Informationen zur Archäologie des Mittelalters 2 - Institut für Ur- und ...
Informationen zur Archäologie des Mittelalters 2 - Institut für Ur- und ...
Informationen zur Archäologie des Mittelalters 2 - Institut für Ur- und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
e<br />
Verein <strong>zur</strong> Förderung der <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong><br />
Schloß Hohentübingen e.V.<br />
c/o <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Ur</strong>- <strong>und</strong> Frühgeschichte u. <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong> - Abteilung Mittelalter<br />
Schloß, 72070 Tübingen<br />
archmatue@gmx.d<br />
Liebe Vereinsmitglieder,<br />
Auch <strong>für</strong> 2001 wollen wir Ihnen wieder<br />
einige “<strong>Informationen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong>” an die Hand geben. Es ist nach<br />
dem ersten “Probeheft” 2000 nun etwas<br />
verändert. Es soll künftig keine aktuellen<br />
Vereinsmitteilungen <strong>und</strong> Einladungen<br />
enthalten – diese werden wir wie gewohnt<br />
zu Beginn <strong>des</strong> jeweiligen Semesters sowie<br />
bei Bedarf in einem R<strong>und</strong>schreiben<br />
herausgeben.<br />
Die Mitteilungen sollen Sie insbesondere<br />
über laufende Projekte an der Abteilung<br />
<strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong> unseres<br />
<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Ur</strong>- <strong>und</strong> Frühgeschichte <strong>und</strong><br />
<strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong> Tübingen<br />
informieren.<br />
In diesem Heft drucken wir hierzu die<br />
Kurzfassungen laufender Projekte ab, die<br />
im Zusammenhang mit den “Werkstattberichten”,<br />
zu denen der Verein<br />
eingeladen hatte, präsentiert wurden. Dabei<br />
konnte Frau Prof. Scholkmann auch eine<br />
Festschrift überreicht worden, die im Kreis<br />
ihrer Schüler erarbeitet worden war. Dieses<br />
Werk soll hier näher vorgestellt werden.<br />
1<br />
Inhalt<br />
Tübingen, im Dezember 2001<br />
Werkstattberichte – Kolloquium im Juni 2001<br />
Projekte bei der Tübinger Mittelalterarchäologie<br />
Jenseits der Alten Welt<br />
Festschrift<br />
Neuerscheinungen<br />
Kurzmitteilungen
Im Rahmen eines Kolloquiums am<br />
Samstag, dem 30. Juni 2001 wurden in<br />
Kurzvorträgen die aktuellen Forschungsprojekte<br />
in der Abteilung <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> vorgestellt.<br />
In drei Vortragsblöcken – Stadt <strong>und</strong> Land,<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Sachkultur, Kirchen <strong>und</strong><br />
Klöster - zeigte sich eine große thematische<br />
Breite <strong>und</strong> eine weite regionale<br />
Ausdehnung der an das Tübinger <strong>Institut</strong><br />
angeb<strong>und</strong>enen Forschungen.<br />
Werkstattberichte<br />
2<br />
Mehrheitlich handelt es sich dabei um<br />
Studienabschlußarbeiten, wobei die Magisterarbeiten<br />
allesamt süddeutsche Themen<br />
behandeln, während in den Dissertationen bis<br />
an die Ostsee ausgegriffen wird.<br />
Den Abschluß fand die Veranstaltung bei<br />
einem Empfang, bei der Frau Scholkmann eine<br />
Festschrift überreicht werden konnte, die<br />
diesen breiten thematischen Rahmen<br />
widerspiegelt (siehe unten).
Projekte bei der Tübinger Mittelalterarchäologie<br />
Die frühmittelalterliche Besiedlung<br />
auf Markung Tübingen<br />
Dr. Christoph Morrissey<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> durch die Stadt Tübingen<br />
geförderten Projektes werden die merowingerzeitlichen<br />
F<strong>und</strong>e aus Tübingen <strong>und</strong><br />
seinen Teilorten aufgearbeitet.<br />
(Drittmittelprojekt, Stadt Tübingen)<br />
Der R<strong>und</strong>e Berg bei <strong>Ur</strong>ach -<br />
Zentraler Ort in Alemannien<br />
Dr. Dieter Quast<br />
Das Projekt "Der R<strong>und</strong>e Berg bei <strong>Ur</strong>ach:<br />
Zentraler Ort in Alemannien" wurde von der<br />
Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Ziel war es,<br />
die bisher vorgelegten, lediglich auf<br />
Einzelauswertungen bestimmter F<strong>und</strong>gattungen<br />
basierenden Aussagen <strong>zur</strong><br />
Interpretation <strong>des</strong> Platzes abschließend zu<br />
bewerten <strong>und</strong> mit den Bef<strong>und</strong>en zu<br />
verknüpfen.<br />
Der R<strong>und</strong>e Berg ist immer noch die einzige<br />
nahezu vollständig untersuchte Höhensiedlung<br />
Südwestdeutschlands. Das Plateau<br />
<strong>und</strong> die Terrassen konnten zwischen 1967<br />
<strong>und</strong> 1984 im Rahmen einer Forschungsgrabung<br />
der "Kommission <strong>für</strong><br />
Alamannische Altertumsk<strong>und</strong>e" der Heidelberger<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
archäologisch untersucht werden. Neben<br />
mehreren vorgeschichtlichen Besiedlungsphasen,<br />
wurde der R<strong>und</strong>e Berg im 4./5. Jh.;<br />
7./8. Jh. <strong>und</strong> im 9./10. Jh. aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
Topographie als geschützte Höhensiedlung<br />
genutzt. Die Auswertung der Kleinf<strong>und</strong>e läßt<br />
schon jetzt die besondere Bedeutung der<br />
Anlage erkennen.<br />
Ziel <strong>des</strong> Forschungsvorhabens ist die<br />
abschließende Gesamtbearbeitung <strong>des</strong><br />
F<strong>und</strong>bestan<strong>des</strong> von der frühalamannischen<br />
3<br />
Zeit bis ins Hochmittelalter <strong>und</strong> die Synthese<br />
der vorliegenden Ergebnisse zu den<br />
bearbeiteten F<strong>und</strong>gruppen einerseits sowie<br />
die Vernetzung mit den Bef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die<br />
Bearbeitung der Bebauungsstrukturen<br />
andererseits.<br />
D.Q.<br />
(Drittmittelprojekt, Fritz-Thyssen-Stiftung,<br />
inzwischen abgeschlossen)<br />
Archäologische Studien <strong>zur</strong> Genese<br />
<strong>des</strong> mittelalterlichen Dorfes in<br />
Südwestdeutschland<br />
- Eine Fallstudie: Die mittelalterliche<br />
Besiedlung <strong>des</strong> Renninger Beckens<br />
Rainer Schreg M.A.<br />
Thema der Arbeit ist die Entstehung <strong>des</strong><br />
spätmittelalterlichen Dorfes. Untersucht<br />
werden Siedlungstopographie, Siedlungsform<br />
<strong>und</strong> Siedlungsdynamik während <strong>des</strong><br />
Früh- <strong>und</strong> Hochmittelalters. In der Auseinandersetzung<br />
mit bisherigen Modellen der<br />
Forschung - etwa von Seiten der<br />
Gräberarchäologie oder der Siedlungsgeographie<br />
- wird ein komplexes Modell<br />
entwickelt, das einerseits kleinräumige<br />
Siedlungsverlagerungen <strong>und</strong> andererseits –<br />
als einen entscheidenden Schritt der<br />
Dorfgenese – eine Siedlungskonzentration in<br />
der Zeit um 1200 annimmt. Im Mittelpunkt<br />
der Arbeit steht das Renninger Becken, wo<br />
aufgr<strong>und</strong> von Grabungen <strong>und</strong> Lesef<strong>und</strong>en<br />
eine Vorstellung über die Siedlungsentwicklung<br />
im ländlichen Raum gewonnen<br />
werden kann.<br />
R.S.<br />
(Dissertation, inzwischen abgeschlossen)
Projekte der Tübinger Mittelalterarchäologie<br />
5
Düna / Osterode. Ein Herrensitz <strong>des</strong><br />
10. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
Andrea Braun M.A.<br />
Aufarbeitung der Bef<strong>und</strong>e eines früh- bis<br />
hochmittelalterlichen Herrensitzes am<br />
Westrand <strong>des</strong> Harzes, der durch das “<strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> Denkmalpflege im Niedersächsischen<br />
Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt” Hannover von 1981<br />
bis 1985 ergraben wurde.<br />
(Dissertation)<br />
Eine frühmittelalterliche Siedlung<br />
bei Etting<br />
Dietrich Löhndorf<br />
Aufarbeitung einer 1996-99 im Auftrag <strong>des</strong><br />
Bayerischen Lan<strong>des</strong>amtes <strong>für</strong> Denkmalpflege<br />
durchgeführten Rettungsgrabung. Im<br />
Zuge der ICE-Trasse wurde eine frühmittelalterlichen<br />
Siedlung ergraben, die nun insbesondere<br />
im Hinblick auf Keramik <strong>und</strong><br />
Siedlungsstrukturen ausgewertet werden<br />
