Struktur-, Potenzial- und Wirkungsanalyse der OÖ ... - TMG

Struktur-, Potenzial- und Wirkungsanalyse der OÖ ... - TMG Struktur-, Potenzial- und Wirkungsanalyse der OÖ ... - TMG

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Struktur-, Potenzial- und Wirkungsanalyse der . Technologie- und Marketinggesellschaft Band 1 der Unterlagen zur Evaluierung der Oberösterreichischen Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG) mit besonderer Berücksichtigung des „Strategischen Programms 2000+“ www.tmg.at

<strong>Struktur</strong>-, <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft<br />

Band 1 <strong>der</strong> Unterlagen zur Evaluierung <strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft<br />

(<strong>TMG</strong>) mit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />

www.tmg.at


Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren!<br />

Die Oberösterreichische Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft (<strong>TMG</strong>) wurde im Jahr 1991 gegründet. Eine ihrer wesentlichsten Aufgaben war<br />

die Erstellung <strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“, das als Unternehmenskonzept die Basis für das standort- <strong>und</strong> technolo-<br />

giepolitische Handeln in den letzten Jahren bildete. Jetzt sollen die Aktivitäten, die Organisation <strong>und</strong> die durch die <strong>TMG</strong> erzielten Effekte im<br />

internationalen Vergleich professionell evaluiert werden.<br />

Der vorliegende erste Band <strong>der</strong> dreiteiligen Evaluierungsunterlage ist eine <strong>Struktur</strong>-, <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong>. Wir bieten darin einen historischen<br />

Rückblick, eine Analyse <strong>der</strong> Geschäftstätigkeit <strong>und</strong> einen Überblick über das Unternehmenskonzept, das Leitbild, die Organisation <strong>und</strong> Unternehmenskultur.<br />

Auch die Ergebnisse <strong>der</strong> einzelnen Unternehmensbereiche sowie wichtige Kennzahlen haben wir für Sie zusammengestellt <strong>und</strong> kommentiert.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Evaluierung ist, die <strong>TMG</strong> strategisch so zu positionieren, dass sie auch weiterhin ihrem Anspruch als Technologiemanager <strong>und</strong> Standort-<br />

entwicklungsagentur des Landes Oberösterreich <strong>und</strong> somit als erste Adresse für Innovation <strong>und</strong> Fortschritt gerecht wird.<br />

Wir laden alle Beteiligten ein, ihr Wissen <strong>und</strong> ihre Erfahrungen in diesen Prozess einzubringen <strong>und</strong> so an einem wichtigen Stück Zukunft mitzuarbeiten.<br />

Linz, im November 2003<br />

2<br />

Mag. Manfred E<strong>der</strong><br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

Dipl.-Ing. Berghold Bayer


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung<br />

2 Übersicht<br />

3 Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

3.1 Historischer Rückblick<br />

3.1.1 Vorgeschichte <strong>und</strong> Gesellschaftsgründung<br />

3.1.2 Dokumente zum Unternehmensgegenstand<br />

3.1.3 Gesellschaftsrechtliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

3.1.4 Meilensteine in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

3.2 Analyse<br />

3.2.1 Zwei Entwicklungsphasen<br />

3.2.2 Gesellschaftszweck<br />

3.2.3 Gesellschafterstruktur<br />

3.2.4 Entscheidungsstrukturen<br />

3.2.5 Gemeinnützigkeit<br />

3.2.6 Vergleich mit an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

4 Unternehmenskonzept, -struktur <strong>und</strong> -kultur<br />

4.1 Unternehmenskonzept<br />

4.2 Leitbild<br />

4.3 Organisationsstruktur<br />

4.4 Beteiligungsstruktur<br />

4.5 Unternehmenskultur<br />

4.6 Analyse<br />

5 Funktionen <strong>und</strong> Ergebnisse im Überblick<br />

5.1 Allgemeine Erläuterungen<br />

5.2 Bereich Standortmarketing<br />

5.2.1 Wirtschaftsstandort Oberösterreich<br />

5.2.2 Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />

5.2.3 Marketing<br />

5.2.4 Impulszentren<br />

5.3 Bereich Cluster-Management<br />

5.3.1 Clusterland Oberösterreich<br />

5.3.2 Automobil-Cluster<br />

5.3.3 Cluster Drive Technology<br />

5.3.4 Kunststoff-Cluster<br />

5.3.5 Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-Cluster<br />

5.3.6 Ges<strong>und</strong>heits-Cluster<br />

5.3.7 Mechatronik-Cluster<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

5.3.8 Branchenübergreifende Themennetzwerke<br />

5.3.9 <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

5.4 Bereich Technologie<br />

5.4.1 Technologieland <strong>OÖ</strong><br />

5.4.2 Education Highway Innovationszentrum für Schule<br />

4<br />

<strong>und</strong> Neue Technologie GmbH<br />

5.4.3 Upper Austrian Research GmbH<br />

5.4.4 Software Competence Center Hagenberg GmbH<br />

5.4.5 Kompetenzzentrum Holz GmbH<br />

5.4.6 Linz Center of Mechatronics GmbH<br />

5.4.7 Polymer Competence Center Leoben GmbH<br />

5.4.8 tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH<br />

5.4.9 CATT Innovation Management GmbH<br />

5.4.10 Europäische Wissenschaftstage in Steyr<br />

5.5 Zentralbereich Finanzen, Personal, Organisation<br />

5.6 Funktionen in Gesellschaften <strong>und</strong> Vereinen<br />

6 Unternehmenskennzahlen<br />

7 Bewertung von <strong>Potenzial</strong> <strong>und</strong> Ergebnissen<br />

7.1 Allgemeine Erläuterungen<br />

7.2 Finanzierung von Forschung, Technologie <strong>und</strong><br />

Innovation in <strong>OÖ</strong><br />

7.3 Kompetenzprofil <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

7.4 Beziehungskapital <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

7.5 Volkswirtschaftliche Analyse<br />

7.6 Standort- <strong>und</strong> technologiepolitische Entwicklung<br />

1991 – 2003<br />

8 Ausblick<br />

Anhang A: Rechtsgr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

A.1 Gesellschaftsvertrag<br />

A.2 Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat<br />

A.3 Geschäftsordnung für die Geschäftsführung<br />

Anhang B: Gr<strong>und</strong>lagen zur Oö. Innovations- <strong>und</strong><br />

Technologiepolitik<br />

Anhang C: Referenzen zur <strong>TMG</strong><br />

Anhang D: Sonstige Referenzen<br />

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1 Einleitung<br />

Das Land <strong>OÖ</strong> als Mehrheitsgesellschafter <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> Initiator des<br />

„Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ hat zur Absicherung seiner<br />

weiteren Entscheidungen über die Fortsetzung <strong>der</strong> oö. Technologie-<br />

offensive eine umfassende Evaluierung <strong>der</strong> für die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> oö. Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiepolitik wesentlichen Aspekte<br />

beauftragt. Diese Evaluierung glie<strong>der</strong>t sich in drei Teile:<br />

1. Evaluierung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Hinblick auf die Erfüllung <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

<strong>und</strong> zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />

2. Evaluierung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ im Hinblick<br />

auf Zweckmäßigkeit <strong>und</strong> Wirksamkeit,<br />

3. Evaluierung <strong>der</strong> Eckdaten des nächsten „Strategischen Programms“<br />

als Leitlinie einer zukunftsorientierten Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Technologiepolitik.<br />

Für Teil 1 wurde unter Mitwirkung <strong>der</strong> jeweils Verantwortlichen das<br />

vorliegende Dokument erstellt, das ausführlich die Entstehung, <strong>Struktur</strong><br />

<strong>und</strong> Funktion <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> in ihrer nun fast 12jährigen Geschichte beschreibt,<br />

wobei beson<strong>der</strong>es Gewicht auf den Zeitraum 1997 – 2003 mit Erstellung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ gelegt<br />

wurde.<br />

Die <strong>TMG</strong> als Technologiemanager <strong>und</strong> Standortentwicklungs-<br />

agentur des Landes Oberösterreich soll auch bei <strong>der</strong> Konzeption<br />

<strong>und</strong> Umsetzung des nächsten Strategischen Programms „Innovatives<br />

Oberösterreich 2010“ im Auftrag des Landes <strong>OÖ</strong> eine zentrale Rolle<br />

spielen. Sie sollte sich daher auf die Erfüllung <strong>der</strong> zukünftigen An-<br />

for<strong>der</strong>ungen bestmöglich ausrichten. Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> vorliegenden<br />

„<strong>Struktur</strong>-, <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong>“ sollen die Ressourcen<br />

(Erfolgsfaktoren) <strong>und</strong> die Ergebnisse (Leistungskriterien) <strong>und</strong> insbe-<br />

son<strong>der</strong>e die Wirksamkeit <strong>und</strong> Bedeutung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> für die Forschung,<br />

Innovation <strong>und</strong> Standortentwicklung des Landes <strong>OÖ</strong> evaluiert werden.<br />

Konkret soll im Rahmen einer „formativen Evaluierung“, die auch<br />

Empfehlungen zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> oö. Wirtschafts- <strong>und</strong> Techno-<br />

logiepolitik abgibt, geprüft <strong>und</strong> ermittelt werden1,<br />

• welche Motive <strong>und</strong> Ziele <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihrer weiteren<br />

Entwicklung zugr<strong>und</strong>e lagen <strong>und</strong> ob diese Ziele tatsächlich erreicht<br />

wurden,<br />

• welche Ergebnisse <strong>und</strong> Wirkungen mit den verfügbaren Mitteln,<br />

so weit wie möglich dargestellt in Form von Kenndaten, erzielt<br />

wurden,<br />

• ob Mission, Aufgaben, <strong>Struktur</strong>, Organisation, Finanzierung <strong>und</strong><br />

Steuerung (Governance) <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Hinblick auf die Erfüllung <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>zeitigen <strong>und</strong> zukünftigen Aufgaben angemessen sind,<br />

• wie sich das Unternehmenskonzept mit an<strong>der</strong>en Initiativen in<br />

ähnlichen Regionen im In- <strong>und</strong> Ausland vergleicht,<br />

• welche Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

zu ziehen sind.<br />

Die <strong>der</strong> Evaluierung zugr<strong>und</strong>e zu legende Analyse hat eine Bilanz <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> vorhandenen spezifischen Kompetenzen, <strong>der</strong> Management-<br />

potenziale, <strong>der</strong> Qualität <strong>und</strong> Geschwindigkeit von Entscheidungspro-<br />

zessen <strong>und</strong> des Beziehungskapitals genauso zu beinhalten, wie eine<br />

Darstellung, welche Aufgaben im Kontext eines regionalen Innova-<br />

tionssystems nicht <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> übertragen bzw. von ihr nicht wahrge-<br />

nommen wurden <strong>und</strong> werden. Im Hinblick auf zukünftige Anfor<strong>der</strong>un-<br />

gen ist die Rolle <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als Technologiemanager <strong>und</strong> Standortent-<br />

wicklungsagentur des Landes <strong>OÖ</strong> vorzuzeichnen <strong>und</strong> hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Wirksamkeit an <strong>der</strong> Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Kulturen<br />

<strong>und</strong> Geschwindigkeiten (Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft, Großunternehmen<br />

<strong>und</strong> KMU, Technologieführer <strong>und</strong> Nachzügler, lokal <strong>und</strong> global, national<br />

<strong>und</strong> international) zu prüfen.<br />

1 Amt <strong>der</strong> Oö. Landesregierung, Ausschreibungsunterlage: Nicht offenes Verfahren mit vorheriger<br />

Bekanntmachung im Oberschwellenbereich zur Evaluierung <strong>der</strong> Oberösterreichischen<br />

Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft (<strong>TMG</strong>) mit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des „Strategischen<br />

Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“, Linz, Juni 2003<br />

5


2 Übersicht<br />

Band 1 <strong>der</strong> Evaluierungsunterlagen ist eine f<strong>und</strong>ierte <strong>Struktur</strong>-, Poten-<br />

zial- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong>. Die <strong>Struktur</strong>analyse bildet die organisa-<br />

torische, rechtliche <strong>und</strong> finanzielle Situation <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> ab. Schwerpunkt<br />

<strong>der</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong> sind die bisher erzielten Ergebnisse, im Mittel-<br />

punkt <strong>der</strong> <strong>Potenzial</strong>analyse stehen die Optionen für die Zukunft.<br />

Das folgende Kapitel 3 behandelt Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>.<br />

Im ersten Teil werden hier die Gesellschaftsgründung, die gesellschafts-<br />

rechtlichen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> die Meilensteine in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

aufgearbeitet. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den zwei Entwick-<br />

lungsphasen, dem Gesellschaftszweck <strong>und</strong> den Verantwortungsstruk-<br />

turen. Neben einem Vergleich mit an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n wird an<br />

dieser Stelle auch auf die Gemeinnützigkeit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> eingegangen.<br />

Unternehmenskonzept, Leitbild, Organisation <strong>und</strong> Unternehmenskultur<br />

sowie Funktionen <strong>und</strong> Ergebnisse werden in den Kapiteln 4 beziehungs-<br />

weise 5 abgehandelt. Dabei wird nicht nur die Organisations-<strong>und</strong> Be-<br />

teiligungsstruktur erläutert, son<strong>der</strong>n in einer Analyse auch auf die <strong>TMG</strong>-<br />

<strong>Struktur</strong>stärken eingegangen. In diesem Teil <strong>der</strong> Evaluierungsunterlage<br />

werden alle Bereiche <strong>und</strong> Abteilungen <strong>und</strong> die Unternehmensphilosophie<br />

<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> dargestellt. Auch die Beteiligungsgesellschaften <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

werden ausführlich behandelt.<br />

Kapitel 6 widmet sich den Unternehmenskennzahlen aus den jeweils<br />

letzten verfügbaren Jahresabschlüssen. Hier sind die wichtigsten Kenn-<br />

daten <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Beteiligungsgesellschaften, in denen sie einen<br />

maßgeblichen direkten o<strong>der</strong> indirekten Einfluss ausübt, enthalten. Auch<br />

die dynamische Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> – insbeson<strong>der</strong>e seit dem Start<br />

des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ im Jahr 1998 – wird an<br />

dieser Stelle eindrucksvoll dokumentiert.<br />

Schließlich ist Kapitel 7 einer zusammenfassenden <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> Wir-<br />

kungsanalyse gewidmet. Die Finanzierung von Forschung, Technologie<br />

<strong>und</strong> Innovation in Oberösterreich, das Kompetenzprofil <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong><br />

6<br />

das Beziehungskapital werden ausführlich erläutert. Eine volkswirt-<br />

schaftliche Analyse, die den ermittelten Wirkungen <strong>der</strong> oberösterreich-<br />

ischen Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik einen hervor-<br />

ragenden Erfolg bescheinigt, gibt über weitere Details Aufschluss. Das<br />

Kapitel schließt mit einer Gegenüberstellung <strong>der</strong> standort- <strong>und</strong> techno-<br />

logiepolitischen Kenndaten an den Eckpunkten <strong>der</strong> Unternehmens-<br />

entwicklung von <strong>der</strong> Gründung bis heute.<br />

Kapitel 8 blickt in die Zukunft. Aus heutiger Sicht wird das Strategische<br />

Programm „Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ maßgebliche Festlegungen für die<br />

weitere Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> die zukunftsweisende Forschungs-,<br />

Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik in Oberösterreich treffen. Es ist zu<br />

erwarten, dass die <strong>TMG</strong> auch bei <strong>der</strong> Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung des<br />

neuen Strategischen Programms eine wichtige Rolle einnehmen wird.<br />

Ein Anhang mit wichtigen Dokumenten <strong>und</strong> Referenzen bringt ergänzen-<br />

de Informationen.<br />

Auf den folgenden Seiten erlangt <strong>der</strong> interessierte Leser einen detail-<br />

lierten Einblick in die strategische Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>, in die Funk-<br />

tionsweise <strong>und</strong> die erzielten <strong>Struktur</strong>effekte. Betriebswirtschaftliche<br />

Kennzahlen <strong>und</strong> eine bewertende Analyse verhelfen zu einer Gesamt-<br />

betrachtung des Technologiemanagers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Standortentwicklungs-<br />

agentur des Landes Oberösterreich. Eine Gesellschaft als Synonym<br />

für Fortschritt <strong>und</strong> Entwicklung.<br />

Geschlechtsbezogene Aussagen in diesem Bericht sind auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Gleichstellung für bei<strong>der</strong>lei Geschlechter aufzufassen bzw. auszulegen.<br />

Originalzitate aus den jeweils angeführten Dokumenten sind kursiv<br />

kenntlich gemacht. Die ausgewiesenen statistischen Daten wurden<br />

nach besten Möglichkeiten erhoben <strong>und</strong> geprüft; es können allerdings<br />

durch unterschiedliche Erfassungsmethoden, Berichtssysteme <strong>und</strong><br />

Stichtage o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Gründe entstandene Fehler bzw. inkonsistente<br />

Darstellungen nicht gänzlich ausgeschlossen werden.


3 Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

3.1 Historischer Rückblick<br />

3.1.1 Vorgeschichte <strong>und</strong> Gesellschaftsgründung<br />

Die Oberösterreichische Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft mbH<br />

(<strong>TMG</strong>) mit Sitz in Linz wurde am 7. November 1991 gegründet <strong>und</strong> am<br />

21. Jänner 1992 ins Firmenbuch eingetragen. Damit verfügte das Land<br />

<strong>OÖ</strong> wie die meisten an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> <strong>und</strong> eine Vielzahl von<br />

Städten <strong>und</strong> Regionen in Europa nun auch über eine eigene Einrichtung<br />

für Investorenwerbung, Betriebsansiedlung <strong>und</strong> die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> technologischen Infrastruktur, des Techno-<br />

logietransfers <strong>und</strong> des Einsatzes mo<strong>der</strong>ner Technologie in den<br />

oö. Betrieben.<br />

Der Gründung gingen 20 Jahre intensiver Bemühungen um die Errichtung<br />

einer oö. Landesentwicklungsgesellschaft voraus. Der Durchbruch<br />

kam 1990 zuerst auf Sozialpartner-, dann auf politischer Ebene, wobei<br />

<strong>der</strong> damals designierte Wirtschaftslandesrat Dr. Christoph Leitl den<br />

Umschwung herbeiführte2.<br />

Die <strong>TMG</strong> mit Sitz in Linz sollte ein wirksames Instrument <strong>der</strong> Wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> Technologiepolitik in Oberösterreich werden. Daher fungierten als<br />

Gründungsgesellschafter, die ein Stammkapital von ATS 1 Million<br />

(72.673 Euro) einbrachten, neben dem Land <strong>OÖ</strong> die bedeutenden<br />

Interessenvertretungen, die Statutarstädte <strong>und</strong> die regionalen Ent-<br />

wicklungs- <strong>und</strong> Betriebsansiedlungsgesellschaften mit nachstehenden<br />

Geschäftsanteilen:<br />

• Land <strong>OÖ</strong> 52 %<br />

• Kammer <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft für <strong>OÖ</strong> 15 %<br />

• Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für <strong>OÖ</strong> 15 %<br />

• Landwirtschaftskammer für <strong>OÖ</strong> 5 %<br />

• Vereinigung Österreichischer Industrieller, Landesgruppe <strong>OÖ</strong> 5 %<br />

• Stadt Linz 5 %<br />

• Welser Betriebsansiedlungs-Gesellschaft (WBA) 1 %<br />

• Ennshafen, Entwicklungs- <strong>und</strong> Betriebsgesellschaft (EHG) 1 %<br />

• Entwicklungsgesellschaft Hausruck- <strong>und</strong> Innviertel (EGHI) 1 %<br />

2 Leitl, Christoph (Hrsg): Wirtschaft morgen, Trauner Verlag, 1990<br />

Die Stadt Steyr wurde am 19. Mai 1992 Gesellschafter mit einem Ge-<br />

schäftsanteil von 2 % zu Lasten <strong>der</strong> Landwirtschaftskammer für <strong>OÖ</strong>,<br />

die ihren Anteil auf 3 % reduzierte.<br />

Als Gegenstand des ausschließlich gemeinnützige Zwecke ver-<br />

folgenden Unternehmens wurde im Gesellschaftsvertrag festgelegt:<br />

• die Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des … mit „Gr<strong>und</strong>lagen zur<br />

Oberösterreichischen Innovations- <strong>und</strong> Technologiepolitik“ be-<br />

zeichneten Technologiekonzeptes für Oberösterreich, …<br />

• die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines<br />

Marketingkonzeptes für Oberösterreich zur Akquisition geeigneter<br />

Investoren für Standorte in Oberösterreich,<br />

• die För<strong>der</strong>ung des B<strong>und</strong>eslandes Oberösterreich durch Sicherung<br />

<strong>und</strong> Verbesserung <strong>der</strong> wirtschaftlichen, sozialen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Verhältnisse unter Bedachtnahme auf die Erhaltung <strong>der</strong> Landschaft<br />

<strong>und</strong> auf den Umweltschutz.<br />

Ergänzend wurde festgehalten:<br />

Bei Verfolgung dieser Zwecke ist insbeson<strong>der</strong>e auf die Weckung <strong>und</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigeninitiative <strong>der</strong> in Betracht kommenden Interessenten<br />

Bedacht zu nehmen <strong>und</strong> eine unmittelbare wirtschaftliche <strong>und</strong> betrieb-<br />

liche Tätigkeit <strong>der</strong> Gesellschaft auf das unumgänglich notwendige<br />

Ausmaß zu beschränken.<br />

Auf die im Unternehmensgegenstand zitierten Technologie- <strong>und</strong><br />

Marketingkonzepte wird im folgenden Abschnitt 2.1.2 noch genauer<br />

eingegangen.<br />

Die Gesellschaft wurde vorerst auf die Dauer von 5 Jahren befristet<br />

eingerichtet. Nach 4 Jahren, am 17. Jänner 1996, wurde beschlossen,<br />

die Gesellschaft auf unbestimmte Dauer fortzusetzen.<br />

7


Als Gründungs-Geschäftsführer wurden aufgr<strong>und</strong> einer öffentlichen<br />

Ausschreibung Mag. Karl Pilstl für den Bereich „Technologiemarke-<br />

ting“ <strong>und</strong> Mag. Manfred E<strong>der</strong> für den Bereich „Investorenmarketing“<br />

bestellt. Der erste Aufsichtsrat umfasste 9 Personen, wovon 3 vom<br />

Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> weitere 6 von den übrigen Gesellschaftern vorgeschlagen<br />

wurden. Erster Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates war bis 1996 <strong>der</strong> Welser<br />

Unternehmer <strong>und</strong> WIFI-Kurator LAbg. Dr. Paul Rübig.<br />

Die Kompetenzen von Generalversammlung, Aufsichtsrat <strong>und</strong> Geschäfts-<br />

führung werden im Gesellschaftsvertrag (aktualisierte Fassung im<br />

Anhang A.1) relativ knapp beschrieben; sie orientieren sich an den<br />

geltenden gesetzlichen Bestimmungen <strong>und</strong> wurden seit <strong>der</strong> Gesell-<br />

schaftsgründung – mit Ausnahme einer Anhebung von Wertgrenzen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Anpassung an neue gesetzliche Bestimmungen – kaum ge-<br />

än<strong>der</strong>t. In einer Syndikatsvereinbarung wurde festgelegt, dass <strong>der</strong><br />

Vorsitzende des Aufsichtsrates aus dem Kreis <strong>der</strong> vom Land <strong>OÖ</strong> nomi-<br />

nierten Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> zu wählen ist. In <strong>der</strong> Folge wurde jeweils<br />

<strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> zum 1. Stellvertreter <strong>und</strong> die<br />

Vertreterin <strong>der</strong> Arbeiterkammer <strong>OÖ</strong> zur 2. Stellvertreterin des Aufsichts-<br />

ratsvorsitzenden gewählt. („Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat“<br />

– siehe Anhang A.2.)<br />

Die Kompetenzen <strong>der</strong> beiden Geschäftsführer werden in <strong>der</strong> „Ge-<br />

schäftsordnung für die Geschäftsführung“ (Anhang A.3) geregelt. Sie<br />

vertreten die Gesellschaft nach außen gemeinsam, sind aber für die<br />

Umsetzung des Technologiekonzeptes <strong>und</strong> des Marketingkonzeptes<br />

in ihren jeweiligen Geschäftsbereichen „Technologiemarketing“ (später<br />

auf „Technologie“ geän<strong>der</strong>t) bzw. „Investorenmarketing“ (später auf<br />

„Standortmarketing“ geän<strong>der</strong>t) allein verantwortlich.<br />

Der für Technologie(marketing) zuständige Geschäftsführer wurde von<br />

<strong>der</strong> Oö. Landesregierung jeweils auch zum „Technologiebeauftragten<br />

des Landes <strong>OÖ</strong>“ bestellt. Seine Aufgaben umfassen im Wesentlichen3:<br />

1. Information <strong>und</strong> Beratung <strong>der</strong> Oö. Landesregierung in<br />

8<br />

Technologiefragen<br />

3 Beschluss <strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Landesregierung vom 13.10.1997<br />

2. Fachliche Begleitung <strong>und</strong> Erstellung von Technologiekonzepten <strong>und</strong><br />

von Marketingmaßnahmen zu <strong>der</strong>en Umsetzung<br />

3. Mitwirkung an <strong>der</strong> Erstellung von Berichten zum Thema „Technologie“<br />

In <strong>der</strong> Praxis sind diese Aufgaben nicht geson<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Geschäfts-<br />

führertätigkeit zu sehen.<br />

Eine wichtige Rolle in <strong>der</strong> Beratung <strong>der</strong> Oö. Landesregierung wird<br />

künftig <strong>der</strong> am 9. Juli 2003 konstituierte Rat für Forschung <strong>und</strong><br />

Technologie für Oberösterreich (RFT <strong>OÖ</strong>) einnehmen. Zu seinen Auf-<br />

gaben zählen insbeson<strong>der</strong>e4:<br />

• Erstellung von konkreten <strong>und</strong> zielorientierten Empfehlungen für eine<br />

Stärkung <strong>der</strong> Position Oberösterreichs im internationalen Wettbewerb<br />

durch internationale Forschungs- <strong>und</strong> Technologiekooperationen,<br />

• Ausarbeitung von Vorschlägen, wie die Kooperation zwischen<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft verstärkt werden kann <strong>und</strong> wie<br />

insbeson<strong>der</strong>e universitäre Forschung <strong>und</strong> die oö. Wirtschaft<br />

zusammengeführt werden können,<br />

• Mitwirkung bei <strong>der</strong> Ausarbeitung eines Zukunftskonzeptes für den<br />

Bereich Forschung <strong>und</strong> Technologieentwicklung,<br />

• Erstellung von Vorschlägen für konkrete Maßnahmen zur Umsetzung<br />

<strong>der</strong> abgegebenen Empfehlungen sowie Überprüfung <strong>der</strong> schrittweisen<br />

Umsetzung.<br />

Der RFT <strong>OÖ</strong> umfasst 29 Mitglie<strong>der</strong> aus Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />

die für eine Funktionsperiode von 5 Jahren auf Vorschlag des Landes-<br />

hauptmannes von <strong>der</strong> Oö. Landesregierung bestellt werden. Eine ein-<br />

malige Wie<strong>der</strong>bestellung ist zulässig. Die Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

gehören dem RFT <strong>OÖ</strong> als beratende Mitglie<strong>der</strong> ohne Stimmrecht an.<br />

Der RFT <strong>OÖ</strong> tagt mindestens halbjährlich. Seine Beschlüsse haben<br />

ausschließlich beratenden Charakter <strong>und</strong> entfalten keine Bindungs-<br />

wirkung für die Oö. Landesregierung. Eine Geschäftsstelle wurde beim<br />

Amt <strong>der</strong> Oö. Landes-regierung eingerichtet.<br />

Der RFT <strong>OÖ</strong> hat bisher zweimal getagt. Er wurde von <strong>der</strong> Oö. Landes-<br />

regierung um Mitwirkung bei <strong>der</strong> Erstellung des Strategischen Pro-<br />

4 Satzung des Rates für Forschung <strong>und</strong> Technologie für Oberösterreich, September 2003<br />

(www.rftooe.at)


gramms „Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ <strong>und</strong> um dessen Begutachtung ersucht.<br />

Der RFT <strong>OÖ</strong> hat daher mit <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> strategischen Leitsätze<br />

für die oö. Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik begonnen <strong>und</strong> wird<br />

diese im Februar 2004 vorlegen.<br />

Durch die Einrichtung des RFT <strong>OÖ</strong> ist keine Än<strong>der</strong>ung in den Aufgaben<br />

des „Technologiebeauftragten“ eingetreten.<br />

3.1.2 Dokumente zum Unternehmensgegenstand<br />

Es ist durchaus bemerkenswert, dass <strong>der</strong> Unternehmensgegenstand<br />

<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> nicht explizit ausgeführt, son<strong>der</strong>n indirekt durch Verweis auf<br />

zwei Dokumente – das Technologiekonzept <strong>und</strong> das Marketingkonzept<br />

– spezifiziert wurde.<br />

Das Technologiekonzept „Gr<strong>und</strong>lagen zur Oö. Innovations- <strong>und</strong><br />

Technologiepolitik“ (Anhang B) bildete eine Beilage zum Gesellschafts-<br />

vertrag; es beinhaltet auf 28 Seiten u.a.<br />

• Vision, Leitsätze <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>strategien,<br />

• Ziele <strong>und</strong> Schwerpunkte sowie<br />

• Maßnahmen <strong>und</strong> Aktivitäten<br />

<strong>der</strong> oö. Technologiepolitik. Das Dokument entstand auf Anregung des<br />

damaligen Landesrates Dr. Leitl <strong>und</strong> <strong>der</strong> oö. Sozialpartner unter Mit-<br />

wirkung einer großen Zahl von Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Verwaltung, wobei auch Umfrageergebnisse bei Betrieben, Uni-<br />

versität <strong>und</strong> einschlägig tätigen Einzelpersonen, Vereinen <strong>und</strong> Gesell-<br />

schaften berücksichtigt wurden.<br />

Gr<strong>und</strong>strategien waren die Steigerung <strong>der</strong> internationalen Wettbewerbs-<br />

fähigkeit <strong>der</strong> oö. Wirtschaft durch den Aufbau eines Technologienetz-<br />

werkes <strong>und</strong> die Konzentration auf Schlüsseltechnologien.<br />

Es sollten optimale Rahmenbedingungen geschaffen <strong>und</strong> Infrastruk-<br />

tureinrichtungen geför<strong>der</strong>t werden, sodass individuelle, einzelbetrieb-<br />

liche För<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Subventionen zum größten Teil überflüssig<br />

werden. Die Technologiepolitik sollte sich an den Stärken <strong>der</strong> Betriebe<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Bildungseinrichtungen orientieren <strong>und</strong> die nationale <strong>und</strong><br />

internationale Vernetzung forcieren. Ein Oberziel bildete die Schaffung<br />

des Umfeldes für effiziente Forschung <strong>und</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

in die Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft, um den <strong>Struktur</strong>wandel zu unter-<br />

stützen. Dabei sollen Eigeninitiativen <strong>und</strong> Kooperationen geför<strong>der</strong>t<br />

werden.<br />

In 12 Zielfel<strong>der</strong>n wurden für die oö. Innovations- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />

insgesamt 55 Maßnahmen/Aktivitäten mit Angaben zu Trägern, Kosten,<br />

Nutzen/Auswirkungen sowie Zeitraum gelistet. (Details – siehe Abschnitt<br />

4.1.)<br />

Das Marketingkonzept wurde in Erfüllung <strong>der</strong> einschlägigen Bestimmung<br />

im Gesellschaftsvertrag unter <strong>der</strong> Bezeichnung „Investorenmarketing-<br />

konzept“ in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> „Dr. Gerhard Stürmer Ges.m.b.H.<br />

Marketing Beratung“ erstellt. Es wurde im März 1992 finalisiert <strong>und</strong><br />

vom Aufsichtsrat beraten <strong>und</strong> genehmigt. Inhalte dieses Marketing-<br />

konzepts waren unter an<strong>der</strong>em:<br />

• eine Analyse <strong>der</strong> Stärken <strong>und</strong> Schwächen von Oberösterreich im<br />

Vergleich mit wichtigen Konkurrenzregionen,<br />

• Vorschläge zur Positionierung von Oberösterreich als Betriebsstandort,<br />

• Bestimmung des Leistungsprofils <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>,<br />

• die Definition <strong>der</strong> wichtigsten Zielgruppen <strong>und</strong> Zielmärkte,<br />

• die Vermarktungsinstrumente <strong>und</strong><br />

• ein Umsetzungsplan.<br />

Inhaltlich wurde die Positionierung Oberösterreichs als das führende<br />

Industrie-, Export- <strong>und</strong> Technologieb<strong>und</strong>esland Österreichs festgelegt<br />

<strong>und</strong> seither konsequent umgesetzt. Das Leistungsprofil <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

wurde nicht nur gegenüber den Unternehmen, son<strong>der</strong>n auch hinsichtlich<br />

Gemeinden <strong>und</strong> privaten Standortanbietern formuliert. Bezüglich <strong>der</strong><br />

Märkte wurde bereits 1992 aus heutiger Sicht völlig richtig festgestellt,<br />

dass den wichtigsten Markt die in Oberösterreich bereits bestehenden<br />

Unternehmen darstellen. Diese Unternehmen in ihrer Entwicklung<br />

durch das Service <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als „one-stop-shop“ in Fragen <strong>der</strong> Stand-<br />

ortsuche, För<strong>der</strong>ungen/Finanzierung, behördlichen Genehmigungen<br />

9


sowie bei <strong>der</strong> Findung <strong>und</strong> Qualifikation von Arbeitskräften zu unter-<br />

stützen, wurde als vorrangig erkannt („Bestandspflege“). Als weitere<br />

wichtige Zielmärkte wurden Salzburg, <strong>der</strong> Rest Österreichs <strong>und</strong> Süd-<br />

deutschland festgelegt. Bezüglich <strong>der</strong> Serviceleistungen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

wurde <strong>der</strong> Standortinformation <strong>und</strong> Standortberatung beson<strong>der</strong>e Be-<br />

deutung zugemessen. Ebenso richtig erkannt wurde die große Wichtigkeit<br />

<strong>der</strong> Zusammenarbeit mit so genannten Multiplikatoren (Unternehmens-<br />

berater, Handelsdelegierte u.a.m.).<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> budgetären Restriktionen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tatsache, dass die ICD<br />

(heute: Austrian Business Agency – ABA) in Europa <strong>und</strong> im sonstigen<br />

OECD-Raum Standortwerbung betreibt, erfolgte eine Konzentration<br />

<strong>der</strong> werblichen Aktivitäten auf Kernmärkte <strong>und</strong> auf den Aufbau von<br />

persönlichen Netzwerken. Auch diesbezüglich hat es sich gezeigt, dass<br />

diese Strategie richtig war. Ein Großteil <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> betreuten<br />

Investitionsprojekte ist aus dieser Netzwerktätigkeit generiert worden.<br />

Die klassische Werbung in Printmedien wurde nur punktuell <strong>und</strong> meist<br />

in Kooperation mit <strong>der</strong> ABA <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Landesgesellschaften<br />

bzw. Banken durchgeführt. Das primäre Ziel dabei war, Oberösterreich<br />

3.1.3 Gesellschaftsrechtliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Von den Gründungsgesellschaftern sind die Entwicklungsgesellschaft<br />

Hausruck- <strong>und</strong> Innviertel 1994 <strong>und</strong> die Landwirtschaftskammer für<br />

<strong>OÖ</strong> 1996 aus <strong>der</strong> Gesellschaft ausgeschieden. Die Anteile wurden vom<br />

Land <strong>OÖ</strong> übernommen, sodass sich die Beteiligungsverhältnisse seit<br />

1997 unverän<strong>der</strong>t – mit den aktuellen Bezeichnungen – wie folgt dar-<br />

stellen:<br />

• Land <strong>OÖ</strong> 56 %<br />

• Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> 15 %<br />

• Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für <strong>OÖ</strong> 15 %<br />

• Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen Industrie,<br />

10<br />

Landesgruppe <strong>OÖ</strong> 5 %<br />

• Stadt Linz 5 %<br />

• Wirtschaftsberatungs- <strong>und</strong> Ansiedlungsgesellschaft<br />

Wels GmbH 1 %<br />

• Stadt Steyr 2 %<br />

• EHG Ennshafen Ges.m.b.H. 1 %<br />

Diese Aufteilung wurde auch bei <strong>der</strong> im Jahr 2000 erfolgten Kapitaler-<br />

höhung von ATS 1 Million auf 220.000 Euro (ATS 3,03 Mio.) beibehalten.<br />

Sie könnte sich allerdings bei <strong>der</strong> nun zur Entscheidung anstehenden<br />

Kapitalerhöhung verschieben, da die mit maximal 5 % beteiligten Ge-<br />

sellschafter erklärt haben, sich aus finanziellen Gründen nicht daran<br />

zu beteiligen.<br />

Der Unternehmensgegenstand wurde bei <strong>der</strong> Neufassung des Gesell-<br />

schaftsvertrages im Jahr 2000 (siehe Anhang A.1) aktualisiert. Er bein-<br />

haltet nun6:<br />

a. die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Technologie-<br />

konzepts für Oberösterreich zum Ausbau <strong>der</strong> Technologie- <strong>und</strong><br />

Forschungsinfrastruktur sowie zur För<strong>der</strong>ung des Technologie-<br />

transfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kooperation in Clustern <strong>und</strong> Netzwerken,<br />

b. die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Marketing-<br />

konzepts für Oberösterreich zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Betriebsansiedlung,<br />

Investitionstätigkeit sowie Arbeitsplatzschaffung <strong>und</strong> -sicherung<br />

durch neue <strong>und</strong> bestehende Unternehmen,<br />

c. die Errichtung <strong>und</strong> Betriebsführung von Impulszentren (Technolo-<br />

gie-, Innovations- <strong>und</strong> Grün<strong>der</strong>zentren) <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Einrichtungen<br />

zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Betriebsansiedlung.<br />

Die indirekte Spezifizierung des Unternehmensgegenstandes durch<br />

Verweis auf die immer wie<strong>der</strong> weiter zu entwickelnden Technologie-<br />

<strong>und</strong> Marketingkonzepte wurde somit beibehalten <strong>und</strong> lediglich durch<br />

konkrete Zielangaben ergänzt. Die Generalklausel „För<strong>der</strong>ung des<br />

B<strong>und</strong>eslandes Oberösterreich durch Sicherung <strong>und</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen, sozialen <strong>und</strong> kulturellen Verhältnisse unter Bedacht-<br />

nahme auf die Erhaltung <strong>der</strong> Landschaft <strong>und</strong> auf den Umweltschutz“<br />

wurde hingegen bei <strong>der</strong> Neufassung weggelassen.<br />

5 für die Stadt Wels<br />

6 Eine vom Aufsichtsrat approbierte, von den Gesellschaftern jedoch noch nicht beschlossene<br />

Ergänzung ist durch Unterstreichung gekennzeichnet


Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates hat sich 1996 <strong>und</strong> 2000<br />

durch Zuerkennung eines vierten bzw. fünften Mandates für das Land<br />

<strong>OÖ</strong> geän<strong>der</strong>t. Das Entsendungsrecht ist nun wie folgt neu geregelt:<br />

• Land <strong>OÖ</strong> 5 Mitglie<strong>der</strong><br />

• Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> 1 Mitglied<br />

• Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für <strong>OÖ</strong> 1 Mitglied<br />

• Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen Industrie,<br />

Landesgruppe <strong>OÖ</strong> 1 Mitglied<br />

• Stadt Linz 1 Mitglied<br />

Als zehntes Mitglied wurde im November 2000 ein Vertreter <strong>der</strong> Stadt<br />

Wels in den Aufsichtsrat gewählt, während die Vertreter <strong>der</strong> Stadt Steyr<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> EHG Ennshafen Ges.m.b.H. als Sachverständige ohne Stimm-<br />

recht an den Sitzungen teilnehmen. In <strong>der</strong> Vergangenheit wurde dieses<br />

Aufsichtsratsmandat abwechselnd Wels <strong>und</strong> Steyr zugesprochen, um-<br />

gekehrt wechselte das Recht, als Sachverständiger an den Aufsichts-<br />

ratssitzungen teilzunehmen. Den Aufsichtsratsvorsitz führt seit April<br />

1996 KommR Josef Fill, zuerst als Landtagsabgeordneter, von Juli<br />

2000 bis Oktober 2003 als Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrat Mit-<br />

glied <strong>der</strong> Oö. Landesregierung.<br />

In <strong>der</strong> Geschäftsführung ist mit dem Ausscheiden von Mag. Pilstl per<br />

31. Dezember 1996 nach Auslaufen <strong>der</strong> 5-jährigen Vertragsperiode<br />

ein Wechsel eingetreten. Im ersten Halbjahr 1997 führte Mag. E<strong>der</strong> die<br />

Gesellschaft allein, seit 1. Juli 1997 mit <strong>der</strong> Bestellung von Dipl.-Ing.<br />

Berghold Bayer zum Geschäftsführer für den Geschäftsbereich „Techno-<br />

logie“ besteht die Geschäftsführung wie<strong>der</strong> wie bei <strong>der</strong> Gründung aus<br />

zwei Personen. Die Position einer Prokuristin wurde im Mai 2002 ein-<br />

gerichtet <strong>und</strong> mit Mag. Gerlinde Pöchhacker besetzt, die gemeinsam<br />

mit einem Geschäftsführer vertretungsbefugt ist.<br />

3.1.4 Meilensteine in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft<br />

In <strong>der</strong> Aufbauphase entstanden einige Dokumente gr<strong>und</strong>sätzlicher<br />

Bedeutung. So beschreibt <strong>der</strong> seit den 80er-Jahren immer wie<strong>der</strong> mit<br />

zukunftsweisenden Ideen in <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />

<strong>und</strong> als Grün<strong>der</strong> des Softwareparks Hagenberg hervorgetretene Univ.-<br />

Prof. Dr. Bruno Buchberger von <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz<br />

im „Technologiekonzept für Oberösterreich“ vom Mai 1992 seine<br />

Vorstellungen für das Oberösterreichische Technologie-Netzwerk mit<br />

10 – 20 Technologieknoten mit je ca. 50 – 100 Mitarbeitern, eingebettet<br />

in eine technologische Allianz mit Salzburg <strong>und</strong> angeb<strong>und</strong>en an eine<br />

Technologie-Achse zu den nördlichen Nachbarn. Für den Sprung nach<br />

vorne in <strong>der</strong> technologischen Entwicklung schlägt er ein Akzentbudget<br />

vor <strong>und</strong> prägt dafür den Begriff „Technologiemilliarde“.<br />

In <strong>der</strong> vom damaligen Forschungszentrum Seibersdorf im März 1993<br />

vorgelegten Projektstudie „Industriekomplexe <strong>der</strong> oberösterreichischen<br />

Wirtschaft“ wurden die Stärkefel<strong>der</strong> <strong>der</strong> oö. Industrie analysiert <strong>und</strong><br />

Ansatzpunkte für die Technologiepolitik abgeleitet. Erstmals finden<br />

sich hier Vorschläge zur Stimulierung von clusterorientierten F&E-<br />

Projekten, die später – in umfassen<strong>der</strong>er Form – bei den oö. Cluster-<br />

Initiativen umgesetzt wurden.<br />

Wesentliche Impulse gingen auch von Dr. Klaus Zerbs aus, <strong>der</strong> als<br />

Leiter <strong>der</strong> Abteilung Wirtschaftspolitik in <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong><br />

<strong>und</strong> als Mitglied des Aufsichtsrates <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> zu den technologiepoli-<br />

tischen Vordenkern zählte. In dem unter seinem Vorsitz erstellten Maß-<br />

nahmenpapier „Technologietransfer in Oberösterreich“ vom<br />

November 1996 finden sich eine Fülle von Vorschlägen zur Verbesserung<br />

des Technologietransfers, insbeson<strong>der</strong>e zu den KMU, darunter auch<br />

die organisierte Vernetzung <strong>der</strong> oö. Technologietransfer-Institutionen<br />

<strong>und</strong> die Einrichtung eines Außeninstituts für oö. Fachhochschul-<br />

Studiengänge. Auch diese Vorschläge fanden Eingang in spätere<br />

Initiativen.<br />

Eine im Juni 1995 erstellte Zwischenbilanz beschreibt Aufgaben <strong>und</strong><br />

Ergebnisse <strong>der</strong> damals seit etwa 3 Jahren aktiven <strong>TMG</strong>, die einschließlich<br />

<strong>der</strong> beiden Geschäftsführer über 10 Mitarbeiter verfügte.<br />

11


12<br />

Geschäftsbereich Investoren- bzw. Standortmarketing<br />

• Allgemeine Aufgaben: Zentrale Anlauf- <strong>und</strong> Koordinationsstelle, internationale Akquisition von Investoren, nationale Akquisition<br />

von Unternehmen, Beratung <strong>und</strong> Unterstützung von oö. Unternehmen, vor allem in Fragen <strong>der</strong> Standortsuche („Bestandpflege“),<br />

Beratung <strong>der</strong> Gemeinden <strong>und</strong> des Landes in Fragen <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> Betriebsansiedlung<br />

• Standortinformationssystem<br />

• Investorenmarketingkonzept<br />

• Marketingaktivitäten: Werbematerial, Präsentationen, Mailings, Inserate, Messebeteiligungen, Imagekampagne etc.<br />

• Industrie- <strong>und</strong> Gewerbeparks, Betriebsbaugebiete<br />

• Konzept für eine aktive Bodenpolitik<br />

• Projekte im Bereich des Erholungs-, Sport- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstourismus<br />

• Betriebsansiedlungen, Betriebserweiterungen<br />

• Untersuchungen: Industriekomplexe <strong>der</strong> oö. Wirtschaft, Planungsverband Linz-Süd, produktionsnahe Dienstleistungen in <strong>OÖ</strong>,<br />

kommunale Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> Betriebsansiedlung<br />

Geschäftsbereich Technologiemarketing<br />

• Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>: Modellversuch Forschungstransfer<br />

als Projektför<strong>der</strong>ung für Auftragsforschung von Instituten <strong>der</strong> Universität Linz<br />

• Technologiezentren<br />

• <strong>OÖ</strong>. Datenhighway Entwicklungsgesellschaft m.b.H.<br />

• Veranstaltungen zum Thema Internet<br />

• Internet-Server mit „F&E-Dienstleistungskatalog“ <strong>und</strong> „Handbuch <strong>der</strong> Know-how Absicherung“ (auch gedruckt)<br />

• Stand <strong>der</strong> Technik-Positionierung für KMU (Patent-Recherchen u.ä.)<br />

• <strong>OÖ</strong>. Qualitätssicherungsoffensive (ISO 9000-Zertifizierung)<br />

• Fuzzy Logic Pilot- <strong>und</strong> Demonstrationsarbeitsplatz (Universität Linz)<br />

• Lehrgang „Internationales Innovations- <strong>und</strong> Technologiemanagement“ (LIMAK)<br />

• Risikokapital für Unternehmensgrün<strong>der</strong> (im Wege <strong>der</strong> Innovationsagentur des B<strong>und</strong>es)<br />

• EU-Forschungs- <strong>und</strong> Technologieprogramme (CATT)<br />

• Teleregions SUN Projekt (gemeinsam mit 5 europäischen Regionen)<br />

• JESSI SMI-Support Zentrum (Mikroelektronik für KMU)<br />

• Innovationspreis des Landes <strong>OÖ</strong><br />

• Veranstaltung „Innovatives <strong>OÖ</strong>“<br />

Die Vielfalt dieser Aktivitäten ist angesichts <strong>der</strong> bescheidenen Unter-<br />

nehmensgröße auch im Rückblick durchaus beeindruckend. Es wurden<br />

in kurzer Zeit nachhaltige Ergebnisse erzielt <strong>und</strong> damit die F<strong>und</strong>amente<br />

für die spätere Entwicklung gelegt, wie z.B. die Sicherung, Erschließung<br />

<strong>und</strong> Verwertung des Areals des Industrie- <strong>und</strong> Gewerbeparks Trimmel-<br />

kam (IGP) in St. Pantaleon für Betriebsansiedlungen. Durch die in Ko-<br />

operation mit <strong>der</strong> Gemeinde erfolgte Standortentwicklung konnten<br />

relativ rasch nach <strong>der</strong> 1992 erfolgten Schließung <strong>der</strong> SAKOG (Salzach-


kohlebergbaugesellschaft m.b.H.) Ersatzarbeitsplätze geschaffen<br />

werden. Im Lauf <strong>der</strong> folgenden Jahre wurde nahezu das gesamte Areal<br />

verwertet. Sehr positive Auswirkungen hatte auch die in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> ABA 1996 ermöglichte Übernahme <strong>der</strong> Austria Aluguß (AAG)<br />

durch das deutsche Familienunternehmen Borbet. Die Beschäftigtenzahl<br />

hat sich in wenigen Jahren von 250 auf über 700 fast verdreifacht,<br />

<strong>und</strong> die Produktion von Alufelgen stieg von 650.000 (1996) auf 3.000.000<br />

(2002) pro Jahr. In diesem Zeitraum wurden in den Standort Ranshofen<br />

vom neuen Eigentümer rd. 70 Mio. Euro investiert.<br />

Im Geschäftsbereich Technologie war ein Schwerpunkt, die Technologie-<br />

zentren zu initiieren bzw. auszubauen (Hagenberg, Braunau, Freistadt).<br />

In Braunau/Ranshofen hat die schwere Krise <strong>der</strong> AMAG zu einer weit-<br />

gehenden Zurücknahme <strong>der</strong> F&E-Aktivitäten geführt. Es ist <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

gelungen, diese F&E-Kompetenz durch die Gründung des Leichtmetall-<br />

Kompetenzzentrums Ranshofen (LKR) <strong>und</strong> Einglie<strong>der</strong>ung in das damalige<br />

Forschungszentrum Seibersdorf mit Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esför<strong>der</strong>ungen<br />

langfristig zu erhalten.<br />

Auch die Einrichtung des Lehrganges „Internationales Innovations-<br />

<strong>und</strong> Technologiemanagement“ bei <strong>der</strong> LIMAK geht auf eine Initiative<br />

<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> zurück <strong>und</strong> hat bei vielen oö. Führungskräften ein hohes Ver-<br />

ständnis für standort- <strong>und</strong> technologiepolitische Aufgaben bewirkt.<br />

Und schließlich brachte das Teleregions SUN Projekt den Einstieg in<br />

europäische Technologiekooperationen.<br />

Dieser Leistungsnachweis bildete auch die Gr<strong>und</strong>lage für die kurz<br />

darauf erfolgte Entscheidung zur Definitivstellung <strong>der</strong> ursprünglich<br />

befristet eingerichteten <strong>TMG</strong>. Dabei war den Verantwortlichen bewusst,<br />

dass für die Vision, Oberösterreich nach den Problemen <strong>der</strong> 70er <strong>und</strong><br />

80er Jahre (Energie- <strong>und</strong> Verstaatlichtenkrise) in die Position einer<br />

europäischen Spitzenregion im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert zu bringen, eine an<strong>der</strong>e<br />

Größenordnung des finanziellen Einsatzes für standort- <strong>und</strong> technologie-<br />

politische Maßnahmen erfor<strong>der</strong>lich ist. Die Bemühungen um eine<br />

„Technologiemilliarde“ waren schließlich 1996 erfolgreich. Mit Privati-<br />

sierungserlösen wurde <strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds eingerichtet <strong>und</strong> aus<br />

diesem 1 Milliarde Schilling (72,7 Mio. Euro) – verteilt auf 5 Jahre –<br />

für die För<strong>der</strong>ung von Forschung <strong>und</strong> Technologietransfer, Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung <strong>und</strong> Betriebsansiedlungen gewidmet.<br />

Für diese oö. Standort- <strong>und</strong> Technologieoffensive haben im Oktober<br />

1996 die Beratungsinstitute Ramsauer & Stürmer Consulting <strong>und</strong><br />

Institut für Logistik im Auftrag des Landes <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> eine Vor-<br />

studie vorgelegt, die eine Grobkonzeption sowie ein Vorgehens- <strong>und</strong><br />

Finanzierungsmodell enthielt. Im März 1997 wurde die <strong>TMG</strong> mit <strong>der</strong><br />

Erarbeitung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ betraut,<br />

welches Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen für das Land <strong>OÖ</strong> zum widmungs-<br />

gerechten Einsatz dieser Mittel in den drei Bereichen „Technologie“,<br />

„Berufliche Qualifikation“ <strong>und</strong> „Standortmarketing“ beinhalten sollte.<br />

In einem mehrstufigen Prozess wurde das „Strategische Programm“<br />

unter Beteiligung zahlreicher Experten erstellt, diskutiert <strong>und</strong> im Juni<br />

1998 finalisiert. Die Beschlussfassung in <strong>der</strong> Oö. Landesregierung<br />

folgte im November 1998 <strong>und</strong> im Oö. Landtag im Jänner 1999. Die<br />

<strong>TMG</strong> wurde dann mit <strong>der</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms“<br />

beauftragt. Erste Vorhaben wurden bereits auf Basis vorgezogener<br />

Beschlüsse im Juli 1998 gestartet. Die 5jährige Laufzeit dauerte dann<br />

bis Juni 2003, in welchem Zeitraum ein Großteil <strong>der</strong> geplanten Maß-<br />

nahmen umgesetzt <strong>und</strong> die gewidmeten Mittel verbraucht wurden.<br />

Eine umfangreiche Beschreibung findet sich im Abschlussbericht zum<br />

„Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ (Band 2 <strong>der</strong><br />

Evaluierungsunterlagen).<br />

Mit dem „Strategischen Programm“ wurde auch <strong>der</strong> Rahmen für die<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> festgelegt. Sichtbare Ergebnisse dieses<br />

Prozesses, <strong>der</strong> die <strong>TMG</strong> zuerst als technologiepolitische Leitgesellschaft<br />

<strong>und</strong> Servicestelle für Investoren, nun als Technologiemanager <strong>und</strong><br />

Standortentwicklungsagentur des Landes <strong>OÖ</strong> sieht, sind das Wachs-<br />

tum von 12 auf über 70 Mitarbeiter, eine Vielzahl von Beteiligungen<br />

an Kompetenz- <strong>und</strong> Technologiezentren, die als vorbildhaft anerkannten<br />

Cluster-Initiativen <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen gestiegenen Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Verantwortungen.<br />

Nach einer provisorischen Unterbringung <strong>der</strong> Unternehmensfunktionen<br />

auf mehreren Standorten ist die <strong>TMG</strong> seit 2002 mit ihren wichtigsten<br />

Beteiligungsgesellschaften im TECHCENTER Linz-Winterhafen ver-<br />

einigt. Dieses von B<strong>und</strong>, Land <strong>und</strong> Stadt mit EU-För<strong>der</strong>ungen finanzierte<br />

Bauvorhaben bildete (neben seiner Impulswirkung für technologiepoli-<br />

tische Gründungen <strong>und</strong> Ansiedlungen) eine entscheidende Voraus-<br />

setzung für die Entwicklung einer gemeinschaftlichen Unternehmens-<br />

13


kultur <strong>und</strong> Kooperationsstruktur <strong>und</strong> damit für das erfolgreiche Wirken<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft. Daneben charakterisieren ein neues Corporate<br />

Design <strong>und</strong> wesentliche Fortschritte in den internen Abläufen <strong>und</strong><br />

<strong>Struktur</strong>en einen Entwicklungsprozess, <strong>der</strong> durch die Widmung einer<br />

weiteren „Technologiemilliarde“ in Anerkennung <strong>der</strong> für den Wirt-<br />

schafts- <strong>und</strong> Technologiestandort <strong>OÖ</strong> erbrachten Leistungen auch die<br />

nötige Absicherung für die Zukunft erfahren hat.<br />

3.2 Analyse<br />

3.2.1 Zwei Entwicklungsphasen<br />

Mit <strong>der</strong> Einleitung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive auf Basis des „Strate-<br />

gischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ <strong>und</strong> finanziert mit <strong>der</strong> „Technologie-<br />

milliarde“ hat die <strong>TMG</strong> ab 1998 einen rapiden Aufschwung genommen,<br />

für den es wenig Vorbil<strong>der</strong> <strong>und</strong> im B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>vergleich keine Ent-<br />

sprechung gibt. Die Jahre davor (1992 – 1997) waren hingegen ge-<br />

kennzeichnet durch eine bescheidene Finanzierung mit großen Un-<br />

sicherheiten. Dazu zählt auch, dass die Gesellschaft für einen Zeitraum<br />

von fünf Jahren befristet, sozusagen auf Probe, eingerichtet wurde.<br />

Es darf daher nicht verw<strong>und</strong>ern, wenn von dem mit 12 Zielfel<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

55 Maßnahmen/Aktivitäten überreichlich ausgeführten Technologie-<br />

konzept des Jahres 1991 nur ein Teil umgesetzt wurde, zumal auch<br />

nur ein Bruchteil <strong>der</strong> dort vorgesehenen Mittel tatsächlich zugeführt<br />

wurde. Nichtsdestoweniger ist die Vielzahl <strong>der</strong> in den beiden Geschäfts-<br />

bereichen gestarteten Initiativen angesichts eines von 2 auf nur 12<br />

Beschäftigte kontinuierlich gewachsenen Personalstandes mehr als<br />

beachtlich. Die erzielten Ergebnisse bildeten auch eine gute Ausgangs-<br />

basis für die anschließende Expansionsphase.<br />

Durch einen klaren Eigentümerauftrag unterstützt vollzieht sich ab<br />

Frühjahr 1997 ein dynamischer Aufbauprozess, in dem die <strong>TMG</strong> bei<br />

Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms“ eine Viel-<br />

zahl neuer Aufgaben übernimmt <strong>und</strong> damit als Motor im oö. Innovations-<br />

system fungiert. Die hohe Umsetzungsorientierung des „Strategischen<br />

Programms“ mit konkreten Zielen, Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen <strong>und</strong><br />

einer nachhaltigen Finanzierungszusage begünstigte diesen Prozess,<br />

<strong>der</strong> auch beim nächsten „Strategischen Programm“ weitergeführt<br />

14<br />

werden soll. Die mit dem erweiterten Unternehmensprofil mitent-<br />

wickelten Organisations- <strong>und</strong> Entscheidungsstrukturen werden in den<br />

folgenden Abschnitten beschrieben. Die Verän<strong>der</strong>ungen sind nicht nur<br />

unternehmensintern erkennbar, son<strong>der</strong>n auch auf Ebene <strong>der</strong> Gesell-<br />

schafter <strong>und</strong> des Aufsichtsrates, <strong>der</strong>en Verantwortung im gleichen<br />

Maße gestiegen ist. Auch im Umfeld hat die Standort- <strong>und</strong> Technologie-<br />

politik einen wesentlich höheren Stellenwert erlangt.<br />

3.2.2 Gesellschaftszweck<br />

Der <strong>TMG</strong> wurden von Anfang an sowohl strategische als auch operative<br />

Aufgaben übertragen. Sie entwickelt standort- <strong>und</strong> technologiepoliti-<br />

sche Strategien in Kooperation mit dem Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> Experten <strong>der</strong><br />

wichtigsten standort- <strong>und</strong> technologiepolitischen Akteure <strong>und</strong> setzt<br />

diese Strategien um. Sie fungiert dabei jedoch nicht als För<strong>der</strong>ungsstelle;<br />

diese Funktion bleibt dem Land <strong>OÖ</strong> vorbehalten.<br />

Das Land <strong>OÖ</strong> als Mehrheitsgesellschafter kontrolliert die <strong>TMG</strong> gemeinsam<br />

mit den an<strong>der</strong>en Gesellschaftern <strong>und</strong> über seine Vertreter im Aufsichtsrat.<br />

Die Entscheidung über Programme <strong>und</strong> Projekte <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Finanzierung<br />

liegt ausschließlich beim Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> seinen Organen.<br />

So ist die <strong>TMG</strong> ein wichtiges Werkzeug in <strong>der</strong> oö. Standort- <strong>und</strong><br />

Technologiepolitik, was im breit <strong>und</strong> ganzheitlich formulierten Unter-<br />

nehmensgegenstand, <strong>der</strong> Aufgabenvielfalt <strong>und</strong> <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Finanzierungsbasis zum Ausdruck kommt. Insbeson<strong>der</strong>e das umfassende<br />

Know-how über die oö. Technologielandschaft <strong>und</strong> die vielfältigen<br />

Kontakte zur Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft begründen die Schlüssel-<br />

stellung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />

des Landes, die durch die Besetzung des Aufsichtsrates mit hoch-<br />

rangigen Vertretern des Landes, <strong>der</strong> Sozialpartner <strong>und</strong> Statutar-<br />

städte zusätzlich verstärkt wird. Die zentrale Bedeutung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wird<br />

auch daran erkennbar, dass es innerhalb Oberösterreich neben dem<br />

„Strategischen Programm“ kein zweites Programm <strong>und</strong> über dieses<br />

<strong>und</strong> seine Umsetzung einen politischen Konsens unter den politischen<br />

Parteien <strong>und</strong> den Interessenvertretungen gibt.


