MNA wöchentlich etwa 3.000 Kilometer ab. „Deshalb haben wir auch zu dem Angebot von Scania nicht Nein gesagt“, bekräftigt Disponentin Margitta Thiele. „Denn auch wegen der neuen Technik bietet sich eine solche Schulung an“, fügt sie hinzu. Getränke und andere Ganzladungen transportieren die PN-Logistiker mit ihren Scania Sattelzügen – vorrangig über deutsche und französische Straßen. Nur selten sind die Fernfahrer am Wochenende unterwegs. Nach einer anstrengenden Tourwoche fällt das Aufstehen für einen Schulungstag am normalerweise freien Samstagmorgen besonders schwer. Doch der versierte Fahrertrainer Peter Jackel vom Scania Deutschland Trainerteam versteht es, seine Zuhörer kurz nach acht Uhr aufzumuntern und bei Kaffee locker auf das Tagesprogramm einzustimmen. Inzwischen installieren seine Trainerkollegen Marco Deißmann und Heinrich Obermann die unbestechliche Messelektronik „Interactor 100“ in die Fahrerkabinen. Nach dem ersten theoretischen Teil verspüren einige der erfahrenen Trucker auf dem Weg zu ihrem Scania ein Kribbeln im Bauch. Jetzt beginnt für sie der Praxistest. „Es ist ein bisschen wie Prüfung“, gesteht einer der Teilnehmer. Schließlich wissen die Routiniers, dass nun ihr Fahrstil auf dem Kurs genau beobachtet wird. Denn der mit Kugelschreiber, Papier und Stoppuhr ausgestattete Fahrertrainer auf dem Beifahrersitz und der Aufzeichnungscomputer auf der Mittelkonsole erhöhen unwillkürlich den Adrenalinspiegel. Unbeeindruckt von all diesen Dingen startet der Fahrer den kraftvollen Diesel. Er wird den beladenen 40-Tonner auf einem vorgegebenen 10 SCANIA BEWEGT • 4.2008 www.scania.de

Gruppenbild mit Scania. Scania Fahrer David Naake konnte nach dem Trainingsprogramm seinen Durchschnittsverbrauch erheblich senken. Tipps zur Kraftstoffeinsparung n Fahrerschulung spart etwa zehn Prozent Kraftstoff n Vier Kilometer pro Stunde weniger Geschwindigkeit sparen bis zu drei Prozent Kraftstoff n Richtig schalten, beispielsweise im wirtschaftlichen Gang von weniger als 1.200 U/min anstatt von 1.350 U/min fahren, spart bis zu drei Prozent Kraftstoff n Die Begrenzung des Leergewichts, beispielweise durch die Wahl von Optionen zur Gewichtsoptimierung, spart bis zu 500 Kilogramm und damit auf bergigen Strecken bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff n Die richtige Lenk- und Achsgeometrie spart bis zu drei Prozent Kraftstoff n Die Ausrüstung mit einem Windabweiser spart bis zehn Prozent Kraftstoff n Die richtige Einstellung des Windabweisers auf dem Dach, wenn dieser zuvor zehn Zentimeter zu hoch oder zu niedrig eingestellt war, spart bis zu drei Prozent Kraftstoff. n Die Ausstattung des Fahrerhauses mit Gummiverlängerungen für die seitlichen Windabweiser und mit Seitenverkleidung spart bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff Die Teilnehmer erfahren, wie ein höheres Tempo sich auf den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch auswirkt. Uwe Schmidt (Mitte) zeigt Scania Verkäufer Uwe Krämer (li.) und einem Kollegen seine Fahrergebnisse. JEdER TROpFEN KRAFTsTOFF zäHLT n Der Verzicht auf Zusatzscheinwerfer, Drucklufthörner oder andere Ausrüstung auf