Mara Suremann und Antonella Varela 20. Februar 2011 ... - BSCW
Mara Suremann und Antonella Varela 20. Februar 2011 ... - BSCW
Mara Suremann und Antonella Varela 20. Februar 2011 ... - BSCW
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bereits bestehende Angebote in der Praxis der Psychomotoriktherapie<br />
(Ausgangslage)<br />
Folgende Kinder nehmen an der psychomotorischen Förderung in der Grossgruppe teil:<br />
- Kinder auf der Warteliste<br />
- Kinder mit Auffälligkeiten vor allem im sozial-emotionalen Bereich<br />
- Kinder mit leichten motorischen Auffälligkeiten<br />
- Kinder mit besonderer oder ohne eindeutige Indikation<br />
- Kinder, welche die Gruppe als Ergänzung zur Einzeltherapie nutzen oder damit eine<br />
Periode der Einzeltherapie abschliessen (Fokus Sozialverhalten)<br />
Das Angebot kann von allen Kindern genutzt werden, die im Leistungsauftrag der<br />
Psychomotoriktherapie erwähnt sind. Eine Altersdurchmischung ist sinnvoll, jedoch sollte<br />
die Varianz nicht zu gross sein.<br />
Die Grossgruppe ist ein offenes Angebot, wodurch Kinder jederzeit neu einsteigen oder<br />
aufhören können. Drei Besuche können zum „Schnuppern“ genutzt werden. Danach ist<br />
eine regelmässige Teilnahme verbindlich. Die Dauer der psychomotorischen Förderung<br />
wird individuell bestimmt (freier Therapieplatz, Therapieabschluss).<br />
Bemerkung <strong>und</strong> Fazit<br />
Regula Dahinden erwähnte, dass es in einer solchen Gruppe schwierig sei individuell zu<br />
arbeiten. Es könnten nicht, im Gegensatz zur Therapie, die einzelnen Ziele der Kinder<br />
spezifisch verfolgt werden. Als Nachbereitung halten beide Therapeuten jeweils nach<br />
jeder Lektion ihre Beobachtungen betreffend den Kindern der Gruppe schriftlich fest. Die<br />
so gewonnenen Erkenntnisse dienen zur Planung der folgenden Förderst<strong>und</strong>en, sowie<br />
derjenigen der späteren Therapie.<br />
Zur Frage, auf welche theoretische Konzepte sie sich stützten, meinte Frau Dahinden,<br />
dass sie kein fixes Konzept hätten. Einige Bewegungsangebote nähmen sie aus der<br />
Sammlung „Mut tut gut!“. Die St<strong>und</strong>en hätten einen Anfang (Austausch) <strong>und</strong> Schluss<br />
(Reflexion), die immer gleich blieben.<br />
Interessant <strong>und</strong> erwähnenswert finden wir in diesem Zusammenhang folgendes Erlebnis:<br />
Es gab einen Fall, in welchem das Kind nach dem Besuch der Grossgruppe nicht mehr in<br />
die Einzeltherapie musste, weil es dort bereits genug Fortschritte gemacht hatte. Dies ist<br />
natürlich wünschenswert. Doch es ist klar, dass die Förderung in der Grossgruppe je nach<br />
Kind <strong>und</strong> Indikation nicht ausreichend ist.<br />
Dahindens Bericht entnehmen wir, dass sich die Grossgruppe durch das Übungsfeld der<br />
Sozialkompetenz auszeichnet. Im weiteren Verlauf unserer Dokumentation wird sich<br />
zeigen, dass der Aspekt Imitation oder Modell-Lernen einen weiteren grossen Stellenwert<br />
in unserem Projekt eingenommen hat (vgl. Kap. 6.4.1., S. 74).<br />
11