Keine Kompetenzen hat die <strong>TMG</strong> allerdings in den Bereichen Aus-<br />

<strong>und</strong> Weiterbildung <strong>und</strong> Energie-Technologie; mit den Bildungsträgern<br />

bzw. dem O.Ö. Energiesparverband besteht jedoch eine Zusammenarbeit<br />

in thematisch verknüpften Fel<strong>der</strong>n.<br />

Die Vereinigung strategischer <strong>und</strong> operativer Aufgaben (bei Wahrung<br />

<strong>der</strong> beim Mehrheitsgesellschafter <strong>und</strong> Hauptfinanzgeber Land <strong>OÖ</strong><br />

liegenden Entscheidungsverantwortung) steht auch im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> im nächsten Abschnitt behandelten Gesellschafterstruktur, die<br />

eine möglichst breite Mitwirkung <strong>und</strong> Mitverantwortung in <strong>der</strong> Standort-<br />

<strong>und</strong> Technologiepolitik abbildet. Mit <strong>der</strong> Einrichtung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wurden<br />

die einschlägigen strategischen <strong>und</strong> operativen Aufgaben in ein von<br />

den wichtigsten standort- <strong>und</strong> technologiepolitischen Akteuren ge-<br />

tragenes, professionell geführtes Unternehmen ausgelagert. Diese<br />

Verknüpfung strategischer <strong>und</strong> operativer Aufgaben ist auch bei <strong>der</strong><br />

Weiterführung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive vorgesehen, um Know-<br />

how <strong>und</strong> Beziehungskapital <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> bestmöglich zu nutzen.<br />

3.2.3 Gesellschafterstruktur<br />

Die Beteiligung <strong>der</strong> Interessenvertretungen (Wirtschaftskammer,<br />

Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung <strong>OÖ</strong>) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Statutarstädte<br />

(Linz, Wels, Steyr) als Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter neben dem Mehr-<br />

heitsgesellschafter Land <strong>OÖ</strong> war in <strong>der</strong> Vergangenheit sicherlich ein<br />

Erfolgsfaktor <strong>und</strong> Garant für die hohe Akzeptanz <strong>und</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong><br />

oö. Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik. Es fällt natürlich auf, dass ein<br />

Ungleichgewicht besteht zwischen dem Ausmaß <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong><br />

Gesellschafter <strong>und</strong> dem finanziellen Engagement bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Gesellschaft, was insbeson<strong>der</strong>e für das Land <strong>OÖ</strong> gilt,<br />

das mit seinem 56 %-Geschäftsanteil den weitaus überwiegenden Teil<br />

des operativen Budgets abdeckt. Dieses Ungleichgewicht wird bewusst<br />

in Kauf genommen, zumal es sich bei diesen Aufgaben vorrangig um<br />

die Erfüllung landespolitischer Interessen handelt.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Beteiligungsverhältnisse zeichnet sich eine Än<strong>der</strong>ung<br />

im Rahmen <strong>der</strong> anstehenden Kapitalerhöhung ab, wenn sich die Ge-<br />

sellschafter mit den kleineren Geschäftsanteilen wie angekündigt nicht<br />

daran beteiligen. In diesem Fall würde die Beteiligung des Landes <strong>OÖ</strong><br />

auf nahezu 70 % steigen <strong>und</strong> die <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>und</strong> Arbeiter-<br />

kammer mit je 15 % gleich bleiben. In den dazu vorliegenden Erklä-<br />

rungen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit mit jeweils 1 bis 5 % beteiligten Gesellschafter wird<br />

ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Verbleib in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

vorteilhaft <strong>und</strong> die Mitwirkung bei <strong>der</strong> Kapitalerhöhung lediglich aus<br />

finanziellen Überlegungen nicht möglich ist. In den Entscheidungs-<br />

findungsprozessen sind durch diese Verschiebung <strong>der</strong> Stimmrechte<br />

keine wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen zu erwarten, weil das Land <strong>OÖ</strong> mit<br />

seinem 56 %-Geschäftsanteil bereits jetzt die Möglichkeit hat, eine<br />

bestimmende Rolle wahrzunehmen. Wenn dies in Einzelfällen nicht<br />

geschieht, ist es nicht aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> gesellschaftsrechtlichen Konstruktion,<br />

son<strong>der</strong>n wegen des Bemühens, die Zustimmung aller Gesellschafter<br />

zu erreichen. Diese Konsenspolitik ist manchmal zeitaufwändig. Sie<br />

sichert aber an<strong>der</strong>erseits die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure<br />

bei <strong>der</strong> Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung einer ganzheitlichen Standort- <strong>und</strong><br />

Technologiepolitik. So gesehen stehen rein finanziellen Überlegungen<br />

Werteabwägungen auf politischer Ebene gegenüber, die natürlich auch<br />

die finanziellen Möglichkeiten <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter zu<br />

berücksichtigen haben.<br />

Noch stärker kommt das Anliegen einer Zusammenarbeit aller wichtigen<br />

Interessenträger in <strong>der</strong> Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik bei <strong>der</strong> Zu-<br />

sammensetzung des Aufsichtsrates zum Ausdruck, in welchem das<br />

Land <strong>OÖ</strong> zwar den Vorsitzenden stellt, aber keine Mandatsmehrheit<br />

besitzt (<strong>der</strong>zeit 5 von 10 Mitglie<strong>der</strong>n). Um möglichst alle Interessen zu<br />

berücksichtigen, halten 5 <strong>der</strong> 7 Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter unabhängig<br />

von <strong>der</strong> Höhe ihrer Beteiligung (Minimum: 1 %, Maximum: 15 %) je<br />

ein Aufsichtsratsmandat. Die übrigen 2 nehmen ohne Stimmrecht an<br />

den Aufsichtsratssitzungen teil <strong>und</strong> haben durch die umfassenden<br />

Sitzungsunterlagen Zugang zu allen wichtigen Informationen <strong>und</strong><br />

Entscheidungsunterlagen. Als Bekenntnis zur Zusammenarbeit ist auch<br />

die Bestellung des jeweiligen Rektors <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität<br />

Linz zum Aufsichtsratsmitglied auf ein vom Land <strong>OÖ</strong> zu besetzendes<br />

Mandat zu sehen.<br />

15


Aufsichtsratsbeschlüsse fallen in <strong>der</strong> Regel einstimmig; hin <strong>und</strong><br />

wie<strong>der</strong> gibt es Stimmenthaltungen o<strong>der</strong> Gegenstimmen. Bei Meinungs-<br />

unterschieden, die aus den von den Unternehmenszielen abweichenden<br />

Eigeninteressen <strong>der</strong> Gesellschafter erwachsen, kommt es eher zu einer<br />

Vertagung, um eine Konsensfindung zu ermöglichen, als zu Mehrheits-<br />

beschlüssen.<br />

3.2.4 Entscheidungsstrukturen<br />

Der Gesellschaftsvertrag ordnet dem Aufsichtsrat neben den gesetzlichen<br />

Verpflichtungen die üblichen Genehmigungskompetenzen bei Inves-<br />

titionen, Aufnahme <strong>und</strong> Gewährung von Krediten, Abschluss von Be-<br />

standverträgen <strong>und</strong> Verträgen gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung, Erwerb <strong>und</strong><br />

Veräußerung von Beteiligungen, Unternehmen <strong>und</strong> Liegenschaften,<br />

Abschluss von Geschäftsführerverträgen, Erteilung <strong>der</strong> Prokura <strong>und</strong><br />

Festlegung allgemeiner Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Geschäftspolitik zu. Der Zu-<br />

stimmung des Aufsichtsrates bedürfen insbeson<strong>der</strong>e die Erstellung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung des Technologie- <strong>und</strong> des Marketingkonzeptes<br />

sowie das Jahresprogramm <strong>und</strong> <strong>der</strong> Jahresvoranschlag.<br />

16<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrates Entsendet von<br />

Landesrat KommR Josef Fill, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

LH-Stv. Dipl.-Ing. Erich Hai<strong>der</strong><br />

Dr. Verena Trenkwal<strong>der</strong><br />

Mag. Walter Winetzhammer<br />

Rektor Univ.-Prof. Dr. Rudolf Ardelt<br />

Präsident Viktor Sigl, 1. Stv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Mag. Gertraud Jahn, 2. Stv. Vorsitzende<br />

Dr. Kurt Pieslinger<br />

Dr. Wolfgang Hofmann<br />

Vbgm. Dr. Bernhard Ploier-Nie<strong>der</strong>schick<br />

Sachverständige (ohne Stimmrecht)<br />

Mag. Walter Ortner<br />

Dipl.-Ing. Dr. Siegmar Hanser<br />

Stand: Oktober 2003<br />

Land <strong>OÖ</strong><br />

Land <strong>OÖ</strong><br />

Land <strong>OÖ</strong><br />

Land <strong>OÖ</strong><br />

Land <strong>OÖ</strong><br />

Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong><br />

Arbeiterkammer <strong>OÖ</strong><br />

Industriellenvereinigung <strong>OÖ</strong><br />

Stadt Linz<br />

Stadt Wels (in <strong>der</strong> Generalversammlung gewählt)<br />

Stadt Steyr<br />

EHG Ennshafen Ges.m.b.H.<br />

Der von einem Wirtschaftsprüfer zu prüfende Jahresabschluss ist vom<br />

Aufsichtsrat zu behandeln <strong>und</strong> <strong>der</strong> Generalversammlung zur Beschluss-<br />

fassung vorzulegen.<br />

Bei allen genehmigungspflichtigen Vorhaben, die eine Landesfinanzierung<br />

über bereits genehmigte Dotierungen hinaus erfor<strong>der</strong>n, können Auf-<br />

sichtsratsbeschlüsse nur vorbehaltlich <strong>der</strong> Entscheidungen <strong>der</strong> zu-<br />

ständigen Organe des Landes <strong>OÖ</strong> gefasst werden. Insofern ist es<br />

wichtig, dass hochrangige Vertreter des Landes im Aufsichtsrat mit-<br />

wirken, was durch Entsendung von Regierungsmitglie<strong>der</strong>n, nämlich<br />

des Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-<br />

Landesrat KommR Fill (Regierungsmitglied bis Oktober 2003), sowie<br />

des Landeshauptmann-Stv. Dipl.-Ing. Hai<strong>der</strong> (seit Dezember 2001) <strong>der</strong><br />

Fall war7. Unter den geltenden Randbedingungen des Haushaltsrechts<br />

ist <strong>der</strong> mehrstufige Entscheidungsprozess, <strong>der</strong> in bestimmten Ange-<br />

legenheiten auch Landtagsbeschlüsse erfor<strong>der</strong>lich macht, oft mit<br />

großen Verzögerungen verb<strong>und</strong>en.<br />

7 Am 23.10.2003 wurde Bgm. Viktor Sigl, <strong>der</strong> als Präsident <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> seit<br />

2001 dem Aufsichtsrat angehört hatte, zum Wirtschaftslandesrat bestellt.


Der Aufsichtsrat tagt entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen<br />

vierteljährlich, im Bedarfsfall auch öfter. Diese Frequenz hat sich als<br />

ausreichend erwiesen. Die Generalversammlung tagt mindestens ein-<br />

mal im Jahr, um den Jahresabschluss zu verabschieden <strong>und</strong> den Auf-<br />

sichtsrat <strong>und</strong> die Geschäftsführer zu entlasten. In dringenden Fällen<br />

können Aufsichtsrats- <strong>und</strong> Gesellschafterbeschlüsse auch im schrift-<br />

lichen Wege eingeholt werden.<br />

Eine wichtige Funktion in den <strong>TMG</strong>-internen Entscheidungsprozessen<br />

nehmen die Cluster-Beiräte ein. Sie umfassen etwa 10 Experten aus<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft des jeweiligen Cluster-Sektors, die für<br />

eine dreijährige Funktionsperiode vom Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiel-<br />

andesrat in diese ehrenamtliche Funktion berufen werden. Die Beiräte<br />

wirken bei <strong>der</strong> strategischen Steuerung <strong>und</strong> operativen Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> Cluster-Initiativen mit.<br />

3.2.5 Gemeinnützigkeit<br />

Die <strong>TMG</strong> wirkt im Gesamtinteresse <strong>der</strong> österreichischen Volkswirt-<br />

schaft <strong>und</strong> ist fokussiert auf die Sicherung <strong>und</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Attraktivität<br />

des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich. Satzungsgemäß strebt die<br />

Gesellschaft keinen Gewinn an; ein allfälliger Bilanzgewinn wird nicht<br />

ausgeschüttet, son<strong>der</strong>n ist für Zwecke <strong>der</strong> Gesellschaft zu verwenden.<br />

Tatsächlich wird kein Gewinn erzielt, da nicht verbrauchte För<strong>der</strong>ungen<br />

abgegrenzt <strong>und</strong> auf das Folgejahr übertragen werden. Die Tätigkeiten<br />

unterliegen keinen Einschränkungen hinsichtlich des geför<strong>der</strong>ten Per-<br />

sonenkreises, insbeson<strong>der</strong>e ist das För<strong>der</strong>ziel nicht an die Zugehörigkeit<br />

zu bestimmten Berufsgruppen o<strong>der</strong> Interessenverbänden geb<strong>und</strong>en.<br />

Neben den steuerrechtlichen Auswirkungen (Entfall <strong>der</strong> Körperschaft-<br />

steuer, halber Umsatzsteuersatz u.a.) impliziert <strong>der</strong> Status <strong>der</strong> Gemein-<br />

nützigkeit auch eine Unternehmenskultur, die das Wohl <strong>der</strong> betreuten<br />

Branchen, Regionen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft als Ganzes<br />

zum eigenen Anliegen macht.<br />

Das Land <strong>OÖ</strong> hat als Mehrheitsgesellschafter eine Anfrage beim zu-<br />

ständigen Finanzamt eingeleitet, ob die Gemeinnützigkeit im steuer-<br />

rechtlichen Sinn unter den neuen Körperschaftsteuerrichtlinien aufrecht<br />

bleiben kann. Die Anfrage wurde mit Hinweis auf gemeinnützigkeits-<br />

schädliche Gr<strong>und</strong>stücksicherungen negativ beantwortet. Über die zu<br />

ziehenden Konsequenzen ist durch die zuständigen Organe zu ent-<br />

scheiden.<br />

3.2.6 Vergleich mit an<strong>der</strong>en<br />

B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

Im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n war Oberösterreich bei<br />

<strong>der</strong> Gründung einer Gesellschaft zur Erfüllung standort- <strong>und</strong> technologie-<br />

politischer Aufgaben ein Nachzügler. Dies hatte allerdings auch Vor-<br />

teile, indem vorliegende Erfahrungen genutzt werden konnten. In zwei<br />

Aspekten ist dies beson<strong>der</strong>s augenfällig:<br />

1. Die <strong>TMG</strong> vereinigt Aufgaben, die an<strong>der</strong>swo in getrennten Einrichtungen<br />

wahrgenommen werden, <strong>und</strong> ist dadurch eher in <strong>der</strong> Lage, eine<br />

ganzheitliche Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik zu unterstützen.<br />

2. Die <strong>TMG</strong> vereinigt die wichtigsten standort- <strong>und</strong> technologiepolitischen<br />

Interessenträger <strong>und</strong> fungiert als Plattform für strategische <strong>und</strong><br />

operative Entscheidungsprozesse.<br />

Diese Voraussetzungen befähigten die <strong>TMG</strong>, eine zentrale Rolle bei <strong>der</strong><br />

Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />

zu übernehmen <strong>und</strong> so den Erfolg dieser unter den österreichischen<br />

B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n einzigartigen Technologieoffensive zu sichern. Gleichzeitig<br />

verstärkte dies ihre Entwicklung zu einer im oö. Innovationssystem<br />

maßgeblichen Einrichtung.<br />

Diese zentrale Rolle ist auch für die Erstellung <strong>und</strong> Umsetzung des<br />

nächsten Strategischen Programms „Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ vorge-<br />

zeichnet. Eingebettet in ein Umfeld, in dem <strong>der</strong> Stellenwert <strong>der</strong> Standort-<br />

<strong>und</strong> Technologiepolitik weiter zunimmt, soll die <strong>TMG</strong> wie<strong>der</strong>um ihre<br />

strategische Kompetenz gepaart mit ihren Fähigkeiten im Innovations-<br />

management in die Konzeption <strong>und</strong> anschließende Implementierung<br />

einbringen. Sie wird dabei vom Aufsichtsrat unterstützt. Eine wichtige<br />

Rolle kommt neuerdings dem mit breiter wirtschaftlicher <strong>und</strong> wissen-<br />

schaftlicher Expertise ausgezeichneten Rat für Forschung <strong>und</strong> Techno-<br />

17


logie für <strong>OÖ</strong> (RFT <strong>OÖ</strong>) zu, <strong>der</strong> diesen Prozess aktiv <strong>und</strong> in einer Gut-<br />

achterfunktion für die Oö. Landesregierung begleitet. Aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

Zusammensetzung wird <strong>der</strong> RFT <strong>OÖ</strong> eine Verstärkerfunktion für eine<br />

dynamische Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik ein-<br />

nehmen.<br />

So kann Oberösterreich in Anspruch nehmen, den Nachteil einer langen<br />

Vorbereitungsphase <strong>und</strong> einer eher gedämpften Startphase durch das<br />

von breiter Unterstützung getragene „Strategische Programm <strong>OÖ</strong><br />

2000+“ <strong>und</strong> das Bekenntnis zur Fortsetzung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive<br />

18<br />

➤ Die <strong>TMG</strong> wurde am 7. November 1991 gegründet <strong>und</strong> am 21. Jänner 1992 ins Firmenbuch eingetragen.<br />

➤ Sie vereinigt die Funktionen Investorenwerbung <strong>und</strong> Betriebsansiedlung mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Technologie-<br />

infrastruktur, <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kooperation in Clustern <strong>und</strong> Netzwerken.<br />

➤ Nach einer Anlaufzeit „auf Probe“ vollzieht die <strong>TMG</strong> ab 1997 einen dynamischen Aufbauprozess bei <strong>der</strong> Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung<br />

des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“.<br />

➤ Als ausgelagerte Einrichtung <strong>der</strong> Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologieför<strong>der</strong>ung erfüllt die <strong>TMG</strong> sowohl strategische als auch operative<br />

Aufgaben im Auftrag ihrer Gesellschafter zum Nutzen <strong>der</strong> oö. Wirtschaft, Wissenschaft <strong>und</strong> Gesellschaft.<br />

➤ Die Beteiligung <strong>der</strong> Interessenvertretungen <strong>und</strong> Statutarstädte neben dem Mehrheitsgesellschafter Land <strong>OÖ</strong> sichert die möglichst<br />

breite Zusammenarbeit in <strong>der</strong> Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik.<br />

4 Unternehmenskonzept, -struktur <strong>und</strong> -kultur<br />

4.1 Unternehmenskonzept<br />

In <strong>der</strong> ersten Entwicklungsphase (1992 – 1997) bildete die Beilage<br />

zum Gesellschaftsvertrag „Gr<strong>und</strong>lagen zur oö. Innovations- <strong>und</strong><br />

Technologiepolitik“ (Anhang B) die Leitlinie für die Tätigkeit im Ge-<br />

mit dem Strategischen Programm „Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ in eine Vor-<br />

reiterposition mit Vorbildwirkung umgewandelt zu haben.<br />

Für die Entstehung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> haben sich die Sozialpartner <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

spätere Wirtschaftslandesrat <strong>und</strong> Landeshauptmann-Stellvertreter Dr.<br />

Leitl als Träger einer auf Zusammenarbeit ausgerichteten Standort-<br />

<strong>und</strong> Technologiepolitik Verdienste erworben; die weitere Entwicklung<br />

zur heutigen Position wäre ohne das große Engagement des Landes<br />

<strong>OÖ</strong>, insbeson<strong>der</strong>e vertreten durch den Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-<br />

landesrat KommR Fill, nicht möglich gewesen.<br />

schäftsbereich „Technologiemarketing“. Das Dokument beschreibt für<br />

die nachstehend sinngemäß wie<strong>der</strong>gegebenen Zielfel<strong>der</strong> insgesamt<br />

54 Maßnahmen/ Aktivitäten für einen Zeithorizont von ca. 5 Jahren.


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

Technologiestrukturanalyse zur Konzentration auf Schlüsseltechnologien<br />

Gründung eines von Industrie <strong>und</strong> Staat finanzierten oö. Technologiefonds zur Projekt-, <strong>Struktur</strong>- <strong>und</strong> Kooperationsför<strong>der</strong>ung<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> anwendungsorientierten Forschung sowie Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung inklusive Fachhochschulen<br />

För<strong>der</strong>ung nationaler <strong>und</strong> internationaler Forschungskooperationen<br />

Stärkung <strong>der</strong> materiellen <strong>und</strong> personellen Infrastruktur in <strong>der</strong> anwendungsorientierten Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

Entwicklung eines Marktes für Risikokapital<br />

Technologiestruktur- <strong>und</strong> -entwicklungsmonitoring <strong>und</strong> Nutzbarmachung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Umstellung <strong>der</strong> oö. Technologieför<strong>der</strong>ung auf Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>projekte anstelle<br />

einzelbetrieblicher För<strong>der</strong>ungen<br />

Orientierung an ethischen <strong>und</strong> moralischen Wertgr<strong>und</strong>sätzen (Technologiefolgendiskussion)<br />

Gezielte Imagearbeit <strong>und</strong> Akzeptanzför<strong>der</strong>ung<br />

Verbesserung des Technologietransfers durch den Ausbau des Technologie(transfer)netzwerkes einschließlich des<br />

Technologietransfers über Köpfe<br />

Integration <strong>der</strong> Technologiepolitik ins gesamte Politiknetzwerk durch Befassung, Berichte <strong>und</strong> Abstimmung<br />

Periodische Evaluierung des Erfolges<br />

SUMME<br />

Zielfeld<br />

Die einzelnen Maßnahmen sind unterschiedlich detailliert ausgeführt, teilweise sogar mit Finanzbedarfsangaben unterlegt.<br />

Das parallele Konzept für den Geschäftsbereich „Investorenmarketing“ beinhaltet:<br />

<strong>TMG</strong>-Leistungsprofil<br />

gegenüber Investoren<br />

gegenüber Gemeinden<br />

gegenüber Gr<strong>und</strong>stückseigentümern<br />

gegenüber den oö. Betriebsansiedlern <strong>und</strong> ICD (heute: ABA)<br />

Kommunikationspolitik<br />

Mediale Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />

Wie<strong>der</strong>kehrende Aktivitäten<br />

Verkauf (Marktbearbeitung)<br />

Präsentationen<br />

Weitere Aktionen <strong>der</strong> Verkaufsför<strong>der</strong>ung<br />

SUMME<br />

Kapitel<br />

Anzahl<br />

Maßnahmen/<br />

Aktivitäten<br />

2<br />

6<br />

4<br />

7<br />

6<br />

4<br />

3<br />

2<br />

7<br />

4<br />

5<br />

4<br />

54<br />

Anzahl<br />

Maßnahmen<br />

3<br />

3<br />

1<br />

4<br />

7<br />

5<br />

2<br />

6<br />

31<br />

19


Das Konzept bildete die Basis für die Ausschreibung von Wettbewerbs-<br />

präsentationen <strong>der</strong> Werbeagenturen, die zur Erstellung von Umsetzungs-<br />

konzepten mit Kosten- <strong>und</strong> Terminplänen eingeladen wurden, <strong>und</strong> in<br />

<strong>der</strong> Folge für die tatsächliche Umsetzung.<br />

Mit dem „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ wurde die zweite<br />

Entwicklungsphase (ab 1998) eingeleitet <strong>und</strong> damit die Konzepte <strong>der</strong><br />

ersten Phase abgelöst. Wie<strong>der</strong>um wurde ein Planungshorizont von 5<br />

Jahren zugr<strong>und</strong>e gelegt. Die für die Umsetzung durch die <strong>TMG</strong> relevanten<br />

Kapitel „Technologie“ <strong>und</strong> „Standortmarketing“ beinhalten insgesamt<br />

26 Maßnahmen, die wie folgt zugeordnet sind:<br />

20<br />

Technologie<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

SUMME<br />

Ausbau <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungspotenziale<br />

Verstärkung <strong>der</strong> Kooperation im Cluster<br />

Ausweitung <strong>und</strong> Koordination des Technologietransfers<br />

Standortmarketing<br />

Ausbau <strong>der</strong> Verkehrs- <strong>und</strong> Telekom-Infrastruktur<br />

Bereitstellung hochwertiger Immobilien<br />

Vereinfachung <strong>und</strong> Verkürzung behördlicher Verfahren<br />

Neue Schwerpunkte in <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

Verstärkte För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft<br />

Gezielte Marktforschung <strong>und</strong> Werbung für den Standort <strong>OÖ</strong><br />

*) Eine Maßnahme ist sowohl bei Strategie 1 als auch bei Strategie 2 angeführt.<br />

Kapitel, Strategie<br />

Das Kapitel „Berufliche Qualifikation“ mit 7 Maßnahmen wurde nicht<br />

<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> zur Umsetzung übertragen <strong>und</strong> kann daher hier außer Betracht<br />

bleiben. Eine ausführliche Erläuterung des „Strategischen Programms<br />

<strong>OÖ</strong> 2000+“ findet sich im „Abschlussbericht“ (Band 2 <strong>der</strong> Evaluierungs-<br />

unterlagen).<br />

Obwohl die Beschreibung <strong>der</strong> einzelnen Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

wesentlich konkreter gefasst ist als in den ersten Unternehmens-<br />

konzepten, finden sich auch im „Strategischen Programm“ keine<br />

detaillierten Finanzierungsangaben; lediglich das Gesamtvolumen <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ungen des Landes <strong>OÖ</strong> mit ATS 1 Milliarde (72,7 Mio. Euro) ist<br />

angeführt.<br />

So gesehen sind die für die bisherige Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> maßgeblichen<br />

Unternehmenskonzepte Maßnahmenpläne ohne die entsprechenden<br />

Personal-, Finanz- <strong>und</strong> Ergebnispläne. Fairerweise ist allerdings fest-<br />

zuhalten, dass die Erstellung solcher Pläne angesichts fehlen<strong>der</strong> Vor-<br />

erfahrungen mit so umfangreichen <strong>und</strong> neuartigen Vorhaben schwierig<br />

<strong>und</strong> nicht sehr treffsicher gewesen wäre <strong>und</strong> den Aufbauprozess eher<br />

gebremst als beschleunigt hätte. Dazu kommt, dass die Gesellschaft<br />

in <strong>der</strong> ersten Phase keinen mehrjährigen Budgetrahmen besaß, son<strong>der</strong>n<br />

jeweils für einzelne Vorhaben die Finanzierung beantragen musste.<br />

Diesen Anträgen wurden genaue Personal-, Finanz- <strong>und</strong> Ergebnispläne<br />

zugr<strong>und</strong>e gelegt. Letzteres gilt auch für die zweite Entwicklungsphase,<br />

Anzahl<br />

Maßnahmen<br />

wo die hauptsächliche Finanzierung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihrer Vorhaben aus<br />

dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds erfolgte.<br />

Ein mehrjähriger Businessplan, <strong>der</strong> die betriebswirtschaftlichen Eck-<br />

daten in <strong>der</strong> Periode 2004 – 2006 beschreibt, sieht eine Ausweitung<br />

des Geschäftsvolumens (Personal, Betriebsleitung) vor, wobei aber<br />

frühere Wachstumsraten nicht erreicht werden. Der Businessplan<br />

wurde erstmals im November 2003 vorgelegt. Er soll dem Mehrheits-<br />

gesellschafter Land <strong>OÖ</strong> die Möglichkeit geben, längerfristige Finan-<br />

zierungsbeschlüsse zu fällen. Angesichts <strong>der</strong> speziellen Situation, dass<br />

im Planungszeitraum das Nachfolgeprogramm zum „Strategischen<br />

Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ für die Weiterführung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive<br />

10<br />

3<br />

6<br />

2*)<br />

2*)<br />

--<br />

3<br />

--<br />

1<br />

26<br />

19<br />

7<br />

26


zu erstellen, zu beschließen <strong>und</strong> in Gang zu setzen ist, wird dieser<br />

Businessplan zum gegebenen Zeitpunkt entsprechend nachzujustieren<br />

sein, um die neuen Vorhaben zu berücksichtigen.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass auf einen 5-jährigen<br />

Planungshorizont ausgelegte Unternehmenskonzepte eine wichtige<br />

Rolle bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> gespielt haben <strong>und</strong> weiter spielen<br />

werden. Dies kam bereits bei Gründung <strong>der</strong> Gesellschaft durch Ver-<br />

ankerung des Technologiekonzeptes <strong>und</strong> des Marketingkonzeptes im<br />

Gesellschaftsvertrag zum Ausdruck. Die Ergänzung dieser Maßnahmen-<br />

pläne um Personal-, Finanz- <strong>und</strong> Ergebnispläne in Form von dreijährigen<br />

Businessplänen ist vorgezeichnet. Damit sollen die Gr<strong>und</strong>lagen für<br />

mehrjährig ausgelegte Beschlüsse <strong>der</strong> Oö. Landesregierung <strong>und</strong> des<br />

Oö. Landtages geschaffen <strong>und</strong> für beide Seiten, Mehrheitseigentümer<br />

<strong>und</strong> Finanzgeber einerseits <strong>und</strong> durchführende Gesellschaft an<strong>der</strong>erseits,<br />

eine verbesserte Planungssicherheit erzielt werden. Trotz Bereitstellung<br />

<strong>der</strong> „Technologiemilliarde“ im <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds bestand diese Sicher-<br />

heit – typisch für öffentliche Haushalte – bisher streng genommen nur<br />

auf Jahresbasis, da die Dotierung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> vom <strong>OÖ</strong>. Zukunfts-<br />

fonds finanzierten Vorhaben jährlich neu zu beantragen <strong>und</strong> zu be-<br />

schließen war, wofür die <strong>TMG</strong> die entsprechenden Unterlagen vorgelegt<br />

hat. Parallel dazu behandelte <strong>der</strong> Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> jedes Jahr im<br />

November das Jahresprogramm mit einer ausführlichen Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Schwerpunkte <strong>der</strong> Unternehmenstätigkeit im kommenden Geschäfts-<br />

jahr <strong>und</strong> den Jahresvoranschlag mit Personal-, Investitions-,<br />

Erlös-, Aufwand- <strong>und</strong> Ergebnisplan sowie Auftrags- <strong>und</strong> Finanzlage.<br />

Diese Beschlüsse bildeten dann die Gr<strong>und</strong>lage für die För<strong>der</strong>ungsanträge<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft beim Land <strong>OÖ</strong>.<br />

4.2 Leitbild<br />

Mit <strong>der</strong> zunehmenden Größe <strong>und</strong> Bedeutung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wurden die<br />

internen Kommunikations-, Strategiefindungs- <strong>und</strong> Abstimmungs-<br />

prozesse weiterentwickelt. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Zu-<br />

sammenkünften <strong>der</strong> Führungskräfte bei so genannten „Führungs-,<br />

Organisations- <strong>und</strong> Strategieaudits“ (FOS) zu, die seit Herbst 2001<br />

als 2-tägige Workshops mit externer Mo<strong>der</strong>ation im halbjährlichen<br />

Abstand stattfinden.<br />

Eines <strong>der</strong> ersten Arbeitsergebnisse des FOS-Prozesses war die Erstellung<br />

eines Leitbilds für die <strong>TMG</strong>, das nach innen <strong>und</strong> außen Orientierung<br />

vermittelt, Funktion <strong>und</strong> Auftrag, die Unternehmensziele <strong>und</strong> Werte<br />

<strong>und</strong> das Verhältnis zu Gesellschaftern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Systempartnern<br />

beschreibt sowie Aufschluss über die Rolle <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Technologie-<br />

netzwerk <strong>OÖ</strong> vermittelt. Nach ausführlichen Diskussionen, redaktionellen<br />

Überarbeitungen <strong>und</strong> Einholung <strong>der</strong> Zustimmung auf breiter Basis<br />

wurde das Leitbild <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> in 7 Abschnitten wie folgt festgelegt <strong>und</strong><br />

dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gebracht.<br />

Funktion <strong>und</strong> Auftrag <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

Die <strong>TMG</strong> ist Technologiemanager <strong>und</strong> Standortentwicklungs-<br />

agentur des Landes Oberösterreich.<br />

Im Auftrag ihrer Gesellschafter erfüllt sie Aufgaben <strong>der</strong> Techno-<br />

logie- <strong>und</strong> Standortpolitik, indem sie Innovation, Kooperation <strong>und</strong><br />

die Betriebsansiedlung för<strong>der</strong>t.<br />

Die <strong>TMG</strong> fungiert dabei als:<br />

• Dienstleister für Investoren <strong>und</strong> regionale Wirtschafts-<br />

entwicklungen<br />

• Träger <strong>und</strong> Koordinator von Cluster-Initiativen<br />

• Promotor <strong>und</strong> Koordinator des Technologienetzwerkes <strong>OÖ</strong><br />

Als serviceorientierte Non-Profit-Organisation ist die <strong>TMG</strong> dem<br />

öffentlichen Interesse <strong>und</strong> dem Wohl ihrer K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner<br />

verpflichtet.<br />

21


22<br />

Unsere Ziele<br />

Wir wollen den Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiestandort <strong>OÖ</strong> durch folgende<br />

Maßnahmen weiterentwickeln <strong>und</strong> vermarkten:<br />

• Ausbau <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Technologieinfrastruktur <strong>und</strong><br />

Anhebung <strong>der</strong> F&E-Quote<br />

• Stärkung <strong>der</strong> Innovationskraft <strong>und</strong> Produktivität <strong>der</strong> Unternehmen<br />

zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kooperationskultur durch Vernetzung in<br />

Clusterinitiativen<br />

• Unterstützung bei Betriebsansiedlungen <strong>und</strong> -erweiterungen<br />

sowie touristischen Schlüsselprojekten<br />

• Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich, als<br />

führendes Industrie-, Export- <strong>und</strong> Technologieb<strong>und</strong>esland Österreichs,<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland<br />

Damit leisten wir einen Beitrag zur:<br />

• Schaffung <strong>und</strong> Sicherung von Arbeitsplätzen<br />

• Erhöhung von Wohlstand <strong>und</strong> sozialer Sicherheit<br />

Die <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihre K<strong>und</strong>en<br />

Die <strong>TMG</strong> richtet ihr Angebot insbeson<strong>der</strong>e an technologieorientierte<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen, an Investoren <strong>und</strong> an oö.<br />

Gemeinden, die an Betriebsansiedlungen interessiert sind.<br />

Wir bekennen uns zur K<strong>und</strong>enorientierung als einem wesentlichen<br />

Leitprinzip unseres Handelns. Wir kennen, servicieren <strong>und</strong> vernetzen<br />

unsere K<strong>und</strong>en.<br />

Wir erfüllen unsere Aufgaben in einer qualitätsorientierten Dienstleistungsgesinnung<br />

rasch, kompetent <strong>und</strong> engagiert.<br />

Wir agieren als „one-stop-shop“ für Investoren in Oberösterreich.<br />

Die <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihre Werte<br />

Die <strong>TMG</strong> wird von den Ideen <strong>und</strong> Leistungen, den fachlichen <strong>und</strong> sozialen<br />

Fähigkeiten sowie dem Engagement ihrer Mitarbeiter für den Wirtschafts<strong>und</strong><br />

Technologiestandort Oberösterreich getragen.<br />

Unsere Aufgaben erfor<strong>der</strong>n daher Innovationsstärke, Flexibilität <strong>und</strong><br />

Dynamik.<br />

Unsere Unternehmenskultur ist geprägt durch:<br />

• Wertschätzung des Mitarbeiters <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung seiner Entwicklung<br />

• Offene Kommunikation <strong>und</strong> gezielte Information<br />

• Freude an wichtigen Aufgaben mitzuwirken<br />

• Kompetenz <strong>und</strong> Verantwortung<br />

• Teamorientierung <strong>und</strong> kollegiale Zusammenarbeit<br />

Die <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihre Systempartner<br />

Unter Systempartnern verstehen wir Organisationen, mit denen wir zur<br />

Erfüllung unserer Aufgaben ständig verb<strong>und</strong>en sind. Dazu zählen vor<br />

allem die öffentliche Verwaltung, Interessenvertretungen, För<strong>der</strong>stellen<br />

<strong>und</strong> spezialisierte Dienstleister.<br />

Gemeinsam mit unseren Systempartnern servicieren wir unsere K<strong>und</strong>en<br />

im Sinne einer ganzheitlichen Aufgabenerfüllung.<br />

Eine offene <strong>und</strong> aktive Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsstrategie stärkt<br />

die Zusammenarbeit mit unseren Systempartnern.<br />

Die <strong>TMG</strong> im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />

Oberösterreich besitzt eine Vielzahl von Einrichtungen auf den Gebieten<br />

<strong>der</strong> Forschung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong> des Technologietransfers, die im<br />

Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en sind. Dieses Netzwerk<br />

umfasst insbeson<strong>der</strong>e die Universitäten <strong>und</strong> den Fachhochschulsektor,<br />

Kompetenzzentren <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e F&E-Einrichtungen, Technologie- <strong>und</strong><br />

Grün<strong>der</strong>zentren, regionale Entwicklungsgesellschaften sowie sonstige<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Beratungseinrichtungen.<br />

Die <strong>TMG</strong> sieht sich als Promotor <strong>und</strong> Koordinator des Technologienetzwerkes<br />

<strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> nimmt diese Rolle aktiv wahr.<br />

Wir för<strong>der</strong>n damit die Kooperation, Vernetzung <strong>und</strong> Nutzung von Synergieeffekten<br />

zum Wohle unserer K<strong>und</strong>en.<br />

Die <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihre Gesellschafter<br />

Wir verwirklichen die wirtschafts- <strong>und</strong> technologiepolitischen Ziele unserer<br />

Gesellschafter auf Basis von strategischen Programmen <strong>und</strong> einer<br />

konsequenten Ergebnisevaluierung.<br />

Die Unterstützung durch unsere Gesellschafter, sowie <strong>der</strong> regelmäßige<br />

Austausch von Informationen <strong>und</strong> Erfahrungen sind eine wichtige Voraussetzung<br />

für den Erfolg unserer Tätigkeit.<br />

Wir tragen dazu bei, dass die Beziehung zu unseren Gesellschaftern durch<br />

Vertrauen, Offenheit <strong>und</strong> kooperatives Verhalten geprägt ist.<br />

4.3 Organisationsstruktur<br />

Das Unternehmen wird von zwei Geschäftsführern geleitet:<br />

Mag. Manfred E<strong>der</strong> ist seit 1992 für den Geschäftsbereich „Standort-<br />

marketing“ zuständig. Dipl.-Ing. Berghold Bayer leitet in Nachfolge<br />

von Mag. Pilstl seit 1997 den Geschäftsbereich „Technologie“.


Im Geschäftsbereich Standortmarketing verfolgt die <strong>TMG</strong> vor allem<br />

folgende Aufgaben:<br />

• Beratung <strong>und</strong> Unterstützung von österreichischen <strong>und</strong> ausländischen<br />

Unternehmen bei Neuinvestitionen beziehungsweise Erweiterungs-<br />

<strong>und</strong> Rationalisierungsmaßnahmen<br />

• Touristische Leitprojekte<br />

• Kommunale <strong>und</strong> interkommunale Wirtschaftsberatung <strong>und</strong><br />

Gewerbegebietsentwicklung<br />

• Standortsicherung <strong>und</strong> infrastrukturelle Entwicklung<br />

• Bewerbung des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit Partnern<br />

• Errichtung <strong>und</strong> Koordination <strong>der</strong> Impulszentren (Technologie-,<br />

Grün<strong>der</strong>-, Innovations- <strong>und</strong> Dienstleistungszentren)<br />

Im Geschäftsbereich Technologie liegen die Schwerpunkte im Ausbau<br />

<strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationsinfrastruktur mit be-<br />

son<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> Kooperationsstrukturen in den Cluster-<br />

Standortmarketing<br />

Mag. Manfred E<strong>der</strong><br />

Betriebsansiedlung <strong>und</strong><br />

Standortentwicklung<br />

Ambros Pree<br />

Marketing<br />

Mag. Karin Schachinger<br />

Impulszentren<br />

Mag. Manfred E<strong>der</strong><br />

Mag. Karin Schachinger<br />

Initiativen.<br />

Die Unternehmensleistungen werden von den drei Bereichen „Standort-<br />

marketing“, „Cluster-Management“ <strong>und</strong> „Technologie“ erbracht.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> zentralen Bedeutung des Cluster-Managements wurde<br />

die Bereichsleiterin, Mag. Gerlinde Pöchhacker, im Jahr 2002 zur Pro-<br />

kuristin bestellt. Die Zentralfunktionen einschließlich des Informations-<br />

technologie- <strong>und</strong> Qualitätsmanagement-Verantwortlichen sind zu-<br />

sammengefasst im Zentralbereich „Finanzen, Personal, Organisation“.<br />

Hier werden auch Servicefunktionen für Beteiligungsgesellschaften<br />

ausgeübt.<br />

Das Personal <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> ohne Beteiligungen verteilt sich auf die vier<br />

Bereiche wie folgt:<br />

Organigramm <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Dipl.-Ing. Berghold Bayer, Mag. Manfred E<strong>der</strong> *)<br />

Cluster-Management<br />

Prok. Mag. Gerlinde Pöchhacker<br />

Automobil-Cluster<br />

Cluster Drive<br />

Technology<br />

Mag. Wolfgang Bittner<br />

Kunststoff-Cluster<br />

Dipl.-Ing.(FH)<br />

Werner Pamminger<br />

Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-<br />

Cluster<br />

Mag. Gernot Kammerhofer<br />

Stand: 18.11.2003 *) Weiters vertretungsbefugt gemeinsam mit einem Geschäftsführer: Prok. Mag. Gerlinde Pöchhacker<br />

• Standortmarketing: 24 %<br />

• Cluster-Management: 56 %<br />

• Technologie: 6 %<br />

• Zentralbereich: 14 %<br />

Finanzen, Personal, Organisation<br />

Margareta Voyakin<br />

Ges<strong>und</strong>heits-Cluster<br />

Ing. Gerhard Schaufler<br />

Mechatronik-Cluster<br />

Mag. Christian Weinberger<br />

RIO – Regionales<br />

Innovationssystem <strong>OÖ</strong><br />

Dr. Harald Lettner<br />

Technologie<br />

Dipl.-Ing. Berghold Bayer<br />

23


Die Darstellung im Organigramm setzt bewusst die Cluster-Initiativen,<br />

die sich in den letzten 5 Jahren zum größten Bereich entwickelt haben,<br />

in eine Mittelposition, weil von ihnen wichtige Impulse für die an<strong>der</strong>en<br />

Bereiche <strong>und</strong> die Gesellschaft als Ganzes ausgehen.<br />

Nicht direkt im Organigramm ausgewiesen ist die Stabsstelle für<br />

Unternehmenskommunikation. Sie ist mit einem Mitarbeiter besetzt<br />

<strong>und</strong> direkt <strong>der</strong> Geschäftsführung zugeordnet.<br />

Die Stabsstelle sichert den einheitlichen Einsatz aller Kommunikations-<br />

instrumente <strong>und</strong> -maßnahmen. Zu ihren wesentlichen Aufgaben zählen<br />

die Planung, Koordination <strong>und</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Presseaktivitäten <strong>und</strong><br />

die Beratung <strong>der</strong> Organisationseinheiten in allen kommunikativen Be-<br />

langen. Dazu gehören Maßnahmen im Bereich Direkt-Marketing, im<br />

Bereich <strong>der</strong> internen Kommunikation ebenso wie die Erstellung <strong>und</strong><br />

Umsetzung von Kommunikationskonzepten. Ein weiteres wichtiges<br />

Aufgabengebiet stellt die Erarbeitung <strong>und</strong> Weiterentwicklung einer<br />

einheitlichen, mo<strong>der</strong>nen Corporate Identity <strong>und</strong> in weiterer Folge die<br />

Sicherstellung <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong> CD-Richtlinien dar. Darüber hinaus<br />

werden von <strong>der</strong> Stabsstelle Publikationen verfasst <strong>und</strong> fachspezifische<br />

Fortbildungsveranstaltungen für die Marketing-Mitarbeiter <strong>der</strong> einzelnen<br />

Abteilungen organisiert beziehungsweise durchgeführt.<br />

4.4 Beteiligungsstruktur<br />

Die <strong>TMG</strong> erfüllt ihre Mission auch im Wege von Beteiligungen an<br />

GmbH’s <strong>und</strong> Vereinsmitgliedschaften. Sie übt – in zwei Fällen als<br />

Alleingesellschafterin, ansonsten gemeinsam mit den jeweiligen<br />

Partnern – Eigentümerfunktionen in Gesellschaften aus, um die Ziele<br />

des Mehrheitsgesellschafters <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ungsgebers Land <strong>OÖ</strong> umzu-<br />

setzen sowie Kooperation <strong>und</strong> Synergie zwischen den Einrichtungen<br />

zu gewährleisten. Die Beteiligungsverhältnisse sollen dem tatsächlichen<br />

finanziellen Engagement <strong>und</strong> damit dem Verantwortungsprofil ent-<br />

sprechen. Im übertragenen Sinn gilt dies auch für Vorhaben in <strong>der</strong><br />

Rechtsform eines Vereins. Die Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wirken in den Aufsichts- o<strong>der</strong> Leitungsorganen vielfach in<br />

führen<strong>der</strong> Position mit.<br />

24<br />

Das Organigramm <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>-Gruppe weist <strong>der</strong>zeit 26 GmbH’s <strong>und</strong> 5<br />

Vereine aus, an denen die <strong>TMG</strong> direkt o<strong>der</strong> indirekt beteiligt ist.<br />

Eine weitere Beteiligung wird <strong>der</strong>zeit vorbereitet, während eine an<strong>der</strong>e<br />

durch Verschmelzung wegfallen wird. Weiters werden Steuerungs-<br />

funktionen bei 5 Einrichtungen des Technologienetzwerkes <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong><br />

weiteren 4 Institutionen ohne Beteiligung wahrgenommen.<br />

Die Beteiligungen stellen zusammen ein Gesellschaftskapital von 12,0<br />

Mio. Euro dar. Die von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> direkt o<strong>der</strong> indirekt gehaltenen Anteile<br />

repräsentieren einen Nennwert von etwa 5,5 Mio. Euro. Es entfallen<br />

davon auf<br />

• Kompetenzzentren <strong>und</strong> Einrichtungen des Technologie-<br />

managements r<strong>und</strong> 0,7 Mio. Euro,<br />

• Impulszentren <strong>und</strong> Einrichtungen zur Standortentwicklung<br />

r<strong>und</strong> 4,8 Mio. Euro.<br />

Das Beteiligungskapital ist gerade in jüngerer Zeit sehr stark gewachsen.<br />

Es wird in <strong>der</strong> Regel durch zweckgewidmete För<strong>der</strong>ungen des Landes<br />

<strong>OÖ</strong> finanziert. Für einen Teil <strong>der</strong> Beteiligungen wurde die in den<br />

För<strong>der</strong>ungsvereinbarungen enthaltene Rückzahlungsverpflichtung bei<br />

Auflassung o<strong>der</strong> Stilllegung aufgehoben, wodurch diese För<strong>der</strong>ungen<br />

Eigenmittelcharakter erlangten <strong>und</strong> die Eigenmittelquote verbesserten.<br />

Für Erwerb <strong>und</strong> Veräußerung von Beteiligungen ist die Genehmigung<br />

des Aufsichtsrates erfor<strong>der</strong>lich. Diese wird üblicherweise vorbehaltlich<br />

<strong>der</strong> Finanzierung durch das Land <strong>OÖ</strong> erteilt.


100%<br />

4.5 Unternehmenskultur<br />

Die <strong>TMG</strong> ist ein innovatives <strong>und</strong> leistungsorientiertes Dienstleistungs-<br />

unternehmen. Die Basis für den unternehmerischen Erfolg bilden vor<br />

allem die Mitarbeiter mit ihren fachlichen <strong>und</strong> sozialen Fähigkeiten<br />

sowie ihrem Einsatz für eine mo<strong>der</strong>ne Standort- <strong>und</strong> Technologie-<br />

politik.<br />

17%<br />

40%<br />

Beteiligungen <strong>und</strong> Vereinsmitgliedschaften <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />

Education Highway<br />

37% 25,5%<br />

tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum<br />

Stand: 10.11.2003<br />

74%<br />

Upper Austrian Research<br />

Software Competence Center Hagenberg<br />

Kompetenzzentrum Holz<br />

VA Mechatronics<br />

Linz Center of Mechatronics<br />

Polymer Competence Center Leoben<br />

Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen<br />

CATT Innovation Management<br />

Forschungsplattform OO.<br />

Verein zur För<strong>der</strong>ung d. Industriemathematik<br />

Verein Netzwerk Logistik<br />

Europäische Wissenschaftstage in Steyr<br />

Life Tool – Integration durch Kompetenz<br />

Die hohen Anfor<strong>der</strong>ungen, die dabei an die Mitarbeiter gestellt werden,<br />

setzen erstklassige Erfahrungen <strong>und</strong> Ausbildungen aus den verschie-<br />

densten Bereichen <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Technik sowie beson<strong>der</strong>es Enga-<br />

gement <strong>und</strong> Eigeninitiative voraus. Bereits bei <strong>der</strong> Rekrutierung unserer<br />

Mitarbeiter, die in einem mehrstufigen Bewerbungsprozess stattfindet,<br />

legen wir Wert darauf, dass Qualifikationen <strong>und</strong> persönliche Eigen-<br />

<strong>TMG</strong><br />

100%<br />

62%<br />

5%<br />

100%<br />

33,33%<br />

14,29%<br />

49%<br />

47,20%<br />

50%<br />

40,26%<br />

14,29%<br />

60,36%<br />

33,33%<br />

5%<br />

68,18%<br />

56% Land <strong>OÖ</strong>, je 15% AK, WK,<br />

je 5% VÖI, Linz, 2% Steyr, je 1% WBA, EHG<br />

TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />

Technologieregion Enns - St. Florian<br />

Techno-Z Braunau<br />

TGZ Schärding<br />

TZ Vöcklabruck<br />

TIZ Kirchdorf<br />

FAZAT Steyr<br />

TDZ Rohrbach<br />

TZ Grieskirchen<br />

Softwarepark Hagenberg<br />

GTZ Wels<br />

50,89%<br />

8,06%<br />

9,81%<br />

63,15%<br />

54,18%<br />

Techno-Z Ried<br />

TZ Gm<strong>und</strong>en<br />

TIC Steyr<br />

TZ Freistadt<br />

TZ Perg<br />

För<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Technologiezentren<br />

TZ Inneres Salzkammergut<br />

B-Zone Projektentwicklungs- <strong>und</strong> Vermarktungsgesellschaft<br />

TDZ Ennstal<br />

Regionale Planungs- <strong>und</strong> Entwicklungsges. Vöckla - Ager<br />

rot = Vorstands- o<strong>der</strong> Beiratsfunktionen in Vereinen braun = Organfunktionen in GmbH o<strong>der</strong> GesBR ohne Beteiligung<br />

100%<br />

schaften die Basis für die Selektion bilden <strong>und</strong> somit die am besten ge-<br />

eigneten Personen in den richtigen Positionen ins Unternehmen integriert<br />

werden. Den hohen Ausbildungsstand unserer Mitarbeiter verdeutlicht<br />

die nachstehende Grafik (Stand: November 2003) mit einem Akademiker-<br />

anteil von 52 %; weitere 27 % verfügen über einen Maturaabschluss.<br />

1,4%<br />

8,2%<br />

Ausbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

26,0%<br />

11,0% 1,4%<br />

■ Universität/Fachhochschule<br />

■ Berufsbildende höhere Schule<br />

■ Allgemeinbildende höhere Schule<br />

52,1%<br />

■ Berufsbildende mittlere Schule<br />

■ Lehre<br />

■ Sonstiges<br />

25


Um unsere K<strong>und</strong>en stets kompetent <strong>und</strong> engagiert zu servicieren, ist<br />

unsere Personalpolitik auf den Aufbau <strong>und</strong> die Weiterentwicklung eines<br />

relativ jungen <strong>und</strong> vor allem dynamischen Teams ausgerichtet. Das<br />

<strong>der</strong>zeitige Durchschnittsalter liegt bei 33 Jahren. Der Anteil <strong>der</strong> weib-<br />

lichen Dienstnehmer beträgt 60 % <strong>und</strong> spiegelt die für uns sehr wichtige<br />

Chancengleichheit aller Mitarbeiter <strong>und</strong> Bewerbungskandidaten wi<strong>der</strong>.<br />

Mit einer konsequenten Betreuung in <strong>der</strong> Einarbeitungsphase <strong>und</strong><br />

mehreren Weiterbildungstagen im Jahr, die je<strong>der</strong> Mitarbeiter nutzen<br />

kann, investiert die <strong>TMG</strong> maßgeblich in die fachliche <strong>und</strong> persönliche<br />

Weiterentwicklung. Die Fortbildungen finden sowohl durch externe<br />

als auch interne Maßnahmen statt, wobei bei internen Schulungen<br />

nicht nur <strong>der</strong> fachliche Aspekt, son<strong>der</strong>n auch die Teambildung eine<br />

wichtige Rolle spielen. Die Verantwortung für die Festlegung des je-<br />

weiligen Bildungsbedarfs liegt bei <strong>der</strong> zuständigen Führungskraft unter-<br />

stützt vom Personalreferat, aber auch beim einzelnen Mitarbeiter. Beim<br />

jährlichen Mitarbeitergespräch wird eine <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> Standortbe-<br />

stimmung vorgenommen <strong>und</strong> darauf aufbauend werden gemeinsam<br />

Ziele bzw. Entwicklungs- <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ungsmaßnahmen festgelegt, so-<br />

dass individuelle <strong>Potenzial</strong>e erkannt <strong>und</strong> zum Wohl des Einzelnen, aber<br />

auch des Unternehmens optimal genutzt werden.<br />

Neben einer Reihe von Initiativen zur Weiterbildung sind wir stets be-<br />

müht, für unsere Mitarbeiter auch mit Beiträgen zu Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Fitness ein positiv geprägtes Arbeitsumfeld zu schaffen. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> arbeitsmedizinischen Betreuung werden daher ges<strong>und</strong>heits-<br />

för<strong>der</strong>nde bzw. vorbeugende Maßnahmen, die je<strong>der</strong> Mitarbeiter nutzen<br />

kann, angeboten.<br />

Ein weiteres wesentliches Element <strong>der</strong> Unternehmenskultur ist ein<br />

Arbeitszeitmodell, das bei den Führungskräften die volle Zeitautonomie<br />

<strong>und</strong> bei den gehobenen Positionen die freie Zeiteinteilung mit einer<br />

vorgegebenen Kernarbeitszeit vorsieht. Damit wird auch den bei Ver-<br />

anstaltungen <strong>und</strong> Betriebsbesuchen anfallenden Zeiterfor<strong>der</strong>nissen<br />

besser entsprochen.<br />

Die Gehaltspolitik beinhaltet mehrheitlich All-inclusive-Verträge <strong>und</strong><br />

sonstige leistungsorientierte Elemente, um Erfolge <strong>und</strong> Einsatzbereit-<br />

schaft beson<strong>der</strong>s zu honorieren.<br />

26<br />

4.6 Analyse<br />

Die <strong>TMG</strong> hat insbeson<strong>der</strong>e in den letzten 5 Jahren (1998-2002) einen<br />

dynamischen Verän<strong>der</strong>ungsprozess vollzogen. Mit <strong>der</strong> Verfünffachung<br />

des Personalstandes, Versiebzehnfachung des Beteiligungskapitals<br />

<strong>und</strong> Verfünfzehnfachung <strong>der</strong> Bilanzsumme sind neue Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

entstanden, die eine entsprechende Weiterentwicklung <strong>der</strong> Unter-<br />

nehmensstrukturen <strong>und</strong> -prozesse erfor<strong>der</strong>ten. Mit dem Wachstum<br />

entstand auch ein höherer Formalisierungsbedarf <strong>und</strong> damit eine<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unternehmenskultur. Dennoch konnten die für kleine<br />

Unternehmen typischen Elemente, wie Teamgeist <strong>und</strong> Kollegialität,<br />

flache Hierarchien <strong>und</strong> kurze Berichtswege, direkte Interaktion zwischen<br />

den Organisationseinheiten <strong>und</strong> ein starkes Gemeinschaftsgefühl<br />

bewahrt werden.<br />

In den Aufbauprozess bzw. die damit verb<strong>und</strong>ene Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Organisation wurde sehr viel Engagement investiert, was sich nun<br />

in einer kompetenten Führungsstruktur <strong>und</strong> den aus hervorragend<br />

ausgebildeten Mitarbeitern bestehenden Teams bezahlt macht. Um<br />

auch die Meinung <strong>der</strong> Mitarbeiter als Gr<strong>und</strong>lage für eine mitarbeiter-<br />

orientierte Personal-, Organisations- <strong>und</strong> Unternehmensentwicklung<br />

berücksichtigen zu können, wurde gegen Ende 2002 eine Mitarbeiter-<br />

befragung zur Messung <strong>der</strong> allgemeinen Arbeitszufriedenheit bzw.<br />

zur Betriebsklimaanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse aus <strong>der</strong> Be-<br />

fragung wurden an alle Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter weitergeleitet<br />

<strong>und</strong> im Rahmen des darauf folgenden „Führungs-, Organisations- <strong>und</strong><br />

Strategieaudits“ (FOS) konkrete Maßnahmenpakete abgeleitet.<br />

Mit einer Rücklaufquote von 85 % haben die Mitarbeiter ihr hohes<br />

Interesse an einer Partizipation bei Unternehmensentscheidungen<br />

bewiesen. Beson<strong>der</strong>s positiv an <strong>der</strong> Arbeit wurden das junge Team,<br />

die Möglichkeiten zur Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung <strong>und</strong> die Eigenverant-<br />

wortung bewertet. Auch das gute Betriebsklima, das in den einzelnen<br />

Teams herrscht, spricht für die <strong>TMG</strong>. Sehr zufrieden sind die Mitarbeiter<br />

neben den bereits erwähnten guten Beziehungen zu ihren Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen mit <strong>der</strong> Art <strong>und</strong> dem Inhalt ihrer Tätigkeit. Insgesamt<br />

wurde die Unternehmenskultur <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> dadurch bestätigt, dass<br />

77 % <strong>der</strong> Mitarbeiter angaben, mit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als Arbeitgeber zufrieden<br />

bzw. sogar sehr zufrieden zu sein, <strong>und</strong> keiner unzufrieden o<strong>der</strong> sehr


unzufrieden ist. Durch den guten Ruf <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als Dienstgeber bzw.<br />

die hohen Qualifikationen <strong>und</strong> das Engagement unserer Mitarbeiter<br />

sind in den letzten Jahren auch hervorragende Karrierechancen für<br />

einige Mitglie<strong>der</strong> unseres Unternehmens entstanden.<br />

Ein weiteres Wesensmerkmal <strong>der</strong> Gesellschaft seit ihrer Gründung ist<br />

die F<strong>und</strong>ierung <strong>der</strong> Unternehmenstätigkeit auf sehr konkreten <strong>und</strong><br />

zukunftsweisenden Arbeitsplänen, die über 5 Jahre als Leitlinie die<br />

Entwicklung vorzeichnen. So haben die drei im Abschnitt 4.1 beschrie-<br />

benen Unternehmenskonzepte zum jeweiligen Entstehungszeitpunkt<br />

wesentliche Entwicklungen vorweggenommen <strong>und</strong> sich damit als weit<br />

vorausschauende Gr<strong>und</strong>satzdokumente erwiesen. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

bereits in den „Gr<strong>und</strong>lagen zur Oö. Innovations- <strong>und</strong> Technologiepolitik“<br />

(Anhang B) im Jahr 1991 postulierte Vorrang für <strong>Struktur</strong>investitionen<br />

vor einzelbetrieblichen För<strong>der</strong>ungen hat sich in Expertenkreisen<br />

erst viele Jahre später durchgesetzt. Weiters bemerkenswert in diesem<br />

frühen Dokument ist das breite Spektrum von technologiepolitischen<br />

Maßnahmen: Gr<strong>und</strong>lagenarbeiten, Einrichtung eines Technologiefonds,<br />

<strong>Struktur</strong>aufbau <strong>und</strong> Kooperationsför<strong>der</strong>ung, public awareness Aktivitäten,<br />

Technologiefolgenabschätzung <strong>und</strong> eine regelmäßige Evaluierung <strong>der</strong><br />

Vorhaben umreißen ein vielfältiges Programm, das allerdings mit den<br />

bescheidenen Mitteln dieser Startphase nur zum kleineren Teil umgesetzt<br />

werden konnte. Eine Parität zwischen Anspruch <strong>und</strong> Finanzierung<br />

wurde dann in <strong>der</strong> zweiten Phase beim „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong><br />

2000+“ erreicht <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> oö. Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />

<strong>der</strong> gebührende Stellenwert gegeben.<br />

Eine zentrale Bedeutung in <strong>der</strong> Organisationsentwicklung kommt den<br />

„Führungs-, Organisations- <strong>und</strong> Strategieaudits“ (FOS) zu. Der<br />

FOS-Prozess, in den alle Führungskräfte eingeb<strong>und</strong>en sind, hat neben<br />

dem Leitbild wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Leistungs-<br />

angebotes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kooperationsstrukturen, Organisationsabläufe sowie<br />

<strong>der</strong> Informations-, Qualitätsmanagement- <strong>und</strong> Controlling-Systeme<br />

gesetzt. Durch Teilnahme von Führungskräften <strong>der</strong> Beteiligungsgesell-<br />

schaften führt dieser Prozess auch zur Entwicklung von gesamtheitlichen<br />

Strategien <strong>und</strong> einem organisierten Know-how-Transfer zwischen den<br />

einzelnen Einrichtungen.<br />

Die Unternehmensorganisation mit den zwei Geschäftsbereichen<br />

„Technologie“ (vormals „Technologiemarketing“) <strong>und</strong> „Standort-<br />

marketing“ (vormals „Investorenmarketing“) hat ebenfalls in den letzten<br />

Jahren eine Weiterentwicklung erfahren. So kam es zur Einrichtung<br />

eines eigenen Bereichs „Cluster-Management“ unter <strong>der</strong> Leitung einer<br />

Prokuristin <strong>und</strong> damit zur Erweiterung auf drei Bereiche. Weiters wurden<br />

die Impulszentren schrittweise vom Bereich „Technologie“ in den<br />

Bereich „Standortmarketing“ transferiert <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> sachgerechten<br />

Zuordnung <strong>und</strong> einer gleichmäßigeren Aufgabenverteilung besser<br />

entsprochen. Der Zentralbereich vereinigt die auch für einige Beteili-<br />

gungsunternehmen tätigen Service- <strong>und</strong> Controllingfunktionen. Diese<br />

Organisationsstruktur ist auch in den Abrechnungssystemen abgebildet<br />

<strong>und</strong> erlaubt Ergebnisdarstellungen mit Soll/Ist-Vergleichen von <strong>der</strong><br />

Abteilungs-/Cluster-Ebene bis zum Bereich <strong>und</strong> Geschäftsbereich. Ein<br />

übersichtliches Berichtswesen über die Personalentwicklung, Inves-<br />

titionen, Auftrags- <strong>und</strong> Finanzlage, Erlös-, Kosten- <strong>und</strong> Ergebnissituation<br />

(„Quartalsberichte“) unterstützt die Funktion des Aufsichtsrates als<br />

Kontrollorgan.<br />

Mit dem Aufbau von Kompetenz- <strong>und</strong> Technologiezentren als eigene<br />

Gesellschaften mit jeweils unterschiedlichen Beteiligungsstrukturen<br />

findet ein immer größerer Teil <strong>der</strong> Unternehmensfunktionen in aus-<br />

gelagerten Einheiten statt. Dabei spielt die Upper Austrian Research<br />

GmbH (UAR) eine zentrale Rolle, indem sie als Forschungs- <strong>und</strong> Techno-<br />

logietransferholding des Landes <strong>OÖ</strong> neben ihren eigenen F&E-Aktivitäten<br />

die Beteiligungen an den Kompetenzzentren vereinigt. Die aus histo-<br />

rischen Gründen noch von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> gehaltenen Beteiligungen an Kom-<br />

petenzzentren (Holz, VATRON) sollen sukzessive an die UAR abgetreten<br />

werden.<br />

Die Beteiligungsgesellschaften besitzen eigene Aufsichtsräte bzw.<br />

Beiräte, ausgenommen die UAR, die in <strong>der</strong> über 3-jährigen Aufbauphase<br />

durch den Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> mitbetreut wurde. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> nun<br />

erreichten Größenordnung wird die Einrichtung eines eigenen Auf-<br />

sichtsrates o<strong>der</strong> Beirates <strong>der</strong> UAR vertretbar <strong>und</strong> daher vorbereitet.<br />

Weiters wird eine Beteiligung des B<strong>und</strong>es an <strong>der</strong> UAR <strong>und</strong> damit ein<br />

Beitrag zu den laufenden Kosten angestrebt.<br />

Die Anzahl <strong>und</strong> Vielfalt an Beteiligungsgesellschaften resultiert aus<br />

Vorgaben des Kompetenzzentrenprogramms <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung,<br />

27


das jeweils als Trägerorganisation eigene Gesellschaften for<strong>der</strong>t, bzw.<br />

bei den Impulszentren aus den regionalen Konstellationen, die zu unter-<br />

schiedlichen Finanzierungs- <strong>und</strong> damit Eigentümerstrukturen führen.<br />

Die Steuerung dieser Einrichtungen ist mit einem erheblichen Arbeits-<br />

pensum verb<strong>und</strong>en, insbeson<strong>der</strong>e wenn die <strong>TMG</strong> den Vorsitzenden<br />

des Aufsichtsrates stellt.<br />

Gegenwärtig werden folgende Organfunktionen bei Gesellschaften<br />

<strong>und</strong> Vereinen von <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>und</strong> leitenden Mitarbeitern<br />

aus <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>-Gruppe wahrgenommen (Details – siehe Abschnitt 5.6):<br />

28<br />

Gesellschaften mit beschränkter Haftung<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates (Beirates) o.ä.<br />

Stv. Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates (Beirates)<br />

Mitglied des Aufsichtsrates (Beirates)<br />

SUMME<br />

Vereine<br />

Obmann<br />

Obmann-Stellvertreter<br />

Kassier<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Rechnungsprüfer<br />

SUMME<br />

Anzahl<br />

6<br />

10<br />

16<br />

32<br />

Anzahl<br />

Die <strong>TMG</strong> verfolgt in Organisationsfragen eine abgestimmte Gesamt-<br />

strategie, bei <strong>der</strong> die miteinan<strong>der</strong> immer stärker verb<strong>und</strong>enen Funktionen<br />

<strong>der</strong> Entwicklung des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> (wie Betriebsan-<br />

siedlung <strong>und</strong> Cluster-Management) in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> selbst wahrgenommen<br />

werden, während <strong>der</strong> Betrieb von Forschungseinrichtungen <strong>und</strong><br />

Impulszentren aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> völlig an<strong>der</strong>s gearteten Risiken <strong>und</strong><br />

Gesellschafterstrukturen ausgelagert wird. Bei diesen Einrichtungen<br />

behält die <strong>TMG</strong> jedoch die strategischen <strong>und</strong> Steuerungsfunktionen.<br />

Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die Einrichtungen des Technologie- <strong>und</strong><br />

Innovationsmanagement (Kompetenzzentren <strong>und</strong> sonstige Forschungs-<br />

einrichtungen, CATT Innovation Management GmbH <strong>und</strong> Education<br />

Highway GmbH), wo eine Mehrheitsbeteiligung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufsichtsrats-<br />

vorsitz als Voraussetzung gesehen werden, um eine technologiepolitische<br />

Gesamtlinie mit einem entsprechend wirkungsvollen Forschungs-<br />

--<br />

3<br />

2<br />

4<br />

1<br />

10<br />

management umzusetzen. Da diese Einrichtungen zu einem erheblichen<br />

Teil mit öffentlichen Mitteln finanziert werden <strong>und</strong> einen wesentlichen<br />

Aspekt <strong>der</strong> Standortqualität im Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfer ver-<br />

körpern, kommt <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> vor allen an<strong>der</strong>en Partnern eine beson<strong>der</strong>e<br />

Verantwortung bei <strong>der</strong> längerfristigen Ausrichtung <strong>der</strong> Forschungs-<br />

schwerpunkte <strong>und</strong> <strong>der</strong> interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb<br />

<strong>und</strong> zwischen den Einrichtungen zu. Dass dies nur durch ein direktes<br />

<strong>und</strong> verantwortliches Engagement in den Organen optimal gewährleistet<br />

werden kann, ist eine bekannte Erfahrung im Forschungsmanagement.<br />

In abgewandelter Weise gilt dies auch für die Impulszentren. Hier<br />

strebt die <strong>TMG</strong> einen Geschäftsanteil an, <strong>der</strong> dem Finanzierungsbeitrag<br />

des Landes <strong>OÖ</strong> entspricht: In <strong>der</strong> Regel ist dies eine Min<strong>der</strong>heitsbe-<br />

teiligung. Die standort- <strong>und</strong> technologiepolitische Gesamtlinie <strong>und</strong> die<br />

Zusammenarbeit zwischen den Zentren wird neben <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

von Organfunktionen insbeson<strong>der</strong>e durch die regelmäßigen Zusam-<br />

menkünfte <strong>der</strong> Impulszentrumsmanager unter <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong><br />

<strong>TMG</strong> abgesichert. Wesentlich ist auch das Beteiligungscontrolling durch<br />

die <strong>TMG</strong>, das mit vergleichbaren Kenndaten die Einhaltung von Quali-<br />

tätsstandards steuert.<br />

Dem gegenüber stehen die Funktionen Betriebsansiedlung <strong>und</strong><br />

Standortentwicklung, (Standort-)Marketing sowie Cluster-Manage-<br />

ment, wo sowohl strategische als auch operative Aufgaben in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

abgewickelt werden. Die Kontakte zwischen diesen Organisationsein-<br />

heiten sind vielfältig, gleichzeitig ergeben sich intensive Wechselwir-<br />

kungen mit den Strategie- <strong>und</strong> Steuerungsfunktionen <strong>der</strong> Kompetenz-<br />

<strong>und</strong> Impulszentren. Die direkte Zusammenarbeit, am deutlichsten<br />

sichtbar bei Ansiedlungsvorhaben, aber auch bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong><br />

Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik nach den Bedürfnissen <strong>der</strong> Inves-<br />

toren, stellt einen wichtigen Erfolgsfaktor dar. So spielen insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Cluster-Initiativen als Träger einer neuen Innovations- <strong>und</strong> Koopera-<br />

tionskultur eine bedeutende Rolle in <strong>der</strong> kreativen Gestaltung des oö.<br />

Innovationssystems im Allgemeinen <strong>und</strong> von Wertschöpfungsketten<br />

im Beson<strong>der</strong>en, was im Investorenmarketing überzeugende Vorteils-<br />

argumente eröffnet. Eine Auslagerung dieser Funk-tionen <strong>und</strong> eine<br />

Reduktion <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> auf eine reine Strategie-, Finanz-<strong>und</strong> Verwaltungs-<br />

holding wird daher als unzweckmäßig angesehen.