soll.<br />
(Magisterarbeit, in Vorber.)<br />
Eine früh- bis hochmittelalterliche<br />
Siedlung am Ortsrand von<br />
Schalkstetten (Alb-Donau-Kreis)<br />
Rainer Schreg M.A<br />
Im Rahmen einer Übung <strong>zur</strong> Bestimmung<br />
mittelalterlicher Keramik im Wintersemester<br />
2001/02 werden die Keramikf<strong>und</strong>e einer seit<br />
den 1960er Jahren bei Baumaßnahmen am<br />
Ortsrand von Schalkstetten (Gde. Amstetten,<br />
Alb-Donau-Kreis) beobachteten mittelalterlichen<br />
Siedlung, bearbeitet. Bemerkenswert<br />
ist diese Siedlung durch ihre topographische<br />
Lage am Dorfrand, durch Reste hochmittelalterlicher<br />
Eisenverhüttung sowie das sehr<br />
breite Keramikspektrum.<br />
R.S.<br />
6<br />
Haus <strong>und</strong> Umwelt<br />
Landnutzung <strong>und</strong> Kulturlandschaft im<br />
Vorland der Schwäbischen Alb vom 14.<br />
bis 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Tilmann Marstaller M.A.<br />
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
finanzierte Teilprojekt<br />
"Historische Hausforschung, Dendrochronologie"<br />
ist Teil eines interdisziplinären<br />
Gesamtprojekts "Haus <strong>und</strong> Umwelt" <strong>zur</strong><br />
Geschichte der Landnutzung im Vorland der<br />
Schwäbischen Alb während dem späten<br />
Mittelalter <strong>und</strong> der frühen Neuzeit.<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />
Lan<strong>des</strong>denkmalamt Baden-Württemberg <strong>und</strong><br />
dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Geschichtliche Lan<strong>des</strong>k<strong>und</strong>e<br />
der Universität Tübingen durchgeführten<br />
Forschungsprojektes sollen historische<br />
Fachwerkgebäude nach Alter, Baumaterial<br />
<strong>und</strong> Funktion untersucht werden, deren<br />
Wände oder Decken ursprüngliche<br />
Füllungen aus Lehm mit pflanzlichen<br />
Magerungen enthalten.<br />
Ausführliche dendrochronologische Untersuchungen<br />
liefern die absoluten Daten <strong>zur</strong><br />
Baugeschichte der einzelnen Bauten. Auf der<br />
Basis dieser Daten soll die regionale<br />
Gefügeentwicklung in ihren funktionalen<br />
<strong>und</strong> soziokulturellen Ausprägungen dargestellt<br />
werden. Die beim Bau verwendeten<br />
Materialien werden dabei unter dem<br />
Gesichtspunkt siedlungsgeographischer Einflüsse<br />
auf die regionale Bauentwicklung<br />
betrachtet. Die Bauhölzer dienen als Quelle<br />
<strong>zur</strong> Geschichte <strong>des</strong> regionalen Kleinklimas<br />
sowie <strong>zur</strong> Entwicklung der lokalen<br />
Waldwirtschaft.<br />
Zu erwarten sind Rückschlüsse auf die<br />
Wechselwirkung ökologischer, wirtschaftlicher<br />
<strong>und</strong> kultureller Faktoren, auf die<br />
Entwicklung <strong>des</strong> Hausbaus am Beispiel eines<br />
geographischen Kleinraumes. Die<br />
Ergebnisse werden schließlich mit denen der<br />
archäobotanischen <strong>und</strong> historischen Teilprojekte<br />
abgeglichen <strong>und</strong> diskutiert.
Im Brennpunkt der Untersuchungen steht der<br />
Raum Tübingen-Reutlingen, in dem sich<br />
zahlreiche Bauten aus dem vorgesehenen<br />
Zeitraum erhalten haben <strong>und</strong> zu dem eine<br />
ungewöhnlich reichhaltige schriftliche Überlieferung<br />
durch die Klöster Bebenhausen <strong>und</strong><br />
Zwiefalten, sowie die Herrschaft<br />
Württemberg vorhanden ist.<br />
Inzwischen ist das erste Gebäude untersucht.<br />
Es handelt sich um das Haus "Am Kleinen<br />
Ämmerle 17/19" in Tübingen, das im Jahr<br />
1605 errichtet <strong>und</strong> bereits 1608 in zwei<br />
Besitzhälften aufgeteilt wurde. Neben dem<br />
ungewöhnlich vollständig erhaltenen Fachwerkgefüge<br />
aus der Erbauungszeit <strong>des</strong><br />
Hauses, <strong>des</strong>sen verwendetes Baumaterial<br />
wichtige Aufschlüsse zu seiner Herkunft zulässt,<br />
hat sich die frühneuzeitliche Wärmedämmung<br />
der Stube in situ erhalten.<br />
Schon jetzt läßt sich die Bedeutung der<br />
herrschaftlich gelenkten Neckar-Flößerei <strong>für</strong><br />
die regionale Bauentwicklung seit dem<br />
späten 15. Jahrh<strong>und</strong>ert erkennen.<br />
T.M.<br />
(DFG-Projekt/Dissertation)<br />
Archäologische Beiträge <strong>zur</strong><br />
Besiedlung <strong>des</strong> Nordschwarzwald<br />
Zu einer Publikation <strong>zur</strong> Kulturgeschichte<br />
<strong>des</strong> Nordschwarzwal<strong>des</strong> hat eine Gruppe von<br />
Studierenden der Mittelalterarchäologie<br />
mehrere Beiträge verfaßt: S. Lorenz (Hrsg.),<br />
Der Nordschwarzwald. Von der Wildnis <strong>zur</strong><br />
Wachstumsregion (Filderstadt:<br />
Markstein-Verlag 2001). Der Band ist als<br />
Begleitband <strong>zur</strong> Neueröffnung <strong>des</strong> Museums<br />
auf Schloß Neuenbürg erschienen.<br />
Studien zum archäologischen<br />
Nachweis mittelalterlichen<br />
Handwerks im deutschsprachigen<br />
Raum<br />
Matthias Baumhauer M.A.<br />
(Dissertation, inzwischen abgegeben)<br />
7<br />
Archäologische Untersuchungen<br />
<strong>zur</strong> Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
der Stadt Dresden<br />
Katja Kliemann<br />
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die neuen<br />
Grabungen der sächsischen Bodendenkmalpflege<br />
am Dresdener Schloß.<br />
(Dissertation)<br />
Archäologische Untersuchungen<br />
<strong>zur</strong> Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
der mittelalterlichen Stadt Zwickau<br />
Schloß Oberstein in Zwickau/Sachsen<br />
Annette Zeischka M.A.<br />
Das ca. 8700 qm große Areal erstreckt sich<br />
entlang der Stadt- <strong>und</strong> Zwingermauer im<br />
Nordosten Zwickaus, westlich <strong>des</strong> im 13.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert erstmals erwähnten Schlosses<br />
Osterstein. Neben mehreren vollständigen<br />
Parzellen mit Hausgr<strong>und</strong>rissen <strong>und</strong> deren<br />
Hinterhofbereichen konnten Teile der<br />
Stadtbefestigung auf einer Länge von etwa<br />
120m untersucht werden. Gegenstand der<br />
Untersuchungen bildet ebenso der 1481<br />
erfolgte Bau <strong>des</strong> Niederen Magazingebäu<strong>des</strong>,<br />
auch Kornhaus genannt. Durch <strong>des</strong>sen<br />
Errichtung kam es in diesem Stadtbereich zu<br />
großflächigen Umstrukturierungen in den<br />
Parzellen <strong>und</strong> Straßenführungen. Die<br />
Bef<strong>und</strong>e reichen bis in die<br />
Stadtgründungsphase im letzten Drittel <strong>des</strong><br />
12. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>zur</strong>ück.<br />
A.Z.<br />
(Dissertation)<br />
Archäologische Erforschung der<br />
Domburg Münster<br />
Die profane Besiedlung der Domburg<br />
Martin Kroker M.A.<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Projekts werden <strong>zur</strong> Zeit<br />
sämtliche Altgrabungen im Bereich der<br />
ehemaligen Domburg, die entweder
unveröffentlicht sind oder nur in Form eines<br />
kurzen Berichtes vorliegen, ausgewertet. Ein<br />
Abschnitt beschäftigt sich mit der<br />
Erforschung <strong>des</strong> Domklosters mit den<br />
Grabungen nördlich <strong>des</strong> Doms, ein weiterer<br />
mit dem Domherrenfriedhof. Die Arbeit setzt<br />
sich überwiegend mit der profanen<br />
Besiedlung der Domburg seit dem 8.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert auseinander. Dazu gehört die<br />
Frage nach einer sächsischen Vorbesiedlung,<br />
nach Art <strong>und</strong> Struktur der Besiedlung von der<br />
fränkischen Eroberung mit der Gründung <strong>des</strong><br />
Bistums bis <strong>zur</strong> Umgestaltung der Siedlung<br />
in einen fast ausschließlich vom Klerus<br />
bewohnten <strong>und</strong> genutzten Immunitätsbezirk.<br />
Die Auswertung der Grabungsbef<strong>und</strong>e <strong>zur</strong><br />
Befestigung <strong>des</strong> über 56 Hektar großen<br />
Areals wird ein weiterer Schwerpunkt der<br />
Arbeit sein.<br />
M.K.<br />
(Dissertation)<br />
Siedlungsgeschichte <strong>und</strong> Hafenentwicklung<br />
in der Hansestadt<br />
Strals<strong>und</strong><br />
Birgit Kulessa M.A.<br />
Das Projekt beinhaltet die Aufarbeitung <strong>und</strong><br />
