Struktur-, Potenzial- und Wirkungsanalyse der OÖ ... - TMG
Struktur-, Potenzial- und Wirkungsanalyse der OÖ ... - TMG Struktur-, Potenzial- und Wirkungsanalyse der OÖ ... - TMG
Struktur-, Potenzial- und Wirkungsanalyse der OÖ. Technologie- und Marketinggesellschaft Band 1 der Unterlagen zur Evaluierung der Oberösterreichischen Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG) mit besonderer Berücksichtigung des „Strategischen Programms OÖ 2000+“ www.tmg.at
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<strong>Struktur</strong>-, <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft<br />
Band 1 <strong>der</strong> Unterlagen zur Evaluierung <strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft<br />
(<strong>TMG</strong>) mit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />
www.tmg.at
Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren!<br />
Die Oberösterreichische Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft (<strong>TMG</strong>) wurde im Jahr 1991 gegründet. Eine ihrer wesentlichsten Aufgaben war<br />
die Erstellung <strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“, das als Unternehmenskonzept die Basis für das standort- <strong>und</strong> technolo-<br />
giepolitische Handeln in den letzten Jahren bildete. Jetzt sollen die Aktivitäten, die Organisation <strong>und</strong> die durch die <strong>TMG</strong> erzielten Effekte im<br />
internationalen Vergleich professionell evaluiert werden.<br />
Der vorliegende erste Band <strong>der</strong> dreiteiligen Evaluierungsunterlage ist eine <strong>Struktur</strong>-, <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong>. Wir bieten darin einen historischen<br />
Rückblick, eine Analyse <strong>der</strong> Geschäftstätigkeit <strong>und</strong> einen Überblick über das Unternehmenskonzept, das Leitbild, die Organisation <strong>und</strong> Unternehmenskultur.<br />
Auch die Ergebnisse <strong>der</strong> einzelnen Unternehmensbereiche sowie wichtige Kennzahlen haben wir für Sie zusammengestellt <strong>und</strong> kommentiert.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Evaluierung ist, die <strong>TMG</strong> strategisch so zu positionieren, dass sie auch weiterhin ihrem Anspruch als Technologiemanager <strong>und</strong> Standort-<br />
entwicklungsagentur des Landes Oberösterreich <strong>und</strong> somit als erste Adresse für Innovation <strong>und</strong> Fortschritt gerecht wird.<br />
Wir laden alle Beteiligten ein, ihr Wissen <strong>und</strong> ihre Erfahrungen in diesen Prozess einzubringen <strong>und</strong> so an einem wichtigen Stück Zukunft mitzuarbeiten.<br />
Linz, im November 2003<br />
2<br />
Mag. Manfred E<strong>der</strong><br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
Dipl.-Ing. Berghold Bayer
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung<br />
2 Übersicht<br />
3 Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
3.1 Historischer Rückblick<br />
3.1.1 Vorgeschichte <strong>und</strong> Gesellschaftsgründung<br />
3.1.2 Dokumente zum Unternehmensgegenstand<br />
3.1.3 Gesellschaftsrechtliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
3.1.4 Meilensteine in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
3.2 Analyse<br />
3.2.1 Zwei Entwicklungsphasen<br />
3.2.2 Gesellschaftszweck<br />
3.2.3 Gesellschafterstruktur<br />
3.2.4 Entscheidungsstrukturen<br />
3.2.5 Gemeinnützigkeit<br />
3.2.6 Vergleich mit an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />
4 Unternehmenskonzept, -struktur <strong>und</strong> -kultur<br />
4.1 Unternehmenskonzept<br />
4.2 Leitbild<br />
4.3 Organisationsstruktur<br />
4.4 Beteiligungsstruktur<br />
4.5 Unternehmenskultur<br />
4.6 Analyse<br />
5 Funktionen <strong>und</strong> Ergebnisse im Überblick<br />
5.1 Allgemeine Erläuterungen<br />
5.2 Bereich Standortmarketing<br />
5.2.1 Wirtschaftsstandort Oberösterreich<br />
5.2.2 Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />
5.2.3 Marketing<br />
5.2.4 Impulszentren<br />
5.3 Bereich Cluster-Management<br />
5.3.1 Clusterland Oberösterreich<br />
5.3.2 Automobil-Cluster<br />
5.3.3 Cluster Drive Technology<br />
5.3.4 Kunststoff-Cluster<br />
5.3.5 Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-Cluster<br />
5.3.6 Ges<strong>und</strong>heits-Cluster<br />
5.3.7 Mechatronik-Cluster<br />
5<br />
6<br />
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3
Inhaltsverzeichnis<br />
5.3.8 Branchenübergreifende Themennetzwerke<br />
5.3.9 <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
5.4 Bereich Technologie<br />
5.4.1 Technologieland <strong>OÖ</strong><br />
5.4.2 Education Highway Innovationszentrum für Schule<br />
4<br />
<strong>und</strong> Neue Technologie GmbH<br />
5.4.3 Upper Austrian Research GmbH<br />
5.4.4 Software Competence Center Hagenberg GmbH<br />
5.4.5 Kompetenzzentrum Holz GmbH<br />
5.4.6 Linz Center of Mechatronics GmbH<br />
5.4.7 Polymer Competence Center Leoben GmbH<br />
5.4.8 tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH<br />
5.4.9 CATT Innovation Management GmbH<br />
5.4.10 Europäische Wissenschaftstage in Steyr<br />
5.5 Zentralbereich Finanzen, Personal, Organisation<br />
5.6 Funktionen in Gesellschaften <strong>und</strong> Vereinen<br />
6 Unternehmenskennzahlen<br />
7 Bewertung von <strong>Potenzial</strong> <strong>und</strong> Ergebnissen<br />
7.1 Allgemeine Erläuterungen<br />
7.2 Finanzierung von Forschung, Technologie <strong>und</strong><br />
Innovation in <strong>OÖ</strong><br />
7.3 Kompetenzprofil <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
7.4 Beziehungskapital <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
7.5 Volkswirtschaftliche Analyse<br />
7.6 Standort- <strong>und</strong> technologiepolitische Entwicklung<br />
1991 – 2003<br />
8 Ausblick<br />
Anhang A: Rechtsgr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
A.1 Gesellschaftsvertrag<br />
A.2 Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat<br />
A.3 Geschäftsordnung für die Geschäftsführung<br />
Anhang B: Gr<strong>und</strong>lagen zur Oö. Innovations- <strong>und</strong><br />
Technologiepolitik<br />
Anhang C: Referenzen zur <strong>TMG</strong><br />
Anhang D: Sonstige Referenzen<br />
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139
1 Einleitung<br />
Das Land <strong>OÖ</strong> als Mehrheitsgesellschafter <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> Initiator des<br />
„Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ hat zur Absicherung seiner<br />
weiteren Entscheidungen über die Fortsetzung <strong>der</strong> oö. Technologie-<br />
offensive eine umfassende Evaluierung <strong>der</strong> für die Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> oö. Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiepolitik wesentlichen Aspekte<br />
beauftragt. Diese Evaluierung glie<strong>der</strong>t sich in drei Teile:<br />
1. Evaluierung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Hinblick auf die Erfüllung <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />
<strong>und</strong> zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />
2. Evaluierung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ im Hinblick<br />
auf Zweckmäßigkeit <strong>und</strong> Wirksamkeit,<br />
3. Evaluierung <strong>der</strong> Eckdaten des nächsten „Strategischen Programms“<br />
als Leitlinie einer zukunftsorientierten Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Technologiepolitik.<br />
Für Teil 1 wurde unter Mitwirkung <strong>der</strong> jeweils Verantwortlichen das<br />
vorliegende Dokument erstellt, das ausführlich die Entstehung, <strong>Struktur</strong><br />
<strong>und</strong> Funktion <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> in ihrer nun fast 12jährigen Geschichte beschreibt,<br />
wobei beson<strong>der</strong>es Gewicht auf den Zeitraum 1997 – 2003 mit Erstellung<br />
<strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ gelegt<br />
wurde.<br />
Die <strong>TMG</strong> als Technologiemanager <strong>und</strong> Standortentwicklungs-<br />
agentur des Landes Oberösterreich soll auch bei <strong>der</strong> Konzeption<br />
<strong>und</strong> Umsetzung des nächsten Strategischen Programms „Innovatives<br />
Oberösterreich 2010“ im Auftrag des Landes <strong>OÖ</strong> eine zentrale Rolle<br />
spielen. Sie sollte sich daher auf die Erfüllung <strong>der</strong> zukünftigen An-<br />
for<strong>der</strong>ungen bestmöglich ausrichten. Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> vorliegenden<br />
„<strong>Struktur</strong>-, <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong>“ sollen die Ressourcen<br />
(Erfolgsfaktoren) <strong>und</strong> die Ergebnisse (Leistungskriterien) <strong>und</strong> insbe-<br />
son<strong>der</strong>e die Wirksamkeit <strong>und</strong> Bedeutung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> für die Forschung,<br />
Innovation <strong>und</strong> Standortentwicklung des Landes <strong>OÖ</strong> evaluiert werden.<br />
Konkret soll im Rahmen einer „formativen Evaluierung“, die auch<br />
Empfehlungen zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> oö. Wirtschafts- <strong>und</strong> Techno-<br />
logiepolitik abgibt, geprüft <strong>und</strong> ermittelt werden1,<br />
• welche Motive <strong>und</strong> Ziele <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihrer weiteren<br />
Entwicklung zugr<strong>und</strong>e lagen <strong>und</strong> ob diese Ziele tatsächlich erreicht<br />
wurden,<br />
• welche Ergebnisse <strong>und</strong> Wirkungen mit den verfügbaren Mitteln,<br />
so weit wie möglich dargestellt in Form von Kenndaten, erzielt<br />
wurden,<br />
• ob Mission, Aufgaben, <strong>Struktur</strong>, Organisation, Finanzierung <strong>und</strong><br />
Steuerung (Governance) <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Hinblick auf die Erfüllung <strong>der</strong><br />
<strong>der</strong>zeitigen <strong>und</strong> zukünftigen Aufgaben angemessen sind,<br />
• wie sich das Unternehmenskonzept mit an<strong>der</strong>en Initiativen in<br />
ähnlichen Regionen im In- <strong>und</strong> Ausland vergleicht,<br />
• welche Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
zu ziehen sind.<br />
Die <strong>der</strong> Evaluierung zugr<strong>und</strong>e zu legende Analyse hat eine Bilanz <strong>der</strong><br />
in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> vorhandenen spezifischen Kompetenzen, <strong>der</strong> Management-<br />
potenziale, <strong>der</strong> Qualität <strong>und</strong> Geschwindigkeit von Entscheidungspro-<br />
zessen <strong>und</strong> des Beziehungskapitals genauso zu beinhalten, wie eine<br />
Darstellung, welche Aufgaben im Kontext eines regionalen Innova-<br />
tionssystems nicht <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> übertragen bzw. von ihr nicht wahrge-<br />
nommen wurden <strong>und</strong> werden. Im Hinblick auf zukünftige Anfor<strong>der</strong>un-<br />
gen ist die Rolle <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als Technologiemanager <strong>und</strong> Standortent-<br />
wicklungsagentur des Landes <strong>OÖ</strong> vorzuzeichnen <strong>und</strong> hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Wirksamkeit an <strong>der</strong> Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Kulturen<br />
<strong>und</strong> Geschwindigkeiten (Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft, Großunternehmen<br />
<strong>und</strong> KMU, Technologieführer <strong>und</strong> Nachzügler, lokal <strong>und</strong> global, national<br />
<strong>und</strong> international) zu prüfen.<br />
1 Amt <strong>der</strong> Oö. Landesregierung, Ausschreibungsunterlage: Nicht offenes Verfahren mit vorheriger<br />
Bekanntmachung im Oberschwellenbereich zur Evaluierung <strong>der</strong> Oberösterreichischen<br />
Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft (<strong>TMG</strong>) mit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des „Strategischen<br />
Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“, Linz, Juni 2003<br />
5
2 Übersicht<br />
Band 1 <strong>der</strong> Evaluierungsunterlagen ist eine f<strong>und</strong>ierte <strong>Struktur</strong>-, Poten-<br />
zial- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong>. Die <strong>Struktur</strong>analyse bildet die organisa-<br />
torische, rechtliche <strong>und</strong> finanzielle Situation <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> ab. Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong> sind die bisher erzielten Ergebnisse, im Mittel-<br />
punkt <strong>der</strong> <strong>Potenzial</strong>analyse stehen die Optionen für die Zukunft.<br />
Das folgende Kapitel 3 behandelt Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>.<br />
Im ersten Teil werden hier die Gesellschaftsgründung, die gesellschafts-<br />
rechtlichen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> die Meilensteine in <strong>der</strong> Entwicklung<br />
aufgearbeitet. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den zwei Entwick-<br />
lungsphasen, dem Gesellschaftszweck <strong>und</strong> den Verantwortungsstruk-<br />
turen. Neben einem Vergleich mit an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n wird an<br />
dieser Stelle auch auf die Gemeinnützigkeit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> eingegangen.<br />
Unternehmenskonzept, Leitbild, Organisation <strong>und</strong> Unternehmenskultur<br />
sowie Funktionen <strong>und</strong> Ergebnisse werden in den Kapiteln 4 beziehungs-<br />
weise 5 abgehandelt. Dabei wird nicht nur die Organisations-<strong>und</strong> Be-<br />
teiligungsstruktur erläutert, son<strong>der</strong>n in einer Analyse auch auf die <strong>TMG</strong>-<br />
<strong>Struktur</strong>stärken eingegangen. In diesem Teil <strong>der</strong> Evaluierungsunterlage<br />
werden alle Bereiche <strong>und</strong> Abteilungen <strong>und</strong> die Unternehmensphilosophie<br />
<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> dargestellt. Auch die Beteiligungsgesellschaften <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
werden ausführlich behandelt.<br />
Kapitel 6 widmet sich den Unternehmenskennzahlen aus den jeweils<br />
letzten verfügbaren Jahresabschlüssen. Hier sind die wichtigsten Kenn-<br />
daten <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Beteiligungsgesellschaften, in denen sie einen<br />
maßgeblichen direkten o<strong>der</strong> indirekten Einfluss ausübt, enthalten. Auch<br />
die dynamische Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> – insbeson<strong>der</strong>e seit dem Start<br />
des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ im Jahr 1998 – wird an<br />
dieser Stelle eindrucksvoll dokumentiert.<br />
Schließlich ist Kapitel 7 einer zusammenfassenden <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> Wir-<br />
kungsanalyse gewidmet. Die Finanzierung von Forschung, Technologie<br />
<strong>und</strong> Innovation in Oberösterreich, das Kompetenzprofil <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong><br />
6<br />
das Beziehungskapital werden ausführlich erläutert. Eine volkswirt-<br />
schaftliche Analyse, die den ermittelten Wirkungen <strong>der</strong> oberösterreich-<br />
ischen Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik einen hervor-<br />
ragenden Erfolg bescheinigt, gibt über weitere Details Aufschluss. Das<br />
Kapitel schließt mit einer Gegenüberstellung <strong>der</strong> standort- <strong>und</strong> techno-<br />
logiepolitischen Kenndaten an den Eckpunkten <strong>der</strong> Unternehmens-<br />
entwicklung von <strong>der</strong> Gründung bis heute.<br />
Kapitel 8 blickt in die Zukunft. Aus heutiger Sicht wird das Strategische<br />
Programm „Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ maßgebliche Festlegungen für die<br />
weitere Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> die zukunftsweisende Forschungs-,<br />
Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik in Oberösterreich treffen. Es ist zu<br />
erwarten, dass die <strong>TMG</strong> auch bei <strong>der</strong> Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung des<br />
neuen Strategischen Programms eine wichtige Rolle einnehmen wird.<br />
Ein Anhang mit wichtigen Dokumenten <strong>und</strong> Referenzen bringt ergänzen-<br />
de Informationen.<br />
Auf den folgenden Seiten erlangt <strong>der</strong> interessierte Leser einen detail-<br />
lierten Einblick in die strategische Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>, in die Funk-<br />
tionsweise <strong>und</strong> die erzielten <strong>Struktur</strong>effekte. Betriebswirtschaftliche<br />
Kennzahlen <strong>und</strong> eine bewertende Analyse verhelfen zu einer Gesamt-<br />
betrachtung des Technologiemanagers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Standortentwicklungs-<br />
agentur des Landes Oberösterreich. Eine Gesellschaft als Synonym<br />
für Fortschritt <strong>und</strong> Entwicklung.<br />
Geschlechtsbezogene Aussagen in diesem Bericht sind auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Gleichstellung für bei<strong>der</strong>lei Geschlechter aufzufassen bzw. auszulegen.<br />
Originalzitate aus den jeweils angeführten Dokumenten sind kursiv<br />
kenntlich gemacht. Die ausgewiesenen statistischen Daten wurden<br />
nach besten Möglichkeiten erhoben <strong>und</strong> geprüft; es können allerdings<br />
durch unterschiedliche Erfassungsmethoden, Berichtssysteme <strong>und</strong><br />
Stichtage o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Gründe entstandene Fehler bzw. inkonsistente<br />
Darstellungen nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
3 Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
3.1 Historischer Rückblick<br />
3.1.1 Vorgeschichte <strong>und</strong> Gesellschaftsgründung<br />
Die Oberösterreichische Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft mbH<br />
(<strong>TMG</strong>) mit Sitz in Linz wurde am 7. November 1991 gegründet <strong>und</strong> am<br />
21. Jänner 1992 ins Firmenbuch eingetragen. Damit verfügte das Land<br />
<strong>OÖ</strong> wie die meisten an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> <strong>und</strong> eine Vielzahl von<br />
Städten <strong>und</strong> Regionen in Europa nun auch über eine eigene Einrichtung<br />
für Investorenwerbung, Betriebsansiedlung <strong>und</strong> die För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> technologischen Infrastruktur, des Techno-<br />
logietransfers <strong>und</strong> des Einsatzes mo<strong>der</strong>ner Technologie in den<br />
oö. Betrieben.<br />
Der Gründung gingen 20 Jahre intensiver Bemühungen um die Errichtung<br />
einer oö. Landesentwicklungsgesellschaft voraus. Der Durchbruch<br />
kam 1990 zuerst auf Sozialpartner-, dann auf politischer Ebene, wobei<br />
<strong>der</strong> damals designierte Wirtschaftslandesrat Dr. Christoph Leitl den<br />
Umschwung herbeiführte2.<br />
Die <strong>TMG</strong> mit Sitz in Linz sollte ein wirksames Instrument <strong>der</strong> Wirtschafts-<br />
<strong>und</strong> Technologiepolitik in Oberösterreich werden. Daher fungierten als<br />
Gründungsgesellschafter, die ein Stammkapital von ATS 1 Million<br />
(72.673 Euro) einbrachten, neben dem Land <strong>OÖ</strong> die bedeutenden<br />
Interessenvertretungen, die Statutarstädte <strong>und</strong> die regionalen Ent-<br />
wicklungs- <strong>und</strong> Betriebsansiedlungsgesellschaften mit nachstehenden<br />
Geschäftsanteilen:<br />
• Land <strong>OÖ</strong> 52 %<br />
• Kammer <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft für <strong>OÖ</strong> 15 %<br />
• Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für <strong>OÖ</strong> 15 %<br />
• Landwirtschaftskammer für <strong>OÖ</strong> 5 %<br />
• Vereinigung Österreichischer Industrieller, Landesgruppe <strong>OÖ</strong> 5 %<br />
• Stadt Linz 5 %<br />
• Welser Betriebsansiedlungs-Gesellschaft (WBA) 1 %<br />
• Ennshafen, Entwicklungs- <strong>und</strong> Betriebsgesellschaft (EHG) 1 %<br />
• Entwicklungsgesellschaft Hausruck- <strong>und</strong> Innviertel (EGHI) 1 %<br />
2 Leitl, Christoph (Hrsg): Wirtschaft morgen, Trauner Verlag, 1990<br />
Die Stadt Steyr wurde am 19. Mai 1992 Gesellschafter mit einem Ge-<br />
schäftsanteil von 2 % zu Lasten <strong>der</strong> Landwirtschaftskammer für <strong>OÖ</strong>,<br />
die ihren Anteil auf 3 % reduzierte.<br />
Als Gegenstand des ausschließlich gemeinnützige Zwecke ver-<br />
folgenden Unternehmens wurde im Gesellschaftsvertrag festgelegt:<br />
• die Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des … mit „Gr<strong>und</strong>lagen zur<br />
Oberösterreichischen Innovations- <strong>und</strong> Technologiepolitik“ be-<br />
zeichneten Technologiekonzeptes für Oberösterreich, …<br />
• die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines<br />
Marketingkonzeptes für Oberösterreich zur Akquisition geeigneter<br />
Investoren für Standorte in Oberösterreich,<br />
• die För<strong>der</strong>ung des B<strong>und</strong>eslandes Oberösterreich durch Sicherung<br />
<strong>und</strong> Verbesserung <strong>der</strong> wirtschaftlichen, sozialen <strong>und</strong> kulturellen<br />
Verhältnisse unter Bedachtnahme auf die Erhaltung <strong>der</strong> Landschaft<br />
<strong>und</strong> auf den Umweltschutz.<br />
Ergänzend wurde festgehalten:<br />
Bei Verfolgung dieser Zwecke ist insbeson<strong>der</strong>e auf die Weckung <strong>und</strong><br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigeninitiative <strong>der</strong> in Betracht kommenden Interessenten<br />
Bedacht zu nehmen <strong>und</strong> eine unmittelbare wirtschaftliche <strong>und</strong> betrieb-<br />
liche Tätigkeit <strong>der</strong> Gesellschaft auf das unumgänglich notwendige<br />
Ausmaß zu beschränken.<br />
Auf die im Unternehmensgegenstand zitierten Technologie- <strong>und</strong><br />
Marketingkonzepte wird im folgenden Abschnitt 2.1.2 noch genauer<br />
eingegangen.<br />
Die Gesellschaft wurde vorerst auf die Dauer von 5 Jahren befristet<br />
eingerichtet. Nach 4 Jahren, am 17. Jänner 1996, wurde beschlossen,<br />
die Gesellschaft auf unbestimmte Dauer fortzusetzen.<br />
7
Als Gründungs-Geschäftsführer wurden aufgr<strong>und</strong> einer öffentlichen<br />
Ausschreibung Mag. Karl Pilstl für den Bereich „Technologiemarke-<br />
ting“ <strong>und</strong> Mag. Manfred E<strong>der</strong> für den Bereich „Investorenmarketing“<br />
bestellt. Der erste Aufsichtsrat umfasste 9 Personen, wovon 3 vom<br />
Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> weitere 6 von den übrigen Gesellschaftern vorgeschlagen<br />
wurden. Erster Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates war bis 1996 <strong>der</strong> Welser<br />
Unternehmer <strong>und</strong> WIFI-Kurator LAbg. Dr. Paul Rübig.<br />
Die Kompetenzen von Generalversammlung, Aufsichtsrat <strong>und</strong> Geschäfts-<br />
führung werden im Gesellschaftsvertrag (aktualisierte Fassung im<br />
Anhang A.1) relativ knapp beschrieben; sie orientieren sich an den<br />
geltenden gesetzlichen Bestimmungen <strong>und</strong> wurden seit <strong>der</strong> Gesell-<br />
schaftsgründung – mit Ausnahme einer Anhebung von Wertgrenzen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Anpassung an neue gesetzliche Bestimmungen – kaum ge-<br />
än<strong>der</strong>t. In einer Syndikatsvereinbarung wurde festgelegt, dass <strong>der</strong><br />
Vorsitzende des Aufsichtsrates aus dem Kreis <strong>der</strong> vom Land <strong>OÖ</strong> nomi-<br />
nierten Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> zu wählen ist. In <strong>der</strong> Folge wurde jeweils<br />
<strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> zum 1. Stellvertreter <strong>und</strong> die<br />
Vertreterin <strong>der</strong> Arbeiterkammer <strong>OÖ</strong> zur 2. Stellvertreterin des Aufsichts-<br />
ratsvorsitzenden gewählt. („Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat“<br />
– siehe Anhang A.2.)<br />
Die Kompetenzen <strong>der</strong> beiden Geschäftsführer werden in <strong>der</strong> „Ge-<br />
schäftsordnung für die Geschäftsführung“ (Anhang A.3) geregelt. Sie<br />
vertreten die Gesellschaft nach außen gemeinsam, sind aber für die<br />
Umsetzung des Technologiekonzeptes <strong>und</strong> des Marketingkonzeptes<br />
in ihren jeweiligen Geschäftsbereichen „Technologiemarketing“ (später<br />
auf „Technologie“ geän<strong>der</strong>t) bzw. „Investorenmarketing“ (später auf<br />
„Standortmarketing“ geän<strong>der</strong>t) allein verantwortlich.<br />
Der für Technologie(marketing) zuständige Geschäftsführer wurde von<br />
<strong>der</strong> Oö. Landesregierung jeweils auch zum „Technologiebeauftragten<br />
des Landes <strong>OÖ</strong>“ bestellt. Seine Aufgaben umfassen im Wesentlichen3:<br />
1. Information <strong>und</strong> Beratung <strong>der</strong> Oö. Landesregierung in<br />
8<br />
Technologiefragen<br />
3 Beschluss <strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Landesregierung vom 13.10.1997<br />
2. Fachliche Begleitung <strong>und</strong> Erstellung von Technologiekonzepten <strong>und</strong><br />
von Marketingmaßnahmen zu <strong>der</strong>en Umsetzung<br />
3. Mitwirkung an <strong>der</strong> Erstellung von Berichten zum Thema „Technologie“<br />
In <strong>der</strong> Praxis sind diese Aufgaben nicht geson<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Geschäfts-<br />
führertätigkeit zu sehen.<br />
Eine wichtige Rolle in <strong>der</strong> Beratung <strong>der</strong> Oö. Landesregierung wird<br />
künftig <strong>der</strong> am 9. Juli 2003 konstituierte Rat für Forschung <strong>und</strong><br />
Technologie für Oberösterreich (RFT <strong>OÖ</strong>) einnehmen. Zu seinen Auf-<br />
gaben zählen insbeson<strong>der</strong>e4:<br />
• Erstellung von konkreten <strong>und</strong> zielorientierten Empfehlungen für eine<br />
Stärkung <strong>der</strong> Position Oberösterreichs im internationalen Wettbewerb<br />
durch internationale Forschungs- <strong>und</strong> Technologiekooperationen,<br />
• Ausarbeitung von Vorschlägen, wie die Kooperation zwischen<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft verstärkt werden kann <strong>und</strong> wie<br />
insbeson<strong>der</strong>e universitäre Forschung <strong>und</strong> die oö. Wirtschaft<br />
zusammengeführt werden können,<br />
• Mitwirkung bei <strong>der</strong> Ausarbeitung eines Zukunftskonzeptes für den<br />
Bereich Forschung <strong>und</strong> Technologieentwicklung,<br />
• Erstellung von Vorschlägen für konkrete Maßnahmen zur Umsetzung<br />
<strong>der</strong> abgegebenen Empfehlungen sowie Überprüfung <strong>der</strong> schrittweisen<br />
Umsetzung.<br />
Der RFT <strong>OÖ</strong> umfasst 29 Mitglie<strong>der</strong> aus Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />
die für eine Funktionsperiode von 5 Jahren auf Vorschlag des Landes-<br />
hauptmannes von <strong>der</strong> Oö. Landesregierung bestellt werden. Eine ein-<br />
malige Wie<strong>der</strong>bestellung ist zulässig. Die Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
gehören dem RFT <strong>OÖ</strong> als beratende Mitglie<strong>der</strong> ohne Stimmrecht an.<br />
Der RFT <strong>OÖ</strong> tagt mindestens halbjährlich. Seine Beschlüsse haben<br />
ausschließlich beratenden Charakter <strong>und</strong> entfalten keine Bindungs-<br />
wirkung für die Oö. Landesregierung. Eine Geschäftsstelle wurde beim<br />
Amt <strong>der</strong> Oö. Landes-regierung eingerichtet.<br />
Der RFT <strong>OÖ</strong> hat bisher zweimal getagt. Er wurde von <strong>der</strong> Oö. Landes-<br />
regierung um Mitwirkung bei <strong>der</strong> Erstellung des Strategischen Pro-<br />
4 Satzung des Rates für Forschung <strong>und</strong> Technologie für Oberösterreich, September 2003<br />
(www.rftooe.at)
gramms „Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ <strong>und</strong> um dessen Begutachtung ersucht.<br />
Der RFT <strong>OÖ</strong> hat daher mit <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> strategischen Leitsätze<br />
für die oö. Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik begonnen <strong>und</strong> wird<br />
diese im Februar 2004 vorlegen.<br />
Durch die Einrichtung des RFT <strong>OÖ</strong> ist keine Än<strong>der</strong>ung in den Aufgaben<br />
des „Technologiebeauftragten“ eingetreten.<br />
3.1.2 Dokumente zum Unternehmensgegenstand<br />
Es ist durchaus bemerkenswert, dass <strong>der</strong> Unternehmensgegenstand<br />
<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> nicht explizit ausgeführt, son<strong>der</strong>n indirekt durch Verweis auf<br />
zwei Dokumente – das Technologiekonzept <strong>und</strong> das Marketingkonzept<br />
– spezifiziert wurde.<br />
Das Technologiekonzept „Gr<strong>und</strong>lagen zur Oö. Innovations- <strong>und</strong><br />
Technologiepolitik“ (Anhang B) bildete eine Beilage zum Gesellschafts-<br />
vertrag; es beinhaltet auf 28 Seiten u.a.<br />
• Vision, Leitsätze <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>strategien,<br />
• Ziele <strong>und</strong> Schwerpunkte sowie<br />
• Maßnahmen <strong>und</strong> Aktivitäten<br />
<strong>der</strong> oö. Technologiepolitik. Das Dokument entstand auf Anregung des<br />
damaligen Landesrates Dr. Leitl <strong>und</strong> <strong>der</strong> oö. Sozialpartner unter Mit-<br />
wirkung einer großen Zahl von Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Verwaltung, wobei auch Umfrageergebnisse bei Betrieben, Uni-<br />
versität <strong>und</strong> einschlägig tätigen Einzelpersonen, Vereinen <strong>und</strong> Gesell-<br />
schaften berücksichtigt wurden.<br />
Gr<strong>und</strong>strategien waren die Steigerung <strong>der</strong> internationalen Wettbewerbs-<br />
fähigkeit <strong>der</strong> oö. Wirtschaft durch den Aufbau eines Technologienetz-<br />
werkes <strong>und</strong> die Konzentration auf Schlüsseltechnologien.<br />
Es sollten optimale Rahmenbedingungen geschaffen <strong>und</strong> Infrastruk-<br />
tureinrichtungen geför<strong>der</strong>t werden, sodass individuelle, einzelbetrieb-<br />
liche För<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Subventionen zum größten Teil überflüssig<br />
werden. Die Technologiepolitik sollte sich an den Stärken <strong>der</strong> Betriebe<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Bildungseinrichtungen orientieren <strong>und</strong> die nationale <strong>und</strong><br />
internationale Vernetzung forcieren. Ein Oberziel bildete die Schaffung<br />
des Umfeldes für effiziente Forschung <strong>und</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
in die Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft, um den <strong>Struktur</strong>wandel zu unter-<br />
stützen. Dabei sollen Eigeninitiativen <strong>und</strong> Kooperationen geför<strong>der</strong>t<br />
werden.<br />
In 12 Zielfel<strong>der</strong>n wurden für die oö. Innovations- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />
insgesamt 55 Maßnahmen/Aktivitäten mit Angaben zu Trägern, Kosten,<br />
Nutzen/Auswirkungen sowie Zeitraum gelistet. (Details – siehe Abschnitt<br />
4.1.)<br />
Das Marketingkonzept wurde in Erfüllung <strong>der</strong> einschlägigen Bestimmung<br />
im Gesellschaftsvertrag unter <strong>der</strong> Bezeichnung „Investorenmarketing-<br />
konzept“ in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> „Dr. Gerhard Stürmer Ges.m.b.H.<br />
Marketing Beratung“ erstellt. Es wurde im März 1992 finalisiert <strong>und</strong><br />
vom Aufsichtsrat beraten <strong>und</strong> genehmigt. Inhalte dieses Marketing-<br />
konzepts waren unter an<strong>der</strong>em:<br />
• eine Analyse <strong>der</strong> Stärken <strong>und</strong> Schwächen von Oberösterreich im<br />
Vergleich mit wichtigen Konkurrenzregionen,<br />
• Vorschläge zur Positionierung von Oberösterreich als Betriebsstandort,<br />
• Bestimmung des Leistungsprofils <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>,<br />
• die Definition <strong>der</strong> wichtigsten Zielgruppen <strong>und</strong> Zielmärkte,<br />
• die Vermarktungsinstrumente <strong>und</strong><br />
• ein Umsetzungsplan.<br />
Inhaltlich wurde die Positionierung Oberösterreichs als das führende<br />
Industrie-, Export- <strong>und</strong> Technologieb<strong>und</strong>esland Österreichs festgelegt<br />
<strong>und</strong> seither konsequent umgesetzt. Das Leistungsprofil <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
wurde nicht nur gegenüber den Unternehmen, son<strong>der</strong>n auch hinsichtlich<br />
Gemeinden <strong>und</strong> privaten Standortanbietern formuliert. Bezüglich <strong>der</strong><br />
Märkte wurde bereits 1992 aus heutiger Sicht völlig richtig festgestellt,<br />
dass den wichtigsten Markt die in Oberösterreich bereits bestehenden<br />
Unternehmen darstellen. Diese Unternehmen in ihrer Entwicklung<br />
durch das Service <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als „one-stop-shop“ in Fragen <strong>der</strong> Stand-<br />
ortsuche, För<strong>der</strong>ungen/Finanzierung, behördlichen Genehmigungen<br />
9
sowie bei <strong>der</strong> Findung <strong>und</strong> Qualifikation von Arbeitskräften zu unter-<br />
stützen, wurde als vorrangig erkannt („Bestandspflege“). Als weitere<br />
wichtige Zielmärkte wurden Salzburg, <strong>der</strong> Rest Österreichs <strong>und</strong> Süd-<br />
deutschland festgelegt. Bezüglich <strong>der</strong> Serviceleistungen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
wurde <strong>der</strong> Standortinformation <strong>und</strong> Standortberatung beson<strong>der</strong>e Be-<br />
deutung zugemessen. Ebenso richtig erkannt wurde die große Wichtigkeit<br />
<strong>der</strong> Zusammenarbeit mit so genannten Multiplikatoren (Unternehmens-<br />
berater, Handelsdelegierte u.a.m.).<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> budgetären Restriktionen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tatsache, dass die ICD<br />
(heute: Austrian Business Agency – ABA) in Europa <strong>und</strong> im sonstigen<br />
OECD-Raum Standortwerbung betreibt, erfolgte eine Konzentration<br />
<strong>der</strong> werblichen Aktivitäten auf Kernmärkte <strong>und</strong> auf den Aufbau von<br />
persönlichen Netzwerken. Auch diesbezüglich hat es sich gezeigt, dass<br />
diese Strategie richtig war. Ein Großteil <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> betreuten<br />
Investitionsprojekte ist aus dieser Netzwerktätigkeit generiert worden.<br />
Die klassische Werbung in Printmedien wurde nur punktuell <strong>und</strong> meist<br />