Eine Auslagerung wurde hingegen für die (gemeinnützigkeitsschädlichen)<br />

Gr<strong>und</strong>stücksicherungsaktivitäten (Ankauf <strong>und</strong> Verwertung von<br />

Liegenschaften) vorgeschlagen, die mit völlig an<strong>der</strong>en Risiken behaftet<br />

sind <strong>und</strong> nur mangels einer eigenen Gesellschaft <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er<br />

Möglichkeiten im ausdrücklichen Auftrag des Landes <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

einstimmiger Aufsichtsratsbeschlüsse von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wahrgenommen<br />

wurden. Eine Entscheidung zur Abspaltung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitigen Abtretung<br />

steht noch aus. Jedenfalls ist seitens des Landes <strong>OÖ</strong> daran gedacht,<br />

<strong>der</strong>artige Aktivitäten künftig nicht mehr über die <strong>TMG</strong>, son<strong>der</strong>n über<br />

eine an<strong>der</strong>e Gesellschaft abzuwickeln.<br />

Die von <strong>der</strong> Oö. Landesregierung beschlossene <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> mit<br />

mehrheitlichem Gesellschafter- <strong>und</strong> Aufsichtsratsbeschluss aufgetragene<br />

Beteiligung an <strong>der</strong> Privatisierung <strong>der</strong> voestalpine AG durch Aktienkauf<br />

ist nicht zustande gekommen.<br />

Zusammenfassend besitzt die <strong>TMG</strong> <strong>Struktur</strong>stärken<br />

• in den klar ausformulierten längerfristigen Zielen, denen eine<br />

ausreichende Finanzierungszusage des Landes gegenübersteht,<br />

• im Zusammenwirken von standort- <strong>und</strong> technologiepolitischen<br />

Kompetenzen auf strategischer <strong>und</strong> operativer Ebene,<br />

• in einer flachen <strong>und</strong> schlanken Organisationsstruktur <strong>und</strong><br />

5 Funktionen <strong>und</strong> Ergebnisse im Überblick<br />

5.1 Allgemeine Erläuterungen<br />

In den folgenden Abschnitten werden die Organisationseinheiten <strong>der</strong><br />

<strong>TMG</strong> mit ihren Aufgaben, Leistungen <strong>und</strong> relevanten Kennzahlen be-<br />

schrieben. Die Darstellung folgt dem Organigramm (siehe Abschnitt<br />

4.3) <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>und</strong> bezieht auch die bei Beteiligungen <strong>und</strong> Ver-<br />

einen wahrgenommenen Aufgaben ein. Die folgenden Abschnitte be-<br />

handeln somit die drei Bereiche<br />

• „Standortmarketing“ mit den drei Abteilungen Betriebsansiedlung<br />

<strong>und</strong> Standortentwicklung, Marketing, Impulszentren (5.2),<br />

• „Cluster-Management“ mit den Clustern <strong>und</strong> den geplanten<br />

branchenübergreifenden Themennetzwerken (5.3),<br />

• dem partizipativen Führungsstil, <strong>der</strong> die Führungskräfte an allen<br />

Strategiefindungs- <strong>und</strong> Abstimmungsprozessen beteiligt.<br />

In den letzten Jahren wurde <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> Verantwortungsträger durch<br />

Delegation von vormals von den Geschäftsführern wahrgenommenen<br />

Aufgaben an jüngere Mitarbeiter erweitert.<br />

➤ Unternehmenskonzepte mit einem 5-jährigen Planungs-<br />

horizont bestimmen jeweils die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>.<br />

➤ Die internen Kommunikations-, Strategiefindungs- <strong>und</strong><br />

Abstimmungsprozesse wurden durch „Führungs-,<br />

Organisations- <strong>und</strong> Strategieaudits“ (FOS) sowie einen<br />

Leitbildprozess professionalisiert.<br />

➤ Die Unternehmensleistung wird von den Bereichen Stand-<br />

ortmarketing, Cluster-Management <strong>und</strong> Technologie erbracht.<br />

➤ Die <strong>TMG</strong> erfüllt ihren Auftrag auch im Wege von Beteiligungen<br />

an <strong>der</strong>zeit 26 GmbH’s <strong>und</strong> 5 Vereinsmitgliedschaften.<br />

➤ Weiterbildungsmöglichkeiten, leistungsgerechte Entlohnung<br />

<strong>und</strong> ein flexibles Arbeitszeitmodell spiegeln die mo<strong>der</strong>ne<br />

Unternehmenskultur wi<strong>der</strong>.<br />

• „Technologie“ mit den Strategiefindungs-, Steuerungs- <strong>und</strong><br />

Koordinationsfunktionen für die Einrichtungen des Technologie-<br />

<strong>und</strong> Wissenstransfers im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> (5.4)<br />

sowie den Zentralbereich<br />

• „Finanzen, Personal, Organisation“ (5.5).<br />

Abschließend werden die Gesellschaften <strong>und</strong> Vereine mit den dort<br />

übernommenen Organfunktionen übersichtlich zusammengestellt (5.6).<br />

29


5.2 Bereich Standortmarketing<br />

5.2.1 Wirtschaftsstandort Oberösterreich<br />

Oberösterreich ist das führende Industrie- <strong>und</strong> Exportb<strong>und</strong>esland<br />

Österreichs. R<strong>und</strong> ein Viertel <strong>der</strong> Industrieproduktion <strong>und</strong> <strong>der</strong> gesamten<br />

Sachgütererzeugung (24,7 %) sowie <strong>der</strong> Exporte (26,3 %) Österreichs<br />

stammen aus Oberösterreich. In keinem an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>esland hat die<br />

Sachgütererzeugung einen höheren Anteil an <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />

als in Oberösterreich: Fast ein Drittel (31,4 %) <strong>der</strong> gesamten<br />

Wertschöpfung werden im sek<strong>und</strong>ären Sektor erwirtschaftet.<br />

Quelle: Statistik Austria, Statistische Nachrichten 4/2003, S. 323ff<br />

Quelle: Son<strong>der</strong>auswertung Statistik Austria im Auftrag <strong>der</strong> WK Österreich<br />

1) Anteil an Österreichs Exporten<br />

30<br />

Mrd. €<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

% 1)<br />

Bruttowertschöpfung1 nach B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n 2000<br />

13,3<br />

26,3<br />

Exporte <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 2001<br />

(Produzieren<strong>der</strong> Sektor)<br />

9,0<br />

17,8<br />

8,9<br />

17,5<br />

5,5<br />

10,9<br />

4,0<br />

7,9<br />

<strong>OÖ</strong> Stmk. NO W T V S K B<br />

3,2<br />

6,3<br />

3,0<br />

5,9<br />

3,0<br />

5,8<br />

0,8<br />

1,6<br />

Diese starke Sachgüter- <strong>und</strong> Exportorientierung stellt für die ober-<br />

österreichische Wirtschaft eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung bezüglich<br />

<strong>der</strong> Erhaltung <strong>und</strong> Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit dar. Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung, <strong>der</strong> Einsatz neuer Technologien, die Innovationskraft<br />

<strong>der</strong> Unternehmen <strong>und</strong> das Qualifikationsniveau <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />

spielen dabei eine zentrale Rolle.<br />

Oberösterreich: Sachgüterproduktion dominiert die Wirtschaft<br />

Die Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiepolitik des Landes Oberösterreich hat<br />

sich auf Gr<strong>und</strong>lage des „Strategischen Programms Oberösterreich<br />

2000+“ auf die Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen für Unternehmen<br />

Sachgütererzeugung<br />

B<strong>und</strong>esland insgesamt Mio. € Mio. € Anteil 1 in % Anteil 2 in %<br />

Oberösterreich 31.727<br />

9.977 31,4 24,7<br />

Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Steiermark<br />

Wien<br />

Tirol<br />

Salzburg<br />

Vorarlberg<br />

Kärnten<br />

Burgenland<br />

Österreich<br />

31.366<br />

24.226<br />

53.073<br />

15.879<br />

14.217<br />

8.662<br />

11.361<br />

4.279<br />

194.842<br />

7.716<br />

6.491<br />

5.075<br />

2.907<br />

2.516<br />

2.502<br />

2.335<br />

845<br />

40.365<br />

Anteil 1: Sachgüterproduktionsanteil an <strong>der</strong> Wertschöpfung des B<strong>und</strong>eslandes<br />

Anteil 2: Sachgüterproduktionsanteil des B<strong>und</strong>eslandes an Österreich<br />

1) zu Herstellungspreisen, daher differieren die Daten mit dem Bruttoregionalprodukt zu Faktorkosten<br />

2) einschließlich 0,2 % „Extra-Regio“<br />

24,6<br />

26,8<br />

9,6<br />

18,3<br />

17,7<br />

28,9<br />

20,5<br />

19,7<br />

20,7<br />

konzentriert. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> standen dabei Maßnahmen in den Be-<br />

reichen F&E, berufliche Qualifikation <strong>und</strong> Standortentwicklung (Infra-<br />

struktur, Betriebsstandorte). Die gute Finanzlage des Landes Ober-<br />

österreich ermöglichte eine aktive Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />

aus Mitteln des <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Fortsetzung in den<br />

nächsten Jahren. Oberösterreich ist seit 2002 schuldenfrei <strong>und</strong> verfügte<br />

2003 über ein Finanzvermögen von r<strong>und</strong> 1 Milliarde Euro.<br />

Ein Indikator <strong>der</strong> Wettbewerbsstärke Oberösterreichs <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Ver-<br />

än<strong>der</strong>ung sind die Arbeitsmarktdaten. Oberösterreich war im Jahres-<br />

durchschnitt 2002 das B<strong>und</strong>esland mit <strong>der</strong> niedrigsten Arbeitslosenquote<br />

<strong>und</strong> liegt nun schon seit Jahren unter den acht besten <strong>der</strong> r<strong>und</strong> 210<br />

NUTS 2-Regionen <strong>der</strong> EU.<br />

19,1<br />

16,1<br />

12,6<br />

7,2<br />

6,2<br />

6,2<br />

5,8<br />

2,1<br />

100 2


Mrd. €<br />

10 %<br />

9 %<br />

8 %<br />

7 %<br />

6 %<br />

5 %<br />

4 %<br />

3 %<br />

2 %<br />

1 %<br />

0 %<br />

Arbeitslosenquote im B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>vergleich<br />

Jahresdurchschnitt 2002<br />

9,0<br />

Quelle: AMS <strong>OÖ</strong><br />

8,6<br />

8,2<br />

7,2<br />

W B K Stmk NÖ T V S <strong>OÖ</strong><br />

Im Zeitraum Juni 1998 bis Juni 2003 verzeichnete Oberösterreich eine<br />

im Vergleich mit dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt sehr dynamische Beschäf-<br />

tigungsentwicklung. Die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigungsverhältnisse stieg mit<br />

7,3 % mehr als doppelt so stark wie in Österreich (3,5 %). In Oberöster-<br />

reich sind in diesem Zeitraum 36.600 Arbeitsplätze geschaffen worden<br />

(Steiermark: 18.800; Nie<strong>der</strong>österreich: 14.600). Wien hatte einen Rück-<br />

gang von 7.000 Arbeitsplätzen zu verzeichnen. Die unter <strong>der</strong> Dachmarke<br />

„Vienna Region“ kooperierenden B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> Wien, Nie<strong>der</strong>österreich<br />

<strong>und</strong> Burgenland hatten einen Nettozuwachs von 14.200 Arbeitsplätzen.<br />

Bezüglich des relativen Zuwachses lag die Ziel-1-Region Burgenland<br />

mit 8,2 % vor Tirol mit 7,8 % an <strong>der</strong> Spitze. Oberösterreich nahm mit<br />

7,3 % Zuwachs den dritten Platz unter den neun B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n ein.<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

in %<br />

-10,0<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> unselbständig<br />

Beschäftigten Juni 1998 bis Juni 2003<br />

(in 1.000 bzw. in %)<br />

36,6<br />

7,3<br />

19,9<br />

7,8<br />

18,8<br />

4,4<br />

14,6<br />

2,8<br />

6,9<br />

7,3<br />

5,7<br />

5,3<br />

6,6<br />

8,2<br />

5,1<br />

5,6<br />

2,6<br />

<strong>OÖ</strong> T Stmk. NÖ V B S K<br />

4,9<br />

5,2<br />

2,6<br />

4,7<br />

W<br />

-0,9<br />

-7,0<br />

Nach den strukturell <strong>und</strong> konjunkturell bedingten Problemen <strong>der</strong><br />

oberösterreichischen Wirtschaft Ende <strong>der</strong> 80er <strong>und</strong> in <strong>der</strong> ersten Hälfte<br />

<strong>der</strong> 90er Jahre ist Oberösterreich bezüglich seiner wirtschaftlichen<br />

Entwicklung somit wie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Überholspur, was teilweise auch als<br />

Ergebnis seiner Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik angesehen wird.<br />

5.2.2 Betriebsansiedlung <strong>und</strong><br />

Standortentwicklung<br />

Am Beginn <strong>der</strong> Tätigkeit des Bereichs Standortmarketing stand <strong>der</strong><br />

Aufbau des Investorenservices für Unternehmen, die Neuansiedlungen<br />

realisieren wollten bzw. Erweiterungsinvestitionen beabsichtigten. Die<br />

Weiterentwicklung <strong>und</strong> Professionalisierung dieses Serviceangebotes<br />

schuf die Voraussetzungen, um auch im deutlich verschärften Stand-<br />

ortwettbewerb Projekte zu gewinnen bzw. eine rasche Realisierung<br />

<strong>der</strong> Investitionen zu ermöglichen. Dabei hat sich immer deutlicher ge-<br />

zeigt, dass ein unmittelbar verfügbares Angebot an Immobilien von<br />

entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung ist. Dies führte zu einer intensiven Zu-<br />

sammenarbeit mit Gemeinden <strong>und</strong> Gemeindeverbänden mit dem Ziel,<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Sicherungsmaßnahmen frühzeitig einzuleiten.<br />

Dies war auch <strong>der</strong> Ausgangspunkt für Maßnahmen <strong>der</strong> strategischen<br />

Standortentwicklung, die Eingang in das „Strategische Programm <strong>OÖ</strong><br />

2000+" fanden: In diesem wurde festgehalten, dass die längerfristige<br />

Sicherung <strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>liche infrastrukturelle Entwicklung von Betriebs-<br />

baugebieten eine Schlüsselaufgabe darstellt.<br />

Die Standortsicherung erfolgt durch:<br />

• den direkten Erwerb durch Kommunen bzw. regionale<br />

Wirtschaftsverbände,<br />

• Sicherungsverträge nach dem Raumordnungsgesetz,<br />

• den Abschluss von Optionsverträgen,<br />

• den Ankauf von Gr<strong>und</strong>stücken durch Gesellschaften im<br />

treuhändischen Auftrag,<br />

• den Erwerb einzelner Flächen/Objekte durch die <strong>TMG</strong> selbst mangels<br />

einer eigenen Gesellschaft für dieses Aufgabenfeld, wie sie in an<strong>der</strong>en<br />

B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n existieren, sowie<br />

31


• die Kooperation mit privaten Anbietern bei <strong>der</strong> Sicherung,<br />

32<br />

Erschließung <strong>und</strong> Verwertung von Betriebsstandorten.<br />

Die Sicherung strategisch bedeutsamer Standorte führte – im Sinne<br />

regional angepasster Lösungen – in einen Prozess interkommunaler<br />

Entwicklungsprojekte. Hier wurden neue Ansätze begonnen, wie sie<br />

bisher in Österreich zwar oftmals diskutiert, jedoch nicht wirklich in<br />

Angriff genommen wurden. Interkommunale Gewerbegebietsentwick-<br />

lungen stellen somit in <strong>der</strong> vorliegenden Intensität eine oö. Beson<strong>der</strong>heit<br />

dar.<br />

Mit diesen Entwicklungen verknüpften sich neue Aufgaben. Eine ist<br />

die Umsetzung des EFRE-Programms8 zur infrastrukturellen Er-<br />

schließung von Gewerbegebieten in Ziel-2- <strong>und</strong> Phasing-Out-Regionen<br />

durch Auswahl, Bewertung <strong>und</strong> Aufbereitung von För<strong>der</strong>ansuchen.<br />

Eine weitere ist die Entwicklung von regionalen Leitbil<strong>der</strong>n bzw.<br />

<strong>Potenzial</strong>analysen im Bereich <strong>der</strong> Betriebsstandortentwicklung, wo die<br />

<strong>TMG</strong> eine wichtige Expertenrolle wahrnimmt.<br />

Vor allem bei <strong>der</strong> zukünftigen Entwicklung von Standorträumen besteht<br />

ein erheblicher Bedarf an diesen Unterstützungsleistungen. Dieser An-<br />

satz darf aber nicht an den Landesgrenzen Halt machen. Die Verflechtung<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung erfor<strong>der</strong>t ein Denken <strong>und</strong> Handeln,<br />

das sich in ein Europa <strong>der</strong> Regionen einbettet. In <strong>der</strong> Teilnahme <strong>und</strong><br />

aktiven Herangehensweise an Projekte, vor allem im Rahmen des EU-<br />

Programms INTERREG, besteht nun ein wichtiges Aufgabenfeld.<br />

Wesentlich für die Wirtschaftsentwicklung sind auch neue touristische<br />

Leitprojekte. Sie stellen einen äußerst wichtigen Faktor bei <strong>der</strong> Be-<br />

wertung des Standortes Oberösterreich dar. Seit Ende 2000 wird inte-<br />

ressierten Investoren bzw. Betreibern ein entsprechendes Service <strong>der</strong><br />

Beratung <strong>und</strong> Begleitung bei <strong>der</strong> Realisierung solcher Projekte ange-<br />

boten. Die ersten Ergebnisse bestätigen die Bedeutung dieser Aufgabe.<br />

Nachstehend werden die übernommenen Aufgaben mit ihren wichtigsten<br />

Kenndaten beschrieben.<br />

8 EFRE = Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung<br />

Betriebsansiedlung<br />

Die Abteilung Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung steht als<br />

„one-stop-shop“ Unternehmen bei Betriebserweiterungen <strong>und</strong> -<br />

ansiedlungen sowie Investitionsprojekten aus <strong>der</strong> Tourismusbranche<br />

kostenfrei zur Verfügung. Das Service wird in Kooperation mit öffentlichen<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> privaten Partnern angeboten. Es umfasst:<br />

• Angebot von geeigneten Betriebsstandorten (eine eigene<br />

Standortdatei ermöglicht rasche Auskünfte über Betriebs-<br />

gr<strong>und</strong>stücke, <strong>der</strong>en Infrastruktur <strong>und</strong> freie Gebäude) sowie<br />

Investitionsstandorten für touristische Leitprojekte in<br />

Oberösterreich,<br />

• Abklärung von Finanzierungs- <strong>und</strong> För<strong>der</strong>möglichkeiten,<br />

• Unterstützung bei Behördenkontakten <strong>und</strong> Genehmigungsverfahren,<br />

• Beratung bei <strong>der</strong> Suche nach Kooperationspartnern, Zulieferern<br />

<strong>und</strong> unternehmensbezogenen Dienstleistungen,<br />

• Beratung bei <strong>der</strong> Suche nach Mitarbeitern beziehungsweise bei<br />

<strong>der</strong>en Qualifizierung.<br />

In den Jahren 1994 bis 2002 wurden 225 Projekte mit einem Inves-<br />

titionsvolumen von mehr als 1,75 Milliarden Euro begleitet. Dadurch<br />

wurden 8.113 Arbeitsplätze geschaffen o<strong>der</strong> gesichert.<br />

Projektstart Projekte Investition (Mio.€) Arbeitsplätze<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002 2)<br />

Summe<br />

5<br />

11<br />

14<br />

15<br />

29<br />

24<br />

33<br />

52<br />

42<br />

225<br />

23<br />

19<br />

15<br />

217<br />

466<br />

90<br />

83<br />

604<br />

240<br />

1.757<br />

1) inklusive Neubau des BMW-Motorenwerkes mit € 500 Mio.<br />

2) inklusive drei touristische Projekte<br />

1)<br />

296<br />

359<br />

788<br />

382<br />

1.524<br />

711<br />

1.667<br />

1.504<br />

882<br />

8.113<br />

Die Angaben über das Investitionsvolumen sind allerdings nur bedingt<br />

aussagekräftig, da in einzelnen Fällen (beson<strong>der</strong>s bei Übernahmen)<br />

die Investitionssummen nicht bekannt gegeben wurden o<strong>der</strong> bei Pro-


jekten, wo eine Einmietung o<strong>der</strong> Leasingfinanzierung erfolgte, unvoll-<br />

ständige o<strong>der</strong> keine Investitionsangaben vorhanden sind.<br />

Standortentwicklung<br />

In Kooperation mit Gemeinden <strong>und</strong> regionalen Gemeindeverbänden<br />

Realisierte Verbände<br />

Interkommunales Gewerbegebiet Pyhrn-<br />

Priel<br />

Regionaler Wirtschaftsverband Machland<br />

Regionaler Wirtschaftsverband<br />

Grieskirchen, St. Georgen <strong>und</strong> Tollet<br />

Regionaler Wirtschaftsverband Schärding<br />

Wirtschaftsverband <strong>OÖ</strong>. Ennstal<br />

In Gründung<br />

Region Freistadt<br />

Regionaler Wirtschaftsverband<br />

Donau-Ameisberg<br />

Sterngartl<br />

In Vorbereitung/Diskussion<br />

Kleine Mühl<br />

Kurregion Bad Hall<br />

Ranshofen-Braunau<br />

Mattigtal<br />

Region Altheim<br />

Region Münzbach<br />

Stand: August 2003<br />

Verband Gemeinden<br />

St. Pankraz, Roßleithen, Hintersto<strong>der</strong>, Vor<strong>der</strong>sto<strong>der</strong>, Windischgarsten, Rosenau am Hengstpaß,<br />

Edlbach, Klaus <strong>und</strong> Spital/Pyhrn<br />

Arbing, Klam, Mitterkirchen, Saxen, Stadt Perg<br />

Grieskirchen, St. Georgen <strong>und</strong> Tollet<br />

Die Unterstützung bei <strong>der</strong> Flächensicherung <strong>und</strong> die prozessorientierte<br />

Begleitung bei <strong>der</strong> Gewerbegebietserschließung <strong>und</strong> den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Marketingmaßnahmen sind ein wesentliches Aufgabenfeld.<br />

Die Abteilung bereitet För<strong>der</strong>ansuchen für Gewerbegebiete vor, <strong>der</strong>en<br />

infrastrukturelle Entwicklung im Rahmen des Europäischen Fonds für<br />

werden zukünftige Betriebsstandorte entwickelt. Projekte auf inter-<br />

kommunaler Basis erlangen hier eine immer größere Bedeutung:<br />

Insgesamt wurden bis dato fünf regionale Wirtschaftsverbände realisiert,<br />

drei sind in <strong>der</strong> Gründungsphase <strong>und</strong> sechs werden zurzeit vorbereitet<br />

beziehungsweise diskutiert.<br />

Brunnenthal, Suben, Schärding, St. Florian/Inn, Taufkirchen/Pram, St. Marienkirchen/Schärding<br />

Gaflenz, Großraming, Lausser, Losenstein, Maria Neustift, Reichraming, Weyer-Land, Weyer-Markt<br />

Verband Gemeinden<br />

alle Gemeinden des Bezirkes (außer Bad Zell)<br />

Hofkirchen, Putzleinsdorf, Pfarrkirchen, Lembach, Hörbich, Nie<strong>der</strong>kappel, Oberkappel,<br />

Neustift<br />

Reichenthal, Schenkenfelden, Hirschbach, Waldburg, Ottenschlag<br />

Verband Gemeinden<br />

Peilstein, Julbach, Nebelberg, Kollerschlag<br />

Bad Hall, Pfarrkirchen<br />

Braunau, Neukirchen an <strong>der</strong> Enknach<br />

Mattighofen, M<strong>und</strong>erfing, Schalchen<br />

Voraussichtlich 10 Gemeinden <strong>der</strong> Region<br />

Bad Kreuzen, Münzbach, Pabneukirchen, Rechberg, St. Thomas am Blasenstein, Windhaag bei Perg<br />

Regionale Entwicklung (EFRE) för<strong>der</strong>bar ist. Die punktuelle Mitarbeit<br />

in regionalen Planungsbeiräten <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>und</strong> Erstellung<br />

von Leitbil<strong>der</strong>n <strong>und</strong> <strong>Potenzial</strong>analysen stellt eine weitere Aufgabe in<br />

<strong>der</strong> Standortentwicklung dar.<br />

33


Insgesamt wurden 33 Betriebsstandorte mit einer Fläche von 561 ha<br />

gesichert, erschlossen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> verwertet, davon sind <strong>der</strong>zeit noch<br />

318,5 ha verfügbar. Die <strong>TMG</strong> besitzt selbst drei strategisch wichtige<br />

Linz<br />

Linz<br />

Enns<br />

Hörsching<br />

Steyr2)<br />

Steyr<br />

Wolfern<br />

Braunau<br />

Braunau<br />

Mauerkirchen<br />

Moosdorf-Elling<br />

M<strong>und</strong>erfing<br />

Ostermiething<br />

St. Pantaleon<br />

St. Martin/Reichersberg<br />

Reichersberg<br />

Ort im Innkreis<br />

Eberschwang<br />

St. Georgen bei Grieskirchen (Verband)<br />

St. Florian/Inn (Verband)<br />

St. Aegidi<br />

Andorf<br />

Arbing (Verband)<br />

Saxen<br />

Engerwitzdorf<br />

Ennstal<br />

St. Pankraz (Verband)<br />

Nußbach<br />

Schörfling2)<br />

Seewalchen<br />

Gampern<br />

Pichl bei Wels<br />

Roitham2)<br />

Summe<br />

34<br />

Gemeinde/Verband Standort<br />

Südpark Linz<br />

B-Zone (voestalpine)<br />

Ennshafen<br />

GG Flughafen Hörsching<br />

SMAG<br />

Stadtgut<br />

Wirtschaftszone Wolfern<br />

GG Schlossstrasse<br />

IP Ranshofen/Neukirchen<br />

GG Salzach Mitte<br />

IGP Trimmelkam<br />

GG Breitenaich<br />

GG Kammer<br />

GG Eberschwang/Antiesen<br />

Landl-GP Stritzing<br />

GG Andorf/Basling<br />

GG Arbing<br />

GG Engerwitzdorf<br />

GG Pyhrn-Priel<br />

GG Auern<br />

GG Schörfling<br />

GG Hörgattern<br />

GG Pichl<br />

GG Wangham<br />

Gr<strong>und</strong>stücke, die im Auftrag des Landes <strong>OÖ</strong> mangels an<strong>der</strong>er Möglich-<br />

keiten gesichert wurden.<br />

BETRIEBSSTANDORTE (FLÄCHENSICHERUNG) IN <strong>OÖ</strong> / Stand 07/20031) (Angaben in ha)<br />

Gesamtfläche noch verfügbar<br />

52,0<br />

10,0<br />

100,0<br />

17,0<br />

5,3<br />

20,5<br />

9,8<br />

16,0<br />

80,0<br />

9,3<br />

8,5<br />

9,0<br />

32,0<br />

15,0<br />

25,0<br />

23,5<br />

2,3<br />

4,5<br />

12,0<br />

7,0<br />

2,6<br />

9,0<br />

10,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

5,0<br />

7,7<br />

8,0<br />

7,0<br />

30,0<br />

5,0<br />

9,0<br />

561,0<br />

1) Standorte, die von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> bzw. in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> gesichert, erschlossen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> verwertet werden bzw. wurden. 2) im Eigentum <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

18,8<br />

10,0<br />

50,0<br />

7,0<br />

0<br />

14,0<br />

9,8<br />

8,0<br />

30,0<br />

9,3<br />

8,5<br />

9,0<br />

27,0<br />

0<br />

7,0<br />

8,5<br />

2,3<br />

3,7<br />

11,5<br />

7,0<br />

1,3<br />

6,0<br />

10,0<br />

2,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

5,0<br />

5,8<br />

6,0<br />

7,0<br />

20,0<br />

5,0<br />

4,5<br />

318,5


Gewerbegebietserschließung<br />

In Ziel-2- <strong>und</strong> Phasing-Out-Regionen wurden bzw. werden 14 Gewerbe-<br />

gebiete mit einer Gesamtfläche von 170,7 ha infrastrukturell erschlossen.<br />

Die dafür anfallenden Aufschließungskosten in Höhe von 10,5 Mio.<br />

Euro werden vom Land <strong>OÖ</strong> mit 4,0 Mio. Euro geför<strong>der</strong>t. Die För<strong>der</strong>-<br />

intensität beträgt je nach För<strong>der</strong>gebiet zwischen 19 <strong>und</strong> 48 %, durch-<br />

schnittlich 38 %. Weitere Vorhaben sind in Vorbereitung.<br />

Ennstal (Reichraming)*<br />

Leopoldschlag (Hiltschen)<br />

Kammer (Reichersberg)<br />

Machland (Arbing)*<br />

Nußbach<br />

Ostermiething<br />

Pyhrn-Priel (St. Pankraz)*<br />

Saxen<br />

Schärding (St. Florian/Inn)*<br />

St. Aegidi<br />

St.Martin/Reichersberg (Breitenaich)<br />

St. Pantaleon (Trimmelkam)<br />

Wirtschaftspark Steyr<br />

Wolfern<br />

Summe<br />

Standortinformationssystem (STIS)<br />

2<br />

2<br />

24<br />

10<br />

8<br />

32<br />

5<br />

3<br />

7<br />

3<br />

25<br />

15<br />

20<br />

15<br />

171<br />

Mit dem internetbasierenden Standortinformationssystem wurde eine<br />

Standortdatei geschaffen, wo für alle interessierten Gemeinden die<br />

Möglichkeit besteht, verfügbare Flächen bzw. Objekte für eine betrieb-<br />

liche Nutzung einzugeben. Jene Flächen <strong>und</strong> Objekte, die aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Verfügbarkeit <strong>und</strong> infrastrukturellen Erschließung sofort vermittelt<br />

werden können, werden direkt auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> präsentiert.<br />

In die Datenbank haben die Bezirksstellen <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>und</strong><br />

die Regionalmanagements einen eigenen Informationszugang. Zurzeit<br />

nehmen 157 Gemeinden an diesem Angebot teil. Erfasst sind 256<br />

Flächen <strong>und</strong> Betriebsobjekte. Auf <strong>der</strong> Homepage werden <strong>der</strong>zeit 130<br />

Angebote präsentiert.<br />

Europäische Kooperation<br />

Die Abteilung arbeitet auch bei Projekten im Rahmen <strong>der</strong> Programme<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union mit. Dabei steht die Entwicklung von Stand-<br />

orträumen <strong>und</strong> Kooperationen – beson<strong>der</strong>s zur Stärkung von KMU –<br />

im Mittelpunkt.<br />

Gewerbegebietsentwicklung in Ziel-2- <strong>und</strong> Phasing-Out-Regionen<br />

Fläche Investition För<strong>der</strong>ung<br />

För<strong>der</strong>intensität<br />

Gebiet** Realisierung<br />

ha<br />

TEUR TEUR<br />

522<br />

200<br />

327<br />

1.862<br />

612<br />

1.026<br />

436<br />

403<br />

1.254<br />

202<br />

625<br />

290<br />

2.000<br />

812<br />

10.571<br />

* interkommunale Gewerbegebietsentwicklung ** Z2 = Ziel-2; P = Phasing-Out<br />

237<br />

80<br />

151<br />

890<br />

186<br />

337<br />

195<br />

76<br />

514<br />

70<br />

300<br />

80<br />

700<br />

241<br />

4.057<br />

45 %<br />

35 %<br />

46 %<br />

48 %<br />

30 %<br />

33 %<br />

45 %<br />

19 %<br />

42 %<br />

35 %<br />

48 %<br />

36 %<br />

35 %<br />

30 %<br />

38 %<br />

Z2<br />

Z2<br />

Z2<br />

P<br />

P<br />

Z2<br />

P<br />

Z2<br />

P<br />

Z2<br />

Z2<br />

Z2<br />

Z2<br />

P<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

2004<br />

2006<br />

2005<br />

2003<br />

2002<br />

2003<br />

2003<br />

2001<br />

2003<br />

2001<br />

2005<br />

2004<br />

2004<br />

2003<br />

Die Abteilung Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung hat sich<br />

seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> sowohl hinsichtlich <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> betreuten<br />

Projekte als auch des Aufgabenbereiches sehr positiv entwickelt. Sie<br />

wurde sowohl für bereits bestehende als auch für neue Unternehmen<br />

zu einer wichtigen <strong>und</strong> gerne angenommenen Serviceeinrichtung im<br />

Falle <strong>der</strong> Neuansiedlung, Erweiterung <strong>und</strong> Verlagerung.<br />

2 Jahre nach<br />

Realisierung<br />

angesiedelte<br />

Unternehmen Arbeitsplätze<br />

2<br />

2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

4<br />

3<br />

2<br />

2<br />

5<br />

5<br />

2<br />

10<br />

3<br />

46<br />

8<br />

10<br />

100<br />

30<br />

120<br />

55<br />

18<br />

10<br />

30<br />

20<br />

300<br />

15<br />

300<br />

40<br />

1.056<br />

In den Jahren 1994 bis 2002 wurden insgesamt 225 Investitionsprojekte<br />

35


etreut, mehr als die Hälfte davon in den Jahren 2000 bis 2002.<br />

Neben <strong>der</strong> steigenden Zahl <strong>der</strong> jährlich betreuten Projekte wurde auch<br />

das Serviceangebot für Unternehmen erweitert <strong>und</strong> verbessert. Dies<br />

betrifft insbeson<strong>der</strong>e die Suche <strong>und</strong> Qualifikation von Arbeitskräften<br />

in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice <strong>und</strong> die Beratung in<br />

För<strong>der</strong>ungsangelegenheiten durch die direkte Einbeziehung <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>stellen. Aber auch die Kooperation mit <strong>der</strong> Raumordnung<br />

(überörtliche <strong>und</strong> örtliche) <strong>und</strong> mit den Gewerbebehörden wurde<br />

intensiviert.<br />

Von großer Bedeutung für die Tätigkeit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als Standortentwick-<br />

lungsagentur waren auch die erfolgreichen Bemühungen zur Stand-<br />

ortsicherung <strong>und</strong> Standortentwicklung. In Kooperation mit Gemeinden<br />

<strong>und</strong> privaten Anbietern wurden in allen Landesteilen Gr<strong>und</strong>stücke für<br />

die Betriebsansiedlung gesichert, erschlossen <strong>und</strong> vermarktet, davon<br />

drei im Auftrag des Landes im Wege des Ankaufs durch die <strong>TMG</strong>. Diese<br />

Form <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stücksicherung soll künftig über eine an<strong>der</strong>e Gesellschaft<br />

erfolgen. Für die Erschließung wurden in zunehmendem Maße auch<br />

öffentliche Mittel (vor allem aus dem EFRE9 ) bereitgestellt. Seit Ende<br />

36<br />

➤ In den Jahren 1994 bis 2002 wurden 225 Projekte zur<br />

Betriebsansiedlung <strong>und</strong> -erweiterung mit einem Investitions-<br />

volumen von über 1,75 Mrd. Euro begleitet <strong>und</strong> dadurch<br />

8.113 Arbeitsplätze geschaffen o<strong>der</strong> gesichert.<br />

➤ Von 1995 bis 2003 wurden 33 Betriebsstandorte mit einer<br />

Fläche von 561 ha gesichert, erschlossen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> verwertet.<br />

Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind dabei die Projekte auf<br />

interkommunaler Basis (regionale Wirtschaftsverbände).<br />

➤ In Ziel-2- <strong>und</strong> Phasing-Out-Regionen wurden/werden<br />

14 Gewerbegebiete mit einer Gesamtfläche von 171 ha<br />

infrastrukturell erschlossen.<br />

9 EFRE = Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung<br />

<strong>der</strong> 90er Jahre wird in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen<br />

<strong>der</strong> Oö. Landesregierung<br />

die gemeinsame Entwicklung <strong>und</strong> Sicherung von Betriebsgr<strong>und</strong>stücken<br />

durch mehrere Gemeinden initiiert <strong>und</strong> unterstützt. Dies erfolgt in den<br />

meisten Fällen durch die Gründung eigener Gemeindeverbände. Diese<br />

Verbände, aber auch einzelne Gemeinden nehmen das Serviceangebot<br />

<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> in stark steigendem Maße in Anspruch. Die <strong>TMG</strong> hat daher<br />

die fachlichen Ressourcen für diese Aufgaben durch die Einstellung<br />

von zwei Absolventinnen <strong>der</strong> Studienrichtung Raumplanung <strong>und</strong> Raum-<br />

ordnung erweitert.<br />

Ambros Pree (links im Bild) <strong>und</strong> das Team <strong>der</strong> Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />

bieten in- <strong>und</strong> ausländischen Unternehmen ein umfassendes<br />

Service zu allen Fragen in diesem Bereich.<br />

Abteilungsleiter: Ambros Pree<br />

http://www.tmg.at


5.2.3 Marketing<br />

Die Aufgaben <strong>der</strong> Abteilung Marketing liegen vor allem in <strong>der</strong> Konzeption<br />

<strong>und</strong> Umsetzung von Marketingaktivitäten für den Wirtschaftsstandort<br />

Oberösterreich, allgemeinen PR-Aktivitäten für die För<strong>der</strong>ung von<br />

Industrie <strong>und</strong> Technologie sowie PR-Maßnahmen für die <strong>TMG</strong>. Im<br />

Bereich des aktiven Standortmarketing besteht eine Zusammenarbeit<br />

bzw. Arbeitsteilung mit <strong>der</strong> nationalen Ansiedlungsgesellschaft Austrian<br />

Business Agency (ABA). Diese bearbeitet die europäischen Län<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

Märkte in Übersee. Die <strong>TMG</strong> konzentriert ihre direkten Standortmarke-<br />

ting-Aktivitäten vor allem auf den deutschen <strong>und</strong> hier wie<strong>der</strong> auf den<br />

süddeutschen Raum. Neben klassischen Mailingaktionen werden vor<br />

allem in Kooperation mit Banken, <strong>der</strong> ABA <strong>und</strong> <strong>der</strong> Außenhandels-<br />

organisation <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Österreich Standortpräsentationen<br />

durchgeführt. Eine wichtige Quelle für neue Investitionsprojekte aus-<br />

ländischer Unternehmen sind die Kontakte mit bereits in Oberösterreich<br />

tätigen Firmen.<br />

Neben <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>, die im Jahr 2002 inhaltlich <strong>und</strong> ge-<br />

stalterisch neu erarbeitet wurde, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Unternehmensdatenbank<br />

mit 500 führenden Unternehmen (www.tmg.at/fuehrende Unter-<br />

nehmen) bildet <strong>der</strong> dreimal jährlich erscheinende Business Focus das<br />

wichtigste Medium zur Information über den Wirtschaftsstandort<br />

Oberösterreich. Mit dem Business Focus erfolgt eine regelmäßige<br />

Ansprache <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />

Darüber hinaus wird eine Vielzahl von Publikationen (<strong>TMG</strong>-Imagefol<strong>der</strong>,<br />

Standortinformationen, etc.) erstellt <strong>und</strong> regelmäßig überarbeitet.<br />

Ebenfalls zu den Aufgaben <strong>der</strong> Abteilung gehört die Organisation <strong>und</strong><br />

Betreuung von Studienreisen oberösterreichischer Delegationen, die<br />

in <strong>der</strong> Regel vom Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrat geleitet werden,<br />

ins Ausland bzw. von Delegationen, die Oberösterreich besuchen <strong>und</strong><br />

über den Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiestandort Oberösterreich informiert<br />

werden.<br />

Als beson<strong>der</strong>s wichtig wird <strong>der</strong> Aufbau bzw. die Pflege von persönlichen<br />

Beziehungen zu Entscheidungsträgern aus Unternehmen, Politik,<br />

Medien, Universitäten <strong>und</strong> F&E-Einrichtungen erachtet. Zu diesem<br />

Zweck laden <strong>der</strong> Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrat <strong>und</strong> die <strong>TMG</strong><br />

solche Persönlichkeiten zu kulturellen <strong>und</strong> sportlichen Veranstaltungen<br />

nach Oberösterreich ein (Brucknerfest, Golfturnier).<br />

Für die För<strong>der</strong>ung des besseren Verständnisses von F&E <strong>und</strong> neuen<br />

Technologien wird von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> jährlich gemeinsam mit Partnern <strong>der</strong><br />

Landespreis für Innovation ausgeschrieben <strong>und</strong> vergeben. In den<br />

letzten 5 Jahren war <strong>der</strong> oö. Preisträger dreimal auch Gewinner des<br />

österreichischen Staatspreises für Innovation.<br />

Im Jahr 2003 wurden die von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> konzipierten <strong>und</strong> organisierten<br />

Technologietage <strong>OÖ</strong> zum zweiten Mal abgehalten <strong>und</strong> dabei ein Fokus<br />

auf die Bildungs- bzw. Berufswahl im technologischen Bereich gelegt.<br />

Mit gezielt beworbenen Unternehmens-, Bildungs- <strong>und</strong> Forschungs-<br />

präsentationen wurde in wesentlich effektiverer Weise als bei <strong>der</strong><br />

ScienceWeek Austria ein Beitrag zur Initiative „Public Un<strong>der</strong>standing<br />

of Science and Technology“ (PUST) geleistet.<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Die Abteilung Marketing bewirbt den Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-<br />

standort <strong>OÖ</strong> im In- <strong>und</strong> Ausland mit 21/2 Mitarbeitern. Ziel ist es, Auf-<br />

merksamkeit für Oberösterreich zu wecken <strong>und</strong> das Image des füh-<br />

renden Industrie-, Export- <strong>und</strong> Technologieb<strong>und</strong>eslandes weiter aus-<br />

zubauen. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk wird dabei auf die nachhaltige<br />

Kontaktpflege zu Investoren sowie zu den Systempartnern <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

(siehe Abschnitt 4.2 Leitbild) gelegt. Es werden außerdem Marketing-<br />

maßnahmen ergriffen, um das öffentliche Technologiebewusstsein zu<br />

stärken. Dies ist in einem hohen Ausmaß gelungen, wie die große Zahl<br />

offizieller Besuche, oft in Begleitung von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Oö. Landes-<br />

regierung, die aufmerksam angenommene Plakataktion zu den Techno-<br />

logietagen <strong>OÖ</strong> 2003 <strong>und</strong> die hohe Bekanntheit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im In- <strong>und</strong><br />

Ausland belegen.<br />

Die <strong>TMG</strong> hat zu diesem Zweck eine auf Seriosität <strong>und</strong> Qualität, Techno-<br />

logie <strong>und</strong> den Zukunftsstandort <strong>OÖ</strong> ausgerichtete Werbelinie entwickelt,<br />

die einheitlich umgesetzt wird.<br />

37


38<br />

➤ Circa 20 Präsentationen des Wirtschaftsstandortes<br />

Oberösterreich pro Jahr<br />

➤ Drei Ausgaben des Business Focus mit einer Auflage von<br />

7.500 in Deutsch <strong>und</strong> 2.500 in Englisch<br />

➤ Vier Studienreisen pro Jahr mit je ca. 20 Teilnehmern unter<br />

<strong>der</strong> Leitung des Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrates bzw.<br />

des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

➤ Brucknerfest-Einladungen mit 2 Konzerten <strong>und</strong> ca. 100 Gästen<br />

pro Abendessen/Konzert<br />

➤ Ca. 80 Teilnehmer aus dem In- <strong>und</strong> Ausland beim Investor-<br />

Golf Cup<br />

➤ Über 50 Einreichungen beim jährlichen Landespreis für<br />

Innovation<br />

➤ Beteiligung von ca. 110 Unternehmen, Forschungs- <strong>und</strong><br />

Bildungseinrichtungen sowie Technologiezentren bei den<br />

Technologietagen <strong>OÖ</strong><br />

Mag. Karin Schachinger (2. von links) bewirbt mit ihrer Marketingabteilung<br />

den Standort Oberösterreich <strong>und</strong> koordiniert auch die oö. Impulszentren.<br />

Abteilungsleiterin: Mag. Karin Schachinger<br />

http://www.tmg.at<br />

5.2.4 Impulszentren<br />

Zwischen 1986 <strong>und</strong> 1997 wurden in Oberösterreich sechs Impulszentren<br />

(Technologie-, Grün<strong>der</strong>-, Innovations- <strong>und</strong> Dienstleistungszentren)<br />

errichtet, wovon das in Lenzing aufgelassen <strong>und</strong> in den neuen Standort<br />

Attnang übersiedelt wurde. Das „Strategische Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />

leitete im Jahre 1998 einen dynamischen Ausbau des Netzwerkes ein.<br />

Ab diesem Zeitpunkt wurden weitere 13 Impulszentren gebaut <strong>und</strong><br />

damit <strong>der</strong> regionalpolitische Aspekt des „Strategischen Programms“<br />

unterstrichen. Weitere Zentren sind im Bau bzw. in Vorbereitung.<br />

Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Zielsetzung, das Netz von Impulszentren flächendeckend<br />

zu erweitern, soll bei Vorliegen <strong>der</strong> Voraussetzungen, wie qualifizierte<br />

Nachfrage sowie finanzielles <strong>und</strong> sonstiges Engagement <strong>der</strong> Standort-<br />

gemeinde <strong>und</strong> Region, in jedem <strong>der</strong> 15 politischen Bezirke <strong>und</strong> 3<br />

Städte mit eigenem Statut zumindest ein solches Zentrum errichtet<br />

werden. Die För<strong>der</strong>ung erfolgt je nach Lage (Ziel-2-Gebiet, Phasing-<br />

Out-Gebiet, kein EU-För<strong>der</strong>gebiet) aus Mitteln des Europäischen Fonds<br />

für Regionale Entwicklung (EFRE) o<strong>der</strong> aus dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds.<br />

Die Impulszentren erfüllen im unterschiedlichen Ausmaß folgende<br />

Aufgaben:<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gründung <strong>und</strong> Entwicklung innovativer <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />

technologieorientierter Unternehmen im Zentrum,<br />

• Unterstützung des Technologietransfers zu innovativen Unternehmen<br />

in <strong>der</strong> Region,<br />

• Mitwirkung an <strong>der</strong> regionalen Wirtschaftsentwicklung.<br />

Folgende Kennzahlen charakterisieren das Impulszentrenprogramm<br />

beim Ausbau von <strong>der</strong>zeit 18 auf 21 Einrichtungen:<br />

Investitionsvolumen (Millionen Euro)<br />

Vermietbare Fläche (m2)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Unternehmen<br />

Beschäftigte<br />

Jungunternehmer<br />

Beschäftigte bei Jungunternehmen<br />

Derzeit (18)<br />

125,70<br />

76.712<br />

575<br />

3.133<br />

110<br />

282<br />

Plan (21)<br />

141,74<br />

87.660<br />

656<br />

3.448<br />

110<br />

282


Management <strong>der</strong> Impulszentren<br />

Die Zentren werden bei <strong>der</strong> Erfüllung ihrer technologiepolitischen <strong>und</strong><br />

regionalwirtschaftlichen Aufgabe unterstützt <strong>und</strong> koordiniert. Dies er-<br />

folgt u.a. durch folgende Maßnahmen:<br />

• Erstellung von Fol<strong>der</strong>n <strong>und</strong> einheitlichen Informationsblättern<br />

über die Impulszentren,<br />

• Schaltung von Inseraten (Berichte über einzelne Zentren o<strong>der</strong><br />

das Netzwerk, etc.),<br />

• Koordination von Anfragen an mehr als ein Zentrum,<br />

• Unterstützung bei Veranstaltungen (Themenwahl, Referenten-<br />

selektion, Bewerbung, etc.),<br />

• Unterstützung bei Projektanträgen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Abwicklung,<br />

• Einführung eines einheitlichen Berichtswesens sowie Konten-<br />

rahmens.<br />

Einen wichtigen Meilenstein bildete die Einführung eines prozessorien-<br />

tierten Qualitätsmanagement-Systems auf Basis ISO 9001 mit einem<br />

Qualitätssicherungs-Handbuch für alle oberösterreichischen Impuls-<br />

zentren. Mit diesem für ganz Österreich beispielgebenden Vorhaben<br />

wurde ein Leitfaden für die Optimierung <strong>und</strong> Vereinheitlichung <strong>der</strong> Ver-<br />

fahrensabläufe in den Zentren (u.a. Vermietung, Dienstleistungen,<br />

Veranstaltungen, …) erstellt, <strong>der</strong> nun auch außerhalb Oberösterreichs<br />

gut angenommen wird.<br />

Ziel ist es, eine möglichst hohe Qualität <strong>der</strong> Zentrumsleistungen zu<br />

bieten <strong>und</strong> die Kosten des Managements möglichst niedrig zu halten.<br />

Zu diesem Zweck wurden u.a. folgende Maßnahmen gesetzt:<br />

a) Übernahme <strong>der</strong> Aufgaben durch bestehende Einrichtungen<br />

(z.B. durch die REVA GmbH für das TZ Attnang, die FAZAT GmbH<br />

für das TIC Steyr, die VKB für das TIZ St. Florian),<br />

b) Schaffung von „Managementverbünden“ für zwei o<strong>der</strong> mehrere<br />

Impulszentren (z.B. Braunau – Ried – Schärding; Freistadt – Perg;<br />

Gm<strong>und</strong>en – Inneres Salzkammergut; Steyr – Kirchdorf),<br />

c) Einrichtung von Kooperationen (z.B. Gm<strong>und</strong>en – Attnang).<br />

Neben <strong>der</strong> Errichtung eines flächendeckenden Netzwerks regionaler<br />

Impulszentren als Technologietransferknoten in den Bezirken steht aus<br />

Kosten- <strong>und</strong> Effizienzgründen <strong>der</strong> Ausbau bestehen<strong>der</strong> Knoten im<br />

Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Voraussetzungen für weitere Ausbauschritte sind die Aus-<br />

lastung <strong>der</strong> bestehenden Zentren, eine entsprechende qualifizierte<br />

Nachfrage <strong>und</strong> die regionale Unterstützung.<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Die Impulszentren stellen professionelle Infrastruktur <strong>und</strong> Dienst-<br />

leistungen sowie ein umfassendes Informations- <strong>und</strong> Kontaktnetzwerk<br />

zur Verfügung, initiieren die Verbesserung <strong>der</strong> F&E- <strong>und</strong> Ausbildungs-<br />

aktivitäten <strong>und</strong> steigern dadurch die Standortattraktivität für innovative<br />

Unternehmensgründungen <strong>und</strong> Unternehmensentwicklungen innerhalb<br />

<strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong> Zentren. Sie tragen damit in ihrer Region wesentlich<br />

zur Stimulierung <strong>der</strong> gesamten Wirtschaftsentwicklung – <strong>und</strong> somit<br />

auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen – bei.<br />

Am besten kommt dies dort zum Ausdruck, wo Technologiezentrums-<br />

Manager in die Beratung <strong>und</strong> Entscheidungsvorbereitung <strong>der</strong> regionalen<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiepolitik einbezogen werden <strong>und</strong> die Impuls-<br />

zentren zu einer wichtigen Technologie- <strong>und</strong> Innovationsdrehscheibe<br />

in <strong>der</strong> Region geworden sind.<br />

Einige Zentren wurden bzw. werden weiter ausgebaut bzw. haben das<br />

<strong>Potenzial</strong> für zukünftige Erweiterungen. Es wurde aber immer darauf<br />

geachtet, dass sich die Impulszentren nicht auf die Vermietung <strong>der</strong><br />

Zentrumsräumlichkeiten beschränken, son<strong>der</strong>n primär Impulsgeber<br />

für die Regionalentwicklung sind. So finanzieren sich die Zentren immer<br />

mehr über innovations- <strong>und</strong> kooperationsför<strong>der</strong>nde Projekte. Bei <strong>der</strong><br />

Auswahl <strong>der</strong> Zentrumsmanager <strong>und</strong> <strong>der</strong> personellen Ausstattung <strong>der</strong><br />

Zentren wird ein entsprechendes Qualifikationsniveau vorausgesetzt.<br />

Durch gemeinsame Abstimmungsmaßnahmen wird das Rollenver-<br />

ständnis weiter gestärkt, um die Übernahme zusätzlicher Aufgaben<br />

<strong>der</strong> regionalen Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologieför<strong>der</strong>ung zu stimulieren.<br />

Kenndaten<br />

Derzeit sind 18 Zentren in Betrieb, 3 im Bau <strong>und</strong> weitere in Prüfung<br />

o<strong>der</strong> Vorbereitung.<br />

39


40<br />

IMPULSZENTREN IN <strong>OÖ</strong><br />

TZ-Verband Innviertel<br />

• Techno-Z Braunau: erste <strong>und</strong> zweite Ausbaustufe in Betrieb<br />

• Techno-Z Ried: in Betrieb, nächste Ausbaustufe im Bau<br />

• TGZ Schärding: in Betrieb<br />

TZ Salzkammergut<br />

• TZ Gm<strong>und</strong>en: in Betrieb, nächste Ausbaustufe in Planung<br />

• TZ Bezirk Vöcklabruck (Attnang): in Betrieb<br />

• TZ Inneres Salzkammergut (Bad Ischl): im Bau<br />

• IZ Mondsee: in Prüfung<br />

TZ Mühlviertel<br />

• TZ Freistadt: in Betrieb<br />

• TDZ Donau-Böhmerwald (Neufelden/Haslach): in Betrieb<br />

• TZ Perg: in Betrieb<br />

• IZ Urfahr-Umgebung (Bad Leonfelden): Entscheidung noch nicht<br />

getroffen<br />

BRAUNAU<br />

� Bestehend 18<br />

� im Bau 3<br />

� geplant/in Prüfung 5<br />

Oktober 2003<br />

Region Steyr/Kirchdorf<br />

• FAZAT Steyr: in Betrieb<br />

BAD LEONFELDEN<br />

ROHRBACH<br />

� Neufelden<br />

� Haslach<br />

WELS<br />

� GTZ<br />

� BIZ<br />

WELS LAND<br />

SCHÄRDING<br />

RIED<br />

MONDSEELAND<br />

GMUNDEN<br />

ATTNANG<br />

BAD ISCHL<br />

GRIESKIRCHEN<br />

EFERDING<br />

KIRCHDORF<br />

• TIC Steyr: in Betrieb<br />

• TIZ Kirchdorf: in Betrieb<br />

• TDZ Ennstal (Reichraming): im Bau<br />

Zentralraum Linz/Wels/Hagenberg<br />

• TZ Linz: privatisiert<br />

• TECHCENTER Linz-Winterhafen: in Betrieb<br />

• GTZ Wels: in Betrieb<br />

• BIZ Wels: in Betrieb<br />

• TIZ St. Florian: in Betrieb, Baustufe II: im Bau, Baustufe III:<br />

vor Baubeginn<br />

LINZ<br />

• Logistikzentrum Enns-Hafen: in Betrieb<br />

• Softwarepark Hagenberg: in Betrieb, weitere Projekte in Vorbereitung<br />

• TIZ Landl-Grieskirchen: im Bau<br />

• IZ Eferding: in Prüfung<br />

� Technologiezentrum Wienerstraße<br />

� TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />

� Science Park Uni Linz<br />

ENNS<br />

STEYR<br />

REICHRAMING<br />

FREISTADT<br />

PERG<br />

HAGENBERG<br />

ST. FLORIAN<br />

� FAZAT Steyr<br />

� TIC Steyr<br />

• IZ Wels Land / Stadt: in Vorbereitung


➤ 18 Impulszentren (Technologie-, Grün<strong>der</strong>-, Innovations-<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungszentren) im Betrieb, 3 im Bau <strong>und</strong><br />

weitere in Prüfung o<strong>der</strong> Vorbereitung<br />

➤ Beim Ausbau auf 21 Einrichtungen werden auf 87.660 m2<br />

vermietbarer Fläche 656 Unternehmen mit 3.448 Beschäftigten<br />

tätig sein, davon 110 Jungunternehmen mit 282 Beschäftigten.<br />

➤ Die oö. Impulszentren sind primär Impulsgeber für die<br />

Regionalentwicklung <strong>und</strong> den Technologietransfer, ihr Fokus<br />