Auswertung der Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ausgewählter<br />
F<strong>und</strong>e einer Großgrabung im historischen<br />
Strals<strong>und</strong>er Hafenbereich.<br />
Die baulichen Anlagen im Hafen werden<br />
dargestellt im Hinblick auf ihre zeitliche<br />
Einordnung, ihre Funktion <strong>und</strong> die Nutzung<br />
<strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong> sowie die Faktoren, die diese<br />
bestimmen. Die Stadt- <strong>und</strong> Hafenanlage in<br />
ihren Wechselbeziehungen soll untersucht<br />
werden, insbesondere die Entstehung einer<br />
Hafenvorstadt im Kontext der städtebaulichen<br />
Entwicklung. Im Hafen angesiedelte<br />
Produktionsstätten, wie z.B.<br />
Schmiedewerkstätten <strong>und</strong> Buntmetallverarbeitung,<br />
werfen die Frage nach ihrer Bedeutung<br />
<strong>für</strong> Stadt <strong>und</strong> Hafen auf. Es werden<br />
Produktionsmöglichkeiten erkennbar, die <strong>für</strong><br />
eine hansische Seestadt spezifisch sind<br />
(Import <strong>und</strong> Nutzung von Steinkohle aus<br />
Großbritannien). Es stellt sich die Frage nach<br />
dem Zusammenwirken von Fernhandel <strong>und</strong><br />
8<br />
lokaler Handwerksproduktion. Zur Klärung<br />
dieser Fragen werden auch gezielte<br />
naturwissenschaftliche Analysen durchgeführt<br />
(Archäometallurgie, Petrographie).<br />
B.K.<br />
(DFG-Projekt, Dissertation)<br />
Die archäologischen Untersuchungen<br />
auf dem Heidelberger<br />
Kornmarkt<br />
- Das Hospital, Bef<strong>und</strong>e <strong>zur</strong> Bau- <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung<br />
Achim Wendt M.A.<br />
(Dissertation)<br />
Die Keramikf<strong>und</strong>e der archäologischen<br />
Untersuchung auf dem<br />
Heidelberger Kornmarkt<br />
Manfred Benner M.A.<br />
Ergänzend zu der Bef<strong>und</strong>auswertung durch<br />
A. Wendt werden die keramischen F<strong>und</strong>e<br />
bearbeitet. Bereits früher wurden in einer<br />
Tübinger Magisterarbeit (Sascha Schmidt)<br />
die Holzf<strong>und</strong>e behandelt.<br />
(Dissertation)<br />
Ulm – Grüner Hof<br />
Dorothee Lengert M.A.<br />
Derzeit befindet sich zusammen mit dem<br />
Lan<strong>des</strong>denkmalamt Baden-Württemberg ein<br />
Projekt <strong>zur</strong> Auswertung von Stadtkerngrabungen<br />
in Ulm in Vorbereitung. Der<br />
Grüne Hof war lange Jahre ein Schwerpunkt<br />
stadtarchäologischer Forschungen in Ulm<br />
(Grabungen G.P. Fehring, J. Oexle, A.<br />
Bräuning), die nun im Hinblick auf die frühe<br />
Siedlungsentwicklung ausgewertet werden<br />
sollen.<br />
(Dissertation, in Vorbereitung)
Waiblingen – eine Stadtgeschichte<br />
Prof. Dr. Barbara Scholkmann / Rainer<br />
Schreg M.A.<br />
Für eine 2003 vorgesehene Publikation <strong>zur</strong><br />
Waiblinger Stadtgeschichte (Hrsg. S.<br />
Lorenz) werden die archäologischen Kapitel<br />
am <strong>Institut</strong> erarbeitet.<br />
Untersuchungen <strong>zur</strong><br />
Stadtbefestigung in Ravenburg<br />
Ulrike Schell<br />
Ausgewertet wird eine Grabung <strong>des</strong><br />
Lan<strong>des</strong>denkmalamtes Baden-Württemberg<br />
in Ravensburg<br />
(Magisterarbeit, in Vorbereitung)<br />
Die Domburg von Paderborn<br />
Marianne Moser<br />
(Dissertation)<br />
Die hochmittelalterliche Keramik<br />
aus dem Gelände der Kaiserpfalz in<br />
Paderborn<br />
Anja Grothe M.A.<br />
Auswertung der Keramikf<strong>und</strong>e, eingeb<strong>und</strong>en<br />
in das Auswertungsprojekt der Grabungen<br />
der Pfalz Paderborn<br />
(Dissertation)<br />
Stiftskirche St. Walburga in<br />
Meschede<br />
Aline Kottmann M.A.<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> durch das Westfälische<br />
Museum <strong>für</strong> <strong>Archäologie</strong> getragenen<br />
Projektes erfolgt u.a. die in der Forschung<br />
schon seit Jahrzehnten als dringen<strong>des</strong><br />
Desiderat gehandelte Aufarbeitung eines<br />
größeren F<strong>und</strong>komplexes von Schalltöpfen.<br />
9<br />
Es handelt sich um rheinische Keramik am<br />
Übergang von der sog. Badorfer <strong>zur</strong><br />
Pingsdorfer Keramik, der nach bisherigen<br />
Erkenntnissen in die Jahre 897 bis 913 zu<br />
datieren ist.<br />
(Dissertation)<br />
Schallgefäß aus Meschede (nach: Handbuch <strong>zur</strong><br />
mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa<br />
[Neumünster 2001])<br />
Die F<strong>und</strong>e aus der Marktstraße 18<br />
in Schelklingen<br />
Manuela Paparizos M.A.<br />
Bearbeitung eines F<strong>und</strong>komplexes von<br />
Ofenkacheln im Museum Schelklingen.<br />
Im Rahmen der Stadtkernsanierung<br />
Schelklingen kamen 1986 beim Abbruch<br />
eines Wohngebäu<strong>des</strong> in der Verfüllung <strong>des</strong><br />
Kellers, unter anderem mittelalterlichen<br />
F<strong>und</strong>material auch 16 qualitätvolle Ofenkacheln,<br />
darunter Blatt-, Nischen-, Kranz-<br />
sowie eine Abschlußkachel, zu Tage.<br />
Schelklingen: Blattkachel
Mit der Bearbeitung wurden folgende<br />
inhaltliche Ziele verfolgt:<br />
� Bestimmung <strong>und</strong> Datierung <strong>des</strong><br />
Gesamtmaterials<br />
� wissenschaftliche Aufnahme <strong>und</strong> Bearbeitung<br />
der qualitätvollen Ofenkeramik<br />
o chronologische Einordnung durch<br />
Vergleich<br />
o Erarbeitung der Bildinhalte der<br />
Kacheln<br />
o Zuweisung <strong>des</strong> Ofens an ein<br />
mittelalterliches Haus<br />
o wenn möglich, Identifizierung der<br />
Töpferwerkstatt<br />
o Rekonstruktion <strong>des</strong> Ofens<br />
M.P.<br />
(Magisterarbeit, inzwischen abgeschlossen)<br />
Archäologisch-historische Untersuchungen<br />
<strong>zur</strong> hoch- <strong>und</strong> spätmittelalterlichen<br />
Keramik von<br />
Geislingen <strong>und</strong> der Burg<br />
Helfenstein<br />
Marlies Barteit-Klopp<br />
Bearbeitung der Keramikf<strong>und</strong>e aus der Stadt<br />
Geislingen an der Steige. Der Schwerpunkt<br />
liegt bei der Auswertung einer 1996<br />
durchgeführten Grabung von Lan<strong>des</strong>denkmalamt<br />
<strong>und</strong> Kreisarchäologie Göppingen in<br />
der "Alten Post".<br />
(Magisterarbeit, inzwischen abgeschlossen)<br />
Mittelalterliche Keramik-, Metall-<br />
<strong>und</strong> Glasf<strong>und</strong>e aus Bodman<br />
Heike Tausendfre<strong>und</strong><br />
Aufarbeitung eines größeren mittelalterlichen<br />
F<strong>und</strong>komplexes aus dem Umfeld<br />
der Burg Alt-Bodman am Bodensee.<br />
(Magisterarbeit)<br />
10<br />
Die mittelalterliche <strong>und</strong> frühneuzeitliche<br />
Keramik der<br />
Ausgrabung "Bernwardsmauer" in<br />
Hil<strong>des</strong>heim<br />
Helmut Brandorff M.A.<br />
(Dissertation, inzwischen abgeschlossen)<br />
Frühneuzeitliche <strong>und</strong> neuzeitliche<br />
Keramik aus Chemnitz<br />
Die stratifizierten F<strong>und</strong>komplexe von der<br />
2. Hälfte <strong>des</strong> 15. Jahrh<strong>und</strong>erts bis <strong>zur</strong><br />
ersten Hälfte <strong>des</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts der<br />
Grabung Chemnitz-Rathauspassagen<br />
(C-03)<br />
Eva Blanc M.A.<br />
Im Mittelpunkt <strong>des</strong> Projekts stand die Untersuchung<br />
stratifizierter frühneuzeitlicher <strong>und</strong><br />
neuzeitlicher F<strong>und</strong>komplexe (2. Hälfte <strong>des</strong><br />
15. Jh. - 1. Hälfte <strong>des</strong> 19. Jh.), der in den<br />
Jahren 1994/95 durchgeführten Grabung<br />
Chemnitz-Rathauspassagen (C-03) mit besonderer<br />
Gewichtung der Geschirrkeramik.<br />
Der gegenwärtig bestehende Forschungsstand<br />
verweist auf einen Mangel an systematisch<br />
ausgewertetem F<strong>und</strong>gut der fraglichen<br />
Zeitstellung in Chemnitz bzw. allgemein<br />
in Sachsen. Daher stellte die Vorlage<br />
<strong>des</strong> entsprechenden Materials einen zentralen<br />
Punkt <strong>des</strong> Projekts dar.<br />
Des Weiteren war die Darlegung von zeitlich<br />
bedingten Entwicklungstendenzen der<br />
Geschirrkeramik frühneuzeitlicher <strong>und</strong> neuzeitlicher<br />
Zeitstellung eines der vorrangigen<br />