in Kooperation mit <strong>der</strong> ABA <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Landesgesellschaften<br />
bzw. Banken durchgeführt. Das primäre Ziel dabei war, Oberösterreich<br />
3.1.3 Gesellschaftsrechtliche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen<br />
Von den Gründungsgesellschaftern sind die Entwicklungsgesellschaft<br />
Hausruck- <strong>und</strong> Innviertel 1994 <strong>und</strong> die Landwirtschaftskammer für<br />
<strong>OÖ</strong> 1996 aus <strong>der</strong> Gesellschaft ausgeschieden. Die Anteile wurden vom<br />
Land <strong>OÖ</strong> übernommen, sodass sich die Beteiligungsverhältnisse seit<br />
1997 unverän<strong>der</strong>t – mit den aktuellen Bezeichnungen – wie folgt dar-<br />
stellen:<br />
• Land <strong>OÖ</strong> 56 %<br />
• Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> 15 %<br />
• Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für <strong>OÖ</strong> 15 %<br />
• Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen Industrie,<br />
10<br />
Landesgruppe <strong>OÖ</strong> 5 %<br />
• Stadt Linz 5 %<br />
• Wirtschaftsberatungs- <strong>und</strong> Ansiedlungsgesellschaft<br />
Wels GmbH 1 %<br />
• Stadt Steyr 2 %<br />
• EHG Ennshafen Ges.m.b.H. 1 %<br />
Diese Aufteilung wurde auch bei <strong>der</strong> im Jahr 2000 erfolgten Kapitaler-<br />
höhung von ATS 1 Million auf 220.000 Euro (ATS 3,03 Mio.) beibehalten.<br />
Sie könnte sich allerdings bei <strong>der</strong> nun zur Entscheidung anstehenden<br />
Kapitalerhöhung verschieben, da die mit maximal 5 % beteiligten Ge-<br />
sellschafter erklärt haben, sich aus finanziellen Gründen nicht daran<br />
zu beteiligen.<br />
Der Unternehmensgegenstand wurde bei <strong>der</strong> Neufassung des Gesell-<br />
schaftsvertrages im Jahr 2000 (siehe Anhang A.1) aktualisiert. Er bein-<br />
haltet nun6:<br />
a. die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Technologie-<br />
konzepts für Oberösterreich zum Ausbau <strong>der</strong> Technologie- <strong>und</strong><br />
Forschungsinfrastruktur sowie zur För<strong>der</strong>ung des Technologie-<br />
transfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kooperation in Clustern <strong>und</strong> Netzwerken,<br />
b. die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Marketing-<br />
konzepts für Oberösterreich zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Betriebsansiedlung,<br />
Investitionstätigkeit sowie Arbeitsplatzschaffung <strong>und</strong> -sicherung<br />
durch neue <strong>und</strong> bestehende Unternehmen,<br />
c. die Errichtung <strong>und</strong> Betriebsführung von Impulszentren (Technolo-<br />
gie-, Innovations- <strong>und</strong> Grün<strong>der</strong>zentren) <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Einrichtungen<br />
zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Betriebsansiedlung.<br />
Die indirekte Spezifizierung des Unternehmensgegenstandes durch<br />
Verweis auf die immer wie<strong>der</strong> weiter zu entwickelnden Technologie-<br />
<strong>und</strong> Marketingkonzepte wurde somit beibehalten <strong>und</strong> lediglich durch<br />
konkrete Zielangaben ergänzt. Die Generalklausel „För<strong>der</strong>ung des<br />
B<strong>und</strong>eslandes Oberösterreich durch Sicherung <strong>und</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />
wirtschaftlichen, sozialen <strong>und</strong> kulturellen Verhältnisse unter Bedacht-<br />
nahme auf die Erhaltung <strong>der</strong> Landschaft <strong>und</strong> auf den Umweltschutz“<br />
wurde hingegen bei <strong>der</strong> Neufassung weggelassen.<br />
5 für die Stadt Wels<br />
6 Eine vom Aufsichtsrat approbierte, von den Gesellschaftern jedoch noch nicht beschlossene<br />
Ergänzung ist durch Unterstreichung gekennzeichnet
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates hat sich 1996 <strong>und</strong> 2000<br />
durch Zuerkennung eines vierten bzw. fünften Mandates für das Land<br />
<strong>OÖ</strong> geän<strong>der</strong>t. Das Entsendungsrecht ist nun wie folgt neu geregelt:<br />
• Land <strong>OÖ</strong> 5 Mitglie<strong>der</strong><br />
• Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> 1 Mitglied<br />
• Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für <strong>OÖ</strong> 1 Mitglied<br />
• Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen Industrie,<br />
Landesgruppe <strong>OÖ</strong> 1 Mitglied<br />
• Stadt Linz 1 Mitglied<br />
Als zehntes Mitglied wurde im November 2000 ein Vertreter <strong>der</strong> Stadt<br />
Wels in den Aufsichtsrat gewählt, während die Vertreter <strong>der</strong> Stadt Steyr<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> EHG Ennshafen Ges.m.b.H. als Sachverständige ohne Stimm-<br />
recht an den Sitzungen teilnehmen. In <strong>der</strong> Vergangenheit wurde dieses<br />
Aufsichtsratsmandat abwechselnd Wels <strong>und</strong> Steyr zugesprochen, um-<br />
gekehrt wechselte das Recht, als Sachverständiger an den Aufsichts-<br />
ratssitzungen teilzunehmen. Den Aufsichtsratsvorsitz führt seit April<br />
1996 KommR Josef Fill, zuerst als Landtagsabgeordneter, von Juli<br />
2000 bis Oktober 2003 als Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrat Mit-<br />
glied <strong>der</strong> Oö. Landesregierung.<br />
In <strong>der</strong> Geschäftsführung ist mit dem Ausscheiden von Mag. Pilstl per<br />
31. Dezember 1996 nach Auslaufen <strong>der</strong> 5-jährigen Vertragsperiode<br />
ein Wechsel eingetreten. Im ersten Halbjahr 1997 führte Mag. E<strong>der</strong> die<br />
Gesellschaft allein, seit 1. Juli 1997 mit <strong>der</strong> Bestellung von Dipl.-Ing.<br />
Berghold Bayer zum Geschäftsführer für den Geschäftsbereich „Techno-<br />
logie“ besteht die Geschäftsführung wie<strong>der</strong> wie bei <strong>der</strong> Gründung aus<br />
zwei Personen. Die Position einer Prokuristin wurde im Mai 2002 ein-<br />
gerichtet <strong>und</strong> mit Mag. Gerlinde Pöchhacker besetzt, die gemeinsam<br />
mit einem Geschäftsführer vertretungsbefugt ist.<br />
3.1.4 Meilensteine in <strong>der</strong> Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft<br />
In <strong>der</strong> Aufbauphase entstanden einige Dokumente gr<strong>und</strong>sätzlicher<br />
Bedeutung. So beschreibt <strong>der</strong> seit den 80er-Jahren immer wie<strong>der</strong> mit<br />
zukunftsweisenden Ideen in <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />
<strong>und</strong> als Grün<strong>der</strong> des Softwareparks Hagenberg hervorgetretene Univ.-<br />
Prof. Dr. Bruno Buchberger von <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz<br />
im „Technologiekonzept für Oberösterreich“ vom Mai 1992 seine<br />
Vorstellungen für das Oberösterreichische Technologie-Netzwerk mit<br />
10 – 20 Technologieknoten mit je ca. 50 – 100 Mitarbeitern, eingebettet<br />
in eine technologische Allianz mit Salzburg <strong>und</strong> angeb<strong>und</strong>en an eine<br />
Technologie-Achse zu den nördlichen Nachbarn. Für den Sprung nach<br />
vorne in <strong>der</strong> technologischen Entwicklung schlägt er ein Akzentbudget<br />
vor <strong>und</strong> prägt dafür den Begriff „Technologiemilliarde“.<br />
In <strong>der</strong> vom damaligen Forschungszentrum Seibersdorf im März 1993<br />
vorgelegten Projektstudie „Industriekomplexe <strong>der</strong> oberösterreichischen<br />
Wirtschaft“ wurden die Stärkefel<strong>der</strong> <strong>der</strong> oö. Industrie analysiert <strong>und</strong><br />
Ansatzpunkte für die Technologiepolitik abgeleitet. Erstmals finden<br />
sich hier Vorschläge zur Stimulierung von clusterorientierten F&E-<br />
Projekten, die später – in umfassen<strong>der</strong>er Form – bei den oö. Cluster-<br />
Initiativen umgesetzt wurden.<br />
Wesentliche Impulse gingen auch von Dr. Klaus Zerbs aus, <strong>der</strong> als<br />
Leiter <strong>der</strong> Abteilung Wirtschaftspolitik in <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong><br />
<strong>und</strong> als Mitglied des Aufsichtsrates <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> zu den technologiepoli-<br />
tischen Vordenkern zählte. In dem unter seinem Vorsitz erstellten Maß-<br />
nahmenpapier „Technologietransfer in Oberösterreich“ vom<br />
November 1996 finden sich eine Fülle von Vorschlägen zur Verbesserung<br />
des Technologietransfers, insbeson<strong>der</strong>e zu den KMU, darunter auch<br />
die organisierte Vernetzung <strong>der</strong> oö. Technologietransfer-Institutionen<br />
<strong>und</strong> die Einrichtung eines Außeninstituts für oö. Fachhochschul-<br />
Studiengänge. Auch diese Vorschläge fanden Eingang in spätere<br />
Initiativen.<br />
Eine im Juni 1995 erstellte Zwischenbilanz beschreibt Aufgaben <strong>und</strong><br />
Ergebnisse <strong>der</strong> damals seit etwa 3 Jahren aktiven <strong>TMG</strong>, die einschließlich<br />
<strong>der</strong> beiden Geschäftsführer über 10 Mitarbeiter verfügte.<br />
11
12<br />
Geschäftsbereich Investoren- bzw. Standortmarketing<br />
• Allgemeine Aufgaben: Zentrale Anlauf- <strong>und</strong> Koordinationsstelle, internationale Akquisition von Investoren, nationale Akquisition<br />
von Unternehmen, Beratung <strong>und</strong> Unterstützung von oö. Unternehmen, vor allem in Fragen <strong>der</strong> Standortsuche („Bestandpflege“),<br />
Beratung <strong>der</strong> Gemeinden <strong>und</strong> des Landes in Fragen <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> Betriebsansiedlung<br />
• Standortinformationssystem<br />
• Investorenmarketingkonzept<br />
• Marketingaktivitäten: Werbematerial, Präsentationen, Mailings, Inserate, Messebeteiligungen, Imagekampagne etc.<br />
• Industrie- <strong>und</strong> Gewerbeparks, Betriebsbaugebiete<br />
• Konzept für eine aktive Bodenpolitik<br />
• Projekte im Bereich des Erholungs-, Sport- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstourismus<br />
• Betriebsansiedlungen, Betriebserweiterungen<br />
• Untersuchungen: Industriekomplexe <strong>der</strong> oö. Wirtschaft, Planungsverband Linz-Süd, produktionsnahe Dienstleistungen in <strong>OÖ</strong>,<br />
kommunale Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> Betriebsansiedlung<br />
Geschäftsbereich Technologiemarketing<br />
• Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>: Modellversuch Forschungstransfer<br />
als Projektför<strong>der</strong>ung für Auftragsforschung von Instituten <strong>der</strong> Universität Linz<br />
• Technologiezentren<br />
• <strong>OÖ</strong>. Datenhighway Entwicklungsgesellschaft m.b.H.<br />
• Veranstaltungen zum Thema Internet<br />
• Internet-Server mit „F&E-Dienstleistungskatalog“ <strong>und</strong> „Handbuch <strong>der</strong> Know-how Absicherung“ (auch gedruckt)<br />
• Stand <strong>der</strong> Technik-Positionierung für KMU (Patent-Recherchen u.ä.)<br />
• <strong>OÖ</strong>. Qualitätssicherungsoffensive (ISO 9000-Zertifizierung)<br />
• Fuzzy Logic Pilot- <strong>und</strong> Demonstrationsarbeitsplatz (Universität Linz)<br />
• Lehrgang „Internationales Innovations- <strong>und</strong> Technologiemanagement“ (LIMAK)<br />
• Risikokapital für Unternehmensgrün<strong>der</strong> (im Wege <strong>der</strong> Innovationsagentur des B<strong>und</strong>es)<br />
• EU-Forschungs- <strong>und</strong> Technologieprogramme (CATT)<br />
• Teleregions SUN Projekt (gemeinsam mit 5 europäischen Regionen)<br />
• JESSI SMI-Support Zentrum (Mikroelektronik für KMU)<br />
• Innovationspreis des Landes <strong>OÖ</strong><br />
• Veranstaltung „Innovatives <strong>OÖ</strong>“<br />
Die Vielfalt dieser Aktivitäten ist angesichts <strong>der</strong> bescheidenen Unter-<br />
nehmensgröße auch im Rückblick durchaus beeindruckend. Es wurden<br />
in kurzer Zeit nachhaltige Ergebnisse erzielt <strong>und</strong> damit die F<strong>und</strong>amente<br />
für die spätere Entwicklung gelegt, wie z.B. die Sicherung, Erschließung<br />
<strong>und</strong> Verwertung des Areals des Industrie- <strong>und</strong> Gewerbeparks Trimmel-<br />
kam (IGP) in St. Pantaleon für Betriebsansiedlungen. Durch die in Ko-<br />
operation mit <strong>der</strong> Gemeinde erfolgte Standortentwicklung konnten<br />
relativ rasch nach <strong>der</strong> 1992 erfolgten Schließung <strong>der</strong> SAKOG (Salzach-
kohlebergbaugesellschaft m.b.H.) Ersatzarbeitsplätze geschaffen<br />
werden. Im Lauf <strong>der</strong> folgenden Jahre wurde nahezu das gesamte Areal<br />
verwertet. Sehr positive Auswirkungen hatte auch die in Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> ABA 1996 ermöglichte Übernahme <strong>der</strong> Austria Aluguß (AAG)<br />
durch das deutsche Familienunternehmen Borbet. Die Beschäftigtenzahl<br />
hat sich in wenigen Jahren von 250 auf über 700 fast verdreifacht,<br />
<strong>und</strong> die Produktion von Alufelgen stieg von 650.000 (1996) auf 3.000.000<br />
(2002) pro Jahr. In diesem Zeitraum wurden in den Standort Ranshofen<br />
vom neuen Eigentümer rd. 70 Mio. Euro investiert.<br />
Im Geschäftsbereich Technologie war ein Schwerpunkt, die Technologie-<br />
zentren zu initiieren bzw. auszubauen (Hagenberg, Braunau, Freistadt).<br />
In Braunau/Ranshofen hat die schwere Krise <strong>der</strong> AMAG zu einer weit-<br />
gehenden Zurücknahme <strong>der</strong> F&E-Aktivitäten geführt. Es ist <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
gelungen, diese F&E-Kompetenz durch die Gründung des Leichtmetall-<br />
Kompetenzzentrums Ranshofen (LKR) <strong>und</strong> Einglie<strong>der</strong>ung in das damalige<br />
Forschungszentrum Seibersdorf mit Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esför<strong>der</strong>ungen<br />
langfristig zu erhalten.<br />
Auch die Einrichtung des Lehrganges „Internationales Innovations-<br />
<strong>und</strong> Technologiemanagement“ bei <strong>der</strong> LIMAK geht auf eine Initiative<br />
<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> zurück <strong>und</strong> hat bei vielen oö. Führungskräften ein hohes Ver-<br />
ständnis für standort- <strong>und</strong> technologiepolitische Aufgaben bewirkt.<br />
Und schließlich brachte das Teleregions SUN Projekt den Einstieg in<br />
europäische Technologiekooperationen.<br />
Dieser Leistungsnachweis bildete auch die Gr<strong>und</strong>lage für die kurz<br />
darauf erfolgte Entscheidung zur Definitivstellung <strong>der</strong> ursprünglich<br />
befristet eingerichteten <strong>TMG</strong>. Dabei war den Verantwortlichen bewusst,<br />
dass für die Vision, Oberösterreich nach den Problemen <strong>der</strong> 70er <strong>und</strong><br />
80er Jahre (Energie- <strong>und</strong> Verstaatlichtenkrise) in die Position einer<br />
europäischen Spitzenregion im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert zu bringen, eine an<strong>der</strong>e<br />
Größenordnung des finanziellen Einsatzes für standort- <strong>und</strong> technologie-<br />
politische Maßnahmen erfor<strong>der</strong>lich ist. Die Bemühungen um eine<br />
„Technologiemilliarde“ waren schließlich 1996 erfolgreich. Mit Privati-<br />
sierungserlösen wurde <strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds eingerichtet <strong>und</strong> aus<br />
diesem 1 Milliarde Schilling (72,7 Mio. Euro) – verteilt auf 5 Jahre –<br />
für die För<strong>der</strong>ung von Forschung <strong>und</strong> Technologietransfer, Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung <strong>und</strong> Betriebsansiedlungen gewidmet.<br />
Für diese oö. Standort- <strong>und</strong> Technologieoffensive haben im Oktober<br />
1996 die Beratungsinstitute Ramsauer & Stürmer Consulting <strong>und</strong><br />
Institut für Logistik im Auftrag des Landes <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> eine Vor-<br />
studie vorgelegt, die eine Grobkonzeption sowie ein Vorgehens- <strong>und</strong><br />
Finanzierungsmodell enthielt. Im März 1997 wurde die <strong>TMG</strong> mit <strong>der</strong><br />
Erarbeitung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ betraut,<br />
welches Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen für das Land <strong>OÖ</strong> zum widmungs-<br />
gerechten Einsatz dieser Mittel in den drei Bereichen „Technologie“,<br />
„Berufliche Qualifikation“ <strong>und</strong> „Standortmarketing“ beinhalten sollte.<br />
In einem mehrstufigen Prozess wurde das „Strategische Programm“<br />
unter Beteiligung zahlreicher Experten erstellt, diskutiert <strong>und</strong> im Juni<br />
1998 finalisiert. Die Beschlussfassung in <strong>der</strong> Oö. Landesregierung<br />
folgte im November 1998 <strong>und</strong> im Oö. Landtag im Jänner 1999. Die<br />
<strong>TMG</strong> wurde dann mit <strong>der</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms“<br />
beauftragt. Erste Vorhaben wurden bereits auf Basis vorgezogener<br />
Beschlüsse im Juli 1998 gestartet. Die 5jährige Laufzeit dauerte dann<br />
bis Juni 2003, in welchem Zeitraum ein Großteil <strong>der</strong> geplanten Maß-<br />
nahmen umgesetzt <strong>und</strong> die gewidmeten Mittel verbraucht wurden.<br />
Eine umfangreiche Beschreibung findet sich im Abschlussbericht zum<br />
„Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ (Band 2 <strong>der</strong><br />
Evaluierungsunterlagen).<br />
Mit dem „Strategischen Programm“ wurde auch <strong>der</strong> Rahmen für die<br />
Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> festgelegt. Sichtbare Ergebnisse dieses<br />
Prozesses, <strong>der</strong> die <strong>TMG</strong> zuerst als technologiepolitische Leitgesellschaft<br />
<strong>und</strong> Servicestelle für Investoren, nun als Technologiemanager <strong>und</strong><br />
Standortentwicklungsagentur des Landes <strong>OÖ</strong> sieht, sind das Wachs-<br />
tum von 12 auf über 70 Mitarbeiter, eine Vielzahl von Beteiligungen<br />
an Kompetenz- <strong>und</strong> Technologiezentren, die als vorbildhaft anerkannten<br />
Cluster-Initiativen <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen gestiegenen Aufgaben<br />
<strong>und</strong> Verantwortungen.<br />
Nach einer provisorischen Unterbringung <strong>der</strong> Unternehmensfunktionen<br />
auf mehreren Standorten ist die <strong>TMG</strong> seit 2002 mit ihren wichtigsten<br />
Beteiligungsgesellschaften im TECHCENTER Linz-Winterhafen ver-<br />
einigt. Dieses von B<strong>und</strong>, Land <strong>und</strong> Stadt mit EU-För<strong>der</strong>ungen finanzierte<br />
Bauvorhaben bildete (neben seiner Impulswirkung für technologiepoli-<br />
tische Gründungen <strong>und</strong> Ansiedlungen) eine entscheidende Voraus-<br />
setzung für die Entwicklung einer gemeinschaftlichen Unternehmens-<br />
13
kultur <strong>und</strong> Kooperationsstruktur <strong>und</strong> damit für das erfolgreiche Wirken<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft. Daneben charakterisieren ein neues Corporate<br />
Design <strong>und</strong> wesentliche Fortschritte in den internen Abläufen <strong>und</strong><br />
<strong>Struktur</strong>en einen Entwicklungsprozess, <strong>der</strong> durch die Widmung einer<br />
weiteren „Technologiemilliarde“ in Anerkennung <strong>der</strong> für den Wirt-<br />
schafts- <strong>und</strong> Technologiestandort <strong>OÖ</strong> erbrachten Leistungen auch die<br />
nötige Absicherung für die Zukunft erfahren hat.<br />
3.2 Analyse<br />
3.2.1 Zwei Entwicklungsphasen<br />
Mit <strong>der</strong> Einleitung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive auf Basis des „Strate-<br />
gischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ <strong>und</strong> finanziert mit <strong>der</strong> „Technologie-<br />
milliarde“ hat die <strong>TMG</strong> ab 1998 einen rapiden Aufschwung genommen,<br />
für den es wenig Vorbil<strong>der</strong> <strong>und</strong> im B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>vergleich keine Ent-<br />
sprechung gibt. Die Jahre davor (1992 – 1997) waren hingegen ge-<br />
kennzeichnet durch eine bescheidene Finanzierung mit großen Un-<br />
sicherheiten. Dazu zählt auch, dass die Gesellschaft für einen Zeitraum<br />
von fünf Jahren befristet, sozusagen auf Probe, eingerichtet wurde.<br />
Es darf daher nicht verw<strong>und</strong>ern, wenn von dem mit 12 Zielfel<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />
55 Maßnahmen/Aktivitäten überreichlich ausgeführten Technologie-<br />
konzept des Jahres 1991 nur ein Teil umgesetzt wurde, zumal auch<br />
nur ein Bruchteil <strong>der</strong> dort vorgesehenen Mittel tatsächlich zugeführt<br />
wurde. Nichtsdestoweniger ist die Vielzahl <strong>der</strong> in den beiden Geschäfts-<br />
bereichen gestarteten Initiativen angesichts eines von 2 auf nur 12<br />
Beschäftigte kontinuierlich gewachsenen Personalstandes mehr als<br />
beachtlich. Die erzielten Ergebnisse bildeten auch eine gute Ausgangs-<br />
basis für die anschließende Expansionsphase.<br />
Durch einen klaren Eigentümerauftrag unterstützt vollzieht sich ab<br />
Frühjahr 1997 ein dynamischer Aufbauprozess, in dem die <strong>TMG</strong> bei<br />
Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms“ eine Viel-<br />
zahl neuer Aufgaben übernimmt <strong>und</strong> damit als Motor im oö. Innovations-<br />
system fungiert. Die hohe Umsetzungsorientierung des „Strategischen<br />
Programms“ mit konkreten Zielen, Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen <strong>und</strong><br />
einer nachhaltigen Finanzierungszusage begünstigte diesen Prozess,<br />
<strong>der</strong> auch beim nächsten „Strategischen Programm“ weitergeführt<br />
14<br />
werden soll. Die mit dem erweiterten Unternehmensprofil mitent-<br />
wickelten Organisations- <strong>und</strong> Entscheidungsstrukturen werden in den<br />
folgenden Abschnitten beschrieben. Die Verän<strong>der</strong>ungen sind nicht nur<br />
unternehmensintern erkennbar, son<strong>der</strong>n auch auf Ebene <strong>der</strong> Gesell-<br />
schafter <strong>und</strong> des Aufsichtsrates, <strong>der</strong>en Verantwortung im gleichen<br />
Maße gestiegen ist. Auch im Umfeld hat die Standort- <strong>und</strong> Technologie-<br />
politik einen wesentlich höheren Stellenwert erlangt.<br />
3.2.2 Gesellschaftszweck<br />
Der <strong>TMG</strong> wurden von Anfang an sowohl strategische als auch operative<br />
Aufgaben übertragen. Sie entwickelt standort- <strong>und</strong> technologiepoliti-<br />
sche Strategien in Kooperation mit dem Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> Experten <strong>der</strong><br />
wichtigsten standort- <strong>und</strong> technologiepolitischen Akteure <strong>und</strong> setzt<br />
diese Strategien um. Sie fungiert dabei jedoch nicht als För<strong>der</strong>ungsstelle;<br />
diese Funktion bleibt dem Land <strong>OÖ</strong> vorbehalten.<br />
Das Land <strong>OÖ</strong> als Mehrheitsgesellschafter kontrolliert die <strong>TMG</strong> gemeinsam<br />
mit den an<strong>der</strong>en Gesellschaftern <strong>und</strong> über seine Vertreter im Aufsichtsrat.<br />
Die Entscheidung über Programme <strong>und</strong> Projekte <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Finanzierung<br />
liegt ausschließlich beim Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> seinen Organen.<br />
So ist die <strong>TMG</strong> ein wichtiges Werkzeug in <strong>der</strong> oö. Standort- <strong>und</strong><br />
Technologiepolitik, was im breit <strong>und</strong> ganzheitlich formulierten Unter-<br />
nehmensgegenstand, <strong>der</strong> Aufgabenvielfalt <strong>und</strong> <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Finanzierungsbasis zum Ausdruck kommt. Insbeson<strong>der</strong>e das umfassende<br />
Know-how über die oö. Technologielandschaft <strong>und</strong> die vielfältigen<br />
Kontakte zur Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft begründen die Schlüssel-<br />
stellung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />
des Landes, die durch die Besetzung des Aufsichtsrates mit hoch-<br />
rangigen Vertretern des Landes, <strong>der</strong> Sozialpartner <strong>und</strong> Statutar-<br />
städte zusätzlich verstärkt wird. Die zentrale Bedeutung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wird<br />
auch daran erkennbar, dass es innerhalb Oberösterreich neben dem<br />
„Strategischen Programm“ kein zweites Programm <strong>und</strong> über dieses<br />
<strong>und</strong> seine Umsetzung einen politischen Konsens unter den politischen<br />
Parteien <strong>und</strong> den Interessenvertretungen gibt.
Keine Kompetenzen hat die <strong>TMG</strong> allerdings in den Bereichen Aus-<br />
<strong>und</strong> Weiterbildung <strong>und</strong> Energie-Technologie; mit den Bildungsträgern<br />
bzw. dem O.Ö. Energiesparverband besteht jedoch eine Zusammenarbeit<br />
in thematisch verknüpften Fel<strong>der</strong>n.<br />
Die Vereinigung strategischer <strong>und</strong> operativer Aufgaben (bei Wahrung<br />
<strong>der</strong> beim Mehrheitsgesellschafter <strong>und</strong> Hauptfinanzgeber Land <strong>OÖ</strong><br />
liegenden Entscheidungsverantwortung) steht auch im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> im nächsten Abschnitt behandelten Gesellschafterstruktur, die<br />
eine möglichst breite Mitwirkung <strong>und</strong> Mitverantwortung in <strong>der</strong> Standort-<br />
<strong>und</strong> Technologiepolitik abbildet. Mit <strong>der</strong> Einrichtung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wurden<br />
die einschlägigen strategischen <strong>und</strong> operativen Aufgaben in ein von<br />
den wichtigsten standort- <strong>und</strong> technologiepolitischen Akteuren ge-<br />
tragenes, professionell geführtes Unternehmen ausgelagert. Diese<br />
Verknüpfung strategischer <strong>und</strong> operativer Aufgaben ist auch bei <strong>der</strong><br />
Weiterführung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive vorgesehen, um Know-<br />
how <strong>und</strong> Beziehungskapital <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> bestmöglich zu nutzen.<br />
3.2.3 Gesellschafterstruktur<br />
Die Beteiligung <strong>der</strong> Interessenvertretungen (Wirtschaftskammer,<br />
Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung <strong>OÖ</strong>) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Statutarstädte<br />
(Linz, Wels, Steyr) als Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter neben dem Mehr-<br />
heitsgesellschafter Land <strong>OÖ</strong> war in <strong>der</strong> Vergangenheit sicherlich ein<br />
Erfolgsfaktor <strong>und</strong> Garant für die hohe Akzeptanz <strong>und</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong><br />
oö. Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik. Es fällt natürlich auf, dass ein<br />
Ungleichgewicht besteht zwischen dem Ausmaß <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong><br />
Gesellschafter <strong>und</strong> dem finanziellen Engagement bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Gesellschaft, was insbeson<strong>der</strong>e für das Land <strong>OÖ</strong> gilt,<br />
das mit seinem 56 %-Geschäftsanteil den weitaus überwiegenden Teil<br />
des operativen Budgets abdeckt. Dieses Ungleichgewicht wird bewusst<br />
in Kauf genommen, zumal es sich bei diesen Aufgaben vorrangig um<br />
die Erfüllung landespolitischer Interessen handelt.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Beteiligungsverhältnisse zeichnet sich eine Än<strong>der</strong>ung<br />
im Rahmen <strong>der</strong> anstehenden Kapitalerhöhung ab, wenn sich die Ge-<br />
sellschafter mit den kleineren Geschäftsanteilen wie angekündigt nicht<br />
daran beteiligen. In diesem Fall würde die Beteiligung des Landes <strong>OÖ</strong><br />
auf nahezu 70 % steigen <strong>und</strong> die <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>und</strong> Arbeiter-<br />
kammer mit je 15 % gleich bleiben. In den dazu vorliegenden Erklä-<br />
rungen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit mit jeweils 1 bis 5 % beteiligten Gesellschafter wird<br />
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Verbleib in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
vorteilhaft <strong>und</strong> die Mitwirkung bei <strong>der</strong> Kapitalerhöhung lediglich aus<br />
finanziellen Überlegungen nicht möglich ist. In den Entscheidungs-<br />
findungsprozessen sind durch diese Verschiebung <strong>der</strong> Stimmrechte<br />
keine wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen zu erwarten, weil das Land <strong>OÖ</strong> mit<br />
seinem 56 %-Geschäftsanteil bereits jetzt die Möglichkeit hat, eine<br />
bestimmende Rolle wahrzunehmen. Wenn dies in Einzelfällen nicht<br />
geschieht, ist es nicht aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> gesellschaftsrechtlichen Konstruktion,<br />
son<strong>der</strong>n wegen des Bemühens, die Zustimmung aller Gesellschafter<br />
zu erreichen. Diese Konsenspolitik ist manchmal zeitaufwändig. Sie<br />
sichert aber an<strong>der</strong>erseits die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure<br />
bei <strong>der</strong> Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung einer ganzheitlichen Standort- <strong>und</strong><br />
Technologiepolitik. So gesehen stehen rein finanziellen Überlegungen<br />
Werteabwägungen auf politischer Ebene gegenüber, die natürlich auch<br />
die finanziellen Möglichkeiten <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter zu<br />
berücksichtigen haben.<br />
Noch stärker kommt das Anliegen einer Zusammenarbeit aller wichtigen<br />
Interessenträger in <strong>der</strong> Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik bei <strong>der</strong> Zu-<br />
sammensetzung des Aufsichtsrates zum Ausdruck, in welchem das<br />
Land <strong>OÖ</strong> zwar den Vorsitzenden stellt, aber keine Mandatsmehrheit<br />
besitzt (<strong>der</strong>zeit 5 von 10 Mitglie<strong>der</strong>n). Um möglichst alle Interessen zu<br />
berücksichtigen, halten 5 <strong>der</strong> 7 Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter unabhängig<br />
von <strong>der</strong> Höhe ihrer Beteiligung (Minimum: 1 %, Maximum: 15 %) je<br />
ein Aufsichtsratsmandat. Die übrigen 2 nehmen ohne Stimmrecht an<br />
den Aufsichtsratssitzungen teil <strong>und</strong> haben durch die umfassenden<br />
Sitzungsunterlagen Zugang zu allen wichtigen Informationen <strong>und</strong><br />
Entscheidungsunterlagen. Als Bekenntnis zur Zusammenarbeit ist auch<br />
die Bestellung des jeweiligen Rektors <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität<br />
Linz zum Aufsichtsratsmitglied auf ein vom Land <strong>OÖ</strong> zu besetzendes<br />
Mandat zu sehen.<br />
15
Aufsichtsratsbeschlüsse fallen in <strong>der</strong> Regel einstimmig; hin <strong>und</strong><br />
wie<strong>der</strong> gibt es Stimmenthaltungen o<strong>der</strong> Gegenstimmen. Bei Meinungs-<br />
unterschieden, die aus den von den Unternehmenszielen abweichenden<br />
Eigeninteressen <strong>der</strong> Gesellschafter erwachsen, kommt es eher zu einer<br />
Vertagung, um eine Konsensfindung zu ermöglichen, als zu Mehrheits-<br />
beschlüssen.<br />
3.2.4 Entscheidungsstrukturen<br />
Der Gesellschaftsvertrag ordnet dem Aufsichtsrat neben den gesetzlichen<br />
Verpflichtungen die üblichen Genehmigungskompetenzen bei Inves-<br />
titionen, Aufnahme <strong>und</strong> Gewährung von Krediten, Abschluss von Be-<br />
standverträgen <strong>und</strong> Verträgen gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung, Erwerb <strong>und</strong><br />
Veräußerung von Beteiligungen, Unternehmen <strong>und</strong> Liegenschaften,<br />
Abschluss von Geschäftsführerverträgen, Erteilung <strong>der</strong> Prokura <strong>und</strong><br />
Festlegung allgemeiner Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Geschäftspolitik zu. Der Zu-<br />
stimmung des Aufsichtsrates bedürfen insbeson<strong>der</strong>e die Erstellung<br />
<strong>und</strong> Weiterentwicklung des Technologie- <strong>und</strong> des Marketingkonzeptes<br />
sowie das Jahresprogramm <strong>und</strong> <strong>der</strong> Jahresvoranschlag.<br />
16<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrates Entsendet von<br />
Landesrat KommR Josef Fill, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
LH-Stv. Dipl.-Ing. Erich Hai<strong>der</strong><br />
Dr. Verena Trenkwal<strong>der</strong><br />
Mag. Walter Winetzhammer<br />
Rektor Univ.-Prof. Dr. Rudolf Ardelt<br />
Präsident Viktor Sigl, 1. Stv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Mag. Gertraud Jahn, 2. Stv. Vorsitzende<br />
Dr. Kurt Pieslinger<br />
Dr. Wolfgang Hofmann<br />
Vbgm. Dr. Bernhard Ploier-Nie<strong>der</strong>schick<br />
Sachverständige (ohne Stimmrecht)<br />
Mag. Walter Ortner<br />
Dipl.-Ing. Dr. Siegmar Hanser<br />
Stand: Oktober 2003<br />
Land <strong>OÖ</strong><br />
Land <strong>OÖ</strong><br />
Land <strong>OÖ</strong><br />
Land <strong>OÖ</strong><br />
Land <strong>OÖ</strong><br />
Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong><br />
Arbeiterkammer <strong>OÖ</strong><br />
Industriellenvereinigung <strong>OÖ</strong><br />
Stadt Linz<br />
Stadt Wels (in <strong>der</strong> Generalversammlung gewählt)<br />
Stadt Steyr<br />
EHG Ennshafen Ges.m.b.H.<br />
Der von einem Wirtschaftsprüfer zu prüfende Jahresabschluss ist vom<br />
Aufsichtsrat zu behandeln <strong>und</strong> <strong>der</strong> Generalversammlung zur Beschluss-<br />
fassung vorzulegen.<br />
Bei allen genehmigungspflichtigen Vorhaben, die eine Landesfinanzierung<br />
über bereits genehmigte Dotierungen hinaus erfor<strong>der</strong>n, können Auf-<br />
sichtsratsbeschlüsse nur vorbehaltlich <strong>der</strong> Entscheidungen <strong>der</strong> zu-<br />
ständigen Organe des Landes <strong>OÖ</strong> gefasst werden. Insofern ist es<br />
wichtig, dass hochrangige Vertreter des Landes im Aufsichtsrat mit-<br />
wirken, was durch Entsendung von Regierungsmitglie<strong>der</strong>n, nämlich<br />
des Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-<br />
Landesrat KommR Fill (Regierungsmitglied bis Oktober 2003), sowie<br />
des Landeshauptmann-Stv. Dipl.-Ing. Hai<strong>der</strong> (seit Dezember 2001) <strong>der</strong><br />
Fall war7. Unter den geltenden Randbedingungen des Haushaltsrechts<br />
ist <strong>der</strong> mehrstufige Entscheidungsprozess, <strong>der</strong> in bestimmten Ange-<br />
legenheiten auch Landtagsbeschlüsse erfor<strong>der</strong>lich macht, oft mit<br />
großen Verzögerungen verb<strong>und</strong>en.<br />
7 Am 23.10.2003 wurde Bgm. Viktor Sigl, <strong>der</strong> als Präsident <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> seit<br />
2001 dem Aufsichtsrat angehört hatte, zum Wirtschaftslandesrat bestellt.