Impulszentren in <strong>OÖ</strong><br />

Zentren in Betrieb (18)<br />

Impulszentrum<br />

Technologiezentrum Linz, Wienerstraße<br />

Softwarepark Hagenberg 2)<br />

FAZAT Steyr<br />

Techno-Z Braunau 3)<br />

GTZ Wels<br />

TZ Freistadt<br />

TIZ St. Florian (Baustufe I <strong>und</strong> II) 4)<br />

TZ Gm<strong>und</strong>en<br />

Techno-Z Ried<br />

TGZ Schärding<br />

TZ Attnang<br />

Logistikzentrum Enns-Hafen<br />

TIC Steyr<br />

TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />

TIZ Kirchdorf<br />

TDZ Donau-Böhmerwald (Neufelden/Haslach)<br />

TZ Perg<br />

BIZ Wels<br />

Summe<br />

2) Bauteil Nord bezugsfertig im Jahr 2002<br />

3) Bauteil II bezugsfertig im Jahr 1997<br />

4) Bauteil II bezugsfertig ab Juni 2003<br />

Start<br />

1986<br />

1989<br />

1989<br />

1994<br />

1996<br />

1999<br />

1999<br />

2000<br />

2000<br />

2000<br />

2000<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2002<br />

2002<br />

2003<br />

2003<br />

Vermietbare<br />

Fläche (m2)<br />

8.500,00<br />

8.118,00<br />

4.500,00<br />

3.023,10<br />

5.800,00<br />

1.762,03<br />

3.300,00<br />

1.500,00<br />

1.788,00<br />

1.450,00<br />

1.500,00<br />

1.110,00<br />

3.000,00<br />

12.800,00<br />

2.672,00<br />

1.891,00<br />

2.300,00<br />

12.000,00<br />

77.014,13<br />

Invest.<br />

(Mio. €)<br />

11,70<br />

22,00<br />

10,00<br />

3,77<br />

5,50<br />

2,23<br />

4,98<br />

2,10<br />

2,20<br />

2,28<br />

2,24<br />

1,03<br />

6,10<br />

26,53<br />

3,52<br />

3,04<br />

5,48<br />

11,00<br />

125,7<br />

Unternehmen<br />

per<br />

30.6.03<br />

45<br />

33<br />

5<br />

28<br />

53<br />

14<br />

19<br />

25<br />

23<br />

16<br />

21<br />

11<br />

17<br />

52<br />

17<br />

15<br />

17<br />

31<br />

442<br />

liegt in <strong>der</strong> Vermittlung <strong>und</strong> Begleitung von Innovations-<br />

projekten <strong>und</strong> kooperationsför<strong>der</strong>nden Maßnahmen.<br />

➤ Die Qualität des Leistungsangebotes wird durch<br />

Benchmarking- <strong>und</strong> Koordinationsfunktionen sowie einen<br />

institutionalisierten Erfahrungsaustausch gesichert.<br />

Abteilungsleiterin: Mag. Karin Schachinger<br />

http://www.tmg.at/impulszentren<br />

Unternehmen<br />

bei Vollauslastung<br />

55<br />

40<br />

5<br />

31<br />

65<br />

15<br />

21<br />

28<br />

25<br />

18<br />

23<br />

11<br />

35<br />

56<br />

30<br />

27<br />

30<br />

60<br />

575<br />

Beschäftigte<br />

per 30.6.03<br />

450<br />

341<br />

112<br />

110<br />

270<br />

58<br />

90<br />

63<br />

70<br />

50<br />

50<br />

29<br />

92<br />

370<br />

72<br />

49<br />

73<br />

180<br />

2.529<br />

Beschäftigte<br />

bei Vollauslastung<br />

450<br />

400<br />

112<br />

160<br />

300<br />

60<br />

95<br />

67<br />

90<br />

60<br />

65<br />

29<br />

150<br />

430<br />

120<br />

85<br />

110<br />

350<br />

3.133<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Jungunternehmer<br />

per 30.6.03<br />

k.A.<br />

4<br />

0<br />

2<br />

14<br />

3<br />

4<br />

7<br />

7<br />

8<br />

4<br />

0<br />

6<br />

23<br />

8<br />

7<br />

11<br />

2<br />

110<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Beschäftigten<br />

in Jungunternehmen<br />

per 30.6.03<br />

k.A.<br />

8<br />

0<br />

2<br />

45<br />

8<br />

9<br />

11<br />

13<br />

16<br />

7<br />

0<br />

18<br />

72<br />

33<br />

16<br />

18<br />

6<br />

282<br />

41


Zentren im Bau (3) bzw. in Erweiterung (2)<br />

TZ Bad Ischl<br />

TIZ Landl-Grieskirchen<br />

TDZ Ennstal<br />

TIZ St. Florian (Baustufe III)<br />

Techno-Z Ried<br />

Summe<br />

42<br />

Impulszentrum<br />

Geplante Erweiterung (1)<br />

Impulszentrum<br />

TZ Gm<strong>und</strong>en<br />

Projekte in Prüfung (4)<br />

Impulszentrum<br />

Bad Leonfelden<br />

Eferding<br />

Mondsee<br />

Wels Land/Stadt<br />

Summe<br />

Gesamtzusammenstellung<br />

Impulszentrum<br />

Zentren in Betrieb (18)<br />

Zentren in Bau (3), in Erweiterung (2)<br />

Geplante Erweiterung (1)<br />

Gesamtsumme<br />

Vermietbare<br />

Fläche (m2)<br />

1.500,00<br />

3.728,00<br />

1.000,00<br />

2.300,00<br />

920,00<br />

9.448,00<br />

Vermietbare<br />

Fläche (m2)<br />

1.500,00<br />

Vermietbare<br />

Fläche (m2)<br />

1.500,00<br />

1.500,00<br />

1.500,00<br />

3.500,00<br />

8.000,00<br />

Vermietbare<br />

Fläche (m2)<br />

77.014,13<br />

9.448,00<br />

1.500,00<br />

87.962,13<br />

Invest.<br />

(Mio. €)<br />

125,7<br />

13,44<br />

2,60<br />

141,74<br />

Invest.<br />

(Mio. €)<br />

2,50<br />

5,00<br />

1,10<br />

3,44<br />

1,40<br />

13,44<br />

Invest.<br />

(Mio. €)<br />

Unternehmen per<br />

30.6.03<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Unternehmen per<br />

30.6.03<br />

Unternehmen<br />

bei Vollauslastung<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

1<br />

61<br />

Unternehmen<br />

bei Vollauslastung<br />

Beschäftigte<br />

per 30.6.03<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Beschäftigte<br />

per 30.6.03<br />

Beschäftigte bei<br />

Vollauslastung<br />

60<br />

65<br />

40<br />

40<br />

50<br />

255<br />

Beschäftigte bei<br />

Vollauslastung<br />

2,60 0 20 0 60<br />

Invest.<br />

(Mio. €)<br />

2,20<br />

2,20<br />

2,30<br />

6,50<br />

13,20<br />

Unternehmen<br />

per<br />

30.6.03<br />

442<br />

0<br />

0<br />

442<br />

Unternehmen per<br />

30.6.03<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Unternehmen<br />

bei Vollauslastung<br />

575<br />

61<br />

20<br />

656<br />

Unternehmen<br />

bei Vollauslastung<br />

20<br />

20<br />

20<br />

35<br />

95<br />

Beschäftigte<br />

per 30.6.03<br />

2.529<br />

0<br />

0<br />

2.529<br />

Beschäftigte<br />

bei Vollauslastung<br />

3.133<br />

255<br />

60<br />

3.448<br />

Beschäftigte<br />

per 30.6.03<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Jungunternehmer<br />

per 30.6.03<br />

110<br />

0<br />

0<br />

110<br />

Beschäftigte bei<br />

Vollauslastung<br />

65<br />

65<br />

60<br />

170<br />

360<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Beschäftigten<br />

in Jungunternehmen<br />

per 30.6.03<br />

282<br />

0<br />

0<br />

282


5.3 Bereich Cluster-Management<br />

5.3.1 Clusterland Oberösterreich<br />

Das „Strategische Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ legte die Basis für eine an<br />

den wirtschaftlichen <strong>und</strong> technologischen Stärkefel<strong>der</strong>n orientierte<br />

Innovationspolitik – seit 1998 wurden vom Land <strong>OÖ</strong> acht Cluster-<br />

Initiativen eingerichtet. Diese Netzwerke, an denen zum Berichtszeitpunkt<br />

über 1.400 Unternehmen, Forschungs- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />

beteiligt sind, stellen leistungsfähige Informations- <strong>und</strong> Kooperations-<br />

plattformen dar <strong>und</strong> stärken die Innovationskraft <strong>und</strong> die nationale wie<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> einzelnen Unternehmen nach-<br />

haltig. Die Cluster-Initiativen wirken als regional, national <strong>und</strong> inter-<br />

national vernetzte Wissensportale, indem sie die in <strong>der</strong> Region in Firmen<br />

<strong>und</strong> F&E-Einrichtungen vorhandenen Kompetenzen sichtbar machen,<br />

den Know-how-Transfer aktivieren <strong>und</strong> beschleunigen <strong>und</strong> durch ge-<br />

meinsame Maßnahmen <strong>und</strong> Projekte verstärken. Weiters sind sie als<br />

spezifische Innovationsdienstleister für die einzelnen Sektoren tätig,<br />

um die Erschließung von neuen Märkten <strong>und</strong> Technologien sowie die<br />

Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung <strong>der</strong> betrieblichen Leistungs-<br />

fähigkeit unmittelbar zu unterstützen. Die Cluster stellen daher Standort-<br />

<strong>und</strong> Technologiepolitik-Portale dar, die die diversen an<strong>der</strong>en Insti-<br />

tutionen, Programme <strong>und</strong> Maßnahmen über Kooperationen in ein ko-<br />

härentes Innovationssystem einbinden; in diesem Sinne fungieren sie<br />

als Innovationsportale.<br />

Die acht Cluster-Initiativen in <strong>der</strong> Reihenfolge ihrer Entstehung im<br />

Überblick:<br />

• Automobil-Cluster (AC): Fahrzeughersteller <strong>und</strong> automotive<br />

Zulieferbetriebe sowie die relevanten Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer<br />

<strong>und</strong> Dienstleister, Start: Juli 1998<br />

• Cluster Drive Technology (CDT): Hersteller, Zulieferer <strong>und</strong> spezifische<br />

Dienst-leistungsunternehmen im Bereich des Motoren- <strong>und</strong><br />

Antriebsstrangs, Start: März 1999<br />

• Kunststoff-Cluster (KC): Hersteller <strong>und</strong> Verarbeiter von Kunststoffen,<br />

Maschinen-, Formen- <strong>und</strong> Werkzeugbauer <strong>und</strong> Dienstleistungs-<br />

unternehmen, Start: April 1999<br />

• Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-Cluster (MHC): Hersteller von Möbeln <strong>und</strong><br />

Holzbauten sowie <strong>der</strong>en Zulieferer <strong>und</strong> spezifische Dienstleister,<br />

Start: Jänner 2000<br />

• Ökoenergie-Cluster (OEC): Unternehmen im Bereich <strong>der</strong><br />

erneuerbaren Energien <strong>und</strong> Energieeffizienztechnologien,<br />

Start: Jänner 2000<br />

• Lebensmittel-Cluster (LC): Lebensmittel erzeugende Betriebe,<br />

<strong>der</strong>en direkte <strong>und</strong> indirekte Zulieferer, F&E- <strong>und</strong> Qualifizierungs-<br />

einrichtungen, Start: August 2000<br />

• Ges<strong>und</strong>heits-Cluster (GC): Unternehmen im Bereich <strong>der</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitstechnologie, im Beson<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> Medizin- <strong>und</strong><br />

Rehatechnik, Start: März 2002<br />

• Mechatronik-Cluster (MC): Unternehmen im Bereich Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbau, Geräte- <strong>und</strong> Apparatebau, spezifische Technologie-<br />

Lieferanten <strong>und</strong> Dienstleister, Start: Jänner 2003<br />

Die <strong>TMG</strong> koordiniert sechs dieser acht Cluster-Initiativen, nämlich den<br />

AC, CDT, KC, MHC, GC <strong>und</strong> MC; die entsprechenden Cluster-Abteilungen<br />

mit insgesamt 39 Mitarbeitern sind im Bereich Cluster-Management<br />

organisiert. Der O.Ö. Energiesparverband ist Träger des OEC, die<br />

Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> betreut den LC.<br />

Die branchenspezifischen Service- <strong>und</strong> Managementleistungen <strong>der</strong><br />

Cluster-Initiativen orientieren sich an folgenden fünf Handlungsfel<strong>der</strong>n:<br />

1) Information <strong>und</strong> Kommunikation<br />

• Datenbanken mit detaillierten Unternehmensdaten <strong>und</strong><br />

Leistungsprofilen aller Partner<br />

• Laufende Firmenbesuche mit strukturierten Interviews<br />

• Leistungsverzeichnisse mit detaillierten Unternehmens- <strong>und</strong><br />

Leistungsdaten <strong>der</strong> Netzwerkpartner<br />

• Cluster-Homepages (www.automobil-cluster.at, www.cdt.at,<br />

www.kunststoff-cluster.at, www.m-h-c.at,<br />

www.oekoenergie-cluster.at, www.lebensmittel-cluster.at,<br />

www.ges<strong>und</strong>heits-cluster.at, www.mechatronik-cluster.at,<br />

www.clusterland.at)<br />

• Monatliche Info-Mails mit Branchen- <strong>und</strong> Netzwerkneuigkeiten<br />

• Quartalszeitschriften<br />

2) Qualifizierungen<br />

• Regelmäßige Fachveranstaltungen <strong>und</strong> Workshops als wichtige<br />

Kontakt- <strong>und</strong> Know-how-Börsen für die Unternehmen<br />

43


• Lernplattformen <strong>und</strong> Stammtische<br />

• Betriebs-, Baustellen- <strong>und</strong> Objektbesichtigungen<br />

• Analyse <strong>der</strong> branchenspezifischen Bildungsbedarfe<br />

• Zusammenarbeit mit den sektorrelevanten Forschungs- <strong>und</strong><br />

44<br />

Bildungseinrichtungen einschließlich <strong>der</strong> Unterstützung bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung neuer Lehrinhalte<br />

3) Kooperationen<br />

• Initiierung <strong>und</strong> Begleitung (Mo<strong>der</strong>ation, Projekt- <strong>und</strong> Konflikt-<br />

management) von Kooperationsprojekten zwischen Unternehmen<br />

<strong>und</strong> mit F&E- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />

• Kooperationsbörsen <strong>und</strong> Vermittlung von Anfragen <strong>und</strong> Angeboten<br />

(freie Kapazitäten, gemeinsamer Einkauf, etc.)<br />

• Einsatz des För<strong>der</strong>instrumentariums des Landes <strong>OÖ</strong> für innovative<br />

Kooperationsprojekte sowie Beteiligung an nationalen <strong>und</strong><br />

europäischen För<strong>der</strong>ungsprogrammen<br />

4) Marketing <strong>und</strong> PR<br />

• Regionale, nationale wie internationale Imagebildung für die<br />

Unternehmen des Sektors <strong>und</strong> das Netzwerk<br />

• Maßnahmen zur Stärkung des Branchenimages<br />

• Messepräsentationen im In- <strong>und</strong> Ausland<br />

• Werbeaktivitäten zur Standortpositionierung<br />

5) Internationalisierung<br />

• Vorstellung relevanter ausländischer Märkte <strong>und</strong> ihrer Spezifika<br />

in <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

• Organisation von Studienreisen<br />

• Technologiepräsentationen bei wichtigen Hauptk<strong>und</strong>en<br />

(„Türöffnerfunktion“ <strong>der</strong> Cluster-Initiativen)<br />

• Vertriebsunterstützung bei Exportaktivitäten<br />

• Vernetzung mit europäischen <strong>und</strong> außereuropäischen Regionen als<br />

Marktvorbereitung für die Cluster-Partner bzw. zur Identifikation<br />

von Technologieknoten mit forscherischer Exzellenz<br />

• Teilnahme an EU-Projekten mit an<strong>der</strong>en Regionen<br />

Die Cluster-Aktivitäten werden jeweils von einem Cluster-Manager<br />

<strong>und</strong> seinem Team geplant <strong>und</strong> umgesetzt. Der laufende Erfahrungs-<br />

<strong>und</strong> Wissensaustausch sowie die gemeinsamen Maßnahmen aller acht<br />

oö. Cluster-Initiativen finden im Rahmen <strong>der</strong> Kooperationsplattform<br />

„Clusterland <strong>OÖ</strong>“ statt, die von <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Bereichsleitung Cluster-<br />

Management eingerichteten Stabsstelle koordiniert wird. Die enge<br />

Abstimmung <strong>der</strong> Cluster-Aktivitäten mit dem Land <strong>OÖ</strong> sichert eine<br />

hohe Umsetzungsgeschwindigkeit <strong>und</strong> eine breite Sichtbarkeit <strong>und</strong><br />

Akzeptanz.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> arbeiten die Cluster-Teams eng mit den Abteilungen<br />

Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung <strong>und</strong> Marketing<br />

zusammen, um ansiedlungs- <strong>und</strong> erweiterungswillige Unternehmen<br />

optimal zu unterstützen. Auch mit <strong>der</strong> Upper Austrian Research (UAR)<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> CATT Innovation Management GmbH erfolgt ein laufen<strong>der</strong><br />

Austausch bzw. in zunehmendem Maße die Zusammenarbeit in kon-<br />

kreten F&E- <strong>und</strong> Technologietransfer-Projekten. Auch mit vielen weiteren<br />

Akteuren des Technologienetzwerks <strong>OÖ</strong>, vor allem mit den Kom-<br />

petenzzentren, den Impulszentren, den Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschul-<br />

Studiengängen <strong>und</strong> den Sozialpartnern werden gemeinsame Maß-<br />

nahmen wie z.B. Workshops <strong>und</strong> Veranstaltungen durchgeführt, um<br />

das Know-how dieser Netzwerkpartner – zielgerichtet auf die Bedürf-<br />

nisse des jeweiligen Wirtschaftssektors – sichtbar <strong>und</strong> verfügbar zu<br />

machen.<br />

Die Finanzierung <strong>der</strong> Cluster-Initiativen erfolgt <strong>der</strong>zeit zum Großteil<br />

durch das Land <strong>OÖ</strong> aus dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds, allerdings erhöhen<br />

die Cluster schrittweise ihren Selbstfinanzierungsanteil vor allem durch<br />

Leistungsbeiträge <strong>der</strong> Partnerunternehmen. Diese beinhalten eine<br />

Promotion Fee in <strong>der</strong> Höhe von 250 Euro für Kleinstunternehmen,<br />

500 Euro für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen (KMU) <strong>und</strong> 1.000 Euro<br />

für große Unternehmen, sowie Teilnahmegebühren bei Veranstaltungen,<br />

Sponsor- <strong>und</strong> Werbeeinnahmen <strong>und</strong> sonstige Leistungsverrechnungen.<br />

Mittelfristig streben die Cluster-Initiativen einen Selbstfinanzierungsgrad<br />

von 45 Prozent an, <strong>der</strong> auch dem durch Leistungsanalysen erhobenen<br />

Anteil an Aufgaben mit direkt den Unternehmen zurechenbarem, be-<br />

triebswirtschaftlichem Nutzen entspricht. Die übrigen 55 Prozent be-<br />

treffen Aufgaben zur Erzielung volkswirtschaftlicher Effekte (Anbahnung<br />

<strong>und</strong> Begleitung von Kooperationsprojekten, Know-how-Transfer zwischen<br />

Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Wirtschaft, Vernetzungstätigkeiten, Maß-<br />

nahmen zur Hebung des Branchenimages, Standortmarketing usw.),


wofür eine Finanzierung aus öffentlichen Mitteln gebührt. Eine weitere<br />

Anhebung des Selbstfinanzierungsgrades durch Erhöhung des Leis-<br />

tungsanteils mit betriebswirtschaftlichen Nutzeffekten sowie Beteiligung<br />

an geför<strong>der</strong>ten Projekten im Rahmen nationaler <strong>und</strong> europäischer Pro-<br />

gramme erscheint längerfristig möglich.<br />

Die nachstehende Grafik zeigt den bisherigen <strong>und</strong> geplanten Verlauf<br />

<strong>der</strong> Selbstfinanzierungsgrade:<br />

50 %<br />

45 %<br />

40 %<br />

35 %<br />

30 %<br />

25 %<br />

20 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

Selbstfinanzierungsgrade <strong>der</strong> Cluster-Initiativen<br />

(in %) 1998 bis 2009<br />

0 %<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

AC KC MHC GC MC<br />

Wichtige Know-how-Partner bei <strong>der</strong> strategischen Steuerung sind die<br />

Cluster-Beiräte. Der Beirat repräsentiert in seiner Zusammensetzung<br />

den jeweiligen Cluster-Sektor: Großunternehmen, kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen sowie Dienstleistungs- <strong>und</strong> Forschungspartner beschicken<br />

ein Expertenboard für die zielgenaue Ausrichtung <strong>der</strong> Maßnahmen im<br />

Cluster. Die Beiräte werden auf Vorschlag <strong>der</strong> Trägerorganisationen<br />

vom Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrat bestellt. Derzeit begleiten<br />

r<strong>und</strong> 70 Entscheidungsträger aus Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft die<br />

Aktivitäten <strong>der</strong> Branchennetzwerke.<br />

Die Kennzahlen des Clusterlandes<br />

Stand 01.11.2003<br />

Cluster-Kennzahlen<br />

Anzahl Partnerunternehmen<br />

Mitarbeiter (kum.)<br />

Umsatz (kum./Mrd. €)<br />

AC<br />

AUTOMOBIL<br />

CLUSTER<br />

300<br />

81.123<br />

16,20<br />

Die oö. Cluster-Initiativen stehen in laufendem Kontakt mit allen<br />

relevanten österreichischen Netzwerken; insbeson<strong>der</strong>e im Automobil-<br />

<strong>und</strong> im Holzbereich erfolgt eine regelmäßige Abstimmung <strong>der</strong> Aktivitäten<br />

bzw. werden auch kooperative Maßnahmen durchgeführt. Die oö.<br />

Cluster-Initiativen vernetzen sich zunehmend mit vergleichbaren<br />

Organisationen in an<strong>der</strong>en Regionen innerhalb <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong><br />

EU, dies im beson<strong>der</strong>en Maße durch die Teilnahme an Projekten <strong>der</strong><br />

Europäischen Kommission. Dieses Engagement kommt den mitwir-<br />

kenden Unternehmen insofern zugute, als sie dadurch Unterstützung<br />

in ihrer betrieblichen Leistungsfähigkeit, in <strong>der</strong> Erschließung von<br />

wichtigen Exportmärkten <strong>und</strong> im Zugang zu internationalen Forschungs-<br />

ergebnissen erhalten.<br />

Im Jahr 2001 führte die Technopolis Austria im Auftrag <strong>der</strong> Oö. Landes-<br />

regierung eine Interim-Evaluierung <strong>der</strong> Cluster-Initiativen in Oberöster-<br />

reich durch. Die ausgesprochen positiven Ergebnisse bestätigten die<br />

zielgerichteten <strong>und</strong> wirksamen Aktivitäten <strong>der</strong> oö. Cluster-Initiativen<br />

zum Nutzen <strong>der</strong> Unternehmen in <strong>der</strong> Region. Die Ergebnisse werden<br />

im Abschlussbericht zum „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />

dargestellt.<br />

Heute ist Oberösterreich europaweit führend in Bezug auf die wirt-<br />

schaftliche Vernetzung, keine an<strong>der</strong>e Region verfügt über ein <strong>der</strong>art<br />

gut etabliertes Kooperationsklima. Dadurch hat <strong>der</strong> Standort nicht nur<br />

einen erheblichen Imagegewinn erfahren, das B<strong>und</strong>esland gilt längst<br />

als Vorbild <strong>und</strong> Vorzeigemodell für innovative <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Cluster-Politik.<br />

Die Kennzahlen des Clusterlandes<br />

Mit über 1.400 Cluster-Partnern (Doppelzuordnungen nicht bereinigt)<br />

vereinigen die Cluster einen respektablen Anteil <strong>der</strong> Wirtschaftskraft<br />

des B<strong>und</strong>eslandes.<br />

MÖBEL & HOLZBAU<br />

HC<br />

GC<br />

CLUSTER<br />

GESUNDHEITS<br />

KC<br />

CLUSTER<br />

KUNSTSTOFF<br />

LC<br />

CLUSTER<br />

LEBENSMITTEL<br />

CLUSTER<br />

CDT<br />

DRIVE TECHNOLOGY CLUSTER<br />

CLUSTERC<br />

MECHATRONIK<br />

80<br />

26.862<br />

9,40<br />

284<br />

36.182<br />

7,15<br />

195<br />

18.199<br />

2,35<br />

131<br />

2.100<br />

0,22<br />

142<br />

9.682<br />

1,52<br />

197<br />

28.775<br />

4,32<br />

124<br />

17.348<br />

3,20<br />

∑<br />

1.453<br />

220.271<br />

44,36<br />

45


Cluster-Partner nach Unternehmensgröße <strong>und</strong> Herkunft<br />

88 Prozent <strong>der</strong> 1.453 Partnerunternehmen sind Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe<br />

<strong>und</strong> etwa 28 % <strong>der</strong> Cluster-Partner kommen aus an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

Unternehmen (UN)<br />

Kleine UN (< 50 MA)<br />

Mittlere UN (50-250 MA)<br />

Große UN (> 250 MA)<br />

Anteil KMU in %<br />

Anzahl oö UN<br />

Anteil oö UN in %<br />

46<br />

Cluster-Partner nach Unternehmensgröße <strong>und</strong> Herkunft<br />

Stand 01.11.2003<br />

Qualifizierung / Veranstaltungen<br />

AC<br />

AUTOMOBIL<br />

CLUSTER<br />

300<br />

133<br />

109<br />

58<br />

81<br />

183<br />

61<br />

Die große Teilnehmerzahl belegt die Aktualität <strong>und</strong> Qualität des in <strong>der</strong><br />

Regel kostenpflichtigen Qualifizierungsangebotes.<br />

Qualifizierung / Veranstaltungen<br />

Stand 01.11.2003<br />

Qualifizierung gesamt<br />

Veranstaltungen<br />

Teilnehmer<br />

Kooperationsprojekte <strong>der</strong> Cluster-Initiativen<br />

Kooperationsprojekte <strong>der</strong> Cluster-Initiativen<br />

Stand 01.11.2003<br />

Kooperationsprojekte<br />

Beteiligte Partner<br />

Abgeschlossene Projekte<br />

Beteiligte Partner<br />

Projektvolumen (Mio ¤)<br />

För<strong>der</strong>volumen (Mio ¤)<br />

Laufende Projekte<br />

Beteiligte Partner<br />

Projektvolumen (Mio ¤)<br />

För<strong>der</strong>volumen (Mio ¤)<br />

In Vorbereitung<br />

Beteiligte Partner<br />

AC<br />

AUTOMOBIL<br />

CLUSTER<br />

98<br />

5.534<br />

AC<br />

AUTOMOBIL<br />

CLUSTER<br />

54<br />

227<br />

38<br />

168<br />

11,05<br />

2,48<br />

6<br />

21<br />

2,11<br />

0,44<br />

10<br />

38<br />

MÖBEL & HOLZBAU<br />

HC<br />

GC<br />

CLUSTER<br />

GESUNDHEITS<br />

KC<br />

CLUSTER<br />

KUNSTSTOFF<br />

LC<br />

CLUSTER<br />

LEBENSMITTEL<br />

CLUSTER<br />

CDT<br />

DRIVE TECHNOLOGY CLUSTER<br />

CLUSTERC<br />

MECHATRONIK<br />

80<br />

37<br />

25<br />

18<br />

78<br />

35<br />

44<br />

284<br />

180<br />

68<br />

36<br />

87<br />

172<br />

60<br />

195<br />

148<br />

31<br />

16<br />

92<br />

160<br />

82<br />

131<br />

111<br />

12<br />

8<br />

94<br />

124<br />

95<br />

142<br />

102<br />

32<br />

8<br />

94<br />

115<br />

81<br />

197<br />

141<br />

35<br />

21<br />

89<br />

159<br />

81<br />

MÖBEL & HOLZBAU<br />

HC<br />

GC<br />

CLUSTER<br />

GESUNDHEITS<br />

KC<br />

CLUSTER<br />

KUNSTSTOFF<br />

LC<br />

CLUSTER<br />

LEBENSMITTEL<br />

CLUSTER<br />

CDT<br />

DRIVE TECHNOLOGY CLUSTER<br />

CLUSTERC<br />

MECHATRONIK<br />

15<br />

281<br />

62<br />

3.804<br />

62<br />

2.857<br />

35<br />

2.059<br />

98<br />

1.892<br />

29<br />

774<br />

MÖBEL & HOLZBAU<br />

HC<br />

GC<br />

CLUSTER<br />

GESUNDHEITS<br />

KC<br />

CLUSTER<br />

KUNSTSTOFF<br />

LC<br />

CLUSTER<br />

LEBENSMITTEL<br />

CLUSTER<br />

CDT<br />

DRIVE TECHNOLOGY CLUSTER<br />

CLUSTERC<br />

MECHATRONIK<br />

10<br />

33<br />

1<br />

4<br />

n.v.<br />

n.v.<br />

3<br />

9<br />

n.v.<br />

n.v.<br />

6<br />

20<br />

Bei den bisher abgewickelten Cluster-Kooperationsprojekten wurde<br />

mit Landesför<strong>der</strong>ungen von 8,42 Millionen Euro ein direktes Projekt-<br />

volumen von 34,68 Millionen Euro initiiert, was einem Faktor von etwa<br />

1:4 entspricht. Gemäß den stichprobenartig ermittelten Angaben <strong>der</strong><br />

beteiligten Projektpartner werden durch diese Projekte weitere Ausgaben<br />

(Maschinen, Material, Personal, usw.) ausgelöst, die den Hebelfaktor<br />

57<br />

259<br />

35<br />

155<br />

8,17<br />

1,73<br />

11<br />

54<br />

1,71<br />

0,48<br />

11<br />

50<br />

<strong>und</strong> dem Ausland <strong>und</strong> verstärken so die überregionale Zusammenarbeit,<br />

insbeson<strong>der</strong>e als K<strong>und</strong>en, Lieferanten, Forschungs- <strong>und</strong> Technologie-<br />

partner, etc.<br />

37<br />

168<br />

17<br />

82<br />

2,48<br />

0,84<br />

10<br />

44<br />

2,35<br />

0,67<br />

10<br />

42<br />

26<br />

98<br />

10<br />

48<br />

n.v.<br />

n.v.<br />

14<br />

43<br />

n.v.<br />

n.v.<br />

2<br />

7<br />

31<br />

112<br />

15<br />

58<br />

3,02<br />

0,86<br />

9<br />

28<br />

2,47<br />

0,57<br />

7<br />

26<br />

5<br />

15<br />

2<br />

6<br />

0,43<br />

0,14<br />

2<br />

6<br />

0,34<br />

0,11<br />

1<br />

3<br />

124<br />

64<br />

44<br />

16<br />

87<br />

104<br />

84<br />

9<br />

144<br />

5<br />

18<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

1<br />

4<br />

0,55<br />

0,10<br />

4<br />

14<br />

∑<br />

1.453<br />

916<br />

356<br />

181<br />

88%<br />

1.052<br />

72%<br />

∑<br />

408<br />

17.345<br />

∑<br />

225<br />

930<br />

118<br />

521<br />

25,15<br />

6,05<br />

56<br />

209<br />

9,53<br />

2,37<br />

51<br />

200<br />

auf etwa 1:6 erhöhen. Dementsprechend wurde durch die Cluster-<br />

Projekte in den letzten Jahren ein Innovationsvolumen von insgesamt<br />

r<strong>und</strong> 50 Millionen Euro bewegt.<br />

Jahrestagung <strong>der</strong> Cluster-Initiativen<br />

Der Höhepunkt im Clusterland <strong>OÖ</strong> ist die Jahrestagung <strong>der</strong> Cluster-


Initiativen. Diese hat sich in den letzten Jahren zum größten Wirtschafts-<br />

treffen in Oberösterreich entwickelt <strong>und</strong> besteht aus einem gemeinsamen<br />

Plenumsprogramm am Vormittag <strong>und</strong> den cluster-spezifischen Veran-<br />

staltungen am Nachmittag.<br />

Bisher standen bei den Jahrestagungen folgende Themen im Mittel-<br />

punkt:<br />

• Internationalisierung (1999)<br />

• Effiziente Strategieentwicklung durch Kooperation (2000)<br />

• Neue Märkte - Neue Technologien (2001)<br />

• Best Practice (2002)<br />

• Der K<strong>und</strong>e als Partner – Neue Märkte als strategische Chance (2003)<br />

In den folgenden Abschnitten 5.3.2 bis 5.3.7 werden die von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

koordinierten sechs Cluster-Initiativen in ihren Gr<strong>und</strong>zügen vorgestellt,<br />

die detaillierten Arbeitsergebnisse aller 8 Cluster-Initiativen sind im<br />

Abschlussbericht zum „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ (Band<br />

2 <strong>der</strong> Evaluierungsunterlagen) ausführlich dargestellt. Anschließend folgt<br />

eine Präsentation <strong>der</strong> geplanten branchenübergreifenden Themennetzwerke<br />

<strong>und</strong> eine alle Cluster-Initiativen umfassende <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong>.<br />

5.3.2 Automobil-Cluster<br />

Der Automobil-Cluster (AC) ist ein branchenübergreifendes Netzwerk<br />

von Unternehmen sowie Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungseinrichtungen<br />

im Bereich straßengeb<strong>und</strong>ener Fahrzeuge. Dazu gehören Pkw, Lkw,<br />

Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Spezialfahrzeuge sowie Motorrä<strong>der</strong>.<br />

Maschinen- u.<br />

Anlagenbauer<br />

Werkzeugbauer<br />

Formenbau<br />

AC<br />

AUTOMOBIL<br />

CLUSTER<br />

Quelle: <strong>TMG</strong>, MC-Datenbank<br />

Hersteller<br />

(OEM)<br />

Modul-System Lieferant<br />

(1st-Tier-Supplier)<br />

Baugruppen-Lieferant<br />

(2nd-Tier-Supplier)<br />

Einzelteil-Lieferant<br />

(3rd-Tier-Supplier)<br />

Technische Büros<br />

Seit dem Start im Juli 1998 hat sich <strong>der</strong> AC mit <strong>der</strong>zeit 300 Unternehmen<br />

zum größten automotiven Netzwerk in Österreich entwickelt. Die<br />

Leitbetriebe des AC sind in <strong>der</strong> nachstehenden Grafik dargestellt.<br />

Die umsatzstärksten Partner<br />

Logistik-<br />

Unternehmen<br />

Auszug aus 300 Partnerunternehmen<br />

EDV-<br />

Dienstleister<br />

Neben den zahlreichen Informations-, Qualifizierungs- <strong>und</strong> Koopera-<br />

tionsaktivitäten, die im Rahmen <strong>der</strong> fünf Handlungsfel<strong>der</strong> stattfinden,<br />

setzt <strong>der</strong> AC seinen Schwerpunkt auf die „Türöffnerfunktion“ für<br />

seine Partner bei internationalen Fahrzeugherstellern <strong>und</strong> System-<br />

lieferanten <strong>und</strong> stellt dabei sein Know-how über die Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Einkaufsprozesse <strong>der</strong> wichtigen Zielk<strong>und</strong>en den Netzwerkpartnern<br />

47


zur Verfügung. Durch die vom AC initiierten Technologiepräsentationen<br />

<strong>und</strong> vertriebsunterstützenden Maßnahmen haben Partnerunternehmen<br />

die Möglichkeit, mit potenziellen K<strong>und</strong>en in Kontakt zu treten <strong>und</strong> so<br />

die Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens darzustellen. Zahlreiche<br />

Geschäftskontakte zu Unternehmen wie Volkswagen, Audi, Scania <strong>und</strong><br />

PSA haben sich aus diesen Aktivitäten des AC für die Netzwerkpartner<br />

bereits ergeben.<br />

Um die österreichische automotive Industrie im internationalen Wett-<br />

bewerb bestmöglich zu präsentieren, wurde im Jahr 2000 die Austrian<br />

Automotive Association (AAA) gegründet. Im Rahmen dieser Vereinigung<br />

arbeiten die drei österreichischen Automobil-Cluster, ACstyria, AC<br />

Vienna Region <strong>und</strong> <strong>der</strong> AC, zusammen. Gemeinsam mit <strong>der</strong> Wirtschafts-<br />

kammer Österreich bereiten sie die Gründung <strong>der</strong> Austrian Automotive<br />

Association Service GmbH vor, die ab 2004 insbeson<strong>der</strong>e den ein-<br />

heitlichen <strong>und</strong> gemeinsamen Außenauftritt <strong>der</strong> Branche koordinieren<br />

<strong>und</strong> internationale Aktivitäten durchführen wird.<br />

Der AC ist vorbildhaft in <strong>der</strong> internationalen Vernetzung <strong>und</strong> pflegt<br />

intensive Kontakte mit vielen internationalen Regionen, im Beson<strong>der</strong>en<br />

mit Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Ungarn, Tschechien,<br />

Slowenien, Italien, Schweden <strong>und</strong> Frankreich, die Projektpartner in EU-<br />

Projekten sind.<br />

48<br />

➤ Der im Juli 1998 gestartete AC ist mit 300 Unternehmen<br />

das größte automotive Netzwerk in Österreich.<br />

➤ Der AC kooperiert mit dem ACstyria <strong>und</strong> dem AC Vienna Region<br />

in <strong>der</strong> Austrian Automotive Association (AAA).<br />

➤ Ein wichtiger Schwerpunkt ist die „Türöffnerfunktion“ bei<br />

Fahrzeugherstellern <strong>und</strong> Systemlieferanten.<br />

Cluster-Manager: Mag. Wolfgang Bittner<br />

http://www.automobil-cluster.at<br />

5.3.3 Cluster Drive Technology<br />

Die Antriebstechnik hat in Österreich eine lange Tradition. Österreich-<br />

ische Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen zählen hier zu den<br />

Technologieführern. Der Cluster Drive Technology (CDT) ist ein branchen-<br />

übergreifendes Netzwerk von <strong>der</strong>zeit 80 industriellen Leitbetrieben<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en direkten <strong>und</strong> indirekten Zulieferern im Bereich Motorenbau,<br />

Komponenten <strong>und</strong> Fertigungseinrichtungen. Er ist aus dem auf Initiative<br />

des BMWA im März 1999 gegründeten Cluster Diesel-Technologie<br />

hervorgegangen <strong>und</strong> legt einen beson<strong>der</strong>en Schwerpunkt auf alternative<br />

Antriebstechnologien. Die breitere Ausrichtung des Clusters kommt<br />

nun mit dem neuen Namen Cluster Drive Technology (seit März 2003)<br />

zum Ausdruck.<br />

CLUSTER<br />

CDT<br />

DRIVE TECHNOLOGY<br />

Quelle: <strong>TMG</strong>, CDT-Datenbank<br />

Die 10 umsatzstärksten CDT-Partner<br />

(Reihung nach dem Umsatz <strong>der</strong> Fahrzeugindustrie)<br />

Große Erwartungen werden in die Brennstoffzelle als Energiequelle<br />

<strong>der</strong> Zukunft gesetzt. Sowohl bei mobilen als auch stationären An-<br />

wendungen wird sie künftig konventionelle Technologien ergänzen<br />

o<strong>der</strong> gänzlich ersetzen. In mehreren Projekten, die national bzw. von<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kommission geför<strong>der</strong>t werden, finden einerseits<br />

eine Reihe von bewusstseinsbildenden Maßnahmen für die breite<br />

Öffentlichkeit <strong>und</strong> interessierte Unternehmen im Antriebsbereich statt,<br />

an<strong>der</strong>erseits werden in Forschungsprojekten konkrete Einsatzmöglich-<br />

keiten für Brennstoffzellen in Nischenmärkten untersucht <strong>und</strong> bis zur<br />

Marktreife entwickelt, so will z.B. die „Arbeitsgemeinschaft CDT Brenn-<br />

stoffzelle“ die Voraussetzungen für eine Serienproduktion von PEM-<br />

Brennstoffzellen schaffen <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lagen für <strong>der</strong>en mobilen Einsatz<br />

entwickeln.<br />

Das Cluster-Management wird vom AC wahrgenommen.


➤ Der auf Initiative des BMWA im März 1999 gestartete Cluster<br />

Diesel-Technologie hat seinen Schwerpunkt auf alternative<br />

Antriebstechnologien verlagert <strong>und</strong> entsprechend die<br />

Bezeichnung auf Cluster Drive Technology geän<strong>der</strong>t.<br />

➤ Mittelpunkt <strong>der</strong> Cluster-Aktivitäten ist die Brennstoffzelle in<br />

mobilen <strong>und</strong> stationären Anwendungen.<br />

➤ Der CDT wird vom AC geführt.<br />

Cluster-Manager: Mag. Wolfgang Bittner<br />

http://www.cdt.at<br />

P R O D U K T E / A N W E N D U N G E N<br />

Maschinen <strong>und</strong><br />

Werkzeuge<br />

Rohstoffe <strong>und</strong><br />

Additive<br />

Rohre<br />

Rohrsysteme<br />

Weich-Verpack.<br />

Folien<br />

Profile<br />

Fenstersysteme<br />

Erdbauanwendungen<br />

Hartverpack.<br />

Transportbehältnisse<br />

Fasern<br />

Bändchen, Seile<br />

Techn. Anwend.<br />

Flugzeugbau<br />

Fahrzeugbau<br />

Techn. Anwend.<br />

Industrie, Bau, ...<br />

Haushaltsartikel<br />

Büroartikel<br />

Sport- <strong>und</strong><br />

Freizeitartikel<br />

Fussböden<br />

Verkleidungen<br />

An<strong>der</strong>e<br />

5.3.4 Kunststoff-Cluster<br />

Die Kunststoff-Branche hat in Oberösterreich seit vielen Jahren Tradition<br />

<strong>und</strong> Weltgeltung. Das ständig wachsende Technologie-Know-how in<br />

diesem Bereich hat ein Umfeld für hochinnovative Betriebe geschaffen.<br />

Deren Wettbewerbsfähigkeit wird durch den Kunststoff-Cluster (KC),<br />

<strong>der</strong> am 1. April 1999 gestartet ist, zusätzlich unterstützt. Folgende<br />

thematische Bereiche adressiert <strong>der</strong> KC mit seinen Aktivitäten:<br />

K U N S T S T O F F - C L U S T E R<br />

Spritzgießen<br />

Extrudieren Thermoformen<br />

Umformen<br />

T E C H N O L O G I E<br />

Blasformen Schäumen Pressen<br />

gießen<br />

Laminieren<br />

Gfk-Verarbeitung<br />

Schweißen Spanabheb.<br />

Bedrucken Berarbeitung<br />

Bedampfen Formgebung<br />

Lackieren<br />

Kalandrieren<br />

Aufbereiten<br />

Recyclieren<br />

An<strong>der</strong>e<br />

49


Der KC ist heute mit über 280 Partnern das größte österreichische<br />

Netzwerk <strong>der</strong> Branche. Diese Unternehmen finden ihre Abnehmer sehr<br />

häufig in <strong>der</strong> Automobil-, Medizintechnik- <strong>und</strong> Konsumgüterbranche<br />

– also wie<strong>der</strong>um starken oö. Sektoren – <strong>und</strong> stellen mit ihrer innovativen<br />

Kompetenz ein wichtiges Rückgrat <strong>der</strong> gesamten Wirtschaft des<br />

B<strong>und</strong>eslandes dar.<br />

50<br />

KC<br />

KUNSTSTOFF<br />

CLUSTER<br />

Quelle: <strong>TMG</strong>, KC-Datenbank<br />

Die umsatzstärksten KC-Partner<br />

(Reihung nach dem Umsatz <strong>der</strong> Kunststoff-Industrie)<br />

Der KC als Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsplattform liefert seinen<br />

Partnern nicht nur aktuelle Brancheninformationen, son<strong>der</strong>n betreibt<br />

auch nationale <strong>und</strong> internationale Imagepflege. Ein wichtiger Schwer-<br />

punkt im Cluster ist die Planung <strong>und</strong> Durchführung hochspezifischer<br />

Fachtagungen, durch die <strong>der</strong> Zugang <strong>der</strong> Unternehmen zu den neuesten<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Technologieerkenntnissen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Austausch mit<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen Experten laufend ermöglicht wird. Dies<br />

ist im Beson<strong>der</strong>en für die vielen kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />

von großer Bedeutung.<br />

Eine weitere wichtige Priorität des KC ist die Initiierung, Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Betreuung von Kooperationsprojekten zwischen Unternehmen<br />

sowie Unternehmen <strong>und</strong> Technologietransfer-Einrichtungen. Technologie-<br />

projekte, in denen neue Produkte o<strong>der</strong> Verfahren entwickelt werden,<br />

nehmen dabei eine Vorrangstellung ein.<br />

Um den Zugang <strong>der</strong> KC-Partner zu regionalen, nationalen <strong>und</strong> interna-<br />

tionalen Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungserkenntnissen zu ermög-<br />

lichen, gestaltet <strong>der</strong> KC das Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> mit (z.B. Fach-<br />

hochschul-Studiengänge, Transfercenter für Kunststofftechnik <strong>der</strong><br />

Upper Austrian Research) <strong>und</strong> vernetzt sich intensiv mit ausländischen<br />

Kunststoff-Initiativen.<br />

➤ Der KC wurde im April 1999 gestartet <strong>und</strong> ist heute mit über<br />

280 Partnern das größte österreichische Netzwerk <strong>der</strong> Branche.<br />

➤ Als technologieorientierter Cluster fungiert <strong>der</strong> KC als<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsplattform <strong>und</strong> Initiator von<br />

Kooperationsprojekten zur Technologieentwicklung.<br />

Cluster-Manager: Dipl.-Ing. (FH) Werner Pamminger<br />

http://www.kunststoff-cluster.at<br />

5.3.5 Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-Cluster<br />

Der Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-Cluster (MHC) ist die Informations- <strong>und</strong> Ko-<br />

operationsplattform für Unternehmen <strong>der</strong> industriellen <strong>und</strong> gewerblichen<br />

Möbelfertigung, des Holzbaus <strong>und</strong> <strong>der</strong> relevanten Zulieferbereiche.<br />

Das Möbel- <strong>und</strong> Holzbaunetzwerk<br />

Nummer Eins bei Möbel


Starke <strong>Potenzial</strong>e im Holzbau<br />

Leistungsfähiges Zuliefernetzwerk<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, F&E<br />

Mit r<strong>und</strong> 200 mitwirkenden Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />

ist <strong>der</strong> MHC das größte österreichische Netzwerk in diesem Bereich.<br />

MÖBEL & HOLZBAU<br />

HC<br />

CLUSTER<br />

Quelle: <strong>TMG</strong>, MHC-Datenbank<br />

Die 20 umsatzstärksten MHC-Partner<br />

(Reihung nach dem Umsatz im Möbel- <strong>und</strong> Holzbausektor)<br />

Der MHC orientiert sich wie die weiteren Cluster-Initiativen unmittelbar<br />

an den Bedürfnissen <strong>der</strong> mitwirkenden Firmen. So liegt für die mittel-<br />

ständischen Unternehmen des Möbelsektors eine beson<strong>der</strong>e Heraus-<br />

for<strong>der</strong>ung im Bereich <strong>der</strong> Internationalisierung. Der MHC sieht seine<br />

Aufgabe darin, Exportaktivitäten <strong>der</strong> Netzwerkpartner verstärkt zu<br />

för<strong>der</strong>n, grenzüberschreitende Maßnahmen auszubauen <strong>und</strong> die Partner<br />

auf ihrem Weg in neue Märkte zu unterstützen. Die Umsetzung erfolgt<br />

durch gemeinsame Messebesuche, Kontakte zu ausländischen Ver-<br />

bänden, Inhouse-Präsentationen <strong>und</strong> so genannte „Türöffneraktionen“.<br />

Bei den kleineren Unternehmen im Bereich <strong>der</strong> Möbelfertigung<br />

stellen eher die Produktentwicklung <strong>und</strong> Vermarktung Schwerpunkte<br />

dar. Für die Unternehmen des Holzbausektors sind Qualifizierung<br />

<strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e imagebildende Maßnahmen eine wichtige Unter-<br />

stützung.<br />

Durch die Aktivitäten des MHC sind zahlreiche Kooperationsprojekte<br />

initiiert <strong>und</strong> umgesetzt worden, an denen vor allem kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen mitgewirkt haben. Mehrere innovative Produktentwick-<br />

lungen im Möbelsektor sind das Ergebnis. Im Holzbau wurden Schwer-<br />

punkte in <strong>der</strong> Entwicklung von Passivhauskonzepten <strong>und</strong> im Einsatz<br />

neuer Materialien gesetzt.<br />

Der MHC arbeitet eng mit den an<strong>der</strong>en österreichischen Cluster-<br />

Initiativen im Holzbereich zusammen, dabei werden Aktivitätenpro-<br />

51


gramme abgestimmt <strong>und</strong> län<strong>der</strong>übergreifende Kooperationsprojekte<br />

mit Unternehmen durchgeführt. Die Vernetzung mit ausländischen<br />

Initiativen, insbeson<strong>der</strong>e mit nord- <strong>und</strong> osteuropäischen Län<strong>der</strong>n, ist<br />

eine zunehmend wichtige Aufgabe des MHC, um als „scout“ für mittel-<br />

ständische Unternehmen auf ihrem Weg in neue Märkte zu wirken.<br />

52<br />

➤ Der im Jänner 2000 gegründete MHC mit seinen 200 Partnern<br />

ist das größte österreichische Netzwerk in seiner Branche.<br />

➤ Er fokussiert seine Aktivitäten auf den Möbelsektor <strong>und</strong> den<br />

Holzbau mit durchaus unterschiedlichen Aufgabenstellungen.<br />

➤ Der MHC kooperiert mit an<strong>der</strong>en österreichischen Cluster-<br />

Initiativen im Holzbereich.<br />

Cluster-Manager: Mag. Gernot Kammerhofer<br />

http://www.m-h-c.at<br />

5.3.6 Ges<strong>und</strong>heits-Cluster<br />

Der Ges<strong>und</strong>heits-Cluster ist ein branchenübergreifendes Netzwerk für<br />

Unternehmen im Bereich <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnologie, wobei den<br />

Bereichen <strong>der</strong> Medizin- <strong>und</strong> Rehabilitationstechnik aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> oö.<br />

Firmenstruktur ein beson<strong>der</strong>es Gewicht zukommt. Die nachstehende<br />

Abbildung zeigt das breite Feld <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnologie <strong>und</strong> die<br />

thematischen Fel<strong>der</strong> des GC:<br />

<strong>Struktur</strong> des<br />

Ges<strong>und</strong>heits-Clusters<br />

Vertrieb<br />

Hersteller<br />

Komponenten<br />

Lieferant<br />

Rohmaterial<br />

Lieferant<br />

Medizintechnische Geräte<br />

Krankenhäuser<br />

Alten- <strong>und</strong> Pflegeheime,<br />

Reha-Zentren, Kuranstalten<br />

Pharma- <strong>und</strong> Biotechnologie<br />

Anlagen <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

Spez. Dienstleistungen<br />

Med. Bedarfsprodukte<br />

Heilbehelfe<br />

F&E- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />

Seit dem Start im März 2002 konnten knapp 200 Unternehmen als<br />

Partner gewonnen werden. 89 % sind Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe, 71 %<br />

<strong>der</strong> Unternehmen beschäftigen sogar weniger als 50 Mitarbeiter.<br />

GC<br />

GESUNDHEITS<br />

CLUSTER<br />

Quelle: <strong>TMG</strong>, GC-Datenbank<br />

Die umsatzstärksten GC-Partner<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsbranche befindet sich in einem zukunftsträchtigen<br />

Wachstumsmarkt, <strong>der</strong> durch die steigende Lebenserwartung <strong>und</strong> die<br />

höheren Anfor<strong>der</strong>ungen an das Ges<strong>und</strong>heitssystem bestimmt wird.<br />

Um oö. Unternehmen den Einstieg in diesen Wirtschaftsbereich zu er-<br />

möglichen, ist einerseits <strong>der</strong> Zugang zu Marktinformationen von<br />

beson<strong>der</strong>er Bedeutung, an<strong>der</strong>erseits ist <strong>der</strong> Anschluss an die inter-<br />

nationalen Technologiestandards <strong>und</strong> einschlägige Forschungs-<br />

einrichtungen essenziell, um mit innovativen Produktentwicklungen<br />

national <strong>und</strong> international zu reüssieren. Die Schwerpunkte werden<br />

dabei auf die Stärkung <strong>der</strong> Hersteller <strong>und</strong> Zulieferer im Medizingeräte-<br />

markt, den Aufbau einer Technologie- <strong>und</strong> Forschungsplattform<br />

für Pharma- <strong>und</strong> Biotechnologie, den Ausbau <strong>der</strong> Gerontotechnologie<br />

bzw. <strong>der</strong> Dienstleistungen im Heimpflegemarkt sowie auf eine Plattform<br />

zu Vernetzung <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen für die Optimierung <strong>der</strong><br />

Zulieferkette gelegt. Im Leistungsprofil des GC nehmen daher neben<br />

den wichtigen Informationsaktivitäten die Bereiche Qualifizierung<br />

<strong>und</strong> Kooperation eine vorrangige Position ein. In Zusammenarbeit<br />

von Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen wurden <strong>und</strong> werden<br />

neue medizinische Geräte <strong>und</strong> Apparate entwickelt. Im Themenbereich<br />

Marketing <strong>und</strong> PR wird schwerpunktmäßig das Thema <strong>der</strong> Heimpflege


earbeitet, um die Leistungen <strong>der</strong> GC-Partner für die K<strong>und</strong>en dieses<br />

Bereichs sichtbar zu machen <strong>und</strong> die Firmen in <strong>der</strong> Markterschließung<br />

zu unterstützen. Damit positioniert sich <strong>der</strong> GC im Homecare-Markt<br />

genau an <strong>der</strong> Schnittstelle zwischen <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> den institu-<br />

tionellen <strong>und</strong> privaten Endverbrauchern <strong>und</strong> kooperiert dabei mit allen<br />

relevanten Einrichtungen des Sektors.<br />

Die internationale Vernetzung ist für den GC ein wichtiges Thema,<br />

da damit für die Unternehmen <strong>der</strong> Region <strong>der</strong> Zugang zu Know-how-<br />

Quellen, z.B. in <strong>der</strong> Biotechnologie, erschlossen wird, an<strong>der</strong>erseits er-<br />

fahren die GC-Partner eine Unterstützung in ihrer Marktbearbeitung,<br />

indem sie über Funktionsweise <strong>und</strong> Spielregeln dieser häufig stark<br />

reglementierten Märkte informiert werden.<br />

➤ Der GC ist seit März 2002 in <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnologie<br />

(Medizin- <strong>und</strong> Rehatechnik) als Innovationsmotor tätig; er<br />

betreut 200 Unternehmen.<br />

➤ Er konzentriert seine Aktivitäten auf den Marktzugang für seine<br />

Partner <strong>und</strong> die Technologieentwicklung.<br />

Cluster-Manager: Ing. Gerhard Schaufler<br />

http://www.ges<strong>und</strong>heits-cluster.at<br />

5.3.7 Mechatronik-Cluster<br />

Der Mechatronik-Cluster (MC) ist die Informations- <strong>und</strong> Kooperations-<br />

plattform für Unternehmen des Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbaus, des<br />

Mechanik<br />

Elektronik<br />

Informatik<br />

Automatisierung<br />

Kommunikationstechnik<br />

Maschinenbau<br />

Anlagenbau<br />

Geräte-/Apparatebau<br />

Technologieanbieter<br />

F&E-/Bildungseinrichtungen<br />

CLUSTER<br />

Geräte- <strong>und</strong> Apparatebaus, für spezi-<br />

C<br />

MECHATRONIK<br />

fische Komponenten- <strong>und</strong><br />

Technologieanbieter, Dienst-<br />

leister sowie F&E- <strong>und</strong><br />

Bildungseinrichtungen.<br />

Der MC nahm seine Aktivitäten im Jänner 2003 auf <strong>und</strong> konnte bisher<br />

über 120 Unternehmen zur Mitwirkung gewinnen. Die nachstehende<br />

Grafik, die die umsatzstärksten Firmen des Clusters abbildet, zeigt<br />

eindrucksvoll, dass es in <strong>der</strong> kurzen Zeit gelungen ist, die Leitbetriebe<br />

im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau in Oberösterreich in diesem achten<br />

oö. Netzwerk zu versammeln.<br />

MECHATRONIK<br />

CLUSTERC<br />

Quelle: <strong>TMG</strong>, MC-Datenbank<br />

Die 20 umsatzstärksten MC-Partner<br />

(Reihung nach dem Umsatz im Bereich Mechatronik)<br />

Die Integration von bislang zumeist getrennt betrachteten Tech-<br />

nologien, die unter dem Begriff Mechatronik verstandene Verschmelzung<br />

von Mechanik, Elektronik <strong>und</strong> Informatik, stellt alle Beteiligten vor neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Bereichsübergreifende Entwicklungs- <strong>und</strong> Service-<br />

leistungen sind gefor<strong>der</strong>t, da <strong>der</strong> Wertschöpfungsanteil nicht-mecha-<br />

nischer Komponenten kontinuierlich steigt. Neue, leichtere Werkstoffe<br />

<strong>und</strong> die Miniaturisierung von Bauteilen beschleunigen den Einsatz<br />

mechatronischer Komponenten. Zudem müssen sich Maschinenbauer<br />

gestiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen von K<strong>und</strong>enseite, wie <strong>der</strong> Bereitstellung<br />

kompletter Fertigungslinien anstelle von Einzelmaschinen, stellen. Dies<br />

bringt für den traditionell starken oö. Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbausektor<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Unternehmen des Sektors beliefern mit ihren Maschinen <strong>und</strong> An-<br />

lagen sehr häufig oö. Firmen, die in an<strong>der</strong>en Branchen, z.B. Fahrzeug-<br />

bau, Metall-, Kunststoff- <strong>und</strong> Holzbearbeitung, tätig sind. Damit stellen<br />

sie – ähnlich wie die Partner des KC – ein wichtiges technologisches<br />

Rückgrat <strong>der</strong> gesamten Wirtschaft <strong>der</strong> Region dar.<br />

Die Aktivitäten des MC konzentrieren sich in <strong>der</strong> Anfangsphase auf<br />

den Aufbau einer leistungsfähigen Informations- <strong>und</strong> Kommunika-<br />

53


tionsplattform, um die Kompetenzen in <strong>der</strong> Region sichtbar <strong>und</strong><br />

transparent zu machen <strong>und</strong> die Netzwerkbildung zu ermöglichen.<br />

Neben den zahlreichen Qualifizierungsmaßnahmen, in denen regio-<br />

nale, nationale <strong>und</strong> internationale Experten meist technologisch orien-<br />

tierte Themen erschließen, stellt die Initiierung <strong>und</strong> Begleitung von<br />

Kooperationsprojekten, <strong>der</strong>en Inhalt die Entwicklung neuer Produkte<br />

bzw. die Optimierung von Produktions- <strong>und</strong> Wissensmanagement-<br />

prozessen ist, einen wichtigen Schwerpunkt dar. Durch gemeinschaft-<br />

liche Marketing- <strong>und</strong> Imagebildungsmaßnahmen positioniert sich<br />

<strong>der</strong> MC mit seinen Partnern. Erste Kontakte zu ausländischen Regionen<br />

wurden in <strong>der</strong> Startphase dieses jüngsten Netzwerks bereits geknüpft.<br />

54<br />

➤ Als jüngster Cluster im Jänner 2003 gegründet, vereinigt <strong>der</strong><br />

MC Unternehmen des Maschinen- <strong>und</strong> Anlagen-, Geräte- <strong>und</strong><br />

Apparatebaus.<br />

➤ Er hat in kurzer Zeit mit 120 Unternehmen die Leitbetriebe <strong>der</strong><br />

Branche zur Mitarbeit gewonnen.<br />

Cluster-Manager: Mag. Christian Weinberger<br />

http://www.mechatronik-cluster.at<br />

5.3.8 Branchenübergreifende<br />

Themennetzwerke<br />

Durch die acht Cluster-Initiativen wurden in den letzten Jahren sehr<br />

wirksame Branchenplattformen gebildet, die jeweils die Unternehmen<br />

des Sektors – kleine, mittlere <strong>und</strong> große – sowie die relevanten<br />

Dienstleister, Forschungs- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen zusammenführen<br />

<strong>und</strong> zum Wissensaustausch <strong>und</strong> zur konkreten Kooperation in innovativen<br />

Projekten animieren. Die Cluster stellen vertikale Netzwerke dar, da<br />

sie die am Entwicklungs- <strong>und</strong> Produktionsprozess beteiligten Akteure<br />

aller Zulieferstufen umfassen. Der unternehmensübergreifende<br />

Wissensaustausch erfolgt bislang nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> zahlreichen<br />