dem Dach spart bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff n Richtiger Reifendruck spart bis zwei Prozent Kraftstoff n Reifen mit niedrigem Rollwiderstand sparen bis zu fünf Prozent Kraftstoff Insgesamt gilt: Für einen typischen europäischen 40-Tonnen-Lastzug mit einer Laufleistung von 200.000 Kilometern jährlich lassen sich diese Einsparungen konkret in Liter und Euro übersetzen (zur erleichterten Darstellung ist der Dieselpreis in diesem Vergleich auf einen Euro pro Liter festgesetzt): Kraftstoffeinsparung (Ersparnis in Litern, Ersparnis in Euro) n Ein Prozent entspricht 600 Liter, Ersparnis etwa 600 Euro n Drei Prozent entsprechen 1.800 Liter, Ersparnis etwa 1.800 Euro n Zehn Prozent entsprechen 6.000 Liter, Ersparnis etwa 6.000 Euro Rundkurs über die B 107 ziehen, die sich kurvenreich über sanfte Erzgebirgshügel schlängelt. „Ich versuche so zu fahren wie sonst auch“, kommentiert David Naake. Er fährt seit neun Jahren Lkw – und macht ähnliche Fehler wie seine Kollegen: niedrige Gänge und zu hohe Drehzahlen. Der Verbrauchscomputer ist unbestechlich: Bei seinem Fahrstil verbrauchte er durchschnittlich 38 Liter auf 100 Kilometer! Vor dem Mittagessen gibt es die Auswer- tung. Jackel referiert mit entsprechendem Bild- und Grafikmaterial über Luft-, Roll- und Steigungswiderstände und vermittelt viele praktische Fahrtipps. Denn wer mit der modernen Antriebstechnologie beim Scania richtig umzugehen weiß, kann seinem Fuhrunternehmen wirtschaftlich sehr helfen. Da ist der Spritspareffekt nur die eine Seite. Auch ein vorzeitiger Kupplungsverschleiß kostet richtig Geld. Und das Bremsen sowieso. Marco Deißmann benennt die drei Eckpunkte für eine optimale Fahrweise: vorausschauend mit minimalen Drehzahlen und gleichmäßig. Zum zweiten Mal geht es in die Fahrer- häuser, um das neue Wissen umzusetzen. „Mein Ziel ist es, unter die 30 zu kommen“, sagt Naake. Knapp 20 Minuten später strahlt der Scania Pilot: „Es ist besser gelaufen. Ich bin von 38 auf 28 Liter gekommen. Wahnsinn. Ich war schnell und hatte trotzdem weniger verbraucht.“ „Das war interessant. Die Erfahrung ist toll!“, lobt Naake diesen Tag. Er ist überzeugt, dass es auch in der alltäglichen Praxis möglich sei, „das Gelernte einzuhalten“. Auch sein Kollege Uwe Schmidt denkt, dass er das umsetzen werde. Obwohl es ihm zunächst noch schwerfallen wird, den Brummi niedertourig laufen zu lassen. „Keine Angst“, macht Scania Verkäufer Uwe Krämer Mut, „das macht der R 500 locker. Der holt sich schon, was er braucht.“ Für das Trainertrio Marco Deißmann, Peter Jackel und Helmut Obermann ist der Sonnabend im sächsischen Erzgebirge ebenfalls ein erfolgreicher Tag. „Es war alles top – von der Organisation bis zur Strecke“, fasst Jackel zusammen. Sein Mitstreiter Deißmann „hätte gern noch ein paar Aufreger wie Kreisverkehr oder Vorfahrtstraßen gehabt, um das gleichmäßigere Fahren noch besser vermitteln zu können“. Doch alles lässt sich eben nicht an allen Orten finden. Wichtig ist, dass die Teilnehmer die Wirkung ihres Handelns kennen und somit optimal fahren – diese Erkenntnis nehmen alle mit nach Hause. www.scania.de 4.2008 • SCANIA BEWEGT 11