Der Aufsichtsrat tagt entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen<br />
vierteljährlich, im Bedarfsfall auch öfter. Diese Frequenz hat sich als<br />
ausreichend erwiesen. Die Generalversammlung tagt mindestens ein-<br />
mal im Jahr, um den Jahresabschluss zu verabschieden <strong>und</strong> den Auf-<br />
sichtsrat <strong>und</strong> die Geschäftsführer zu entlasten. In dringenden Fällen<br />
können Aufsichtsrats- <strong>und</strong> Gesellschafterbeschlüsse auch im schrift-<br />
lichen Wege eingeholt werden.<br />
Eine wichtige Funktion in den <strong>TMG</strong>-internen Entscheidungsprozessen<br />
nehmen die Cluster-Beiräte ein. Sie umfassen etwa 10 Experten aus<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft des jeweiligen Cluster-Sektors, die für<br />
eine dreijährige Funktionsperiode vom Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiel-<br />
andesrat in diese ehrenamtliche Funktion berufen werden. Die Beiräte<br />
wirken bei <strong>der</strong> strategischen Steuerung <strong>und</strong> operativen Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> Cluster-Initiativen mit.<br />
3.2.5 Gemeinnützigkeit<br />
Die <strong>TMG</strong> wirkt im Gesamtinteresse <strong>der</strong> österreichischen Volkswirt-<br />
schaft <strong>und</strong> ist fokussiert auf die Sicherung <strong>und</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Attraktivität<br />
des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich. Satzungsgemäß strebt die<br />
Gesellschaft keinen Gewinn an; ein allfälliger Bilanzgewinn wird nicht<br />
ausgeschüttet, son<strong>der</strong>n ist für Zwecke <strong>der</strong> Gesellschaft zu verwenden.<br />
Tatsächlich wird kein Gewinn erzielt, da nicht verbrauchte För<strong>der</strong>ungen<br />
abgegrenzt <strong>und</strong> auf das Folgejahr übertragen werden. Die Tätigkeiten<br />
unterliegen keinen Einschränkungen hinsichtlich des geför<strong>der</strong>ten Per-<br />
sonenkreises, insbeson<strong>der</strong>e ist das För<strong>der</strong>ziel nicht an die Zugehörigkeit<br />
zu bestimmten Berufsgruppen o<strong>der</strong> Interessenverbänden geb<strong>und</strong>en.<br />
Neben den steuerrechtlichen Auswirkungen (Entfall <strong>der</strong> Körperschaft-<br />
steuer, halber Umsatzsteuersatz u.a.) impliziert <strong>der</strong> Status <strong>der</strong> Gemein-<br />
nützigkeit auch eine Unternehmenskultur, die das Wohl <strong>der</strong> betreuten<br />
Branchen, Regionen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft als Ganzes<br />
zum eigenen Anliegen macht.<br />
Das Land <strong>OÖ</strong> hat als Mehrheitsgesellschafter eine Anfrage beim zu-<br />
ständigen Finanzamt eingeleitet, ob die Gemeinnützigkeit im steuer-<br />
rechtlichen Sinn unter den neuen Körperschaftsteuerrichtlinien aufrecht<br />
bleiben kann. Die Anfrage wurde mit Hinweis auf gemeinnützigkeits-<br />
schädliche Gr<strong>und</strong>stücksicherungen negativ beantwortet. Über die zu<br />
ziehenden Konsequenzen ist durch die zuständigen Organe zu ent-<br />
scheiden.<br />
3.2.6 Vergleich mit an<strong>der</strong>en<br />
B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />
Im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n war Oberösterreich bei<br />
<strong>der</strong> Gründung einer Gesellschaft zur Erfüllung standort- <strong>und</strong> technologie-<br />
politischer Aufgaben ein Nachzügler. Dies hatte allerdings auch Vor-<br />
teile, indem vorliegende Erfahrungen genutzt werden konnten. In zwei<br />
Aspekten ist dies beson<strong>der</strong>s augenfällig:<br />
1. Die <strong>TMG</strong> vereinigt Aufgaben, die an<strong>der</strong>swo in getrennten Einrichtungen<br />
wahrgenommen werden, <strong>und</strong> ist dadurch eher in <strong>der</strong> Lage, eine<br />
ganzheitliche Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik zu unterstützen.<br />
2. Die <strong>TMG</strong> vereinigt die wichtigsten standort- <strong>und</strong> technologiepolitischen<br />
Interessenträger <strong>und</strong> fungiert als Plattform für strategische <strong>und</strong><br />
operative Entscheidungsprozesse.<br />
Diese Voraussetzungen befähigten die <strong>TMG</strong>, eine zentrale Rolle bei <strong>der</strong><br />
Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />
zu übernehmen <strong>und</strong> so den Erfolg dieser unter den österreichischen<br />
B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n einzigartigen Technologieoffensive zu sichern. Gleichzeitig<br />
verstärkte dies ihre Entwicklung zu einer im oö. Innovationssystem<br />
maßgeblichen Einrichtung.<br />
Diese zentrale Rolle ist auch für die Erstellung <strong>und</strong> Umsetzung des<br />
nächsten Strategischen Programms „Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ vorge-<br />
zeichnet. Eingebettet in ein Umfeld, in dem <strong>der</strong> Stellenwert <strong>der</strong> Standort-<br />
<strong>und</strong> Technologiepolitik weiter zunimmt, soll die <strong>TMG</strong> wie<strong>der</strong>um ihre<br />
strategische Kompetenz gepaart mit ihren Fähigkeiten im Innovations-<br />
management in die Konzeption <strong>und</strong> anschließende Implementierung<br />
einbringen. Sie wird dabei vom Aufsichtsrat unterstützt. Eine wichtige<br />
Rolle kommt neuerdings dem mit breiter wirtschaftlicher <strong>und</strong> wissen-<br />
schaftlicher Expertise ausgezeichneten Rat für Forschung <strong>und</strong> Techno-<br />
17
logie für <strong>OÖ</strong> (RFT <strong>OÖ</strong>) zu, <strong>der</strong> diesen Prozess aktiv <strong>und</strong> in einer Gut-<br />
achterfunktion für die Oö. Landesregierung begleitet. Aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
Zusammensetzung wird <strong>der</strong> RFT <strong>OÖ</strong> eine Verstärkerfunktion für eine<br />
dynamische Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik ein-<br />
nehmen.<br />
So kann Oberösterreich in Anspruch nehmen, den Nachteil einer langen<br />
Vorbereitungsphase <strong>und</strong> einer eher gedämpften Startphase durch das<br />
von breiter Unterstützung getragene „Strategische Programm <strong>OÖ</strong><br />
2000+“ <strong>und</strong> das Bekenntnis zur Fortsetzung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive<br />
18<br />
➤ Die <strong>TMG</strong> wurde am 7. November 1991 gegründet <strong>und</strong> am 21. Jänner 1992 ins Firmenbuch eingetragen.<br />
➤ Sie vereinigt die Funktionen Investorenwerbung <strong>und</strong> Betriebsansiedlung mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Technologie-<br />
infrastruktur, <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kooperation in Clustern <strong>und</strong> Netzwerken.<br />
➤ Nach einer Anlaufzeit „auf Probe“ vollzieht die <strong>TMG</strong> ab 1997 einen dynamischen Aufbauprozess bei <strong>der</strong> Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung<br />
des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“.<br />
➤ Als ausgelagerte Einrichtung <strong>der</strong> Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologieför<strong>der</strong>ung erfüllt die <strong>TMG</strong> sowohl strategische als auch operative<br />
Aufgaben im Auftrag ihrer Gesellschafter zum Nutzen <strong>der</strong> oö. Wirtschaft, Wissenschaft <strong>und</strong> Gesellschaft.<br />
➤ Die Beteiligung <strong>der</strong> Interessenvertretungen <strong>und</strong> Statutarstädte neben dem Mehrheitsgesellschafter Land <strong>OÖ</strong> sichert die möglichst<br />
breite Zusammenarbeit in <strong>der</strong> Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik.<br />
4 Unternehmenskonzept, -struktur <strong>und</strong> -kultur<br />
4.1 Unternehmenskonzept<br />
In <strong>der</strong> ersten Entwicklungsphase (1992 – 1997) bildete die Beilage<br />
zum Gesellschaftsvertrag „Gr<strong>und</strong>lagen zur oö. Innovations- <strong>und</strong><br />
Technologiepolitik“ (Anhang B) die Leitlinie für die Tätigkeit im Ge-<br />
mit dem Strategischen Programm „Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ in eine Vor-<br />
reiterposition mit Vorbildwirkung umgewandelt zu haben.<br />
Für die Entstehung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> haben sich die Sozialpartner <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
spätere Wirtschaftslandesrat <strong>und</strong> Landeshauptmann-Stellvertreter Dr.<br />
Leitl als Träger einer auf Zusammenarbeit ausgerichteten Standort-<br />
<strong>und</strong> Technologiepolitik Verdienste erworben; die weitere Entwicklung<br />
zur heutigen Position wäre ohne das große Engagement des Landes<br />
<strong>OÖ</strong>, insbeson<strong>der</strong>e vertreten durch den Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-<br />
landesrat KommR Fill, nicht möglich gewesen.<br />
schäftsbereich „Technologiemarketing“. Das Dokument beschreibt für<br />
die nachstehend sinngemäß wie<strong>der</strong>gegebenen Zielfel<strong>der</strong> insgesamt<br />
54 Maßnahmen/ Aktivitäten für einen Zeithorizont von ca. 5 Jahren.
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
Technologiestrukturanalyse zur Konzentration auf Schlüsseltechnologien<br />
Gründung eines von Industrie <strong>und</strong> Staat finanzierten oö. Technologiefonds zur Projekt-, <strong>Struktur</strong>- <strong>und</strong> Kooperationsför<strong>der</strong>ung<br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> anwendungsorientierten Forschung sowie Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung inklusive Fachhochschulen<br />
För<strong>der</strong>ung nationaler <strong>und</strong> internationaler Forschungskooperationen<br />
Stärkung <strong>der</strong> materiellen <strong>und</strong> personellen Infrastruktur in <strong>der</strong> anwendungsorientierten Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
Entwicklung eines Marktes für Risikokapital<br />
Technologiestruktur- <strong>und</strong> -entwicklungsmonitoring <strong>und</strong> Nutzbarmachung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
Umstellung <strong>der</strong> oö. Technologieför<strong>der</strong>ung auf Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>projekte anstelle<br />
einzelbetrieblicher För<strong>der</strong>ungen<br />
Orientierung an ethischen <strong>und</strong> moralischen Wertgr<strong>und</strong>sätzen (Technologiefolgendiskussion)<br />
Gezielte Imagearbeit <strong>und</strong> Akzeptanzför<strong>der</strong>ung<br />
Verbesserung des Technologietransfers durch den Ausbau des Technologie(transfer)netzwerkes einschließlich des<br />
Technologietransfers über Köpfe<br />
Integration <strong>der</strong> Technologiepolitik ins gesamte Politiknetzwerk durch Befassung, Berichte <strong>und</strong> Abstimmung<br />
Periodische Evaluierung des Erfolges<br />
SUMME<br />
Zielfeld<br />
Die einzelnen Maßnahmen sind unterschiedlich detailliert ausgeführt, teilweise sogar mit Finanzbedarfsangaben unterlegt.<br />
Das parallele Konzept für den Geschäftsbereich „Investorenmarketing“ beinhaltet:<br />
<strong>TMG</strong>-Leistungsprofil<br />
gegenüber Investoren<br />
gegenüber Gemeinden<br />
gegenüber Gr<strong>und</strong>stückseigentümern<br />
gegenüber den oö. Betriebsansiedlern <strong>und</strong> ICD (heute: ABA)<br />
Kommunikationspolitik<br />
Mediale Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />
Wie<strong>der</strong>kehrende Aktivitäten<br />
Verkauf (Marktbearbeitung)<br />
Präsentationen<br />
Weitere Aktionen <strong>der</strong> Verkaufsför<strong>der</strong>ung<br />
SUMME<br />
Kapitel<br />
Anzahl<br />
Maßnahmen/<br />
Aktivitäten<br />
2<br />
6<br />
4<br />
7<br />
6<br />
4<br />
3<br />
2<br />
7<br />
4<br />
5<br />
4<br />
54<br />
Anzahl<br />
Maßnahmen<br />
3<br />
3<br />
1<br />
4<br />
7<br />
5<br />
2<br />
6<br />
31<br />
19
Das Konzept bildete die Basis für die Ausschreibung von Wettbewerbs-<br />
präsentationen <strong>der</strong> Werbeagenturen, die zur Erstellung von Umsetzungs-<br />
konzepten mit Kosten- <strong>und</strong> Terminplänen eingeladen wurden, <strong>und</strong> in<br />
<strong>der</strong> Folge für die tatsächliche Umsetzung.<br />
Mit dem „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ wurde die zweite<br />
Entwicklungsphase (ab 1998) eingeleitet <strong>und</strong> damit die Konzepte <strong>der</strong><br />
ersten Phase abgelöst. Wie<strong>der</strong>um wurde ein Planungshorizont von 5<br />
Jahren zugr<strong>und</strong>e gelegt. Die für die Umsetzung durch die <strong>TMG</strong> relevanten<br />
Kapitel „Technologie“ <strong>und</strong> „Standortmarketing“ beinhalten insgesamt<br />
26 Maßnahmen, die wie folgt zugeordnet sind:<br />
20<br />
Technologie<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
SUMME<br />
Ausbau <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungspotenziale<br />
Verstärkung <strong>der</strong> Kooperation im Cluster<br />
Ausweitung <strong>und</strong> Koordination des Technologietransfers<br />
Standortmarketing<br />
Ausbau <strong>der</strong> Verkehrs- <strong>und</strong> Telekom-Infrastruktur<br />
Bereitstellung hochwertiger Immobilien<br />
Vereinfachung <strong>und</strong> Verkürzung behördlicher Verfahren<br />
Neue Schwerpunkte in <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
Verstärkte För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft<br />
Gezielte Marktforschung <strong>und</strong> Werbung für den Standort <strong>OÖ</strong><br />
*) Eine Maßnahme ist sowohl bei Strategie 1 als auch bei Strategie 2 angeführt.<br />
Kapitel, Strategie<br />
Das Kapitel „Berufliche Qualifikation“ mit 7 Maßnahmen wurde nicht<br />
<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> zur Umsetzung übertragen <strong>und</strong> kann daher hier außer Betracht<br />
bleiben. Eine ausführliche Erläuterung des „Strategischen Programms<br />
<strong>OÖ</strong> 2000+“ findet sich im „Abschlussbericht“ (Band 2 <strong>der</strong> Evaluierungs-<br />
unterlagen).<br />
Obwohl die Beschreibung <strong>der</strong> einzelnen Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
wesentlich konkreter gefasst ist als in den ersten Unternehmens-<br />
konzepten, finden sich auch im „Strategischen Programm“ keine<br />
detaillierten Finanzierungsangaben; lediglich das Gesamtvolumen <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ungen des Landes <strong>OÖ</strong> mit ATS 1 Milliarde (72,7 Mio. Euro) ist<br />
angeführt.<br />
So gesehen sind die für die bisherige Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> maßgeblichen<br />
Unternehmenskonzepte Maßnahmenpläne ohne die entsprechenden<br />
Personal-, Finanz- <strong>und</strong> Ergebnispläne. Fairerweise ist allerdings fest-<br />
zuhalten, dass die Erstellung solcher Pläne angesichts fehlen<strong>der</strong> Vor-<br />
erfahrungen mit so umfangreichen <strong>und</strong> neuartigen Vorhaben schwierig<br />
<strong>und</strong> nicht sehr treffsicher gewesen wäre <strong>und</strong> den Aufbauprozess eher<br />
gebremst als beschleunigt hätte. Dazu kommt, dass die Gesellschaft<br />
in <strong>der</strong> ersten Phase keinen mehrjährigen Budgetrahmen besaß, son<strong>der</strong>n<br />
jeweils für einzelne Vorhaben die Finanzierung beantragen musste.<br />
Diesen Anträgen wurden genaue Personal-, Finanz- <strong>und</strong> Ergebnispläne<br />
zugr<strong>und</strong>e gelegt. Letzteres gilt auch für die zweite Entwicklungsphase,<br />
Anzahl<br />
Maßnahmen<br />
wo die hauptsächliche Finanzierung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihrer Vorhaben aus<br />
dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds erfolgte.<br />
Ein mehrjähriger Businessplan, <strong>der</strong> die betriebswirtschaftlichen Eck-<br />
daten in <strong>der</strong> Periode 2004 – 2006 beschreibt, sieht eine Ausweitung<br />
des Geschäftsvolumens (Personal, Betriebsleitung) vor, wobei aber<br />
frühere Wachstumsraten nicht erreicht werden. Der Businessplan<br />
wurde erstmals im November 2003 vorgelegt. Er soll dem Mehrheits-<br />
gesellschafter Land <strong>OÖ</strong> die Möglichkeit geben, längerfristige Finan-<br />
zierungsbeschlüsse zu fällen. Angesichts <strong>der</strong> speziellen Situation, dass<br />
im Planungszeitraum das Nachfolgeprogramm zum „Strategischen<br />
Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ für die Weiterführung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive<br />
10<br />
3<br />
6<br />
2*)<br />
2*)<br />
--<br />
3<br />
--<br />
1<br />
26<br />
19<br />
7<br />
26
zu erstellen, zu beschließen <strong>und</strong> in Gang zu setzen ist, wird dieser<br />
Businessplan zum gegebenen Zeitpunkt entsprechend nachzujustieren<br />
sein, um die neuen Vorhaben zu berücksichtigen.<br />
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass auf einen 5-jährigen<br />
Planungshorizont ausgelegte Unternehmenskonzepte eine wichtige<br />
Rolle bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> gespielt haben <strong>und</strong> weiter spielen<br />
werden. Dies kam bereits bei Gründung <strong>der</strong> Gesellschaft durch Ver-<br />
ankerung des Technologiekonzeptes <strong>und</strong> des Marketingkonzeptes im<br />
Gesellschaftsvertrag zum Ausdruck. Die Ergänzung dieser Maßnahmen-<br />
pläne um Personal-, Finanz- <strong>und</strong> Ergebnispläne in Form von dreijährigen<br />
Businessplänen ist vorgezeichnet. Damit sollen die Gr<strong>und</strong>lagen für<br />
mehrjährig ausgelegte Beschlüsse <strong>der</strong> Oö. Landesregierung <strong>und</strong> des<br />
Oö. Landtages geschaffen <strong>und</strong> für beide Seiten, Mehrheitseigentümer<br />
<strong>und</strong> Finanzgeber einerseits <strong>und</strong> durchführende Gesellschaft an<strong>der</strong>erseits,<br />
eine verbesserte Planungssicherheit erzielt werden. Trotz Bereitstellung<br />
<strong>der</strong> „Technologiemilliarde“ im <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds bestand diese Sicher-<br />
heit – typisch für öffentliche Haushalte – bisher streng genommen nur<br />
auf Jahresbasis, da die Dotierung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> vom <strong>OÖ</strong>. Zukunfts-<br />
fonds finanzierten Vorhaben jährlich neu zu beantragen <strong>und</strong> zu be-<br />
schließen war, wofür die <strong>TMG</strong> die entsprechenden Unterlagen vorgelegt<br />
hat. Parallel dazu behandelte <strong>der</strong> Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> jedes Jahr im<br />
November das Jahresprogramm mit einer ausführlichen Beschreibung<br />
<strong>der</strong> Schwerpunkte <strong>der</strong> Unternehmenstätigkeit im kommenden Geschäfts-<br />
jahr <strong>und</strong> den Jahresvoranschlag mit Personal-, Investitions-,<br />
Erlös-, Aufwand- <strong>und</strong> Ergebnisplan sowie Auftrags- <strong>und</strong> Finanzlage.<br />
Diese Beschlüsse bildeten dann die Gr<strong>und</strong>lage für die För<strong>der</strong>ungsanträge<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft beim Land <strong>OÖ</strong>.<br />
4.2 Leitbild<br />
Mit <strong>der</strong> zunehmenden Größe <strong>und</strong> Bedeutung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wurden die<br />
internen Kommunikations-, Strategiefindungs- <strong>und</strong> Abstimmungs-<br />
prozesse weiterentwickelt. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Zu-<br />
sammenkünften <strong>der</strong> Führungskräfte bei so genannten „Führungs-,<br />
Organisations- <strong>und</strong> Strategieaudits“ (FOS) zu, die seit Herbst 2001<br />
als 2-tägige Workshops mit externer Mo<strong>der</strong>ation im halbjährlichen<br />
Abstand stattfinden.<br />
Eines <strong>der</strong> ersten Arbeitsergebnisse des FOS-Prozesses war die Erstellung<br />
eines Leitbilds für die <strong>TMG</strong>, das nach innen <strong>und</strong> außen Orientierung<br />
vermittelt, Funktion <strong>und</strong> Auftrag, die Unternehmensziele <strong>und</strong> Werte<br />
<strong>und</strong> das Verhältnis zu Gesellschaftern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Systempartnern<br />
beschreibt sowie Aufschluss über die Rolle <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Technologie-<br />
netzwerk <strong>OÖ</strong> vermittelt. Nach ausführlichen Diskussionen, redaktionellen<br />
Überarbeitungen <strong>und</strong> Einholung <strong>der</strong> Zustimmung auf breiter Basis<br />
wurde das Leitbild <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> in 7 Abschnitten wie folgt festgelegt <strong>und</strong><br />
dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gebracht.<br />
Funktion <strong>und</strong> Auftrag <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
Die <strong>TMG</strong> ist Technologiemanager <strong>und</strong> Standortentwicklungs-<br />
agentur des Landes Oberösterreich.<br />
Im Auftrag ihrer Gesellschafter erfüllt sie Aufgaben <strong>der</strong> Techno-<br />
logie- <strong>und</strong> Standortpolitik, indem sie Innovation, Kooperation <strong>und</strong><br />
die Betriebsansiedlung för<strong>der</strong>t.<br />
Die <strong>TMG</strong> fungiert dabei als:<br />
• Dienstleister für Investoren <strong>und</strong> regionale Wirtschafts-<br />
entwicklungen<br />
• Träger <strong>und</strong> Koordinator von Cluster-Initiativen<br />
• Promotor <strong>und</strong> Koordinator des Technologienetzwerkes <strong>OÖ</strong><br />
Als serviceorientierte Non-Profit-Organisation ist die <strong>TMG</strong> dem<br />
öffentlichen Interesse <strong>und</strong> dem Wohl ihrer K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner<br />
verpflichtet.<br />
21
22<br />
Unsere Ziele<br />
Wir wollen den Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiestandort <strong>OÖ</strong> durch folgende<br />
Maßnahmen weiterentwickeln <strong>und</strong> vermarkten:<br />
• Ausbau <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Technologieinfrastruktur <strong>und</strong><br />
Anhebung <strong>der</strong> F&E-Quote<br />
• Stärkung <strong>der</strong> Innovationskraft <strong>und</strong> Produktivität <strong>der</strong> Unternehmen<br />
zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />
• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kooperationskultur durch Vernetzung in<br />
Clusterinitiativen<br />
• Unterstützung bei Betriebsansiedlungen <strong>und</strong> -erweiterungen<br />
sowie touristischen Schlüsselprojekten<br />
• Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich, als<br />
führendes Industrie-, Export- <strong>und</strong> Technologieb<strong>und</strong>esland Österreichs,<br />
im In- <strong>und</strong> Ausland<br />
Damit leisten wir einen Beitrag zur:<br />
• Schaffung <strong>und</strong> Sicherung von Arbeitsplätzen<br />
• Erhöhung von Wohlstand <strong>und</strong> sozialer Sicherheit<br />
Die <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihre K<strong>und</strong>en<br />
Die <strong>TMG</strong> richtet ihr Angebot insbeson<strong>der</strong>e an technologieorientierte<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen, an Investoren <strong>und</strong> an oö.<br />
Gemeinden, die an Betriebsansiedlungen interessiert sind.<br />
Wir bekennen uns zur K<strong>und</strong>enorientierung als einem wesentlichen<br />
Leitprinzip unseres Handelns. Wir kennen, servicieren <strong>und</strong> vernetzen<br />
unsere K<strong>und</strong>en.<br />
Wir erfüllen unsere Aufgaben in einer qualitätsorientierten Dienstleistungsgesinnung<br />
rasch, kompetent <strong>und</strong> engagiert.<br />
Wir agieren als „one-stop-shop“ für Investoren in Oberösterreich.<br />
Die <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihre Werte<br />
Die <strong>TMG</strong> wird von den Ideen <strong>und</strong> Leistungen, den fachlichen <strong>und</strong> sozialen<br />
Fähigkeiten sowie dem Engagement ihrer Mitarbeiter für den Wirtschafts<strong>und</strong><br />
Technologiestandort Oberösterreich getragen.<br />
Unsere Aufgaben erfor<strong>der</strong>n daher Innovationsstärke, Flexibilität <strong>und</strong><br />
Dynamik.<br />
Unsere Unternehmenskultur ist geprägt durch:<br />
• Wertschätzung des Mitarbeiters <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung seiner Entwicklung<br />
• Offene Kommunikation <strong>und</strong> gezielte Information<br />
• Freude an wichtigen Aufgaben mitzuwirken<br />
• Kompetenz <strong>und</strong> Verantwortung<br />
• Teamorientierung <strong>und</strong> kollegiale Zusammenarbeit<br />
Die <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihre Systempartner<br />
Unter Systempartnern verstehen wir Organisationen, mit denen wir zur<br />
Erfüllung unserer Aufgaben ständig verb<strong>und</strong>en sind. Dazu zählen vor<br />
allem die öffentliche Verwaltung, Interessenvertretungen, För<strong>der</strong>stellen<br />
<strong>und</strong> spezialisierte Dienstleister.<br />
Gemeinsam mit unseren Systempartnern servicieren wir unsere K<strong>und</strong>en<br />
im Sinne einer ganzheitlichen Aufgabenerfüllung.<br />
Eine offene <strong>und</strong> aktive Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsstrategie stärkt<br />
die Zusammenarbeit mit unseren Systempartnern.<br />
Die <strong>TMG</strong> im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />
Oberösterreich besitzt eine Vielzahl von Einrichtungen auf den Gebieten<br />
<strong>der</strong> Forschung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong> des Technologietransfers, die im<br />
Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en sind. Dieses Netzwerk<br />
umfasst insbeson<strong>der</strong>e die Universitäten <strong>und</strong> den Fachhochschulsektor,<br />
Kompetenzzentren <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e F&E-Einrichtungen, Technologie- <strong>und</strong><br />
Grün<strong>der</strong>zentren, regionale Entwicklungsgesellschaften sowie sonstige<br />
Bildungs- <strong>und</strong> Beratungseinrichtungen.<br />
Die <strong>TMG</strong> sieht sich als Promotor <strong>und</strong> Koordinator des Technologienetzwerkes<br />
<strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> nimmt diese Rolle aktiv wahr.<br />
Wir för<strong>der</strong>n damit die Kooperation, Vernetzung <strong>und</strong> Nutzung von Synergieeffekten<br />
zum Wohle unserer K<strong>und</strong>en.<br />
Die <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihre Gesellschafter<br />
Wir verwirklichen die wirtschafts- <strong>und</strong> technologiepolitischen Ziele unserer<br />
Gesellschafter auf Basis von strategischen Programmen <strong>und</strong> einer<br />
konsequenten Ergebnisevaluierung.<br />
Die Unterstützung durch unsere Gesellschafter, sowie <strong>der</strong> regelmäßige<br />
Austausch von Informationen <strong>und</strong> Erfahrungen sind eine wichtige Voraussetzung<br />
für den Erfolg unserer Tätigkeit.<br />
Wir tragen dazu bei, dass die Beziehung zu unseren Gesellschaftern durch<br />
Vertrauen, Offenheit <strong>und</strong> kooperatives Verhalten geprägt ist.<br />
4.3 Organisationsstruktur<br />
Das Unternehmen wird von zwei Geschäftsführern geleitet:<br />
Mag. Manfred E<strong>der</strong> ist seit 1992 für den Geschäftsbereich „Standort-<br />
marketing“ zuständig. Dipl.-Ing. Berghold Bayer leitet in Nachfolge<br />
von Mag. Pilstl seit 1997 den Geschäftsbereich „Technologie“.