Ziele. Hierzu wurden sämtliche zu bearbeitenden<br />
F<strong>und</strong>komplexe unter Berücksichtigung<br />
ihrer stratigraphischen Verhältnisse<br />
relativchronologisch geordnet <strong>und</strong> über unabhängige<br />
absolute Daten zeitlich fixiert.<br />
Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage war die Möglichkeit<br />
gegeben, Fragen <strong>zur</strong> Funktion <strong>und</strong> Herkunft<br />
der Keramik zu erörtern <strong>und</strong> ihre Aussagekraft<br />
bezüglich ehedem bestehender sozialer<br />
Strukturen in Chemnitz zu überprüfen.<br />
E.B.<br />
(Dissertation, inzwischen abgeschlossen)
Frühmittelalterliche Kirchen<br />
Verschiedene Projekte befassen sich derzeit<br />
mit der Auswertung frühmittelalterlicher<br />
Kirchen, was umfassend im Rahmen eines<br />
DFG-Projektes erfolgen soll. Derzeit sind<br />
einige kleinere Auswertungen in Arbeit:<br />
Entringen, Derendingen, Nusplingen,<br />
Schuttern.<br />
Grabungsauswertung Ev. Pfarrkirche<br />
(St. Michael) zu Entringen<br />
Prof. Barbara Scholkmann / Claus Brenner<br />
M.A.<br />
1967/68 konnte bei Einbauarbeiten der<br />
Heizungsanlage durch das damalige<br />
Staatliche Amt <strong>für</strong> Denkmalpflege Tübingen<br />
innerhalb der Kirche im Bereich <strong>des</strong> Chores<br />
<strong>und</strong> <strong>des</strong> Mittelschiffs gegraben werden.<br />
Bisher wurden die Grabungsergebnisse in<br />
zwei Vorberichten publiziert. Ziel dieses<br />
Projektes ist die Gesamtauswertung – sowohl<br />
der ergrabenen Bef<strong>und</strong>e, wie auch <strong>des</strong> noch<br />
stehenden Baus. Bisher stellt sich die<br />
Interpretation der Bauabfolge wie folgt dar:<br />
� Friedhofsschicht mit beigabenlosen<br />
Bestattungen<br />
� Bau I: F<strong>und</strong>amentreste einer Saalkirche,<br />
Chorlösung unbekannt.. Dat.: 2.. H.<br />
8.-Ende 9. Jh.<br />
� Bau II: einschiffige Kreuzkirche mit leicht<br />
einspringendem Chor <strong>und</strong> um<br />
Mauerstärke eingezogene Apsis. Zu<br />
diesem Bau können zwei Innenbestattungen<br />
gerechnet werden. Dat.:2. H.<br />
11. Jh./um 1100.<br />
� Bau III: bestehender Bau der Zeit um<br />
1400 bzw. 1452 (Langhaus).<br />
Die Kirchenbauten sollen in das Umfeld der<br />
Christianisierung <strong>und</strong> der mittelalterlichen<br />
Besiedlung der Gemarkung eingeb<strong>und</strong>en<br />
werden.<br />
Der Schwerpunkt der Kirchenarchäologie lag<br />
bisher auf der Betrachtung <strong>des</strong> Kirchenbaus,<br />
die Bestattungen – beigabenführende wie<br />
beigabenlose – spielen eine eher marginale<br />
Rolle. Hingegen thematisiert, die<br />
11<br />
Gräberarchäologie die beigabenführenden<br />
Bestattungen in/bei Kirchenbauten, während<br />
Kirchenbau <strong>und</strong> beigabenlosen Bestattungen<br />
meist nicht in Interpretationsmodelle<br />
einbezogen werden. Bei diesem<br />
Forschungsprojekt kommt der Einbeziehung<br />
der beigabenlosen Bestattungen eine große<br />
Rolle zu. Es soll durch die Einbindung<br />
naturwissenschaftlicher<br />
Untersuchungsmethoden (C-14 Datierungen)<br />
das Aussagepotential beigabenloser<br />
Bestattungen <strong>für</strong> die Datierung von Sakralbauten<br />
eruiert werden.<br />
Geplant ist, die Ergebnisse in einem Beitrag<br />
zum Jubiläum der Kirche im Jahre 2002 zu<br />
publizieren.<br />
C.B.<br />
(Drittmittelprojekt: Förderkreis Heimatgeschichte<br />
Ammerbuch, Lan<strong>des</strong>denkmalamt<br />
Baden-Württemberg, Universitätsb<strong>und</strong> Tübingen<br />
<strong>und</strong> Verein <strong>zur</strong> Förderung der<br />
Mittelalterarchäologie Schloß Hohentübingen<br />
e.V.)<br />
Entringen: Periodenübersicht nach dem Forschungsstand<br />
bei Abschluß der Grabungen (nach H. Krins in:<br />
Führer zu arch. Denkmälern in Deutschland<br />
[Stuttgart 1983]).<br />
Kloster Schuttern<br />
Luisa Galioto M.A.<br />
Grabungsauswertung einer frühen Klostergründung.<br />
Die Bef<strong>und</strong>e sollen im Rahmen<br />
früher Kirchen <strong>und</strong> der Christianisierung<br />
betrachtet werden.<br />
(Dissertation, DFG-Antrag gestellt)
Grabungsauswertung St. Peter in<br />
Nusplingen<br />
Dietrich Hartmann<br />
In den vergangenen Jahren konnten unter der<br />
Leitung von E. Schmidt, Lan<strong>des</strong>denkmalamt<br />
Baden-Württemberg, Grabungen in der<br />
außerhalb der spätmittelalterlichen<br />
Stadtgründung gelegenen Kirche St. Peter<br />
bei Nusplingen umfangreiche Grabungen<br />
durchgeführt werden.<br />
(Magisterarbeit, in Vorbereitung)<br />
Grabungsauswertung St. Gallus in<br />
Derendingen<br />
Christina Ihle<br />
Im Zusammenhang mit der Auswertung<br />
anderer Kirchengrabungen wird auch eine<br />
Grabung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>denkmalamtes<br />
Baden-Württemberg in der Kirche von<br />
Tübingen-Derendingen ausgewertet, in der<br />
Reste einer frühmittelalterlichen Kirche<br />
aufgef<strong>und</strong>en wurden.<br />
(Magisterarbeit, in Vorbereitung)<br />
Aldingen: Konzeption einer<br />
Ausstellung<br />
Tilmann Marstaller / Claus Brenner / Rainer<br />
Schreg<br />
Die Gemeinde Aldingen plant eine<br />
Ausstellung, in der unter anderem die<br />
Grabungsergebnisse aus der Mauritiuskirche<br />
präsentiert werden sollen. Hier war in den<br />
1960er Jahren einer der ersten Bef<strong>und</strong>e einer<br />
Holzkirche angetroffen worden. Eine<br />
Arbeitsgruppe am <strong>Institut</strong> beteiligt sich an<br />
der Konzeption.<br />
R.S.<br />
(Drittmittelprojekt: Gemeinde Aldingen)<br />
12<br />
Sondierungsgrabung in Rottenburg<br />
<strong>und</strong> Bebenhausen<br />
Bereits im Sommer 2000 konnten zwei<br />
kleine Grabungsteams <strong>des</strong> <strong>Institut</strong>es im<br />
Auftrag <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>denkmalamtes<br />
Baden-Württemberg Sondagegrabung am<br />
Jesuitenkolleg in Rottenburg <strong>und</strong> an der<br />
Klosterkirche in Bebenhausen durchführen.<br />
Berichte dazu sind in den "Archäologischen<br />
Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2000"<br />
erschienen.<br />
Die Keramikf<strong>und</strong>e der<br />
Klostergrabung auf der Herreninsel<br />
im Chiemsee<br />
Marcus Simm M.A.<br />
Das Projekt "Chiemsee" – gefördert durch<br />
Mittel der "Fre<strong>und</strong>e der Bayrischen Vor- <strong>und</strong><br />
Frühgeschichte" <strong>und</strong> der Vereinigung<br />
"Fre<strong>und</strong>e von Herrenchiemsee e.V." – steht<br />
im Rahmen einer Gesamtauswertung der<br />
Klostergrabung auf der Herreninsel im<br />
Chiemsee <strong>und</strong> sieht vor, die mittelalterlichen<br />
<strong>und</strong> frühneuzeitlichen Keramik- <strong>und</strong><br />
Kleinf<strong>und</strong>e zu bearbeiten<br />
Das um 1125 gegründete<br />
Augustiner-Chorherrenstift präsentiert sich<br />
heute nach mehreren Umbauten <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> in Gestalt einer barocken<br />
Vierflügel-Anlage samt Dom. Im Rahmen<br />
umfassender Sanierungsmaßnamen an den<br />
1803 säkularisierten <strong>und</strong> zuletzt als<br />
Bierbrauerei genutzten Gebäuden konnten<br />
1979 bis 1989 durch die Prähistorische<br />
Staatssammlung München archäologische<br />
Untersuchungen durchgeführt werden. Sie<br />
erbrachten den Nachweis von min<strong>des</strong>tens<br />
vier frühmittelalterlichen Vorgängeranlagen<br />
an der Stelle <strong>des</strong> barocken Stiftes: eine<br />
vierflügelige Anlage samt Kirche aus Stein<br />
ist dem frühen 9. Jh. zu<strong>zur</strong>echnen <strong>und</strong><br />
entspricht in Lage <strong>und</strong> Ausdehnung dem<br />
hochmittelalterlichen Kloster. Ihr geht eine<br />
ältere Steinbauphase der 2. Hälfte <strong>des</strong> 8. Jhs.<br />
voraus, die wiederum zwei Vorgänger in<br />
Holzbauweise hatte. Nach einigen<br />
Kleinf<strong>und</strong>en zu urteilen, setzt die älteste
mittelalterliche Bebauung <strong>des</strong> Platzes bereits<br />
in der Mitte <strong>des</strong> 7. Jhs. ein, womit eine<br />
kontinuierliche Bebauung vom 7. Jh. bis in<br />
die Neuzeit belegt ist.<br />
M.S.<br />
(Dissertation)<br />
Das Pirminkloster Hornbach in der<br />
Pfalz<br />