Cluster-Aktivitäten sehr stark innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Branchen-<br />

komplexe.<br />

Zahlreiche Themenbereiche <strong>der</strong> betrieblichen Leistungserstellung,<br />

die die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Kompetenz positiv<br />

beeinflussen, sind nicht unbedingt o<strong>der</strong> nur bedingt branchen-<br />

spezifisch. Vielfach können die Erfahrungen <strong>und</strong> „best practice“-<br />

Beispiele einer Branche zum Vorteil für Unternehmen eines weiteren<br />

Sektors genutzt werden: So können die Kompetenzen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

<strong>der</strong> Autozulieferer in <strong>der</strong> Produktionsoptimierung ein wertvoller Bench-<br />

mark für Unternehmen an<strong>der</strong>er Sektoren sein, das Logistik-Know-how<br />

<strong>der</strong> Lebensmittelfirmen kann einen wichtigen Input für weitere Branchen<br />

darstellen usw.<br />

Die Aktivierung dieses intersektoriellen <strong>und</strong> damit branchenüber-<br />

greifenden Lernprozesses steht im Mittelpunkt <strong>der</strong> vier Themennetz-<br />

werke, die im Rahmen des „Regionalen Innovationssystems Ober-<br />

österreich – RIO“, einem Maßnahmenprogramm, das beim Europäischen<br />

Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) im Mai 2003 zur Kofinanzierung<br />

eingereicht wurde, ab dem Jahr 2004 umgesetzt werden sollen.<br />

Diese vier Themenbereiche werden im Folgenden kurz beschrieben:<br />

• Netzwerk Humanressourcen (HR)<br />

Die technologische Leistungsfähigkeit unseres B<strong>und</strong>eslandes hängt<br />

von einer starken Wirtschaft <strong>und</strong> leistungsfähigen Betrieben <strong>und</strong> damit<br />

von <strong>der</strong> Verfügbarkeit qualifizierter Kräfte <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Engagement<br />

im Unternehmen ab. Ziel des Netzwerks Humanressourcen ist, die<br />

Kompetenz <strong>der</strong> mitwirkenden Unternehmen im Einsatz von inno-<br />

vativen HR-Instrumenten (z.B. E-Learning-Tools, flexible Arbeitszeit-<br />

modelle, Mitarbeiterpartizipation etc.) zu stärken, indem durch Quali-<br />

fizierungsmaßnahmen die neuesten Entwicklungen <strong>und</strong> Technologien<br />

im Themenbereich aufgezeigt <strong>und</strong> „best-practice“-Beispiele transparent<br />

gemacht werden. Bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Aktivitäten wird eine enge<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz, den privaten<br />

<strong>und</strong> öffentlichen Bildungseinrichtungen sowie einschlägigen Beratungs-<br />

unternehmen angestrebt.<br />

• Netzwerk Forschung – Technologie – Innovation (FTI)<br />

Die aktive <strong>und</strong> bewusste Gestaltung von unternehmerischen F&E-<br />

10 TRIZ = Theory of Inventive Problem Solving (www.triz-journal.com)


Aktivitäten setzt voraus, dass die entsprechenden Tools <strong>und</strong> Instru-<br />

mente (z.B. Methoden des Innovationsmanagement, TRIZ10 – Methode<br />

zur systematischen Generierung von Innovationen, Patentrecht, IPR<br />

usw.) bekannt sind <strong>und</strong> Anwendung finden. Weiters können das Wissen<br />

um die Leistungen <strong>der</strong> heimischen Forschungseinrichtungen <strong>und</strong><br />

die enge Zusammenarbeit mit diesen die innovatorische Qualität <strong>und</strong><br />

Geschwindigkeit positiv beeinflussen.<br />

Ziel des Netzwerks FTI ist, die Kompetenz <strong>der</strong> mitwirkenden Unter-<br />

nehmen in <strong>der</strong> Planung <strong>und</strong> Umsetzung ihrer F&E-Prozesse zu<br />

stärken <strong>und</strong> eine engere Zusammenarbeit mit den oö. Forschungsein-<br />

richtungen durch den Transfer von F&E-Ergebnissen zu bewirken. Dies<br />

soll mit Qualifizierungsmaßnahmen <strong>und</strong> Pilotprojekten erreicht werden.<br />

Diese Fähigkeit zur Innovation ist insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf die<br />

Erweiterung <strong>der</strong> EU für die heimische Wirtschaft von Bedeutung. Bei<br />

<strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen im Rahmen des Netzwerks FTI kommt<br />

beson<strong>der</strong>s den heimischen universitären <strong>und</strong> außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen sowie den Intermediären <strong>und</strong> Transferagenten<br />

(z.B. CATT, TIM) eine beson<strong>der</strong>e Rolle zu.<br />

• Netzwerk Logistik<br />

Die Gestaltung <strong>und</strong> Optimierung von inner- <strong>und</strong> überbetrieblichen<br />

Informations- <strong>und</strong> Materialflüssen erlangt eine immer größere<br />

Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> heimischen Unternehmen.<br />

Durch das Themennetzwerk Logistik soll die Logistikkompetenz <strong>der</strong><br />

mitwirkenden Firmen gestärkt werden; <strong>der</strong> Zugang zu Forschungs-<br />

erkenntnissen <strong>und</strong> Experten-Know-how, die Qualifizierung von Mit-<br />

arbeitern <strong>und</strong> die Umsetzung von Logistikprojekten stehen im Vor<strong>der</strong>-<br />

gr<strong>und</strong>. Die geplanten Aktivitäten im Netzwerk Logistik werden in<br />

Kooperation mit dem Verein Netzwerk Logistik, <strong>der</strong> Johannes Kepler<br />

Universität Linz, dem FH-Studiengang „Internationales Logistikmanage-<br />

ment“ in Steyr <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> umgesetzt.<br />

• Netzwerk Design & Medien<br />

Design wird neben dem technischen Niveau <strong>und</strong> ökonomischen<br />

Faktoren immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil bei<br />

<strong>der</strong> Entwicklung von Produkten (Industriedesign) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Darstellung<br />

von Information (Informations- <strong>und</strong> Mediendesign). Die Stärkung<br />

<strong>der</strong> Kompetenz <strong>der</strong> heimischen Unternehmen im Bereich des Designs<br />

<strong>und</strong> im professionellen Umgang mit Medientechnologien ist Ziel<br />

dieser Netzwerkaktivitäten. Die geplanten Aktivitäten sollen in enger<br />

Kooperation mit <strong>der</strong> Universität für künstlerische <strong>und</strong> industrielle Ge-<br />

staltung Linz, <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz, dem Fachhoch-<br />

schul-Studiengang „Medientechnik <strong>und</strong> -design“, dem Design Transfer<br />

Center, <strong>der</strong> Österreichischen Designstiftung, <strong>der</strong> ARGE Kreativitäts-<br />

wirtschaft <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Österreich umgesetzt werden.<br />

In diesen vier branchenübergreifenden Netzwerken sind bewusst-<br />

seinsbildende <strong>und</strong> qualifizierende Maßnahmen sowie die Durch-<br />

führung von Pilotprojekten durch ein Zusammenwirken <strong>der</strong> Akteure<br />

im Technologienetzwerk <strong>und</strong> <strong>der</strong> Regionalmanagements in Oberöster-<br />

reich vorgesehen. In einem Zeitraum von zunächst zwei Jahren sollen<br />

damit die interessierten Unternehmen <strong>und</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Bildungs-<br />

einrichtungen in den entsprechenden Themen vernetzt <strong>und</strong> die Basis<br />

zu einem stärkeren intersektoriellen wie zwischenbetrieblichen<br />

Austausch gelegt werden, um so nachhaltige Effekte im Hinblick auf<br />

die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> oö. Wirtschaft zu erzielen. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong><br />

wird dabei die Stärkung <strong>der</strong> Kompetenz <strong>der</strong> Unternehmen stehen, um<br />

so ihre Position im nationalen <strong>und</strong> internationalen Wettbewerb zu<br />

verbessern.<br />

➤ Branchenübergreifende Themennetzwerke in den Themen<br />

Humanressourcen, Forschung – Technologie – Innovation,<br />

Logistik, Design & Medien sollen die Cluster ergänzen.<br />

➤ Die Umsetzung ist im Projekt „Regionales Innovationssystem<br />

Oberösterreich – RIO“ ab 2004 geplant.<br />

5.3.9 <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Seit 1998 wurden in Oberösterreich acht Cluster-Initiativen in den<br />

Bereichen Automobil, Antriebstechnologie, Kunststoff, Möbel- <strong>und</strong> Holz-<br />

bau, Ökoenergie, Lebensmittel, Ges<strong>und</strong>heitstechnologie <strong>und</strong> Mechatronik<br />

mit über 1.400 mitwirkenden Unternehmen <strong>und</strong> F&E-Einrichtungen<br />

55


gestartet. Diese mittlerweile als „Clusterland Oberösterreich“ be-<br />

zeichnete gewaltige Innovations- <strong>und</strong> Kooperationsplattform bündelt<br />

ein kumuliertes Beschäftigtenvolumen von über 220.000 Mitarbeitern,<br />

ein kumuliertes Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> Euro 44 Mrd. <strong>und</strong> ist in<br />

dieser konsequenten methodischen Umsetzung <strong>und</strong> Leistungskraft<br />

einzigartig in Europa.<br />

Die acht Branchennetzwerke decken <strong>der</strong>zeit die wesentlichsten wirt-<br />

schaftlichen <strong>und</strong> technologischen Stärkefel<strong>der</strong> <strong>der</strong> oö. Wirtschaft ab,<br />

die Etablierung eines Netzwerkes im Bereich <strong>der</strong> Umwelttechnologie<br />

– einem weltweit stark wachsenden Sektor mit hoher Innovations-<br />

orientierung – ist aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Region vorhandenen Firmenstruktur<br />

ebenfalls sinnvoll <strong>und</strong> wird eine wirtschaftlich wie technologisch<br />

wichtige Ergänzung des „Clusterlandes <strong>OÖ</strong>“ bilden. Die Einrichtung<br />

dieser neunten Cluster-Initiative ist Teil des Regierungsübereinkommens<br />

„Zukunft Oberösterreich 2003 – 2009“.<br />

Mit den neuen Themennetzwerken in den Bereichen Humanressour-<br />

cen, Forschung – Technologie – Innovation, Logistik sowie Design<br />

& Medien wird im Rahmen des Projektes RIO ab 2004 <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />

<strong>der</strong> branchenübergreifenden Vernetzung <strong>und</strong> des intersektoriellen<br />

Lernens entsprochen <strong>und</strong> ein neues Kapitel im Einsatz von Netzwerken<br />

als innovationspolitische Instrumente in Oberösterreich aufge-<br />

schlagen.<br />

Was sind nun die wesentlichen Wirkungen <strong>der</strong> bisherigen Cluster-<br />

Politik in Oberösterreich <strong>und</strong> wo liegen die <strong>Potenzial</strong>e, die es in den<br />

nächsten Jahren noch zu heben gilt?<br />

• Schaffung einer Kooperationskultur<br />

Zunächst sei ein kurzer Rückblick auf den Herbst 1998 zu Startzeiten<br />

des Automobil-Clusters gestattet: Das Cluster-Team hatte den Auftrag,<br />

die Unternehmen des automotiven Sektors zu vernetzen <strong>und</strong> die Firmen<br />

für die Zusammenarbeit in konkreten Projekten, die „Innovation durch<br />

Kooperation“, wie <strong>der</strong> Leitsatz damals <strong>und</strong> heute lautete, zu begeistern.<br />

Diese für die damalige Zeit durchaus ungewöhnliche Botschaft rief<br />

vielfach Verw<strong>und</strong>erung <strong>und</strong> Skepsis hervor, <strong>und</strong> unvergessen sind<br />

die Informationsveranstaltungen in den einzelnen Bezirken, wo mit<br />

Unternehmen die Vorteile <strong>der</strong> Zusammenarbeit im Netzwerk st<strong>und</strong>enlang<br />

56<br />

diskutiert wurden. Heutzutage bedarf <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Kooperation keiner<br />

weiteren Erläuterung – über 220 abgeschlossene, laufende o<strong>der</strong> in<br />

Vorbereitung befindliche Projekte mit über 900 mitwirkenden<br />

Unternehmen sind <strong>der</strong> Beweis dafür, dass sich in Oberösterreich eine<br />

neue <strong>und</strong> breit akzeptierte Kultur <strong>der</strong> Zusammenarbeit entwickelt<br />

hat. Dieses entstandene „mind set“ in den Köpfen <strong>der</strong> Menschen kann<br />

wohl als die gr<strong>und</strong>legendste <strong>und</strong> bedeutsamste Wirkung <strong>der</strong> bis-<br />

herigen Cluster-Aktivitäten bezeichnet werden, da sie nachhaltig <strong>und</strong><br />

langfristig zum Tragen kommt. Durch diese neue Kooperationskultur<br />

<strong>und</strong> den intrasektoriellen Wissenstransfer wird in vielen Fällen auf<br />

im Netzwerk vorhandenes Know-how zurückgegriffen, damit werden<br />

Ressourcen gespart, Risiken minimiert <strong>und</strong> die Innovations- <strong>und</strong><br />

Marktaktionsgeschwindigkeit erhöht.<br />

<strong>Potenzial</strong>e liegen sicherlich noch im Wissensaustausch zwischen<br />

den einzelnen Wirtschaftssektoren, doch dieses Bestreben wird nun<br />

verstärkt im Rahmen <strong>der</strong> Clusterland-Aktivitäten <strong>und</strong> vor allem durch<br />

die geplanten branchenübergreifenden Themennetzwerke aufgegriffen.<br />

• Stärkung <strong>der</strong> Sektorintelligenz<br />

Bis 1998 wurden die Unternehmen <strong>der</strong> einzelnen Cluster-Sektoren<br />

kaum mit spezifischen Informations- o<strong>der</strong> Qualifizierungsdienstleistungen<br />

unterstützt, auch wurden die entsprechenden Zulieferketten nicht<br />

berücksichtigt. Durch die Cluster-Initiativen sind sektorspezifische<br />

Expertenplattformen entstanden, über die die mitwirkenden Unter-<br />

nehmen mit markt- <strong>und</strong> technologierelevanten Informationen ver-<br />

sorgt werden. Die Branchenkenntnis <strong>der</strong> Cluster-Manager <strong>und</strong> ihrer<br />

Teams, die regelmäßig zum Einsatz kommenden Informationsinstru-<br />

mente, das Schaffen von Transparenz über das in <strong>der</strong> Region ver-<br />

fügbare Know-how <strong>und</strong> die Vielzahl <strong>der</strong> bisherigen Qualifizierungs-<br />

maßnahmen (über 400 Veranstaltungen <strong>und</strong> Workshops mit über<br />

17.000 Teilnehmern) haben das Wissen zahlreicher regionaler, nationaler<br />

<strong>und</strong> internationaler Experten im B<strong>und</strong>esland verfügbar gemacht. Damit<br />

wurde ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung <strong>der</strong> Markt- <strong>und</strong> Techno-<br />

logieintelligenz <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftssektoren geleistet <strong>und</strong><br />

durch diesen Informations- <strong>und</strong> Wissensvorsprung die Wettbewerbs-<br />

fähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e aber <strong>der</strong> vielen KMU, gestärkt.<br />

<strong>Potenzial</strong>e zur Stärkung <strong>der</strong> Systemintelligenz <strong>der</strong> einzelnen Cluster-


Sektoren bestehen noch einerseits in <strong>der</strong> weiteren Vertiefung <strong>der</strong><br />

Qualifizierungsthemen, aber auch in <strong>der</strong> Sichtbarmachung von<br />

„learnings“ <strong>und</strong> „best-practice“-Beispielen zwischen den einzelnen<br />

Branchen.<br />

• Dynamisierung <strong>der</strong> Wirtschaftsstruktur<br />

Durch die intensiven Vernetzungsaktivitäten in den einzelnen Clustern<br />

sind die Lieferketten in den jeweiligen Wirtschaftsbereichen trans-<br />

parenter, schneller <strong>und</strong> effizienter geworden. Dies wurde einerseits<br />

durch die Herstellung von Kontakten zwischen den mitwirkenden<br />

Personen <strong>und</strong> Unternehmen <strong>und</strong> <strong>der</strong> daraus entstehenden Interaktion<br />

in konkreten Projekten erreicht, an<strong>der</strong>erseits haben sich durch die<br />

vielen Optimierungsmaßnahmen entlang <strong>der</strong> Lieferketten konkrete<br />

Zeit- <strong>und</strong> Kostenreduktionen <strong>und</strong> Prozessoptimierungen ergeben.<br />

Die klassischen K<strong>und</strong>en/Lieferanten-Beziehungen haben sich dabei<br />

zu langfristigen Lieferpartnerschaften entwickelt.<br />

Auch ist es zu einem Schulterschluss <strong>der</strong> großen mit den kleinen<br />

Unternehmen gekommen. Der Anteil <strong>der</strong> KMU bei Kooperationsprojekten<br />

liegt über 70 %. KMU, die früher als Lohnfertiger agierten, konnten<br />

sich zunehmend als ernstzunehmende Entwicklungspartner eta-<br />

blieren, die Innovationen einbringen <strong>und</strong> schnell <strong>und</strong> flexibel agieren.<br />

Die von Technopolis Austria im Jahr 2001 durchgeführte Evaluierung<br />

hat ergeben, dass 70 % <strong>der</strong> Unternehmen auch nach Abschluss <strong>der</strong><br />

Projekte zusammenarbeiten, was bedeutet, dass durch die Cluster-<br />

Projekte langfristige Partnerschaften gebildet wurden, die die Wirt-<br />

schaftsstruktur nachhaltig stärken, weil dadurch die Unternehmen<br />

leichter <strong>und</strong> schneller auf Verän<strong>der</strong>ungen reagieren können.<br />

Mögliche <strong>Potenzial</strong>e liegen hier in <strong>der</strong> weiteren Intensivierung <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit in den einzelnen Sektoren, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />

internationalen Markterschließung <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Bündelung von<br />

Forschungsaktivitäten bzw. in <strong>der</strong> Ressourcennutzung, aber auch<br />

in <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> Erfahrungen <strong>und</strong> des Wissens zwischen den ver-<br />

schiedenen Wirtschaftsbereichen.<br />

• Promotor des oö. Innovationssystems<br />

Die Cluster-Initiativen sind Innovationsportale, in denen sich die<br />

Akteure des Sektors – Unternehmen, F&E- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />

– sammeln <strong>und</strong> in unterschiedlichsten Aktivitäten zusammenwirken.<br />

Dabei bündeln die Cluster die Kompetenzen <strong>der</strong> verschiedenen Mit-<br />

glie<strong>der</strong> des Technologienetzwerks Oberösterreich (Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Bildungseinrichtungen, Transfereinrichtungen) <strong>und</strong> machen sie<br />

für die Unternehmen sichtbar. Durch die Nähe zu den Unternehmen<br />

formulieren die Cluster-Initiativen die entsprechenden Bedarfe in <strong>der</strong><br />

Wissens- <strong>und</strong> Know-how-Generierung <strong>und</strong> gestalten so die Techno-<br />

logiepolitik des Landes aktiv mit, indem sie z.B. an <strong>der</strong> thematischen<br />

Ausrichtung von Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Fachhochschul-Studien-<br />

gängen o<strong>der</strong> sonstigen Ausbildungsmaßnahmen mitarbeiten.<br />

Ein <strong>Potenzial</strong> in diesem Bereich stellt die immer stärker werdende<br />

Notwendigkeit zur nationalen <strong>und</strong> internationalen Vernetzung <strong>und</strong><br />

die entsprechende Zusammenarbeit mit F&E- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />

dar. Weiters können durch die engere Abstimmung im oö. Innovations-<br />

system Synergien zwischen den handelnden Personen <strong>und</strong> Ein-<br />

richtungen erschlossen werden. Das geplante Projekt RIO ist ein erster<br />

Schritt dazu.<br />

• K<strong>und</strong>enorientierte Innovationspolitik<br />

Die Cluster-Teams „screenen“ laufend durch jährlich jeweils ca. 150<br />

bis 200 strukturierte Partner-Interviews die aktuelle Situation <strong>der</strong><br />

Unternehmen – ihre Erfolge, Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Bedürfnisse.<br />

Diese detaillierte K<strong>und</strong>enkenntnis fließt in die Gestaltung <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Cluster-Aktivitäten ein, damit ist eine enge Berücksichtigung <strong>der</strong> Be-<br />

dürfnisse <strong>der</strong> Unternehmen sichergestellt. Die dabei gewonnenen Ein-<br />

blicke stimulieren die Einleitung von kooperativen Aktivitäten <strong>und</strong> die<br />

Ausnutzung von Synergieeffekten durch Verknüpfung von <strong>Potenzial</strong>en<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen.<br />

Eine wichtige Rolle in dieser nachfrageorientierten Maßnahmenplanung<br />

<strong>und</strong> -umsetzung spielen auch die Beiräte. R<strong>und</strong> 70 Experten aus<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft bringen ihr Know-how <strong>und</strong> ihre Expertise<br />

in die strategische <strong>und</strong> operative Ausrichtung <strong>der</strong> Cluster-Aktivitäten<br />

ein <strong>und</strong> leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Wettbewerbserfolg<br />

des jeweiligen Sektors.<br />

An dieser Stelle soll auch die enge <strong>und</strong> konstruktive Interaktion mit<br />

den verantwortlichen Personen im Land <strong>OÖ</strong> erwähnt werden. Vielfach<br />

57


gibt es bei den verschiedenen Aktivitäten <strong>und</strong> Maßnahmen Abstim-<br />

mungsbedarf <strong>und</strong> die k<strong>und</strong>enorientierte <strong>und</strong> pragmatische Handlungs-<br />

weise des Landes <strong>OÖ</strong> erleichtert den Cluster-Teams die Arbeit sehr.<br />

• Innovationsleistungen haben einen Marktwert<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Cluster-Aktivitäten erfolgte die Finanzierung beinahe<br />

ausschließlich aus dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds. Mittlerweile steigern die<br />

Cluster-Initiativen laufend ihren Selbstfinanzierungsgrad. Das angestrebte<br />

Ziel von 45 % wird in den nächsten Jahren vermutlich in allen<br />

Clustern erreicht o<strong>der</strong> sogar überboten, dies durch jährliche Beiträge<br />

<strong>der</strong> mitwirkenden Unternehmen, den Verkauf von Dienstleistungen<br />

sowie durch Sponsor- <strong>und</strong> Werbeeinnahmen. Eine weitere Steigerung<br />

des Selbstfinanzierungsanteils erscheint möglich, dies zeigt, dass die<br />

von den Cluster-Teams angebotenen sektorspezifischen Innovations-<br />

leistungen über einen entsprechenden Marktwert verfügen, <strong>der</strong> von<br />

den Unternehmen geschätzt wird. Daneben besteht sicherlich noch<br />

<strong>Potenzial</strong>, zusätzliche Mittel durch die Mitwirkung an nationalen <strong>und</strong><br />

europäischen Programmen einzuwerben.<br />

58<br />

➤ Seit 1998 wurden in <strong>OÖ</strong> acht Cluster-Initiativen mit über<br />

1.400 mitwirkenden Unternehmen, Forschungs- <strong>und</strong> Bildungs-<br />

einrichtungen gestartet <strong>und</strong> damit eine neue Kooperationskultur<br />

geschaffen.<br />

➤ Die Cluster stärken die Markt- <strong>und</strong> Technologieintelligenz <strong>der</strong><br />

einzelnen Wirtschaftssektoren <strong>und</strong> tragen durch die Partner-<br />

schaften von großen mit den kleinen Unternehmen zu <strong>der</strong>en<br />

Dynamisierung bei.<br />

➤ Die Cluster sind Innovationsportale <strong>und</strong> gestalten die<br />

Technologiepolitik nach den Branchenbedürfnissen mit.<br />

➤ Die Innovationsleistungen <strong>der</strong> Cluster haben einen Marktwert<br />

<strong>und</strong> bewirken einen steigenden Selbstfinanzierungsgrad.<br />

Cluster-Management: Prok. Mag. Gerlinde Pöchhacker<br />

http://www.clusterland.at<br />

5.4 Bereich Technologie<br />

5.4.1 Technologieland <strong>OÖ</strong><br />

Der Bereich Technologie hat die Aufgabe, die Oö. Landesregierung bei<br />

<strong>der</strong> Konzeption ihrer Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />

(FTI-Politik) zu unterstützen <strong>und</strong> diese umzusetzen. Neben den Interessen<br />

<strong>der</strong> oberösterreichischen Wirtschaft sind dabei auch die europäischen<br />

<strong>und</strong> die nationalen Konzepte zur FTI-Politik maßgeblich.<br />

Die Interessen <strong>der</strong> oö. Wirtschaft leiten sich von den Stärkefel<strong>der</strong>n<br />

(Clustern) <strong>und</strong> den Schlüsseltechnologien, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />

maßgeblich bestimmen, ab. Der europäische Rahmen wird durch die<br />

Beschlüsse des Europäischen Rates in Lissabon (März 2000) <strong>und</strong><br />

Barcelona (März 2002) <strong>und</strong> die Themenschwerpunkte im 6. EU-Rahmen-<br />

programm für Forschung <strong>und</strong> technologische Entwicklung vorgegeben.<br />

Der nationale Rahmen findet sich in den Beschlüssen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>es-<br />

regierung (Anhebung <strong>der</strong> F&E-Quote auf 2,5 % bis 2006 <strong>und</strong> 3,0 %<br />

bis 2010) <strong>und</strong> im „Nationalen Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan“11,<br />

<strong>der</strong> eine Fokussierung auf folgende Technologiefel<strong>der</strong> vorsieht:<br />

• Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />

• Umwelt <strong>und</strong> Energie<br />

• Life Sciences<br />

• Nano- <strong>und</strong> Mikrotechnologie<br />

• Mobilität <strong>und</strong> Verkehr<br />

Gemäß einer Szenariorechnung im „Österreichischen Forschungs- <strong>und</strong><br />

Technologiebericht 2003“12 müssen die F&E-Ausgaben nominell um<br />

10 % pro Jahr steigen <strong>und</strong> gleichzeitig die Personalkapazitäten in<br />

<strong>der</strong> F&E insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> im außeruniversitären<br />

Bereich ausgeweitet werden, um eine F&E-Quote von 2,5 % bis 2006<br />

zu erreichen.<br />

In den letzten vier Jahren (1998 – 2002) sind im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung<br />

des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ die Personalkapazitäten<br />

<strong>und</strong> die Betriebsleistung (inklusive Basisfinanzierung) <strong>der</strong> außeruni-<br />

11 Rat für Forschung <strong>und</strong> Technologieentwicklung, Nationaler Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan,<br />

Wien, Dezember 2002 (www.rat-fte.at)<br />

12 Bericht <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung an den Nationalrat, Wien, Mai 2003


versitären Forschung in Oberösterreich auf das Sechsfache gestiegen;<br />

ein weiterer Ausbau <strong>der</strong> bestehenden Einrichtungen ist vorgezeichnet.<br />

Die außeruniversitären F&E-Einrichtungen<br />

im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Der Ausbau erfolgte in enger Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Johannes<br />

Kepler Universität Linz, mit <strong>der</strong> eine „Strategische Partnerschaft“<br />

besteht, <strong>und</strong> zwar vorrangig in den vom Rat für Forschung <strong>und</strong> Techno-<br />

logieentwicklung (RFT) vorgegebenen Prioritätsfel<strong>der</strong>n. Dabei spielte<br />

auch die Beteiligung an den Kompetenzzentrenprogrammen <strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>esregierung eine wichtige Rolle. So haben 7 Kompetenzzentren<br />

(Kplus, Kind) <strong>und</strong> 2 Kompetenznetzwerke (Knet) mit Standorten in Ober-<br />

österreich einen kräftigen Impuls in <strong>der</strong> angewandten Forschung<br />

ausgelöst.<br />

Personalstand (VZÄ zum 31.12.)<br />

Erlöse <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ungen (in Mio.)<br />

98<br />

99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09<br />

in Strategischer<br />

Partnerschaft mit<br />

Im Bereich Technologie werden die Tätigkeiten <strong>der</strong> einzelnen F&E-Ein-<br />

richtungen abgestimmt, koordiniert <strong>und</strong> die strategischen Weichen-<br />

stellungen für künftige Ausrichtungen vorgenommen. Als Leitunter-<br />

nehmen fungiert dabei die Upper Austrian Research (UAR), die als<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Technologietransferholding des Landes <strong>OÖ</strong> fungiert.<br />

Eine Unterstützungsfunktion kommt dem Verein „Forschungsplattform<br />

<strong>OÖ</strong>“ zu, <strong>der</strong> Koordinations- <strong>und</strong> Kooperationsfunktionen für seine uni-<br />

versitären, außeruniversitären <strong>und</strong> industriellen Mitglie<strong>der</strong> übernommen<br />

hat. Mit dem Vizerektor für Forschung <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität<br />

Linz als Obmann <strong>und</strong> dem Geschäftsführer <strong>der</strong> Upper Austrian Research<br />

als Stellvertreter bestehen dazu die entsprechenden institutionellen<br />

Anbindungen.<br />

Der Bereich Technologie trägt zum Technologie- <strong>und</strong> Wissenstransfer<br />

insbeson<strong>der</strong>e von <strong>der</strong> Wissenschaft in die Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

in folgen<strong>der</strong> Weise bei:<br />

• Ausbau <strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Bildungsinfrastruktur,<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen Universitäten, FH-<br />

Studiengängen <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />

• Einbindung <strong>der</strong> oö. F&E-Institutionen in internationale Netzwerke.<br />

Der Art dieser Aufgaben, den unterschiedlichen Akteuren <strong>und</strong> dem<br />

inhärenten Risiko entsprechend, fungieren als Träger selbstständige<br />

Einrichtungen im Technologienetzwerk Oberösterreich. Bei <strong>der</strong> Mehrzahl<br />

ist die <strong>TMG</strong> direkt o<strong>der</strong> indirekt in verantwortlicher Weise – durch<br />

Beteiligungen <strong>und</strong> Organfunktionen – in Strategiefindungs- <strong>und</strong><br />

Steuerungsprozesse eingeb<strong>und</strong>en. Die wichtigsten <strong>der</strong>artigen<br />

Einrichtungen werden nachstehend beschrieben <strong>und</strong> <strong>Potenzial</strong> <strong>und</strong><br />

Wirkung analysiert:<br />

• Education Highway Innovationszentrum für Schule <strong>und</strong><br />

Neue Technologie GmbH (5.4.2)<br />

• Upper Austrian Research GmbH (5.4.3)<br />

• Software Competence Center Hagenberg GmbH (5.4.4)<br />

• Kompetenzzentrum Holz GmbH (5.4.5)<br />

• Linz Center of Mechatronics GmbH (5.4.6)<br />

• Polymer Competence Center Leoben GmbH mit <strong>der</strong> Außenstelle<br />

in Wels (5.4.7)<br />

• tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH (5.4.8)<br />

• CATT Innovation Management GmbH (5.4.9)<br />

• Europäische Wissenschaftstage in Steyr (5.4.10)<br />

59


5.4.2 Education Highway Innovationszentrum<br />

für Schule <strong>und</strong> Neue<br />

Technologie GmbH<br />

Die EDUCATION HIGHWAY Innovationszentrum für Schule <strong>und</strong> Neue<br />

Technologie GmbH ist eine gemeinnützige Institution, die im öffentlichen<br />

Auftrag die Integration <strong>der</strong> Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> digitalen Medien im Bildungsbereich för<strong>der</strong>t <strong>und</strong> begleitet.<br />

Durch ihr Wirken nehmen Oberösterreichs Schulen – von <strong>der</strong> Volksschule<br />

bis zu den höheren Schulen <strong>und</strong> Berufsschulen – mit einem Anbindungs-<br />

grad von 100 Prozent den unumstrittenen Spitzenplatz österreichweit<br />

ein.<br />

Entwicklung:<br />

Im Jahr 1986 wurde das Institut für Schule <strong>und</strong> Neue Technologie (IST)<br />

gegründet. Geführt wurde es seit diesem Zeitpunkt von Prof. Mag.<br />

Anton Knierzinger. Mit dem „education highway“ wurde im Jahr 1997<br />

die Idee eines oberösterreichischen Bildungsnetzes geboren <strong>und</strong><br />

das IST von <strong>der</strong> Oö. Landesregierung mit <strong>der</strong> Durchführung beauftragt.<br />

Im Jahr 2000 wurde das IST auf eine neue rechtliche Basis gestellt,<br />

um die Verknüpfung von Bildung <strong>und</strong> Forschung noch weiter voran-<br />

zutreiben <strong>und</strong> den weiteren Ausbau des oberösterreichischen Schul-<br />

vernetzungsprojektes sicherzu-stellen. Im Rahmen einer „public-<br />

private-partnership“ haben die <strong>TMG</strong> (74%) <strong>und</strong> die Raiffeisenlandes-<br />

bank (26%) die Trägerschaft des education highway in <strong>der</strong> Rechtsform<br />

<strong>der</strong> GmbH übernommen. Als gemeinnützige Gesellschaft verfügt die<br />

EDUCATION HIGHWAY GmbH jetzt über eine adäquate rechtliche <strong>Struktur</strong><br />

<strong>und</strong> eine solide finanzielle Basis, um neben dem Betrieb des oberöster-<br />

reichischen Schulnetzes (technische Infrastruktur, Bildungsinhalte,<br />

Betreuung <strong>und</strong> Schulung) auch Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaufgaben<br />

zu übernehmen.<br />

Das Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> die Raiffeisenlandesbank för<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong> EDUCATION<br />

HIGHWAY GmbH somit eine Institution, die <strong>der</strong> Integration von Infor-<br />

mations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik in Schule <strong>und</strong> Bildung neue<br />

Impulse gibt. Im Aufsichtsrat sind neben den Gesellschaftern <strong>der</strong><br />

Landesschulrat für <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> ein im Fachgebiet renommierter Universitäts-<br />

professor aus Zürich (Prof. Dr. Schauer) tätig.<br />

60<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

• Erforschung <strong>der</strong> Wechselwirkung zwischen neuen Medien <strong>und</strong><br />

Bildung in inhaltlicher, struktureller <strong>und</strong> methodischer Hinsicht<br />

• Durchführung von Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten auf dem<br />

Gebiet <strong>der</strong> Informationstechnik <strong>und</strong> <strong>der</strong> neuen Medien in <strong>der</strong> Bildung<br />

• Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Struktur</strong>en, Methodik <strong>und</strong> Usability eines digitalen<br />

Informationsangebotes für Bildungseinrichtungen<br />

• Evaluation neuer technischer Produkte in Hinblick auf ihren Einsatz<br />

für Schulung <strong>und</strong> Training<br />

Arbeitsgebiete:<br />

EDUCATION HIGHWAY sieht sich als full-service Provi<strong>der</strong> für Schulen<br />

<strong>und</strong> Lehrer, die IKT <strong>und</strong> neue Medien sowie E-Learning in den Unterricht<br />

integrieren wollen, <strong>und</strong> unterstützt alle damit verb<strong>und</strong>enen Aspekte.<br />

Dabei wird auf vier Ebenen vorgegangen:<br />

• Technische Infrastruktur (oö. Schulnetz)<br />

• Inhaltliche Angebote (Bildungsserver)<br />

• Support <strong>und</strong> Training<br />

• Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekte<br />

Die folgende Auflistung zeigt den Umfang <strong>und</strong> die Breite <strong>der</strong> Aufgaben.<br />

Dabei wird sehr großer Wert auf die Ausrichtung an den Kernaufgaben<br />

(För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> IKT an oberösterreichischen Schulen) gelegt. Die folgen-<br />

den Beschreibungen sind beispielhaft <strong>und</strong> sollen den Umfang <strong>und</strong><br />

Inhalt <strong>der</strong> einzelnen Geschäftsfel<strong>der</strong> skizzieren:<br />

• education highway Netz<br />

EDUCATION HIGHWAY betreibt im Auftrag <strong>der</strong> Oö. Landesregierung das<br />

Netzwerk <strong>der</strong> Schulen unseres B<strong>und</strong>eslandes. Mit ca. 25.000 ange-<br />

schlossenen Endgeräten zählt es zu den größten Intranets in Österreich.<br />

Derzeit läuft die Umstellung auf Breitbandanbindungen.<br />

• Bildungsserver<br />

Mit den beiden Bildungsportalen www.schule.at <strong>und</strong> www.eduhi.at<br />

betreibt EDUCATION HIGHWAY die größten österreichischen Bildungs-<br />

server. Diese Angebote werden laufend ausgebaut.<br />

• Unterstützungsmaßnahmen<br />

Das Customer Care Center bietet Schulen <strong>und</strong> Lehrern bei technischen


Problemen <strong>und</strong> pädagogischen Fragestellungen in Hinblick auf den<br />

Einsatz von IKT im Unterricht Auskunft <strong>und</strong> Hilfestellung.<br />

• Training<br />

Durch Weiterbildungsangebote wird sichergestellt, dass <strong>der</strong> Einsatz<br />

<strong>der</strong> von EDUCATION HIGHWAY zur Verfügung gestellten Inhalte <strong>und</strong><br />

Applikationen nicht an mangelnden Kenntnissen im Umgang mit Internet<br />

scheitert. Zusätzlich ist man um die Entwicklung neuer Unterrichts-<br />

methodik bemüht.<br />

• F&E-Projekte<br />

EDUCATION HIGHWAY ist in zahlreichen F&E-Projekten engagiert. Diese<br />

werden mit Unterstützung o<strong>der</strong> im Auftrag <strong>der</strong> Oö. Landesregierung,<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Europäischen Kommission durchgeführt.<br />

Beispielhaft seien angeführt:<br />

AVD: Das Projekt AVD (Audiovisuelle Dienste) wurde mit Ende Juni<br />

2003 abgeschlossen. Ziele waren die Entwicklung von media-on-<br />

demand Services für Unterrichtsmedien <strong>und</strong> die Erforschung von Mög-<br />

lichkeiten für synchrones E-Learning über Satellitenverbindungen.<br />

Dazu wurden 92 Schulen in Österreich mit entsprechenden Empfangs-<br />

anlagen ausgestattet. Im TECHCENTER Linz-Winterhafen wurde ein<br />

Videostudio eingerichtet. Die entwickelte Technik ermöglicht die Über-<br />

tragung von Unterrichtsmedien vom Bildungsmedienzentrum des<br />

Landes <strong>OÖ</strong> zu den Schulen, wodurch Transportkosten für Trägermedien<br />

wie VHS-Kassetten <strong>und</strong> Filme wegfallen.<br />

CLASS21: Hier werden mit einer Forschungsklasse (Stufe <strong>der</strong> 10-14-<br />

jährigen) an <strong>der</strong> Pädagogischen Akademie <strong>der</strong> Diözese Linz neue<br />

methodische Ansätze für den Unterricht mit starker technischer Unter-<br />

stützung entwickelt („Laptop-Klasse“).<br />

IICC: In diesem Projekt wurden Kin<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Onkologischen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Chirurgischen Station <strong>der</strong> Landeskin<strong>der</strong>klinik mit Laptops <strong>und</strong> Inter-<br />

netverbindung ausgestattet. Ziel ist es, ihnen Lernen mit dem Computer<br />

zu ermöglichen <strong>und</strong> über Videokonferenzverbindung einen Kontakt zu<br />

Schule <strong>und</strong> Klassenkollegen einzurichten.<br />

VS-Online: Oberösterreichs Volksschullehrer werden flächendeckend<br />

im Umgang mit Internet <strong>und</strong> in den Einsatzmöglichkeiten im Unterricht<br />

<strong>und</strong> dessen Vorbereitung geschult. Diese Einschulung ist sehr situativ<br />

<strong>und</strong> geht stark von Bedürfnissen <strong>der</strong> Lehrer an Gr<strong>und</strong>schulen aus. Die<br />

für diese Kursreihe entwickelten methodischen Ansätze können auch<br />

auf an<strong>der</strong>e Bereiche <strong>der</strong> Gesellschaft, in denen Basiseinschulung im<br />

Umgang mit Internet gebraucht wird, angewendet werden.<br />

via@artem: In diesem Forschungsprojekt geht es darum zu untersuchen,<br />

wie IKT Kunstunterricht <strong>und</strong> Projekte von Künstlern mit Schulen unter-<br />

stützen kann. Ein Einsatz <strong>der</strong> darin entwickelten Software durch ober-<br />

österreichische Museen ist geplant.<br />

Schüler-Servicecard: EDUCATION HIGHWAY ist an <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Schüler-Servicecard des Bildungsministeriums beteiligt <strong>und</strong> ko-<br />

ordiniert diese Aktivitäten für Oberösterreich. Es sind Konzepte für die<br />

Einführung <strong>der</strong> Karte auf Ebene eines B<strong>und</strong>eslandes zu entwickeln.<br />

Stärken des Unternehmens<br />

• Langjährige Erfahrung im Informationstechnologie-Bereich<br />

• Junges, innovatives, engagiertes Team von 18 Mitarbeitern<br />

• Mitarbeiter, die über pädagogisches <strong>und</strong> technisches Know-how<br />

verfügen<br />

• Ausgedehnte Erfahrungen im Einsatz von digitalen Netzen<br />

• Sehr gute Kenntnisse des österreichischen Bildungssystems<br />

• Vernetzung mit in- <strong>und</strong> ausländischen Institutionen des Schulsystems,<br />

<strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung <strong>und</strong> <strong>der</strong> technischen Entwicklung<br />

Kooperationen<br />

Seit Jahren werden größere Projekte mit dem B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur, <strong>der</strong> Europäischen Kommission, <strong>der</strong><br />

IFIP13 sowie mit namhaften <strong>und</strong> bekannten Bildungsinstitutionen<br />

innerhalb <strong>und</strong> außerhalb Österreichs abgewickelt.<br />

<strong>Potenzial</strong> – <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Die EDCUATION HIGHWAY Innovationszentrum für Schule <strong>und</strong> Neue<br />

Technologie GmbH baut auf den Vorarbeiten des IST-Vereins auf. Aber<br />

13 IFIP = International Fe<strong>der</strong>ation for Information Processing<br />

61


erst die mit <strong>der</strong> Überleitung in die neue Rechtsform geschaffenen<br />

stabilen Organisations- <strong>und</strong> Finanzstrukturen erlauben es, größere<br />

Projekte in Angriff zu nehmen <strong>und</strong> längerfristige Perspektiven zu setzen.<br />

So wurde in den ersten drei Geschäftsjahren das Kompetenz- <strong>und</strong><br />

Serviceprofil stark erweitert <strong>und</strong> damit die Integration von Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnik in den Schulen <strong>der</strong> Betreuungsregion<br />

Oberösterreich auf allen vier Ebenen (technische Infrastruktur, Bildungs-<br />

inhalte, Service <strong>und</strong> Unterstützung sowie Forschung <strong>und</strong> Entwicklung)<br />

deutlich intensiviert.<br />

Alle vier genannten Faktoren tragen zu einer Reform <strong>der</strong> Unterrichts-<br />

methodik <strong>und</strong> damit zu einer Neudefinition von Schule im digitalen<br />

Zeitalter bei. Dadurch kann <strong>der</strong> Unterricht an unseren Schulen sicher-<br />

stellen, dass <strong>der</strong> Wirtschaft unserer Region Absolventen zur Verfügung<br />

gestellt werden, die nicht nur über IKT-Kompetenz, son<strong>der</strong>n auch über<br />

ein Bewusstsein für die Bedeutung von Informationstechnik in unserer<br />

Gesellschaft verfügen.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung für die nächste Zukunft wird <strong>der</strong> Aus-<br />

bau von leistungsfähigen Verbindungen im gesamten B<strong>und</strong>esland sein.<br />

Der Bildungsbereich mit seinen stark dezentralen <strong>Struktur</strong>en kann<br />

dabei ein Motor für Breitbandvernetzung dislozierter Regionen<br />

sein.<br />

Insgesamt bringt das zentrale Angebot von Diensten wie Mailadressen<br />

für Schulen, Lehrer <strong>und</strong> Schüler, Filter gegen unerwünschte Inhalte<br />

<strong>und</strong> Spams, Schutz gegen unerlaubte Zugriffe etc. den Schulerhaltern<br />

in Oberösterreich große Einsparungen.<br />

Zusätzlich zeigen zahlreiche Projekte, dass die Einbindung von EDUCA-<br />

TION HIGHWAY in die <strong>TMG</strong>-Gruppe mit ihren Cluster-Initiativen, Techno-<br />

logie- <strong>und</strong> Kompetenzzentren die Kommunikation <strong>und</strong> den Informations-<br />

austausch zwischen Schulen <strong>und</strong> Wirtschaftbetrieben verstärkt hat.<br />

Themen aus Technik <strong>und</strong> Wirtschaft finden so schneller Eingang in<br />

den Unterricht.<br />

62<br />

➤ Oberösterreichische Schulen haben nicht nur alle einen<br />

Internetanschluss. Sie haben auch Unterstützung auf allen<br />

Ebenen: Technik, Bildungsinhalte, Support, Training, Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Einsatzgebiete neuer Technik im Bildungsbereich.<br />

➤ Durch gemeinsamen Einkauf <strong>und</strong> ein zentrales Angebot von<br />

Internetdiensten werden erhebliche Einsparungspotentiale<br />

erzielt.<br />

➤ Über neue Medien verbindet EDUCATION HIGHWAY Schule<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft in Oberösterreich durch gemeinsame<br />

Projekte mit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihren Clustern.<br />

➤ EDUCATION HIGHWAY zeigt, wie IKT <strong>und</strong> neue Medien zur<br />

Weiterentwicklung von Schule in methodischer <strong>und</strong><br />

organisatorischer Hinsicht beitragen können.<br />

➤ Die Einbindung von EDUCATION HIGHWAY in ein Netz von<br />

Institutionen von Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur sowie Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft ermöglicht die Mitgestaltung des Einsatzes<br />

von IKT <strong>und</strong> neuen Medien in <strong>der</strong> Schule <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Geschäftsführung: Prof. Mag. Anton Knierzinger<br />

http://www.eduhi.at<br />

5.4.3 Upper Austrian Research GmbH<br />

Die Upper Austrian Research GmbH (UAR) wurde im Jahre 1999 ge-<br />

gründet, hat ihren Forschungsbetrieb mit Mai 2000 aufgenommen <strong>und</strong><br />

verfügt zurzeit über 38 Mitarbeiter. Die Forschungsaktivitäten sind auf<br />

die Standorte Linz, Wels <strong>und</strong> Hagenberg verteilt. Die Vision <strong>der</strong> UAR<br />

ist, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung in Oberösterreich wesentlich zu ver-<br />

stärken <strong>und</strong> zu bündeln, so dass heimische Unternehmen unabhängig<br />

von ihrer Größe von maßgeschnei<strong>der</strong>ten High-Tech-Lösungen profitieren<br />

können. Die UAR will insbeson<strong>der</strong>e in Zusammenarbeit mit den Uni-<br />

versitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen den Technologietransfer zwischen<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft deutlich ausweiten. Viel versprechende<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Forschung sollen gemeinsam mit Unternehmen zu<br />

neuen Technologien, Produkten o<strong>der</strong> Dienstleistungen weiter entwickelt<br />

werden. Damit bietet die UAR eine Plattform zur gezielten <strong>und</strong> lang-


fristigen Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen mit dem Ziel<br />

<strong>der</strong> Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in marktreife Produkte<br />

<strong>und</strong> Leistungen.<br />

Die UAR wird dort tätig, wo Unternehmen Bedarf an neuen Technologien<br />

<strong>und</strong> an Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskompetenz haben, in Technologie-<br />

fel<strong>der</strong>n, die von bestehenden Einrichtungen nicht ausreichend abgedeckt<br />

werden. Damit stärkt die UAR die Innovationskraft <strong>der</strong> oberösterreich-<br />

ischen Unternehmen <strong>und</strong> leistet einen wichtigen Beitrag zur Steigerung<br />

<strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Region.<br />

Neben dem Betrieb von eigenen Forschungsabteilungen ist die UAR<br />

an folgenden Forschungs- <strong>und</strong> Technologietransfer-Einrichtungen<br />

beteiligt o<strong>der</strong> nimmt Eigentümerinteressen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wahr:<br />

• tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH (tech2b)<br />

• Polymer Competence Center Leoben GmbH (PCCL)<br />

• Kompetenzzentrum Holz GmbH (WOOD)<br />

• Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM)<br />

• Industrielles Kompetenzzentrum für Mechatronik & Automation<br />

(IKMA) in <strong>der</strong> VOEST-ALPINE MECHATRONICS GmbH (VATRON)<br />

• Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH)<br />

Polymer Competence<br />

Center Leoben GmbH<br />

Geschäftsfel<strong>der</strong><br />

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die UAR ist die „Strategische<br />

Partnerschaft“ mit <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz <strong>und</strong> die<br />

Kooperation mit den Fachhochschulen in <strong>OÖ</strong>, die den Aufbau neuer<br />

Forschungsfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> den Wissenschafts- <strong>und</strong> Technologietransfer<br />

erleichtern <strong>und</strong> beschleunigen.<br />

Die UAR bietet zwei Leistungsbereiche an:<br />

A) Forschungsmanagement<br />

• Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung von Strategien zur Vernetzung <strong>der</strong><br />

Forschungsaktivitäten in <strong>OÖ</strong><br />

• Beteiligung an nationalen <strong>und</strong> europäischen Forschungsprogrammen<br />

sowie Koordination <strong>und</strong> Abwicklung von Forschungsprojekten<br />

• Schaffung von Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen<br />

im High-Tech-Bereich<br />

B) Forschung <strong>und</strong> Entwicklung / Technologietransfer<br />

• Kunststofftechnik<br />

• Berührungslose Sensorik<br />

• Biomedizinische Nanotechnologie<br />

• Medizininformatik<br />

Forschungsmanagement Materialtechnologie Mechatronik Biomedizin Informatik<br />

<strong>OÖ</strong> Forschungsnetzwerk<br />

Antragstellung <strong>und</strong><br />

Koordination von Projekten<br />

tech2b<br />

Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH<br />

Tranfercenter<br />

für Kunststofftechnik<br />

Kompetenzzentrum<br />

Holz GmbH<br />

Abteilung für berührungslose<br />

Sensorik<br />

Linz Center of<br />

Mechatronics GmbH<br />

Industrielles<br />

Kompetenzzentrum<br />

für Mechtronik &<br />

Automation (IKMA)<br />

Zentrum für Biomedizinische<br />

Nanotechnologie<br />

Abteilung für<br />

Medizininformatik<br />

Software Competence<br />

Center Hagenberg GmbH<br />

Eigene Forschungsabteilung<br />

Beteiligungen<br />

63


Wichtige Projekte <strong>und</strong> Ergebnisse aus dem Forschungsbereich<br />

• Aufbau von Kernkompetenzen für Spritzgießsimulationen<br />

64<br />

im Kunststoffbereich<br />

• Entwicklung eines industrietauglichen <strong>und</strong> preiswerten<br />

Infrarotspektrometers<br />

• Etablierung von Methoden zur zerstörungsfreien Material-<br />

untersuchung mittels Optischer Kohärenz Tomographie <strong>und</strong><br />

Laser-Ultraschall<br />

• Erfolgreiche Antragsstellung <strong>und</strong> in weiterer Folge Projektkoordination<br />

des Projektes „Ultra Sensitive Proteomics and Genomics“ in<br />

Kooperation mit dem Institut für Biophysik <strong>der</strong> Johannes Kepler<br />

Universität Linz im Rahmen des BMBWK-Programms Genom-<br />

forschung Austria (GEN-AU)<br />

• Entwicklung eines Ultrasensitiven Fluoreszenz-Mikroskopes<br />

(CytoScout)<br />

• Entwicklung von Software zur Erfassung, Digitalisierung <strong>und</strong><br />

Charakterisierung von Verbrennungen (Burn Case)<br />

Nachstehend werden die innerhalb <strong>der</strong> UAR eingerichteten Forschungs-<br />

einheiten im Einzelnen beschrieben:<br />

TRANSFERCENTER FÜR KUNSTSTOFFTECHNIK (TCKT)<br />

Im Oktober 2001 wurde <strong>der</strong> Aufbau des Transfercenters für Kunststoff-<br />

technik begonnen. Die Vorbereitungsarbeiten starteten im Chemiepark<br />

Linz, im Mai 2002 folgte die Übersiedlung nach Wels. Derzeit sind<br />

sechs Mitarbeiter beschäftigt, in <strong>der</strong> Endausbaustufe wird die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter auf 20 bis 30 erhöht.<br />

Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />

Das TCKT unterstützt vorrangig regionale Unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

KMU, durch gezielte Leistungen in <strong>der</strong> anwendungsorientierten F&E.<br />

Zu diesem Zweck werden einerseits spezielle Kernkompetenzen auf-<br />

gebaut <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits können durch Vernetzung mit Universitäten<br />

<strong>und</strong> außeruniversitären Forschungseinrichtungen auch größere <strong>und</strong><br />

komplexere Projekte bearbeitet werden.<br />

Arbeitsschwerpunkte<br />

• Rohstoff- <strong>und</strong> Compo<strong>und</strong>entwicklung (Entwicklung <strong>und</strong><br />

Charakterisierung von Polymerwerkstoffen, insbeson<strong>der</strong>e Polyolefine<br />

<strong>und</strong> Engineering Plastics)<br />

• Konstruktion (Formen- <strong>und</strong> Werkzeugentwicklung, Spritzgieß-<br />

simulation)<br />

• Composites (Optimierung des RTM-Prozesses<br />

[Resin transfer molding] für die Luftfahrtindustrie)<br />

• Naturfasergefüllte Polymere (speziell Wood Plastic Composites)<br />

Neben dem Aufbau <strong>der</strong> fachlichen Qualifikation des Personals (auch<br />

durch die sehr engen Kontakte zu den Partnerfirmen) wurden die not-<br />

wendigen Investitionen in die Ausstattung (Prüfmaschinen, Technikums-<br />

anlagen,...) getätigt.<br />

K<strong>und</strong>en<br />

Seit Beginn <strong>der</strong> operativen Tätigkeit im Sommer 2002 wurden fast 40<br />

Projekte <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Aufträge abgearbeitet. Daran waren 20 Unternehmen<br />

beteiligt. 60 % <strong>der</strong> Firmen waren KMU, primär aus dem oberöster-<br />

reichischen Raum.<br />

Ausgewählte Projekte<br />

• Benchmark Spritzgießsimulation (Camo Formen- <strong>und</strong> Werkzeugbau,<br />

Haidlmair, TCG Unitech, Engel)<br />

• Wood Plastic Composites (Greiner Extrusionstechnik, Trodat,<br />

Internorm, Cincinnati Extrusion)<br />

• Oö. Werkzeugbauprojekt (Trodat, TCG Unitech, Haidlmair <strong>und</strong> Engel)<br />

Standortbezug<br />

Das Transfercenter für Kunststofftechnik ist in Wels angesiedelt, wofür<br />

folgende Gründe maßgeblich waren:<br />

• Zentrale verkehrsgünstige Lage in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> „oö. Kunststoffregion“<br />

• Einbindung in geplante Ausbildungsprogramme des FH-Studiengangs<br />

„Material:Engineering (Material- <strong>und</strong> Verarbeitungstechnik)“ <strong>und</strong><br />

des HTL-Lehrgangs für Kunststofftechnik<br />

Im TCKT wurde auch eine Außenstelle des Polymer Competence Center<br />

Leoben (PCCL) im Kplus-Kompetenzzentrenprogramm eingerichtet<br />

(siehe auch Abschnitt 5.4.7). Dadurch können vielfältige Synergie-<br />

effekte aus <strong>der</strong> gemeinsamen Leitung <strong>und</strong> Infrastruktur <strong>und</strong> dem


Kompetenzaustausch genutzt werden.<br />

ABTEILUNG FÜR BERÜHRUNGSLOSE SENSORIK<br />

Die im April 2001 eingerichtete Abteilung verfolgt den Anwendungs-<br />

schwerpunkt Zerstörungsfreie Prüfung von Werkstoffen. Sie umfasst<br />

<strong>der</strong>zeit 7 Mitarbeiter. In <strong>der</strong> Produktions- <strong>und</strong> Prozesskontrolle stehen<br />

künftig zwei Themen im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>: Miniaturisierung <strong>der</strong> Sensorik<br />

<strong>und</strong> schnelle Datenerfassung. Dies gilt sowohl für die Online-Messung<br />

als auch für die Verarbeitung hoher Datenraten. Die Zukunft gehört<br />

<strong>der</strong> In-situ- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Inline-Messtechnik, bei <strong>der</strong> sich durch Entfall <strong>der</strong><br />

Probenaufbereitung Kosten reduzieren <strong>und</strong> Artefakte aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Probennahme vermeiden lassen. Die Inline-Messung ist zudem ent-<br />

scheidend für eine Optimierung <strong>der</strong> Prozessführung.<br />

Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />

Die Abteilung befasst sich mit <strong>der</strong> Entwicklung von optischen Mess-<br />

methoden wie Infrarotspektroskopie, Optische Kohärenz Tomographie<br />

<strong>und</strong> Laser-Ultraschall für die Inline-Messtechnik zur zerstörungsfreien<br />

Prüfung von Werkstoffen.<br />

F&E-Schwerpunkte<br />

1. Infrarotspektroskopie<br />

Durch Bestrahlung im Infrarotbereich werden Molekülschwingungen<br />

angeregt. Es ist damit möglich, berührungslos chemisch-physikalische<br />

Analysen von Gasen, Flüssigkeiten <strong>und</strong> Festkörpern vorzunehmen.<br />

Infrarot-optische Messmethoden werden in <strong>der</strong> Qualitätskontrolle <strong>und</strong><br />

Prozessüberwachung eingesetzt <strong>und</strong> sind etablierte Verfahren hoher<br />

Genauigkeit <strong>und</strong> Empfindlichkeit.<br />

2. Optische Kohärenz Tomographie (OCT)<br />

OCT bietet die Möglichkeit, mittels Infrarotlicht kohärent <strong>und</strong> daher<br />

zerstörungsfrei Querschnittsansichten einer Probe herzustellen. Die<br />

Tiefenauflösung liegt standard-mäßig bei 10 – 15 µm (um einen Faktor<br />

10 besser als bei Ultraschall), kann aber durch spezielle Techniken bis<br />

auf 1 µm verkleinert werden. Das physikalische Prinzip hinter dieser<br />

Methode ist die interferometrische Überlagerung von Infrarotlichtwellen,<br />

die in unterschiedlicher Probentiefe mit einer Referenzwelle zurück-<br />

gestreut werden.<br />

3. Laser-Ultraschall<br />

Herkömmliche Ultraschallmessungen besitzen den Nachteil, dass die<br />

Probe in direktem Kontakt mit <strong>der</strong> Messapparatur stehen muss (z.B.<br />

Wasserstrahl, Koppelmittel). Durch die Anregung des Ultraschallimpulses<br />

<strong>und</strong> die Messung des Echos mit Licht soll eine berührungslose<br />

Ultraschallmessung möglich werden.<br />

4. Center für Inline-Prozess- <strong>und</strong> Qualitätskontrolle<br />

Die Integration <strong>der</strong> spektroskopischen Prozesskontrolle in die industrielle<br />

Fertigungsanlage schafft eine Möglichkeit, den Herstellungsvorgang<br />

direkt über die gewünschten Parameter zu regeln <strong>und</strong> führt zu definierten<br />

Prozessbedingungen <strong>und</strong> damit geringerem Rohstoff- <strong>und</strong> Energie-<br />

aufwand, weniger unerwünschten Nebenprodukten <strong>und</strong> zu geringeren<br />

Ausschuss-mengen. Folgende Methoden werden dabei eingesetzt:<br />

• Optische: Schichtdickenmessung mittels Infrarotstrahlung,<br />

Chemometrie mittels FTNIR-Spektrometer (Fourier-Transform Near<br />

Infra-Red), berührungslose Temperaturmessung, digitale Bild-<br />

verarbeitung<br />

• Akustische: Ultraschall, Resonanz<br />

• Elektrische: Wirbelstrom, Dehnungsmessstreifen<br />

• Magnetische<br />

• Mechanische<br />

Laborausstattung<br />

Digitaloszilloskope, Funktionsgeneratoren, Multimeter (Standgeräte<br />

<strong>und</strong> Handgeräte), Spannungsquellen, diverse Laser, Pyrometer, Mikro-<br />

meterverschiebetische usw.<br />

ZENTRUM FÜR BIOMEDIZINISCHE NANOTECHNOLOGIE<br />

Das Zentrum für Biomedizinische Nanotechnologie in <strong>der</strong> Scharitzer-<br />

straße 6-8 in Linz startete im Jänner 2002. Zurzeit sind 13 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, in <strong>der</strong> Endausbaustufe wird die Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter auf<br />

20 erhöht.<br />

Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />

Das Zentrum für Biomedizinische Nanotechnologie dient als Impulsgeber<br />

für die Biotechnologie in Oberösterreich, wobei als Schwerpunkt die<br />

65


Bioinstrumentierung gewählt wurde. Darunter versteht man die Ent-<br />

wicklung von Geräten <strong>und</strong> Technologien für die Biotechnologie. Das<br />

Zentrum hat sich die Entwicklung von Geräten mit Einzelmolekül-<br />

Sensitivität <strong>und</strong> <strong>der</strong> dazugehörigen Chipplattformen zum Ziel gesetzt.<br />

F&E-Schwerpunkt: Bildgebende Mikroskopie mit Einzelmolekül-<br />

empfindlichkeit (Einzelmolekül-Mikroskopie)<br />

Um biologische Systeme in ihrer Ausdehnung, ihrer natürlichen Funktion<br />

<strong>und</strong> ihrer physiologischen Wirkungsweise untersuchen zu können,<br />

werden Geräte entwickelt, die die möglichst gleichzeitige Visualisierung<br />

von einzelnen Molekülen in komplexen Systemen <strong>und</strong> in Bewegung<br />

erlauben. Die dabei verwendete Methodik wird im Allgemeinen als<br />

„Single-Dye-Tracing“ (SDT)-Methode bezeichnet, da es möglich ist,<br />

die Positionen einzelner <strong>und</strong> mehrerer Fluoreszenz-markierter Moleküle<br />

gleichzeitig exakt zu bestimmen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Bewegungen zu verfolgen.<br />

Das Anwendungspotenzial dieser Methode ist vielfältig <strong>und</strong> führt in<br />

manchen Bereichen zu völlig neuen Möglichkeiten, um biomedizinische<br />

Vorgänge verstehen <strong>und</strong> somit gr<strong>und</strong>legende neue Erkenntnisse über<br />

die Ursachen von Krankheiten gewinnen zu können. In <strong>der</strong> biomedi-<br />

zinischen <strong>und</strong> zellbiologischen Forschung nimmt die Lebendbeobachtung<br />

dynamisch-biologischer Vorgänge, die so ermöglicht wird, immer mehr<br />

an Bedeutung zu.<br />

<strong>Struktur</strong> <strong>und</strong> Aufgaben <strong>der</strong> einzelnen Arbeitsgruppen<br />