Im Geschäftsbereich Standortmarketing verfolgt die <strong>TMG</strong> vor allem<br />
folgende Aufgaben:<br />
• Beratung <strong>und</strong> Unterstützung von österreichischen <strong>und</strong> ausländischen<br />
Unternehmen bei Neuinvestitionen beziehungsweise Erweiterungs-<br />
<strong>und</strong> Rationalisierungsmaßnahmen<br />
• Touristische Leitprojekte<br />
• Kommunale <strong>und</strong> interkommunale Wirtschaftsberatung <strong>und</strong><br />
Gewerbegebietsentwicklung<br />
• Standortsicherung <strong>und</strong> infrastrukturelle Entwicklung<br />
• Bewerbung des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit Partnern<br />
• Errichtung <strong>und</strong> Koordination <strong>der</strong> Impulszentren (Technologie-,<br />
Grün<strong>der</strong>-, Innovations- <strong>und</strong> Dienstleistungszentren)<br />
Im Geschäftsbereich Technologie liegen die Schwerpunkte im Ausbau<br />
<strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationsinfrastruktur mit be-<br />
son<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> Kooperationsstrukturen in den Cluster-<br />
Standortmarketing<br />
Mag. Manfred E<strong>der</strong><br />
Betriebsansiedlung <strong>und</strong><br />
Standortentwicklung<br />
Ambros Pree<br />
Marketing<br />
Mag. Karin Schachinger<br />
Impulszentren<br />
Mag. Manfred E<strong>der</strong><br />
Mag. Karin Schachinger<br />
Initiativen.<br />
Die Unternehmensleistungen werden von den drei Bereichen „Standort-<br />
marketing“, „Cluster-Management“ <strong>und</strong> „Technologie“ erbracht.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> zentralen Bedeutung des Cluster-Managements wurde<br />
die Bereichsleiterin, Mag. Gerlinde Pöchhacker, im Jahr 2002 zur Pro-<br />
kuristin bestellt. Die Zentralfunktionen einschließlich des Informations-<br />
technologie- <strong>und</strong> Qualitätsmanagement-Verantwortlichen sind zu-<br />
sammengefasst im Zentralbereich „Finanzen, Personal, Organisation“.<br />
Hier werden auch Servicefunktionen für Beteiligungsgesellschaften<br />
ausgeübt.<br />
Das Personal <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> ohne Beteiligungen verteilt sich auf die vier<br />
Bereiche wie folgt:<br />
Organigramm <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
Geschäftsführung<br />
Dipl.-Ing. Berghold Bayer, Mag. Manfred E<strong>der</strong> *)<br />
Cluster-Management<br />
Prok. Mag. Gerlinde Pöchhacker<br />
Automobil-Cluster<br />
Cluster Drive<br />
Technology<br />
Mag. Wolfgang Bittner<br />
Kunststoff-Cluster<br />
Dipl.-Ing.(FH)<br />
Werner Pamminger<br />
Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-<br />
Cluster<br />
Mag. Gernot Kammerhofer<br />
Stand: 18.11.2003 *) Weiters vertretungsbefugt gemeinsam mit einem Geschäftsführer: Prok. Mag. Gerlinde Pöchhacker<br />
• Standortmarketing: 24 %<br />
• Cluster-Management: 56 %<br />
• Technologie: 6 %<br />
• Zentralbereich: 14 %<br />
Finanzen, Personal, Organisation<br />
Margareta Voyakin<br />
Ges<strong>und</strong>heits-Cluster<br />
Ing. Gerhard Schaufler<br />
Mechatronik-Cluster<br />
Mag. Christian Weinberger<br />
RIO – Regionales<br />
Innovationssystem <strong>OÖ</strong><br />
Dr. Harald Lettner<br />
Technologie<br />
Dipl.-Ing. Berghold Bayer<br />
23
Die Darstellung im Organigramm setzt bewusst die Cluster-Initiativen,<br />
die sich in den letzten 5 Jahren zum größten Bereich entwickelt haben,<br />
in eine Mittelposition, weil von ihnen wichtige Impulse für die an<strong>der</strong>en<br />
Bereiche <strong>und</strong> die Gesellschaft als Ganzes ausgehen.<br />
Nicht direkt im Organigramm ausgewiesen ist die Stabsstelle für<br />
Unternehmenskommunikation. Sie ist mit einem Mitarbeiter besetzt<br />
<strong>und</strong> direkt <strong>der</strong> Geschäftsführung zugeordnet.<br />
Die Stabsstelle sichert den einheitlichen Einsatz aller Kommunikations-<br />
instrumente <strong>und</strong> -maßnahmen. Zu ihren wesentlichen Aufgaben zählen<br />
die Planung, Koordination <strong>und</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Presseaktivitäten <strong>und</strong><br />
die Beratung <strong>der</strong> Organisationseinheiten in allen kommunikativen Be-<br />
langen. Dazu gehören Maßnahmen im Bereich Direkt-Marketing, im<br />
Bereich <strong>der</strong> internen Kommunikation ebenso wie die Erstellung <strong>und</strong><br />
Umsetzung von Kommunikationskonzepten. Ein weiteres wichtiges<br />
Aufgabengebiet stellt die Erarbeitung <strong>und</strong> Weiterentwicklung einer<br />
einheitlichen, mo<strong>der</strong>nen Corporate Identity <strong>und</strong> in weiterer Folge die<br />
Sicherstellung <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong> CD-Richtlinien dar. Darüber hinaus<br />
werden von <strong>der</strong> Stabsstelle Publikationen verfasst <strong>und</strong> fachspezifische<br />
Fortbildungsveranstaltungen für die Marketing-Mitarbeiter <strong>der</strong> einzelnen<br />
Abteilungen organisiert beziehungsweise durchgeführt.<br />
4.4 Beteiligungsstruktur<br />
Die <strong>TMG</strong> erfüllt ihre Mission auch im Wege von Beteiligungen an<br />
GmbH’s <strong>und</strong> Vereinsmitgliedschaften. Sie übt – in zwei Fällen als<br />
Alleingesellschafterin, ansonsten gemeinsam mit den jeweiligen<br />
Partnern – Eigentümerfunktionen in Gesellschaften aus, um die Ziele<br />
des Mehrheitsgesellschafters <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ungsgebers Land <strong>OÖ</strong> umzu-<br />
setzen sowie Kooperation <strong>und</strong> Synergie zwischen den Einrichtungen<br />
zu gewährleisten. Die Beteiligungsverhältnisse sollen dem tatsächlichen<br />
finanziellen Engagement <strong>und</strong> damit dem Verantwortungsprofil ent-<br />
sprechen. Im übertragenen Sinn gilt dies auch für Vorhaben in <strong>der</strong><br />
Rechtsform eines Vereins. Die Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Mitarbeiter<br />
<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wirken in den Aufsichts- o<strong>der</strong> Leitungsorganen vielfach in<br />
führen<strong>der</strong> Position mit.<br />
24<br />
Das Organigramm <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>-Gruppe weist <strong>der</strong>zeit 26 GmbH’s <strong>und</strong> 5<br />
Vereine aus, an denen die <strong>TMG</strong> direkt o<strong>der</strong> indirekt beteiligt ist.<br />
Eine weitere Beteiligung wird <strong>der</strong>zeit vorbereitet, während eine an<strong>der</strong>e<br />
durch Verschmelzung wegfallen wird. Weiters werden Steuerungs-<br />
funktionen bei 5 Einrichtungen des Technologienetzwerkes <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong><br />
weiteren 4 Institutionen ohne Beteiligung wahrgenommen.<br />
Die Beteiligungen stellen zusammen ein Gesellschaftskapital von 12,0<br />
Mio. Euro dar. Die von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> direkt o<strong>der</strong> indirekt gehaltenen Anteile<br />
repräsentieren einen Nennwert von etwa 5,5 Mio. Euro. Es entfallen<br />
davon auf<br />
• Kompetenzzentren <strong>und</strong> Einrichtungen des Technologie-<br />
managements r<strong>und</strong> 0,7 Mio. Euro,<br />
• Impulszentren <strong>und</strong> Einrichtungen zur Standortentwicklung<br />
r<strong>und</strong> 4,8 Mio. Euro.<br />
Das Beteiligungskapital ist gerade in jüngerer Zeit sehr stark gewachsen.<br />
Es wird in <strong>der</strong> Regel durch zweckgewidmete För<strong>der</strong>ungen des Landes<br />
<strong>OÖ</strong> finanziert. Für einen Teil <strong>der</strong> Beteiligungen wurde die in den<br />
För<strong>der</strong>ungsvereinbarungen enthaltene Rückzahlungsverpflichtung bei<br />
Auflassung o<strong>der</strong> Stilllegung aufgehoben, wodurch diese För<strong>der</strong>ungen<br />
Eigenmittelcharakter erlangten <strong>und</strong> die Eigenmittelquote verbesserten.<br />
Für Erwerb <strong>und</strong> Veräußerung von Beteiligungen ist die Genehmigung<br />
des Aufsichtsrates erfor<strong>der</strong>lich. Diese wird üblicherweise vorbehaltlich<br />
<strong>der</strong> Finanzierung durch das Land <strong>OÖ</strong> erteilt.
100%<br />
4.5 Unternehmenskultur<br />
Die <strong>TMG</strong> ist ein innovatives <strong>und</strong> leistungsorientiertes Dienstleistungs-<br />
unternehmen. Die Basis für den unternehmerischen Erfolg bilden vor<br />
allem die Mitarbeiter mit ihren fachlichen <strong>und</strong> sozialen Fähigkeiten<br />
sowie ihrem Einsatz für eine mo<strong>der</strong>ne Standort- <strong>und</strong> Technologie-<br />
politik.<br />
17%<br />
40%<br />
Beteiligungen <strong>und</strong> Vereinsmitgliedschaften <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />
Education Highway<br />
37% 25,5%<br />
tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum<br />
Stand: 10.11.2003<br />
74%<br />
Upper Austrian Research<br />
Software Competence Center Hagenberg<br />
Kompetenzzentrum Holz<br />
VA Mechatronics<br />
Linz Center of Mechatronics<br />
Polymer Competence Center Leoben<br />
Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen<br />
CATT Innovation Management<br />
Forschungsplattform OO.<br />
Verein zur För<strong>der</strong>ung d. Industriemathematik<br />
Verein Netzwerk Logistik<br />
Europäische Wissenschaftstage in Steyr<br />
Life Tool – Integration durch Kompetenz<br />
Die hohen Anfor<strong>der</strong>ungen, die dabei an die Mitarbeiter gestellt werden,<br />
setzen erstklassige Erfahrungen <strong>und</strong> Ausbildungen aus den verschie-<br />
densten Bereichen <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Technik sowie beson<strong>der</strong>es Enga-<br />
gement <strong>und</strong> Eigeninitiative voraus. Bereits bei <strong>der</strong> Rekrutierung unserer<br />
Mitarbeiter, die in einem mehrstufigen Bewerbungsprozess stattfindet,<br />
legen wir Wert darauf, dass Qualifikationen <strong>und</strong> persönliche Eigen-<br />
<strong>TMG</strong><br />
100%<br />
62%<br />
5%<br />
100%<br />
33,33%<br />
14,29%<br />
49%<br />
47,20%<br />
50%<br />
40,26%<br />
14,29%<br />
60,36%<br />
33,33%<br />
5%<br />
68,18%<br />
56% Land <strong>OÖ</strong>, je 15% AK, WK,<br />
je 5% VÖI, Linz, 2% Steyr, je 1% WBA, EHG<br />
TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />
Technologieregion Enns - St. Florian<br />
Techno-Z Braunau<br />
TGZ Schärding<br />
TZ Vöcklabruck<br />
TIZ Kirchdorf<br />
FAZAT Steyr<br />
TDZ Rohrbach<br />
TZ Grieskirchen<br />
Softwarepark Hagenberg<br />
GTZ Wels<br />
50,89%<br />
8,06%<br />
9,81%<br />
63,15%<br />
54,18%<br />
Techno-Z Ried<br />
TZ Gm<strong>und</strong>en<br />
TIC Steyr<br />
TZ Freistadt<br />
TZ Perg<br />
För<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Technologiezentren<br />
TZ Inneres Salzkammergut<br />
B-Zone Projektentwicklungs- <strong>und</strong> Vermarktungsgesellschaft<br />
TDZ Ennstal<br />
Regionale Planungs- <strong>und</strong> Entwicklungsges. Vöckla - Ager<br />
rot = Vorstands- o<strong>der</strong> Beiratsfunktionen in Vereinen braun = Organfunktionen in GmbH o<strong>der</strong> GesBR ohne Beteiligung<br />
100%<br />
schaften die Basis für die Selektion bilden <strong>und</strong> somit die am besten ge-<br />
eigneten Personen in den richtigen Positionen ins Unternehmen integriert<br />
werden. Den hohen Ausbildungsstand unserer Mitarbeiter verdeutlicht<br />
die nachstehende Grafik (Stand: November 2003) mit einem Akademiker-<br />
anteil von 52 %; weitere 27 % verfügen über einen Maturaabschluss.<br />
1,4%<br />
8,2%<br />
Ausbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
26,0%<br />
11,0% 1,4%<br />
■ Universität/Fachhochschule<br />
■ Berufsbildende höhere Schule<br />
■ Allgemeinbildende höhere Schule<br />
52,1%<br />
■ Berufsbildende mittlere Schule<br />
■ Lehre<br />
■ Sonstiges<br />
25
Um unsere K<strong>und</strong>en stets kompetent <strong>und</strong> engagiert zu servicieren, ist<br />
unsere Personalpolitik auf den Aufbau <strong>und</strong> die Weiterentwicklung eines<br />
relativ jungen <strong>und</strong> vor allem dynamischen Teams ausgerichtet. Das<br />
<strong>der</strong>zeitige Durchschnittsalter liegt bei 33 Jahren. Der Anteil <strong>der</strong> weib-<br />
lichen Dienstnehmer beträgt 60 % <strong>und</strong> spiegelt die für uns sehr wichtige<br />
Chancengleichheit aller Mitarbeiter <strong>und</strong> Bewerbungskandidaten wi<strong>der</strong>.<br />
Mit einer konsequenten Betreuung in <strong>der</strong> Einarbeitungsphase <strong>und</strong><br />
mehreren Weiterbildungstagen im Jahr, die je<strong>der</strong> Mitarbeiter nutzen<br />
kann, investiert die <strong>TMG</strong> maßgeblich in die fachliche <strong>und</strong> persönliche<br />
Weiterentwicklung. Die Fortbildungen finden sowohl durch externe<br />
als auch interne Maßnahmen statt, wobei bei internen Schulungen<br />
nicht nur <strong>der</strong> fachliche Aspekt, son<strong>der</strong>n auch die Teambildung eine<br />
wichtige Rolle spielen. Die Verantwortung für die Festlegung des je-<br />
weiligen Bildungsbedarfs liegt bei <strong>der</strong> zuständigen Führungskraft unter-<br />
stützt vom Personalreferat, aber auch beim einzelnen Mitarbeiter. Beim<br />
jährlichen Mitarbeitergespräch wird eine <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> Standortbe-<br />
stimmung vorgenommen <strong>und</strong> darauf aufbauend werden gemeinsam<br />
Ziele bzw. Entwicklungs- <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ungsmaßnahmen festgelegt, so-<br />
dass individuelle <strong>Potenzial</strong>e erkannt <strong>und</strong> zum Wohl des Einzelnen, aber<br />
auch des Unternehmens optimal genutzt werden.<br />
Neben einer Reihe von Initiativen zur Weiterbildung sind wir stets be-<br />
müht, für unsere Mitarbeiter auch mit Beiträgen zu Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Fitness ein positiv geprägtes Arbeitsumfeld zu schaffen. Im Rahmen<br />
<strong>der</strong> arbeitsmedizinischen Betreuung werden daher ges<strong>und</strong>heits-<br />
för<strong>der</strong>nde bzw. vorbeugende Maßnahmen, die je<strong>der</strong> Mitarbeiter nutzen<br />
kann, angeboten.<br />
Ein weiteres wesentliches Element <strong>der</strong> Unternehmenskultur ist ein<br />
Arbeitszeitmodell, das bei den Führungskräften die volle Zeitautonomie<br />
<strong>und</strong> bei den gehobenen Positionen die freie Zeiteinteilung mit einer<br />
vorgegebenen Kernarbeitszeit vorsieht. Damit wird auch den bei Ver-<br />
anstaltungen <strong>und</strong> Betriebsbesuchen anfallenden Zeiterfor<strong>der</strong>nissen<br />
besser entsprochen.<br />
Die Gehaltspolitik beinhaltet mehrheitlich All-inclusive-Verträge <strong>und</strong><br />
sonstige leistungsorientierte Elemente, um Erfolge <strong>und</strong> Einsatzbereit-<br />
schaft beson<strong>der</strong>s zu honorieren.<br />
26<br />
4.6 Analyse<br />
Die <strong>TMG</strong> hat insbeson<strong>der</strong>e in den letzten 5 Jahren (1998-2002) einen<br />
dynamischen Verän<strong>der</strong>ungsprozess vollzogen. Mit <strong>der</strong> Verfünffachung<br />
des Personalstandes, Versiebzehnfachung des Beteiligungskapitals<br />
<strong>und</strong> Verfünfzehnfachung <strong>der</strong> Bilanzsumme sind neue Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
entstanden, die eine entsprechende Weiterentwicklung <strong>der</strong> Unter-<br />
nehmensstrukturen <strong>und</strong> -prozesse erfor<strong>der</strong>ten. Mit dem Wachstum<br />
entstand auch ein höherer Formalisierungsbedarf <strong>und</strong> damit eine<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unternehmenskultur. Dennoch konnten die für kleine<br />
Unternehmen typischen Elemente, wie Teamgeist <strong>und</strong> Kollegialität,<br />
flache Hierarchien <strong>und</strong> kurze Berichtswege, direkte Interaktion zwischen<br />
den Organisationseinheiten <strong>und</strong> ein starkes Gemeinschaftsgefühl<br />
bewahrt werden.<br />
In den Aufbauprozess bzw. die damit verb<strong>und</strong>ene Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> Organisation wurde sehr viel Engagement investiert, was sich nun<br />
in einer kompetenten Führungsstruktur <strong>und</strong> den aus hervorragend<br />
ausgebildeten Mitarbeitern bestehenden Teams bezahlt macht. Um<br />
auch die Meinung <strong>der</strong> Mitarbeiter als Gr<strong>und</strong>lage für eine mitarbeiter-<br />
orientierte Personal-, Organisations- <strong>und</strong> Unternehmensentwicklung<br />
berücksichtigen zu können, wurde gegen Ende 2002 eine Mitarbeiter-<br />
befragung zur Messung <strong>der</strong> allgemeinen Arbeitszufriedenheit bzw.<br />
zur Betriebsklimaanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse aus <strong>der</strong> Be-<br />
fragung wurden an alle Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter weitergeleitet<br />
<strong>und</strong> im Rahmen des darauf folgenden „Führungs-, Organisations- <strong>und</strong><br />
Strategieaudits“ (FOS) konkrete Maßnahmenpakete abgeleitet.<br />
Mit einer Rücklaufquote von 85 % haben die Mitarbeiter ihr hohes<br />
Interesse an einer Partizipation bei Unternehmensentscheidungen<br />
bewiesen. Beson<strong>der</strong>s positiv an <strong>der</strong> Arbeit wurden das junge Team,<br />
die Möglichkeiten zur Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung <strong>und</strong> die Eigenverant-<br />
wortung bewertet. Auch das gute Betriebsklima, das in den einzelnen<br />
Teams herrscht, spricht für die <strong>TMG</strong>. Sehr zufrieden sind die Mitarbeiter<br />
neben den bereits erwähnten guten Beziehungen zu ihren Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen mit <strong>der</strong> Art <strong>und</strong> dem Inhalt ihrer Tätigkeit. Insgesamt<br />
wurde die Unternehmenskultur <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> dadurch bestätigt, dass<br />
77 % <strong>der</strong> Mitarbeiter angaben, mit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als Arbeitgeber zufrieden<br />
bzw. sogar sehr zufrieden zu sein, <strong>und</strong> keiner unzufrieden o<strong>der</strong> sehr
unzufrieden ist. Durch den guten Ruf <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als Dienstgeber bzw.<br />
die hohen Qualifikationen <strong>und</strong> das Engagement unserer Mitarbeiter<br />
sind in den letzten Jahren auch hervorragende Karrierechancen für<br />
einige Mitglie<strong>der</strong> unseres Unternehmens entstanden.<br />
Ein weiteres Wesensmerkmal <strong>der</strong> Gesellschaft seit ihrer Gründung ist<br />
die F<strong>und</strong>ierung <strong>der</strong> Unternehmenstätigkeit auf sehr konkreten <strong>und</strong><br />
zukunftsweisenden Arbeitsplänen, die über 5 Jahre als Leitlinie die<br />
Entwicklung vorzeichnen. So haben die drei im Abschnitt 4.1 beschrie-<br />
benen Unternehmenskonzepte zum jeweiligen Entstehungszeitpunkt<br />
wesentliche Entwicklungen vorweggenommen <strong>und</strong> sich damit als weit<br />
vorausschauende Gr<strong>und</strong>satzdokumente erwiesen. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
bereits in den „Gr<strong>und</strong>lagen zur Oö. Innovations- <strong>und</strong> Technologiepolitik“<br />
(Anhang B) im Jahr 1991 postulierte Vorrang für <strong>Struktur</strong>investitionen<br />
vor einzelbetrieblichen För<strong>der</strong>ungen hat sich in Expertenkreisen<br />
erst viele Jahre später durchgesetzt. Weiters bemerkenswert in diesem<br />
frühen Dokument ist das breite Spektrum von technologiepolitischen<br />
Maßnahmen: Gr<strong>und</strong>lagenarbeiten, Einrichtung eines Technologiefonds,<br />
<strong>Struktur</strong>aufbau <strong>und</strong> Kooperationsför<strong>der</strong>ung, public awareness Aktivitäten,<br />
Technologiefolgenabschätzung <strong>und</strong> eine regelmäßige Evaluierung <strong>der</strong><br />
Vorhaben umreißen ein vielfältiges Programm, das allerdings mit den<br />
bescheidenen Mitteln dieser Startphase nur zum kleineren Teil umgesetzt<br />
werden konnte. Eine Parität zwischen Anspruch <strong>und</strong> Finanzierung<br />
wurde dann in <strong>der</strong> zweiten Phase beim „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong><br />
2000+“ erreicht <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> oö. Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />
<strong>der</strong> gebührende Stellenwert gegeben.<br />
Eine zentrale Bedeutung in <strong>der</strong> Organisationsentwicklung kommt den<br />
„Führungs-, Organisations- <strong>und</strong> Strategieaudits“ (FOS) zu. Der<br />
FOS-Prozess, in den alle Führungskräfte eingeb<strong>und</strong>en sind, hat neben<br />
dem Leitbild wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Leistungs-<br />
angebotes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kooperationsstrukturen, Organisationsabläufe sowie<br />
<strong>der</strong> Informations-, Qualitätsmanagement- <strong>und</strong> Controlling-Systeme<br />
gesetzt. Durch Teilnahme von Führungskräften <strong>der</strong> Beteiligungsgesell-<br />
schaften führt dieser Prozess auch zur Entwicklung von gesamtheitlichen<br />
Strategien <strong>und</strong> einem organisierten Know-how-Transfer zwischen den<br />
einzelnen Einrichtungen.<br />
Die Unternehmensorganisation mit den zwei Geschäftsbereichen<br />
„Technologie“ (vormals „Technologiemarketing“) <strong>und</strong> „Standort-<br />
marketing“ (vormals „Investorenmarketing“) hat ebenfalls in den letzten<br />
Jahren eine Weiterentwicklung erfahren. So kam es zur Einrichtung<br />
eines eigenen Bereichs „Cluster-Management“ unter <strong>der</strong> Leitung einer<br />
Prokuristin <strong>und</strong> damit zur Erweiterung auf drei Bereiche. Weiters wurden<br />
die Impulszentren schrittweise vom Bereich „Technologie“ in den<br />
Bereich „Standortmarketing“ transferiert <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> sachgerechten<br />
Zuordnung <strong>und</strong> einer gleichmäßigeren Aufgabenverteilung besser<br />
entsprochen. Der Zentralbereich vereinigt die auch für einige Beteili-<br />
gungsunternehmen tätigen Service- <strong>und</strong> Controllingfunktionen. Diese<br />
Organisationsstruktur ist auch in den Abrechnungssystemen abgebildet<br />
<strong>und</strong> erlaubt Ergebnisdarstellungen mit Soll/Ist-Vergleichen von <strong>der</strong><br />
Abteilungs-/Cluster-Ebene bis zum Bereich <strong>und</strong> Geschäftsbereich. Ein<br />
übersichtliches Berichtswesen über die Personalentwicklung, Inves-<br />
titionen, Auftrags- <strong>und</strong> Finanzlage, Erlös-, Kosten- <strong>und</strong> Ergebnissituation<br />
(„Quartalsberichte“) unterstützt die Funktion des Aufsichtsrates als<br />
Kontrollorgan.<br />
Mit dem Aufbau von Kompetenz- <strong>und</strong> Technologiezentren als eigene<br />
Gesellschaften mit jeweils unterschiedlichen Beteiligungsstrukturen<br />
findet ein immer größerer Teil <strong>der</strong> Unternehmensfunktionen in aus-<br />
gelagerten Einheiten statt. Dabei spielt die Upper Austrian Research<br />
GmbH (UAR) eine zentrale Rolle, indem sie als Forschungs- <strong>und</strong> Techno-<br />
logietransferholding des Landes <strong>OÖ</strong> neben ihren eigenen F&E-Aktivitäten<br />
die Beteiligungen an den Kompetenzzentren vereinigt. Die aus histo-<br />
rischen Gründen noch von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> gehaltenen Beteiligungen an Kom-<br />
petenzzentren (Holz, VATRON) sollen sukzessive an die UAR abgetreten<br />
werden.<br />
Die Beteiligungsgesellschaften besitzen eigene Aufsichtsräte bzw.<br />
Beiräte, ausgenommen die UAR, die in <strong>der</strong> über 3-jährigen Aufbauphase<br />
durch den Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> mitbetreut wurde. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> nun<br />
erreichten Größenordnung wird die Einrichtung eines eigenen Auf-<br />
sichtsrates o<strong>der</strong> Beirates <strong>der</strong> UAR vertretbar <strong>und</strong> daher vorbereitet.<br />
Weiters wird eine Beteiligung des B<strong>und</strong>es an <strong>der</strong> UAR <strong>und</strong> damit ein<br />
Beitrag zu den laufenden Kosten angestrebt.<br />
Die Anzahl <strong>und</strong> Vielfalt an Beteiligungsgesellschaften resultiert aus<br />
Vorgaben des Kompetenzzentrenprogramms <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung,<br />
27
das jeweils als Trägerorganisation eigene Gesellschaften for<strong>der</strong>t, bzw.<br />
bei den Impulszentren aus den regionalen Konstellationen, die zu unter-<br />
schiedlichen Finanzierungs- <strong>und</strong> damit Eigentümerstrukturen führen.<br />
Die Steuerung dieser Einrichtungen ist mit einem erheblichen Arbeits-<br />
pensum verb<strong>und</strong>en, insbeson<strong>der</strong>e wenn die <strong>TMG</strong> den Vorsitzenden<br />
des Aufsichtsrates stellt.<br />
Gegenwärtig werden folgende Organfunktionen bei Gesellschaften<br />
<strong>und</strong> Vereinen von <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>und</strong> leitenden Mitarbeitern<br />
aus <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>-Gruppe wahrgenommen (Details – siehe Abschnitt 5.6):<br />
28<br />
Gesellschaften mit beschränkter Haftung<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates (Beirates) o.ä.<br />
Stv. Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates (Beirates)<br />
Mitglied des Aufsichtsrates (Beirates)<br />
SUMME<br />
Vereine<br />
Obmann<br />
Obmann-Stellvertreter<br />
Kassier<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Rechnungsprüfer<br />
SUMME<br />
Anzahl<br />
6<br />
10<br />
16<br />
32<br />
Anzahl<br />
Die <strong>TMG</strong> verfolgt in Organisationsfragen eine abgestimmte Gesamt-<br />
strategie, bei <strong>der</strong> die miteinan<strong>der</strong> immer stärker verb<strong>und</strong>enen Funktionen<br />
<strong>der</strong> Entwicklung des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> (wie Betriebsan-<br />
siedlung <strong>und</strong> Cluster-Management) in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> selbst wahrgenommen<br />
werden, während <strong>der</strong> Betrieb von Forschungseinrichtungen <strong>und</strong><br />
Impulszentren aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> völlig an<strong>der</strong>s gearteten Risiken <strong>und</strong><br />
Gesellschafterstrukturen ausgelagert wird. Bei diesen Einrichtungen<br />
behält die <strong>TMG</strong> jedoch die strategischen <strong>und</strong> Steuerungsfunktionen.<br />
Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die Einrichtungen des Technologie- <strong>und</strong><br />
Innovationsmanagement (Kompetenzzentren <strong>und</strong> sonstige Forschungs-<br />
einrichtungen, CATT Innovation Management GmbH <strong>und</strong> Education<br />
Highway GmbH), wo eine Mehrheitsbeteiligung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufsichtsrats-<br />
vorsitz als Voraussetzung gesehen werden, um eine technologiepolitische<br />
Gesamtlinie mit einem entsprechend wirkungsvollen Forschungs-<br />
--<br />
3<br />
2<br />
4<br />
1<br />
10<br />
management umzusetzen. Da diese Einrichtungen zu einem erheblichen<br />
Teil mit öffentlichen Mitteln finanziert werden <strong>und</strong> einen wesentlichen<br />
Aspekt <strong>der</strong> Standortqualität im Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfer ver-<br />
körpern, kommt <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> vor allen an<strong>der</strong>en Partnern eine beson<strong>der</strong>e<br />
Verantwortung bei <strong>der</strong> längerfristigen Ausrichtung <strong>der</strong> Forschungs-<br />
schwerpunkte <strong>und</strong> <strong>der</strong> interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb<br />
<strong>und</strong> zwischen den Einrichtungen zu. Dass dies nur durch ein direktes<br />
<strong>und</strong> verantwortliches Engagement in den Organen optimal gewährleistet<br />
werden kann, ist eine bekannte Erfahrung im Forschungsmanagement.<br />
In abgewandelter Weise gilt dies auch für die Impulszentren. Hier<br />
strebt die <strong>TMG</strong> einen Geschäftsanteil an, <strong>der</strong> dem Finanzierungsbeitrag<br />
des Landes <strong>OÖ</strong> entspricht: In <strong>der</strong> Regel ist dies eine Min<strong>der</strong>heitsbe-<br />
teiligung. Die standort- <strong>und</strong> technologiepolitische Gesamtlinie <strong>und</strong> die<br />
Zusammenarbeit zwischen den Zentren wird neben <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />
von Organfunktionen insbeson<strong>der</strong>e durch die regelmäßigen Zusam-<br />
menkünfte <strong>der</strong> Impulszentrumsmanager unter <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong><br />
<strong>TMG</strong> abgesichert. Wesentlich ist auch das Beteiligungscontrolling durch<br />
die <strong>TMG</strong>, das mit vergleichbaren Kenndaten die Einhaltung von Quali-<br />
tätsstandards steuert.<br />
Dem gegenüber stehen die Funktionen Betriebsansiedlung <strong>und</strong><br />
Standortentwicklung, (Standort-)Marketing sowie Cluster-Manage-<br />
ment, wo sowohl strategische als auch operative Aufgaben in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
abgewickelt werden. Die Kontakte zwischen diesen Organisationsein-<br />
heiten sind vielfältig, gleichzeitig ergeben sich intensive Wechselwir-<br />
kungen mit den Strategie- <strong>und</strong> Steuerungsfunktionen <strong>der</strong> Kompetenz-<br />
<strong>und</strong> Impulszentren. Die direkte Zusammenarbeit, am deutlichsten<br />
sichtbar bei Ansiedlungsvorhaben, aber auch bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong><br />
Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik nach den Bedürfnissen <strong>der</strong> Inves-<br />
toren, stellt einen wichtigen Erfolgsfaktor dar. So spielen insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Cluster-Initiativen als Träger einer neuen Innovations- <strong>und</strong> Koopera-<br />
tionskultur eine bedeutende Rolle in <strong>der</strong> kreativen Gestaltung des oö.<br />
Innovationssystems im Allgemeinen <strong>und</strong> von Wertschöpfungsketten<br />
im Beson<strong>der</strong>en, was im Investorenmarketing überzeugende Vorteils-<br />
argumente eröffnet. Eine Auslagerung dieser Funk-tionen <strong>und</strong> eine<br />
Reduktion <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> auf eine reine Strategie-, Finanz-<strong>und</strong> Verwaltungs-<br />
holding wird daher als unzweckmäßig angesehen.