Archäologische <strong>und</strong> bauarchäologische<br />
Untersuchungen<br />
Pia Heberer<br />
Im Rahmen der Arbeit behandelt wird das um<br />
740 durch Pirminius gegründeten Kloster,<br />
dem ein nach derzeitigem Forschungsstand<br />
um 1000 gegründetes Stift angeschlossen<br />
war. Auch die romanische Kapellenruine<br />
westlich der Stiftskirche, die<br />
höchstwahrscheinlich als Friedhofskapelle<br />
diente <strong>und</strong> mit ihre Westfassade auf den<br />
Mauern eines Vorgängerbaus ruht, –<br />
vermutlich dem 981 erstmals erwähnten<br />
“castello Hornbach” – sind Gegenstand der<br />
Dissertation.<br />
Die heute noch aufrecht stehende oder im<br />
Gr<strong>und</strong>riß erkennbare Bausubstanz zeigt<br />
romanische Formen. Die archäologischen<br />
Bef<strong>und</strong>e reichen bis in karolingische Zeit<br />
<strong>zur</strong>ück. Kloster <strong>und</strong> Stift wurden mit der<br />
Reformation 1558 aufgehoben <strong>und</strong> erfuhren<br />
eine Umnutzung, der ihr Erhalt zu verdanken<br />
ist. Im Interesse der Forschung stand die<br />
Anlage bereits 1748, als Gottfried S<strong>und</strong>ahl<br />
sich auf die Suche nach dem Grab <strong>des</strong><br />
heiligen Pirmin begab. Er fertigte die ersten<br />
Skizzen, Pläne <strong>und</strong> eine Beschreibung der<br />
Klosteranlage an. Seit dem ausgehenden 19.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts fanden immer wieder Freilegungen<br />
<strong>und</strong> archäologische Untersuchungen<br />
statt. Ziel der Arbeit ist es, die<br />
Forschungsgeschichte zu beleuchten, die<br />
bisher durchgeführten Untersuchungen <strong>und</strong><br />
Freilegungen auszuwerten <strong>und</strong> ihre Ergebnisse<br />
in einen übergeordneten Zusammenhang<br />
zu stellen.<br />
P.H.<br />
(Dissertation)<br />
13<br />
Eine spätmittelalterliche Glashütte<br />
im Schönbuch<br />
Produktion <strong>und</strong> Produkte<br />
Sören Frommer / Aline Kottmann M.A.<br />
Im Zeitraum von 1992 bis 1999 wurde im<br />
Kleinen Goldersbachtal nordwestlich von<br />
Bebenhausen eine Glasproduktionsanlage<br />
<strong>des</strong> späten <strong>Mittelalters</strong> im Rahmen von<br />
Lehrgrabungen archäologisch erforscht.<br />
Neben einem <strong>für</strong> die Hohlglasproduktion <strong>des</strong><br />
späten <strong>Mittelalters</strong> typischen Spektrums, das<br />
sich vorwiegend aus Trink- <strong>und</strong> Schankgefäßen<br />
(Kreuzrippenbecher, Krautstrünke,<br />
Kuttrolfe u.a.) zusammensetzt, fällt der<br />
überdurchschnittlich hohe Anteil an Fensterglas<br />
auf. Die gut erhaltenen Bef<strong>und</strong>e erlauben<br />
die Rekonstruktion einer Anlage mit<br />
zentralem Schmelzofen <strong>und</strong> zwei Nebenöfen,<br />
in denen das zunächst in Zylinderform<br />
geblasene Flachglas zu flachen Fensterscheiben<br />
verarbeitet wurde.<br />
Die Glashütte als Element der spätmittelalterlichen<br />
Nutzung <strong>des</strong> Schönbuchs eröffnet<br />
neue Perspektiven auf das Kräfteverhältnis<br />
zwischen Württemberg, Kloster Bebenhausen<br />
<strong>und</strong> den Schönbuchgenossen. Die<br />
Erforschung erfolgt in interdisziplinärer<br />
Kooperation:<br />
� Mineralogische Untersuchungen: B.<br />
Watzke, Dr. U. Schüssler - <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Mineralogie der Universität Würzburg<br />
� Chemische Untersuchungen: Dr. P.<br />
Kurzmann<br />
� Geländeprospektionen: studentische<br />
Initiative "Arbeitsgruppe Prospektion"<br />
� Auswertung der Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> F<strong>und</strong>e: S.<br />
Frommer (Magisterarbeit), A. Kottmann<br />
(Magisterarbeit, abgeschlossen)<br />
A.K.<br />
(Drittmittelprojekt, Magisterarbeiten)
Ein Eisenverhüttungsplatz <strong>des</strong> 11.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts im Lachental bei Weil<br />
im Schönbuch<br />
Uwe Meyerdirks, MA (U of London) / Ulrike<br />
Schell<br />
1998 fand K.-H. Münster nach Baggerarbeiten<br />
im Lachental Eisenschlacken, die<br />
erstmals einen sicheren Hinweis auf Eisenverhüttung<br />
im Schönbuch gaben. Im Jahr<br />
2000 führte daraufhin die Abteilung <strong>Archäologie</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong> unter der Leitung von<br />
Ulrike Schell eine Sondage durch, um festzustellen,<br />
ob sich Bef<strong>und</strong>e in situ erhalten<br />
hätten. Dies bestätigte sich: Neben größeren<br />
Mengen Schlacken, Ofenbruch <strong>und</strong> Keramik<br />
fand sich der Unterbau eines Ofens, eine<br />
Steinsetzung, ein Pfostenloch, ein Gräbchen<br />
<strong>und</strong> eine größere Grube.<br />
Daraufhin wurde 2001 eine größere Grabung<br />
angesetzt <strong>zur</strong> weiteren Untersuchung <strong>des</strong><br />
Platzes, die von Uwe Meyerdirks geleitet<br />
wurde. Ziel war die weitere Freilegung von<br />
Bef<strong>und</strong>en, sowie die Größenbestimmung <strong>des</strong><br />
F<strong>und</strong>areals <strong>und</strong> eine möglichst genaue<br />
Datierung. Der bereits 2000 angeschnittene<br />
Ofenunterbau wurde vollständig freigelegt<br />
<strong>und</strong> hat einen Durchmesser von r<strong>und</strong> 1 m.<br />
Aufgehen<strong>des</strong> von den Ofenwänden war nicht<br />
mehr erhalten, aber die zahlreichen <strong>und</strong> zum<br />
Teil großen Stücke von Ofenwandung<br />
werden eine teilweise Rekonstruktion<br />
erlauben. Auch die bereits 2000 festgestellte<br />
Steinsetzung konnte ganz freigelegt werde.<br />
Sie ist zweilagig <strong>und</strong> zieht deutlich an den<br />
Ofen heran, ohne daß jedoch ihre Funktion<br />
genauer erkennbar ist. Eine archäomagnetische<br />
Datierung <strong>des</strong> Ofens ergab<br />
vorläufig, daß der Ofen letztmals um die<br />
Mitte <strong>des</strong> 11. Jhs. betrieben wurde. Zwei<br />
weitere, zwar kleinere, aber dennoch intensiv<br />
verziegelte Bereiche zeugen von weiteren<br />
Hochtemperaturprozessen.<br />
Besonders zu erwähnen ist ferner ein teilweise<br />
erhaltener, massiver Pfosten in Form<br />
eines 60-70 cm starken, halbierten Eichenstammes,<br />
<strong>des</strong>sen Fällung dendrochronologisch<br />
in das letzte Drittel <strong>des</strong> 11. Jhs. datiert<br />
werden konnte. Daneben wurden weitere<br />
14<br />
Pfostengruben <strong>und</strong> kleine Gräbchen ergraben,<br />
in denen Schwellbalken gelegen haben<br />
könnten. Damit zeigt sich, dass am Platz<br />
Gebäude errichtet waren, vielleicht <strong>zur</strong><br />
Überdachung der Arbeitsbereiche.<br />
Der F<strong>und</strong>platz erstreckt auf einem min<strong>des</strong>tens<br />
35 m langen <strong>und</strong> 15 m breiten Streifen<br />
unmittelbar entlang <strong>des</strong> Baches. Die<br />
Gesamtschlackenmenge kann auf einige 10er<br />
Tonnen geschätzt werden.<br />
Die diesjährige Grabung konnte somit einige<br />
Fragen klären, insbesondere die der Datierung,<br />
hat aber auch neue aufgeworfen, die<br />
z.T. durch die Auswertung <strong>und</strong> Analyse der<br />
bisher gemachten Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> F<strong>und</strong>e, z.T.<br />
aber nur durch eine weitere Ausgrabung auf<br />
größerer Fläche im nächsten Jahr geklärt<br />
werden können. Zu klären bleiben insbesondere<br />
die Gebäudegr<strong>und</strong>risse <strong>und</strong> die Frage<br />
möglicher weiterer Öfen <strong>und</strong> Werkbereiche,<br />
sowie die Herkunft <strong>des</strong> Erzes <strong>und</strong> die Einordnung<br />
in die regionale Herrschafts- <strong>und</strong><br />
Siedlungsgeschichte.<br />
U.M.<br />
(Drittmittelprojekt: Lan<strong>des</strong>denkmalamt<br />
Baden-Württemberg; Stiftung Kunst, Kultur<br />
<strong>und</strong> Bildung der Kreissparkasse Böblingen;<br />
Gemeinde Weil im Schönbuch; Heimatverein<br />
<strong>für</strong> Schönbuch <strong>und</strong> Gäu; Tief- <strong>und</strong><br />
Straßenbau Andreas Heim; Tief- <strong>und</strong><br />
Straßenbau Fritz Heldmaier KG; Frischbetonwerk<br />
Rolf Maurer GmbH; ASS<br />
WC-Mietservice; Vereinigte Volksbank AG<br />
[2000])
Projekt Reutlingen Oberamteistr.<br />
30/32: Lehrgrabung Juli-Oktober<br />