1. Arbeitsgruppe für Fluoreszenzmikroskopie<br />

66<br />

Entwicklung eines Gerätes für das Hochdurchsatz-Screening von<br />

Zellen <strong>und</strong> von Biochips (CytoScout) für den Einsatz in <strong>der</strong><br />

medizinischen Diagnostik <strong>und</strong> im Screening von Medikamenten<br />

2. Arbeitsgruppe für Molekularbiologie <strong>und</strong> Assayentwicklung<br />

Entwicklung von Assays für Anwendungen wie Tumordiagnostik<br />

<strong>und</strong> prioneninduzierte Erkrankungen<br />

3. Arbeitsgruppe für Live Cell Screening<br />

Entwicklung von Zusatzkomponenten wie Lasertweezer <strong>und</strong> Soft-<br />

warepaketen zum Screening von Zellpopulationen<br />

4. Arbeitsgruppe für Oberflächenchemie <strong>und</strong> Proteinchemie Aubau<br />

einer Chipplattform für die Herstellung von DNA- <strong>und</strong> Proteinchips,<br />

die vorwiegend in <strong>der</strong> medizinischen Diagnostik eingesetzt werden.<br />

Laborausstattung<br />

Labors für biologische, biochemische, biophysikalische sowie chemische<br />

Arbeiten.<br />

ABTEILUNG FÜR MEDIZININFORMATIK<br />

Immer komplexer werdende Therapie- <strong>und</strong> Operationstechniken <strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>nen Medizin erfor<strong>der</strong>n die Entwicklung von Computer-basierten<br />

Modellen zur Unterstützung <strong>der</strong> Mediziner bei <strong>der</strong> Analyse, Diagnose<br />

<strong>und</strong> Therapie. Die im März 2003 eingerichtete Abteilung verfügt zurzeit<br />

über 6 Mitarbeiter <strong>und</strong> ist im Softwarepark Hagenberg angesiedelt.<br />

F&E-Projekte<br />

1. SEE-KID<br />

Es wurden Computermodelle entwickelt, die kongenitale Fehlstellungen<br />

bei Augen von Kleinkin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Erwachsenen am Computer nach-<br />

modellieren sowie die Auswirkungen von chirurgischen Eingriffen be-<br />

rechnen <strong>und</strong> interaktiv darstellen. Mit diesen kann <strong>der</strong> Chirurg den für<br />

den jeweiligen Patienten optimalen Eingriff bestimmen (also welche<br />

Muskeln er auf welche Weise verkürzen muss) <strong>und</strong> so Mehrfach-<br />

Operationen vermeiden.<br />

2. Burn Case<br />

Verbrennungsverletzungen zählen zu den häufigsten Verletzungsarten<br />

überhaupt. Das in Kooperation mit <strong>der</strong> Fachhochschule Hagenberg<br />

<strong>und</strong> mit Ärzten des UKH Linz entwickelte Software-System ermöglicht<br />

die exakte Klassifikation von Verbrennungsverletzungen (z.B. Anteil an<br />

Gesamtoberfläche, Diagnose, Verletzungsgrad) <strong>und</strong> unterstützt die<br />

richtige Behandlung, so dass <strong>der</strong> Heilungsverlauf stark verkürzt bzw.<br />

die Behandlungskosten <strong>und</strong> die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus<br />

verringert werden können.<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Die Hauptaktivitäten <strong>der</strong> UAR lassen sich in die Schwerpunkte For-<br />

schungsmanagement <strong>und</strong> (Auftrags-)Forschung/Technologietransfer<br />

unterteilen:


• Im Bereich Forschungsmanagement konnte sich die UAR im<br />

Beson<strong>der</strong>en im Aufbau <strong>und</strong> Betreiben von Kompetenzzentren<br />

profilieren. Der Aufgabenbereich umfasst dabei den Aufbau des<br />

Konsortiums für die Antragstellung, die Ausarbeitung <strong>der</strong> Verträge,<br />

Betreuung <strong>der</strong> Vorbereitungsphase bis hin zur Gesellschaftsgründung<br />

<strong>und</strong> Übernahme wesentlicher Funktionen in den Organen <strong>der</strong><br />

Gesellschaft.<br />

• Im Bereich Forschung/Technologietransfer hat die UAR die Ab-<br />

teilungen Kunststofftechnik, Berührungslose Sensorik, Biomedi-<br />

zinische Nanotechnologie <strong>und</strong> Medizininformatik aufgebaut <strong>und</strong><br />

sich dabei beson<strong>der</strong>es Know-how in <strong>der</strong> Verwertung von<br />

Forschungsergebnissen angeeignet. Erwähnenswert ist auch, dass<br />

ca. 50 % <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en des Transfercenters für Kunststofftechnik KMU<br />

sind <strong>und</strong> somit gezeigt wurde, dass mit geeigneten <strong>Struktur</strong>en auch<br />

KMU als K<strong>und</strong>en im Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfer gewonnen<br />

werden können. Zurzeit ist die UAR am Aufbau eines Konsortiums<br />

für Nanotechnologie beteiligt.<br />

Durch ihre Kompetenz in den obigen Tätigkeitsbereichen hat sich die<br />

UAR auch eine gute Basis für die Organisation von Verb<strong>und</strong>projekten<br />

auf EU-, B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesebene geschaffen. Die UAR ist Antragssteller<br />

bzw. Mitantragssteller folgen<strong>der</strong> nationaler bzw. internationaler For-<br />

schungsprojekte: GEN-AU Programm (Ultra-sensitive Proteomics and<br />

Genomics), Fabrik <strong>der</strong> Zukunft (Wood Plastic Composites), CRAFT (In<br />

process control with optical coherence tomography) <strong>und</strong> Integrated<br />

Project im 6. EU-Rahmenprogramm (Integration of manufacture of<br />

miniatured micro-products).<br />

Durch ein kompetentes Forschungsmanagement <strong>und</strong> eine großzügige<br />

Startfinanzierung des Landes <strong>OÖ</strong> hat die UAR einschließlich ihrer<br />

Beteiligungsgesellschaften in dreieinhalb Jahren eine Personalkapazität<br />

von über 200 Personen aufgebaut.<br />

Die UAR wird auch in Zukunft die zentrale Rolle im Aufbau <strong>der</strong> anwen-<br />

dungsorientierten außeruniversitären F&E-<strong>Struktur</strong>en in Oberösterreich<br />

spielen <strong>und</strong> dabei mit den einschlägigen Universitäts- <strong>und</strong> Fachhoch-<br />

schul-Einrichtungen zusammenarbeiten. Dazu zählt auch die operative<br />

Betreuung <strong>der</strong> Forschungsplattform <strong>OÖ</strong>, die als Verein Koordinations-<br />

<strong>und</strong> Kooperationsfunktionen für ihre universitären, außeruniversitären<br />

<strong>und</strong> industriellen Mitglie<strong>der</strong> übernommen hat.<br />

In organisatorischer Hinsicht ist die Einrichtung eines Aufsichtsrates<br />

o<strong>der</strong> Beirates beabsichtigt. Weiters wird voraussichtlich im 1. Quartal<br />

2004 die Geschäftsführerposition im Kompetenzzentrum Holz, die vom<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> UAR in Personalunion wahrgenommen wurde, neu<br />

besetzt, womit dem deutlich gestiegenen Aufgabenvolumen in beiden<br />

Einrichtungen Rechnung getragen wird. Diese Maßnahmen dienen <strong>der</strong><br />

Verstärkung <strong>der</strong> Führungsstruktur <strong>der</strong> UAR, die zusätzlich durch Er-<br />

weiterung <strong>der</strong> Funktion Forschungsmanagement inkl. Forschungs-<br />

marketing auf die zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen ausgerichtet wird.<br />

➤ Die seit Mai 2000 aktive Forschungs- <strong>und</strong> Technologietransfer-<br />

Holding des Landes <strong>OÖ</strong> beschäftigt <strong>der</strong>zeit 38 hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter an den Standorten Linz, Hagenberg <strong>und</strong> Wels <strong>und</strong><br />

120 in den Beteiligungsgesellschaften.<br />

➤ Ihre Leistungsbereiche sind Forschungsmanagement <strong>und</strong><br />

Forschung/Technologietransfer in <strong>der</strong> Materialtechnologie,<br />

Mechatronik, Biomedizin <strong>und</strong> Informatik mit Fokus auf die<br />

anwendungsorientierte F&E.<br />

➤ Heimische Unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e KMU, profitieren von<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>ten High-Tech-Lösungen in Schlüssel- <strong>und</strong><br />

Zukunftstechnologien.<br />

➤ Die UAR ist mit <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz in einer<br />

„Strategischen Partnerschaft“ verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kooperiert auch<br />

mit den oö. Fachhochschulen.<br />

➤ Die UAR ist höchst erfolgreich bei <strong>der</strong> Beteiligung an nationalen<br />

<strong>und</strong> europäischen Forschungsprogrammen.<br />

Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dr. Otmar Höglinger<br />

http://www.uar.at<br />

67


5.4.4 Software Competence<br />

Center Hagenberg GmbH<br />

Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) wurde am 1. Juli<br />

1999 gestartet <strong>und</strong> ist eine international anerkannte, sich an den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Wirtschaft orientierende Forschungseinrichtung<br />

im Bereich Software. Anwendungsorientierte innovative Forschungs-<br />

projekte gemeinsam mit Partnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en tragen sowohl zum<br />

wirtschaftlichen Erfolg dieser Unternehmen als auch zum wissen-<br />

schaftlichen Fortschritt am Standort Hagenberg bei.<br />

Das SCCH unterstützt die Vernetzung von Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> orientiert sich an technologischen Trends <strong>und</strong> den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong>. Daher richtet sich das SCCH an alle jene Firmen – un-<br />

abhängig von ihrer Größe, jedoch mit beson<strong>der</strong>em Augenmerk auf<br />

KMU – für die innovative Softwareprodukte <strong>und</strong> -lösungen von höchster<br />

Bedeutung sind. Als forschungsorientierte Einrichtung positioniert sich<br />

das SCCH klar als Partner <strong>und</strong> nicht als Konkurrent <strong>der</strong> Software-<br />

industrie.<br />

Als unverzichtbarer Teil des Softwareparks Hagenberg leistet das SCCH<br />

mit 49 Mitarbeitern (VZÄ) einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung <strong>der</strong><br />

Region. Es richtet sein ganzes Engagement darauf, als aktiver Knoten<br />

im oberösterreichischen bzw. österreichischen Technologienetzwerk<br />

zu dienen. Die Beteiligung an europäischen Forschungskooperationen<br />

wird sukzessive vorbereitet.<br />

Das SCCH in <strong>der</strong> Rechtsform <strong>der</strong> GmbH ist eine 100 %-Tochtergesell-<br />

schaft <strong>der</strong> Upper Austrian Research GmbH (UAR). Sie steht im ersten<br />

Jahr <strong>der</strong> zweiten Genehmigungsperiode (Jahr 5 bis 7), die bis Juni<br />

2006 laufen wird. Die Arbeiten werden in enger Abstimmung <strong>und</strong> mit<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz durchgeführt.<br />

Dem Aufsichtsrat gehören neben dem Eigentümervertreter <strong>der</strong> Initiator<br />

des Zentrums Univ.-Prof. Dr. Bruno Buchberger, ein Repräsentant <strong>der</strong><br />

beteiligten Unternehmen, zwei wissenschaftlich-wirtschaftlich re-<br />

nommierte Universitätsprofessoren aus Zürich (Prof. Dr. Bauknecht<br />

<strong>und</strong> Prof. Dr. Marty) <strong>und</strong> ein Linzer Rechtsanwalt mit Wirtschafts-<br />

kompetenz (RA Dr. Wildmoser) sowie zwei Belegschaftsvertreter an.<br />

68<br />

Arbeitsschwerpunkte<br />

• Software-Architekturen<br />

• Mobile Anwendungen<br />

• Web-basierte Anwendungen<br />

• Sicherheit<br />

• Data Warehousing & Datenintegration<br />

• Simulation & Optimierung<br />

• Data Mining & Machine Learning<br />

• Signal- & Bildverarbeitung<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) nimmt im Soft-<br />

warepark eine wichtige Funktion in <strong>der</strong> Anwendung aktueller For-<br />

schungsergebnisse für Anfor<strong>der</strong>ungen aus <strong>der</strong> Wirtschaft wahr. Durch<br />

eine kompetente Kernmannschaft <strong>und</strong> die enge Zusammenarbeit mit<br />

den wissenschaftlichen Partnern <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz,<br />

die zum Großteil auch in Hagenberg angesiedelt sind, sowie durch die<br />

Kooperation mit Unternehmen ist die Umsetzung neuer wissenschaft-<br />

licher Erkenntnisse in die Praxis gewährleistet. Eine in den letzten<br />

Jahren durchgeführte Schwerpunktsetzung brachte eine klare<br />

Fokussierung auf bestimmte Marktsegmente, wobei die spezielle<br />

Abstimmung auf den Bedarf <strong>der</strong> oberösterreichischen Wirtschaft im<br />

Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stand.<br />

Neben den Aktivitäten mit den Partnerunternehmen im Kplus-Programm<br />

ist die Ausweitung <strong>der</strong> K<strong>und</strong>enstruktur erfolgreich angelaufen. Projekte<br />

im nicht Kplus-geför<strong>der</strong>ten Bereich nehmen bereits mehr als 1/3 <strong>der</strong><br />

Arbeit im SCCH ein. Diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren<br />

noch weiter verstärkt, um für die Zeit nach Auslaufen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>es-<br />

för<strong>der</strong>ung vorbereitet zu sein.<br />

Die verbindende Rolle zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft kommt<br />

in den <strong>Struktur</strong>en des SCCH, <strong>der</strong> Zusammensetzung seiner Aufsichts-<br />

organe, den Kooperationsmodellen <strong>und</strong> den Arbeitsbereichen deutlich<br />

zum Ausdruck. Eine wichtige Aufgabe in dieser Transferfunktion erfüllt<br />

das Zentrum auch bei <strong>der</strong> Vorbereitung seiner Mitarbeiter auf die Fort-<br />

setzung ihrer Karriere in <strong>der</strong> Wirtschaft.


➤ Das SCCH wurde 1997 gegründet <strong>und</strong> ist nun mit 68 Personen,<br />

davon 44 Angestellten, die größte Forschungseinrichtung im<br />

Softwarepark Hagenberg.<br />

➤ Die bisher 33 oberösterreichischen, österreichischen <strong>und</strong><br />

ausländischen Forschungspartner <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en stammen<br />

vorrangig aus <strong>der</strong> Prozessindustrie, dem Banken- <strong>und</strong><br />

Versicherungssektor <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> Softwarebranche.<br />

➤ In r<strong>und</strong> 170 laufenden bzw. abgeschlossenen Projekten wurden<br />

Forschungsergebnisse in innovative Anwendungen transferiert.<br />

➤ Weiters werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse in<br />

Vortragsreihen, Workshops <strong>und</strong> Seminaren – <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

im Technologietransfer über Köpfe – an die Praxis vermittelt.<br />

➤ Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> erfolgreichen Vier-Jahres-Evaluierung wurde<br />

die Weiterführung mit För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, des Landes<br />

<strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz bis Juni 2006<br />

genehmigt.<br />

➤ Das Zentrum wurde mit 2 Best Paper Awards <strong>und</strong> Platz 3<br />

beim T-Mobile Future Award ausgezeichnet.<br />

Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dr. Klaus Pirklbauer<br />

http://www.scch.at<br />

5.4.5 Kompetenzzentrum Holz GmbH<br />

Seit Beginn 2001 steht <strong>der</strong> österreichischen Wirtschaft mit dem Kom-<br />

petenzzentrum für Holzverb<strong>und</strong>werkstoffe <strong>und</strong> Holzchemie (WOOD)<br />

in <strong>der</strong> Kompetenzzentrum Holz GmbH ein Forschungszentrum zur Ver-<br />

fügung, das nachhaltige industrielle Lösungen auf Basis des traditions-<br />

reichen wie zukunftsträchtigen, erneuerbaren Rohstoffs Holz erarbeitet.<br />

Ziel ist die Entwicklung <strong>und</strong> Anwendung neuer Technologien zur Her-<br />

stellung einer neuen Ge-neration von Holzprodukten mit wesentlich<br />

verbesserten technischen Eigenschaf-ten unter Wahrung <strong>der</strong> positiven<br />

Eigenschaften des Werkstoffes Holz.<br />

In intensiver Kooperation von Unternehmen <strong>und</strong> Universitäten (Universität<br />

für Bodenkultur Wien, Technische Universität Wien, Johannes Kepler<br />

Universität Linz) soll insbeson<strong>der</strong>e die Adaptierung von Technologien<br />

aus dem Bereich <strong>der</strong> Kunststoffverarbeitung, Polymerwissenschaften<br />

<strong>und</strong> Biotechnologie auf den Massenrohstoff Holz erreicht werden.<br />

Das Kompetenzzentrum mit Sitz in Linz hat Außenstellen in Lenzing,<br />

St. Veit/Glan <strong>und</strong> Wien. Gesellschafter sind die <strong>TMG</strong> (62 %), das Land<br />

Kärnten (26 %) <strong>und</strong> die Universität für Bodenkultur Wien (12 %). Im<br />

Aufsichtsrat wirken neben den Gesellschaftern noch das Land Nie<strong>der</strong>-<br />

österreich als För<strong>der</strong>ungsgeber <strong>und</strong> ein Unternehmensvertreter mit.<br />

Die Geschäftsführung wird vom Geschäftsführer <strong>der</strong> UAR in Personal-<br />

union wahrgenommen, wodurch <strong>der</strong> Aufbau des Zentrums <strong>und</strong> die<br />

professionelle Führung erheblich erleichtert wurden. Im Hinblick auf<br />

die geplante Ausweitung ist nach <strong>der</strong> bevorstehenden Vier-Jahres-<br />

Evaluierung im 1. Quartal 2004 eine Neubesetzung <strong>der</strong> Geschäfts-<br />

führung auf Vollzeitbasis geplant. Weiters soll die Beteiligung von <strong>der</strong><br />

<strong>TMG</strong> an die UAR abgetreten werden, die als oö. Forschungs- <strong>und</strong><br />

Technologietransferholding alle vergleichbaren Beteiligungen vereinigt.<br />

Eine Kapitalaufstockung zur Finanzierung des weiteren Ausbaus ist in<br />

Vorbereitung.<br />

Die erste Genehmigungsperiode (4 Jahre) läuft bis Ende 2004. Eine<br />

Fortsetzung um weitere 3 Jahre wird angestrebt.<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Rohholz-Modifizierung<br />

• Höherwertige Holzverb<strong>und</strong>werkstoffe<br />

• Extrudierbare Holz/Melaminharz-Verb<strong>und</strong>werkstoffe<br />

• Massivholz-Modifizierung<br />

• Optimierte Verleimungslösungen<br />

• Holzchemie<br />

• Marktforschung <strong>und</strong> holzwirtschaftspolitische Aspekte<br />

Wichtige Ergebnisse<br />

• OSB-Platten (Spanplatte mit orientierten Spänen) mit maßge-<br />

schnei<strong>der</strong>ten Eigenschaften, zB. Leicht-OSB für Türkerne,<br />

formaldehydfrei verleimte OSB für Bauteile<br />

• ISOWOOD Formteile aus Holz- bzw. Faserwerkstoffen (Holzfaser mit<br />

Fasern aus Flachs, Jute, Hanf) als Innenteile für Autos<br />

• Wood Plastic Composites (WPC) – nach dem Vorbild <strong>der</strong> Kunst-<br />

69


70<br />

Kunststoffextrusion <strong>und</strong> des Spritzgussverfahrens hergestellte<br />

Holzbauteile<br />

• Kunststoff-Holzfaserverb<strong>und</strong> mit Polyolefinen, Biopolymeren<br />

sowie Melamin<br />

• Ökologisch <strong>und</strong> ökonomisch verbesserte Prozesse zur Gewinnung<br />

von Zellstoff aus Buchenholz (Sulfit-Prozess, Hemicellulose)<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Das Kompetenzzentrum Holz (WOOD Kplus) ist die größte Forschungs-<br />

einheit im Bereich Holzverb<strong>und</strong>werkstoffe <strong>und</strong> Holzchemie in Österreich.<br />

Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist, dass mit diesem Kompetenzzentrum die<br />

Holzindustrie einen Forschungspartner erhalten hat, <strong>der</strong> völlig neue<br />

Technologien für diesen Industriezweig entwickelt. Weiters ist dieses<br />

Zentrum vorbildlich für die Zusammenarbeit <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> Ober-<br />

österreich, Nie<strong>der</strong>österreich <strong>und</strong> Kärnten. Die erfolgreiche Arbeit <strong>der</strong><br />

letzten Jahre wird im Beson<strong>der</strong>en dadurch bestätigt, dass die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Partnerunternehmen verdoppelt werden konnte <strong>und</strong> alle bisherigen<br />

Partner auch weiterhin K<strong>und</strong>en des Zentrums sein werden.<br />

Das Zentrum konnte mit den Bereichen „wood plastic composites“<br />

<strong>und</strong> „wissensbasierte Produktion“ zwei Kernkompetenzen aufbauen,<br />

die es klar von an<strong>der</strong>en Forschungseinrichtungen im Holzbereich unter-<br />

scheidet. Auf diesen beiden Kernkompetenzen fußt <strong>der</strong> Technologie-<br />

transfer in die Wirtschaft. So ist es gelungen, alle namhaften Firmen,<br />

die im Bereich „wood plastic composites“ tätig sind, in einem starken<br />

Verb<strong>und</strong> zu organisieren, womit auch hervorragende Voraussetzungen<br />

geschaffen wurden, dass sich diese Produktklasse am Markt durchsetzen<br />

wird.<br />

Nicht zuletzt trägt auch dieses Zentrum zum Technologietransfer über<br />

Köpfe bei, in dem mit den beteiligten Unternehmen <strong>und</strong> Universitäten<br />

<strong>und</strong> darüber hinaus ein ständiger Personalwechsel stattfindet.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> Forschungsmanagement- <strong>und</strong> Forschungsmarketing-<br />

Kompetenzen wird gezielt fortgesetzt.<br />

➤ WOOD Kplus bietet <strong>der</strong> Holzindustrie seit 2001 mit <strong>der</strong>zeit 37<br />

Beschäftigten (VZÄ) in Linz, Lenzing, St.Veit/Glan <strong>und</strong> Wien<br />

Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovationen auf Basis des Rohstoffs<br />

Holz.<br />

➤ In Partnerschaft mit <strong>der</strong> Universität für Bodenkultur Wien, <strong>der</strong><br />

Technischen Universität Wien, <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität<br />

Linz <strong>und</strong> den beteiligten Unternehmen werden Technologien<br />

aus <strong>der</strong> Kunststofftechnik, den Polymerwissenschaften <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Biotechnologie auf den Massenrohstoff Holz adaptiert.<br />

➤ Der Aufbau <strong>der</strong> Non-Kplus-Bereichs wurde erfolgreich gestartet<br />

<strong>und</strong> die Aufnahme weiterer Kplus-Partner vorbereitet, so dass<br />

sich <strong>der</strong> Wirkungskreis deutlich vergrößert hat.<br />

➤ Die erste Periode läuft bis Ende 2004, eine Fortsetzung um<br />

drei weitere Jahre wird angestrebt.<br />

➤ Nach <strong>der</strong> Vier-Jahres-Evaluierung wird die Geschäftsführung<br />

auf Vollzeitbasis neu besetzt <strong>und</strong> das Forschungsmarketing<br />

ausgeweitet.<br />

Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dr. Othmar Höglinger<br />

http://www.uar.at<br />

5.4.6 Linz Center of Mechatronics GmbH<br />

Die Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM), Trägerin des Linz Center<br />

of Competence in Mechatronics, wurde im Mai 2001 gegründet. Die<br />

UAR ist mit 40 % beteiligt <strong>und</strong> stellt den Aufsichtsrats-Vorsitzenden<br />

<strong>und</strong> einen Rechtsanwalt (RA Dr. Wildmoser) als Aufsichtsratsmitglied.<br />

Die weiteren 60 % werden vom Verein <strong>der</strong> akademischen <strong>und</strong> indus-<br />

triellen Partner des Linz Center of Competence in Mechatronics gehalten,<br />

<strong>der</strong> drei Mitglie<strong>der</strong> in den Aufsichtsrat, darunter auch den Vertreter <strong>der</strong><br />

Johannes Kepler Universität Linz, entsendet. Das Zentrum wurde nach<br />

einer gezielt vorgelagerten Pilotphase rückwirkend ab Jänner 2001<br />

bis Ende 2004 genehmigt. Eine Fortsetzung um weitere 3 Jahre wird<br />

angestrebt; die dafür vorgesehene Vier-Jahres-Evaluierung findet<br />

im Jänner 2004 statt.


Während im Kplus-Bereich industrielle F&E-Projekte mit Partnerunter-<br />

nehmen <strong>und</strong> Projekte <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lagenforschung durchgeführt werden,<br />

ist <strong>der</strong> Non-Kplus-Bereich außerhalb dieses För<strong>der</strong>programms definiert<br />

<strong>und</strong> auf Auftragsforschung ausgerichtet.<br />

Das Kompetenzzentrum bietet ein breites Spektrum an innovativen<br />

Lösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen an. Organisiert nach den drei Säulen<br />

– CASAD (Computer Aided Simulation and Design), DYNACON (Advanced<br />

Dynamics and Control in Mechanical Systems) <strong>und</strong> SENSCOM (Intelligent<br />

Sensors, Actuators and Integrated Circuits with their Communications<br />

and Signal Processing) – <strong>und</strong> mit intensiver Einbindung <strong>der</strong> Johannes<br />

Kepler Universität Linz ist die LCM GmbH in Österreich das einzige<br />

Kompetenzzentrum für Mechatronik mit dieser umfangreichen Wissens-<br />

plattform.<br />

Für den Wissensaustausch zwischen den industriellen <strong>und</strong> wissenschaft-<br />

lichen Partnern sorgen gemeinsam durchgeführte Projekte <strong>und</strong> die<br />

praktische Anwendung <strong>der</strong> Resultate in <strong>der</strong> Industrie. Zusätzlich wird<br />

ein interessantes Weiterbildungsprogramm angeboten. Die im Kom-<br />

petenzzentrum durchgeführten Projekte <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

dienen <strong>der</strong> Generierung von Wissen <strong>und</strong> dem internen Wissenstransfer.<br />

Mit mehr als 20 industriellen Partnern <strong>und</strong> 17 wissenschaftlichen<br />

Partnern (z.B. die Mechatronik-Institute <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität<br />

Linz, ARC Seibersdorf research, PROFACTOR, Fachhochschule Wels)<br />

können die Projekte zügig <strong>und</strong> ergebnisorientiert durchgeführt werden.<br />

Die Projektlaufzeit beträgt zwischen 2 <strong>und</strong> 4 Jahren, <strong>der</strong> Umfang liegt<br />

zwischen 70.000 Euro <strong>und</strong> 750.000 Euro. An einem Projekt sind ein<br />

o<strong>der</strong> mehrere Partner aus Industrie <strong>und</strong> Wissenschaft beteiligt.<br />

Das Projektvolumen betrug im Geschäftsjahr 2002 r<strong>und</strong> 1,9 Millionen<br />

Euro, die Quote an internationalen Projekten circa 20 Prozent.<br />

Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />

• Aufbau von langfristig verfügbarem Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungs-<br />

potenzial für die österreichische Wirtschaft im Bereich Mechatronik<br />

• Ausbildung einer starken Kernkompetenz durch ein Strategisches<br />

Forschungsprogramm <strong>und</strong> die Expertise <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Partner<br />

• Unterstützung <strong>der</strong> Industrie bei <strong>der</strong> Lösung mechatronischer Probleme<br />

• Motor für Innovation im Bereich Mechatronik<br />

• Integration des Zentrums in internationale Netzwerke für die optimale<br />

Nutzung von weltweit vorhandenem Know-how, den optimalen<br />

Wissensdialog zwischen Industrie <strong>und</strong> Kompetenzzentrum <strong>und</strong> den<br />

intensiven Austausch von Wissen auf internationaler Basis<br />

Wichtige Ergebnisse wurden beim Aufbau professioneller<br />

Forschungsstrukturen erzielt:<br />

• Einführung <strong>der</strong> Balanced Score Card zur Strategiefindung <strong>und</strong><br />

-umsetzung<br />

• Schaffung von Organisationseinheiten mit Ergebnisverantwortung<br />

unter <strong>der</strong> Leitung von Senior Researchern, die in <strong>der</strong> LCM GmbH<br />

angestellt sind<br />

• Aufbau eines mo<strong>der</strong>nen industrieorientierten Entlohnungssystems<br />

mit variablen Leistungsanteilen für Non-Kplus-Projekte<br />

• Umsetzung eines Educational Program bestehend aus Seminaren,<br />

Workshops <strong>und</strong> Kursen<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Die LCM GmbH betreibt mit 34,5 Mitarbeitern (VZÄ) angewandte F&E<br />

auf ausgewählten Gebieten <strong>der</strong> Mechatronik, die unter Berücksichtigung<br />

künftiger Marktentwicklungen eine hohe Relevanz für industrielle<br />

Anwendungen vor allem in Oberösterreich, aber auch darüber hinaus<br />

haben. Als Forschungspartner <strong>der</strong> Mechatronik-Institute <strong>der</strong><br />

Johannes Kepler Universität Linz übt sie eine wichtige Funktion in<br />

<strong>der</strong> Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis<br />

aus <strong>und</strong> ergänzt mit eigenem Know-how die in den Instituten vor-<br />

handenen Kompetenzen.<br />

So positioniert sich die LCM GmbH als Anbieter von F&E-Dienstleistungen<br />

für innovative Unternehmen entlang <strong>der</strong> gesamten Produktwert-<br />

schöpfungskette inklusive <strong>der</strong> Finanzierungsberatung von F&E-Projekten<br />

durch die Einbindung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Experten. Der vom Markt<br />

immer stärker gefor<strong>der</strong>ten ganzheitlichen Kompetenz eines Anbieters<br />

wird so entsprochen.<br />

In Vorbereitung auf die Zeit nach Auslaufen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esför<strong>der</strong>ung (Jahr<br />

8+) wurde erfolgreich begonnen, die K<strong>und</strong>enbasis auszubauen <strong>und</strong> in<br />

71


neue Märkte vorzudringen. Die eigenständige, durchgängige <strong>und</strong> an<br />

Industrieunternehmen angelehnte Organisationsstruktur sowie die Ein-<br />

führung marktgerechter, industriekonformer Entlohnungsmodelle bilden<br />

die stabile Basis für eine Weiterführung des Kompetenzzentrums.<br />

72<br />

➤ Das 2001 gestartete LCM hat sich als Forschungspartner <strong>der</strong><br />

Johannes Kepler Universität Linz mit einem klaren Kompetenz-<br />

profil als Motor für Innovation in <strong>der</strong> Mechatronik positioniert.<br />

➤ Das LCM bedient ein breites K<strong>und</strong>enspektrum im Kplus- <strong>und</strong><br />

im erfolgreich angelaufenen Non-Kplus-Bereich.<br />

➤ Das LCM organisiert jährlich das Industrielle Symposium für<br />

Mechatronik im Design Center Linz.<br />

➤ Das LCM wurde mit dem Silbernen Pegasus in <strong>der</strong> Sparte<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft <strong>und</strong> mit dem MM-Award 2002<br />

auf <strong>der</strong> Euroblech 2002 für das innovativste Messeprojekt<br />

zusammen mit <strong>der</strong> Firma Salvagnini (Werkzeugmaschinenbau)<br />

ausgezeichnet.<br />

➤ Die erste Periode läuft bis Ende 2004, eine Fortsetzung um<br />

drei weitere Jahre wird angestrebt.<br />

Geschäftsführung: Dipl.- Ing. Gerald Schatz<br />

http://www.lcm.at<br />

5.4.7 Polymer Competence Center<br />

Leoben GmbH<br />

Im Juli 2002 wurde im Rahmen des Kplus-Kompetenzzentrenprogramms<br />

das Polymer Competence Center Leoben (PCCL) offiziell gestartet. Sitz<br />

dieses Zentrums ist Leoben, zusätzlich gibt es zwei Außenstellen in<br />

Graz <strong>und</strong> Wels. Die erste För<strong>der</strong>periode endet im Juni 2006.<br />

Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />

Das PCCL hat die Aufgabe, durch langfristig ausgerichtete Zusammen-<br />

arbeit mit einem festgelegten Kreis von Unternehmen die vorwettbe-<br />

werbliche Forschung im Bereich <strong>der</strong> Kunststofftechnik zu intensivieren.<br />

Das Forschungsprogramm ist in drei Areas geglie<strong>der</strong>t, nämlich<br />

STRUCPOL (Performance defined structural polymeric materials),<br />

FUNPOL (Functional polymeric materials and polymer surfaces) <strong>und</strong><br />

DECMOLD (Development of components, molds and dies), wobei die<br />

oberösterreichischen Forschungsaktivitäten nur im ersten Area statt-<br />

finden. In Oberösterreich sind vorwiegend größere Unternehmen an<br />

Projekten auf den Gebieten<br />

• Polymercharakterisierung <strong>und</strong> <strong>Struktur</strong>aufklärung,<br />

• Verfahrensentwicklung <strong>und</strong> -optimierung für faserverstärkte<br />

Kunststoffe im Luftfahrtbereich <strong>und</strong><br />

• Entwicklung von funktionalen Kunststoffen für definierte<br />

Anwendungen<br />

beteiligt.<br />

Die Außenstelle Wels ist in das Transfercenter für Kunststofftechnik<br />

<strong>der</strong> UAR (siehe Abschnitt 5.4.3) räumlich <strong>und</strong> führungstechnisch inte-<br />

griert. Die UAR ist mit 17 Prozent <strong>und</strong> die Johannes Kepler Universität<br />

Linz mit 9 Prozent an <strong>der</strong> PCCL GmbH beteiligt. Beide Gesellschafter<br />

stimmen sich bei Generalversammlungsbeschlüssen ab <strong>und</strong> entsenden<br />

ein Mitglied in den Aufsichtsrat.<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Durch die Beteiligung am PCCL wird <strong>der</strong> Zugang zur Gr<strong>und</strong>lagenfor-<br />

schung insbeson<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> Montanuniversität Leoben institutionali-<br />

siert <strong>und</strong> mit öffentlichen För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Aufbau von F&E-Kapazitäten<br />

ermöglicht. Diese Investitionen kommen auch dem Transfercenter für<br />

Kunststofftechnik zugute <strong>und</strong> verstärken den Werkstoffstandort Wels.<br />

➤ Die im Juli 2002 in Wels eingerichtete Außenstelle des PCCL<br />

betreibt industrielle Forschung im Bereich <strong>der</strong> eigenschafts-<br />

optimierten Kunststoffe für <strong>Struktur</strong>anwendungen.<br />

➤ Durch Einbettung in das Transfercenter für Kunststofftechnik<br />

entstehen wertvolle Synergien.<br />

➤ Die erste För<strong>der</strong>periode dauert bis Juli 2006.<br />

Geschäftsführung: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Reinhold W. Lang<br />

http://www.pccl.at


5.4.8 tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH<br />

Die tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH wurde im November 2002 im Rah-<br />

men des vom B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Innovation <strong>und</strong> Technologie<br />

(BMVIT) geför<strong>der</strong>ten AplusB-Programms (Academia Business Spin-Off<br />

Grün<strong>der</strong>programm) errichtet <strong>und</strong> nahm mit Anfang 2003 den Betrieb<br />

auf. Die <strong>TMG</strong> ist mit 25,5 % beteiligt, die UAR mit 39,5 %, die restlichen<br />

Anteile werden von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong>, <strong>der</strong> Johannes Kepler<br />

Universität Linz <strong>und</strong> <strong>der</strong> Fachhochschulen <strong>OÖ</strong> Holding GmbH gehalten.<br />

Die Gesellschafter entsenden ihre Vertreter in den Aufsichtsrat, wobei<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> UAR den Vorsitz hat.<br />

tech2b hat das Ziel, die Gründungsdynamik an den wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen in Oberösterreich <strong>und</strong> die Erfolgswahrscheinlichkeit von<br />

Grün<strong>der</strong>n zu erhöhen <strong>und</strong> damit die wirtschaftliche Verwertung von<br />

F&E-Ergebnissen zu unterstützen.<br />

Um das Interesse am Unternehmertum bei Studenten <strong>und</strong> Akademikern<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> technisch/naturwissenschaftlichen Richtungen zu<br />

erhöhen, wurde eine eigene Grün<strong>der</strong>akademie ins Leben gerufen,<br />

die auf unterschiedlichen Levels Informations- <strong>und</strong> Qualifizierungs-<br />

veranstaltungen anbietet <strong>und</strong> eine Brücke zu den betriebswirtschaftlichen<br />

Studienrichtungen schlägt.<br />

tech2b bietet High-Tech-Unternehmensgrün<strong>der</strong>n eine temporäre Heimat<br />

(1 bis max. 2 Jahre) <strong>und</strong> intensive Unterstützung bei <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Umsetzung innovativer Produkt- bzw. Geschäftsideen in vier Bereichen:<br />

Büro sowie Infrastruktur für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, umfassende<br />

Beratung in betriebswirtschaftlichen <strong>und</strong> rechtlichen Fragen, Coaching<br />

u.a. durch Wissenschafter <strong>und</strong> Business Mentoren, finanzielle För<strong>der</strong>ung<br />

sowie Zugang zu den Netzwerken <strong>der</strong> oö. Wirtschaft. Die För<strong>der</strong>ungen<br />

sind teils unverzinst rückzahlbar, teils verlorener Zuschuss.<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

tech2b ist mit 4 Mitarbeitern (3 Vollzeitäquivalenten) <strong>und</strong> einem um-<br />

fangreichen Netz an Experten aus Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft <strong>der</strong><br />

Inkubator für High-Tech- Geschäftsideen in Oberösterreich <strong>und</strong> fe<strong>der</strong>t<br />

damit das beson<strong>der</strong>s mit technologieorientierten Unternehmensgrün-<br />

dungen verb<strong>und</strong>ene Risiko für gründungsinteressierte Techniker <strong>und</strong><br />

Wissenschafter ab. Nach 9 Monaten operativen Betriebs hat tech2b<br />

bereits 5 Gründungsvorhaben in Betreuung, von denen die ersten mit<br />

Jahresende mit ihren Produkten auf den Markt gehen. Dadurch trägt<br />

tech2b wesentlich zur Stärkung des Technologietransfers <strong>und</strong> zur<br />

wirtschaftlichen Verwertung von Forschungsergebnissen <strong>der</strong> oberöster-<br />

reichischen F&E-Einrichtungen bei.<br />

Da das wirtschaftliche <strong>Potenzial</strong> einer Erfindung nicht immer von vorn-<br />

herein offensichtlich ist, positioniert sich tech2b zunehmend als zentrale<br />

Ansprechstelle für die Verwertung von F&E-Ergebnissen generell.<br />

➤ tech2b wurde im November 2002 gegründet, um die<br />

Gründungsdynamik an den wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

in Oberösterreich <strong>und</strong> die Erfolgswahrscheinlichkeit von<br />

Grün<strong>der</strong>n zu erhöhen <strong>und</strong> damit die wirtschaftliche Verwertung<br />

von F&E-Ergebnissen zu unterstützen.<br />

➤ tech2b hat bisher mehr als 1.000 Studenten in verschiedensten<br />

Veranstaltungen erreicht.<br />

➤ tech2b betreut <strong>der</strong>zeit 5 Gründungsvorhaben, z.B. neue<br />

Plattformtechnologie für Biochips, Messgerät zur<br />

laserinduzierten Materialanalyse, Virtual Reality basierendes<br />

Trainingssystem für Industrieunternehmen.<br />

Geschäftsführung: Mag. Alwin Pichler<br />

http://www.tech2b.at<br />

5.4.9 CATT Innovation Management GmbH<br />

Die CATT Innovation Management GmbH unterstützt <strong>und</strong> berät mit<br />

14 Mitarbeitern Personen <strong>und</strong> Unternehmen aus Oberösterreich im<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen Innovationsmanagement mit den<br />

Schwerpunkten Technologieför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> -finanzierung, Mobilität <strong>und</strong><br />

Qualifikation sowie Technologietransfer. Ihre beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

besteht darin, ihr einschlägiges Know-how auf aktuellem Stand zu<br />

halten <strong>und</strong> zur Steigerung <strong>der</strong> internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

73


oö. Unternehmen wirkungsvoll einzusetzen. Dazu zählen ein proaktives<br />

<strong>und</strong> nutzenorientiertes Aufgreifen von Chancen, die auf die jeweilige<br />

Problemsituation eingehende Begleitung des Vorhabens bis zur Ab-<br />

sicherung des Beratungserfolges <strong>und</strong> die Funktion als „one-stop-shop“<br />

im Innovationsmanagement.<br />

74<br />

Technologieför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>und</strong><br />

-finanzierung<br />

EU-<br />

Rahmenprogramm<br />

–<br />

Nationale/Regionale<br />

F&E-För<strong>der</strong>ungen<br />

–<br />

Venture Capital<br />

Die CATT GmbH führt als 100 %-Tochtergesellschaft <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> seit<br />

Anfang 2003 die oberösterreichischen Aktivitäten des ursprünglich<br />

gemeinsam mit Salzburg eingerichteten Vereins CATT weiter. Der<br />

dreiköpfige Aufsichtsrat besteht aus Vertretern des Gesellschafters<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsgeber Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong>.<br />

Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

1990<br />

1990-1993<br />

1994<br />

seit 1995<br />

seit 1996<br />

seit 1998<br />

seit 2000<br />

seit 2003<br />

Innovationsmanagement<br />

Mobilität <strong>und</strong><br />

Qualifikation<br />

Mobilität für<br />

Studenten/Graduierte<br />

–<br />

LEONARDO DA VINCI<br />

Berufsbildungsprogramm<br />

–<br />

Pilotprojekte im<br />

Bildungsbereich<br />

Technologietransfer<br />

INNOVATION Relay<br />

Centre Austria<br />

–<br />

TIM<br />

–<br />

Innovationsassistent<br />

–<br />

PATLIB<br />

Beauftragter des Landes <strong>OÖ</strong> für EU-Forschungs- <strong>und</strong> Wirtschaftsangelegenheiten<br />

För<strong>der</strong>ungswerber<br />

aus Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft<br />

Programmträger<br />

Professoren, Schüler<br />

Studenten,<br />

Absolventen<br />

Arbeiter/Angestellte<br />

Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft<br />

Absolventen<br />

Gründung COMETT – APHW<br />

Studentenpraktika, Bildungsprojekte<br />

EWR: Vorbereitung auf EU-F&E-Programme<br />

EU-Rahmenprogramme für F&E<br />

LEONARDO DA VINCI<br />

IRC-Partner - internationaler Technologietransfer<br />

Evaluatorentätigkeit<br />

Venture Capital, Partner i2 PATLIB<br />

Technologie- <strong>und</strong> InnovationsManagement (TIM)<br />

CATT Innovation Management GmbH<br />

Aufgaben<br />

Vorrangiges Ziel ist die Einbindung oö. Unternehmen in nationale <strong>und</strong><br />

internationale FTI-Aktivitäten, die Beteiligung an Mobilitätsprogrammen<br />

<strong>und</strong> die Ausweitung des Technologietransfers insbeson<strong>der</strong>e in KMU.<br />

Um dies zu erreichen, erbringt CATT nachstehende Leistungen:<br />

• Beauftragter des Landes <strong>OÖ</strong> für EU-Forschungs- <strong>und</strong> Wirtschafts-<br />

angelegenheiten<br />

• Beratung über Technologieför<strong>der</strong>möglichkeiten auf nationaler <strong>und</strong><br />

internationaler Ebene, För<strong>der</strong>check, operative Umsetzung von<br />

För<strong>der</strong>anträgen<br />

• Analyse von Problemstellungen innovationswilliger Unternehmen,<br />

Rechercheleistungen, Unterstützung bei Innovationsprojekten <strong>und</strong><br />

Erstellung von Businessplänen, Finanzierungsberatung<br />

• Kontaktvermittlung zu F&E-Dienstleistern<br />

• Patent- <strong>und</strong> Schutzrechtsberatung<br />

• Abwicklung von Mobilitätsprojekten im Programm<br />

LEONARDO DA VINCI<br />

• Projektmanagement-Unterstützung im Technologietransfer,<br />

Abwicklung <strong>der</strong> Technologietransfer-Initiativen IRCA <strong>und</strong> TIM<br />

• Unterstützung bei <strong>der</strong> Bildung thematischer Technologienetzwerke<br />

<strong>und</strong> strategischer Allianzen<br />

• Programmkoordination „Innovationsassistenten/-berater für KMU“<br />

Neben <strong>der</strong> starken operativen Verbindung mit Unternehmen sowie<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Bildungsinstitutionen pflegt CATT den intensiven<br />

Kontakt zu Institutionen auf regionaler, nationaler <strong>und</strong> internationaler<br />

Ebene, insbeson<strong>der</strong>e mit Gebietskörperschaften, Kammern, Ministerien<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> EU-Kommission. Als zentraler Partner im Technologienetzwerk<br />

<strong>OÖ</strong> ist sich CATT <strong>der</strong> gesellschaftlichen Verantwortung bewusst <strong>und</strong><br />

agiert als<br />

• Integrator von <strong>OÖ</strong> im Europäischen Forschungsraum,<br />

• Mittler zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />

• Mitgestalter <strong>der</strong> Technologietransferstrukturen <strong>und</strong><br />

• Katalysator in regionalen, nationalen <strong>und</strong> internationalen Netzwerken.<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Mit <strong>der</strong> Umwandlung in die GmbH <strong>und</strong> Ausrichtung auf den Tätigkeits-<br />

bereich Oberösterreich <strong>und</strong> <strong>der</strong> gleichzeitigen Gewährung einer signifi


kant höheren Basisfinanzierung des Landes <strong>OÖ</strong> konnte CATT das Leis-<br />

tungspotenzial signifikant verstärken. Durch Übernahme <strong>der</strong> Funktion<br />

„Beauftragter des Landes <strong>OÖ</strong> für EU-Forschungs- <strong>und</strong> Wirtschaftsan-<br />

gelegenheiten“ wurde das Serviceprofil weiter ergänzt. Von den<br />

Leistungen <strong>der</strong> CATT GmbH sollen in erster Linie die innovationsfreudigen<br />

KMU profitieren, die Hauptadressaten <strong>der</strong> Beratungsleistungen, <strong>der</strong><br />

Technologietransfer-Initiativen <strong>und</strong> des Innovationsassistenten-Pro-<br />

gramms sind. Der Erfolg ist auch an den guten Beteiligungsergebnissen<br />

an nationalen <strong>und</strong> internationalen För<strong>der</strong>ungsprogrammen erkennbar.<br />

➤ Die CATT Innovation Management GmbH führt seit 2003 die<br />

oö. Aktivitäten des ursprünglich gemeinsam mit Salzburg<br />

eingerichteten Vereins fort.<br />

➤ Schwerpunkte des Beratungs- <strong>und</strong> Serviceangebotes liegen<br />

in <strong>der</strong> Technologieför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> -finanzierung, Mobilität <strong>und</strong><br />

Qualifikation sowie im Technologietransfer.<br />

➤ Die Leistungen werden für die oö. Unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

KMU, sowie für Personen aus Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

erbracht.<br />

➤ Mit über 600 Beratungsgesprächen, 50 vermittelten<br />

Technologietransfer-Projekten <strong>und</strong> 10 Innovationsassistenten<br />

pro Jahr leistet CATT einen wesentlichen Beitrag zum Inno-<br />

vationsverhalten <strong>und</strong> zur Regionalentwicklung in Oberösterreich.<br />

Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dr. Wilfried Enzenhofer<br />

http://www.catt.at<br />

5.4.10 Europäische Wissenschaftstage<br />

in Steyr<br />

Die Europäischen Wissenschaftstage in Steyr (EWTS) sind eine ge-<br />

meinsame Einrichtung des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung, Wissen-<br />

schaft <strong>und</strong> Kultur, des Landes <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Steyr in <strong>der</strong> Rechtsform<br />

eines Vereins. Sie wurden 1999 mit einer eintägigen Auftaktveranstal-<br />

tung gestartet. Das Programm wurde ab 2000 ausgeweitet: Top-<br />

Wissenschaftler <strong>der</strong> internationalen Scientific Community, unter ihnen<br />

Nobelpreisträger <strong>und</strong> führende Professoren <strong>der</strong> renommiertesten Uni-<br />

versitäten aus Europa <strong>und</strong> den USA erörtern im Rahmen einer ein-<br />

wöchigen Summer School <strong>und</strong> Open Conference gesellschaftspolitisch<br />

aktuelle Fragen <strong>und</strong> präsentieren die neuesten Erkenntnisse ihrer<br />

Forschungen. Die Europäischen Wissenschaftstage in Steyr gehören<br />

mittlerweile zu den international anerkanntesten wissenschaftlichen<br />

Veranstaltungen. Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft profitieren in hohem<br />

Maße von den hier präsentierten Diskussionsbeiträgen.<br />

Im Jahre 2000 behandelten die Wissenschaftstage die „Geschichte<br />

von Kooperation <strong>und</strong> Kommunikation“ unter <strong>der</strong> Leitung von Karl<br />

Sigm<strong>und</strong>, Universität Wien, <strong>und</strong> Martin Nowak, Princeton. Die interna-<br />

tionale Wissenschaftselite legte dar, wie sich Kooperation in <strong>der</strong> Gesell-<br />

schaft entwickelte. 2001 erläuterten unter <strong>der</strong> Leitung von Ernst Fehr,<br />

Universität Zürich, führende Ökonomen die Frage nach „Geld, Glück<br />

<strong>und</strong> Ungeduld. Die sozialen <strong>und</strong> psychologischen Gr<strong>und</strong>lagen des<br />

Wirtschaftslebens“ <strong>und</strong> zeigten, wie Emotionen das menschliche<br />

Verhalten beeinflussen. 2002 widmeten sich die Europäischen Wissen-<br />

schaftstage mit „Wachstum, Werte, Wohlfahrt. Die Organisation<br />

des sozialen <strong>und</strong> ökonomischen Fortschritts“ schließlich jenen<br />

Institutionen, die für das Funktionieren einer Gesellschaft verantwortlich<br />

sind. Im Jahr 2003 wurde unter <strong>der</strong> Leitung von Edward Paul Lazear,<br />

Stanford, das Thema „Arbeit, Lohn <strong>und</strong> Leistung. Neue Maßnahmen<br />

zur Steigerung <strong>der</strong> Produktivität“ diskutiert. Lazear prägte den Be-<br />

griff <strong>der</strong> „Personnel Economics“ <strong>und</strong> seine diesbezüglichen Veröffent-<br />

lichungen sind zu Standardwerken <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaften ge-<br />

worden. Für 2004 laufen die Vorbereitungen zum Thema „Organizational<br />

Economics“, die wissenschaftliche Leitung liegt bei George Baker von<br />

<strong>der</strong> Harvard Business School.<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> Europäischen Wissenschaftstage<br />

• Summer School: Die 5-tägige Summer School wird von Jung-<br />

akademikern besucht, die sich erfolgreich um eine Teilnahme<br />

beworben haben.<br />

• Executive Workshops: Im kleinen, exklusiven Rahmen können<br />

Unternehmer mit internationalen Top-Wissenschaftlern einen hoch-<br />

qualitativen Gedankenaustausch pflegen <strong>und</strong> neueste Forschungs-<br />

75


76<br />

ergebnisse in die Praxis mitnehmen. Künftig sind 2 halbtägige<br />

Workshops vorgesehen.<br />

• Open Conference: Die bisher 2-tägige <strong>und</strong> künftig 1-tägige Open<br />

Conference bietet <strong>der</strong> interessierten Öffentlichkeit den Einblick in<br />

den jeweils aktuellsten wissenschaftlichen Diskurs, sowie die<br />

Möglichkeit, mit den Stars <strong>der</strong> internationalen Forschungslandschaft<br />

einen Dialog aufzunehmen.<br />

• Vorfeld- <strong>und</strong> Folgeveranstaltungen: Das jeweilige Jahresthema<br />

wird in Veranstaltungen in Wien <strong>und</strong> Linz behandelt. Als Vortragende<br />

fungieren Referenten <strong>der</strong> Veranstaltung in Steyr.<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Die EWTS genießen höchste internationale Anerkennung als Treffpunkt<br />

führen<strong>der</strong> Persönlichkeiten <strong>und</strong> Diffusionsforum neuester wissenschaft-<br />

licher Erkenntnisse im Überschneidungsbereich von Sozial- <strong>und</strong> Wirt-<br />

schaftswissenschaften mit Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaften.<br />

Mit <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> alten Handels- <strong>und</strong> Industriestadt Steyr, die nunmehr<br />

auch Hochschul-Standort ist, wurde ein Bezug zur Bewältigung des<br />

<strong>Struktur</strong>wandels im Zeitalter <strong>der</strong> Globalisierung, <strong>der</strong> Internationalisierung<br />

von Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft, hergestellt. Die geringe Reception<br />

am Standort behin<strong>der</strong>te bisher eine größere Wirksamkeit im unmittel-<br />

baren Umfeld; demgegenüber steht <strong>der</strong> ausgezeichnete Ruf als Ver-<br />

anstaltungsort <strong>und</strong> die hohe Resonanz in den österreichischen <strong>und</strong><br />

ausländischen Medien. Weitere Anstrengungen zur Gewinnung öster-<br />

reichischer Teilnehmer sind durch Verstärkung <strong>der</strong> Executive Workshops<br />

<strong>und</strong> des Praxisbezugs <strong>der</strong> Open Conference vorgezeichnet.<br />

➤ Die EWTS werden von BMBWK, Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> Stadt Steyr<br />

gemeinsam getragen.<br />

➤ Sie zählen mit herausragenden Referenten von den führenden<br />

Universitäten zu den international anerkanntesten<br />

wissenschaftlichen Veranstaltungen.<br />

➤ Mit Summer School, Executive Workshops, Open Conference,<br />

den Vorfeld- <strong>und</strong> Folgeveranstaltungen <strong>und</strong> einer umfassenden<br />

Medienberichterstattung wird ein breiter Interessentenkreis<br />

über aktuellste Forschungsergebnisse aus den Sozial- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftswissenschaften informiert.<br />

Geschäftsführung: Dr. Alexandra Suess<br />

http://www.ewts.at<br />

5.5 Zentralbereich Finanzen, Personal,<br />

Organisation<br />

Der Zentralbereich „Finanzen, Personal, Organisation“ erfüllt die Ver-<br />

pflichtungen aus dem GmbH-Gesetz, wie Rechnungswesen <strong>und</strong> internes<br />

Kontrollsystem. Das beinhaltet insbeson<strong>der</strong>e die Quartalsberichte <strong>und</strong><br />

den Jahresabschluss mit Lagebericht. Diese Aufgaben laufen voll com-<br />

puterunterstützt mit Datenzugriff im berechtigten Umfang von allen<br />

Arbeitsplätzen. Auch die Bereitstellung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen betrieblichen<br />

Infrastruktur wie Personal o<strong>der</strong> Investitionen in Büroausstattung <strong>und</strong><br />

IT-Systeme sind Kernaufgaben. Darüber hinaus sind die Agenden des<br />

IT- <strong>und</strong> des QM-Verantwortlichen diesem Bereich zugeordnet.<br />

Im Bereich sind zurzeit 10 Mitarbeiter (einschließlich eines Lehrlings)<br />

beschäftigt, die folgende Funktionen, teilweise auch für Beteiligungs-<br />

gesellschaften gegen Verrechnung, wahrnehmen:<br />

Finanzen-Controlling<br />

• Finanzdisposition <strong>und</strong> Kassenverwaltung (Cash Management)<br />

• Finanzbuchhaltung <strong>und</strong> Bilanzierung (Quartalsbilanzen,<br />

Jahresabschluss mit Lagebericht)<br />

• Budgetierung (Jahresvoranschlag mit Personal-, Investitionsplan,<br />

Plan-GuV <strong>und</strong> Planbilanz, Finanzplan) <strong>und</strong> Businessplan (3-Jahresplan)<br />

• Kostenrechnung mit Projektcontrolling, Management-Informations-<br />

system <strong>und</strong> Berichtswesen (Quartalsberichte mit Soll/Ist-Vergleichen<br />

<strong>und</strong> Vorschaurechnung)<br />

• Auftragsabrechnung <strong>und</strong> Fakturierung<br />

• Bestellwesen<br />

• Anlagenbuchhaltung<br />

• Reisekostenrechnung


• Beteiligungscontrolling<br />

Personal<br />

• Personalmanagement (Bedarfsplanung, Recruiting, Gehaltsordnung,<br />

Arbeitszeitmodelle, arbeitsrechtliche Angelegenheiten, Behörden-<br />

kontakte, Arbeitsplatzgestaltung, Mitarbeiterbefragung)<br />

• Personalentwicklung (Planung, Organisation <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />

<strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen, Einführung neuer<br />

Mitarbeiter)<br />

• Personaladministration (Stammdatenverwaltung, Zeiterfassung,<br />

Qualitätssicherung, Weiterentwicklung <strong>der</strong> Personalkultur,<br />

Veranstaltungen)<br />

• Personalverrechnung<br />

Organisation<br />

• Raumverwaltung <strong>und</strong> -belegung<br />

• Informationstechnologie<br />

• Qualitätsmanagement<br />

Die Agenden des IT-Verantwortlichen beinhalten strategische, admin-<br />

istrative <strong>und</strong> operative Aufgaben. Die Einführung unternehmensweiter<br />

Informationssysteme <strong>und</strong> die Sicherstellung des laufenden Betriebes<br />

zur Sicherung <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität bilden dabei wichtige Schwer-<br />

punkte, wie z.B.:<br />

• CRM-System (CRM: Customer Relationship Management): Im CRM-<br />

System wurden die Datenbestände <strong>der</strong> Abteilungen <strong>und</strong> Cluster,<br />

welche historisch bedingt als (teilweise) eigenständige Datenbanken<br />

geführt worden sind, konsolidiert. Das Ergebnis ist ein einheitlicher<br />

Bestand von ca. 23.000 Unternehmensdatensätzen <strong>und</strong> 29.000<br />

Personendaten mit dazugehörigen abteilungsspezifischen<br />

Informationen. Das System bietet einen einfachen Zugriff auf die<br />

Unternehmens- <strong>und</strong> Kontaktinformationen (Brief, Mail, Fax, Telefonate,<br />

etc.) <strong>und</strong> dient einer optimalen Betreuung <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner,<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei Kooperationsprojekten, Veranstaltungen <strong>und</strong><br />

sonstigen Aktivitäten. Eine laufende Weiterentwicklung ist Garant<br />

dafür, dass dieses System auch künftig die wichtigste Informations-<br />

basis <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihrer Beteiligungsgesellschaften sein wird.<br />

• Dokumenten-Management- <strong>und</strong> Archivierungs-System (DMS):<br />

In <strong>der</strong> Startphase wurden die Eingangsrechnungen elektronisch<br />

archiviert <strong>und</strong> mit dem Abrechnungssystem Navision direkt verknüpft,<br />

wodurch sich <strong>der</strong> Zugriff auf die Dokumente beschleunigt hat <strong>und</strong><br />

die Dokumentenablage in Papierform nun aufgelassen werden kann.<br />

Zu den Einsparungen an Zeit <strong>und</strong> Raum kommt als weiterer Nutzen,<br />

dass dieses gesetzeskonform geführte Archiv Außenprüfungen stark<br />

vereinfachen wird. Weiters geplant ist ein Vertrags- <strong>und</strong> Dokumenten-<br />

archiv <strong>und</strong> die Nutzbarmachung des Systems für Beteiligungsgesell-<br />

schaften.<br />

• Web-Auftritte (Extranet, Intranet): Die Gesellschaft als Ganzes, die<br />

Cluster <strong>und</strong> Beteiligungsgesellschaften präsentieren sich im Internet<br />

in einer nach mo<strong>der</strong>nsten Gesichtspunkten gestalteten Form.<br />

Gleichzeitig sorgt ein internes Netzwerk für den Informations-<br />

austausch.<br />

• IT-Infrastruktur: In Zusammenarbeit mit den Spezialisten <strong>der</strong><br />

EDUCATION HIGHWAY GmbH werden die Aufgaben Hardwarebe-<br />

schaffung <strong>und</strong> –wartung, Benutzersupport, Netzwerkausbau <strong>und</strong><br />

-wartung sowie die Domain-Verwaltung wahrgenommen.<br />

Zu den Agenden des QM-Verantwortlichen zählen die Aufgaben des<br />

Wissensmanagements <strong>und</strong> die Erstellung <strong>und</strong> Pflege des QM-Hand-<br />

buchs. Die von 1994 bis 2001 gehaltene Zertifizierung des QM-Systems<br />

nach ISO 9001 wurde wie<strong>der</strong> aufgegeben, da <strong>der</strong> administrative Auf-<br />

wand <strong>und</strong> die Kosten in keinem Verhältnis zum Qualitätsgewinn standen.<br />

Ein neues QM-Handbuch soll die Qualitätssicherung in praktikabler<br />

Weise unterstützen.<br />

<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />

Die Zentralfunktionen wurden mit <strong>der</strong> dynamischen Erweiterung <strong>der</strong><br />

Gesellschaft stark ausgeweitet <strong>und</strong> an die neuen Anfor<strong>der</strong>ungen im<br />

Controlling <strong>und</strong> Berichtswesen angepasst. Dies beinhaltete die Herein-<br />

nahme ausgelagerter Abrechnungsfunktionen, die Neueinführung <strong>der</strong><br />

dafür notwendigen Informationssysteme <strong>und</strong> eine Verstärkung <strong>der</strong><br />

Ergebnisverantwortung bei den einzelnen Organisationseinheiten. In<br />

gleicher Weise wurde das Finanzmanagement <strong>und</strong> das Projekt- <strong>und</strong><br />

Beteiligungscontrolling weiterentwickelt. Daneben musste den ge-<br />

77


stiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen öffentlicher För<strong>der</strong>ungsgeber bei Zwischen-<br />