Eine Auslagerung wurde hingegen für die (gemeinnützigkeitsschädlichen)<br />
Gr<strong>und</strong>stücksicherungsaktivitäten (Ankauf <strong>und</strong> Verwertung von<br />
Liegenschaften) vorgeschlagen, die mit völlig an<strong>der</strong>en Risiken behaftet<br />
sind <strong>und</strong> nur mangels einer eigenen Gesellschaft <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er<br />
Möglichkeiten im ausdrücklichen Auftrag des Landes <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong><br />
einstimmiger Aufsichtsratsbeschlüsse von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wahrgenommen<br />
wurden. Eine Entscheidung zur Abspaltung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitigen Abtretung<br />
steht noch aus. Jedenfalls ist seitens des Landes <strong>OÖ</strong> daran gedacht,<br />
<strong>der</strong>artige Aktivitäten künftig nicht mehr über die <strong>TMG</strong>, son<strong>der</strong>n über<br />
eine an<strong>der</strong>e Gesellschaft abzuwickeln.<br />
Die von <strong>der</strong> Oö. Landesregierung beschlossene <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> mit<br />
mehrheitlichem Gesellschafter- <strong>und</strong> Aufsichtsratsbeschluss aufgetragene<br />
Beteiligung an <strong>der</strong> Privatisierung <strong>der</strong> voestalpine AG durch Aktienkauf<br />
ist nicht zustande gekommen.<br />
Zusammenfassend besitzt die <strong>TMG</strong> <strong>Struktur</strong>stärken<br />
• in den klar ausformulierten längerfristigen Zielen, denen eine<br />
ausreichende Finanzierungszusage des Landes gegenübersteht,<br />
• im Zusammenwirken von standort- <strong>und</strong> technologiepolitischen<br />
Kompetenzen auf strategischer <strong>und</strong> operativer Ebene,<br />
• in einer flachen <strong>und</strong> schlanken Organisationsstruktur <strong>und</strong><br />
5 Funktionen <strong>und</strong> Ergebnisse im Überblick<br />
5.1 Allgemeine Erläuterungen<br />
In den folgenden Abschnitten werden die Organisationseinheiten <strong>der</strong><br />
<strong>TMG</strong> mit ihren Aufgaben, Leistungen <strong>und</strong> relevanten Kennzahlen be-<br />
schrieben. Die Darstellung folgt dem Organigramm (siehe Abschnitt<br />
4.3) <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>und</strong> bezieht auch die bei Beteiligungen <strong>und</strong> Ver-<br />
einen wahrgenommenen Aufgaben ein. Die folgenden Abschnitte be-<br />
handeln somit die drei Bereiche<br />
• „Standortmarketing“ mit den drei Abteilungen Betriebsansiedlung<br />
<strong>und</strong> Standortentwicklung, Marketing, Impulszentren (5.2),<br />
• „Cluster-Management“ mit den Clustern <strong>und</strong> den geplanten<br />
branchenübergreifenden Themennetzwerken (5.3),<br />
• dem partizipativen Führungsstil, <strong>der</strong> die Führungskräfte an allen<br />
Strategiefindungs- <strong>und</strong> Abstimmungsprozessen beteiligt.<br />
In den letzten Jahren wurde <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> Verantwortungsträger durch<br />
Delegation von vormals von den Geschäftsführern wahrgenommenen<br />
Aufgaben an jüngere Mitarbeiter erweitert.<br />
➤ Unternehmenskonzepte mit einem 5-jährigen Planungs-<br />
horizont bestimmen jeweils die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>.<br />
➤ Die internen Kommunikations-, Strategiefindungs- <strong>und</strong><br />
Abstimmungsprozesse wurden durch „Führungs-,<br />
Organisations- <strong>und</strong> Strategieaudits“ (FOS) sowie einen<br />
Leitbildprozess professionalisiert.<br />
➤ Die Unternehmensleistung wird von den Bereichen Stand-<br />
ortmarketing, Cluster-Management <strong>und</strong> Technologie erbracht.<br />
➤ Die <strong>TMG</strong> erfüllt ihren Auftrag auch im Wege von Beteiligungen<br />
an <strong>der</strong>zeit 26 GmbH’s <strong>und</strong> 5 Vereinsmitgliedschaften.<br />
➤ Weiterbildungsmöglichkeiten, leistungsgerechte Entlohnung<br />
<strong>und</strong> ein flexibles Arbeitszeitmodell spiegeln die mo<strong>der</strong>ne<br />
Unternehmenskultur wi<strong>der</strong>.<br />
• „Technologie“ mit den Strategiefindungs-, Steuerungs- <strong>und</strong><br />
Koordinationsfunktionen für die Einrichtungen des Technologie-<br />
<strong>und</strong> Wissenstransfers im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> (5.4)<br />
sowie den Zentralbereich<br />
• „Finanzen, Personal, Organisation“ (5.5).<br />
Abschließend werden die Gesellschaften <strong>und</strong> Vereine mit den dort<br />
übernommenen Organfunktionen übersichtlich zusammengestellt (5.6).<br />
29
5.2 Bereich Standortmarketing<br />
5.2.1 Wirtschaftsstandort Oberösterreich<br />
Oberösterreich ist das führende Industrie- <strong>und</strong> Exportb<strong>und</strong>esland<br />
Österreichs. R<strong>und</strong> ein Viertel <strong>der</strong> Industrieproduktion <strong>und</strong> <strong>der</strong> gesamten<br />
Sachgütererzeugung (24,7 %) sowie <strong>der</strong> Exporte (26,3 %) Österreichs<br />
stammen aus Oberösterreich. In keinem an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>esland hat die<br />
Sachgütererzeugung einen höheren Anteil an <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />
als in Oberösterreich: Fast ein Drittel (31,4 %) <strong>der</strong> gesamten<br />
Wertschöpfung werden im sek<strong>und</strong>ären Sektor erwirtschaftet.<br />
Quelle: Statistik Austria, Statistische Nachrichten 4/2003, S. 323ff<br />
Quelle: Son<strong>der</strong>auswertung Statistik Austria im Auftrag <strong>der</strong> WK Österreich<br />
1) Anteil an Österreichs Exporten<br />
30<br />
Mrd. €<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
% 1)<br />
Bruttowertschöpfung1 nach B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n 2000<br />
13,3<br />
26,3<br />
Exporte <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> 2001<br />
(Produzieren<strong>der</strong> Sektor)<br />
9,0<br />
17,8<br />
8,9<br />
17,5<br />
5,5<br />
10,9<br />
4,0<br />
7,9<br />
<strong>OÖ</strong> Stmk. NO W T V S K B<br />
3,2<br />
6,3<br />
3,0<br />
5,9<br />
3,0<br />
5,8<br />
0,8<br />
1,6<br />
Diese starke Sachgüter- <strong>und</strong> Exportorientierung stellt für die ober-<br />
österreichische Wirtschaft eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung bezüglich<br />
<strong>der</strong> Erhaltung <strong>und</strong> Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit dar. Forschung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung, <strong>der</strong> Einsatz neuer Technologien, die Innovationskraft<br />
<strong>der</strong> Unternehmen <strong>und</strong> das Qualifikationsniveau <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />
spielen dabei eine zentrale Rolle.<br />
Oberösterreich: Sachgüterproduktion dominiert die Wirtschaft<br />
Die Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiepolitik des Landes Oberösterreich hat<br />
sich auf Gr<strong>und</strong>lage des „Strategischen Programms Oberösterreich<br />
2000+“ auf die Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen für Unternehmen<br />
Sachgütererzeugung<br />
B<strong>und</strong>esland insgesamt Mio. € Mio. € Anteil 1 in % Anteil 2 in %<br />
Oberösterreich 31.727<br />
9.977 31,4 24,7<br />
Nie<strong>der</strong>österreich<br />
Steiermark<br />
Wien<br />
Tirol<br />
Salzburg<br />
Vorarlberg<br />
Kärnten<br />
Burgenland<br />
Österreich<br />
31.366<br />
24.226<br />
53.073<br />
15.879<br />
14.217<br />
8.662<br />
11.361<br />
4.279<br />
194.842<br />
7.716<br />
6.491<br />
5.075<br />
2.907<br />
2.516<br />
2.502<br />
2.335<br />
845<br />
40.365<br />
Anteil 1: Sachgüterproduktionsanteil an <strong>der</strong> Wertschöpfung des B<strong>und</strong>eslandes<br />
Anteil 2: Sachgüterproduktionsanteil des B<strong>und</strong>eslandes an Österreich<br />
1) zu Herstellungspreisen, daher differieren die Daten mit dem Bruttoregionalprodukt zu Faktorkosten<br />
2) einschließlich 0,2 % „Extra-Regio“<br />
24,6<br />
26,8<br />
9,6<br />
18,3<br />
17,7<br />
28,9<br />
20,5<br />
19,7<br />
20,7<br />
konzentriert. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> standen dabei Maßnahmen in den Be-<br />
reichen F&E, berufliche Qualifikation <strong>und</strong> Standortentwicklung (Infra-<br />
struktur, Betriebsstandorte). Die gute Finanzlage des Landes Ober-<br />
österreich ermöglichte eine aktive Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />
aus Mitteln des <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Fortsetzung in den<br />
nächsten Jahren. Oberösterreich ist seit 2002 schuldenfrei <strong>und</strong> verfügte<br />
2003 über ein Finanzvermögen von r<strong>und</strong> 1 Milliarde Euro.<br />
Ein Indikator <strong>der</strong> Wettbewerbsstärke Oberösterreichs <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Ver-<br />
än<strong>der</strong>ung sind die Arbeitsmarktdaten. Oberösterreich war im Jahres-<br />
durchschnitt 2002 das B<strong>und</strong>esland mit <strong>der</strong> niedrigsten Arbeitslosenquote<br />
<strong>und</strong> liegt nun schon seit Jahren unter den acht besten <strong>der</strong> r<strong>und</strong> 210<br />
NUTS 2-Regionen <strong>der</strong> EU.<br />
19,1<br />
16,1<br />
12,6<br />
7,2<br />
6,2<br />
6,2<br />
5,8<br />
2,1<br />
100 2
Mrd. €<br />
10 %<br />
9 %<br />
8 %<br />
7 %<br />
6 %<br />
5 %<br />
4 %<br />
3 %<br />
2 %<br />
1 %<br />
0 %<br />
Arbeitslosenquote im B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>vergleich<br />
Jahresdurchschnitt 2002<br />
9,0<br />
Quelle: AMS <strong>OÖ</strong><br />
8,6<br />
8,2<br />
7,2<br />
W B K Stmk NÖ T V S <strong>OÖ</strong><br />
Im Zeitraum Juni 1998 bis Juni 2003 verzeichnete Oberösterreich eine<br />
im Vergleich mit dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt sehr dynamische Beschäf-<br />
tigungsentwicklung. Die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigungsverhältnisse stieg mit<br />
7,3 % mehr als doppelt so stark wie in Österreich (3,5 %). In Oberöster-<br />
reich sind in diesem Zeitraum 36.600 Arbeitsplätze geschaffen worden<br />
(Steiermark: 18.800; Nie<strong>der</strong>österreich: 14.600). Wien hatte einen Rück-<br />
gang von 7.000 Arbeitsplätzen zu verzeichnen. Die unter <strong>der</strong> Dachmarke<br />
„Vienna Region“ kooperierenden B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> Wien, Nie<strong>der</strong>österreich<br />
<strong>und</strong> Burgenland hatten einen Nettozuwachs von 14.200 Arbeitsplätzen.<br />
Bezüglich des relativen Zuwachses lag die Ziel-1-Region Burgenland<br />
mit 8,2 % vor Tirol mit 7,8 % an <strong>der</strong> Spitze. Oberösterreich nahm mit<br />
7,3 % Zuwachs den dritten Platz unter den neun B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n ein.<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
in %<br />
-10,0<br />
Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> unselbständig<br />
Beschäftigten Juni 1998 bis Juni 2003<br />
(in 1.000 bzw. in %)<br />
36,6<br />
7,3<br />
19,9<br />
7,8<br />
18,8<br />
4,4<br />
14,6<br />
2,8<br />
6,9<br />
7,3<br />
5,7<br />
5,3<br />
6,6<br />
8,2<br />
5,1<br />
5,6<br />
2,6<br />
<strong>OÖ</strong> T Stmk. NÖ V B S K<br />
4,9<br />
5,2<br />
2,6<br />
4,7<br />
W<br />
-0,9<br />
-7,0<br />
Nach den strukturell <strong>und</strong> konjunkturell bedingten Problemen <strong>der</strong><br />
oberösterreichischen Wirtschaft Ende <strong>der</strong> 80er <strong>und</strong> in <strong>der</strong> ersten Hälfte<br />
<strong>der</strong> 90er Jahre ist Oberösterreich bezüglich seiner wirtschaftlichen<br />
Entwicklung somit wie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Überholspur, was teilweise auch als<br />
Ergebnis seiner Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik angesehen wird.<br />
5.2.2 Betriebsansiedlung <strong>und</strong><br />
Standortentwicklung<br />
Am Beginn <strong>der</strong> Tätigkeit des Bereichs Standortmarketing stand <strong>der</strong><br />
Aufbau des Investorenservices für Unternehmen, die Neuansiedlungen<br />
realisieren wollten bzw. Erweiterungsinvestitionen beabsichtigten. Die<br />
Weiterentwicklung <strong>und</strong> Professionalisierung dieses Serviceangebotes<br />
schuf die Voraussetzungen, um auch im deutlich verschärften Stand-<br />
ortwettbewerb Projekte zu gewinnen bzw. eine rasche Realisierung<br />
<strong>der</strong> Investitionen zu ermöglichen. Dabei hat sich immer deutlicher ge-<br />
zeigt, dass ein unmittelbar verfügbares Angebot an Immobilien von<br />
entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung ist. Dies führte zu einer intensiven Zu-<br />
sammenarbeit mit Gemeinden <strong>und</strong> Gemeindeverbänden mit dem Ziel,<br />
die erfor<strong>der</strong>lichen Sicherungsmaßnahmen frühzeitig einzuleiten.<br />
Dies war auch <strong>der</strong> Ausgangspunkt für Maßnahmen <strong>der</strong> strategischen<br />
Standortentwicklung, die Eingang in das „Strategische Programm <strong>OÖ</strong><br />
2000+" fanden: In diesem wurde festgehalten, dass die längerfristige<br />
Sicherung <strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>liche infrastrukturelle Entwicklung von Betriebs-<br />
baugebieten eine Schlüsselaufgabe darstellt.<br />
Die Standortsicherung erfolgt durch:<br />
• den direkten Erwerb durch Kommunen bzw. regionale<br />
Wirtschaftsverbände,<br />
• Sicherungsverträge nach dem Raumordnungsgesetz,<br />
• den Abschluss von Optionsverträgen,<br />
• den Ankauf von Gr<strong>und</strong>stücken durch Gesellschaften im<br />
treuhändischen Auftrag,<br />
• den Erwerb einzelner Flächen/Objekte durch die <strong>TMG</strong> selbst mangels<br />
einer eigenen Gesellschaft für dieses Aufgabenfeld, wie sie in an<strong>der</strong>en<br />
B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n existieren, sowie<br />
31
• die Kooperation mit privaten Anbietern bei <strong>der</strong> Sicherung,<br />
32<br />
Erschließung <strong>und</strong> Verwertung von Betriebsstandorten.<br />
Die Sicherung strategisch bedeutsamer Standorte führte – im Sinne<br />
regional angepasster Lösungen – in einen Prozess interkommunaler<br />
Entwicklungsprojekte. Hier wurden neue Ansätze begonnen, wie sie<br />
bisher in Österreich zwar oftmals diskutiert, jedoch nicht wirklich in<br />
Angriff genommen wurden. Interkommunale Gewerbegebietsentwick-<br />
lungen stellen somit in <strong>der</strong> vorliegenden Intensität eine oö. Beson<strong>der</strong>heit<br />
dar.<br />
Mit diesen Entwicklungen verknüpften sich neue Aufgaben. Eine ist<br />
die Umsetzung des EFRE-Programms8 zur infrastrukturellen Er-<br />
schließung von Gewerbegebieten in Ziel-2- <strong>und</strong> Phasing-Out-Regionen<br />
durch Auswahl, Bewertung <strong>und</strong> Aufbereitung von För<strong>der</strong>ansuchen.<br />
Eine weitere ist die Entwicklung von regionalen Leitbil<strong>der</strong>n bzw.<br />
<strong>Potenzial</strong>analysen im Bereich <strong>der</strong> Betriebsstandortentwicklung, wo die<br />
<strong>TMG</strong> eine wichtige Expertenrolle wahrnimmt.<br />
Vor allem bei <strong>der</strong> zukünftigen Entwicklung von Standorträumen besteht<br />
ein erheblicher Bedarf an diesen Unterstützungsleistungen. Dieser An-<br />
satz darf aber nicht an den Landesgrenzen Halt machen. Die Verflechtung<br />
<strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung erfor<strong>der</strong>t ein Denken <strong>und</strong> Handeln,<br />
das sich in ein Europa <strong>der</strong> Regionen einbettet. In <strong>der</strong> Teilnahme <strong>und</strong><br />
aktiven Herangehensweise an Projekte, vor allem im Rahmen des EU-<br />
Programms INTERREG, besteht nun ein wichtiges Aufgabenfeld.<br />
Wesentlich für die Wirtschaftsentwicklung sind auch neue touristische<br />
Leitprojekte. Sie stellen einen äußerst wichtigen Faktor bei <strong>der</strong> Be-<br />
wertung des Standortes Oberösterreich dar. Seit Ende 2000 wird inte-<br />
ressierten Investoren bzw. Betreibern ein entsprechendes Service <strong>der</strong><br />
Beratung <strong>und</strong> Begleitung bei <strong>der</strong> Realisierung solcher Projekte ange-<br />
boten. Die ersten Ergebnisse bestätigen die Bedeutung dieser Aufgabe.<br />
Nachstehend werden die übernommenen Aufgaben mit ihren wichtigsten<br />
Kenndaten beschrieben.<br />
8 EFRE = Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung<br />
Betriebsansiedlung<br />
Die Abteilung Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung steht als<br />
„one-stop-shop“ Unternehmen bei Betriebserweiterungen <strong>und</strong> -<br />
ansiedlungen sowie Investitionsprojekten aus <strong>der</strong> Tourismusbranche<br />
kostenfrei zur Verfügung. Das Service wird in Kooperation mit öffentlichen<br />
Einrichtungen <strong>und</strong> privaten Partnern angeboten. Es umfasst:<br />
• Angebot von geeigneten Betriebsstandorten (eine eigene<br />
Standortdatei ermöglicht rasche Auskünfte über Betriebs-<br />
gr<strong>und</strong>stücke, <strong>der</strong>en Infrastruktur <strong>und</strong> freie Gebäude) sowie<br />
Investitionsstandorten für touristische Leitprojekte in<br />
Oberösterreich,<br />
• Abklärung von Finanzierungs- <strong>und</strong> För<strong>der</strong>möglichkeiten,<br />
• Unterstützung bei Behördenkontakten <strong>und</strong> Genehmigungsverfahren,<br />
• Beratung bei <strong>der</strong> Suche nach Kooperationspartnern, Zulieferern<br />
<strong>und</strong> unternehmensbezogenen Dienstleistungen,<br />
• Beratung bei <strong>der</strong> Suche nach Mitarbeitern beziehungsweise bei<br />
<strong>der</strong>en Qualifizierung.<br />
In den Jahren 1994 bis 2002 wurden 225 Projekte mit einem Inves-<br />
titionsvolumen von mehr als 1,75 Milliarden Euro begleitet. Dadurch<br />
wurden 8.113 Arbeitsplätze geschaffen o<strong>der</strong> gesichert.<br />
Projektstart Projekte Investition (Mio.€) Arbeitsplätze<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002 2)<br />
Summe<br />
5<br />
11<br />
14<br />
15<br />
29<br />
24<br />
33<br />
52<br />
42<br />
225<br />
23<br />
19<br />
15<br />
217<br />
466<br />
90<br />
83<br />
604<br />
240<br />
1.757<br />
1) inklusive Neubau des BMW-Motorenwerkes mit € 500 Mio.<br />
2) inklusive drei touristische Projekte<br />
1)<br />
296<br />
359<br />
788<br />
382<br />
1.524<br />
711<br />
1.667<br />
1.504<br />
882<br />
8.113<br />
Die Angaben über das Investitionsvolumen sind allerdings nur bedingt<br />
aussagekräftig, da in einzelnen Fällen (beson<strong>der</strong>s bei Übernahmen)<br />
die Investitionssummen nicht bekannt gegeben wurden o<strong>der</strong> bei Pro-
jekten, wo eine Einmietung o<strong>der</strong> Leasingfinanzierung erfolgte, unvoll-<br />
ständige o<strong>der</strong> keine Investitionsangaben vorhanden sind.<br />
Standortentwicklung<br />
In Kooperation mit Gemeinden <strong>und</strong> regionalen Gemeindeverbänden<br />
Realisierte Verbände<br />
Interkommunales Gewerbegebiet Pyhrn-<br />
Priel<br />
Regionaler Wirtschaftsverband Machland<br />
Regionaler Wirtschaftsverband<br />
Grieskirchen, St. Georgen <strong>und</strong> Tollet<br />
Regionaler Wirtschaftsverband Schärding<br />
Wirtschaftsverband <strong>OÖ</strong>. Ennstal<br />
In Gründung<br />
Region Freistadt<br />
Regionaler Wirtschaftsverband<br />
Donau-Ameisberg<br />
Sterngartl<br />
In Vorbereitung/Diskussion<br />
Kleine Mühl<br />
Kurregion Bad Hall<br />
Ranshofen-Braunau<br />
Mattigtal<br />
Region Altheim<br />
Region Münzbach<br />
Stand: August 2003<br />
Verband Gemeinden<br />
St. Pankraz, Roßleithen, Hintersto<strong>der</strong>, Vor<strong>der</strong>sto<strong>der</strong>, Windischgarsten, Rosenau am Hengstpaß,<br />
Edlbach, Klaus <strong>und</strong> Spital/Pyhrn<br />
Arbing, Klam, Mitterkirchen, Saxen, Stadt Perg<br />
Grieskirchen, St. Georgen <strong>und</strong> Tollet<br />
Die Unterstützung bei <strong>der</strong> Flächensicherung <strong>und</strong> die prozessorientierte<br />
Begleitung bei <strong>der</strong> Gewerbegebietserschließung <strong>und</strong> den erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Marketingmaßnahmen sind ein wesentliches Aufgabenfeld.<br />
Die Abteilung bereitet För<strong>der</strong>ansuchen für Gewerbegebiete vor, <strong>der</strong>en<br />
infrastrukturelle Entwicklung im Rahmen des Europäischen Fonds für<br />
werden zukünftige Betriebsstandorte entwickelt. Projekte auf inter-<br />
kommunaler Basis erlangen hier eine immer größere Bedeutung:<br />
Insgesamt wurden bis dato fünf regionale Wirtschaftsverbände realisiert,<br />
drei sind in <strong>der</strong> Gründungsphase <strong>und</strong> sechs werden zurzeit vorbereitet<br />
beziehungsweise diskutiert.<br />
Brunnenthal, Suben, Schärding, St. Florian/Inn, Taufkirchen/Pram, St. Marienkirchen/Schärding<br />
Gaflenz, Großraming, Lausser, Losenstein, Maria Neustift, Reichraming, Weyer-Land, Weyer-Markt<br />
Verband Gemeinden<br />
alle Gemeinden des Bezirkes (außer Bad Zell)<br />
Hofkirchen, Putzleinsdorf, Pfarrkirchen, Lembach, Hörbich, Nie<strong>der</strong>kappel, Oberkappel,<br />
Neustift<br />
Reichenthal, Schenkenfelden, Hirschbach, Waldburg, Ottenschlag<br />
Verband Gemeinden<br />
Peilstein, Julbach, Nebelberg, Kollerschlag<br />
Bad Hall, Pfarrkirchen<br />
Braunau, Neukirchen an <strong>der</strong> Enknach<br />
Mattighofen, M<strong>und</strong>erfing, Schalchen<br />
Voraussichtlich 10 Gemeinden <strong>der</strong> Region<br />
Bad Kreuzen, Münzbach, Pabneukirchen, Rechberg, St. Thomas am Blasenstein, Windhaag bei Perg<br />
Regionale Entwicklung (EFRE) för<strong>der</strong>bar ist. Die punktuelle Mitarbeit<br />
in regionalen Planungsbeiräten <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>und</strong> Erstellung<br />
von Leitbil<strong>der</strong>n <strong>und</strong> <strong>Potenzial</strong>analysen stellt eine weitere Aufgabe in<br />
<strong>der</strong> Standortentwicklung dar.<br />
33
Insgesamt wurden 33 Betriebsstandorte mit einer Fläche von 561 ha<br />
gesichert, erschlossen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> verwertet, davon sind <strong>der</strong>zeit noch<br />
318,5 ha verfügbar. Die <strong>TMG</strong> besitzt selbst drei strategisch wichtige<br />
Linz<br />
Linz<br />
Enns<br />
Hörsching<br />
Steyr2)<br />
Steyr<br />
Wolfern<br />
Braunau<br />
Braunau<br />
Mauerkirchen<br />
Moosdorf-Elling<br />
M<strong>und</strong>erfing<br />
Ostermiething<br />
St. Pantaleon<br />
St. Martin/Reichersberg<br />
Reichersberg<br />
Ort im Innkreis<br />
Eberschwang<br />
St. Georgen bei Grieskirchen (Verband)<br />
St. Florian/Inn (Verband)<br />
St. Aegidi<br />
Andorf<br />
Arbing (Verband)<br />
Saxen<br />
Engerwitzdorf<br />
Ennstal<br />
St. Pankraz (Verband)<br />
Nußbach<br />
Schörfling2)<br />
Seewalchen<br />
Gampern<br />
Pichl bei Wels<br />
Roitham2)<br />
Summe<br />
34<br />
Gemeinde/Verband Standort<br />
Südpark Linz<br />
B-Zone (voestalpine)<br />
Ennshafen<br />
GG Flughafen Hörsching<br />
SMAG<br />
Stadtgut<br />
Wirtschaftszone Wolfern<br />
GG Schlossstrasse<br />
IP Ranshofen/Neukirchen<br />
GG Salzach Mitte<br />
IGP Trimmelkam<br />
GG Breitenaich<br />
GG Kammer<br />
GG Eberschwang/Antiesen<br />
Landl-GP Stritzing<br />
GG Andorf/Basling<br />
GG Arbing<br />
GG Engerwitzdorf<br />
GG Pyhrn-Priel<br />
GG Auern<br />
GG Schörfling<br />
GG Hörgattern<br />
GG Pichl<br />
GG Wangham<br />
Gr<strong>und</strong>stücke, die im Auftrag des Landes <strong>OÖ</strong> mangels an<strong>der</strong>er Möglich-<br />
keiten gesichert wurden.<br />
BETRIEBSSTANDORTE (FLÄCHENSICHERUNG) IN <strong>OÖ</strong> / Stand 07/20031) (Angaben in ha)<br />
Gesamtfläche noch verfügbar<br />
52,0<br />
10,0<br />
100,0<br />
17,0<br />
5,3<br />
20,5<br />
9,8<br />
16,0<br />
80,0<br />
9,3<br />
8,5<br />
9,0<br />
32,0<br />
15,0<br />
25,0<br />
23,5<br />
2,3<br />
4,5<br />
12,0<br />
7,0<br />
2,6<br />
9,0<br />
10,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
5,0<br />
7,7<br />
8,0<br />
7,0<br />
30,0<br />
5,0<br />
9,0<br />
561,0<br />
1) Standorte, die von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> bzw. in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> gesichert, erschlossen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> verwertet werden bzw. wurden. 2) im Eigentum <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
18,8<br />
10,0<br />
50,0<br />
7,0<br />
0<br />
14,0<br />
9,8<br />
8,0<br />
30,0<br />
9,3<br />
8,5<br />
9,0<br />
27,0<br />
0<br />
7,0<br />
8,5<br />
2,3<br />
3,7<br />
11,5<br />
7,0<br />
1,3<br />
6,0<br />
10,0<br />
2,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
5,0<br />
5,8<br />
6,0<br />
7,0<br />
20,0<br />
5,0<br />
4,5<br />
318,5
Gewerbegebietserschließung<br />
In Ziel-2- <strong>und</strong> Phasing-Out-Regionen wurden bzw. werden 14 Gewerbe-<br />
gebiete mit einer Gesamtfläche von 170,7 ha infrastrukturell erschlossen.<br />
Die dafür anfallenden Aufschließungskosten in Höhe von 10,5 Mio.<br />
Euro werden vom Land <strong>OÖ</strong> mit 4,0 Mio. Euro geför<strong>der</strong>t. Die För<strong>der</strong>-<br />
intensität beträgt je nach För<strong>der</strong>gebiet zwischen 19 <strong>und</strong> 48 %, durch-<br />
schnittlich 38 %. Weitere Vorhaben sind in Vorbereitung.<br />
Ennstal (Reichraming)*<br />
Leopoldschlag (Hiltschen)<br />
Kammer (Reichersberg)<br />
Machland (Arbing)*<br />
Nußbach<br />
Ostermiething<br />
Pyhrn-Priel (St. Pankraz)*<br />
Saxen<br />
Schärding (St. Florian/Inn)*<br />
St. Aegidi<br />
St.Martin/Reichersberg (Breitenaich)<br />
St. Pantaleon (Trimmelkam)<br />
Wirtschaftspark Steyr<br />
Wolfern<br />
Summe<br />
Standortinformationssystem (STIS)<br />
2<br />
2<br />
24<br />
10<br />
8<br />
32<br />
5<br />
3<br />
7<br />
3<br />
25<br />
15<br />
20<br />
15<br />
171<br />
Mit dem internetbasierenden Standortinformationssystem wurde eine<br />
Standortdatei geschaffen, wo für alle interessierten Gemeinden die<br />
Möglichkeit besteht, verfügbare Flächen bzw. Objekte für eine betrieb-<br />
liche Nutzung einzugeben. Jene Flächen <strong>und</strong> Objekte, die aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer Verfügbarkeit <strong>und</strong> infrastrukturellen Erschließung sofort vermittelt<br />
werden können, werden direkt auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> präsentiert.<br />
In die Datenbank haben die Bezirksstellen <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>und</strong><br />
die Regionalmanagements einen eigenen Informationszugang. Zurzeit<br />
nehmen 157 Gemeinden an diesem Angebot teil. Erfasst sind 256<br />
Flächen <strong>und</strong> Betriebsobjekte. Auf <strong>der</strong> Homepage werden <strong>der</strong>zeit 130<br />
Angebote präsentiert.<br />
Europäische Kooperation<br />
Die Abteilung arbeitet auch bei Projekten im Rahmen <strong>der</strong> Programme<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union mit. Dabei steht die Entwicklung von Stand-<br />
orträumen <strong>und</strong> Kooperationen – beson<strong>der</strong>s zur Stärkung von KMU –<br />
im Mittelpunkt.<br />
Gewerbegebietsentwicklung in Ziel-2- <strong>und</strong> Phasing-Out-Regionen<br />
Fläche Investition För<strong>der</strong>ung<br />
För<strong>der</strong>intensität<br />
Gebiet** Realisierung<br />
ha<br />
TEUR TEUR<br />
522<br />
200<br />
327<br />
1.862<br />
612<br />
1.026<br />
436<br />
403<br />
1.254<br />
202<br />
625<br />
290<br />
2.000<br />
812<br />
10.571<br />
* interkommunale Gewerbegebietsentwicklung ** Z2 = Ziel-2; P = Phasing-Out<br />
237<br />
80<br />
151<br />
890<br />
186<br />
337<br />
195<br />
76<br />
514<br />
70<br />
300<br />
80<br />
700<br />
241<br />
4.057<br />
45 %<br />
35 %<br />
46 %<br />
48 %<br />
30 %<br />
33 %<br />
45 %<br />
19 %<br />
42 %<br />
35 %<br />
48 %<br />
36 %<br />
35 %<br />
30 %<br />
38 %<br />
Z2<br />
Z2<br />
Z2<br />
P<br />
P<br />
Z2<br />
P<br />
Z2<br />
P<br />
Z2<br />
Z2<br />
Z2<br />
Z2<br />
P<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
2004<br />
2006<br />
2005<br />
2003<br />
2002<br />
2003<br />
2003<br />
2001<br />
2003<br />