Markus Wolf, Tilmann Marstaller<br />
Im Zeitraum vom 13.8. bis zum 30.10.2001<br />
konnte auf dem Areal Oberamteistr. 30/32 in<br />
Reutlingen im Rahmen einer studentischen<br />
Lehrgrabung der Abteilung <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> <strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Ur</strong>- <strong>und</strong><br />
Frühgeschichte <strong>und</strong> <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> der Universität Tübingen, eine<br />
archäologische Sondage durchgeführt<br />
werden. Zusammen mit den begonnenen<br />
bauhistorischen Forschungen an der<br />
bestehenden Bausubstanz, welche<br />
weitgehend in das 14. Jh. gehört mit älteren<br />
Resten eines Steinbaus in der Oberamteistr.<br />
32, bieten die Ergebnisse der<br />
archäologischen Untersuchung wichtige<br />
Einblicke in die Genese dieses Stadtareals. In<br />
den zwei Schnitten (innerhalb <strong>und</strong> außerhalb<br />
<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> Oberamteistr. 30) konnten die<br />
aufgehenden Strukturen im Boden verfolgt,<br />
aber auch weitere Ergebnisse erzielt werden.<br />
Besonders interessant scheinen die Nutzung<br />
<strong>des</strong> Areals als Lehmentnahmegrube <strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>e von Schlacke als Hinweis auf<br />
Eisenverarbeitung, eventuell sind in diesem<br />
Zusammenhang auch Bruchstücke von<br />
Flechtwerkkonstruktionen zu sehen (Ofen?),<br />
da sie zeitlich vor die Stadtgründung zu<br />
setzen sind. Die bisherige Kampagne<br />
erbrachte einige überraschende Einblicke in<br />
die Geschichte <strong>des</strong> Areals, warf aber viele<br />
Fragen auf, die in einer Folgekampagne<br />
geklärt werden sollten. Die interdiziplinäre<br />
Betrachtung dieses Objektes verspricht<br />
weitreichendere Ergebnisse, als es ohne<br />
diesen Ansatz möglich wäre. Die<br />
Auswertung wird im Rahmen einer<br />
Magisterarbeit am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Ur</strong>- <strong>und</strong><br />
Frühgeschichte <strong>und</strong> <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> durchgeführt werden.<br />
Besonderer Dank gilt den Förderern dieses<br />
Projektes.<br />
M.W.<br />
(Magisterarbeit; Drittmittelprojekt: Stadt<br />
Reutlingen, Verein der Fre<strong>und</strong>e der Universität<br />
Tübingen e.V. (Universitätsb<strong>und</strong>),<br />
Reutlinger Geschichtsverein, Kreissparkasse<br />
15<br />
Reutlingen; private Spender: Dr. W.<br />
Knödler, Reutlingen; Hr. H.G. Becker, L&N<br />
Friseur, Reutlingen; Fr. U. Holder,<br />
Reutlingen; Hr. W. Emili, Gomaringen; Hr.<br />
M. Blümcke, Laufenburg).<br />
Spätmittelalterliches Trinkgeschirr<br />
aus Glas<br />
archäologische <strong>und</strong> bildliche Quellen<br />
Beate Schenk<br />
Die Arbeit konfrontiert die Aussagemöglichkeiten<br />
archäologischer <strong>und</strong> bildlicher<br />
Quellen zum Thema spätmittelalterlichen<br />
Trinkgeschirrs <strong>und</strong> vermittelt so zwischen<br />
<strong>Archäologie</strong> <strong>und</strong> Kunstgeschichte.<br />
(Magisterarbeit)<br />
Die ereignisgeschichtliche<br />
Interpretation <strong>und</strong> Datierung<br />
archäologischer Bef<strong>und</strong>e<br />
Das Beispiel <strong>des</strong> Hiatus um 500 n.Chr.<br />
Dorothee Lengert M.A.<br />
Anhand eines konkreten Beispieles – der<br />
fränkischen Machtübernahme im alamannischen<br />
Raum um 500, die in der<br />
Interpretation alamannischer Gräberfelder<br />
wie auch der Siedlung auf dem R<strong>und</strong>en Berg<br />
eine wichtige Rolle spielt - wird ein zentrales<br />
methodisches Problem archäologisch-historischer<br />
Synthese behandelt.<br />
(Magisterarbeit, inzwischen abgeschlossen)<br />
Rechtsnorm <strong>und</strong> Rechtswidrigkeit<br />
am Fallbeispiel frühmittelalterlicher<br />
Bistumsgründungen<br />
Ein Beitrag zum Verhältnis von<br />
<strong>Archäologie</strong> <strong>und</strong> Rechtsgeschichte<br />
Wolfgang Zirkel M.A.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Bistumsgründungen<br />
<strong>des</strong> Bonifatius, deren archäologisch-topographischen<br />
Merkmale im
Hinblick auf ihre Qualifikation als Civitas<br />
miteinander verglichen werden.<br />
(Magisterarbeit, inzwischen abgeschlossen)<br />
Pfalzenarchäologie –<br />
Forschungsgeschichte <strong>und</strong><br />
Rezeption<br />
Anke Scholz<br />
Die Arbeit analysiert die archäologischen<br />
Forschungen zu den karolingisch-ottonischen<br />
Pfalzen vor dem jeweiligen<br />
politischen Hintergr<strong>und</strong> in Deutschland,<br />
Frankreich <strong>und</strong> der Schweiz.<br />
(Magisterarbeit, in Vorbereitung)<br />
16<br />
Der "Fall Schillerplatz" in Stuttgart<br />
- Dokumentation einer Zerstörung<br />
archäologischer Bef<strong>und</strong>e im Konfliktfeld<br />
öffentlicher, politisch-wirtschaftlicher <strong>und</strong><br />
wissenschaftlicher Interessen<br />
Kathrin Burbulla<br />
Vor dem forschungsgeschichtlichen Hintergr<strong>und</strong><br />
der Etablierung einer <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> wird der Umgang mit einem<br />
lan<strong>des</strong>geschichtlich bedeutenden Bodendenkmal<br />
während der frühen 1970er Jahre<br />
aufgearbeitet.<br />
(Magisterarbeit, inzwischen abgeschlossen)<br />
Zusammenstellung der Projekte: R. Schreg
Jenseits der Alten Welt<br />
Tübinger Mittelalterarchäologie in Panama?<br />
Hier ist noch nicht über ein aktuelles Projekt<br />
zu berichten. Da es aber die gewohnten<br />
Grenzen unserer Mittelalterarchäologie<br />
sprengt, erscheint es reizvoll das Projekt<br />
schon jetzt vorzustellen – noch ehe konkrete<br />
Planungen vorliegen <strong>und</strong> obwohl noch nicht<br />
entscheiden ist, ob <strong>und</strong> wie sich die Tübinger<br />
Mittelalterarchäologie einbringen könnte.<br />
Im März 2001 erreichte das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Ur</strong>-<br />
<strong>und</strong> Frühgeschichte <strong>und</strong> <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> der Universität Tübingen eine<br />
Anfrage der deutschen Botschaft in Panama,<br />
mit dem Vorschlag, sich an einem<br />
Grabungsprojekt in Panama zu beteiligen.<br />
Am 15. August gründete Pedrarias Dávila die<br />
erste spanische Stadt am Pazifik. Die Stadt<br />
entwickelte sich zu einem Verwaltungszentrum<br />
mit etwa 10000 Einwohnern.<br />
Die Stadt galt als uneinnehmbar,<br />
ehe sie 1671 bei einem englischen Überraschungsangriff<br />
zerstört wurde. Der<br />
Wiederaufbau erfolgte an anderer, besser<br />
gesicherten Stelle <strong>und</strong> bildet den Kern <strong>des</strong><br />
heutigen Panama City. Die Stadtwüstung ist<br />
heute als Park hergerichtet <strong>und</strong> mit ihren<br />
Ruinen ein beliebtes Ausflugsziel etwa 10<br />
Minuten vom modernen Stadtzentrum entfernt.<br />
Seit 1996 werden durch die Stiftung<br />
17<br />
Patronato Panamá Viejo, die denkmalpflegerische<br />
Aufgaben wahrnimmt auch archäologische<br />
Grabungen durchgeführt. Dies geschieht<br />
eingeb<strong>und</strong>en in ein internationales<br />
Projekt, an dem neben latein- <strong>und</strong> US-amerikanischen<br />
Archäologen auch die Universität<br />
Trondheim in Norwegen beteiligt ist.<br />
Für die Mittelalterarchäologie in deutschem<br />
Verständnis erscheint eine Beteiligung an<br />
einem solchen Forschungsprojekt zunächst<br />
recht abwegig. Es handelt sich weder um die<br />
Alte Welt, noch handelt es sich um ein<br />
Mittelalter im strengen Sinn, markiert doch<br />
gerade die Entdeckung Amerikas den Beginn<br />
der Neuzeit.<br />
Allerdings: Die Mittelalterarchäologie<br />
wendet sich schon seit Jahren zunehmend<br />
auch der Neuzeit zu. Hatte man sich anfangs<br />
fast ausschließlich mit dem frühen Mittelalter<br />
befaßt, so fanden bald auch jüngere Perioden<br />
Interesse. Die Entwicklung wird an der<br />
deutschen Stadtarchäologie deutlich, wo<br />
mehrere Publikationen <strong>und</strong> Ausstellungen<br />
die Entwicklung anschaulich machen: 1973:<br />
Vor- <strong>und</strong> Frühformen der europäischen Stadt<br />
im Mittelalter – 1986: Die Stadt um 1200 –<br />
1989: Die Stadt um 1300.