<strong>und</strong> Endabrechnungen <strong>und</strong> den zugehörigen Berichten entsprochen<br />

werden. Von diesen Entwicklungen haben auch die betreuten Beteili-<br />

gungsgesellschaften profitiert. Nicht zuletzt die Professionalität <strong>der</strong><br />

Bereichsleiterin bewirkte eine gesicherte Finanz- <strong>und</strong> Ergebnisent-<br />

wicklung bei <strong>der</strong> auf ein Vielfaches gestiegenen Unternehmenstätigkeit.<br />

Eine bedeutende Verbesserung im Personalwesen wurde durch die<br />

Einrichtung eines Personalreferates mit umfassenden Funktionen in<br />

<strong>der</strong> Personaleinstellung, -einführung, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie<br />

<strong>der</strong> Arbeitsplatzgestaltung <strong>und</strong> arbeitsmedizinischen Betreuung erzielt.<br />

Eine kürzlich durchgeführte Mitarbeiterbefragung hat die hohe Arbeits-<br />

zufriedenheit in dem für die Gesellschaft typischen dynamischen<br />

Umfeld bestätigt.<br />

Entscheidend für die Produktivitätssteigerung <strong>der</strong> Gesellschaft waren<br />

5.6 Funktionen in Gesellschaften<br />

<strong>und</strong> Vereinen<br />

Die Geschäftsführer bzw. leitende Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>-Gruppe wirken<br />

gegenwärtig in den nachstehend angeführten Gesellschaften, Vereinen<br />

78<br />

auch die Übersiedlung ins TECHCENTER am Winterhafen, die die Auf-<br />

teilung auf 6 Standorte in Linz beendete, <strong>und</strong> die Ausstattung mit<br />

mo<strong>der</strong>nen Büros <strong>und</strong> einer zeitgemäßen IT-Infrastruktur mit den ent-<br />

sprechenden Entwicklungs- <strong>und</strong> Betreuungskapazitäten.<br />

➤ Der Zentralbereich „Finanzen, Personal, Organisation“<br />

unterstützt die Unternehmensfunktionen durch Bereitstellung<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur <strong>und</strong> Management-Informationen.<br />

➤ Er erbringt Dienstleistungen auch für Beteiligungsgesellschaften.<br />

➤ Mo<strong>der</strong>n <strong>und</strong> zweckmäßig ausgestattete Büros, eine zeitgemäße<br />

IT-Infrastruktur mit entsprechen<strong>der</strong> Betreuung <strong>und</strong> ein<br />

engagiertes Personalreferat sichern eine attraktive Arbeits-<br />

umgebung.<br />

Bereichsleitung: Margareta Voyakin<br />

http://www.tmg.at<br />

Margareta Voyakin (1. Reihe, 2. von links) leitet den Zentralbereich „Finanzen, Personal, Organisation“. Dieser beinhaltet neben dem Rechnungswesen auch sämtliche<br />

Personal-, EDV- <strong>und</strong> QM-Angelegenheiten.<br />

<strong>und</strong> sonstigen Institutionen in Organfunktionen mit, um Interessen als<br />

Gesellschafter, Vereinsmitglied o. ä. wahrzunehmen:


Kapitalgesellschaften o.ä. Beteiligung (%) Aufsichtsrat Beirat, Board<br />

Austrian Research Centers GmbH - ARC<br />

--<br />

M<br />

--<br />

Ludwig Boltzmann Forschungsgesellschaft<br />

--<br />

--<br />

M<br />

Education Highway Innovationszentrum für Schule <strong>und</strong> Neue<br />

Technologie GmbH<br />

74 V<br />

--<br />

Upper Austrian Research GmbH<br />

100<br />

--<br />

--<br />

Software Competence Center Hagenberg GmbH<br />

100 (UAR)<br />

V<br />

M<br />

Kompetenzzentrum Holz GmbH<br />

62<br />

V<br />

--<br />

VOEST-ALPINE MECHATRONICS GmbH<br />

5<br />

--<br />

M<br />

Linz Center of Mechatronics GmbH<br />

40 (UAR)<br />

V<br />

--<br />

Polymer Competence Center Leoben GmbH<br />

17 (UAR)<br />

M<br />

--<br />

tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH<br />

25,5 (<strong>TMG</strong>)<br />

37 (UAR)<br />

V<br />

--<br />

Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen GmbH<br />

--<br />

V-Stv<br />

M<br />

CATT Innovation Management GmbH<br />

100<br />

V<br />

--<br />

Life Tool – Integration durch Kompetenz<br />

--<br />

--<br />

M<br />

TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />

Technologieregion Enns – St. Florian<br />

Techno-Z Braunau<br />

Techno-Z Ried<br />

TGZ Schärding<br />

TZ Gm<strong>und</strong>en<br />

TZ Attnang<br />

TZ Inneres Salzkammergut<br />

TIZ Kirchdorf<br />

FAZAT Steyr GmbH<br />

TIC Steyr<br />

TDZ Donau-Böhmerwald<br />

TZ Freistadt<br />

TZ Grieskirchen<br />

TZ Perg<br />

B-Zone Projektentwicklungs- <strong>und</strong> -vermarktungsgesmbH<br />

TDZ Reichraming<br />

GTZ Wels<br />

Regionale Planungs- <strong>und</strong> Entwicklungsges. Vöckla – Ager<br />

V=Vorsitz, V-Stv=Stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong>, M=Mitglied<br />

Vereine <strong>und</strong> sonstige Institutionen Vorstand Vertreter<br />

Biomed-Verein zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Biomedizinischen Forschung<br />

Europäische Wissenschaftstage in Steyr<br />

Forschungsplattform <strong>OÖ</strong><br />

För<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Technologiezentren<br />

LIMAK Linzer Internationales Managementausbildungs-Kolleg<br />

<strong>OÖ</strong> Gebietskrankenkasse<br />

Verein Netzwerk Logistik<br />

Verein zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Industriemathematik<br />

O-Stv=Obmann-Stellvertreter, K=Kassier, M=Mitglied, RP=Rechnungsprüfer<br />

33,33<br />

14,29<br />

49<br />

50,89<br />

47,20<br />

8,06<br />

50<br />

9,81<br />

40,26<br />

14,29<br />

33,33<br />

60,4<br />

63,15<br />

33,33<br />

53,64<br />

5<br />

28<br />

--<br />

--<br />

➤ Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>-Gruppe vertreten die Interessen <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>und</strong> tragen Verantwortung in 40 Einrichtungen.<br />

K<br />

O-Stv<br />

RP<br />

O-Stv<br />

M<br />

M<br />

M<br />

M<br />

O-Stv<br />

K<br />

V-Stv<br />

V-Stv<br />

M<br />

M<br />

V-Stv<br />

V-Stv<br />

--<br />

--<br />

--<br />

M<br />

M<br />

--<br />

V-Stv<br />

--<br />

--<br />

--<br />

--<br />

--<br />

M<br />

--<br />

--<br />

--<br />

--<br />

--<br />

--<br />

M<br />

V-Stv<br />

V-Stv<br />

--<br />

--<br />

V-Stv<br />

--<br />

--<br />

V-Stv<br />

M<br />

M<br />

M<br />

--<br />

Negeli-Ganz<br />

Bayer<br />

Voyakin<br />

Höglinger<br />

E<strong>der</strong><br />

Schachinger<br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

Pöchhacker<br />

Bayer<br />

Vertreter<br />

Bayer<br />

Bayer<br />

Bayer<br />

Bayer<br />

Bayer<br />

Bayer<br />

Höglinger<br />

Höglinger<br />

Bayer<br />

Höglinger<br />

Pöchhacker<br />

Bayer<br />

Pöchhacker<br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

Schachinger<br />

E<strong>der</strong><br />

Schachinger<br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

Schachinger<br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

E<strong>der</strong><br />

Schachinger<br />

E<strong>der</strong><br />

79


6 Unternehmenskennzahlen<br />

Die dynamische Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>, insbeson<strong>der</strong>e seit dem Start<br />

des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ im Jahr 1998, zeigt<br />

sich in allen wichtigen Kennzahlen:<br />

1991*) 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003***)<br />

Personalstand (VZÄ zum 31.12.)<br />

2 4 8 9 11 10 12 14 33 40 49 56 72<br />

Betriebsleistung**) (T€)<br />

0,0 551,0 748,1 871,1 1.457,0 1.317,9 1.753,9 2.128,5 3.418,0 4.502,3 5.552,8 7.457,4 7.726,3<br />

Selbstfinanzierungsgrad (%)<br />

0,0 14,9 32,5 43,8 65,7 62,6 73,4 65,2 66,1 78,0 68,4 76,6 78,7<br />

Stammkapital (T€)<br />

72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 74,1 220,0 220,0 220,0<br />

Beteiligungen (T€)<br />

0,0 0,0 45,4 90,8 172,6 174,4 268,9 218,0 986,4 2.764,9 3.513,7 4.665,6 5.678,5<br />

Liegenschaften****) (T€)<br />

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4.145,8 11.490,9 10.971,3<br />

Darlehens- <strong>und</strong> Bankverbindlichkeiten (T€) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4.338,6 11.460,6 11.278,8<br />

Bilanzsumme (T€)<br />

77,4 311,7 408,4 773,1 1.224,6 1.208,9 1.361,0 2.338,9 4.615,9 6.865,7 13.349,3 20.585,5 22.709,0<br />

*) 7.11.-31.12.1991 **) inkl. För<strong>der</strong>beiträge <strong>der</strong> Gesellschafter ***) Vorschauwerte ****) inkl. Genussscheine<br />

So ist <strong>der</strong> Personalstand mit den immer wie<strong>der</strong> zusätzlich über-<br />

nommenen Aufgaben auf 73 Mitarbeiter (VZÄ 70,5) per 30.11.2003<br />

gestiegen. Davon sind 60 % Frauen <strong>und</strong> 52 % Akademiker.<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

In gleicher Weise ist die Betriebsleistung inkl. Basisfinanzierung auf<br />

7,5 Mio Euro im Jahr 2002 angestiegen, wovon 1,7 Mio. Euro (23 %)<br />

als Gesellschafterbeiträge <strong>und</strong> 5,7 Mio. Euro (77 %) als Erlöse, Projekt-<br />

för<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> sonstige Erträge erwirtschaftet wurden. Der letztge-<br />

nannte Prozentsatz, <strong>der</strong> den Selbstfinanzierungsgrad wie<strong>der</strong>gibt, ist<br />

in den letzten Jahren aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vermehrten Erlöse <strong>der</strong> Cluster-<br />

Initiativen <strong>und</strong> <strong>der</strong> aus dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds stammenden För<strong>der</strong>ungen<br />

für Vorhaben des „Strategischen Programms“ deutlich gestiegen.<br />

80<br />

Personalzustand (VZÄ zum 31.12.)<br />

0<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Betriebsleistung inkl. Basisfinanzierung (in TEUR)<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Die Aufwendungen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> liegen immer etwa in Höhe <strong>der</strong> Betriebs-<br />

leistung, sodass die gemeinnützige Gesellschaft unter Einrechnung<br />

des Finanzergebnisses ausgeglichen bilanziert.<br />

Die <strong>TMG</strong> verfügt über ein Stammkapital in Höhe von 220.000 Euro,<br />

das entspricht 1,07 Prozent <strong>der</strong> Bilanzsumme (per 31.12.2002). Die<br />

letzte Erhöhung erfolgte im Jahr 2000, eine neuerliche Erhöhung um<br />

2 Mio. Euro wurde vom Abschlussprüfer als unbedingt notwendig be-<br />

zeichnet <strong>und</strong> vom Aufsichtsrat den Gesellschaftern zur Beschlussfassung<br />

empfohlen.<br />

Das Anlagevermögen setzt sich im Wesentlichen aus den Beteiligungen<br />

an Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Impulszentren in <strong>der</strong> Höhe von 4,7<br />

Mio. Euro <strong>und</strong> den im Rahmen <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stücksicherung erworbenen<br />

Liegenschaften in <strong>der</strong> Höhe von 11,5 Mio. Euro (davon r<strong>und</strong> 3 Mio.


Euro indirekt über Genussscheine) zusammen. Es wurde mit Landes-<br />

för<strong>der</strong>ungen bzw. mit Landes- <strong>und</strong> Bankdarlehen finanziert.<br />

Zur Erhöhung <strong>der</strong> Bilanzsumme, die per 31.12.2002 r<strong>und</strong> 20,6 Mio.<br />

Euro betragen hat, haben in den letzten Jahren insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Beteiligungen <strong>und</strong> Liegenschaften beigetragen.<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

Die URG-Kennzahlen (Eigenmittelquote <strong>und</strong> fiktive Schuldentilgungs-<br />

dauer) lagen im Jahr 2002 außerhalb des zulässigen Bereichs; eine<br />

Abhilfe wurde durch Umwandlung von Zuschüssen des Landes <strong>OÖ</strong><br />

zum Erwerb von Beteiligungen gef<strong>und</strong>en, die von Fremdmitteln in<br />

Eigenmittel umgewandelt wurden, indem das Land <strong>OÖ</strong> auf eine allfällige<br />

Personalstand (VZÄ)<br />

Durchschnittsalter (Jahre)<br />

Anteil <strong>der</strong> Frauen (%)<br />

Anteil <strong>der</strong> Akademiker (%)<br />

Beteiligung (T€)<br />

Beteiligung (%)<br />

Bilanzsumme (T€)<br />

Anlagevermögen (T€)<br />

Umlaufvermögen (T€)<br />

Eigenkapital (T€)<br />

Eigenkapitalquote (%)<br />

Betriebsleistung BL (T€)<br />

Basisfinanzierung BF (T€)<br />

Summe BL + BF (T€)<br />

Selbstfinanzierungsgrad (%)<br />

Bilanzsumme (in TEUR)<br />

0<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

56,0<br />

34,0<br />

62,9<br />

47,1<br />

20.585,5<br />

17.073,2<br />

3.377,0<br />

249,6<br />

1,2<br />

5.714,1<br />

1.743,3<br />

7.457,4<br />

76,6%<br />

*) per 30.06.2003 **) Rumpfgeschäftsjahr (3 Monate) per 31.03.2003 ***) <strong>TMG</strong>: 25,5 %, UAR: 39,5 %<br />

Rückzahlung bei Auflassung o<strong>der</strong> Veräußerung <strong>der</strong> Beteiligung verzichtet<br />

hat. An <strong>der</strong> Eigenkapitalausstattung hat dies jedoch nichts geän<strong>der</strong>t.<br />

Über den Vorschlag, die Gr<strong>und</strong>stücksicherungsaktivitäten <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> in<br />

einer eigenen Gesellschaft abzuwickeln, die später auch an<strong>der</strong>e Vor-<br />

haben <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung durchführen könnte, haben die Ge-<br />

sellschafter noch nicht bef<strong>und</strong>en. Die Ausglie<strong>der</strong>ung könnte im Wege<br />

<strong>der</strong> Abspaltung stattfinden.<br />

Die nachstehende Tabelle fasst die wichtigsten Kenndaten <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Beteiligungsgesellschaften, in denen sie einen maßgeblichen<br />

Einfluss direkt o<strong>der</strong> indirekt ausübt, aus dem jeweils letzten verfügbaren<br />

Jahresabschluss zusammen.<br />

Die Betriebsleistung wird hier ohne Basisfinanzierung ausgewiesen.<br />

Letztere umfasst För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gesellschafter o<strong>der</strong> sonstiger<br />

För<strong>der</strong>ungsgeber für die Gesellschaft als Ganzes (zum Unterschied<br />

von einer Projektför<strong>der</strong>ung). Die öffentlichen För<strong>der</strong>ungen von Kplus-<br />

Kompetenzzentren (SCCH, WOOD, LCM) werden dabei als Basisfinan-<br />

zierung betrachtet. Der Selbstfinanzierungsgrad bezeichnet den Anteil<br />

<strong>der</strong> so ermittelten Betriebsleistung an <strong>der</strong> Summe aller Erlöse <strong>und</strong><br />

För<strong>der</strong>ungen.<br />

<strong>TMG</strong> EDUHI*) UAR*) SCCH*) WOOD LCM tech2b CATT**)<br />

16,4<br />

30,3<br />

60,0<br />

40,0<br />

111,0<br />

74,0<br />

1.670,8<br />

249,1<br />

1.416,1<br />

150,0<br />

9,0<br />

2.567,0<br />

506,3<br />

3.073,3<br />

83,5%<br />

34,1<br />

32,1<br />

20,5<br />

76,3<br />

220,0<br />

100,0<br />

3.379,0<br />

2.282,0<br />

1.077,0<br />

220,0<br />

6,5<br />

580,0<br />

3.005,0<br />

3.585,0<br />

16,2%<br />

49,0<br />

32,0<br />

13,0<br />

79,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

1.233,2<br />

148,7<br />

1.067,3<br />

168,7<br />

13,7<br />

2.220,3<br />

1.128,1<br />

3.348,5<br />

66,3%<br />

37,0<br />

30,8<br />

39,0<br />

78,0<br />

62,0<br />

62,0<br />

1.401,0<br />

295,0<br />

1.105,0<br />

113,4<br />

8,1<br />

1.332,0<br />

1.948,0<br />

3.280,0<br />

40,6%<br />

35,6<br />

29,3<br />

8,3<br />

80,5<br />

40,0<br />

40,0<br />

1.368,0<br />

137,0<br />

1.228,0<br />

140,0<br />

10,2<br />

1.333,0<br />

1.739,0<br />

3.072,0<br />

43,4%<br />

2,0<br />

25,6<br />

100,0<br />

50,0<br />

65,0<br />

65,0***<br />

466,3<br />

87,6<br />

378,4<br />

100,0<br />

21,4<br />

156,0<br />

192,3<br />

348,3<br />

44.8%<br />

15,0<br />

31,7<br />

60,0<br />

73,0<br />

74,9<br />

100,0<br />

616,4<br />

119,8<br />

492,4<br />

311,6<br />

50,6<br />

220,6<br />

62,6<br />

283,2<br />

77,9%<br />

Techno-<br />

Z<br />

Ried<br />

1,5<br />

43,0<br />

100,0<br />

0,0<br />

580,0<br />

49,2<br />

2.557,7<br />

2.205,0<br />

346,8<br />

391,2<br />

15,3<br />

247,3<br />

191,2<br />

438,5<br />

56,4%<br />

TZ<br />

Attnang<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

112,5<br />

50,0<br />

2.167,4<br />

2.114,8<br />

51,7<br />

339,9<br />

15,7<br />

215,3<br />

35,0<br />

250,3<br />

86,0%<br />

TDZ<br />

Rohrbach<br />

2,3<br />

38,3<br />

56,5<br />

43,5<br />

930,0<br />

60,4<br />

3.314,9<br />

2.978,0<br />

335,7<br />

918,4<br />

27,7<br />

94,7<br />

56,3<br />

151,0<br />

62,7%<br />

Die <strong>TMG</strong> erstellt keine Konzernbilanz, da eine Zusammenrechnung<br />

von Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Impulszentren mit <strong>der</strong> Muttergesell-<br />

schaft als nicht aussagekräftig angesehen wird.<br />

TZ<br />

Freistadt<br />

1,5<br />

36,8<br />

66,7<br />

20,0<br />

584,3<br />

63,0<br />

2.129,0<br />

2.050,6<br />

75,9<br />

429,9<br />

20,2<br />

165,0<br />

40,2<br />

205,2<br />

80,4%<br />

TZ Perg<br />

1,6<br />

33,0<br />

62,5<br />

37,5<br />

714,0<br />

53,6<br />

5.990,7<br />

4.111,6<br />

1.874,6<br />

1.276,7<br />

21,3<br />

31,3<br />

89,2<br />

120,5<br />

26,0%<br />

81


82<br />

➤ Personalstand, Betriebsleistung, Beteiligungen <strong>und</strong> Bilanzsumme<br />

sind insbeson<strong>der</strong>e im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung des „Strategischen<br />

Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ (ab 1998) deutlich gestiegen.<br />

➤ Zur Bilanzsummenerhöhung haben auch die mit Kreditauf-<br />

nahmen finanzierten Gr<strong>und</strong>stücksicherungen beigetragen.<br />

7 Bewertung von <strong>Potenzial</strong> <strong>und</strong> Ergebnissen<br />

7.1 Allgemeine Erläuterungen<br />

Die <strong>TMG</strong> nimmt im 12. Jahr ihrer Geschichte eine zentrale Funktion<br />

im oö. Innovationssystem ein. Durch ihr erfolgreiches Wirken bei Kon-<br />

zeption <strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />

<strong>und</strong> mit den dabei aufgebauten <strong>Struktur</strong>en, Kompetenzen <strong>und</strong> Koope-<br />

rationsbeziehungen wurde sie zu einem wichtigen Werkzeug <strong>der</strong><br />

Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik des Landes <strong>OÖ</strong>.<br />

Gleichzeitig ist auf allen Ebenen das Verständnis für die zentrale Be-<br />

deutung von Innovation als Schlüsselfaktor für die Wettbewerbs-<br />

fähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>voraussetzung für Beschäftigung,<br />

soziale Sicherheit <strong>und</strong> Wohlstand <strong>der</strong> Regionen gewachsen.<br />

Entsprechend sind auch die an die <strong>TMG</strong> gerichteten Erwartungen im<br />

Hinblick auf ihren konzeptiven <strong>und</strong> operativen Beitrag zur Fortsetzung<br />

<strong>der</strong> oö. Technologieoffensive hoch.<br />

In den folgenden Abschnitten wird die Position <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im oö. Inno-<br />

vationssystem analysiert <strong>und</strong> eine Bestandsaufnahme <strong>der</strong> wesent-<br />

lichen Erfolgsfaktoren vorgenommen. Dies beginnt bei den finanziellen<br />

Randbedingungen mit Kenndaten zur Finanzierung von Forschung,<br />

Technologie <strong>und</strong> Innovation in Oberösterreich (Abschnitt 7.2), setzt fort<br />

mit einer Analyse des Kompetenzprofils (7.3) <strong>und</strong> des Beziehungs-<br />

kapitals <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> (7.4). Schließlich folgt<br />

ein Hinweis auf die von Univ.-Prof. DDDr. Friedrich Schnei<strong>der</strong>, Johannes<br />

Kepler Universität Linz, im Mai 2003 vorgelegte „Volkswirtschaftliche<br />

Analyse ausgewählter Maßnahmen <strong>der</strong> oö. Standort-<strong>und</strong> Technologie-<br />

politik“ (7.5) <strong>und</strong> eine Gegenüberstellung wesentlicher Kenndaten im<br />

➤ Der Aufsichtsrat hat den Gesellschaftern eine Kapitalerhöhung<br />

Zeitraum 1991 bis 2003 (7.6).<br />

Diese Ausführungen nehmen Bezug auf die <strong>TMG</strong> als Instrument <strong>der</strong><br />

oö. Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik. Sie werden im Abschlussbericht<br />

zum „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ (Band 2 <strong>der</strong> Evaluierungs-<br />

unterlagen) aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> in den letzten 5 Jahren umgesetzten<br />

Vorhaben <strong>und</strong> erzielten Ergebnisse ergänzt.<br />

Die vorliegende Analyse orientiert sich an den für eine Fortsetzung <strong>der</strong><br />

oö. Technologieoffensive wesentlichen Umfeldentwicklungen. Dazu<br />

zählen:<br />

empfohlen.<br />

➤ Die Gesellschaft bilanziert generell ausgeglichen.<br />

• <strong>der</strong> sich weiter verschärfende Wettbewerb <strong>der</strong> Regionen um<br />

Investoren <strong>und</strong> Humankapital, Ideen, Innovationen <strong>und</strong> Markterfolge,<br />

• die bevorstehende Erweiterung <strong>der</strong> Europäischen Union, die<br />

Österreich aus einer Rand- in eine Mittellage rückt,<br />

• die steigende Notwendigkeit, mit an<strong>der</strong>en europäischen Regionen<br />

zu kooperieren, um am Europäischen Wirtschafts- <strong>und</strong> Forschungs-<br />

raum aktiv zu partizipieren,<br />

• die wachsende Bedeutung von Innovationsräumen <strong>und</strong> Innovations-<br />

systemen, in denen Politik, Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft interagieren,<br />

• die Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> europäischen Forschungslandschaft, die<br />

sich beim 6. <strong>und</strong> einem ansatzweise angedachten 7. Rahmen-<br />

programm <strong>der</strong> EU in Form neuer För<strong>der</strong>ungsinstrumente bereits<br />

abzeichnen,<br />

• die stärker werdenden Anfor<strong>der</strong>ungen an die Forschung, ihre<br />

Ergebnisse in anwendungsorientierte Innovationen umzusetzen,


• <strong>der</strong> steigende Wettbewerbsdruck, <strong>der</strong> sich aus europaweit<br />

erfolgenden, gezielten F&E-Investitionen in Schlüsseltechnologien<br />

<strong>und</strong> Exzellenz im internationalen Vergleich ergibt,<br />

• die verstärkte Notwendigkeit zur Netzwerkbildung zwischen<br />

Unternehmen <strong>und</strong> mit Forschungseinrichtungen regional, national<br />

<strong>und</strong> international,<br />

• die immer deutlicher werdenden Nachteile für das Grün<strong>der</strong>- <strong>und</strong><br />

Innovationsverhalten, die sich aus dem unzureichend entwickelten<br />

österreichischen Kapitalmarkt ergeben,<br />

• die Neuordnung <strong>der</strong> österreichischen Universitäten, die mittelfristig<br />

einen Innovationswettbewerb erwarten lässt,<br />

• die Weiterentwicklung des Fachhochschulsektors, dem in den<br />

Konzeptionen des Rates für Forschung <strong>und</strong> Technologieentwicklung<br />

die größten Wachstumspotentiale als Träger anwendungs-<br />

orientierter F&E zugeschrieben werden,<br />

• die Neuordnung des außeruniversitären Sektors <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Forschungsför<strong>der</strong>ung in Österreich, die in zahlreichen Studien<br />

<strong>und</strong> Diskussionen als längst notwendig erkannt wurde.<br />

Die konkreten Auswirkungen dieser Entwicklungen sind teilweise noch<br />

nicht abschätzbar. Eine <strong>Struktur</strong>-, <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong> kann<br />

sich daher nur darauf konzentrieren zu prüfen, ob Optionen gewahrt<br />

sind, die zum gegebenen Zeitpunkt genutzt werden können.<br />

Mit den folgenden Ausführungen wird versucht, diese Optionen<br />

auszuloten.<br />

7.2 Finanzierung von Forschung,<br />

Technologie <strong>und</strong> Innovation in <strong>OÖ</strong><br />

Mit <strong>der</strong> „Technologiemilliarde“, die für die Umsetzung des „Strate-<br />

gischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ in den Jahren 1998 – 2003 aufge-<br />

wendet wurde, hat das Land <strong>OÖ</strong> seine Ausgaben für F&E deutlich er-<br />

höht <strong>und</strong> über zusätzliche EU-, B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> private Mittel zu einer<br />

überdurchschnittlichen Steigerung <strong>der</strong> F&E-Quote in <strong>OÖ</strong> beigetragen.<br />

In den amtlichen Statistiken sind die Auswirkungen noch nicht erkennbar,<br />

da Vollerhebungen <strong>und</strong> Auswertungen nach B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n nur für die<br />

Jahre 1993 <strong>und</strong> 1998 vorliegen. Gemäß einer von <strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong><br />

Industrie beim WIFO in Auftrag gegebenen Studie14, <strong>der</strong>en Ergebnisse<br />

auch im „Nationalen Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan“15 zitiert werden,<br />

weist <strong>OÖ</strong> im Jahr 1998 eine F&E-Quote von 1,27 % des Regional-<br />

produktes aus <strong>und</strong> liegt damit an 4. Stelle hinter Wien, Steiermark <strong>und</strong><br />

Tirol <strong>und</strong> unter dem Österreich-Durchschnitt von 1,79 %. Die prozentuelle<br />

Verän<strong>der</strong>ung gegenüber 1993 beträgt 24 %, womit <strong>OÖ</strong> gegenüber<br />

Wien <strong>und</strong> Tirol aufgeholt hat. Ganz an<strong>der</strong>s ist die Situation, wenn man<br />

nur den firmeneigenen Bereich betrachtet: hier liegt <strong>OÖ</strong> nach Wien an<br />

2. Stelle deutlich über dem Österreich-Durchschnitt <strong>und</strong> hat auch hier<br />

gegenüber Wien aufgeholt.<br />

prozentuale Abweichung vom Österreich-Durchschnitt 98<br />

prozentuale Abweichung vom Österreich-Durchschnitt 98<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

Salzburg<br />

F&E-Ausgaben in % <strong>der</strong> Regionalprodukts<br />

Tirol<br />

Wien<br />

Steiermark<br />

Oberösterreich<br />

Kärnten<br />

Vorarlberg<br />

Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Burgenland<br />

-100<br />

-20 0 20 40 60 80<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

prozentuale Verän<strong>der</strong>ung des Indikators zwischen 93 <strong>und</strong> 98<br />

F&E-Ausgaben im firmeneigenen Bereich in % des Regionalprodukts<br />

Tirol<br />

Wien<br />

Oberösterreich<br />

Steiermark<br />

Vorarlberg<br />

Salzburg<br />

Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Burgenland<br />

Kärnten<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

prozentuale Verän<strong>der</strong>ung des Indikators zwischen 93 <strong>und</strong> 98<br />

14 WIFO, Benchmarking <strong>der</strong> F&E-Aktivitäten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>, Juli 2002<br />

15 Rat für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Nationaler Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan, Wien,<br />

Dezember 2002 (www.rat-fte.at)<br />

83


Die überdurchschnittlich gute Position bei den firmeneigenen F&E-<br />

Ausgaben wird auch durch die ausgezeichnete Performance oö. Unter-<br />

nehmen beim FFF, dem Forschungsför<strong>der</strong>ungsfonds für die gewerb-<br />

liche Wirtschaft, bestätigt. Hier liegt Oberösterreich seit 1998 regel-<br />

mäßig auf einem <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>sten Plätze; lediglich 2002 ist ein Rückgang<br />

zu verzeichnen.<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

TEUR<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

Ähnlich ist die Situation beim ITF, dem Innovations- <strong>und</strong> Technologie-<br />

fonds, <strong>der</strong> vorrangig von größeren Unternehmen angesprochen wurde,<br />

nun aber ausläuft. Auch hier liegt Oberösterreich mit <strong>der</strong> PROFACTOR<br />

Produktionsforschungsgesellschaft in Steyr als wichtigstem För<strong>der</strong>ungs-<br />

nehmer durchwegs auf einem <strong>der</strong> ersten beiden Plätze.<br />

84<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

TEUR<br />

0<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Fonds zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Forschung (FWF)<br />

1998 1999 2000 2001 2002<br />

Wien Tirol Steiermark Salzburg Oberösterreich<br />

Innovations- <strong>und</strong> Technologiefonds (ITF)<br />

2000 2001 2002<br />

Oberösterreich Wien Kärnten Vorarlberg<br />

Demgegenüber ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> öffentlichen F&E-Ausgaben in <strong>OÖ</strong><br />

unterdurchschnittlich, was sich auch bei <strong>der</strong> oö. Beteiligung am FWF,<br />

dem Fonds zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung,<br />

zeigt. Hier liegt <strong>OÖ</strong> regelmäßig an 4. o<strong>der</strong> 5. Stelle, deutlich hinter den<br />

B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n mit großen Universitäten Wien, Steiermark <strong>und</strong> Tirol.<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

TEUR<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

1998<br />

Die unterdurchschnittliche Position bei den öffentlichen Ausgaben für<br />

F&E ist auf zwei Gründe zurückzuführen: Die oö. Universitäten zählen<br />

zu den kleineren in Österreich, <strong>und</strong> <strong>der</strong> außeruniversitäre Sektor ist<br />

erst mit dem „Strategischen Programm“ stärker ausgebaut worden.<br />

Wie bereits im Abschnitt 5.4.1 gezeigt wurde, waren 1998 in diesem<br />

Bereich lediglich 51 Mitarbeiter tätig, während es im Jahr 2002 sechs-<br />

mal so viele waren.<br />

Forschungsför<strong>der</strong>ungsfonds für die<br />

gewerbliche Wirtschaft (FFF)<br />

1999 2000 2001 2002<br />

Wien Steiermark Oberösterreich Nie<strong>der</strong>österreich Kärnten<br />

Eine Anhebung <strong>der</strong> oö. F&E-Quote, die 1998 noch 1,27 % des Regional-<br />

produkts betragen hat <strong>und</strong> mittlerweile bei 1,60 % liegen dürfte, auf<br />

den von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung gemäß den Barcelona-Zielen für 2010<br />

vorgegebenen Wert von 3,0 % erscheint plausibel, wenn die oö. Wirt-<br />

schaft weiterhin überdurchschnittlich zur F&E-Quote beiträgt <strong>und</strong> den<br />

natürlichen Rückstand im öffentlichen Bereich ausgleicht. Letzterer<br />

sollte sich jedoch weiter verringern, wenn das Land <strong>OÖ</strong> – wie in <strong>der</strong><br />

Regierungsvereinbarung festgelegt – die Ausgaben für die wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> technologiebezogene Forschung in <strong>der</strong> laufenden Legislaturperiode<br />

(2003 – 2009) zur Erreichung des 3,0 %-Ziels verdoppelt.<br />

Die gesamten F&E-Ausgaben des Landes <strong>OÖ</strong> sind im Zeitraum 1997


is 2003 von 16,9 Mio. Euro (Ist-Wert) auf 40,4 Mio. Euro (Voranschlag)<br />

gestiegen, ihr Anteil an den Gesamtausgaben des Landes hat zuletzt<br />

1,01 % erreicht. Dieser Prozentsatz ist allerdings nur begrenzt aussage-<br />

fähig, da das Landesbudget Schwankungen unterliegt.<br />

Beträge<br />

in Mio. Euro<br />

F&E-Ausgaben<br />

Gesamtausgaben<br />

Anteil<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Ist Ist Ist Ist Ist Ist Voranschlag<br />

16,9 19,6 23,3 25,6 28,7 28,8*) 40,4<br />

4.181 4.065 4.094 4.385 4.337 3.730**) 4.004<br />

0,40 % 0,48 % 0,57 % 0,58 % 0,66 % 0,77 % 1,01 %<br />

*) vorläufig<br />

**) ohne Son<strong>der</strong>maßnahmen (Verkauf <strong>der</strong> Wohnbauför<strong>der</strong>ungsdarlehen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Energie AG)<br />

Die Aussagekraft leidet auch darunter, dass in den o.a. Ausgaben für<br />

F&E nach dem vorgegebenen Ermittlungsverfahren („Frascati-Hand-<br />

buch“) auch Aufwendungen in wirtschaftsfernen Bereichen wie Biblio-<br />

theken, Museen <strong>und</strong> Spitälern enthalten sind. Mit einer Fortsetzung<br />

<strong>der</strong> oö. Technologieoffensive in Form des Strategischen Programms<br />

„Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ kann jedenfalls nur ein partieller Beitrag zur<br />

Anhebung <strong>der</strong> F&E-Quote geleistet werden. Wesentlich wird auch sein,<br />

inwieweit <strong>der</strong> B<strong>und</strong> seine F&E-Aufwendungen in <strong>OÖ</strong> steigert, wobei<br />

anzumerken ist, dass dieser Anteil unter dem österreichischen Durch-<br />

schnitt liegt. Weiters wird es auf den privaten Sektor sehr wesentlich<br />

ankommen, <strong>der</strong> bisher – wie bereits erwähnt – überdurchschnittlich<br />

beiträgt.<br />

Der wichtigste Vorzug <strong>der</strong> oö. FTI-Politik in den letzten Jahren war die<br />

generelle Planungssicherheit, die mit <strong>der</strong> Bereitstellung <strong>der</strong> „Techno-<br />

logiemilliarde“ für einen Zeitraum von 5 Jahren die konsequente Vor-<br />

bereitung <strong>und</strong> Umsetzung <strong>der</strong> vielfältigen Vorhaben des „Strategischen<br />

Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ ermöglicht hat. Die bereitgestellte zweite<br />

„Technologiemilliarde“ (72,7 Mio. Euro) erlaubt nun die Weiterführung<br />

<strong>der</strong> erfolgreich begonnenen Vorhaben.<br />

Mit den angekündigten zusätzlichen Mitteln besteht auch beim nächsten<br />

„Strategischen Programm“ Planungssicherheit <strong>und</strong> damit eine gute<br />

Voraussetzung, einen die Weiterentwicklung des Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Technologiestandortes <strong>OÖ</strong> bestmöglich unterstützenden Strategie- <strong>und</strong><br />

Maßnahmenkatalog zu konzipieren <strong>und</strong> umzusetzen.<br />

Inwieweit die <strong>TMG</strong> dabei – nunmehr deutlich verstärkt – ihre Kompetenz<br />

<strong>und</strong> ihre Schlüsselposition im oö. Innovationssystem einbringen kann,<br />

ist Gegenstand <strong>der</strong> folgenden Ausführungen.<br />

➤ Mit <strong>der</strong> „Technologiemilliarde“ hat das Land <strong>OÖ</strong> seine Ausgaben<br />

für F&E deutlich erhöht.<br />

➤ Die privaten F&E-Ausgaben liegen in Oberösterreich über,<br />

die öffentlichen unter dem B<strong>und</strong>esschnitt.<br />

➤ Die oö. Unternehmen sind beim FFF sehr erfolgreich; die<br />

oö. Wissenschaftler liegen beim FWF hinter den großen<br />

Universitäten von Wien, Steiermark <strong>und</strong> Tirol.<br />

➤ Ein Vorzug <strong>der</strong> oö. FTI-Politik war die Planungssicherheit.<br />

➤ In <strong>der</strong> Regierungsvereinbarung ist eine Verdoppelung <strong>der</strong><br />

Ausgaben für die wirtschafts- <strong>und</strong> technologiebezogene<br />

Forschung in <strong>der</strong> laufenden Legislaturperiode des Oö. Land-<br />

tages (2003 – 2009) festgelegt.<br />

7.3 Kompetenzprofil <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

Die Schwerpunkte <strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />

(FTI-Politik) werden weiterhin in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Instrumenten<br />

anstelle <strong>der</strong> früher üblichen allgemeinen Investitionsför<strong>der</strong>ung liegen.<br />

Der dabei entstehende stärkere Fokus auf den Zentralraum ist durch<br />

ergänzende Maßnahmen in den Randgebieten zu kompensieren.<br />

Die <strong>TMG</strong> selbst ist ein solches Instrument <strong>der</strong> FTI-Politik <strong>und</strong> das Ergeb-<br />

nis eines bei allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n zu beobachtenden Prozesses, wonach<br />

mit <strong>der</strong> Ausweitung <strong>der</strong> Mittel für Forschung, Technologie <strong>und</strong> Innovation<br />

verstärkt Aufgaben <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Wirtschaftspolitik an aus <strong>der</strong><br />

öffentlichen Verwaltung ausgeglie<strong>der</strong>te Einheiten übertragen werden.<br />

Die mit dem „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ teilweise neu ein-<br />

geführten <strong>und</strong> konsequent ausgebauten Elemente, wie die Cluster-<br />

Initiativen, Kompetenz- <strong>und</strong> Impulszentren, Innovationsassistenten <strong>und</strong><br />

das Technologie- <strong>und</strong> Innovations-Management (TIM), sind gleichfalls<br />

Instrumente einer mo<strong>der</strong>nen FTI-Politik mit oft stark regionalpolitischen<br />

Bezügen. Wichtige Instrumente sind weiters die Universitäten <strong>und</strong> die<br />

85


Fachhochschulen im tertiären Bildungssektor <strong>und</strong> als Forschungsstätten<br />

sowie die höheren technischen Lehranstalten (HTL) als Träger <strong>der</strong><br />

Ingenieurausbildung im sek<strong>und</strong>ären Bereich.<br />

Das systematische Zusammenwirken dieser Instrumente wird in <strong>der</strong><br />

„Technologiepolitischen Matrix“ dargestellt: Einerseits werden jene<br />

Bereiche sichtbar, in denen bereits ein enges Netzwerk zwischen<br />

Branchen, Forschungs- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen sowie Technologie-<br />

zentren besteht, an<strong>der</strong>erseits werden auch jene Bereiche erkennbar,<br />

wo in Zukunft möglicherweise Schwerpunkte zu setzen sind – wo<br />

Stärkefel<strong>der</strong><br />

Automobil<br />

86<br />

Kunststoff<br />

Holz / Möbel<br />

Ökoenergie<br />

Lebensmittel<br />

Life Sciences<br />

Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenbau<br />

(Mechatronik)<br />

Umwelttechnologie<br />

Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologie<br />

Industriemathematik<br />

Instrumente<br />

Cluster/Netzwerk<br />

AC<br />

AUTOMOBIL<br />

CLUSTER<br />

KC<br />

KUNSTSTOFF<br />

CLUSTER<br />

MÖBEL & HOLZBAU<br />

HC<br />

CLUSTER<br />

LEBENSMITTEL<br />

LC CLUSTER<br />

GC<br />

GESUNDHEITS<br />

CLUSTER<br />

MECHATRONIK<br />

CLUSTERC<br />

CLUSTER<br />

CDT<br />

DRIVE TECHNOLOGY<br />

In Vorbereitung<br />

In Vorbereitung<br />

In Vorbereitung<br />

F&E<br />

LKR, LCM, PROFACTOR<br />

PCCL, TCKT, AAR<br />

WOOD<br />

ASIC<br />

Life Tool, maz, LBF,<br />

Biomed. Nanotechn.<br />

IKMA, LCM, KnetMET,<br />

PROFACTOR, Sensorik<br />

SCCH<br />

MathConsult, IMCC<br />

Legende:<br />

AAR: Knet Luftfahrttechnologie / Verb<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Leichtwerkstoffe<br />

ASIC: Austrian Solar Innovation Center<br />

Biomed. Nanotechn.: Zentrum für Biomedizinische Nanotechnologie (UAR)<br />

IKMA: Industrielles Kompetenzzentrum für Mechatronik & Automation<br />

IMCC: Industrial Mathematics Competence Center<br />

KnetMET: Kompetenznetzwerk für metallurgische Verfahrensentwicklung<br />

LBF: Ludwig Boltzmann Forschungsstelle für Biosensorik<br />

Life Tool: Integration durch Kompetenz<br />

LCM: Linz Center of Competence in Mechatronics<br />

Universitäten<br />

Stärken vorhanden sind, aber notwendige Infrastruktureinrichtungen<br />

<strong>und</strong> Vernetzungen noch fehlen. Im Abschlussbericht zum „Strategischen<br />

Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ wird darauf noch näher eingegangen.<br />

Die Vielzahl <strong>der</strong> genannten Einrichtungen ist im Technologienetzwerk<br />

<strong>OÖ</strong> miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en. Die <strong>TMG</strong> versteht sich als Promotor <strong>und</strong><br />

Koordinator dieses Netzwerkes <strong>und</strong> för<strong>der</strong>t damit Kooperation, Ver-<br />

netzung <strong>und</strong> die Nutzung von Synergieeffekten. Der mit dem „Stra-<br />

tegischen Programm“ eingeleitete gezielte Ausbau des Technologie-<br />

netzwerkes <strong>OÖ</strong> soll fortgesetzt werden.<br />

FH-<br />

Sektor<br />

HTL<br />

Steyr<br />

Andorf, Vöcklabruck, Wels<br />

Hallstatt<br />

Wels<br />

Braunau<br />

Braunau, Linz, Neufelden,<br />

Wels, Steyr, Vöcklabruck<br />

Vöcklabruck, Wels<br />

Braunau, Leonding, Linz,<br />

Wels u.a.<br />

LKR: Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen<br />

maz: Mikrochirurgisches Ausbildungs- <strong>und</strong> Forschungszentrum<br />

PCCL: Polymer Competence Center Leoben<br />

PROFACTOR: Produktionsforschungsges.m.b.H.<br />

SCCH: Software Competence Center Hagenberg<br />

Sensorik: Berührungslose Sensorik (UAR)<br />

TCKT: Transfercenter für Kunststofftechnik (UAR)<br />

WOOD: Wood Composites & Chemistry Competence Center<br />

Technologiezentren<br />

Grieskirchen, Steyr<br />

Kirchdorf, Perg, Ried, Wels,<br />

Bad Ischl, Freistadt, Ried,<br />

Reichraming<br />

Attnang, Reichraming, Wels<br />

Wels<br />

Freistadt, Gm<strong>und</strong>en,<br />

TECHCENTER<br />

Attnang, Braunau, Grieskirchen,<br />

Gm<strong>und</strong>en, Kirchdorf, Neufelden,<br />

TECHCENTER, Wels<br />

Attnang, Freistadt, Gm<strong>und</strong>en,<br />

Reichraming, Steyr, Wels<br />

Attnang, Gm<strong>und</strong>en, Hagenberg,<br />

St. Florian, Schärding, u.a<br />

Johannes Kepler<br />

Universität Linz<br />

Universität für<br />

künstlerische<br />

<strong>und</strong> industrielle<br />

Gestaltung Linz


TECHNOLOGIENETZWERK OBERÖSTERREICH<br />

FREISTADT<br />

� Technologiezentrum<br />

WELS<br />

� Fachhochschul-Studiengänge<br />

� Kunststoff-Kompetenz- <strong>und</strong> Transferzentrum<br />

� ASIC Austrian Solar Innovation Center<br />

� Grün<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Technologiezentrum<br />

� Business- <strong>und</strong> Innovationszentrum<br />

NEUFELDEN<br />

� Technologie- <strong>und</strong> Dienstleistungszentrum<br />

� Donau-Böhmerwald<br />

SCHÄRDING<br />

BRAUNAU RIED<br />

� Technologiezentren Innviertel<br />

RANSHOFEN<br />

� Leichtmetall-<br />

Kompetenzzentrum<br />

GRIESKIRCHEN<br />

� Technologiezentrum<br />

BAD ISCHL<br />

� Technologiezentrum<br />

HASLACH<br />

HÖHERE TECHNISCHE LEHRANSTALTEN<br />

Andorf, Braunau, Grieskirchen, Hallstatt,<br />

Leonding, Linz, Neufelden, Perg, Ried i.I.,<br />

Steyr, Traun, Vöcklabruck, Wels<br />

F&E-ABTEILUNGEN <strong>der</strong> Industrie <strong>und</strong><br />

sonstige Technologietranfer-Aktivitäten<br />

oberösterreichischer Unternehmen<br />

� errichtet<br />

im Bau / vor Baubeginn<br />

geplant / in Prüfung<br />

Mondseeland<br />

Eferding<br />

GMUNDEN<br />

ATTNANG<br />

LENZING<br />

Bad Leonfelden<br />

� Technologiezentren<br />

Salzkammergut<br />

� Kompetenzzentrum Holz<br />

(Außenstelle)<br />

KIRCHDORF<br />

� Technologie- <strong>und</strong><br />

Innovationszentrum<br />

LINZ<br />

� Johannes Kepler Universität Linz<br />

� Universität für künstlerische <strong>und</strong> industrielle<br />

Gestaltung Lin<br />

� Fachhochschul-Studiengänge<br />

� Upper Austrian Research<br />

� Kompetenzzentrum Holz<br />

� Linz Center of Mechatronics<br />

� Industrielles Kompetenzzentrum für<br />

Mechatronik & Automation<br />

� Kompetenzzentrum Industriemathematik<br />

� Johann Radon Institut für Computerorientierte<br />

<strong>und</strong> Angewandte Mathematik<br />

� Technologiezentrum Linz<br />

� TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />

� tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum<br />

� WIFI<br />

� BFI<br />

� LIMAK<br />

� CATT Innovation Management<br />

� TIM – Technologie- <strong>und</strong> Innovations-Management<br />

� O.Ö. Energiesparverband<br />

� Education Highway<br />

� AEC – Arc Electronica Center<br />

� ORF Landesstudio<br />

� <strong>TMG</strong><br />

HAGENBERG<br />

� Softwarepark<br />

� RISC u.a. Universitätsinstitute<br />

� Fachhochschul-Studiengänge<br />

� Software Competence Center<br />

PERG<br />

� Technologiezentrum<br />

ENNS<br />

� LZE Logistikzentrum Enns-Hafen<br />

ST. FLORIAN<br />

� Technologie- <strong>und</strong> Innovationszentrum<br />

STEYR<br />

� Fachhochschul-Studiengänge<br />

� VPTÖ / PROFACTOR<br />

� FAZAT<br />

� Technology and Innovation Center<br />

REICHRAMING<br />

� Technologie- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungszentrum Ennstal<br />

Quelle: <strong>OÖ</strong> Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft<br />

Stand November 2003<br />

87


Die <strong>TMG</strong> hat Kompetenz in <strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Inno-<br />

vationspolitik bewiesen <strong>und</strong>, wie im Abschlussbericht zum „Strategi-<br />

schen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ gezeigt wird, durchaus eigenständige<br />

Wege verfolgt, die von klassischen Vorgehensmodellen abgehen <strong>und</strong><br />

frühzeitig neue Innovationspotenziale insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> <strong>Struktur</strong>-<br />

<strong>und</strong> Kooperationsför<strong>der</strong>ung erschließen, was dann später als vor-<br />

bildhaft bezeichnet wurde. Mit dieser Vorreiterrolle verb<strong>und</strong>en war die<br />

gezielte Kooperation mit B<strong>und</strong>eseinrichtungen <strong>und</strong> auf EU-Ebene<br />

<strong>und</strong> die bewusste Nutzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsprogramme, um diese mit<br />

Landesmitteln zu verstärken o<strong>der</strong> zu ergänzen. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Auf-<br />

bau <strong>der</strong> neuen außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat von<br />

solchen För<strong>der</strong>quellen profitiert <strong>und</strong> sich dieser Bereich in kurzer Frist<br />

in <strong>der</strong> nationalen <strong>und</strong> europäischen Forschungslandschaft gut positio-<br />

niert. Die bisher durchgeführten Evaluierungen (Kompetenzzentren,<br />

Cluster-Initiativen, Innovationsassistenten/-berater für KMU <strong>und</strong> Techno-<br />

logie- <strong>und</strong> Innovationsmanagement/TIM) haben die Richtigkeit des<br />

Vorgehens bestätigt <strong>und</strong> wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung<br />

geliefert, was ebenfalls im „Abschlussbericht“ im Detail beschrieben<br />

wird.<br />

Von traditionellen Vorgehensweisen wurde auch im Standortmarketing<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Standortentwicklung abgegangen. So hat die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Austrian Business Agency (ABA) Vorbildcharakter im Vergleich<br />

mit an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> stellen die Gemeindeverbände in <strong>der</strong><br />

Standortentwicklung ein innovatives <strong>und</strong> für an<strong>der</strong>e Regionen im In-<br />

<strong>und</strong> Ausland beispielgebendes Vorgehen dar. Auch die zur Stärkung<br />

des öffentlichen Technologiebewusstseins <strong>und</strong> zur Bewerbung des<br />

Industrie-, Export- <strong>und</strong> Technologiestandortes <strong>OÖ</strong> gesetzten Maßnahmen<br />

haben sich als höchst effektiv erwiesen <strong>und</strong> zum hohen Bekanntheitsgrad<br />

<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im In- <strong>und</strong> Ausland beigetragen.<br />

Im Hinblick auf die zukünftigen Aufgaben bei <strong>der</strong> Fortsetzung einer<br />

dynamischen oö. FTI-Politik besitzt die <strong>TMG</strong> folgende Kernkompetenzen,<br />

die im Zuge <strong>der</strong> bisherigen Tätigkeiten systematisch gepflegt wurden:<br />

• Wirtschafts- <strong>und</strong> technologiepolitische Expertise,<br />

• Umsetzungsorientierung <strong>und</strong> hohe Reaktionsgeschwindigkeit im<br />

88<br />

Innovationsmanagement,<br />

• Verständnis <strong>der</strong> Wirtschaftsprozesse durch beste <strong>und</strong> vielfältige<br />

Kontakte über das gesamte Spektrum <strong>der</strong> Branchen <strong>und</strong> Unter-<br />

nehmensgrößen mit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> KMU <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Unternehmensgrün<strong>der</strong>,<br />

• Kenntnisse des Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Wirtschaftsstandortes<br />

<strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> seiner Entwicklungspotenziale,<br />

• Kenntnisse des internationalen Umfeldes in F&E <strong>und</strong> Standort-<br />

marketing sowie <strong>der</strong> einschlägigen ausländischen <strong>und</strong> internationalen<br />

Organisationen <strong>und</strong> Programme,<br />

• Strategie- <strong>und</strong> Managementkompetenz in Forschung, Technologie-<br />

transfer <strong>und</strong> Netzwerken <strong>und</strong> sonstigen Elementen von<br />

Innovationssystemen,<br />

• Expertise bei Technologieentwicklung <strong>und</strong> -marketing,<br />

• Kenntnisse <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsvermittlung <strong>und</strong> -abwicklung,<br />

• Effiziente Controlling- <strong>und</strong> gesicherte Finanzierungsstrukturen.<br />

Belege dafür finden sich an zahlreichen Stellen im vorliegenden<br />

Dokument bzw. im Abschlussbericht zum „Strategischen Programm<br />

<strong>OÖ</strong> 2000+“. Vergleiche mit an<strong>der</strong>en Regionen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Austausch von<br />

Erfahrungen zur Weiterentwicklung dieser Kernkompetenzen waren<br />

oft das Ziel <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> organisierten Studienreisen oö. Delegationen<br />

unter <strong>der</strong> Leitung des Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrates bzw.<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden. Diese Studienreisen wurden auch häufig<br />

mit Standortpräsentationen für potenzielle Investoren verknüpft.<br />

Diese Kompetenzen sind teils in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> selbst, teils in ihren Beteili-<br />

gungsgesellschaften verankert. Durch die eingeführten Kooperations-<br />

mechanismen, insbeson<strong>der</strong>e auf Ebene <strong>der</strong> Führungskräfte (FOS-Pro-<br />

zess), <strong>und</strong> im Wege <strong>der</strong> Organverflechtungen ist ein Austausch <strong>und</strong><br />

Zusammenwirken gewährleistet.<br />

Die <strong>TMG</strong> hat weiters bewiesen, dass sie in <strong>der</strong> Lage ist, die zur Erfüllung<br />

ihrer Aufgaben notwendigen Personalressourcen, Organisations- <strong>und</strong><br />

Führungsstrukturen, operativen Abläufe sowie die Finanzdispositionen<br />

zu organisieren <strong>und</strong> die für die Entscheidungen <strong>der</strong> Aufsichtsorgane<br />

notwendigen Unterlagen in bester Qualität zu erstellen. Es besteht kein<br />

Zweifel, dass die <strong>TMG</strong> das <strong>Potenzial</strong> für die Weiterführung <strong>der</strong> bisherigen<br />

Aufgaben <strong>und</strong> die Übernahme neuer Aufgaben im nötigen Ausmaß<br />

besitzt <strong>und</strong> damit eine erfolgreiche Fortsetzung <strong>der</strong> oö.<br />

Technologieoffensive gewährleistet.


➤ Die <strong>TMG</strong> hat Kompetenz in <strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong><br />

Innovationspolitik bewiesen <strong>und</strong> eigenständige Wege verfolgt,<br />

die später als vorbildhaft bezeichnet wurden.<br />

➤ Die <strong>TMG</strong> besitzt Kernkompetenzen, die eine erfolgreiche<br />

Fortsetzung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive gewährleisten.<br />

7.4 Beziehungskapital <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

Die <strong>TMG</strong> hat sich in den letzten Jahren als Technologiemanager <strong>und</strong><br />

Standortentwicklungsagentur des Landes <strong>OÖ</strong> in einer zentralen Rolle<br />

im regionalen Innovationssystem positioniert <strong>und</strong> vielfältige Beziehungen<br />

zu Gesellschaftern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Systempartnern sowie zu den an<strong>der</strong>en<br />

Einrichtungen im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> darüber hinaus aufgebaut.<br />

Die Gr<strong>und</strong>sätze dieser Beziehungen sind im Leitbild (Abschnitt 4.2)<br />

verankert.<br />

Tragfähige <strong>und</strong> auf Wechselseitigkeit ausgerichtete Beziehungen sind<br />

die Gr<strong>und</strong>lage für eine erfolgreiche Tätigkeit in vernetzten <strong>Struktur</strong>en.<br />

Die wichtigsten werden nachstehend beschrieben:<br />

• Für den Mehrheitsgesellschafter Land <strong>OÖ</strong> bietet sich die <strong>TMG</strong> als<br />

Träger technologie- <strong>und</strong> wirtschaftspolitischer Aktivitäten an, weil<br />

sie in <strong>der</strong> Regel flexibel, rasch <strong>und</strong> zielgenau agiert <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Lage<br />

ist, im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen auch komplexe<br />

Programme <strong>und</strong> Projekte zu entwerfen <strong>und</strong> professionell abzuwickeln.<br />

Die <strong>TMG</strong> hat gerade in den letzten Jahren bewiesen, dass sie in<br />

kurzer Zeit die personellen <strong>und</strong> organisatorischen Voraussetzungen<br />

für zukunftsträchtige Ideen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Umsetzung schaffen kann.<br />

Als ausgelagerte Einrichtung <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung unterliegt<br />

sie nicht den strengen Wettbewerbsbestimmungen <strong>der</strong> EU <strong>und</strong> kann<br />

daher direkt mit Aufgaben im öffentlichen Interesse befasst werden.<br />

Die Kommunikations- <strong>und</strong> Kooperationsbeziehungen sind dadurch<br />

optimal gelöst, dass das bis Oktober 2003 für Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Technologie zuständige Mitglied <strong>der</strong> Oö. Landesregierung, Landesrat<br />

KommR Fill, als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>und</strong> Landeshauptmann-Stv. Dipl.-Ing.<br />

Hai<strong>der</strong> als Mitglied dem Aufsichtsrat angehören. Weiters hält <strong>der</strong><br />

zuständige Experte im Amt <strong>der</strong> Oö. Landesregierung ein Aufsichtsrats-<br />

mandat. Die Arbeitsbeziehungen gehen im Zuge <strong>der</strong> Abwicklung <strong>der</strong><br />

vom Land <strong>OÖ</strong> geför<strong>der</strong>ten Vorhaben weit über die Aufsichts- <strong>und</strong><br />

Eigentümerfunktionen hinaus.<br />

• Auch für die Sozialpartner (Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer<br />

<strong>und</strong> Industriellenvereinigung <strong>OÖ</strong>) bildet die <strong>TMG</strong> eine Plattform zur<br />

mit dem Land <strong>OÖ</strong> abgestimmten Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung von<br />

innovativen wirtschafts- <strong>und</strong> technologiepolitischen Konzepten in<br />

Ergänzung zu ihren eigenen Aktivitäten. Durch die Zusammenarbeit<br />

bei ausgewählten Projekten entstehen Querbezüge, die für beide<br />

Teile fruchtbar sein können. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die Cluster-<br />

Initiativen, die die klassischen Funktionen <strong>der</strong> Interessenvertretungen<br />

ergänzen. Die Sozialpartner sind ebenfalls mit hochrangigen<br />

Persönlichkeiten im Aufsichtsrat vertreten, nämlich dem Präsidenten<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> (bis November 2003), <strong>der</strong> Leiterin <strong>der</strong><br />

Abteilung Wirtschaftspolitik <strong>der</strong> Arbeiterkammer <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> dem<br />

Generalsekretär <strong>der</strong> Industriellenvereinigung <strong>OÖ</strong>.<br />

• Für die drei Städte Linz, Wels <strong>und</strong> Steyr gilt das oben Gesagte im<br />

übertragenen Sinne. Insbeson<strong>der</strong>e als Universitäts- bzw. Fach-<br />

hochschul-Standorte <strong>und</strong> damit bevorzugte Kandidaten für die<br />

Ansiedlung von F&E- <strong>und</strong> Technologietransfer-Einrichtungen, aber<br />

auch bei <strong>der</strong> Einrichtung von Impulszentren partizipieren sie an <strong>der</strong><br />

Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik des Landes <strong>OÖ</strong>. Auch die Städte<br />

nehmen durch ihre Vertreter an den Aufsichtsratssitzungen teil.<br />

• Für die Unternehmen erbringt die <strong>TMG</strong> hochqualitative Dienst-<br />

leistungen zu Vorzugsbedingungen, in vielen Bereichen mit Allein-<br />

stellungsanspruch. In den Cluster-Initiativen sind allein über 1.400<br />

Unternehmen eingeb<strong>und</strong>en: große, mittlere <strong>und</strong> kleine, Technologie-<br />

führer <strong>und</strong> Nachzügler, aus Oberösterreich <strong>und</strong> den angrenzenden<br />

Län<strong>der</strong>n. Zu r<strong>und</strong> 10.000 Personen besteht über die Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationsinstrumente regelmäßiger Kontakt. Und h<strong>und</strong>erte<br />

Unternehmen werden von den Kompetenz- <strong>und</strong> Technologiezentren<br />

<strong>und</strong> den Beratungseinrichtungen betreut. Insbeson<strong>der</strong>e die den<br />

<strong>TMG</strong>-Mitarbeitern eigene Serviceorientierung <strong>und</strong> Dynamik, ihre<br />

rasche <strong>und</strong> unbürokratische Arbeitsweise, die vielseitigen Kontakte<br />

zu an<strong>der</strong>en Unternehmen, zur Wissenschaft <strong>und</strong> zur Politik <strong>und</strong><br />

89


90<br />

Verwaltung können bei <strong>der</strong> Problembewältigung unschätzbare<br />

Vorteile bedeuten. Dazu zählen auch <strong>der</strong> Überblick <strong>und</strong> Einblick in<br />

beinahe die gesamten Wirtschaftsstrukturen des B<strong>und</strong>eslandes, die<br />

technologie- <strong>und</strong> wirtschaftspolitische Kompetenz, <strong>der</strong> Zugang zu<br />

För<strong>der</strong>stellen <strong>und</strong> För<strong>der</strong>mitteln sowie zum Technologienetzwerk<br />

<strong>OÖ</strong>. Nicht zu unterschätzen ist auch <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> zur<br />

Bewerbung des Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiestandortes, von dem<br />

alle Unternehmen direkt o<strong>der</strong> indirekt profitieren, <strong>und</strong> die aktive<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Internationalisierung (Erschließung neuer<br />

Märkte, Kooperations- <strong>und</strong> Technologiepartner) gerade auch im<br />

Hinblick auf die bevorstehende Erweiterung <strong>der</strong> EU. Eine wichtige<br />

Funktion in <strong>der</strong> Strategiefestlegung kommt den Unternehmens-<br />

vertretern auch als Beiräten bei den Cluster-Initiativen o<strong>der</strong><br />

Aufsichtsräten bei Kompetenzzentren zu.<br />

• Für die Investoren <strong>und</strong> Gemeinden, die an Betriebsansiedlungen<br />

interessiert sind, gilt Ähnliches. Ein Großteil <strong>der</strong> Projekte wäre ohne<br />

die <strong>TMG</strong> nicht o<strong>der</strong> nicht so schnell <strong>und</strong> erfolgreich abgewickelt<br />

worden. Bei einigen Projekten wirken aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong><br />

Probleme auch Experten aus den Cluster-Initiativen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Finanzierungs- <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ungsberatung von CATT mit <strong>und</strong> bestätigen<br />

damit die „one-stop-shop“-Philosophie für Investoren.<br />

• Die Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen sind bei bestimmten<br />

Dienstleistungen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wirken z.B. auch an den Cluster-<br />

Initiativen mit. Als Partner bei <strong>der</strong> Errichtung von Kompetenzzentren<br />

<strong>und</strong> vergleichbaren Initiativen bringen sie die wissenschaftliche<br />

Kompetenz ein. Eine beson<strong>der</strong>s intensive Zusammenarbeit besteht<br />

mit <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz in Form einer „Strategischen<br />

Partnerschaft“, die auch dadurch operationalisiert wird, dass <strong>der</strong>en<br />

Rektor dem Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> angehört. Es besteht eine be-<br />

gründete Hoffnung, dass künftige Schwerpunktsetzungen an den<br />

Universitäten <strong>und</strong> die Weiterentwicklung des Fachhochschulsektors<br />

in Lehre <strong>und</strong> Forschung in Abstimmung mit den FTI-politischen<br />

Bedürfnissen des Landes erfolgen.<br />

• Als Systempartner sind Organisationen gemeint, die die <strong>TMG</strong> bei<br />

<strong>der</strong> Erfüllung ihrer Aufgaben, z.B. bei <strong>der</strong> Investorenbetreuung,<br />

begleiten o<strong>der</strong> unterstützen, wie die öffentliche Verwaltung,<br />

Interessenvertretungen, För<strong>der</strong>stellen <strong>und</strong> spezialisierte Dienstleister.<br />

Sie stellen ein starkes Beziehungsnetzwerk dar, das sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch bei schwierigen Anfor<strong>der</strong>ungen im Wettbewerb <strong>der</strong> Regionen<br />

um Investoren, Humankapital <strong>und</strong> Innovationen bewährt hat.<br />

• Schließlich findet ein regelmäßiger Informationsaustausch mit<br />

B<strong>und</strong>eseinrichtungen, an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />

europäischen Regionen <strong>und</strong> soweit möglich eine Zusammenarbeit<br />

bei gemeinsamen Vorhaben statt. Wesentlich sind auch die Kontakte<br />

zu den Einrichtungen <strong>der</strong> Europäischen Union.<br />

Die Wichtigkeit dieses Beziehungskapitals wird allein schon daran er-<br />

kennbar, dass in den bestehenden Datenbanken die Kontaktadressen<br />

von ca. 23.000 Unternehmen <strong>und</strong> 29.000 Personen gespeichert sind.<br />

Um diese Daten mit den zugehörigen Informationen in übersichtlicher<br />

Weise zu verknüpfen, besser zu synchronisieren <strong>und</strong> zu aktualisieren,<br />

wurde ein Customer Relationship Model (CRM)-System eingerichtet;<br />

es soll später auch Beteiligungsgesellschaften zugänglich gemacht<br />

werden.<br />

➤ Die <strong>TMG</strong> nimmt als Technologiemanager <strong>und</strong> Standortent-<br />

wicklungsagentur des Landes <strong>OÖ</strong> eine zentrale Rolle im<br />

regionalen Innovationssystem ein.<br />

➤ Mit Gesellschaftern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Systempartnern sowie den<br />

Einrichtungen im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

bestehen wertvolle <strong>und</strong> wirksame Beziehungen, die auch in<br />

Hinkunft eine erfolgreiche Tätigkeit ermöglichen.<br />

7.5 Volkswirtschaftliche Analyse<br />

Als Beitrag zu einer <strong>Wirkungsanalyse</strong> <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> liegt seit Mai 2003 eine<br />

„Volkswirtschaftliche Analyse ausgewählter Maßnahmen <strong>der</strong><br />

oberösterreichischen Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik“ von Univ.-<br />

Prof. DDDr. Friedrich Schnei<strong>der</strong> vom Institut für Volkswirtschaft <strong>der</strong><br />

Johannes Kepler Universität Linz vor. Die Studie ist als Langfassung<br />

<strong>und</strong> als Executive Summary im Internet verfügbar (www.tmg.at).