2001<br />
2005<br />
2004<br />
2004<br />
2003<br />
Die Abteilung Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung hat sich<br />
seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> sowohl hinsichtlich <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> betreuten<br />
Projekte als auch des Aufgabenbereiches sehr positiv entwickelt. Sie<br />
wurde sowohl für bereits bestehende als auch für neue Unternehmen<br />
zu einer wichtigen <strong>und</strong> gerne angenommenen Serviceeinrichtung im<br />
Falle <strong>der</strong> Neuansiedlung, Erweiterung <strong>und</strong> Verlagerung.<br />
2 Jahre nach<br />
Realisierung<br />
angesiedelte<br />
Unternehmen Arbeitsplätze<br />
2<br />
2<br />
3<br />
2<br />
1<br />
4<br />
3<br />
2<br />
2<br />
5<br />
5<br />
2<br />
10<br />
3<br />
46<br />
8<br />
10<br />
100<br />
30<br />
120<br />
55<br />
18<br />
10<br />
30<br />
20<br />
300<br />
15<br />
300<br />
40<br />
1.056<br />
In den Jahren 1994 bis 2002 wurden insgesamt 225 Investitionsprojekte<br />
35
etreut, mehr als die Hälfte davon in den Jahren 2000 bis 2002.<br />
Neben <strong>der</strong> steigenden Zahl <strong>der</strong> jährlich betreuten Projekte wurde auch<br />
das Serviceangebot für Unternehmen erweitert <strong>und</strong> verbessert. Dies<br />
betrifft insbeson<strong>der</strong>e die Suche <strong>und</strong> Qualifikation von Arbeitskräften<br />
in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice <strong>und</strong> die Beratung in<br />
För<strong>der</strong>ungsangelegenheiten durch die direkte Einbeziehung <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>stellen. Aber auch die Kooperation mit <strong>der</strong> Raumordnung<br />
(überörtliche <strong>und</strong> örtliche) <strong>und</strong> mit den Gewerbebehörden wurde<br />
intensiviert.<br />
Von großer Bedeutung für die Tätigkeit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> als Standortentwick-<br />
lungsagentur waren auch die erfolgreichen Bemühungen zur Stand-<br />
ortsicherung <strong>und</strong> Standortentwicklung. In Kooperation mit Gemeinden<br />
<strong>und</strong> privaten Anbietern wurden in allen Landesteilen Gr<strong>und</strong>stücke für<br />
die Betriebsansiedlung gesichert, erschlossen <strong>und</strong> vermarktet, davon<br />
drei im Auftrag des Landes im Wege des Ankaufs durch die <strong>TMG</strong>. Diese<br />
Form <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stücksicherung soll künftig über eine an<strong>der</strong>e Gesellschaft<br />
erfolgen. Für die Erschließung wurden in zunehmendem Maße auch<br />
öffentliche Mittel (vor allem aus dem EFRE9 ) bereitgestellt. Seit Ende<br />
36<br />
➤ In den Jahren 1994 bis 2002 wurden 225 Projekte zur<br />
Betriebsansiedlung <strong>und</strong> -erweiterung mit einem Investitions-<br />
volumen von über 1,75 Mrd. Euro begleitet <strong>und</strong> dadurch<br />
8.113 Arbeitsplätze geschaffen o<strong>der</strong> gesichert.<br />
➤ Von 1995 bis 2003 wurden 33 Betriebsstandorte mit einer<br />
Fläche von 561 ha gesichert, erschlossen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> verwertet.<br />
Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind dabei die Projekte auf<br />
interkommunaler Basis (regionale Wirtschaftsverbände).<br />
➤ In Ziel-2- <strong>und</strong> Phasing-Out-Regionen wurden/werden<br />
14 Gewerbegebiete mit einer Gesamtfläche von 171 ha<br />
infrastrukturell erschlossen.<br />
9 EFRE = Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung<br />
<strong>der</strong> 90er Jahre wird in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen<br />
<strong>der</strong> Oö. Landesregierung<br />
die gemeinsame Entwicklung <strong>und</strong> Sicherung von Betriebsgr<strong>und</strong>stücken<br />
durch mehrere Gemeinden initiiert <strong>und</strong> unterstützt. Dies erfolgt in den<br />
meisten Fällen durch die Gründung eigener Gemeindeverbände. Diese<br />
Verbände, aber auch einzelne Gemeinden nehmen das Serviceangebot<br />
<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> in stark steigendem Maße in Anspruch. Die <strong>TMG</strong> hat daher<br />
die fachlichen Ressourcen für diese Aufgaben durch die Einstellung<br />
von zwei Absolventinnen <strong>der</strong> Studienrichtung Raumplanung <strong>und</strong> Raum-<br />
ordnung erweitert.<br />
Ambros Pree (links im Bild) <strong>und</strong> das Team <strong>der</strong> Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />
bieten in- <strong>und</strong> ausländischen Unternehmen ein umfassendes<br />
Service zu allen Fragen in diesem Bereich.<br />
Abteilungsleiter: Ambros Pree<br />
http://www.tmg.at
5.2.3 Marketing<br />
Die Aufgaben <strong>der</strong> Abteilung Marketing liegen vor allem in <strong>der</strong> Konzeption<br />
<strong>und</strong> Umsetzung von Marketingaktivitäten für den Wirtschaftsstandort<br />
Oberösterreich, allgemeinen PR-Aktivitäten für die För<strong>der</strong>ung von<br />
Industrie <strong>und</strong> Technologie sowie PR-Maßnahmen für die <strong>TMG</strong>. Im<br />
Bereich des aktiven Standortmarketing besteht eine Zusammenarbeit<br />
bzw. Arbeitsteilung mit <strong>der</strong> nationalen Ansiedlungsgesellschaft Austrian<br />
Business Agency (ABA). Diese bearbeitet die europäischen Län<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />
Märkte in Übersee. Die <strong>TMG</strong> konzentriert ihre direkten Standortmarke-<br />
ting-Aktivitäten vor allem auf den deutschen <strong>und</strong> hier wie<strong>der</strong> auf den<br />
süddeutschen Raum. Neben klassischen Mailingaktionen werden vor<br />
allem in Kooperation mit Banken, <strong>der</strong> ABA <strong>und</strong> <strong>der</strong> Außenhandels-<br />
organisation <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Österreich Standortpräsentationen<br />
durchgeführt. Eine wichtige Quelle für neue Investitionsprojekte aus-<br />
ländischer Unternehmen sind die Kontakte mit bereits in Oberösterreich<br />
tätigen Firmen.<br />
Neben <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>, die im Jahr 2002 inhaltlich <strong>und</strong> ge-<br />
stalterisch neu erarbeitet wurde, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Unternehmensdatenbank<br />
mit 500 führenden Unternehmen (www.tmg.at/fuehrende Unter-<br />
nehmen) bildet <strong>der</strong> dreimal jährlich erscheinende Business Focus das<br />
wichtigste Medium zur Information über den Wirtschaftsstandort<br />
Oberösterreich. Mit dem Business Focus erfolgt eine regelmäßige<br />
Ansprache <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />
Darüber hinaus wird eine Vielzahl von Publikationen (<strong>TMG</strong>-Imagefol<strong>der</strong>,<br />
Standortinformationen, etc.) erstellt <strong>und</strong> regelmäßig überarbeitet.<br />
Ebenfalls zu den Aufgaben <strong>der</strong> Abteilung gehört die Organisation <strong>und</strong><br />
Betreuung von Studienreisen oberösterreichischer Delegationen, die<br />
in <strong>der</strong> Regel vom Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrat geleitet werden,<br />
ins Ausland bzw. von Delegationen, die Oberösterreich besuchen <strong>und</strong><br />
über den Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiestandort Oberösterreich informiert<br />
werden.<br />
Als beson<strong>der</strong>s wichtig wird <strong>der</strong> Aufbau bzw. die Pflege von persönlichen<br />
Beziehungen zu Entscheidungsträgern aus Unternehmen, Politik,<br />
Medien, Universitäten <strong>und</strong> F&E-Einrichtungen erachtet. Zu diesem<br />
Zweck laden <strong>der</strong> Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrat <strong>und</strong> die <strong>TMG</strong><br />
solche Persönlichkeiten zu kulturellen <strong>und</strong> sportlichen Veranstaltungen<br />
nach Oberösterreich ein (Brucknerfest, Golfturnier).<br />
Für die För<strong>der</strong>ung des besseren Verständnisses von F&E <strong>und</strong> neuen<br />
Technologien wird von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> jährlich gemeinsam mit Partnern <strong>der</strong><br />
Landespreis für Innovation ausgeschrieben <strong>und</strong> vergeben. In den<br />
letzten 5 Jahren war <strong>der</strong> oö. Preisträger dreimal auch Gewinner des<br />
österreichischen Staatspreises für Innovation.<br />
Im Jahr 2003 wurden die von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> konzipierten <strong>und</strong> organisierten<br />
Technologietage <strong>OÖ</strong> zum zweiten Mal abgehalten <strong>und</strong> dabei ein Fokus<br />
auf die Bildungs- bzw. Berufswahl im technologischen Bereich gelegt.<br />
Mit gezielt beworbenen Unternehmens-, Bildungs- <strong>und</strong> Forschungs-<br />
präsentationen wurde in wesentlich effektiverer Weise als bei <strong>der</strong><br />
ScienceWeek Austria ein Beitrag zur Initiative „Public Un<strong>der</strong>standing<br />
of Science and Technology“ (PUST) geleistet.<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Die Abteilung Marketing bewirbt den Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-<br />
standort <strong>OÖ</strong> im In- <strong>und</strong> Ausland mit 21/2 Mitarbeitern. Ziel ist es, Auf-<br />
merksamkeit für Oberösterreich zu wecken <strong>und</strong> das Image des füh-<br />
renden Industrie-, Export- <strong>und</strong> Technologieb<strong>und</strong>eslandes weiter aus-<br />
zubauen. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk wird dabei auf die nachhaltige<br />
Kontaktpflege zu Investoren sowie zu den Systempartnern <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
(siehe Abschnitt 4.2 Leitbild) gelegt. Es werden außerdem Marketing-<br />
maßnahmen ergriffen, um das öffentliche Technologiebewusstsein zu<br />
stärken. Dies ist in einem hohen Ausmaß gelungen, wie die große Zahl<br />
offizieller Besuche, oft in Begleitung von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Oö. Landes-<br />
regierung, die aufmerksam angenommene Plakataktion zu den Techno-<br />
logietagen <strong>OÖ</strong> 2003 <strong>und</strong> die hohe Bekanntheit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im In- <strong>und</strong><br />
Ausland belegen.<br />
Die <strong>TMG</strong> hat zu diesem Zweck eine auf Seriosität <strong>und</strong> Qualität, Techno-<br />
logie <strong>und</strong> den Zukunftsstandort <strong>OÖ</strong> ausgerichtete Werbelinie entwickelt,<br />
die einheitlich umgesetzt wird.<br />
37
38<br />
➤ Circa 20 Präsentationen des Wirtschaftsstandortes<br />
Oberösterreich pro Jahr<br />
➤ Drei Ausgaben des Business Focus mit einer Auflage von<br />
7.500 in Deutsch <strong>und</strong> 2.500 in Englisch<br />
➤ Vier Studienreisen pro Jahr mit je ca. 20 Teilnehmern unter<br />
<strong>der</strong> Leitung des Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrates bzw.<br />
des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
➤ Brucknerfest-Einladungen mit 2 Konzerten <strong>und</strong> ca. 100 Gästen<br />
pro Abendessen/Konzert<br />
➤ Ca. 80 Teilnehmer aus dem In- <strong>und</strong> Ausland beim Investor-<br />
Golf Cup<br />
➤ Über 50 Einreichungen beim jährlichen Landespreis für<br />
Innovation<br />
➤ Beteiligung von ca. 110 Unternehmen, Forschungs- <strong>und</strong><br />
Bildungseinrichtungen sowie Technologiezentren bei den<br />
Technologietagen <strong>OÖ</strong><br />
Mag. Karin Schachinger (2. von links) bewirbt mit ihrer Marketingabteilung<br />
den Standort Oberösterreich <strong>und</strong> koordiniert auch die oö. Impulszentren.<br />
Abteilungsleiterin: Mag. Karin Schachinger<br />
http://www.tmg.at<br />
5.2.4 Impulszentren<br />
Zwischen 1986 <strong>und</strong> 1997 wurden in Oberösterreich sechs Impulszentren<br />
(Technologie-, Grün<strong>der</strong>-, Innovations- <strong>und</strong> Dienstleistungszentren)<br />
errichtet, wovon das in Lenzing aufgelassen <strong>und</strong> in den neuen Standort<br />
Attnang übersiedelt wurde. Das „Strategische Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />
leitete im Jahre 1998 einen dynamischen Ausbau des Netzwerkes ein.<br />
Ab diesem Zeitpunkt wurden weitere 13 Impulszentren gebaut <strong>und</strong><br />
damit <strong>der</strong> regionalpolitische Aspekt des „Strategischen Programms“<br />
unterstrichen. Weitere Zentren sind im Bau bzw. in Vorbereitung.<br />
Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Zielsetzung, das Netz von Impulszentren flächendeckend<br />
zu erweitern, soll bei Vorliegen <strong>der</strong> Voraussetzungen, wie qualifizierte<br />
Nachfrage sowie finanzielles <strong>und</strong> sonstiges Engagement <strong>der</strong> Standort-<br />
gemeinde <strong>und</strong> Region, in jedem <strong>der</strong> 15 politischen Bezirke <strong>und</strong> 3<br />
Städte mit eigenem Statut zumindest ein solches Zentrum errichtet<br />
werden. Die För<strong>der</strong>ung erfolgt je nach Lage (Ziel-2-Gebiet, Phasing-<br />
Out-Gebiet, kein EU-För<strong>der</strong>gebiet) aus Mitteln des Europäischen Fonds<br />
für Regionale Entwicklung (EFRE) o<strong>der</strong> aus dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds.<br />
Die Impulszentren erfüllen im unterschiedlichen Ausmaß folgende<br />
Aufgaben:<br />
• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gründung <strong>und</strong> Entwicklung innovativer <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />
technologieorientierter Unternehmen im Zentrum,<br />
• Unterstützung des Technologietransfers zu innovativen Unternehmen<br />
in <strong>der</strong> Region,<br />
• Mitwirkung an <strong>der</strong> regionalen Wirtschaftsentwicklung.<br />
Folgende Kennzahlen charakterisieren das Impulszentrenprogramm<br />
beim Ausbau von <strong>der</strong>zeit 18 auf 21 Einrichtungen:<br />
Investitionsvolumen (Millionen Euro)<br />
Vermietbare Fläche (m2)<br />
Anzahl <strong>der</strong> Unternehmen<br />
Beschäftigte<br />
Jungunternehmer<br />
Beschäftigte bei Jungunternehmen<br />
Derzeit (18)<br />
125,70<br />
76.712<br />
575<br />
3.133<br />
110<br />
282<br />
Plan (21)<br />
141,74<br />
87.660<br />
656<br />
3.448<br />
110<br />
282
Management <strong>der</strong> Impulszentren<br />
Die Zentren werden bei <strong>der</strong> Erfüllung ihrer technologiepolitischen <strong>und</strong><br />
regionalwirtschaftlichen Aufgabe unterstützt <strong>und</strong> koordiniert. Dies er-<br />
folgt u.a. durch folgende Maßnahmen:<br />
• Erstellung von Fol<strong>der</strong>n <strong>und</strong> einheitlichen Informationsblättern<br />
über die Impulszentren,<br />
• Schaltung von Inseraten (Berichte über einzelne Zentren o<strong>der</strong><br />
das Netzwerk, etc.),<br />
• Koordination von Anfragen an mehr als ein Zentrum,<br />
• Unterstützung bei Veranstaltungen (Themenwahl, Referenten-<br />
selektion, Bewerbung, etc.),<br />
• Unterstützung bei Projektanträgen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Abwicklung,<br />
• Einführung eines einheitlichen Berichtswesens sowie Konten-<br />
rahmens.<br />
Einen wichtigen Meilenstein bildete die Einführung eines prozessorien-<br />
tierten Qualitätsmanagement-Systems auf Basis ISO 9001 mit einem<br />
Qualitätssicherungs-Handbuch für alle oberösterreichischen Impuls-<br />
zentren. Mit diesem für ganz Österreich beispielgebenden Vorhaben<br />
wurde ein Leitfaden für die Optimierung <strong>und</strong> Vereinheitlichung <strong>der</strong> Ver-<br />
fahrensabläufe in den Zentren (u.a. Vermietung, Dienstleistungen,<br />
Veranstaltungen, …) erstellt, <strong>der</strong> nun auch außerhalb Oberösterreichs<br />
gut angenommen wird.<br />
Ziel ist es, eine möglichst hohe Qualität <strong>der</strong> Zentrumsleistungen zu<br />
bieten <strong>und</strong> die Kosten des Managements möglichst niedrig zu halten.<br />
Zu diesem Zweck wurden u.a. folgende Maßnahmen gesetzt:<br />
a) Übernahme <strong>der</strong> Aufgaben durch bestehende Einrichtungen<br />
(z.B. durch die REVA GmbH für das TZ Attnang, die FAZAT GmbH<br />
für das TIC Steyr, die VKB für das TIZ St. Florian),<br />
b) Schaffung von „Managementverbünden“ für zwei o<strong>der</strong> mehrere<br />
Impulszentren (z.B. Braunau – Ried – Schärding; Freistadt – Perg;<br />
Gm<strong>und</strong>en – Inneres Salzkammergut; Steyr – Kirchdorf),<br />
c) Einrichtung von Kooperationen (z.B. Gm<strong>und</strong>en – Attnang).<br />
Neben <strong>der</strong> Errichtung eines flächendeckenden Netzwerks regionaler<br />
Impulszentren als Technologietransferknoten in den Bezirken steht aus<br />
Kosten- <strong>und</strong> Effizienzgründen <strong>der</strong> Ausbau bestehen<strong>der</strong> Knoten im<br />
Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Voraussetzungen für weitere Ausbauschritte sind die Aus-<br />
lastung <strong>der</strong> bestehenden Zentren, eine entsprechende qualifizierte<br />
Nachfrage <strong>und</strong> die regionale Unterstützung.<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Die Impulszentren stellen professionelle Infrastruktur <strong>und</strong> Dienst-<br />
leistungen sowie ein umfassendes Informations- <strong>und</strong> Kontaktnetzwerk<br />
zur Verfügung, initiieren die Verbesserung <strong>der</strong> F&E- <strong>und</strong> Ausbildungs-<br />
aktivitäten <strong>und</strong> steigern dadurch die Standortattraktivität für innovative<br />
Unternehmensgründungen <strong>und</strong> Unternehmensentwicklungen innerhalb<br />
<strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong> Zentren. Sie tragen damit in ihrer Region wesentlich<br />
zur Stimulierung <strong>der</strong> gesamten Wirtschaftsentwicklung – <strong>und</strong> somit<br />
auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen – bei.<br />
Am besten kommt dies dort zum Ausdruck, wo Technologiezentrums-<br />
Manager in die Beratung <strong>und</strong> Entscheidungsvorbereitung <strong>der</strong> regionalen<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiepolitik einbezogen werden <strong>und</strong> die Impuls-<br />
zentren zu einer wichtigen Technologie- <strong>und</strong> Innovationsdrehscheibe<br />
in <strong>der</strong> Region geworden sind.<br />
Einige Zentren wurden bzw. werden weiter ausgebaut bzw. haben das<br />
<strong>Potenzial</strong> für zukünftige Erweiterungen. Es wurde aber immer darauf<br />
geachtet, dass sich die Impulszentren nicht auf die Vermietung <strong>der</strong><br />
Zentrumsräumlichkeiten beschränken, son<strong>der</strong>n primär Impulsgeber<br />
für die Regionalentwicklung sind. So finanzieren sich die Zentren immer<br />
mehr über innovations- <strong>und</strong> kooperationsför<strong>der</strong>nde Projekte. Bei <strong>der</strong><br />
Auswahl <strong>der</strong> Zentrumsmanager <strong>und</strong> <strong>der</strong> personellen Ausstattung <strong>der</strong><br />
Zentren wird ein entsprechendes Qualifikationsniveau vorausgesetzt.<br />
Durch gemeinsame Abstimmungsmaßnahmen wird das Rollenver-<br />
ständnis weiter gestärkt, um die Übernahme zusätzlicher Aufgaben<br />
<strong>der</strong> regionalen Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologieför<strong>der</strong>ung zu stimulieren.<br />
Kenndaten<br />
Derzeit sind 18 Zentren in Betrieb, 3 im Bau <strong>und</strong> weitere in Prüfung<br />
o<strong>der</strong> Vorbereitung.<br />
39
40<br />
IMPULSZENTREN IN <strong>OÖ</strong><br />
TZ-Verband Innviertel<br />
• Techno-Z Braunau: erste <strong>und</strong> zweite Ausbaustufe in Betrieb<br />
• Techno-Z Ried: in Betrieb, nächste Ausbaustufe im Bau<br />
• TGZ Schärding: in Betrieb<br />
TZ Salzkammergut<br />
• TZ Gm<strong>und</strong>en: in Betrieb, nächste Ausbaustufe in Planung<br />
• TZ Bezirk Vöcklabruck (Attnang): in Betrieb<br />
• TZ Inneres Salzkammergut (Bad Ischl): im Bau<br />
• IZ Mondsee: in Prüfung<br />
TZ Mühlviertel<br />
• TZ Freistadt: in Betrieb<br />
• TDZ Donau-Böhmerwald (Neufelden/Haslach): in Betrieb<br />
• TZ Perg: in Betrieb<br />
• IZ Urfahr-Umgebung (Bad Leonfelden): Entscheidung noch nicht<br />
getroffen<br />
BRAUNAU<br />
� Bestehend 18<br />
� im Bau 3<br />
� geplant/in Prüfung 5<br />
Oktober 2003<br />
Region Steyr/Kirchdorf<br />
• FAZAT Steyr: in Betrieb<br />
BAD LEONFELDEN<br />
ROHRBACH<br />
� Neufelden<br />
� Haslach<br />
WELS<br />
� GTZ<br />
� BIZ<br />
WELS LAND<br />
SCHÄRDING<br />
RIED<br />
MONDSEELAND<br />
GMUNDEN<br />
ATTNANG<br />
BAD ISCHL<br />
GRIESKIRCHEN<br />
EFERDING<br />
KIRCHDORF<br />
• TIC Steyr: in Betrieb<br />
• TIZ Kirchdorf: in Betrieb<br />
• TDZ Ennstal (Reichraming): im Bau<br />
Zentralraum Linz/Wels/Hagenberg<br />
• TZ Linz: privatisiert<br />
• TECHCENTER Linz-Winterhafen: in Betrieb<br />
• GTZ Wels: in Betrieb<br />
• BIZ Wels: in Betrieb<br />
• TIZ St. Florian: in Betrieb, Baustufe II: im Bau, Baustufe III:<br />
vor Baubeginn<br />
LINZ<br />
• Logistikzentrum Enns-Hafen: in Betrieb<br />
• Softwarepark Hagenberg: in Betrieb, weitere Projekte in Vorbereitung<br />
• TIZ Landl-Grieskirchen: im Bau<br />
• IZ Eferding: in Prüfung<br />
� Technologiezentrum Wienerstraße<br />
� TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />
� Science Park Uni Linz<br />
ENNS<br />
STEYR<br />
REICHRAMING<br />
FREISTADT<br />
PERG<br />
HAGENBERG<br />
ST. FLORIAN<br />
� FAZAT Steyr<br />
� TIC Steyr<br />
• IZ Wels Land / Stadt: in Vorbereitung
➤ 18 Impulszentren (Technologie-, Grün<strong>der</strong>-, Innovations-<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungszentren) im Betrieb, 3 im Bau <strong>und</strong><br />
weitere in Prüfung o<strong>der</strong> Vorbereitung<br />
➤ Beim Ausbau auf 21 Einrichtungen werden auf 87.660 m2<br />
vermietbarer Fläche 656 Unternehmen mit 3.448 Beschäftigten<br />
tätig sein, davon 110 Jungunternehmen mit 282 Beschäftigten.<br />
➤ Die oö. Impulszentren sind primär Impulsgeber für die<br />
Regionalentwicklung <strong>und</strong> den Technologietransfer, ihr Fokus<br />
Impulszentren in <strong>OÖ</strong><br />
Zentren in Betrieb (18)<br />
Impulszentrum<br />
Technologiezentrum Linz, Wienerstraße<br />
Softwarepark Hagenberg 2)<br />
FAZAT Steyr<br />
Techno-Z Braunau 3)<br />
GTZ Wels<br />
TZ Freistadt<br />
TIZ St. Florian (Baustufe I <strong>und</strong> II) 4)<br />
TZ Gm<strong>und</strong>en<br />
Techno-Z Ried<br />
TGZ Schärding<br />
TZ Attnang<br />
Logistikzentrum Enns-Hafen<br />
TIC Steyr<br />
TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />
TIZ Kirchdorf<br />
TDZ Donau-Böhmerwald (Neufelden/Haslach)<br />
TZ Perg<br />
BIZ Wels<br />
Summe<br />
2) Bauteil Nord bezugsfertig im Jahr 2002<br />
3) Bauteil II bezugsfertig im Jahr 1997<br />
4) Bauteil II bezugsfertig ab Juni 2003<br />
Start<br />
1986<br />
1989<br />
1989<br />
1994<br />
1996<br />
1999<br />
1999<br />
2000<br />
2000<br />
2000<br />
2000<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2002<br />
2002<br />
2003<br />
2003<br />
Vermietbare<br />
Fläche (m2)<br />
8.500,00<br />
8.118,00<br />
4.500,00<br />
3.023,10<br />
5.800,00<br />
1.762,03<br />
3.300,00<br />
1.500,00<br />
1.788,00<br />
1.450,00<br />
1.500,00<br />
1.110,00<br />
3.000,00<br />
12.800,00<br />
2.672,00<br />
1.891,00<br />
2.300,00<br />
12.000,00<br />
77.014,13<br />
Invest.<br />
(Mio. €)<br />
11,70<br />
22,00<br />
10,00<br />
3,77<br />
5,50<br />
2,23<br />
4,98<br />
2,10<br />
2,20<br />
2,28<br />
2,24<br />
1,03<br />
6,10<br />
26,53<br />
3,52<br />
3,04<br />
5,48<br />
11,00<br />
125,7<br />
Unternehmen<br />
per<br />
30.6.03<br />
45<br />
33<br />
5<br />
28<br />
53<br />
14<br />
19<br />
25<br />
23<br />
16<br />
21<br />
11<br />
17<br />
52<br />
17<br />
15<br />
17<br />
31<br />
442<br />
liegt in <strong>der</strong> Vermittlung <strong>und</strong> Begleitung von Innovations-<br />
projekten <strong>und</strong> kooperationsför<strong>der</strong>nden Maßnahmen.<br />
➤ Die Qualität des Leistungsangebotes wird durch<br />
Benchmarking- <strong>und</strong> Koordinationsfunktionen sowie einen<br />
institutionalisierten Erfahrungsaustausch gesichert.<br />
Abteilungsleiterin: Mag. Karin Schachinger<br />
http://www.tmg.at/impulszentren<br />
Unternehmen<br />
bei Vollauslastung<br />
55<br />
40<br />
5<br />
31<br />
65<br />
15<br />
21<br />
28<br />
25<br />
18<br />
23<br />
11<br />
35<br />
56<br />
30<br />
27<br />
30<br />
60<br />
575<br />
Beschäftigte<br />
per 30.6.03<br />
450<br />
341<br />
112<br />
110<br />
270<br />
58<br />
90<br />
63<br />
70<br />
50<br />
50<br />
29<br />
92<br />
370<br />
72<br />
49<br />
73<br />
180<br />
2.529<br />
Beschäftigte<br />
bei Vollauslastung<br />
450<br />
400<br />
112<br />
160<br />
300<br />
60<br />
95<br />
67<br />
90<br />
60<br />
65<br />
29<br />
150<br />
430<br />
120<br />
85<br />
110<br />
350<br />
3.133<br />
Anzahl <strong>der</strong><br />
Jungunternehmer<br />
per 30.6.03<br />
k.A.<br />
4<br />
0<br />
2<br />
14<br />
3<br />
4<br />
7<br />
7<br />
8<br />
4<br />
0<br />
6<br />
23<br />
8<br />
7<br />
11<br />
2<br />
110<br />
Anzahl <strong>der</strong><br />
Beschäftigten<br />
in Jungunternehmen<br />
per 30.6.03<br />
k.A.<br />
8<br />
0<br />
2<br />
45<br />
8<br />
9<br />
11<br />
13<br />
16<br />
7<br />
0<br />
18<br />
72<br />
33<br />
16<br />
18<br />
6<br />
282<br />
41
Zentren im Bau (3) bzw. in Erweiterung (2)<br />
TZ Bad Ischl<br />
TIZ Landl-Grieskirchen<br />
TDZ Ennstal<br />
TIZ St. Florian (Baustufe III)<br />
Techno-Z Ried<br />
Summe<br />
42<br />
Impulszentrum<br />
Geplante Erweiterung (1)<br />
Impulszentrum<br />
TZ Gm<strong>und</strong>en<br />
Projekte in Prüfung (4)<br />
Impulszentrum<br />
Bad Leonfelden<br />
Eferding<br />
Mondsee<br />
Wels Land/Stadt<br />
Summe<br />
Gesamtzusammenstellung<br />
Impulszentrum<br />
Zentren in Betrieb (18)<br />
Zentren in Bau (3), in Erweiterung (2)<br />
Geplante Erweiterung (1)<br />
Gesamtsumme<br />
Vermietbare<br />
Fläche (m2)<br />
1.500,00<br />
3.728,00<br />
1.000,00<br />
2.300,00<br />
920,00<br />
9.448,00<br />
Vermietbare<br />
Fläche (m2)<br />
1.500,00<br />
Vermietbare<br />
Fläche (m2)<br />
1.500,00<br />
1.500,00<br />
1.500,00<br />
3.500,00<br />
8.000,00<br />
Vermietbare<br />
Fläche (m2)<br />
77.014,13<br />
9.448,00<br />
1.500,00<br />
87.962,13<br />
Invest.<br />
(Mio. €)<br />
125,7<br />
13,44<br />
2,60<br />
141,74<br />
Invest.<br />
(Mio. €)<br />
2,50<br />
5,00<br />
1,10<br />
3,44<br />
1,40<br />
13,44<br />
Invest.<br />
(Mio. €)<br />
Unternehmen per<br />
30.6.03<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Unternehmen per<br />
30.6.03<br />
Unternehmen<br />
bei Vollauslastung<br />
20<br />
20<br />
10<br />
10<br />
1<br />
61<br />
Unternehmen<br />
bei Vollauslastung<br />
Beschäftigte<br />
per 30.6.03<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Beschäftigte<br />
per 30.6.03<br />
Beschäftigte bei<br />
Vollauslastung<br />
60<br />
65<br />
40<br />
40<br />
50<br />
255<br />
Beschäftigte bei<br />
Vollauslastung<br />
2,60 0 20 0 60<br />
Invest.<br />
(Mio. €)<br />
2,20<br />
2,20<br />
2,30<br />
6,50<br />
13,20<br />
Unternehmen<br />
per<br />
30.6.03<br />
442<br />
0<br />
0<br />
442<br />
Unternehmen per<br />
30.6.03<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Unternehmen<br />
bei Vollauslastung<br />
575<br />
61<br />
20<br />
656<br />
Unternehmen<br />
bei Vollauslastung<br />
20<br />
20<br />
20<br />
35<br />
95<br />
Beschäftigte<br />
per 30.6.03<br />
2.529<br />
0<br />
0<br />
2.529<br />
Beschäftigte<br />
bei Vollauslastung<br />
3.133<br />
255<br />
60<br />
3.448<br />
Beschäftigte<br />
per 30.6.03<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Anzahl <strong>der</strong><br />
Jungunternehmer<br />
per 30.6.03<br />
110<br />
0<br />
0<br />
110<br />
Beschäftigte bei<br />
Vollauslastung<br />
65<br />
65<br />
60<br />
170<br />
360<br />
Anzahl <strong>der</strong><br />
Beschäftigten<br />
in Jungunternehmen<br />
per 30.6.03<br />
282<br />
0<br />
0<br />
282
5.3 Bereich Cluster-Management<br />
5.3.1 Clusterland Oberösterreich<br />
Das „Strategische Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ legte die Basis für eine an<br />