Heute bezeichnet sich die Mittelalterarchäologie<br />
selbst zumeist als <strong>Archäologie</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong> <strong>und</strong> der Neuzeit. Neben den<br />
rein denkmalpflegerischen Belangen steht<br />
die Erkenntnis dahinter, daß die <strong>Archäologie</strong><br />
auch zu jüngeren Perioden, die schriftlich<br />
sehr gut überliefert sind, ihren Beitrag liefern<br />
kann. Ein weiterer Aspekt kommt hinzu: Nur<br />
dort wo eine dichte schriftliche<br />
Überlieferung vorliegt, ist es auch möglich,<br />
unsere archäologischen Interpretationen zu<br />
überprüfen <strong>und</strong> unsere Methodik weiter<br />
abzusichern.<br />
Unter diesem Aspekt erscheint auch ein<br />
Engagement einer deutschen Mittelalterarchäologie<br />
nicht nur exotisch. Gerade der<br />
Neubeginn in der Neuen Welt läßt ohne die<br />
enge Traditionsbindung Strukturen <strong>und</strong><br />
Entwicklungen der frühen Neuzeit deutlicher<br />
hervortreten. Etwa die Frage nach<br />
Stadt-Umland-Beziehungen ist unter den<br />
außergewöhnlichen Bedingungen der Neuen<br />
Welt, wo die Rücksicht auf alte Traditionen<br />
Panama Viejo<br />
(Foto: Stiftung Patronato Panamá Viejo)<br />
18<br />
keine Rolle spielte, sicherlich einfacher zu<br />
beantworten. Weit mehr als in den alten<br />
Kulturlandschaften Mitteleuropas konnten<br />
Ideale verwirklicht werden. Zwar ist auch<br />
Mittelamerika eine alte Kulturlandschaft,<br />
doch wurde auf einheimische, präkolumbische<br />
Traditionen keine Rücksicht genommen.<br />
Gerade die in der <strong>Archäologie</strong> immer<br />
wieder bedeutende Frage nach der Rolle von<br />
Traditionen ist in einem kulturell fremden<br />
Umfeld viel besser zu beantworten. Forschungen<br />
in Panama könnten also nicht nur<br />
einen Beitrag <strong>zur</strong> Geschichte Lateinamerikas<br />
liefern, sondern müssten insbesondere auf<br />
einen strukturellen Vergleich <strong>und</strong> methodisch-theoretische<br />
Zielsetzungen abheben.<br />
Die Entscheidung über eine Beteiligung an<br />
dem Projekt wird neben der Frage der<br />
Finanzierung vor allem von einer Formulierung<br />
von konkreten, sinnvollen Forschungszielen<br />
abhängig sein.<br />
R.S.
Zwischen den Zeiten<br />
Festschrift Barbara Scholkmann<br />
��J. Pfrommer/R. Schreg (Hrsg.), Zwischen den Zeiten. Archäologische Beiträge <strong>zur</strong><br />
Geschichte <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong> in Mitteleuropa. Festschrift Barbara Scholkmann. Internationale<br />
<strong>Archäologie</strong>, Studia honoraria 15 (Rahden/Westfalen 2001).<br />
Anläßlich <strong>des</strong> Forschungskolloquiums "Forschungsberichte aus dem Mittelalter" am Samstag 30. Juni<br />
2001, zu dem der Verein eingeladen hatte, konnten Schüler von Frau Prof. Scholkmann ihr bei dem<br />
anschließenden Empfang eine Festschrift zum 60. Geburtstag überreichen.<br />
Die Publikation ist derzeit im Druck. Mitglieder unseres Vereins können den Band verbilligt beziehen,<br />
doch sollte dies möglichst im Rahmen von Sammelbestellungen erfolgen. Der Band wird im Digitaldruck<br />
(Print-on-Demand-Verfahren) produziert, d.h. <strong>für</strong> jede einzelne Bestellung wird ein Band neu<br />
gedruckt. Der Verlag kann uns günstige Konditionen aber nur einräumen, wenn wir jeweils ein größeres<br />
Kontingent abnehmen. Der Band wird <strong>für</strong> Mitglieder etwa 80,- DM kosten; ein genauer Preis steht noch<br />
nicht fest. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich noch vor Weihnachten.<br />
19<br />
Stadt<br />
Monika Doll, Hochmittelalterliche Haustierhaltung<br />
in Höxter an der Weser<br />
Marianne Moser, Ein Leben in der Tiefe oder<br />
verkehrte Welt in Paderborn?<br />
Jochem Pfrommer, ”Duwingen obsessa”.<br />
Archäologische Aspekte <strong>zur</strong> Genese der<br />
mittelalterlichen Stadt Tübingen<br />
Gerd Riedel, Stadtkernarchäologie in<br />
Ingolstadt<br />
Birgit Tuchen, Heizeinrichtungen im<br />
öffentlichen Badhaus <strong>des</strong> 14.–18. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
in Süddeutschland <strong>und</strong> der<br />
Schweiz<br />
Achim Wendt <strong>und</strong> Manfred Benner,<br />
”castrum cum burgo ipsius castri”.<br />
<strong>Archäologie</strong> <strong>und</strong> Geschichte der Stadtgründung<br />
Heidelbergs<br />
Christine Wieczorek, Ausgrabungen auf dem<br />
Marktplatz in der Hansestadt Demmin
Ländliche Siedlung<br />
Reinhard Rademacher, Zur Topographie der<br />
Wüstung Altingen auf der Gemarkung<br />
Sindelfingen, Landkreis Böblingen<br />
Almut Schülke, Die spätmittelalterliche <strong>und</strong><br />
neuzeitliche Landschaft zwischen Schweriner<br />
See <strong>und</strong> Stepenitz<br />
Burg<br />
Dorothee Ade-Rademacher / Andreas<br />
Willmy, Baggergräben <strong>und</strong> Faszikel.<br />
Archäologisch-archivalische Skizzen zum<br />
einstigen Wasserschloß in Dürnau, Kreis<br />
Göppingen<br />
Thomas Westphalen, Die frühen Burgen<br />
Leipzigs<br />
Kirche, Glaube <strong>und</strong> Kult<br />
Helmut Brandorff, Neue Bef<strong>und</strong>e <strong>zur</strong><br />
Baugeschichte <strong>des</strong> Domes zu Osnabrück.<br />
Die Ergebnisse der Grabungen an seiner<br />
Nord- <strong>und</strong> Westseite 1991–1993<br />
Barbara Hodum, Figürliche <strong>und</strong> architektonische<br />
Stuckfragmente der Romanik<br />
aus Großkomburg<br />
Tilmann Marstaller, Die Krone Bebenhausens.<br />
Dachwerk <strong>und</strong> Vierungsturm der<br />
Klosterkirche im Wandel der Zeit<br />
Dieter Quast, Christianisierung im archäologischen<br />
Bef<strong>und</strong>. Ein Vergleich unterschiedlicher<br />
Regionen Mittel-, Nord- <strong>und</strong><br />
Osteuropas<br />
Sachkultur<br />
Andrea Braun, Ein ungewöhnlicher Silberlöffel<br />
aus der Wüstung Düna, Stadt<br />
Osterode, Ldkr. Osterode am Harz<br />
Frauke Fassbinder, Die mittelalterliche<br />
Keramik in Chemnitz<br />
Elisabeth Huwer, ”Thonwaaren nach Art der<br />
Italiener” 125 Jahre Forschung zu<br />
”Deutschen Renaissance-Fayencen”<br />
Ilja Widmann, Spätmittelalterliches F<strong>und</strong>material<br />
aus einer dendrodatierten Bau-<br />
20<br />
phase der ehemaligen Propstei Wiesenbach<br />
<strong>des</strong> Klosters Ellwangen<br />
(Rhein-Neckar-Kreis)<br />
Annette Zeischka, Für das Ross oder <strong>für</strong> die<br />
Dame? Bemerkungen zu einer Schmuckscheibe<br />
aus Zwickau<br />
Glasproduktion<br />
Sveva Gai, Überreste karolingischer Glasproduktion.<br />
Die Ofenanlage <strong>und</strong> das<br />
gläserne F<strong>und</strong>spektrum aus den Pfalzgebäuden<br />
in Paderborn<br />
Bertram Jenisch, Die mittelalterlichen <strong>und</strong><br />
frühneuzeitlichen Glashütten im Gebiet <strong>des</strong><br />
Klosters St. Blasien<br />
Theorie<br />
Rainer Schreg, Dorfgenese <strong>und</strong> histoire<br />
totale. Zur Bedeutung der histoire totale <strong>für</strong><br />
die <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong><br />
Aspekte der Bef<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>interpretation<br />
Matthias Baumhauer, ”Grubenhaus” oder<br />
”Keller”? Bemerkungen zu ihrer Unterscheidbarkeit<br />
anhand ausgewählter mittelalterlicher<br />
Bef<strong>und</strong>e<br />
Claus Brenner, Archäologische Sozialtopographie<br />
