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Blickbeziehungen - Crestron

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Objekte <strong>Blickbeziehungen</strong><br />

<strong>Blickbeziehungen</strong><br />

Extrovertierte Architektur und wegweisende Technik<br />

Text: Monika von Pechmann • Bilder: Dirk Beumer<br />

In exponierter Lage, mit einem 360 Grad Rundum-Weitblick, wächst ein architektonisches Juwel förmlich aus der für diese Gegend<br />

typischen, sanften Hügellandschaft. Gefasst von Weinbergen, wohin das Auge reicht, strukturieren Rebstöcke das weitläufige Grün<br />

nahezu filigran.<br />

Licht- und Wetterverhältnisse lassen manche der unterschiedlich<br />

großen, rechteckigen, teils trapezförmig erscheinenden Flächen heller,<br />

andere wiederum dunkler erscheinen, heben sie hervor oder setzen<br />

sie zurück. Diesen Nuancenreichtum spiegelt der Siegerentwurf<br />

der Architekten, die damit das in einem Gutachterverfahren ausgeschriebene<br />

Vorhaben für sich entscheiden konnten. „Die Architektur<br />

des Gebäudes und der Landschaft fließen ineinander über und bilden<br />

eine Gesamtposition“, resümiert Architekt Matthias Müller,<br />

müller.architekten, Heilbronn. „Die Lage auf einer Bergkuppe bietet<br />

die uneingeschränkte Möglichkeit des 360-Grad-Blickes, sowohl auf<br />

die Stadt als auch über die umliegenden Weinberge. Eine dynamische<br />

Formensprache ergibt sich aus der Landschaftssituation - gebaute<br />

Höhenlinien als eine Art gebaute Landschaft wurden entwikkelt.<br />

Fließende Übergänge entstehen durch die offene Gebäudeform,<br />

erlauben im Inneren unterschiedliche Aussichtsmöglichkeiten.<br />

Blickachsen machen die Räume erlebbar und setzen das Haus in<br />

Beziehung zur Landschaft. Die Geschossebenen stehen in ständigem<br />

Bezug zueinander. Lufträume über mehrere Geschosse ermöglichen<br />

Sichtbeziehungen.“<br />

Alles fließt<br />

Offen und einladend gibt sich das dreigeschossige Gebäude zur<br />

Straßenseite: Nord- und Südflügel recken sich den Besuchern neugierig<br />

entgegen, während sich der dazwischen liegende Mittelteil<br />

querlegt, sich vornehm zurücknimmt, um Raum für die darunter po-<br />

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<strong>Blickbeziehungen</strong> Objekte<br />

sitionierte Tiefgarage sowie den darüber liegenden Vorgarten zu lassen.<br />

Strukturiert „nach Art des Hauses“ finden sich hier mit sibirischem<br />

Perlgras und Lavendel streng geometrisch beplanzte, terrassierte<br />

Flächen, die ineinander überfließende Wasserbecken umschmeicheln,<br />

deren gemächlich dahinziehendes Nass über senkrechte<br />

Wasserwände in einen Tiefhof rieselt, um dort von einer Auffangwanne<br />

aufgenommen zu werden. In den Wasserbecken<br />

schwimmen zwei ovale mit feingliedrigem Bambus bepflanzte und<br />

mit groben Kies ausgelegte Inseln, stimmungsvoll inszeniert durch<br />

Fiberglasgräser in wechselfarbiger Beleuchtung. Herausragende<br />

Hochstämmchen lenken den Besucherblick zum Eingangsbereich,<br />

der sich über eine einladend breite, von Glasbrüstungen gefasste,<br />

mehrstufige Treppenanlage erschließt. Die raumhohen Verglasungen<br />

des Gebäudetraktes geben sich zur Mittagszeit mit ihren<br />

schwarzen Jalousien eher verschlossen. Ihre dunkle Farbe bildet einen<br />

spannungsvollen Kontrast zum klaren Weiß der fein zisilierten,<br />

teils reliefartig strukturierten, vorgehängten, hinterlüfteten Metallfassadenverkleidung.<br />

Interieur vom Feinsten<br />

Schwarz und Weiß dominieren die Farbgebung nicht nur außen,<br />

sondern auch im Inneren des Anwesens. Dessen Weitläufigkeit ist<br />

geprägt von unterschiedlichen, bis zu 5 Metern hohen Raumhöhen<br />

sowie einer teils diagonalen Wegführung, hervorgehoben durch verschiedene<br />

Bodenbeläge und -niveaus. Schwarze italienische Fliesen<br />

im Format von 1 x 1 Meter vermitteln in den Bereichen Essen, Kochen,<br />

Kühlzelle und Flure eine tiefe Ruhe und Gelassenheit. Sie gehen über<br />

in ein Mehrschichtparkett aus Räuchereiche im Wohnbereich mit<br />

seiner einladenden Leolux-Sitzlandschaft und Tischchen sowie einer<br />

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Objekte <strong>Blickbeziehungen</strong><br />

schräg verlaufenden Rampe aus weißem Corian, die in ein Sideboard<br />

mündet. Ein Metallvorhang aus vernickeltem Stahl trennt den auf<br />

der nächsthöheren Ebene befindlichen Eßbereich optisch und bildet<br />

zudem die Rückwand für den davor positionierten Brennalkoholkamin.<br />

Komplettiert wird der Loungebereich durch einen Eßtisch mit<br />

Edelstahlkorpus. Eine eingelassene, orangefarbene Glasplatte dient<br />

der Aufnahme von Strohhalmen oder Eiswürfeln in herausnehmbaren<br />

Edelstahlbehältern. Er fungiert als Bindeglied zwischen Innen<br />

und Außen, zieht er sich doch vom Innenbereich hinaus auf die halbüberdeckte<br />