den wirtschaftlichen <strong>und</strong> technologischen Stärkefel<strong>der</strong>n orientierte<br />
Innovationspolitik – seit 1998 wurden vom Land <strong>OÖ</strong> acht Cluster-<br />
Initiativen eingerichtet. Diese Netzwerke, an denen zum Berichtszeitpunkt<br />
über 1.400 Unternehmen, Forschungs- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />
beteiligt sind, stellen leistungsfähige Informations- <strong>und</strong> Kooperations-<br />
plattformen dar <strong>und</strong> stärken die Innovationskraft <strong>und</strong> die nationale wie<br />
internationale Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> einzelnen Unternehmen nach-<br />
haltig. Die Cluster-Initiativen wirken als regional, national <strong>und</strong> inter-<br />
national vernetzte Wissensportale, indem sie die in <strong>der</strong> Region in Firmen<br />
<strong>und</strong> F&E-Einrichtungen vorhandenen Kompetenzen sichtbar machen,<br />
den Know-how-Transfer aktivieren <strong>und</strong> beschleunigen <strong>und</strong> durch ge-<br />
meinsame Maßnahmen <strong>und</strong> Projekte verstärken. Weiters sind sie als<br />
spezifische Innovationsdienstleister für die einzelnen Sektoren tätig,<br />
um die Erschließung von neuen Märkten <strong>und</strong> Technologien sowie die<br />
Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung <strong>der</strong> betrieblichen Leistungs-<br />
fähigkeit unmittelbar zu unterstützen. Die Cluster stellen daher Standort-<br />
<strong>und</strong> Technologiepolitik-Portale dar, die die diversen an<strong>der</strong>en Insti-<br />
tutionen, Programme <strong>und</strong> Maßnahmen über Kooperationen in ein ko-<br />
härentes Innovationssystem einbinden; in diesem Sinne fungieren sie<br />
als Innovationsportale.<br />
Die acht Cluster-Initiativen in <strong>der</strong> Reihenfolge ihrer Entstehung im<br />
Überblick:<br />
• Automobil-Cluster (AC): Fahrzeughersteller <strong>und</strong> automotive<br />
Zulieferbetriebe sowie die relevanten Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer<br />
<strong>und</strong> Dienstleister, Start: Juli 1998<br />
• Cluster Drive Technology (CDT): Hersteller, Zulieferer <strong>und</strong> spezifische<br />
Dienst-leistungsunternehmen im Bereich des Motoren- <strong>und</strong><br />
Antriebsstrangs, Start: März 1999<br />
• Kunststoff-Cluster (KC): Hersteller <strong>und</strong> Verarbeiter von Kunststoffen,<br />
Maschinen-, Formen- <strong>und</strong> Werkzeugbauer <strong>und</strong> Dienstleistungs-<br />
unternehmen, Start: April 1999<br />
• Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-Cluster (MHC): Hersteller von Möbeln <strong>und</strong><br />
Holzbauten sowie <strong>der</strong>en Zulieferer <strong>und</strong> spezifische Dienstleister,<br />
Start: Jänner 2000<br />
• Ökoenergie-Cluster (OEC): Unternehmen im Bereich <strong>der</strong><br />
erneuerbaren Energien <strong>und</strong> Energieeffizienztechnologien,<br />
Start: Jänner 2000<br />
• Lebensmittel-Cluster (LC): Lebensmittel erzeugende Betriebe,<br />
<strong>der</strong>en direkte <strong>und</strong> indirekte Zulieferer, F&E- <strong>und</strong> Qualifizierungs-<br />
einrichtungen, Start: August 2000<br />
• Ges<strong>und</strong>heits-Cluster (GC): Unternehmen im Bereich <strong>der</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitstechnologie, im Beson<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> Medizin- <strong>und</strong><br />
Rehatechnik, Start: März 2002<br />
• Mechatronik-Cluster (MC): Unternehmen im Bereich Maschinen-<br />
<strong>und</strong> Anlagenbau, Geräte- <strong>und</strong> Apparatebau, spezifische Technologie-<br />
Lieferanten <strong>und</strong> Dienstleister, Start: Jänner 2003<br />
Die <strong>TMG</strong> koordiniert sechs dieser acht Cluster-Initiativen, nämlich den<br />
AC, CDT, KC, MHC, GC <strong>und</strong> MC; die entsprechenden Cluster-Abteilungen<br />
mit insgesamt 39 Mitarbeitern sind im Bereich Cluster-Management<br />
organisiert. Der O.Ö. Energiesparverband ist Träger des OEC, die<br />
Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> betreut den LC.<br />
Die branchenspezifischen Service- <strong>und</strong> Managementleistungen <strong>der</strong><br />
Cluster-Initiativen orientieren sich an folgenden fünf Handlungsfel<strong>der</strong>n:<br />
1) Information <strong>und</strong> Kommunikation<br />
• Datenbanken mit detaillierten Unternehmensdaten <strong>und</strong><br />
Leistungsprofilen aller Partner<br />
• Laufende Firmenbesuche mit strukturierten Interviews<br />
• Leistungsverzeichnisse mit detaillierten Unternehmens- <strong>und</strong><br />
Leistungsdaten <strong>der</strong> Netzwerkpartner<br />
• Cluster-Homepages (www.automobil-cluster.at, www.cdt.at,<br />
www.kunststoff-cluster.at, www.m-h-c.at,<br />
www.oekoenergie-cluster.at, www.lebensmittel-cluster.at,<br />
www.ges<strong>und</strong>heits-cluster.at, www.mechatronik-cluster.at,<br />
www.clusterland.at)<br />
• Monatliche Info-Mails mit Branchen- <strong>und</strong> Netzwerkneuigkeiten<br />
• Quartalszeitschriften<br />
2) Qualifizierungen<br />
• Regelmäßige Fachveranstaltungen <strong>und</strong> Workshops als wichtige<br />
Kontakt- <strong>und</strong> Know-how-Börsen für die Unternehmen<br />
43
• Lernplattformen <strong>und</strong> Stammtische<br />
• Betriebs-, Baustellen- <strong>und</strong> Objektbesichtigungen<br />
• Analyse <strong>der</strong> branchenspezifischen Bildungsbedarfe<br />
• Zusammenarbeit mit den sektorrelevanten Forschungs- <strong>und</strong><br />
44<br />
Bildungseinrichtungen einschließlich <strong>der</strong> Unterstützung bei <strong>der</strong><br />
Entwicklung neuer Lehrinhalte<br />
3) Kooperationen<br />
• Initiierung <strong>und</strong> Begleitung (Mo<strong>der</strong>ation, Projekt- <strong>und</strong> Konflikt-<br />
management) von Kooperationsprojekten zwischen Unternehmen<br />
<strong>und</strong> mit F&E- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />
• Kooperationsbörsen <strong>und</strong> Vermittlung von Anfragen <strong>und</strong> Angeboten<br />
(freie Kapazitäten, gemeinsamer Einkauf, etc.)<br />
• Einsatz des För<strong>der</strong>instrumentariums des Landes <strong>OÖ</strong> für innovative<br />
Kooperationsprojekte sowie Beteiligung an nationalen <strong>und</strong><br />
europäischen För<strong>der</strong>ungsprogrammen<br />
4) Marketing <strong>und</strong> PR<br />
• Regionale, nationale wie internationale Imagebildung für die<br />
Unternehmen des Sektors <strong>und</strong> das Netzwerk<br />
• Maßnahmen zur Stärkung des Branchenimages<br />
• Messepräsentationen im In- <strong>und</strong> Ausland<br />
• Werbeaktivitäten zur Standortpositionierung<br />
5) Internationalisierung<br />
• Vorstellung relevanter ausländischer Märkte <strong>und</strong> ihrer Spezifika<br />
in <strong>der</strong> Bearbeitung<br />
• Organisation von Studienreisen<br />
• Technologiepräsentationen bei wichtigen Hauptk<strong>und</strong>en<br />
(„Türöffnerfunktion“ <strong>der</strong> Cluster-Initiativen)<br />
• Vertriebsunterstützung bei Exportaktivitäten<br />
• Vernetzung mit europäischen <strong>und</strong> außereuropäischen Regionen als<br />
Marktvorbereitung für die Cluster-Partner bzw. zur Identifikation<br />
von Technologieknoten mit forscherischer Exzellenz<br />
• Teilnahme an EU-Projekten mit an<strong>der</strong>en Regionen<br />
Die Cluster-Aktivitäten werden jeweils von einem Cluster-Manager<br />
<strong>und</strong> seinem Team geplant <strong>und</strong> umgesetzt. Der laufende Erfahrungs-<br />
<strong>und</strong> Wissensaustausch sowie die gemeinsamen Maßnahmen aller acht<br />
oö. Cluster-Initiativen finden im Rahmen <strong>der</strong> Kooperationsplattform<br />
„Clusterland <strong>OÖ</strong>“ statt, die von <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Bereichsleitung Cluster-<br />
Management eingerichteten Stabsstelle koordiniert wird. Die enge<br />
Abstimmung <strong>der</strong> Cluster-Aktivitäten mit dem Land <strong>OÖ</strong> sichert eine<br />
hohe Umsetzungsgeschwindigkeit <strong>und</strong> eine breite Sichtbarkeit <strong>und</strong><br />
Akzeptanz.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> arbeiten die Cluster-Teams eng mit den Abteilungen<br />
Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung <strong>und</strong> Marketing<br />
zusammen, um ansiedlungs- <strong>und</strong> erweiterungswillige Unternehmen<br />
optimal zu unterstützen. Auch mit <strong>der</strong> Upper Austrian Research (UAR)<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> CATT Innovation Management GmbH erfolgt ein laufen<strong>der</strong><br />
Austausch bzw. in zunehmendem Maße die Zusammenarbeit in kon-<br />
kreten F&E- <strong>und</strong> Technologietransfer-Projekten. Auch mit vielen weiteren<br />
Akteuren des Technologienetzwerks <strong>OÖ</strong>, vor allem mit den Kom-<br />
petenzzentren, den Impulszentren, den Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschul-<br />
Studiengängen <strong>und</strong> den Sozialpartnern werden gemeinsame Maß-<br />
nahmen wie z.B. Workshops <strong>und</strong> Veranstaltungen durchgeführt, um<br />
das Know-how dieser Netzwerkpartner – zielgerichtet auf die Bedürf-<br />
nisse des jeweiligen Wirtschaftssektors – sichtbar <strong>und</strong> verfügbar zu<br />
machen.<br />
Die Finanzierung <strong>der</strong> Cluster-Initiativen erfolgt <strong>der</strong>zeit zum Großteil<br />
durch das Land <strong>OÖ</strong> aus dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds, allerdings erhöhen<br />
die Cluster schrittweise ihren Selbstfinanzierungsanteil vor allem durch<br />
Leistungsbeiträge <strong>der</strong> Partnerunternehmen. Diese beinhalten eine<br />
Promotion Fee in <strong>der</strong> Höhe von 250 Euro für Kleinstunternehmen,<br />
500 Euro für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen (KMU) <strong>und</strong> 1.000 Euro<br />
für große Unternehmen, sowie Teilnahmegebühren bei Veranstaltungen,<br />
Sponsor- <strong>und</strong> Werbeeinnahmen <strong>und</strong> sonstige Leistungsverrechnungen.<br />
Mittelfristig streben die Cluster-Initiativen einen Selbstfinanzierungsgrad<br />
von 45 Prozent an, <strong>der</strong> auch dem durch Leistungsanalysen erhobenen<br />
Anteil an Aufgaben mit direkt den Unternehmen zurechenbarem, be-<br />
triebswirtschaftlichem Nutzen entspricht. Die übrigen 55 Prozent be-<br />
treffen Aufgaben zur Erzielung volkswirtschaftlicher Effekte (Anbahnung<br />
<strong>und</strong> Begleitung von Kooperationsprojekten, Know-how-Transfer zwischen<br />
Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Wirtschaft, Vernetzungstätigkeiten, Maß-<br />
nahmen zur Hebung des Branchenimages, Standortmarketing usw.),
wofür eine Finanzierung aus öffentlichen Mitteln gebührt. Eine weitere<br />
Anhebung des Selbstfinanzierungsgrades durch Erhöhung des Leis-<br />
tungsanteils mit betriebswirtschaftlichen Nutzeffekten sowie Beteiligung<br />
an geför<strong>der</strong>ten Projekten im Rahmen nationaler <strong>und</strong> europäischer Pro-<br />
gramme erscheint längerfristig möglich.<br />
Die nachstehende Grafik zeigt den bisherigen <strong>und</strong> geplanten Verlauf<br />
<strong>der</strong> Selbstfinanzierungsgrade:<br />
50 %<br />
45 %<br />
40 %<br />
35 %<br />
30 %<br />
25 %<br />
20 %<br />
15 %<br />
10 %<br />
5 %<br />
Selbstfinanzierungsgrade <strong>der</strong> Cluster-Initiativen<br />
(in %) 1998 bis 2009<br />
0 %<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
AC KC MHC GC MC<br />
Wichtige Know-how-Partner bei <strong>der</strong> strategischen Steuerung sind die<br />
Cluster-Beiräte. Der Beirat repräsentiert in seiner Zusammensetzung<br />
den jeweiligen Cluster-Sektor: Großunternehmen, kleine <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen sowie Dienstleistungs- <strong>und</strong> Forschungspartner beschicken<br />
ein Expertenboard für die zielgenaue Ausrichtung <strong>der</strong> Maßnahmen im<br />
Cluster. Die Beiräte werden auf Vorschlag <strong>der</strong> Trägerorganisationen<br />
vom Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrat bestellt. Derzeit begleiten<br />
r<strong>und</strong> 70 Entscheidungsträger aus Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft die<br />
Aktivitäten <strong>der</strong> Branchennetzwerke.<br />
Die Kennzahlen des Clusterlandes<br />
Stand 01.11.2003<br />
Cluster-Kennzahlen<br />
Anzahl Partnerunternehmen<br />
Mitarbeiter (kum.)<br />
Umsatz (kum./Mrd. €)<br />
AC<br />
AUTOMOBIL<br />
CLUSTER<br />
300<br />
81.123<br />
16,20<br />
Die oö. Cluster-Initiativen stehen in laufendem Kontakt mit allen<br />
relevanten österreichischen Netzwerken; insbeson<strong>der</strong>e im Automobil-<br />
<strong>und</strong> im Holzbereich erfolgt eine regelmäßige Abstimmung <strong>der</strong> Aktivitäten<br />
bzw. werden auch kooperative Maßnahmen durchgeführt. Die oö.<br />
Cluster-Initiativen vernetzen sich zunehmend mit vergleichbaren<br />
Organisationen in an<strong>der</strong>en Regionen innerhalb <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong><br />
EU, dies im beson<strong>der</strong>en Maße durch die Teilnahme an Projekten <strong>der</strong><br />
Europäischen Kommission. Dieses Engagement kommt den mitwir-<br />
kenden Unternehmen insofern zugute, als sie dadurch Unterstützung<br />
in ihrer betrieblichen Leistungsfähigkeit, in <strong>der</strong> Erschließung von<br />
wichtigen Exportmärkten <strong>und</strong> im Zugang zu internationalen Forschungs-<br />
ergebnissen erhalten.<br />
Im Jahr 2001 führte die Technopolis Austria im Auftrag <strong>der</strong> Oö. Landes-<br />
regierung eine Interim-Evaluierung <strong>der</strong> Cluster-Initiativen in Oberöster-<br />
reich durch. Die ausgesprochen positiven Ergebnisse bestätigten die<br />
zielgerichteten <strong>und</strong> wirksamen Aktivitäten <strong>der</strong> oö. Cluster-Initiativen<br />
zum Nutzen <strong>der</strong> Unternehmen in <strong>der</strong> Region. Die Ergebnisse werden<br />
im Abschlussbericht zum „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />
dargestellt.<br />
Heute ist Oberösterreich europaweit führend in Bezug auf die wirt-<br />
schaftliche Vernetzung, keine an<strong>der</strong>e Region verfügt über ein <strong>der</strong>art<br />
gut etabliertes Kooperationsklima. Dadurch hat <strong>der</strong> Standort nicht nur<br />
einen erheblichen Imagegewinn erfahren, das B<strong>und</strong>esland gilt längst<br />
als Vorbild <strong>und</strong> Vorzeigemodell für innovative <strong>und</strong> erfolgreiche<br />
Cluster-Politik.<br />
Die Kennzahlen des Clusterlandes<br />
Mit über 1.400 Cluster-Partnern (Doppelzuordnungen nicht bereinigt)<br />
vereinigen die Cluster einen respektablen Anteil <strong>der</strong> Wirtschaftskraft<br />
des B<strong>und</strong>eslandes.<br />
MÖBEL & HOLZBAU<br />
HC<br />
GC<br />
CLUSTER<br />
GESUNDHEITS<br />
KC<br />
CLUSTER<br />
KUNSTSTOFF<br />
LC<br />
CLUSTER<br />
LEBENSMITTEL<br />
CLUSTER<br />
CDT<br />
DRIVE TECHNOLOGY CLUSTER<br />
CLUSTERC<br />
MECHATRONIK<br />
80<br />
26.862<br />
9,40<br />
284<br />
36.182<br />
7,15<br />
195<br />
18.199<br />
2,35<br />
131<br />
2.100<br />
0,22<br />
142<br />
9.682<br />
1,52<br />
197<br />
28.775<br />
4,32<br />
124<br />
17.348<br />
3,20<br />
∑<br />
1.453<br />
220.271<br />
44,36<br />
45
Cluster-Partner nach Unternehmensgröße <strong>und</strong> Herkunft<br />
88 Prozent <strong>der</strong> 1.453 Partnerunternehmen sind Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe<br />
<strong>und</strong> etwa 28 % <strong>der</strong> Cluster-Partner kommen aus an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />
Unternehmen (UN)<br />
Kleine UN (< 50 MA)<br />
Mittlere UN (50-250 MA)<br />
Große UN (> 250 MA)<br />
Anteil KMU in %<br />
Anzahl oö UN<br />
Anteil oö UN in %<br />
46<br />
Cluster-Partner nach Unternehmensgröße <strong>und</strong> Herkunft<br />
Stand 01.11.2003<br />
Qualifizierung / Veranstaltungen<br />
AC<br />
AUTOMOBIL<br />
CLUSTER<br />
300<br />
133<br />
109<br />
58<br />
81<br />
183<br />
61<br />
Die große Teilnehmerzahl belegt die Aktualität <strong>und</strong> Qualität des in <strong>der</strong><br />
Regel kostenpflichtigen Qualifizierungsangebotes.<br />
Qualifizierung / Veranstaltungen<br />
Stand 01.11.2003<br />
Qualifizierung gesamt<br />
Veranstaltungen<br />
Teilnehmer<br />
Kooperationsprojekte <strong>der</strong> Cluster-Initiativen<br />
Kooperationsprojekte <strong>der</strong> Cluster-Initiativen<br />
Stand 01.11.2003<br />
Kooperationsprojekte<br />
Beteiligte Partner<br />
Abgeschlossene Projekte<br />
Beteiligte Partner<br />
Projektvolumen (Mio ¤)<br />
För<strong>der</strong>volumen (Mio ¤)<br />
Laufende Projekte<br />
Beteiligte Partner<br />
Projektvolumen (Mio ¤)<br />
För<strong>der</strong>volumen (Mio ¤)<br />
In Vorbereitung<br />
Beteiligte Partner<br />
AC<br />
AUTOMOBIL<br />
CLUSTER<br />
98<br />
5.534<br />
AC<br />
AUTOMOBIL<br />
CLUSTER<br />
54<br />
227<br />
38<br />
168<br />
11,05<br />
2,48<br />
6<br />
21<br />
2,11<br />
0,44<br />
10<br />
38<br />
MÖBEL & HOLZBAU<br />
HC<br />
GC<br />
CLUSTER<br />
GESUNDHEITS<br />
KC<br />
CLUSTER<br />
KUNSTSTOFF<br />
LC<br />
CLUSTER<br />
LEBENSMITTEL<br />
CLUSTER<br />
CDT<br />
DRIVE TECHNOLOGY CLUSTER<br />
CLUSTERC<br />
MECHATRONIK<br />
80<br />
37<br />
25<br />
18<br />
78<br />
35<br />
44<br />
284<br />
180<br />
68<br />
36<br />
87<br />
172<br />
60<br />
195<br />
148<br />
31<br />
16<br />
92<br />
160<br />
82<br />
131<br />
111<br />
12<br />
8<br />
94<br />
124<br />
95<br />
142<br />
102<br />
32<br />
8<br />
94<br />
115<br />
81<br />
197<br />
141<br />
35<br />
21<br />
89<br />
159<br />
81<br />
MÖBEL & HOLZBAU<br />
HC<br />
GC<br />
CLUSTER<br />
GESUNDHEITS<br />
KC<br />
CLUSTER<br />
KUNSTSTOFF<br />
LC<br />
CLUSTER<br />
LEBENSMITTEL<br />
CLUSTER<br />
CDT<br />
DRIVE TECHNOLOGY CLUSTER<br />
CLUSTERC<br />
MECHATRONIK<br />
15<br />
281<br />
62<br />
3.804<br />
62<br />
2.857<br />
35<br />
2.059<br />
98<br />
1.892<br />
29<br />
774<br />
MÖBEL & HOLZBAU<br />
HC<br />
GC<br />
CLUSTER<br />
GESUNDHEITS<br />
KC<br />
CLUSTER<br />
KUNSTSTOFF<br />
LC<br />
CLUSTER<br />
LEBENSMITTEL<br />
CLUSTER<br />
CDT<br />
DRIVE TECHNOLOGY CLUSTER<br />
CLUSTERC<br />
MECHATRONIK<br />
10<br />
33<br />
1<br />
4<br />
n.v.<br />
n.v.<br />
3<br />
9<br />
n.v.<br />
n.v.<br />
6<br />
20<br />
Bei den bisher abgewickelten Cluster-Kooperationsprojekten wurde<br />
mit Landesför<strong>der</strong>ungen von 8,42 Millionen Euro ein direktes Projekt-<br />
volumen von 34,68 Millionen Euro initiiert, was einem Faktor von etwa<br />
1:4 entspricht. Gemäß den stichprobenartig ermittelten Angaben <strong>der</strong><br />
beteiligten Projektpartner werden durch diese Projekte weitere Ausgaben<br />
(Maschinen, Material, Personal, usw.) ausgelöst, die den Hebelfaktor<br />
57<br />
259<br />
35<br />
155<br />
8,17<br />
1,73<br />
11<br />
54<br />
1,71<br />
0,48<br />
11<br />
50<br />
<strong>und</strong> dem Ausland <strong>und</strong> verstärken so die überregionale Zusammenarbeit,<br />
insbeson<strong>der</strong>e als K<strong>und</strong>en, Lieferanten, Forschungs- <strong>und</strong> Technologie-<br />
partner, etc.<br />
37<br />
168<br />
17<br />
82<br />
2,48<br />
0,84<br />
10<br />
44<br />
2,35<br />
0,67<br />
10<br />
42<br />
26<br />
98<br />
10<br />
48<br />
n.v.<br />
n.v.<br />
14<br />
43<br />
n.v.<br />
n.v.<br />
2<br />
7<br />
31<br />
112<br />
15<br />
58<br />
3,02<br />
0,86<br />
9<br />
28<br />
2,47<br />
0,57<br />
7<br />
26<br />
5<br />
15<br />
2<br />
6<br />
0,43<br />
0,14<br />
2<br />
6<br />
0,34<br />
0,11<br />
1<br />
3<br />
124<br />
64<br />
44<br />
16<br />
87<br />
104<br />
84<br />
9<br />
144<br />
5<br />
18<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
1<br />
4<br />
0,55<br />
0,10<br />
4<br />
14<br />
∑<br />
1.453<br />
916<br />
356<br />
181<br />
88%<br />
1.052<br />
72%<br />
∑<br />
408<br />
17.345<br />
∑<br />
225<br />
930<br />
118<br />
521<br />
25,15<br />
6,05<br />
56<br />
209<br />
9,53<br />
2,37<br />
51<br />
200<br />
auf etwa 1:6 erhöhen. Dementsprechend wurde durch die Cluster-<br />
Projekte in den letzten Jahren ein Innovationsvolumen von insgesamt<br />
r<strong>und</strong> 50 Millionen Euro bewegt.<br />
Jahrestagung <strong>der</strong> Cluster-Initiativen<br />
Der Höhepunkt im Clusterland <strong>OÖ</strong> ist die Jahrestagung <strong>der</strong> Cluster-
Initiativen. Diese hat sich in den letzten Jahren zum größten Wirtschafts-<br />
treffen in Oberösterreich entwickelt <strong>und</strong> besteht aus einem gemeinsamen<br />
Plenumsprogramm am Vormittag <strong>und</strong> den cluster-spezifischen Veran-<br />
staltungen am Nachmittag.<br />
Bisher standen bei den Jahrestagungen folgende Themen im Mittel-<br />
punkt:<br />
• Internationalisierung (1999)<br />
• Effiziente Strategieentwicklung durch Kooperation (2000)<br />
• Neue Märkte - Neue Technologien (2001)<br />
• Best Practice (2002)<br />
• Der K<strong>und</strong>e als Partner – Neue Märkte als strategische Chance (2003)<br />
In den folgenden Abschnitten 5.3.2 bis 5.3.7 werden die von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
koordinierten sechs Cluster-Initiativen in ihren Gr<strong>und</strong>zügen vorgestellt,<br />
die detaillierten Arbeitsergebnisse aller 8 Cluster-Initiativen sind im<br />
Abschlussbericht zum „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ (Band<br />
2 <strong>der</strong> Evaluierungsunterlagen) ausführlich dargestellt. Anschließend folgt<br />
eine Präsentation <strong>der</strong> geplanten branchenübergreifenden Themennetzwerke<br />
<strong>und</strong> eine alle Cluster-Initiativen umfassende <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong>.<br />
5.3.2 Automobil-Cluster<br />
Der Automobil-Cluster (AC) ist ein branchenübergreifendes Netzwerk<br />
von Unternehmen sowie Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungseinrichtungen<br />
im Bereich straßengeb<strong>und</strong>ener Fahrzeuge. Dazu gehören Pkw, Lkw,<br />
Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Spezialfahrzeuge sowie Motorrä<strong>der</strong>.<br />
Maschinen- u.<br />
Anlagenbauer<br />
Werkzeugbauer<br />
Formenbau<br />
AC<br />
AUTOMOBIL<br />
CLUSTER<br />
Quelle: <strong>TMG</strong>, MC-Datenbank<br />
Hersteller<br />
(OEM)<br />
Modul-System Lieferant<br />
(1st-Tier-Supplier)<br />
Baugruppen-Lieferant<br />
(2nd-Tier-Supplier)<br />
Einzelteil-Lieferant<br />
(3rd-Tier-Supplier)<br />
Technische Büros<br />
Seit dem Start im Juli 1998 hat sich <strong>der</strong> AC mit <strong>der</strong>zeit 300 Unternehmen<br />
zum größten automotiven Netzwerk in Österreich entwickelt. Die<br />
Leitbetriebe des AC sind in <strong>der</strong> nachstehenden Grafik dargestellt.<br />
Die umsatzstärksten Partner<br />
Logistik-<br />
Unternehmen<br />
Auszug aus 300 Partnerunternehmen<br />
EDV-<br />
Dienstleister<br />
Neben den zahlreichen Informations-, Qualifizierungs- <strong>und</strong> Koopera-<br />
tionsaktivitäten, die im Rahmen <strong>der</strong> fünf Handlungsfel<strong>der</strong> stattfinden,<br />
setzt <strong>der</strong> AC seinen Schwerpunkt auf die „Türöffnerfunktion“ für<br />
seine Partner bei internationalen Fahrzeugherstellern <strong>und</strong> System-<br />
lieferanten <strong>und</strong> stellt dabei sein Know-how über die Entwicklungs-<br />
<strong>und</strong> Einkaufsprozesse <strong>der</strong> wichtigen Zielk<strong>und</strong>en den Netzwerkpartnern<br />
47
zur Verfügung. Durch die vom AC initiierten Technologiepräsentationen<br />
<strong>und</strong> vertriebsunterstützenden Maßnahmen haben Partnerunternehmen<br />
die Möglichkeit, mit potenziellen K<strong>und</strong>en in Kontakt zu treten <strong>und</strong> so<br />
die Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens darzustellen. Zahlreiche<br />
Geschäftskontakte zu Unternehmen wie Volkswagen, Audi, Scania <strong>und</strong><br />
PSA haben sich aus diesen Aktivitäten des AC für die Netzwerkpartner<br />
bereits ergeben.<br />
Um die österreichische automotive Industrie im internationalen Wett-<br />
bewerb bestmöglich zu präsentieren, wurde im Jahr 2000 die Austrian<br />
Automotive Association (AAA) gegründet. Im Rahmen dieser Vereinigung<br />
arbeiten die drei österreichischen Automobil-Cluster, ACstyria, AC<br />
Vienna Region <strong>und</strong> <strong>der</strong> AC, zusammen. Gemeinsam mit <strong>der</strong> Wirtschafts-<br />
kammer Österreich bereiten sie die Gründung <strong>der</strong> Austrian Automotive<br />
Association Service GmbH vor, die ab 2004 insbeson<strong>der</strong>e den ein-<br />
heitlichen <strong>und</strong> gemeinsamen Außenauftritt <strong>der</strong> Branche koordinieren<br />
<strong>und</strong> internationale Aktivitäten durchführen wird.<br />
Der AC ist vorbildhaft in <strong>der</strong> internationalen Vernetzung <strong>und</strong> pflegt<br />
intensive Kontakte mit vielen internationalen Regionen, im Beson<strong>der</strong>en<br />
mit Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Ungarn, Tschechien,<br />
Slowenien, Italien, Schweden <strong>und</strong> Frankreich, die Projektpartner in EU-<br />
Projekten sind.<br />
48<br />
➤ Der im Juli 1998 gestartete AC ist mit 300 Unternehmen<br />
das größte automotive Netzwerk in Österreich.<br />
➤ Der AC kooperiert mit dem ACstyria <strong>und</strong> dem AC Vienna Region<br />
in <strong>der</strong> Austrian Automotive Association (AAA).<br />
➤ Ein wichtiger Schwerpunkt ist die „Türöffnerfunktion“ bei<br />
Fahrzeugherstellern <strong>und</strong> Systemlieferanten.<br />
Cluster-Manager: Mag. Wolfgang Bittner<br />
http://www.automobil-cluster.at<br />
5.3.3 Cluster Drive Technology<br />
Die Antriebstechnik hat in Österreich eine lange Tradition. Österreich-<br />
ische Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen zählen hier zu den<br />
Technologieführern. Der Cluster Drive Technology (CDT) ist ein branchen-<br />
übergreifendes Netzwerk von <strong>der</strong>zeit 80 industriellen Leitbetrieben<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong>en direkten <strong>und</strong> indirekten Zulieferern im Bereich Motorenbau,<br />
Komponenten <strong>und</strong> Fertigungseinrichtungen. Er ist aus dem auf Initiative<br />
des BMWA im März 1999 gegründeten Cluster Diesel-Technologie<br />
hervorgegangen <strong>und</strong> legt einen beson<strong>der</strong>en Schwerpunkt auf alternative<br />
Antriebstechnologien. Die breitere Ausrichtung des Clusters kommt<br />
nun mit dem neuen Namen Cluster Drive Technology (seit März 2003)<br />
zum Ausdruck.<br />
CLUSTER<br />
CDT<br />
DRIVE TECHNOLOGY<br />
Quelle: <strong>TMG</strong>, CDT-Datenbank<br />
Die 10 umsatzstärksten CDT-Partner<br />
(Reihung nach dem Umsatz <strong>der</strong> Fahrzeugindustrie)<br />
Große Erwartungen werden in die Brennstoffzelle als Energiequelle<br />
<strong>der</strong> Zukunft gesetzt. Sowohl bei mobilen als auch stationären An-<br />
wendungen wird sie künftig konventionelle Technologien ergänzen<br />
o<strong>der</strong> gänzlich ersetzen. In mehreren Projekten, die national bzw. von<br />
<strong>der</strong> Europäischen Kommission geför<strong>der</strong>t werden, finden einerseits<br />
eine Reihe von bewusstseinsbildenden Maßnahmen für die breite<br />
Öffentlichkeit <strong>und</strong> interessierte Unternehmen im Antriebsbereich statt,<br />
an<strong>der</strong>erseits werden in Forschungsprojekten konkrete Einsatzmöglich-<br />
keiten für Brennstoffzellen in Nischenmärkten untersucht <strong>und</strong> bis zur<br />
Marktreife entwickelt, so will z.B. die „Arbeitsgemeinschaft CDT Brenn-<br />
stoffzelle“ die Voraussetzungen für eine Serienproduktion von PEM-<br />
Brennstoffzellen schaffen <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lagen für <strong>der</strong>en mobilen Einsatz<br />
entwickeln.<br />
Das Cluster-Management wird vom AC wahrgenommen.