der Stadt. Überlegungen zu<br />
Forschungsstand <strong>und</strong> Methode<br />
Birgit Kulessa, Dendrochronologische<br />
Datierung <strong>und</strong> die Deutung der Ergebnisse<br />
im archäologischen Bef<strong>und</strong> an Hand<br />
ausgewählter Beispiele aus der Hansestadt<br />
Strals<strong>und</strong><br />
Irene Mittermeier, Jenseits der Stratigraphie.<br />
Überlegungen zu Münzf<strong>und</strong>en auf<br />
mittelalterlichen Burgen
Neue Stelle<br />
Zum Wintersemester 2001 haben sich am<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Ur</strong>- <strong>und</strong> Frühgeschichte <strong>und</strong><br />
<strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong> personelle Veränderungen<br />
ergeben. Frau Prof. Scholkmann<br />
wurde <strong>zur</strong> Prorektorin an der Universität<br />
gewählt. Zu ihrer Entlastung wurde daher<br />
eine befristete Assistentenstelle eingerichtet,<br />
die Rainer Schreg übernommen hat.<br />
Lan<strong>des</strong>k<strong>und</strong>epreis<br />
Aline Kottmann wurde am 3. Dezember 2001<br />
<strong>für</strong> ihre Magisterarbeit “Eine spätmittelalterliche<br />
Glashütte im Schönbuch. Archäologische<br />
Untersuchungen zu Produktionseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> Produktionsprozessen”<br />
mit dem Lan<strong>des</strong>k<strong>und</strong>epreis <strong>des</strong><br />
Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk<br />
Tübingen e.V. ausgezeichnet. Das<br />
Preisgeld ermöglicht die baldige Publikation<br />
der Arbeit.<br />
Neues Kapitel der Mössinger<br />
Ortsgeschichte entdeckt<br />
Steffen Killinger<br />
Im Rahmen der Vorbereitungen zu einer<br />
Magister-Arbeit über die Markung<br />
Mössingen wurde in diesem Sommer ein<br />
bisher unbekanntes Kapitel der Mössinger<br />
Ortsgeschichte aufgeschlagen. Bei einer<br />
Baustellenbeobachtung im alten Ortskern<br />
fanden sich, neben zahlreichen<br />
Keramik-Scherben <strong>des</strong> Früh- bis<br />
Spätmittelalters, erstmals auch<br />
Eisenschlacken. Eine hellrote Verfärbung im<br />
Profil der Baugrube ließ auf einen<br />
Hochtemperaturbereich schließen. Dieser<br />
Bereich konnte mit einer kleinen<br />
Sondagegrabung untersucht <strong>und</strong> dokumentiert<br />
werden. Dabei wurde eine ca. 1,40 m x<br />
1,10 m große, stark verziegelte Fläche<br />
freigelegt, die vermutlich den Rest eines im<br />
Produktionsprozeß der Eisengewinnung integrierten<br />
Ofens darstellt. Da die zahlreichen<br />
Kurzmitteilungen<br />
21<br />
Schlackenf<strong>und</strong>e denen von Weil im Schönbuch<br />
<strong>und</strong> Reutlingen sehr ähnlich sind, wird<br />
die Anlage ins 11. – 13. Jh. datiert. Der<br />
Ofenbereich wurde durch eine nachfolgende<br />
Bebauung in Pfostenbauweise zum Teil<br />
gestört.<br />
Im angrenzenden Bereich wurden ebenfalls<br />
Pfostenlöcher entdeckt, die sich aber zeitlich<br />
noch nicht einordnen lassen. Interessant ist<br />
bei dieser Anlage die räumliche Nähe <strong>zur</strong><br />
ehemaligen Mössinger Burg (Entfernung ca.<br />
60 –70 m), was auf eine herrschaftliche<br />
Nutzung der Eisengewinnung im Albvorland<br />
hindeuten könnte.<br />
S.K.<br />
Sponsoring Gruppe<br />
Zu Beginn <strong>des</strong> Jahres 2000 wurde eine<br />
Sponsoring Gruppe von Studierenden der<br />
<strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong> an der Universität<br />
Tübingen gegründet. Das Ziel war, die<br />
durch Kürzung der Fördergelder betroffenen<br />
Bereiche der universitären Ausbildung, die<br />
Projekte <strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Ur</strong>- <strong>und</strong> Frühgeschichte<br />
<strong>und</strong> <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong>,<br />
insbesondere der Abteilung Mittelalter,<br />
durch Drittmittel zu unterstützen.<br />
Firmen <strong>und</strong> Vereine in der Region wurden<br />
angeschrieben <strong>und</strong> über die laufenden Projekte<br />
informiert, wodurch <strong>für</strong> das Projekt<br />
Oberamteistrasse 30-32, Reutlingen Sponsoren<br />
gewonnen werden konnten.<br />
Die Sponsoring Gruppe war Teil <strong>des</strong> Vereins<br />
<strong>zur</strong> Förderung der <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong>, Schloß Hohentübingen e.V.<br />
Anfang Herbst 2001 wurde die Gruppe,<br />
bestehend aus Olaf Goldstein, Christina Ihle,<br />
Ulrike Schell, Beate Schenk <strong>und</strong> Heike<br />
Tausendfre<strong>und</strong> aufgelöst. Im Wintersemester<br />
2001/2002 wird das Thema durch Herrn RA<br />
Frank Rilling, Reutlingen in einer Übung<br />
weitergeführt.<br />
H.T.
H.-J. Bleyer / T. Marstaller / U. Knapp, Die<br />
Martinskirche in Neckartailfingen. Südwestdeutsche<br />
Beiträge <strong>zur</strong> historischen<br />
Bauforschung 4, 1999, 19-51.<br />
T. Marstaller / E. Osterloh. Schloss Neuenbürg.<br />
Führer Staatliche Schlösser <strong>und</strong><br />
Gärten (Schwetzingen 2001).<br />
B. Scholkmann, Bau <strong>und</strong> Boden. Zur Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> <strong>und</strong> historischer Hausforschung.<br />
In: D. Schumann (Hrsg.), Bauforschung<br />
<strong>und</strong> <strong>Archäologie</strong> (Berlin 2000)<br />
12–20.<br />
B. Scholkmann, Christianisierung <strong>und</strong><br />
Kirchenbau. Überlegungen zu Topographie,<br />
Chronologie <strong>und</strong> Typologie der<br />
mittelalterlichen Kirchen im alemannischen<br />
Raum. In: W. Berschin/D. Geuenich/H.<br />
Steuer (Hrsg.), Mission <strong>und</strong> Christianisierung<br />
am Hoch- <strong>und</strong> Oberrhein.<br />
Arch. u. Gesch., Freiburger Forsch. 1.<br />
Jahrtausend 10 (Stuttgart 2000) 111–138.<br />
B. Scholkmann, Normbildung <strong>und</strong> Normveränderung<br />
im Grabbrauch <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong><br />
– Die Bestattungen in Kirchen. In: D.<br />
<strong>Informationen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> 2, 2001<br />
Verein <strong>zur</strong> Förderung der <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Mittelalters</strong> Schloß Hohentübingen e.V.<br />
Redaktion: Rainer Schreg<br />
Dezember 2001<br />
Weitere Publikationen<br />
23<br />
Ruhe/K.-H. Spieß (Hrsg.), Prozesse der<br />
Normbildung <strong>und</strong> Normveränderung im<br />
mittelalterlichen Europa (Stuttgart 2000)<br />
93–117.<br />
B. Scholkmann, <strong>Archäologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong><br />
<strong>und</strong> der Neuzeit im Jahr 2000. Perspektiven<br />
<strong>für</strong> die Zukunft. Mitt. AG Arch. Mittelalter<br />
u. Neuzeit 12, 2001, 73–80.<br />
B. Scholkmann/St. Killinger, Sondierungsgrabung<br />
im Bereich <strong>des</strong> ehemaligen<br />
Jesuitenkollegs in Rottenburg am Neckar,<br />
Kr. Tübingen. Arch. Ausgr.<br />
Baden-Württemberg 2000, 188-190.<br />
B. Scholkmann/Ch. Ihle/D. Lengert,<br />
Zisterzienserkloster Bebenhausen, Stadt<br />
Tübingen. Sondagegrabungen im Bereich<br />
<strong>des</strong> Langhauses der Klosterkirche. Arch.<br />
Ausgr. Baden-Württemberg 2000, 161-164.<br />
R. Schreg, Die alamannische Besiedlung <strong>des</strong><br />
Geislinger Talkessels (Gemarkungen Altenstadt<br />
<strong>und</strong> Geislingen, Stadt Geislingen<br />
a.d. Steige, Lkr. Göppingen). F<strong>und</strong>ber.<br />
Bad.-Württ. 23, 1999, 385–617.