Dachterrasse. Auf dem gehärteten Glasboden mit 1 x 1 m<br />

großen Fliesen aus schwarz bzw. weiß hinterlackiertem Sicherheitsglas,<br />

in dem sich bei schönen Wetter der blaue Himmel spiegelt, laden<br />

eine weiße Garnitur von B&B Italia und Sitzgarnituren von Dedon<br />

in smartem dunkelbraun mit weißen Polstern zum geselligen<br />

Get-together. Kissen in leuchtendem Orange setzen farbige Akzente.<br />

Buchsbäumchen in orangefarbenen Übertöpfen greifen diesen<br />

Farbton ebenso auf wie die orangefarbenen Sonnenschirme und die<br />

orangeroten Glasbausteine in der darunter liegenden, japanisch anmutenden<br />

Gartenanlage, durch die ein munterer Koy-Teich plätschert.<br />

Strukturierend erweisen sich auch hier Bodenbeläge aus den<br />

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unterschiedlichsten Materialien, seien dies diagonal verlegte Holzdielen,<br />

ein schmeichelnder anthratzitfarbener Teppichboden unter<br />

einer der Sitzgruppen oder türkiser Glassplit im Ruhebereich, in den<br />

das Türkis des Indoorpools nahezu nahtlos überzugehen scheint.<br />

Die überall im Haus herrschende reduzierte Farbgebung aus<br />

schwarzen und weißen Elementen ermöglicht es dem Hausherrn,<br />

der Farben und Formen liebt, mittels exklusiver, farbiger Wohnaccessoires<br />

veränderbare Farbstimmungen zu kreieren. Markante Eyecatcher<br />

sind die in Bordeaurot geflieste raumhohe Trennwand im Poolbereich,<br />

das hinterleuchtete rote, satinierte Acrylglas an der Bar oder<br />

die in plakativer Farbgebung gestalteten Kunstwerke, die raumgreifend<br />

auf sich aufmerksam machen und Blicke auf sich ziehen. Vor<br />

Blicken geschützt sind hingegen das in Aubergine- und Grüntönen<br />

gehaltene Kinderzimmer mit anschließendem Gästezimmer sowie<br />

das Büro der Hausmanagerin. Auch das in warmen Brauntönen eingerichtete<br />

Elternschlafzimmer mit Elternbad, in dem satiniertes<br />

Diametralglas für Rutschhemmung sorgt, entzieht sich den ansonsten<br />

gewünschten <strong>Blickbeziehungen</strong>. Bricht die Dämmerung herein,<br />

spielt die installierte Beleuchtungstechnik ihre Trümpfe aus. Sie


<strong>Blickbeziehungen</strong> Objekte<br />

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Objekte <strong>Blickbeziehungen</strong><br />

taucht Wohn-, Eß- und Poolbereich in wechselfarbige Lichtstimmungen.<br />

Für einen Rundum-Audio- und Videogenuss sorgen diverse, prominent<br />

platzierte Plasma- und Flachbildschirme sowie bündig installierte<br />

Deckenlautsprecher.<br />

Medientechnische Verknüpfung<br />

Sämtliche Funktionen wie Licht, Beschattung, Heizung, Lüftung,<br />

Alarmanlage, Videoüberwachung, Aufzeichnung der Videoüberwachung,<br />

Schwimmbadtechnik, Multiroom Audio, Multiroom Video,<br />

die Intercom Sprechanlage oder die Steuerung der Zuspielgeräte wie<br />

SAT-Receiver, DVD Player, Soundserver und der Endgeräte wie LCD<br />

oder Plasma Displays laufen über die von <strong>Crestron</strong> Germany GmbH,<br />

Ulm, integrierte Medientechnik. „Acht <strong>Crestron</strong> CG-LS Lichtsteuerschränke<br />

zur Steuerung der Beleuchtung sind im Technikraum im<br />

Untergeschoss untergebracht“, beschreibt der für den Vertrieb verantwortliche<br />

Oliver Mögle den Auftragsumfang. „Sie umfasst die<br />

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schaltbaren Lichtkreise und Steckdosenstromkreise, die dimmbaren<br />