Die Ergebnisse werden im Abschlussbericht zum „Strategischen<br />

Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ eingehend behandelt.<br />

An dieser Stelle soll nur festgehalten werden, dass die ermittelten<br />

Wirkungen <strong>der</strong> oö. Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />

aus volkswirtschaftlicher Sicht einen hervorragenden Erfolg be-<br />

scheinigen.<br />

7.6 Standort- <strong>und</strong> technologiepolitische<br />

Entwicklung 1991 – 2003<br />

Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n, die auf eine längere Tradition<br />

in <strong>der</strong> Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik zurückblicken können, gewinnt<br />

diese in Oberösterreich erst mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Jahr 1991<br />

an sichtbarer Bedeutung. Die ersten Jahre dienen <strong>der</strong> Positionierung<br />

als technologiepolitische Leitgesellschaft <strong>und</strong> Servicestelle für Investoren.<br />

Eine Vielzahl von einzelnen Initiativen wird gestartet, bis 1997 mit dem<br />

„Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ <strong>der</strong> Startschuss zu einer oö.<br />

Technologieoffensive fällt. Umso rascher vollzieht sich dann <strong>der</strong> Aufbau<br />

eines mo<strong>der</strong>nen Innovationssystems mit Forschungs- <strong>und</strong> Technologie-<br />

transfer-Einrichtungen, Cluster-Initiativen, Technologie- <strong>und</strong> Grün<strong>der</strong>-<br />

zentren, Fachhochschulen sowie sonstigen Bildungs- <strong>und</strong> Beratungs-<br />

einrichtungen. Parallel dazu werden auch die Serviceleistungen für<br />

Investoren <strong>und</strong> das Standortmarketing ausgebaut. Im Jahr 2003 präsen-<br />

tiert sich die oö. Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik als vorbildlich <strong>und</strong><br />

beispielgebend im B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>vergleich, was letztlich ein Ergebnis<br />

<strong>der</strong> von den Gesellschaftern <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e vom Land <strong>OÖ</strong> vorge-<br />

nommenen Weichenstellung mit <strong>der</strong> „Technologiemilliarde“ ist.<br />

Die nachstehende Tabelle fasst einige wichtige Kenndaten im länger-<br />

fristigen Vergleich 1991 – 1997 – 2003 zusammen:<br />

Außeruniversitäre F&E<br />

-Personalstand (VZÄ)<br />

- Betriebsleistung (T€)<br />

Cluster-Initiativen<br />

- Anzahl Cluster<br />

- Anzahl Partner<br />

Impulszentren<br />

- Anzahl<br />

-Vermietbare Fläche (m2)<br />

Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />

- Ansiedlungsprojekte (kumuliert)<br />

- Standortsicherung (ha)<br />

Innovationsassistenten<br />

- Anzahl (kumuliert)<br />

Beschäftigte (VZÄ)<br />

- <strong>TMG</strong><br />

-CATT<br />

*) Stand: 31.12.1998 **) Geschätzt<br />

Diese Zahlen belegen eindrucksvoll die Entwicklungsdynamik <strong>der</strong><br />

letzten 5 Jahre. So bestanden 1997 als Forschungseinrichtungen<br />

lediglich PROFACTOR, LKR <strong>und</strong> MathConsult, während heute mit den<br />

Kompetenzzentren <strong>und</strong> –netzwerken eine Vielzahl von Einrichtungen<br />

in fast allen wichtigen Technologiefel<strong>der</strong>n tätig ist. Der Personalstand<br />

in diesen Einrichtungen hat sich genauso wie die Betriebsleistung in<br />

den letzten 4 Jahren versechsfacht, <strong>und</strong> in gleichem Maße die ökono-<br />

mische Bedeutung des Technologietransfers von <strong>der</strong> Wissenschaft in<br />

die Wirtschaft.<br />

Auch die Impulszentren verzeichnen einen dynamischen Aufschwung<br />

von drei auf sechs auf achtzehn. Entsprechend hat sich die vermietbare<br />

Fläche deutlich erhöht <strong>und</strong> damit Grün<strong>der</strong>n <strong>und</strong> technologieorientierten<br />

Unternehmen Arbeits- <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet.<br />

Dynamisch sind auch die Aktivitäten <strong>der</strong> Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Stand-<br />

ortentwicklung angewachsen <strong>und</strong> haben die regionale Wirtschaftsent-<br />

wicklung positiv beeinflusst.<br />

1991 1997 2003<br />

Völlig neuartig in <strong>der</strong> oö. Technologiepolitik waren die Cluster-Initiativen<br />

<strong>und</strong> das Innovationsassistenten-Programm, die heute nicht mehr weg-<br />

zudenkende Elemente <strong>der</strong> oö. FTI-Politik geworden sind.<br />

Diese neuen Methoden <strong>und</strong> Werkzeuge setzen kompetentes <strong>und</strong> inno-<br />

vationsbewusstes Personal bei den Trägern dieser För<strong>der</strong>ungsprogramme<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

3<br />

21.118<br />

-<br />

-<br />

-<br />

2<br />

1<br />

51*<br />

5.783*<br />

-<br />

-<br />

6<br />

30.361<br />

45<br />

122,0<br />

-<br />

12<br />

5<br />

333**<br />

34.194**<br />

8<br />

1.453<br />

18<br />

77.014<br />

225<br />

561,0<br />

50<br />

72<br />

14<br />

91


voraus. So hat sich <strong>der</strong> Personalstand im Zeitraum 1991 – 1997 –<br />

2003 bei <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> von 2 auf 12 <strong>und</strong> nun auf 72 <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> CATT<br />

GmbH von 1 auf 5 <strong>und</strong> nun auf 14 entwickelt.<br />

Die eindrucksvollen Zahlen zeigen einen Ausschnitt aus den vielfältigen<br />

Aktivitäten im regionalen Innovationssystem; wahrscheinlich noch viel<br />

8 Ausblick<br />

Der Rechnungshof hat ab Juni 2002 eine „Überprüfung <strong>der</strong> Gebarung<br />

des B<strong>und</strong>eslandes Oberösterreich hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Struktur</strong>en <strong>und</strong><br />

Organisation <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung“ durchgeführt. Seit Dezember<br />

2002 liegt ein Erstbericht vor, zu dem das Amt <strong>der</strong> Oö. Landesregierung<br />

im März 2003 eine Stellungnahme <strong>und</strong> in weiterer Folge auf Anfor<strong>der</strong>ung<br />

ergänzende Unterlagen an den Rechnungshof übermittelt hat.<br />

Bis zum Redaktionsschluss des vorliegenden Dokuments liegt noch<br />

kein Abschlussbericht vor. Dieser wird nach Einlangen <strong>und</strong> Freigabe<br />

nachgereicht, um die Feststellungen <strong>und</strong> Empfehlungen des Rechnungs-<br />

hofes bei <strong>der</strong> Evaluierung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> des „Strategischen Programms<br />

<strong>OÖ</strong> 2000+“ mit berücksichtigen zu können.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> künftigen Verteilung <strong>der</strong> Geschäftsanteile, die sich im<br />

Zuge <strong>der</strong> geplanten Kapitalerhöhung än<strong>der</strong>n könnte, liegen ebenfalls<br />

zum Redaktionsschluss keine definitiven Beschlüsse vor. Allfällige<br />

Än<strong>der</strong>ungen werden nachgereicht.<br />

Für die weitere Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wird das Strategische Programm<br />

„Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ maßgebliche Festlegungen treffen. Mit <strong>der</strong><br />

Ausarbeitung wird unmittelbar nach Vorliegen <strong>der</strong> Evaluierungsergeb-<br />

nisse <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Umsetzung in die entsprechenden Gesellschafterbe-<br />

schlüsse voraussichtlich im Mai 2003 begonnen. Vorarbeiten dazu<br />

starten bereits vorher, um Bedürfnisse <strong>und</strong> Einschätzungen zu sondieren<br />

<strong>und</strong> Maßnahmenvorschläge zu sammeln. Für die Ausarbeitung ist <strong>der</strong><br />

Zeitraum bis Dezember 2004 anberaumt, für die Endbegutachtung<br />

durch den Rat für Forschung <strong>und</strong> Technologie für Oberösterreich <strong>und</strong><br />

die Beschlussfassung in Landesregierung <strong>und</strong> Landtag das erste Halb-<br />

92<br />

wichtiger ist das Zusammenwirken <strong>der</strong> verschiedenen Maßnahmen,<br />

das in <strong>der</strong> „Technologiepolitischen Matrix“ (siehe Abschnitt 7.3), aber<br />

auch in den verschiedenen Funktions- <strong>und</strong> Aufgabenbeschreibungen<br />

im Kapitel 5 verdeutlicht wird.<br />

jahr 2005. Das „Strategische Programm“ wird wie<strong>der</strong> für einen Zeitraum<br />

von 5 Jahren (2005 – 2009) konzipiert <strong>und</strong> damit die bis Herbst 2009<br />

laufende Legislaturperiode des Oö. Landtages abdecken.<br />

Die bisherigen Ergebnisse <strong>der</strong> oö. FTI-Politik lassen erwarten, dass die<br />

<strong>TMG</strong> auch bei <strong>der</strong> Umsetzung des Strategischen Programms „Innovatives<br />

<strong>OÖ</strong> 2010“ eine wichtige Rolle einnehmen wird.


Anhang A: Rechtsgr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />

A.1 Gesellschaftsvertrag<br />

A.2 Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat<br />

A.3 Geschäftsordnung für die Geschäftsführung<br />

G E S E L L S C H A F T S V E R T R A G<br />

<strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft m.b.H.<br />

§ 1<br />

Firma <strong>und</strong> Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

(1) Die Firma <strong>der</strong> Gesellschaft lautet „Oberösterreichische Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft m.b.H.“.<br />

(2) Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft ist Linz.<br />

§ 2<br />

Gemeinnützigkeit & Gesellschaftszweck<br />

(1) Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke im Sinne <strong>der</strong> §§ 34ff <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esabgabenordnung (BAO). Diese<br />

bestehen insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Sicherung <strong>und</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich.<br />

(2) Die Gesellschaft strebt keinen Gewinn an; sie beabsichtigt lediglich die Erzie-lung von kostendeckenden Einnahmen. Eine Ausschüttung<br />

eines allfälligen Bilanzgewinnes erfolgt nicht; dieser ist für Zwecke <strong>der</strong> Gesellschaft zu verwenden. Auch dürfen die Gesellschafter<br />

keine sonstigen Zuwendungen aus Mitteln <strong>der</strong> Gesellschaft erhalten.<br />

(3) Die Mittel <strong>der</strong> Gesellschaft dürfen nur für die unter Abs. 1 angeführten Zwecke verwendet werden.<br />

(4) Weiters verpflichtet sich die Gesellschaft, keine Person durch Verwaltungsausgaben, die dem Zweck <strong>der</strong> Gesellschaft fremd sind,<br />

o<strong>der</strong> durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen (Gehälter bzw. Aufsichtsratsvergütungen) zu begünstigen.<br />

(5) Die gemeinnützige Gesellschaft arbeitet im Gesamtinteresse <strong>der</strong> österreichi-schen Volkswirtschaft. Es bestehen keine Einschränkungen<br />

hinsichtlich des geför<strong>der</strong>ten Personenkreises, insbeson<strong>der</strong>e ist das För<strong>der</strong>ziel nicht an die Zugehörigkeit zu bestimmten Berufsgruppen<br />

o<strong>der</strong> Interessenverbänden geb<strong>und</strong>en.<br />

93


94<br />

§ 3<br />

Liquidation<br />

(1) Bei Auflösung <strong>der</strong> Gesellschaft, Veräußerung von Geschäftsanteilen o<strong>der</strong> bei Wegfall des bisherigen Zweckes <strong>der</strong> Gesellschaft erhalten<br />

die Gesellschafter nicht mehr als die eingezahlte Stammeinlage.<br />

(2) Übersteigt in diesen Fällen das Vermögen <strong>der</strong> Gesellschaft die Stammeinlage, so ist dieser Überschuß in gemeinnütziger Weise im<br />

Sinne <strong>der</strong> §§ 34ff BAO zum Zwecke <strong>der</strong> Technologieför<strong>der</strong>ung zu verwenden.<br />

§ 4<br />

Gegenstand des Unternehmens (ideelle Mittel)<br />

(1) Gegenstand des Unternehmens sind folgende zur Erreichung des Unterneh-menszweckes erfor<strong>der</strong>liche ideelle Mittel:<br />

a) die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Technologiekonzepts für Oberösterreich zum Ausbau <strong>der</strong> Technologie-<br />

<strong>und</strong> Forschungsinfrastruktur sowie zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers;<br />

b) die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Marketingkonzepts für Oberösterreich zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Betriebsansiedlung,<br />

Investitionstätigkeit sowie Arbeitsplatzschaffung <strong>und</strong> -sicherung durch neue <strong>und</strong> bestehende Unternehmen;<br />

c) die Errichtung <strong>und</strong> Betriebsführung von Impulszentren (Technologie-, Innovations- <strong>und</strong> Grün<strong>der</strong>zentren) <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Einrichtungen<br />

zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Betriebsansiedlung;<br />

d) die Beteiligung an Kapitalgesellschaften mit gleichem o<strong>der</strong> ähnlichem Unternehmensgegenstand sowie <strong>der</strong>en Geschäftsführung<br />

<strong>und</strong> Vertretung.<br />

(2) Die Gesellschaft ist weiters zu allen Geschäften <strong>und</strong> Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes notwendig<br />

o<strong>der</strong> nützlich erscheinen, insbeson<strong>der</strong>e zum Erwerb von Liegenschaften, zur Errichtung von Zweignie<strong>der</strong>lassungen <strong>und</strong> Tochter-<br />

gesellschaften sowie zur Beteiligung an an<strong>der</strong>en Kapitalgesellschaften, all dies unter Wahrung des Gr<strong>und</strong>satzes, daß aus den<br />

genannten Maßnahmen <strong>der</strong> Gesellschaft zukommende Mittel zur Verfolgung des gemeinnützigen Gesellschaftszweckes verwendet<br />

werden.<br />

§ 5<br />

Finanzierung (materielle Mittel)<br />

Die für den Betrieb <strong>der</strong> Gesellschaft erfor<strong>der</strong>lichen finanziellen Mittel werden aufgebracht durch:<br />

a) För<strong>der</strong>beiträge <strong>der</strong> Gesellschafter;<br />

b) Subventionen öffentlichrechtlicher Körperschaften;


c) Beiträge von Unternehmen <strong>und</strong> sonstigen privaten <strong>und</strong> öffentlichen Rechtsträgern;<br />

d) Gesellschafterzuschüsse;<br />

e) Einnahmen aus Veranstaltungen;<br />

f) Einnahmen aus Sponsorbeiträgen<br />

g) Beteiligung an Kapitalgesellschaften, die dem begünstigten Zweck <strong>der</strong> Gesellschaft för<strong>der</strong>lich sind.<br />

§ 6<br />

Stammkapital <strong>und</strong> Geschäftsanteile<br />

(1) Das Stammkapital <strong>der</strong> Gesellschaft beträgt EURO 220.000,–<br />

(EURO zweih<strong>und</strong>ertzwanzigtausend) <strong>und</strong> wird zur Gänze bar einbezahlt.<br />

(2) Von dem Stammkapital übernehmen:<br />

- das Land Oberösterreich EURO 123.200,–<br />

(EURO einh<strong>und</strong>ertdrei<strong>und</strong>zwanzigtausendzweih<strong>und</strong>ert)<br />

- die Wirtschaftskammer Oberösterreich EURO 33.000,–<br />

(EURO drei<strong>und</strong>dreißigtausend)<br />

- die Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für Oberösterreich EURO 33.000,–<br />

(EURO drei<strong>und</strong>dreißigtausend)<br />

- die Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen Industrie, Landesgruppe Oberösterreich EURO 11.000,–<br />

(EURO elftausend)<br />

- die Stadt Linz EURO 11.000,–<br />

(EURO elftausend)<br />

- die Wirtschaftsberatungs- <strong>und</strong> Ansiedelungsgesellschaft Wels GmbH EURO 2.200,–<br />

(EURO zweitausendzweih<strong>und</strong>ert)<br />

- die Stadt Steyr EURO 4.400,–<br />

(EURO viertausendvierh<strong>und</strong>ert)<br />

- die EHG Ennshafen Ges.m.b.H. EURO 2.200,–<br />

(EURO zweitausendzweih<strong>und</strong>ert)<br />

§ 7<br />

Teilung <strong>und</strong> Übertragung von Geschäftsanteilen<br />

(1) Die Geschäftsanteile bestimmen sich nach <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> übernommenen Stammeinlagen; sie sind teilbar <strong>und</strong> übertragbar. Jedem<br />

Gesellschafter steht nur ein Geschäftsanteil zu.<br />

95


96<br />

(2) Die Übertragung von Geschäftsanteilen o<strong>der</strong> Teilen davon an physische o<strong>der</strong> juristische Personen, die <strong>der</strong> Gesellschaft noch nicht<br />

als Gesellschafter angehören, sowie <strong>der</strong>en Belastung durch Rechtsgeschäfte, insbeson<strong>der</strong>e ihre Verpfändung, bedarf <strong>der</strong> vorherigen<br />

Zustimmung <strong>der</strong> Generalversammlung.<br />

(3) Soll ein Geschäftsanteil o<strong>der</strong> ein Teil eines Geschäftsanteiles an eine Person abgetreten werden, die <strong>der</strong> Gesellschaft nicht als<br />

Gesellschafter angehört, so steht den übrigen Gesellschaftern daran ein Aufgriffsrecht im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile zu. Eine<br />

Zustimmung zur Übertragung laut Abs. 2 gilt nicht als Verzicht auf das Aufgriffsrecht.<br />

Beabsichtigt ein Gesellschafter daher, seinen Geschäftsanteil o<strong>der</strong> einen Teil seines Geschäftsanteiles an eine Person abzutreten,<br />

die nicht Gesellschafter ist, so hat er vorher den übrigen Gesellschaftern unter Bekanntgabe des Namens des Erwerbers <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

vom Erwerber angebotenen Vertragsbedingungen, insbeson<strong>der</strong>e des Abtretungspreises, diesen (Teil des) Geschäftsanteil(es) den<br />

übrigen Gesellschaftern durch eingeschriebenen Brief anzubieten.<br />

Die übrigen Gesellschafter können ihr Aufgriffsrecht im Verhältnis ihrer Ge-schäftsanteile wahrnehmen. Das Aufgriffsrecht ist von<br />

den übrigen Gesellschaftern bei sonstigem Verlust innerhalb von drei Monaten ab dem Datum des Poststempels des Anbots auszuüben.<br />

Macht ein Gesellschafter von seinem Aufgriffsrecht keinen Gebrauch, dann sind die übrigen aufgriffswilligen Gesellschafter zur<br />

Übernahme des ganzen Anteils im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile binnen einem weiteren Monat berechtigt. Eine Abtretung unter<br />

Verletzung des Aufgriffsrechtes ist rechtsunwirksam.<br />

Der Abtretungspreis ist in Anwendung <strong>der</strong> Bestimmungen des § 3 Abs. 1 festzulegen; er ist innerhalb von drei Monaten ab Annahme<br />

des Anbotes (Datum des Poststempels) fällig <strong>und</strong> bis dorthin unverzinslich <strong>und</strong> nicht wertgesichert.<br />

(1) Die Gesellschaft besteht auf unbestimmte Dauer.<br />

§ 8<br />

Dauer <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

(2) Jedem Gesellschafter steht das Recht zu, die Gesellschaft zum Ende eines Monats unter Einhaltung einer sechsmonatigen Kündigungsfrist<br />

durch eingeschriebene Briefe an alle übrigen Gesellschafter zu kündigen.<br />

(3) Die Kündigung hat die Auflösung <strong>der</strong> Gesellschaft zur Folge. Die übrigen Gesellschafter sind jedoch berechtigt, die Gesellschaft<br />

fortzusetzen, wenn sie den Geschäftsanteil des kündigenden Gesellschafters im Verhältnis ihrer übernommenen Stammeinlagen<br />

o<strong>der</strong> zu einem von ihnen zu bestimmenden Verhältnis übernehmen.<br />

(4) Lehnt ein Gesellschafter die Übernahme ab, so sind die übrigen übernahmswilligen Gesellschafter zur Übernahme des ganzen Anteils<br />

im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile o<strong>der</strong> in einem von ihnen zu bestimmenden Verhältnis berechtigt.


(5) Der Abtretungspreis ist in Anwendung <strong>der</strong> Bestimmungen des § 3 Abs. 1 fest-zulegen.<br />

§ 9<br />

Jahresabschluß<br />

(1) Das erste Geschäftsjahr beginnt mit dem Tage <strong>der</strong> Eintragung <strong>der</strong> Gesellschaft im Firmenbuch <strong>und</strong> endet mit dem darauffolgenden<br />

31. (ein<strong>und</strong>dreißigsten) Dezember. Die folgenden Geschäftsjahre sind die Kalen<strong>der</strong>jahre.<br />

(2) Der/die Geschäftsführer hat/haben jeweils fristgerecht unter Beachtung <strong>der</strong> einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen den<br />

Jahresabschluß, den Lagebericht <strong>und</strong> einen allfälligen Gewinnverwendungsvorschlag, nach welchem ein Gewinn entwe<strong>der</strong> auf neue<br />

Rechnung vorzutragen o<strong>der</strong> in eine freie Gewinnrücklage einzustellen, nicht jedoch auszuschütten ist, aufzustellen <strong>und</strong> den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

des Aufsichtsrates vorzulegen, jedem Gesellschafter ohne Verzug eine Abschrift zuzusenden <strong>und</strong> <strong>der</strong> Generalversammlung zur<br />

Beschlußfassung vorzulegen.<br />

(3) Ehe <strong>der</strong> Jahresabschluß vom Aufsichtsrat behandelt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Generalversammlung zur Beschlußfassung vorgelegt wird, ist er von<br />

einem o<strong>der</strong> mehreren Wirtschaftsprüfern unter Anwendung <strong>der</strong> einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen zu prüfen. Der<br />

Abschlußprüfungsbericht ist den Organen vorzulegen.<br />

Die Organe <strong>der</strong> Gesellschaft sind:<br />

a) die Generalversammlung<br />

b) <strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />

c) <strong>der</strong>/die Geschäftsführer<br />

§ 10<br />

Organe <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

§ 11<br />

Generalversammlung<br />

(1) Der Beschlußfassung <strong>der</strong> Gesellschafter unterliegen die durch Gesetz <strong>und</strong> durch diesen Vertrag bezeichneten Gegenstände, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch die Wahl des Aufsichtsrates, die Entlastung <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>und</strong> des Aufsichtsrates sowie die Wahl des Abschlußprüfers.<br />

(2) Gesellschafterbeschlüsse können unter den Voraussetzungen des § 34 GmbHG schriftlich o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Generalversammlung gefaßt<br />

werden.<br />

97


98<br />

(3) Die Generalversammlung findet am Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft statt.<br />

(4) Den Vorsitz in <strong>der</strong> Generalversammlung führt <strong>der</strong> Vorsitzende des Aufsichts-rates, in seiner Verhin<strong>der</strong>ung dessen Stellvertreter.<br />

(5) Die Generalversammlung ist beschlußfähig, wenn mindestens die Hälfte des Stammkapitals vertreten ist. Sie faßt ihre Beschlüsse<br />

mit einfacher Mehrheit <strong>der</strong> abgegebenen Stimmen, soweit nicht durch Gesetz o<strong>der</strong> Gesellschaftsvertrag etwas an<strong>der</strong>es bestimmt<br />

ist.<br />

(6) Auf je volle Nominale EURO 100,– (EURO einh<strong>und</strong>ert) Stammeinlage entfällt eine Stimme; jedoch muß jedem Gesellschafter mindestens<br />

eine Stimme zustehen.<br />

(7) Die Einberufung zu einer Generalversammlung hat nachweislich, zum Beispiel mittels eingeschriebenen Briefes, unter Angabe <strong>der</strong><br />

Tagesordnung bei Einhaltung einer vierzehntägigen Frist zu erfolgen.<br />

(8) Über Beratung <strong>und</strong> Beschlüsse <strong>der</strong> Generalversammlung ist ein Protokoll zu führen, das von dem durch die Generalversammlung<br />

bestellten Schriftführer zu unterfertigen ist. Die Beschlüsse <strong>der</strong> Generalversammlung <strong>und</strong> die auf schriftlichem Wege gefaßten<br />

Beschlüsse <strong>der</strong> Gesellschafter sind ohne Verzug in das Protokollbuch einzutragen. Der Inhalt <strong>der</strong> Beschlüsse ist nach Eintragung<br />

in das Protokollbuch in einer von den Geschäftsführern unterschriebenen Abschrift den Gesellschaftern zuzustellen.<br />

§ 12<br />

Aufsichtsrat<br />

(1) Die Gesellschaft hat einen Aufsichtsrat, <strong>der</strong> aus mindestens neun Personen besteht. Fünf Mitglie<strong>der</strong> werden vom Land Oberösterreich<br />

<strong>und</strong> je ein Mitglied von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Oberösterreich, <strong>der</strong> Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für Oberösterreich, <strong>der</strong><br />

Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen Industrie, Landesgruppe Oberösterreich <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Linz entsendet. Weitere Mitglie<strong>der</strong> können<br />

auf Vorschlag eines Gesellschafters gewählt werden.<br />

(2) Der Aufsichtsrat hat die ihm gemäß den einschlägigen Gesetzen <strong>und</strong> diesem Gesellschaftsvertrag obliegenden Aufgaben wahrzunehmen,<br />

wozu primär die Überwachung <strong>der</strong> Geschäftsführung sowie die Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes <strong>und</strong> des Vorschlages<br />

für die Gewinnverwendung sowie die Berichterstattung an die Generalversammlung hierüber gehören.<br />

Weiters bedürfen nachstehende Geschäfte <strong>der</strong> Zustimmung des Aufsichtsrates:<br />

a) Anfor<strong>der</strong>ung von För<strong>der</strong>ungsmitteln bei Gesellschaftern;<br />

b) Investitionen, bei welchen die Anschaffungs- o<strong>der</strong> Herstellungskosten im einzelnen den Betrag von EURO 100.000,– (EURO einh<strong>und</strong>er-<br />

tausend) beziehungsweise insgesamt in einem Geschäftsjahr den Betrag von EURO 200.000,– (EURO zweih<strong>und</strong>ertausend) übersteigen;


c) die Aufnahme von Anleihen, Darlehen <strong>und</strong> Krediten, die ein Gesamtobligo von EURO 200.000,– (EURO zweih<strong>und</strong>erttausend) übersteigen;<br />

d) die Gewährung von Darlehen <strong>und</strong> Krediten, soweit sie nicht zum gewöhnlichen Geschäftsbetrieb gehört;<br />

e) die Übernahme von Bürgschaften <strong>und</strong> Schuldübernahmen;<br />

f) die Veräußerung von beweglichem Vermögen mit einem Einzelwert über EURO 10.000,– (EURO zehntausend);<br />

g) <strong>der</strong> Abschluß von Bestandverträgen, bei denen die jährlichen Verbindlichkeiten einen Betrag von EURO 50.000,– (EURO fünfzigtausend)<br />

übersteigen;<br />

h) <strong>der</strong> Abschluß von Verträgen, welche über den Umfang des laufenden Betriebes hinausgehen o<strong>der</strong> von gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung<br />

sind;<br />

i) <strong>der</strong> Erwerb <strong>und</strong> die Veräußerung von Beteiligungen, sowie <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Stillegung von Unternehmen <strong>und</strong><br />

Betrieben;<br />

j) <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Belastung von Liegenschaften;<br />

k) die Errichtung <strong>und</strong> die Schließung von Zweignie<strong>der</strong>lassungen;<br />

l) die Festlegung von Gr<strong>und</strong>sätzen über die Gewährung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Angestellte<br />

im Sinne des § 80 Abs. 1 AktG 1965;<br />

m) die Bewilligung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Personen im Sinne <strong>der</strong> vorstehenden lit. l, sofern sie nicht innerhalb von<br />

gebilligten Gr<strong>und</strong>sätzen (gemäß lit. l) gewährt werden;<br />

n) <strong>der</strong> Abschluß von Dienstverträgen mit Personen im Sinne <strong>der</strong> obigen lit. l;<br />

o) die Erteilung <strong>der</strong> Prokura o<strong>der</strong> Generalhandlungsvollmacht;<br />

p) die Festlegung allgemeiner Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Geschäftspolitik, insbeson<strong>der</strong>e die Erstellung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Technologie-<br />

<strong>und</strong> Marketingkonzepts.<br />

(3) Über die vorstehend angeführten Geschäfte hinaus bedürfen auch alle jene Geschäfte <strong>der</strong> Zustimmung des Aufsichtsrates, die dieser<br />

ausdrücklich von seinem Einverständnis abhängig gemacht hat.<br />

(4) Der Aufsichtsrat hat einen Vorschlag für die Wahl des Abschlußprüfers zu erstatten.<br />

(5) Wenn im jeweiligen Gesellschafterbeschluß nicht ausdrücklich etwas an<strong>der</strong>es bestimmt wird, erfolgt die Wahl <strong>der</strong> Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong><br />

jeweils für die längste gemäß § 30 b Abs. 2 GmbHG zulässige Funktionsperiode.<br />

(6) Der Aufsichtsrat wählt aus seiner Mitte für die Dauer <strong>der</strong> Funktionsperiode einen Vorsitzenden sowie dessen Stellvertreter. Diese<br />

Funktionen enden spätestens mit dem Ablauf <strong>der</strong> Funktionsperiode <strong>der</strong> Gewählten. Eine Wie<strong>der</strong>wahl ist möglich. Erklärungen des<br />

Aufsichtsrates gibt <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>und</strong> im Verhin<strong>der</strong>ungsfall sein Stellvertreter ab.<br />

(7) Der Aufsichtsrat faßt seine Beschlüsse mit einfacher Mehrheit <strong>der</strong> abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet die<br />

Stimme des Vorsitzenden.<br />

(8) Der Aufsichtsrat gibt sich zur näheren Regelung <strong>der</strong> Ausübung seiner Obliegenheiten eine Geschäftsordnung.<br />

99


100<br />

(9) Der Aufsichtsrat ist ab einer Anwesenheit von mindestens fünf Mitglie<strong>der</strong>n, unter ihnen <strong>der</strong> Vorsitzende o<strong>der</strong> dessen Stellvertreter,<br />

beschlußfähig.<br />

(10) Jedes Mitglied des Aufsichtsrates kann sein Amt unter Einhaltung einer mindestens einmonatigen Frist auch ohne wichtigen<br />

Gr<strong>und</strong> mit schriftlicher Anzeige an die Gesellschaft nie<strong>der</strong>legen.<br />

(11) Zur Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes <strong>und</strong> des Vorschlages für die Gewinnverwendung ist ein Ausschuß zu bestellen.<br />

(12) Über die Verhandlungen <strong>und</strong> Beschlüsse des Aufsichtsrates ist eine Nie<strong>der</strong>schrift anzufertigen. Diese ist vom Vorsitzenden o<strong>der</strong><br />

seinem Stellvertreter zu unterzeichnen <strong>und</strong> jedem Mitglied zu übersenden.<br />

(13) Der Aufsichtsrat muß mindestens viermal im Geschäftsjahr eine Sitzung ab-halten. Die Sitzungen haben vierteljährlich stattzufinden.<br />

(14) Ein Aufsichtsratsmitglied kann ein an<strong>der</strong>es Mitglied mit seiner Vertretung bei einer einzelnen Sitzung betrauen; die Bevollmächtigung<br />

ist schriftlich zu erteilen. Ein Aufsichtsratsmitglied kann jedoch nicht mehr als zwei Stimmen innehaben.<br />

§ 13<br />

Geschäftsführer<br />

(1) Die Gesellschaft hat einen o<strong>der</strong> mehrere Geschäftsführer, welche(r) von <strong>der</strong> Generalversammlung mit einfacher Mehrheit bestellt<br />

wird/werden.<br />

(2) Die Gesellschaft wird, wenn nur ein Geschäftsführer bestellt ist, durch diesen, wenn mehrere Geschäftsführer bestellt sind, durch<br />

zwei Geschäftsführer gemeinsam o<strong>der</strong> einen Geschäftsführer gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten.<br />

(3) Durch Gesellschafterbeschluß kann in je<strong>der</strong> Geschäftsführungsfrage Weisung erteilt werden.<br />

§ 14<br />

Schlußbestimmung<br />

(1) Bekanntmachungen <strong>der</strong> Gesellschaft, insbeson<strong>der</strong>e die Einberufung <strong>der</strong> Generalversammlung, erfolgen durch eingeschriebenen Brief<br />

an die Gesellschafter, soweit nicht durch Gesetz eine an<strong>der</strong>e Form vorgeschrieben ist.<br />

(2) Insofern durch diesen Gesellschaftsvertrag o<strong>der</strong> dessen gültige Abän<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> durch gültige Generalversammlungsbeschlüsse<br />

nichts an<strong>der</strong>es zu bestimmen ist, gelten suppletorisch die Bestimmungen des Gesetzes über die Gesellschaft mit beschränkter


Haftung <strong>und</strong> sonach die übrigen Gesetze.<br />

(3) Alle mit <strong>der</strong> Errichtung <strong>und</strong> Registrierung <strong>der</strong> Gesellschaft verb<strong>und</strong>enen Kosten, Gebühren <strong>und</strong> Abgaben aller Art werden von <strong>der</strong><br />

Gesellschaft getragen.<br />

(4) Ausfertigungen des Gesellschaftsvertrages <strong>und</strong> seiner Än<strong>der</strong>ungen dürfen an jeden Gesellschafter <strong>und</strong> an die Gesellschaft in beliebiger<br />

Anzahl übergeben werden.<br />

101


A.2 Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat<br />

102<br />

GESCHÄFTSORDNUNG FÜR DEN AUFSICHTSRAT<br />

<strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft m.b.H.<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesell-schaft m.b.H. hat in seiner Sitzung am 14. März 2001<br />

folgende Geschäftsordnung beschlossen:<br />

§ 1<br />

Befugnisse <strong>und</strong> Aufgaben<br />

(1) Der Aufsichtsrat übt seine Tätigkeit aufgr<strong>und</strong> des GmbHG, des Gesellschaftsvertrages sowie <strong>der</strong> Beschlüsse <strong>der</strong> Gesellschafter aus.<br />

Im beson<strong>der</strong>en obliegt ihm:<br />

1. Die Überwachung <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

2. Die Zustimmung zu folgenden (im Gesellschaftsvertrag aufgezählten) Geschäften:<br />

a) Anfor<strong>der</strong>ung von För<strong>der</strong>ungsmitteln bei Gesellschaftern1;<br />

b) Investitionen, bei welchen die Anschaffungs- o<strong>der</strong> Herstellungskosten im einzelnen den Betrag von EURO 100.000,– beziehungsweise<br />

insgesamt in einem Geschäftsjahr den Betrag von EURO 200.000,– übersteigen;<br />

c) die Aufnahme von Anleihen, Darlehen <strong>und</strong> Krediten, die ein Gesamtobligo von EURO 200.000,– übersteigen;<br />

d) die Gewährung von Darlehen <strong>und</strong> Krediten, soweit sie nicht zum gewöhnlichen Geschäftsbetrieb gehört;<br />

e) die Übernahme von Bürgschaften <strong>und</strong> Schuldübernahmen;<br />

f) die Veräußerung von beweglichem Vermögen mit einem Einzelwert über EURO 10.000,–;<br />

g) <strong>der</strong> Abschluß von Bestandverträgen, bei denen die jährlichen Verbindlichkeiten einen Betrag von EURO 50.000,– übersteigen;<br />

h) <strong>der</strong> Abschluß von Verträgen, welche über den Umfang des laufenden Betriebes hinausgehen o<strong>der</strong> von gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung<br />

sind;<br />

i) <strong>der</strong> Erwerb <strong>und</strong> die Veräußerung von Beteiligungen, sowie <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Stillegung von Unternehmen <strong>und</strong><br />

Betrieben;<br />

1 Gemäß Beschluß des Aufsichtsrates vom 4.9.1997 ist die Geschäftsführung zur laufenden Anfor<strong>der</strong>ung ausste-hen<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsbeiträge auf Gr<strong>und</strong>lage gültiger För<strong>der</strong>ungsvereinbarungen<br />

ermächtigt.


j) <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Belastung von Liegenschaften;<br />

k) die Errichtung <strong>und</strong> die Schließung von Zweignie<strong>der</strong>lassungen;<br />

l) die Festlegung von Gr<strong>und</strong>sätzen über die Gewährung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Angestellte<br />

im Sinne des § 80 Abs. 1 AktG 1965;<br />

m) die Bewilligung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Personen im Sinne <strong>der</strong> vorstehenden lit. l, sofern sie nicht innerhalb von<br />

gebilligten Gr<strong>und</strong>sät-zen (gemäß lit. 1) gewährt werden;<br />

n) <strong>der</strong> Abschluß von Dienstverträgen mit Personen im Sinne <strong>der</strong> obigen lit. l;<br />

o) die Erteilung <strong>der</strong> Prokura o<strong>der</strong> Generalhandlungsvollmacht;<br />

p) die Festlegung allgemeiner Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Geschäftspolitik, insbeson<strong>der</strong>e die Erstellung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Technologie-<br />

<strong>und</strong> Marketingkonzepts.<br />

Der Aufsichtsrat kann weitere Geschäfte von seinem Einverständnis abhängig machen.<br />

3. Die Genehmigung <strong>der</strong> jährlichen Vorschaurechnung (Jahresvoranschlag) <strong>und</strong> die Behandlung <strong>der</strong> Quartalsberichte.<br />

4. Die Beschlußfassung über die Geschäftsordnung für die Geschäftsführung. In dieser ist auch die Zuordnung <strong>der</strong> Geschäftsbereiche<br />

zu den einzelnen Geschäftsführern vorzunehmen.<br />

5. Die Erstattung eines Vorschlages für die Wahl des Abschlußprüfers.<br />

(2) Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluß, den Lagebericht <strong>und</strong> einen allfälligen Gewinnverwendungsvorschlag zu prüfen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Generalversammlung hierüber zu berichten. Zur Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes <strong>und</strong> des Vorschlags für die<br />

Gewinnverwendung ist ein Ausschuß zu bestellen.<br />

(3) Der Aufsichtsrat hat bei <strong>der</strong> Erfüllung seiner Obliegenheiten die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden <strong>und</strong> dabei<br />

die gesetzlichen Vorschriften, die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages, die Beschlüsse <strong>der</strong> Gesellschafter <strong>und</strong> diese<br />

Geschäftsordnung zu beachten.<br />

(4) Der Aufsichtsrat kann von den Geschäftsführern je<strong>der</strong>zeit einen Bericht über die Angelegenheiten <strong>der</strong> Gesellschaft einschließlich ihrer<br />

Beziehung zu den Konzernunternehmen verlangen. Auch ein einzelnes Mietglied kann einen Bericht, jedoch nur an den Aufsichtsrat<br />

als solchen, verlangen; lehnen die Geschäftsführer die Berichterstattung ab, so kann <strong>der</strong> Bericht nur dann verlangt werden, wenn<br />

ein an<strong>der</strong>es Aufsichtsratsmitglied das Verlangen unterstützt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates kann einen Bericht auch ohne<br />

Unterstützung eines an<strong>der</strong>en Aufsichtsratsmitglieds verlangen. Adressat des Berichts ist auch in diesem Fall <strong>der</strong> Gesamtaufsichtsrat.<br />

(5) Die Geschäftsführer haben dem Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich über gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen <strong>der</strong> künftigen Geschäftspolitik<br />

des Unternehmens zu berichten sowie die künftige Entwicklung <strong>der</strong> Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage anhand einer Vorschaurechnung<br />

103


104<br />

darzustellen (Jahresbericht). Die Geschäftsführer haben weiters dem Aufsichtsrat regelmäßig, mindestens vierteljährlich, über den<br />

Gang <strong>der</strong> Geschäfte <strong>und</strong> die Lage des Unternehmens im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung <strong>der</strong> künftigen<br />

Entwicklung zu berichten (Quartalsbericht). Bei wichtigem Anlaß ist dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates unverzüglich zu berichten;<br />

ferner ist über Umstände die für die Rentabilität o<strong>der</strong> Liquidität <strong>der</strong> Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sind, dem Aufsichtsrat<br />

unverzüglich zu berichten (Son<strong>der</strong>bericht).<br />

Der Jahresbericht <strong>und</strong> die Quartalsberichte sind schriftlich zu erstatten <strong>und</strong> auf Verlangen des Aufsichtsrates mündlich zu erläutern;<br />

sie sind jedem Aufsichtsratsmitglied auszuhändigen. Die Son<strong>der</strong>berichte sind schriftlich o<strong>der</strong> mündlich zu erstatten.<br />

(6) Der Aufsichtsrat kann in seiner Gesamtheit o<strong>der</strong> durch einen von ihm bestellten Ausschuß o<strong>der</strong> sonstige Beauftragte die Bücher <strong>und</strong><br />

Schriften <strong>der</strong> Gesellschaft einsehen sowie die Gesellschaftskasse <strong>und</strong> die gesamte finanzielle Gebarung <strong>der</strong> Gesellschaft prüfen.<br />

§ 2<br />

Organisation des Aufsichtsrats<br />

(1) Um die Überwachung <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e die Vorbereitung <strong>der</strong> dem Aufsichtsrat obliegenden Aufgaben zu<br />

erleichtern, kann <strong>der</strong> Aufsichtsrat aus seiner Mitte Ausschüsse bestellen. Durch die Tätigkeit <strong>der</strong> Ausschüsse wird die Überwachungspflicht<br />

des Aufsichtsrats in seiner Gesamtheit nicht berührt.<br />

(2) Die Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrats sind bezüglich allem, was sie bei <strong>der</strong> Ausübung ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat o<strong>der</strong> in seinen<br />

Ausschüssen erfahren, zur Verschwiegenheit verpflichtet. Nur den Organen <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>und</strong> den gesetzlichen Aufsichtsstellen<br />

gegenüber sind sie berechtigt, Auskunft zu erteilen.<br />

(3) Jedes Mitglied kann sich bei Sitzungen durch ein an<strong>der</strong>es Mitglied vertreten lassen. Hiezu bedarf es einer schriftlichen, auf dieses<br />

Recht lautenden Vollmacht. Ein so vertretenes Mitglied ist bei <strong>der</strong> Feststellung <strong>der</strong> Beschlußfähigkeit einer Sit-zung nicht mitzuzählen.<br />

Die Vertretung durch Personen, die nicht dem Aufsichtsrat angehören, ist ausgeschlossen. Das Recht, in einer Sitzung den Vorsitz<br />

zu führen, kann nicht übertragen werden.<br />

§ 3<br />

Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> (Stellvertreter)<br />

(1) Der Aufsichtsrat hat einen Vorsitzenden <strong>und</strong> einen ersten <strong>und</strong> zweiten Stellvertreter.<br />

(2) Der Vorsitzende <strong>und</strong> seine Stellvertreter werden für die Dauer <strong>der</strong> Funktionsperiode durch die Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> gewählt.


(3) Der Vorsitzende muß, wie dies in <strong>der</strong> Syndikatsvereinbarung zwischen den Gesellschaftern festgelegt ist, aus den vom Land<br />

Oberösterreich entsandten Mitglie<strong>der</strong>n des Aufsichtsrats gewählt werden.<br />

§ 4<br />

Sitzungen des Aufsichtsrats<br />

(1) Der Aufsichtsrat muß mindestens viermal im Geschäftsjahr eine Sitzung abhalten. Die Sitzungen haben vierteljährlich stattzufinden.<br />

(2) Die Sitzungen des Aufsichtsrats haben in <strong>der</strong> Regel am Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft stattzufinden; sie werden vom Vorsitzenden, bei dessen<br />

Verhin<strong>der</strong>ung, von seinem Stellvertreter unter Einhaltung einer mindestens achttägigen Frist schriftlich unter Angabe <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

<strong>und</strong> unter Beischluß <strong>der</strong> hiefür notwendigen Unterlagen einberufen.<br />

(3) Der Aufsichtsrat ist beschlußfähig, wenn die Mitglie<strong>der</strong> ordnungsgemäß einberufen <strong>und</strong> mindestens fünf Mitglie<strong>der</strong>, darunter <strong>der</strong><br />

Vorsitzende o<strong>der</strong> dessen Stellvertreter, anwesend sind. Die Beschlußfassung erfolgt mit einfacher Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit<br />

entscheidet die Stimme des Vorsitzenden.<br />

(4) Beschlüsse können auch durch schriftliche Abstimmung gefaßt werden (Umlaufbeschluß), wenn kein Mitglied wi<strong>der</strong>spricht.<br />

(5) Über jede Sitzung des Aufsichtsrats ist eine Nie<strong>der</strong>schrift anzufertigen, die <strong>der</strong> Vorsitzende o<strong>der</strong> sein Stellvertreter zu unterzeichnen<br />

hat. In diese Nie<strong>der</strong>schrift sind die gefaßten Beschlüsse unter Angabe des Abstimmungsergebnisses <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> abgegebenen<br />

Stimmen aufzunehmen. Überdies hat die Nie<strong>der</strong>schrift den wesentlichen Inhalt <strong>der</strong> Beratungen zu enthalten. Hat ein Mitglied gegen<br />

einen Beschluß des Aufsichtsrats gestimmt, so kann es die Aufnahme seines Wi<strong>der</strong>spruches mit Begründung in die Nie<strong>der</strong>schrift<br />

verlangen. Jedem Aufsichtsratsmitglied wird eine Abschrift <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schrift zugestellt; werden gegen die Nie<strong>der</strong>schrift nicht in <strong>der</strong><br />

darauffolgenden Sitzung Einwendungen erhoben, so gilt sie als genehmigt. Dieses ist zu Beginn <strong>der</strong> nächsten Sitzung des Aufsichtsrats<br />

festzustellen <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schrift zu vermerken.<br />

(6) Die Beratungen <strong>und</strong> Beschlüsse des Aufsichtsrats unterliegen <strong>der</strong> Geheimhaltung analog § 99 Aktiengesetz.<br />

(7) Überstimmte Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> sind verpflichtet, die ordnungsgemäß zustandegekommenen Beschlüsse des Aufsichtsrats<br />

gegenüber Dritten mitzuvertreten.<br />

§ 5<br />

Ausschüsse <strong>und</strong> ihre Tätigkeit<br />

(1) Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ausschüsse sind als Beauftragte des Aufsichtsrats tätig.<br />

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106<br />

(2) Der Vorsitzende des Aufsichtsrats o<strong>der</strong> sein Stellvertreter haben das Recht, an allen Sitzungen <strong>der</strong> Ausschüsse teilzunehmen.<br />

Der Vorsitzende ist daher zu den Sitzungen einzuladen.<br />

(3) Über Art <strong>und</strong> Umfang sowie das Ergebnis <strong>der</strong> Verhandlungen <strong>und</strong> Prüfungen <strong>der</strong> Ausschüsse sind Protokolle zu erstellen. Dem<br />

Aufsichtsrat ist jeweils in seiner nächsten Sitzung hierüber zu berichten.<br />

(4) Für die Tätigkeit <strong>der</strong> Ausschüsse gilt die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat sinngemäß, sofern nicht eine eigene Geschäftsordnung<br />

erlassen wurde.<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Landesrat KR Josef Fill


A.3 Geschäftsordnung für die Geschäftsführung<br />

(1) Die Gesellschaft hat zwei Geschäftsführer.<br />

GESCHÄFTSORDNUNG FÜR DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

<strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft m.b.H.<br />

(2) Die Gesellschaft wird nach außen von den beiden Geschäftsführern gemeinsam vertreten.<br />

(3) Die Geschäftsführer tragen gemeinsam die nach dem GmbHG <strong>und</strong> dem Gesellschaftsvertrag vorgesehene Verantwortung für die<br />

Gesellschaft.<br />

(4) Die im § 4 des Gesellschaftsvertrages (Gegenstand des Unternehmens) angeführten speziellen Aufgaben <strong>der</strong> Gesellschaft werden<br />

im Innenverhältnis wie folgt zugeordnet:<br />

Geschäftsbereich Technologie<br />

Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Technologiekonzeptes für Oberösterreich zum Ausbau <strong>der</strong> Technologie- <strong>und</strong><br />

Forschungsinfrastruktur sowie zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers.<br />

Geschäftsbereich Standortmarketing<br />

Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Marketingkonzeptes für Oberösterreich zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Betriebsansiedlung,<br />

Investititonstätigkeit sowie Arbeitsplatzbeschaffung <strong>und</strong> -sicherung durch neue <strong>und</strong> bestehende Unternehmen.<br />

Beide Geschäftsbereiche<br />

• Die Errichtung <strong>und</strong> Betriebsführung von Impulszentren (Technologie-, Innovations- <strong>und</strong> Grün<strong>der</strong>zentren) <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Einrichtungen<br />

zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Betriebsansiedlung.<br />

• Die Beteiligung an Kapitalgesellschaften mit gleichem o<strong>der</strong> ähnlichem Unternehmensgegenstand sowie <strong>der</strong>en Geschäftsführung <strong>und</strong><br />

Vertretung.<br />

Die beiden Geschäftsführer sind für die Konkretisierung <strong>und</strong> Umsetzung des Technologie- <strong>und</strong> des Marketingkonzeptes in ihrem<br />

Geschäftsbereich allein verantwortlich. Sie haben für die beiden Geschäftsbereichen zugeordneten Aufgaben eine Aufteilung vorzunehmen.<br />

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Daneben sind die beiden Geschäftsführer für folgende Aufgaben gemeinsam verantwortlich:<br />

Gemeinsamer Geschäftsbereich<br />

Dieser umfaßt primär die Verpflichtungen aus dem GmbHG, wie Rechnungswesen <strong>und</strong> internes Kontrollsystem (Jahresabschluß, Lage-<br />

bericht, Abschlußprüfung), Führung des Protokollbuches, Einberufung <strong>der</strong> Generalversammlung, insbeson<strong>der</strong>e bei Verlust <strong>der</strong> Hälfte des<br />

Stammkapitals, <strong>und</strong> Anmeldungen <strong>und</strong> Einreichungen beim Firmenbuch. Zum gemeinsamen Geschäftsbereich zählen weiters die Bereit-<br />

stellung <strong>der</strong> unternehmerischen Infrastruktur (Personal, Investitionen u.a.m.) <strong>und</strong> die Angelegenheiten des laufenden Bürobetriebs.<br />

(5) Beide Geschäftsführer sind zur gegenseitigen laufenden Information über Entwicklung <strong>und</strong> Maßnahmen im jeweiligen Geschäftsbereich<br />

verpflichtet.<br />

(6) Wenn in Angelegenheiten bei<strong>der</strong> Geschäftsbereiche bzw. des gemeinsamen Geschäftsbereichs keine Einigung erzielt wird, kann<br />

<strong>der</strong> Vorsitzende des Aufsichtsrats zur Entscheidung angerufen werden. In wichtigen Fragen kann auf Verlangen eines Geschäftsführers<br />

<strong>der</strong> Aufsichtsrat zur Entscheidung angerufen werden.<br />

(7) Der Abschluß von Beschäftigungs- <strong>und</strong> Werkverträgen bedarf <strong>der</strong> Zustimmung bei<strong>der</strong> Geschäftsführer, auch wenn diese Personen<br />

nur in einem Geschäftsbereich wirksam werden.<br />

(8) Die Geschäftsführung hat jährlich eine Vorschaurechnung (Jahresvoranschlag) bestehend aus Budget, Planbilanz <strong>und</strong> Plan-GuV<br />

zu erstellen <strong>und</strong> vierteljährlich über die Lage des Unternehmens im Vergleich zur Vorschaurechnung zu berichten (Quartalsbericht).<br />

Dieser Jahresvoranschlag, <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e die Verteilung <strong>der</strong> von den Gesellschaftern (v.a. auf Basis von För<strong>der</strong>ungsvereinbarungen)<br />

zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel zu berücksichtigen hat, ist von den Geschäftsführern bis Ende November für das folgende<br />

Kalen<strong>der</strong>jahr dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorzulegen. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist eine gleiche Aufteilung dieser Mittel auf beide<br />

Geschäftsbereiche anzustreben.<br />

(9) Die von den Geschäftsführern in ihrem Geschäftsbereich erzielten Erlöse <strong>und</strong> Projektför<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> die Bereitstellung von<br />

Ressourcen für den jeweiligen Geschäftsbereich durch Dritte werden bei dieser Aufteilung nicht in Rechnung gestellt.<br />

(10) Die Geschäftsführer sind <strong>der</strong> Gesellschaft gegenüber verpflichtet, alle Beschränkungen einzuhalten, die im Gesellschaftsvertrag,<br />

durch Beschluß <strong>der</strong> Gesellschafter o<strong>der</strong> in einer für die Geschäftsführer verbindlichen Anordnung des Aufsichtsrats für den Umfang<br />

seiner Befugnis, die Gesellschaft zu vertreten, festgesetzt sind.<br />

(11) Für die Auftragsvergabe an Dritte sind von <strong>der</strong> Geschäftsführung Richtlinien zu erstellen, die vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />

<strong>und</strong> seinen Stellvertretern zu genehmigen sind.<br />

(12) In folgenden Angelegenheiten haben die Geschäftsführer die Zustimmung des Aufsichtsrats einzuholen:


a) Anfor<strong>der</strong>ung von För<strong>der</strong>ungsmitteln bei Gesellschaftern;<br />

b) Investitionen, bei welchen die Anschaffungs- o<strong>der</strong> Herstellungskosten im einzelnen den Betrag von EURO 100.000,– beziehungsweise<br />

insgesamt in einem Geschäftsjahr den Betrag von EURO 200.000,– übersteigen;<br />

c) die Aufnahme von Anleihen, Darlehen <strong>und</strong> Krediten, die ein Gesamtobligo von EURO 200.000,– übersteigen;<br />

d) die Gewährung von Darlehen <strong>und</strong> Krediten, soweit sie nicht zum gewöhnlichen Geschäftsbetrieb gehört;<br />

e) die Übernahme von Bürgschaften <strong>und</strong> Schuldübernahmen;<br />

f) die Veräußerung von beweglichem Vermögen mit einem Einzelwert über EURO 10.000,–;<br />

g) <strong>der</strong> Abschluß von Bestandverträgen, bei denen die jährlichen Verbind-lichkeiten einen Betrag von EURO 50.000,– übersteigen;<br />

h) <strong>der</strong> Abschluß von Verträgen, welche über den Umfang des laufenden Betriebes hinausgehen o<strong>der</strong> von gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung<br />

sind;<br />

i) <strong>der</strong> Erwerb <strong>und</strong> die Veräußerung von Beteiligungen, sowie <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Stillegung von Unternehmen <strong>und</strong><br />

Betrieben;<br />

j) <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Belastung von Liegenschaften;<br />

k) die Errichtung <strong>und</strong> die Schließung von Zweignie<strong>der</strong>lassungen;<br />

l) die Festlegung von Gr<strong>und</strong>sätzen über die Gewährung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Angestellte<br />

im Sinne des § 80 Abs. 1 AktG 1965;<br />

m) die Bewilligung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Personen im Sinne <strong>der</strong> vorstehenden lit. 1, sofern sie nicht innerhalb von<br />

gebilligten Gr<strong>und</strong>sätzen (gemäß lit. 1) gewährt werden;<br />

n) <strong>der</strong> Abschluß von Dienstverträgen mit Personen im Sinne <strong>der</strong> obigen lit. 1;<br />

o) die Erteilung <strong>der</strong> Prokura o<strong>der</strong> Generalhandlungsvollmacht;<br />

p) die Festlegung allgemeiner Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Geschäftspolitik, insbeson<strong>der</strong>e die Erstellung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Technologie-<br />

<strong>und</strong> Marketingkonzepts.<br />

(13) Än<strong>der</strong>ungen dieser Geschäftsordnung bedürfen <strong>der</strong> Genehmigung des Aufsichtsrats.<br />

(14) Diese Geschäftsordnung wurde vom Aufsichtsrat am 14. März 2001 beschlossen.<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Die Geschäftsführer<br />

Landesrat KR Josef Fill Mag. M. E<strong>der</strong> Dipl.-Ing. B. Bayer<br />

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Anhang B: Gr<strong>und</strong>lagen zur Oö. Innovations- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />

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Anhang C: Referenzen zur <strong>TMG</strong><br />

Strategisches Programm Oberösterreich 2000+, <strong>TMG</strong> Linz, Juni 1998<br />

Volkswirtschaftliche Analyse ausgewählter Maßnahmen <strong>der</strong> oö. Standort-<br />

<strong>und</strong> Technologiepolitik, Univ.-Prof. DDDr. Friedrich Schnei<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

Michael Holzberger, Institut für Volkswirtschaftslehre, Johannes Kepler<br />

Universität Linz, Mai 2003<br />

Alle angeführten Dokumente sind auf <strong>der</strong> den Evaluierungsunterlagen<br />

beigefügten CD-ROM <strong>und</strong> als Download-Version unter www.tmg.at<br />

abrufbar<br />

138


Anhang D: Sonstige Referenzen<br />

Nationaler Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan, Rat für Forschung <strong>und</strong><br />

Technologie, Wien, Dezember 2002 (www.rat-fte.at)<br />

Österreichischer Forschungs- <strong>und</strong> Technologiebericht 2003, B<strong>und</strong>es-<br />

ministerium für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur, Wien, Mai 2003<br />

(www.bmvit.gv.at/sixcms_upload/media/191/fb_03_text.pdf)<br />

Satzung des Rates für Forschung <strong>und</strong> Technologie für Oberösterreich,<br />

September 2003 (www.rftooe.at)<br />

Alle angeführten Dokumente sind auf <strong>der</strong> den Evaluierungsunterlagen<br />

beigefügten CD-ROM <strong>und</strong> als Download-Version unter den angegebenen<br />

Internet-Adressen abrufbar.<br />

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