Gruppenbild mit Scania.<br />

Scania Fahrer David Naake konnte nach<br />

dem Trainingsprogramm seinen Durchschnittsverbrauch<br />

erheblich senken.<br />

Tipps zur Kraftstoffeinsparung<br />

n Fahrerschulung spart etwa zehn Prozent<br />

Kraftstoff<br />

n Vier Kilometer pro Stunde weniger<br />

Geschwindigkeit sparen bis zu drei Prozent<br />

Kraftstoff<br />

n Richtig schalten, beispielsweise im<br />

wirtschaftlichen Gang von weniger als 1.200<br />

U/min anstatt von 1.350 U/min fahren, spart<br />

bis zu drei Prozent Kraftstoff<br />

n Die Begrenzung des Leergewichts, beispielweise<br />

durch die Wahl von Optionen zur<br />

Gewichtsoptimierung, spart bis zu 500<br />

Kilogramm und damit auf bergigen Strecken<br />

bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff<br />

n Die richtige Lenk- und Achsgeometrie spart<br />

bis zu drei Prozent Kraftstoff<br />

n Die Ausrüstung mit einem Windabweiser<br />

spart bis zehn Prozent Kraftstoff<br />

n Die richtige Einstellung des Windabweisers<br />

auf dem Dach, wenn dieser zuvor zehn<br />

Zentimeter zu hoch oder zu niedrig eingestellt<br />

war, spart bis zu drei Prozent<br />

Kraftstoff.<br />

n Die Ausstattung des Fahrerhauses mit<br />

Gummiverlängerungen für die seitlichen<br />

Windabweiser und mit Seitenverkleidung<br />

spart bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff<br />

Die Teilnehmer erfahren, wie ein höheres<br />

Tempo sich auf den durchschnittlichen<br />

Kraftstoffverbrauch auswirkt.<br />

Uwe Schmidt (Mitte) zeigt Scania Verkäufer Uwe Krämer<br />

(li.) und einem Kollegen seine Fahrergebnisse.<br />

JEdER TROpFEN KRAFTsTOFF zäHLT<br />

n Der Verzicht auf Zusatzscheinwerfer,<br />

Drucklufthörner oder andere Ausrüstung auf<br />

dem Dach spart bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff<br />

n Richtiger Reifendruck spart bis zwei Prozent<br />

Kraftstoff<br />

n Reifen mit niedrigem Rollwiderstand sparen<br />

bis zu fünf Prozent Kraftstoff<br />

Insgesamt gilt: Für einen typischen<br />

europäischen 40-Tonnen-Lastzug mit einer<br />

Laufleistung von 200.000 Kilometern jährlich<br />

lassen sich diese Einsparungen konkret in<br />

Liter und Euro übersetzen (zur erleichterten<br />

Darstellung ist der Dieselpreis in diesem<br />

Vergleich auf einen Euro pro Liter festgesetzt):<br />

Kraftstoffeinsparung (Ersparnis<br />

in Litern, Ersparnis in Euro)<br />

n Ein Prozent entspricht 600 Liter,<br />

Ersparnis etwa 600 Euro<br />

n Drei Prozent entsprechen 1.800 Liter,<br />

Ersparnis etwa 1.800 Euro<br />

n Zehn Prozent entsprechen<br />

6.000 Liter,<br />

Ersparnis etwa<br />

6.000 Euro<br />

Rundkurs über die B 107 ziehen, die sich kurvenreich<br />

über sanfte Erzgebirgshügel schlängelt.<br />

„Ich versuche so zu fahren wie sonst<br />

auch“, kommentiert David Naake. Er fährt seit<br />

neun Jahren Lkw – und macht ähnliche Fehler<br />

wie seine Kollegen: niedrige Gänge und zu<br />

hohe Drehzahlen. Der Verbrauchscomputer ist<br />

unbestechlich: Bei seinem Fahrstil verbrauchte<br />

er durchschnittlich 38 Liter auf 100 Kilometer!<br />

Vor dem Mittagessen gibt es die Auswer-<br />

tung. Jackel referiert mit entsprechendem<br />

Bild- und Grafikmaterial über Luft-, Roll-<br />

und Steigungswiderstände und vermittelt<br />

viele praktische Fahrtipps. Denn wer mit<br />

der modernen Antriebstechnologie beim<br />

Scania richtig umzugehen weiß, kann seinem<br />

Fuhrunternehmen wirtschaftlich sehr helfen.<br />

Da ist der Spritspareffekt nur die eine Seite.<br />

Auch ein vorzeitiger Kupplungsverschleiß<br />

kostet richtig Geld. Und das Bremsen sowieso.<br />

Marco Deißmann benennt die drei Eckpunkte<br />

für eine optimale Fahrweise: vorausschauend<br />

mit minimalen Drehzahlen und gleichmäßig.<br />

Zum zweiten Mal geht es in die Fahrer-<br />

häuser, um das neue Wissen umzusetzen.<br />

„Mein Ziel ist es, unter die 30 zu kommen“,<br />

sagt Naake. Knapp 20 Minuten später strahlt<br />

der Scania Pilot: „Es ist besser gelaufen. Ich<br />

bin von 38 auf 28 Liter gekommen. Wahnsinn.<br />

Ich war schnell und hatte trotzdem weniger<br />

verbraucht.“<br />

„Das war interessant. Die Erfahrung ist<br />

toll!“, lobt Naake diesen Tag. Er ist überzeugt,<br />

dass es auch in der alltäglichen Praxis<br />

möglich sei, „das Gelernte einzuhalten“. Auch<br />

sein Kollege Uwe Schmidt denkt, dass er das<br />

umsetzen werde. Obwohl es ihm zunächst<br />

noch schwerfallen wird, den Brummi niedertourig<br />

laufen zu lassen. „Keine Angst“, macht<br />

Scania Verkäufer Uwe Krämer Mut, „das macht<br />

der R 500 locker. Der holt sich schon, was er<br />

braucht.“<br />

Für das Trainertrio Marco Deißmann,<br />

Peter Jackel und Helmut Obermann ist<br />

der Sonnabend im sächsischen Erzgebirge<br />

ebenfalls ein erfolgreicher Tag. „Es war alles<br />

top – von der Organisation bis zur Strecke“,<br />

fasst Jackel zusammen. Sein Mitstreiter<br />

Deißmann „hätte gern noch ein paar Aufreger<br />

wie Kreisverkehr oder Vorfahrtstraßen gehabt,<br />

um das gleichmäßigere Fahren noch besser<br />

vermitteln zu können“. Doch alles lässt sich<br />

eben nicht an allen Orten finden. Wichtig<br />

ist, dass die Teilnehmer die Wirkung ihres<br />

Handelns kennen und somit optimal fahren<br />

– diese Erkenntnis nehmen alle mit nach<br />

Hause.<br />

www.<strong>scania</strong>.de 4.<strong>2008</strong> • SCANIA BEWEGT 11

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