Lichtkreise mit Phasenanschnitt- und Phasenabschnitt-Dimmern<br />

bzw. 1-10 Volt Ansteuerung sowie die LED Beleuchtung über DMX-<br />

512 Ansteuerung oder alternativ über PWM (Pulsweitenmodulation).<br />

Die Lichtsteuerschränke sind mit PAC2 oder PAC2M Steuerungszentralen<br />

ausgestattet, die über Ethernet LAN miteinander verbunden<br />

sind. Über LON Gateways sind die HLS – und die Schwimmbadtechnik,<br />

die EIB Sensoren von Busch Jaeger sind über EIB Gateways angebunden.“<br />

Die Intercom Audio Verteilung über LAN, zur Kommunikation von<br />

Touchpanel zu den verschiedenen Sprechanlagen an den Eingängen<br />

und zur Kommunikation von Touchpanel zu Touchpanel befinden<br />

sich ebenso wie die Interkom Video Verteilung zur Verteilung der Videosignale<br />

der Kameras der Sprechanlagen sowie der Videosignale<br />

der Kameras der Videoüberwachungsanlage im Obergeschoß. Separiert<br />

in einem eigens eingerichteten Raum verbirgt sich die an-


spruchsvolle Technik hinter einer mit moderner Kunst versehenen<br />

Wand, vor die sich ein weißer Fadenvorhang schiebt, der durch in die<br />

Decke integrierte LEDs beleuchtet werden kann.<br />

Mögle: „Die integrierte Multiroom Audio Anlage mit einer Stereo-<br />

Beschallung ist für 16 Hörzonen ausgelegt und gewährleistet mit 2<br />

x 60 Watt pro Hörzone unterschiedlichsten Audio-Genuss in den diversen<br />

Aufenthaltsbereichen des Anwesens. Vier weitere Hörzonen<br />

ermöglicht ein MP3 Soundserver, Typ AAs-4. Die Multiroom Videoanlage<br />

ist ebenfalls für 16 Zonen ausgelegt. Sie erhält ihre Signale über<br />

ein CAT Kabel <strong>Crestron</strong> CRESCAT-D, Bildsignal 1080i, bei einer 1920 x<br />

1080 Auflösung.“<br />

<strong>Blickbeziehungen</strong> Objekte<br />

Gesteuert werden die Funktionen über sechs 15 Zoll Wandeinbau-<br />

Touchpanels, <strong>Crestron</strong> TPS-15 L, die sich im Eingangsbereich, in der<br />

Tiefgarage, in der Küche, im Schwimmbadbereich, im Schlafzimmer<br />

und im Technikraum im Untergeschoss befinden. Ihre Touchpanel-<br />

Oberfläche ist selbsterklärend gestaltet und nach Raumzonen gegliedert.<br />

Ergänzend bietet ein 5,7 Zoll Funktouchpanel, Typ TPS-6X,<br />

im Büroraum im Erdgeschoss Zugriff auf die komplexe Technik. Drei<br />

3,5 Zoll W-LAN Touchpanels und zwei 8,4 Zoll W-LAN Touchpanels<br />

komplettieren die Zugriffsmöglichkeiten in zentralen Bereichen im<br />

Obergeschoss und im Erdgeschoss. Eine wasserdichte Funkfernbedienung<br />

ermöglicht ferner den Technikzugriff im Schwimmbad-,<br />

Wellness-, Fitness- und Saunabereich.<br />

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Objekte <strong>Blickbeziehungen</strong><br />

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State-of-the-Art<br />

Ein Objekt wie dieses zeigt, wie sich moderne Architektur und Interior<br />

Design sinnvoll und nutzerorientiert mit anspruchsvoller Medientechnik<br />

smart verknüpft. Sämtliche Bedienelemente sind prominent<br />

platziert, fügen sich jedoch eher unauffällig in das architektonische<br />

Gesamtkunstwerk ein. Nuancenreich, wie der Siegerentwurf<br />

der Architekten, setzt die integrierte Medientechnik sämtliche<br />

Funktionen wie Heizung, Lüftung, Haussicherheit, Beleuchtung, Audi-/Video<br />

etc. zueinander in Beziehung. Unaufdringlich, aber bei einem<br />

Anwesen dieser Ausprägung sicherlich mehr oder weniger un-<br />

<strong>Blickbeziehungen</strong> Objekte<br />

abdingbar – ist hier intelligentes Wohnen und state-of-the-art-Ambiente<br />

auf einen gemeinsamen Nenner gebracht.<br />

Architekt: müller.architekten, Heilbronn<br />

Landschaftsarchitekt: Jedamzik und Partner, Stuttgart<br />

Medientechnik: Fa. <strong>Crestron</strong>, Ulm<br />

Fachplanung Elektro: Ingenieurbüro Marbach,<br />

Untergruppenbach-Oberrrheinried<br />

Ausführung: Elektro Hopfengärtner, Heilbronn<br />

Innenarchitektur: Dipl.-Ing. Lucie Holzigel, Flein<br />

Licht: Uli Jetzt GmbH, Stuttgart<br />

Creston Germany<br />

Ringstr. 1<br />

89081 Ulm-Lehr<br />

www.crestron.de<br />

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