➤ Der auf Initiative des BMWA im März 1999 gestartete Cluster<br />
Diesel-Technologie hat seinen Schwerpunkt auf alternative<br />
Antriebstechnologien verlagert <strong>und</strong> entsprechend die<br />
Bezeichnung auf Cluster Drive Technology geän<strong>der</strong>t.<br />
➤ Mittelpunkt <strong>der</strong> Cluster-Aktivitäten ist die Brennstoffzelle in<br />
mobilen <strong>und</strong> stationären Anwendungen.<br />
➤ Der CDT wird vom AC geführt.<br />
Cluster-Manager: Mag. Wolfgang Bittner<br />
http://www.cdt.at<br />
P R O D U K T E / A N W E N D U N G E N<br />
Maschinen <strong>und</strong><br />
Werkzeuge<br />
Rohstoffe <strong>und</strong><br />
Additive<br />
Rohre<br />
Rohrsysteme<br />
Weich-Verpack.<br />
Folien<br />
Profile<br />
Fenstersysteme<br />
Erdbauanwendungen<br />
Hartverpack.<br />
Transportbehältnisse<br />
Fasern<br />
Bändchen, Seile<br />
Techn. Anwend.<br />
Flugzeugbau<br />
Fahrzeugbau<br />
Techn. Anwend.<br />
Industrie, Bau, ...<br />
Haushaltsartikel<br />
Büroartikel<br />
Sport- <strong>und</strong><br />
Freizeitartikel<br />
Fussböden<br />
Verkleidungen<br />
An<strong>der</strong>e<br />
5.3.4 Kunststoff-Cluster<br />
Die Kunststoff-Branche hat in Oberösterreich seit vielen Jahren Tradition<br />
<strong>und</strong> Weltgeltung. Das ständig wachsende Technologie-Know-how in<br />
diesem Bereich hat ein Umfeld für hochinnovative Betriebe geschaffen.<br />
Deren Wettbewerbsfähigkeit wird durch den Kunststoff-Cluster (KC),<br />
<strong>der</strong> am 1. April 1999 gestartet ist, zusätzlich unterstützt. Folgende<br />
thematische Bereiche adressiert <strong>der</strong> KC mit seinen Aktivitäten:<br />
K U N S T S T O F F - C L U S T E R<br />
Spritzgießen<br />
Extrudieren Thermoformen<br />
Umformen<br />
T E C H N O L O G I E<br />
Blasformen Schäumen Pressen<br />
gießen<br />
Laminieren<br />
Gfk-Verarbeitung<br />
Schweißen Spanabheb.<br />
Bedrucken Berarbeitung<br />
Bedampfen Formgebung<br />
Lackieren<br />
Kalandrieren<br />
Aufbereiten<br />
Recyclieren<br />
An<strong>der</strong>e<br />
49
Der KC ist heute mit über 280 Partnern das größte österreichische<br />
Netzwerk <strong>der</strong> Branche. Diese Unternehmen finden ihre Abnehmer sehr<br />
häufig in <strong>der</strong> Automobil-, Medizintechnik- <strong>und</strong> Konsumgüterbranche<br />
– also wie<strong>der</strong>um starken oö. Sektoren – <strong>und</strong> stellen mit ihrer innovativen<br />
Kompetenz ein wichtiges Rückgrat <strong>der</strong> gesamten Wirtschaft des<br />
B<strong>und</strong>eslandes dar.<br />
50<br />
KC<br />
KUNSTSTOFF<br />
CLUSTER<br />
Quelle: <strong>TMG</strong>, KC-Datenbank<br />
Die umsatzstärksten KC-Partner<br />
(Reihung nach dem Umsatz <strong>der</strong> Kunststoff-Industrie)<br />
Der KC als Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsplattform liefert seinen<br />
Partnern nicht nur aktuelle Brancheninformationen, son<strong>der</strong>n betreibt<br />
auch nationale <strong>und</strong> internationale Imagepflege. Ein wichtiger Schwer-<br />
punkt im Cluster ist die Planung <strong>und</strong> Durchführung hochspezifischer<br />
Fachtagungen, durch die <strong>der</strong> Zugang <strong>der</strong> Unternehmen zu den neuesten<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Technologieerkenntnissen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Austausch mit<br />
nationalen <strong>und</strong> internationalen Experten laufend ermöglicht wird. Dies<br />
ist im Beson<strong>der</strong>en für die vielen kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />
von großer Bedeutung.<br />
Eine weitere wichtige Priorität des KC ist die Initiierung, Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Betreuung von Kooperationsprojekten zwischen Unternehmen<br />
sowie Unternehmen <strong>und</strong> Technologietransfer-Einrichtungen. Technologie-<br />
projekte, in denen neue Produkte o<strong>der</strong> Verfahren entwickelt werden,<br />
nehmen dabei eine Vorrangstellung ein.<br />
Um den Zugang <strong>der</strong> KC-Partner zu regionalen, nationalen <strong>und</strong> interna-<br />
tionalen Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungserkenntnissen zu ermög-<br />
lichen, gestaltet <strong>der</strong> KC das Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> mit (z.B. Fach-<br />
hochschul-Studiengänge, Transfercenter für Kunststofftechnik <strong>der</strong><br />
Upper Austrian Research) <strong>und</strong> vernetzt sich intensiv mit ausländischen<br />
Kunststoff-Initiativen.<br />
➤ Der KC wurde im April 1999 gestartet <strong>und</strong> ist heute mit über<br />
280 Partnern das größte österreichische Netzwerk <strong>der</strong> Branche.<br />
➤ Als technologieorientierter Cluster fungiert <strong>der</strong> KC als<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsplattform <strong>und</strong> Initiator von<br />
Kooperationsprojekten zur Technologieentwicklung.<br />
Cluster-Manager: Dipl.-Ing. (FH) Werner Pamminger<br />
http://www.kunststoff-cluster.at<br />
5.3.5 Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-Cluster<br />
Der Möbel- <strong>und</strong> Holzbau-Cluster (MHC) ist die Informations- <strong>und</strong> Ko-<br />
operationsplattform für Unternehmen <strong>der</strong> industriellen <strong>und</strong> gewerblichen<br />
Möbelfertigung, des Holzbaus <strong>und</strong> <strong>der</strong> relevanten Zulieferbereiche.<br />
Das Möbel- <strong>und</strong> Holzbaunetzwerk<br />
Nummer Eins bei Möbel
Starke <strong>Potenzial</strong>e im Holzbau<br />
Leistungsfähiges Zuliefernetzwerk<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, F&E<br />
Mit r<strong>und</strong> 200 mitwirkenden Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />
ist <strong>der</strong> MHC das größte österreichische Netzwerk in diesem Bereich.<br />
MÖBEL & HOLZBAU<br />
HC<br />
CLUSTER<br />
Quelle: <strong>TMG</strong>, MHC-Datenbank<br />
Die 20 umsatzstärksten MHC-Partner<br />
(Reihung nach dem Umsatz im Möbel- <strong>und</strong> Holzbausektor)<br />
Der MHC orientiert sich wie die weiteren Cluster-Initiativen unmittelbar<br />
an den Bedürfnissen <strong>der</strong> mitwirkenden Firmen. So liegt für die mittel-<br />
ständischen Unternehmen des Möbelsektors eine beson<strong>der</strong>e Heraus-<br />
for<strong>der</strong>ung im Bereich <strong>der</strong> Internationalisierung. Der MHC sieht seine<br />
Aufgabe darin, Exportaktivitäten <strong>der</strong> Netzwerkpartner verstärkt zu<br />
för<strong>der</strong>n, grenzüberschreitende Maßnahmen auszubauen <strong>und</strong> die Partner<br />
auf ihrem Weg in neue Märkte zu unterstützen. Die Umsetzung erfolgt<br />
durch gemeinsame Messebesuche, Kontakte zu ausländischen Ver-<br />
bänden, Inhouse-Präsentationen <strong>und</strong> so genannte „Türöffneraktionen“.<br />
Bei den kleineren Unternehmen im Bereich <strong>der</strong> Möbelfertigung<br />
stellen eher die Produktentwicklung <strong>und</strong> Vermarktung Schwerpunkte<br />
dar. Für die Unternehmen des Holzbausektors sind Qualifizierung<br />
<strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e imagebildende Maßnahmen eine wichtige Unter-<br />
stützung.<br />
Durch die Aktivitäten des MHC sind zahlreiche Kooperationsprojekte<br />
initiiert <strong>und</strong> umgesetzt worden, an denen vor allem kleine <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen mitgewirkt haben. Mehrere innovative Produktentwick-<br />
lungen im Möbelsektor sind das Ergebnis. Im Holzbau wurden Schwer-<br />
punkte in <strong>der</strong> Entwicklung von Passivhauskonzepten <strong>und</strong> im Einsatz<br />
neuer Materialien gesetzt.<br />
Der MHC arbeitet eng mit den an<strong>der</strong>en österreichischen Cluster-<br />
Initiativen im Holzbereich zusammen, dabei werden Aktivitätenpro-<br />
51
gramme abgestimmt <strong>und</strong> län<strong>der</strong>übergreifende Kooperationsprojekte<br />
mit Unternehmen durchgeführt. Die Vernetzung mit ausländischen<br />
Initiativen, insbeson<strong>der</strong>e mit nord- <strong>und</strong> osteuropäischen Län<strong>der</strong>n, ist<br />
eine zunehmend wichtige Aufgabe des MHC, um als „scout“ für mittel-<br />
ständische Unternehmen auf ihrem Weg in neue Märkte zu wirken.<br />
52<br />
➤ Der im Jänner 2000 gegründete MHC mit seinen 200 Partnern<br />
ist das größte österreichische Netzwerk in seiner Branche.<br />
➤ Er fokussiert seine Aktivitäten auf den Möbelsektor <strong>und</strong> den<br />
Holzbau mit durchaus unterschiedlichen Aufgabenstellungen.<br />
➤ Der MHC kooperiert mit an<strong>der</strong>en österreichischen Cluster-<br />
Initiativen im Holzbereich.<br />
Cluster-Manager: Mag. Gernot Kammerhofer<br />
http://www.m-h-c.at<br />
5.3.6 Ges<strong>und</strong>heits-Cluster<br />
Der Ges<strong>und</strong>heits-Cluster ist ein branchenübergreifendes Netzwerk für<br />
Unternehmen im Bereich <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnologie, wobei den<br />
Bereichen <strong>der</strong> Medizin- <strong>und</strong> Rehabilitationstechnik aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> oö.<br />
Firmenstruktur ein beson<strong>der</strong>es Gewicht zukommt. Die nachstehende<br />
Abbildung zeigt das breite Feld <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnologie <strong>und</strong> die<br />
thematischen Fel<strong>der</strong> des GC:<br />
<strong>Struktur</strong> des<br />
Ges<strong>und</strong>heits-Clusters<br />
Vertrieb<br />
Hersteller<br />
Komponenten<br />
Lieferant<br />
Rohmaterial<br />
Lieferant<br />
Medizintechnische Geräte<br />
Krankenhäuser<br />
Alten- <strong>und</strong> Pflegeheime,<br />
Reha-Zentren, Kuranstalten<br />
Pharma- <strong>und</strong> Biotechnologie<br />
Anlagen <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
Spez. Dienstleistungen<br />
Med. Bedarfsprodukte<br />
Heilbehelfe<br />
F&E- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />
Seit dem Start im März 2002 konnten knapp 200 Unternehmen als<br />
Partner gewonnen werden. 89 % sind Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe, 71 %<br />
<strong>der</strong> Unternehmen beschäftigen sogar weniger als 50 Mitarbeiter.<br />
GC<br />
GESUNDHEITS<br />
CLUSTER<br />
Quelle: <strong>TMG</strong>, GC-Datenbank<br />
Die umsatzstärksten GC-Partner<br />
Die Ges<strong>und</strong>heitsbranche befindet sich in einem zukunftsträchtigen<br />
Wachstumsmarkt, <strong>der</strong> durch die steigende Lebenserwartung <strong>und</strong> die<br />
höheren Anfor<strong>der</strong>ungen an das Ges<strong>und</strong>heitssystem bestimmt wird.<br />
Um oö. Unternehmen den Einstieg in diesen Wirtschaftsbereich zu er-<br />
möglichen, ist einerseits <strong>der</strong> Zugang zu Marktinformationen von<br />
beson<strong>der</strong>er Bedeutung, an<strong>der</strong>erseits ist <strong>der</strong> Anschluss an die inter-<br />
nationalen Technologiestandards <strong>und</strong> einschlägige Forschungs-<br />
einrichtungen essenziell, um mit innovativen Produktentwicklungen<br />
national <strong>und</strong> international zu reüssieren. Die Schwerpunkte werden<br />
dabei auf die Stärkung <strong>der</strong> Hersteller <strong>und</strong> Zulieferer im Medizingeräte-<br />
markt, den Aufbau einer Technologie- <strong>und</strong> Forschungsplattform<br />
für Pharma- <strong>und</strong> Biotechnologie, den Ausbau <strong>der</strong> Gerontotechnologie<br />
bzw. <strong>der</strong> Dienstleistungen im Heimpflegemarkt sowie auf eine Plattform<br />
zu Vernetzung <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen für die Optimierung <strong>der</strong><br />
Zulieferkette gelegt. Im Leistungsprofil des GC nehmen daher neben<br />
den wichtigen Informationsaktivitäten die Bereiche Qualifizierung<br />
<strong>und</strong> Kooperation eine vorrangige Position ein. In Zusammenarbeit<br />
von Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen wurden <strong>und</strong> werden<br />
neue medizinische Geräte <strong>und</strong> Apparate entwickelt. Im Themenbereich<br />
Marketing <strong>und</strong> PR wird schwerpunktmäßig das Thema <strong>der</strong> Heimpflege
earbeitet, um die Leistungen <strong>der</strong> GC-Partner für die K<strong>und</strong>en dieses<br />
Bereichs sichtbar zu machen <strong>und</strong> die Firmen in <strong>der</strong> Markterschließung<br />
zu unterstützen. Damit positioniert sich <strong>der</strong> GC im Homecare-Markt<br />
genau an <strong>der</strong> Schnittstelle zwischen <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> den institu-<br />
tionellen <strong>und</strong> privaten Endverbrauchern <strong>und</strong> kooperiert dabei mit allen<br />
relevanten Einrichtungen des Sektors.<br />
Die internationale Vernetzung ist für den GC ein wichtiges Thema,<br />
da damit für die Unternehmen <strong>der</strong> Region <strong>der</strong> Zugang zu Know-how-<br />
Quellen, z.B. in <strong>der</strong> Biotechnologie, erschlossen wird, an<strong>der</strong>erseits er-<br />
fahren die GC-Partner eine Unterstützung in ihrer Marktbearbeitung,<br />
indem sie über Funktionsweise <strong>und</strong> Spielregeln dieser häufig stark<br />
reglementierten Märkte informiert werden.<br />
➤ Der GC ist seit März 2002 in <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnologie<br />
(Medizin- <strong>und</strong> Rehatechnik) als Innovationsmotor tätig; er<br />
betreut 200 Unternehmen.<br />
➤ Er konzentriert seine Aktivitäten auf den Marktzugang für seine<br />
Partner <strong>und</strong> die Technologieentwicklung.<br />
Cluster-Manager: Ing. Gerhard Schaufler<br />
http://www.ges<strong>und</strong>heits-cluster.at<br />
5.3.7 Mechatronik-Cluster<br />
Der Mechatronik-Cluster (MC) ist die Informations- <strong>und</strong> Kooperations-<br />
plattform für Unternehmen des Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbaus, des<br />
Mechanik<br />
Elektronik<br />
Informatik<br />
Automatisierung<br />
Kommunikationstechnik<br />
Maschinenbau<br />
Anlagenbau<br />
Geräte-/Apparatebau<br />
Technologieanbieter<br />
F&E-/Bildungseinrichtungen<br />
CLUSTER<br />
Geräte- <strong>und</strong> Apparatebaus, für spezi-<br />
C<br />
MECHATRONIK<br />
fische Komponenten- <strong>und</strong><br />
Technologieanbieter, Dienst-<br />
leister sowie F&E- <strong>und</strong><br />
Bildungseinrichtungen.<br />
Der MC nahm seine Aktivitäten im Jänner 2003 auf <strong>und</strong> konnte bisher<br />
über 120 Unternehmen zur Mitwirkung gewinnen. Die nachstehende<br />
Grafik, die die umsatzstärksten Firmen des Clusters abbildet, zeigt<br />
eindrucksvoll, dass es in <strong>der</strong> kurzen Zeit gelungen ist, die Leitbetriebe<br />
im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau in Oberösterreich in diesem achten<br />
oö. Netzwerk zu versammeln.<br />
MECHATRONIK<br />
CLUSTERC<br />
Quelle: <strong>TMG</strong>, MC-Datenbank<br />
Die 20 umsatzstärksten MC-Partner<br />
(Reihung nach dem Umsatz im Bereich Mechatronik)<br />
Die Integration von bislang zumeist getrennt betrachteten Tech-<br />
nologien, die unter dem Begriff Mechatronik verstandene Verschmelzung<br />
von Mechanik, Elektronik <strong>und</strong> Informatik, stellt alle Beteiligten vor neue<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen. Bereichsübergreifende Entwicklungs- <strong>und</strong> Service-<br />
leistungen sind gefor<strong>der</strong>t, da <strong>der</strong> Wertschöpfungsanteil nicht-mecha-<br />
nischer Komponenten kontinuierlich steigt. Neue, leichtere Werkstoffe<br />
<strong>und</strong> die Miniaturisierung von Bauteilen beschleunigen den Einsatz<br />
mechatronischer Komponenten. Zudem müssen sich Maschinenbauer<br />
gestiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen von K<strong>und</strong>enseite, wie <strong>der</strong> Bereitstellung<br />
kompletter Fertigungslinien anstelle von Einzelmaschinen, stellen. Dies<br />
bringt für den traditionell starken oö. Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbausektor<br />
große Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Die Unternehmen des Sektors beliefern mit ihren Maschinen <strong>und</strong> An-<br />
lagen sehr häufig oö. Firmen, die in an<strong>der</strong>en Branchen, z.B. Fahrzeug-<br />
bau, Metall-, Kunststoff- <strong>und</strong> Holzbearbeitung, tätig sind. Damit stellen<br />
sie – ähnlich wie die Partner des KC – ein wichtiges technologisches<br />
Rückgrat <strong>der</strong> gesamten Wirtschaft <strong>der</strong> Region dar.<br />
Die Aktivitäten des MC konzentrieren sich in <strong>der</strong> Anfangsphase auf<br />
den Aufbau einer leistungsfähigen Informations- <strong>und</strong> Kommunika-<br />
53
tionsplattform, um die Kompetenzen in <strong>der</strong> Region sichtbar <strong>und</strong><br />
transparent zu machen <strong>und</strong> die Netzwerkbildung zu ermöglichen.<br />
Neben den zahlreichen Qualifizierungsmaßnahmen, in denen regio-<br />
nale, nationale <strong>und</strong> internationale Experten meist technologisch orien-<br />
tierte Themen erschließen, stellt die Initiierung <strong>und</strong> Begleitung von<br />
Kooperationsprojekten, <strong>der</strong>en Inhalt die Entwicklung neuer Produkte<br />
bzw. die Optimierung von Produktions- <strong>und</strong> Wissensmanagement-<br />
prozessen ist, einen wichtigen Schwerpunkt dar. Durch gemeinschaft-<br />
liche Marketing- <strong>und</strong> Imagebildungsmaßnahmen positioniert sich<br />
<strong>der</strong> MC mit seinen Partnern. Erste Kontakte zu ausländischen Regionen<br />
wurden in <strong>der</strong> Startphase dieses jüngsten Netzwerks bereits geknüpft.<br />
54<br />
➤ Als jüngster Cluster im Jänner 2003 gegründet, vereinigt <strong>der</strong><br />
MC Unternehmen des Maschinen- <strong>und</strong> Anlagen-, Geräte- <strong>und</strong><br />
Apparatebaus.<br />
➤ Er hat in kurzer Zeit mit 120 Unternehmen die Leitbetriebe <strong>der</strong><br />
Branche zur Mitarbeit gewonnen.<br />
Cluster-Manager: Mag. Christian Weinberger<br />
http://www.mechatronik-cluster.at<br />
5.3.8 Branchenübergreifende<br />
Themennetzwerke<br />
Durch die acht Cluster-Initiativen wurden in den letzten Jahren sehr<br />
wirksame Branchenplattformen gebildet, die jeweils die Unternehmen<br />
des Sektors – kleine, mittlere <strong>und</strong> große – sowie die relevanten<br />
Dienstleister, Forschungs- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen zusammenführen<br />
<strong>und</strong> zum Wissensaustausch <strong>und</strong> zur konkreten Kooperation in innovativen<br />
Projekten animieren. Die Cluster stellen vertikale Netzwerke dar, da<br />
sie die am Entwicklungs- <strong>und</strong> Produktionsprozess beteiligten Akteure<br />
aller Zulieferstufen umfassen. Der unternehmensübergreifende<br />
Wissensaustausch erfolgt bislang nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> zahlreichen<br />
Cluster-Aktivitäten sehr stark innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Branchen-<br />
komplexe.<br />
Zahlreiche Themenbereiche <strong>der</strong> betrieblichen Leistungserstellung,<br />
die die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Kompetenz positiv<br />
beeinflussen, sind nicht unbedingt o<strong>der</strong> nur bedingt branchen-<br />
spezifisch. Vielfach können die Erfahrungen <strong>und</strong> „best practice“-<br />
Beispiele einer Branche zum Vorteil für Unternehmen eines weiteren<br />
Sektors genutzt werden: So können die Kompetenzen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> Autozulieferer in <strong>der</strong> Produktionsoptimierung ein wertvoller Bench-<br />
mark für Unternehmen an<strong>der</strong>er Sektoren sein, das Logistik-Know-how<br />
<strong>der</strong> Lebensmittelfirmen kann einen wichtigen Input für weitere Branchen<br />
darstellen usw.<br />
Die Aktivierung dieses intersektoriellen <strong>und</strong> damit branchenüber-<br />
greifenden Lernprozesses steht im Mittelpunkt <strong>der</strong> vier Themennetz-<br />
werke, die im Rahmen des „Regionalen Innovationssystems Ober-<br />
österreich – RIO“, einem Maßnahmenprogramm, das beim Europäischen<br />
Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) im Mai 2003 zur Kofinanzierung<br />
eingereicht wurde, ab dem Jahr 2004 umgesetzt werden sollen.<br />
Diese vier Themenbereiche werden im Folgenden kurz beschrieben:<br />
• Netzwerk Humanressourcen (HR)<br />
Die technologische Leistungsfähigkeit unseres B<strong>und</strong>eslandes hängt<br />
von einer starken Wirtschaft <strong>und</strong> leistungsfähigen Betrieben <strong>und</strong> damit<br />
von <strong>der</strong> Verfügbarkeit qualifizierter Kräfte <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Engagement<br />
im Unternehmen ab. Ziel des Netzwerks Humanressourcen ist, die<br />
Kompetenz <strong>der</strong> mitwirkenden Unternehmen im Einsatz von inno-<br />
vativen HR-Instrumenten (z.B. E-Learning-Tools, flexible Arbeitszeit-<br />
modelle, Mitarbeiterpartizipation etc.) zu stärken, indem durch Quali-<br />
fizierungsmaßnahmen die neuesten Entwicklungen <strong>und</strong> Technologien<br />
im Themenbereich aufgezeigt <strong>und</strong> „best-practice“-Beispiele transparent<br />
gemacht werden. Bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Aktivitäten wird eine enge<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz, den privaten<br />
<strong>und</strong> öffentlichen Bildungseinrichtungen sowie einschlägigen Beratungs-<br />
unternehmen angestrebt.<br />
• Netzwerk Forschung – Technologie – Innovation (FTI)<br />
Die aktive <strong>und</strong> bewusste Gestaltung von unternehmerischen F&E-<br />
10 TRIZ = Theory of Inventive Problem Solving (www.triz-journal.com)
Aktivitäten setzt voraus, dass die entsprechenden Tools <strong>und</strong> Instru-<br />
mente (z.B. Methoden des Innovationsmanagement, TRIZ10 – Methode<br />
zur systematischen Generierung von Innovationen, Patentrecht, IPR<br />
usw.) bekannt sind <strong>und</strong> Anwendung finden. Weiters können das Wissen<br />
um die Leistungen <strong>der</strong> heimischen Forschungseinrichtungen <strong>und</strong><br />
die enge Zusammenarbeit mit diesen die innovatorische Qualität <strong>und</strong><br />
Geschwindigkeit positiv beeinflussen.<br />
Ziel des Netzwerks FTI ist, die Kompetenz <strong>der</strong> mitwirkenden Unter-<br />
nehmen in <strong>der</strong> Planung <strong>und</strong> Umsetzung ihrer F&E-Prozesse zu<br />
stärken <strong>und</strong> eine engere Zusammenarbeit mit den oö. Forschungsein-<br />
richtungen durch den Transfer von F&E-Ergebnissen zu bewirken. Dies<br />
soll mit Qualifizierungsmaßnahmen <strong>und</strong> Pilotprojekten erreicht werden.<br />
Diese Fähigkeit zur Innovation ist insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf die<br />
Erweiterung <strong>der</strong> EU für die heimische Wirtschaft von Bedeutung. Bei<br />
<strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen im Rahmen des Netzwerks FTI kommt<br />
beson<strong>der</strong>s den heimischen universitären <strong>und</strong> außeruniversitären<br />
Forschungseinrichtungen sowie den Intermediären <strong>und</strong> Transferagenten<br />
(z.B. CATT, TIM) eine beson<strong>der</strong>e Rolle zu.<br />
• Netzwerk Logistik<br />
Die Gestaltung <strong>und</strong> Optimierung von inner- <strong>und</strong> überbetrieblichen<br />
Informations- <strong>und</strong> Materialflüssen erlangt eine immer größere<br />
Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> heimischen Unternehmen.<br />
Durch das Themennetzwerk Logistik soll die Logistikkompetenz <strong>der</strong><br />
mitwirkenden Firmen gestärkt werden; <strong>der</strong> Zugang zu Forschungs-<br />
erkenntnissen <strong>und</strong> Experten-Know-how, die Qualifizierung von Mit-<br />
arbeitern <strong>und</strong> die Umsetzung von Logistikprojekten stehen im Vor<strong>der</strong>-<br />
gr<strong>und</strong>. Die geplanten Aktivitäten im Netzwerk Logistik werden in<br />
Kooperation mit dem Verein Netzwerk Logistik, <strong>der</strong> Johannes Kepler<br />
Universität Linz, dem FH-Studiengang „Internationales Logistikmanage-<br />
ment“ in Steyr <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> umgesetzt.<br />
• Netzwerk Design & Medien<br />
Design wird neben dem technischen Niveau <strong>und</strong> ökonomischen<br />
Faktoren immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil bei<br />
<strong>der</strong> Entwicklung von Produkten (Industriedesign) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Darstellung<br />
von Information (Informations- <strong>und</strong> Mediendesign). Die Stärkung<br />
<strong>der</strong> Kompetenz <strong>der</strong> heimischen Unternehmen im Bereich des Designs<br />
<strong>und</strong> im professionellen Umgang mit Medientechnologien ist Ziel<br />
dieser Netzwerkaktivitäten. Die geplanten Aktivitäten sollen in enger<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> Universität für künstlerische <strong>und</strong> industrielle Ge-<br />
staltung Linz, <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz, dem Fachhoch-<br />
schul-Studiengang „Medientechnik <strong>und</strong> -design“, dem Design Transfer<br />
Center, <strong>der</strong> Österreichischen Designstiftung, <strong>der</strong> ARGE Kreativitäts-<br />
wirtschaft <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Österreich umgesetzt werden.<br />
In diesen vier branchenübergreifenden Netzwerken sind bewusst-<br />
seinsbildende <strong>und</strong> qualifizierende Maßnahmen sowie die Durch-<br />
führung von Pilotprojekten durch ein Zusammenwirken <strong>der</strong> Akteure<br />
im Technologienetzwerk <strong>und</strong> <strong>der</strong> Regionalmanagements in Oberöster-<br />
reich vorgesehen. In einem Zeitraum von zunächst zwei Jahren sollen<br />
damit die interessierten Unternehmen <strong>und</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Bildungs-<br />
einrichtungen in den entsprechenden Themen vernetzt <strong>und</strong> die Basis<br />
zu einem stärkeren intersektoriellen wie zwischenbetrieblichen<br />
Austausch gelegt werden, um so nachhaltige Effekte im Hinblick auf<br />
die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> oö. Wirtschaft zu erzielen. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong><br />
wird dabei die Stärkung <strong>der</strong> Kompetenz <strong>der</strong> Unternehmen stehen, um<br />
so ihre Position im nationalen <strong>und</strong> internationalen Wettbewerb zu<br />
verbessern.<br />
➤ Branchenübergreifende Themennetzwerke in den Themen<br />
Humanressourcen, Forschung – Technologie – Innovation,<br />
Logistik, Design & Medien sollen die Cluster ergänzen.<br />
➤ Die Umsetzung ist im Projekt „Regionales Innovationssystem<br />
Oberösterreich – RIO“ ab 2004 geplant.<br />
5.3.9 <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Seit 1998 wurden in Oberösterreich acht Cluster-Initiativen in den<br />
Bereichen Automobil, Antriebstechnologie, Kunststoff, Möbel- <strong>und</strong> Holz-<br />
bau, Ökoenergie, Lebensmittel, Ges<strong>und</strong>heitstechnologie <strong>und</strong> Mechatronik<br />
mit über 1.400 mitwirkenden Unternehmen <strong>und</strong> F&E-Einrichtungen<br />
55
gestartet. Diese mittlerweile als „Clusterland Oberösterreich“ be-<br />
zeichnete gewaltige Innovations- <strong>und</strong> Kooperationsplattform bündelt<br />
ein kumuliertes Beschäftigtenvolumen von über 220.000 Mitarbeitern,<br />
ein kumuliertes Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> Euro 44 Mrd. <strong>und</strong> ist in<br />
dieser konsequenten methodischen Umsetzung <strong>und</strong> Leistungskraft<br />
einzigartig in Europa.<br />
Die acht Branchennetzwerke decken <strong>der</strong>zeit die wesentlichsten wirt-<br />
schaftlichen <strong>und</strong> technologischen Stärkefel<strong>der</strong> <strong>der</strong> oö. Wirtschaft ab,<br />
die Etablierung eines Netzwerkes im Bereich <strong>der</strong> Umwelttechnologie<br />
– einem weltweit stark wachsenden Sektor mit hoher Innovations-<br />
orientierung – ist aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Region vorhandenen Firmenstruktur<br />
ebenfalls sinnvoll <strong>und</strong> wird eine wirtschaftlich wie technologisch<br />
wichtige Ergänzung des „Clusterlandes <strong>OÖ</strong>“ bilden. Die Einrichtung<br />
dieser neunten Cluster-Initiative ist Teil des Regierungsübereinkommens<br />
„Zukunft Oberösterreich 2003 – 2009“.<br />
Mit den neuen Themennetzwerken in den Bereichen Humanressour-<br />
cen, Forschung – Technologie – Innovation, Logistik sowie Design<br />
& Medien wird im Rahmen des Projektes RIO ab 2004 <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />
<strong>der</strong> branchenübergreifenden Vernetzung <strong>und</strong> des intersektoriellen<br />
Lernens entsprochen <strong>und</strong> ein neues Kapitel im Einsatz von Netzwerken<br />
als innovationspolitische Instrumente in Oberösterreich aufge-<br />
schlagen.<br />
Was sind nun die wesentlichen Wirkungen <strong>der</strong> bisherigen Cluster-<br />
Politik in Oberösterreich <strong>und</strong> wo liegen die <strong>Potenzial</strong>e, die es in den<br />
nächsten Jahren noch zu heben gilt?<br />
• Schaffung einer Kooperationskultur<br />
Zunächst sei ein kurzer Rückblick auf den Herbst 1998 zu Startzeiten<br />
des Automobil-Clusters gestattet: Das Cluster-Team hatte den Auftrag,<br />
die Unternehmen des automotiven Sektors zu vernetzen <strong>und</strong> die Firmen<br />
für die Zusammenarbeit in konkreten Projekten, die „Innovation durch<br />
Kooperation“, wie <strong>der</strong> Leitsatz damals <strong>und</strong> heute lautete, zu begeistern.<br />
Diese für die damalige Zeit durchaus ungewöhnliche Botschaft rief<br />
vielfach Verw<strong>und</strong>erung <strong>und</strong> Skepsis hervor, <strong>und</strong> unvergessen sind<br />
die Informationsveranstaltungen in den einzelnen Bezirken, wo mit<br />
Unternehmen die Vorteile <strong>der</strong> Zusammenarbeit im Netzwerk st<strong>und</strong>enlang<br />
56<br />
diskutiert wurden. Heutzutage bedarf <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Kooperation keiner<br />
weiteren Erläuterung – über 220 abgeschlossene, laufende o<strong>der</strong> in<br />
Vorbereitung befindliche Projekte mit über 900 mitwirkenden<br />
Unternehmen sind <strong>der</strong> Beweis dafür, dass sich in Oberösterreich eine<br />
neue <strong>und</strong> breit akzeptierte Kultur <strong>der</strong> Zusammenarbeit entwickelt<br />
hat. Dieses entstandene „mind set“ in den Köpfen <strong>der</strong> Menschen kann<br />
wohl als die gr<strong>und</strong>legendste <strong>und</strong> bedeutsamste Wirkung <strong>der</strong> bis-<br />
herigen Cluster-Aktivitäten bezeichnet werden, da sie nachhaltig <strong>und</strong><br />
langfristig zum Tragen kommt. Durch diese neue Kooperationskultur<br />
<strong>und</strong> den intrasektoriellen Wissenstransfer wird in vielen Fällen auf<br />
im Netzwerk vorhandenes Know-how zurückgegriffen, damit werden<br />
Ressourcen gespart, Risiken minimiert <strong>und</strong> die Innovations- <strong>und</strong><br />
Marktaktionsgeschwindigkeit erhöht.<br />
<strong>Potenzial</strong>e liegen sicherlich noch im Wissensaustausch zwischen<br />
den einzelnen Wirtschaftssektoren, doch dieses Bestreben wird nun<br />
verstärkt im Rahmen <strong>der</strong> Clusterland-Aktivitäten <strong>und</strong> vor allem durch<br />
die geplanten branchenübergreifenden Themennetzwerke aufgegriffen.<br />
• Stärkung <strong>der</strong> Sektorintelligenz<br />
Bis 1998 wurden die Unternehmen <strong>der</strong> einzelnen Cluster-Sektoren<br />
kaum mit spezifischen Informations- o<strong>der</strong> Qualifizierungsdienstleistungen<br />
unterstützt, auch wurden die entsprechenden Zulieferketten nicht<br />
berücksichtigt. Durch die Cluster-Initiativen sind sektorspezifische<br />
Expertenplattformen entstanden, über die die mitwirkenden Unter-<br />
nehmen mit markt- <strong>und</strong> technologierelevanten Informationen ver-<br />
sorgt werden. Die Branchenkenntnis <strong>der</strong> Cluster-Manager <strong>und</strong> ihrer<br />
Teams, die regelmäßig zum Einsatz kommenden Informationsinstru-<br />
mente, das Schaffen von Transparenz über das in <strong>der</strong> Region ver-<br />
fügbare Know-how <strong>und</strong> die Vielzahl <strong>der</strong> bisherigen Qualifizierungs-<br />
maßnahmen (über 400 Veranstaltungen <strong>und</strong> Workshops mit über<br />
17.000 Teilnehmern) haben das Wissen zahlreicher regionaler, nationaler<br />
<strong>und</strong> internationaler Experten im B<strong>und</strong>esland verfügbar gemacht. Damit<br />
wurde ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung <strong>der</strong> Markt- <strong>und</strong> Techno-<br />
logieintelligenz <strong>der</strong> einzelnen Wirtschaftssektoren geleistet <strong>und</strong><br />
durch diesen Informations- <strong>und</strong> Wissensvorsprung die Wettbewerbs-<br />
fähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e aber <strong>der</strong> vielen KMU, gestärkt.<br />
<strong>Potenzial</strong>e zur Stärkung <strong>der</strong> Systemintelligenz <strong>der</strong> einzelnen Cluster-
Sektoren bestehen noch einerseits in <strong>der</strong> weiteren Vertiefung <strong>der</strong><br />
Qualifizierungsthemen, aber auch in <strong>der</strong> Sichtbarmachung von<br />
„learnings“ <strong>und</strong> „best-practice“-Beispielen zwischen den einzelnen<br />
Branchen.<br />
• Dynamisierung <strong>der</strong> Wirtschaftsstruktur<br />
Durch die intensiven Vernetzungsaktivitäten in den einzelnen Clustern<br />
sind die Lieferketten in den jeweiligen Wirtschaftsbereichen trans-<br />
parenter, schneller <strong>und</strong> effizienter geworden. Dies wurde einerseits<br />
durch die Herstellung von Kontakten zwischen den mitwirkenden<br />
Personen <strong>und</strong> Unternehmen <strong>und</strong> <strong>der</strong> daraus entstehenden Interaktion<br />
in konkreten Projekten erreicht, an<strong>der</strong>erseits haben sich durch die<br />
vielen Optimierungsmaßnahmen entlang <strong>der</strong> Lieferketten konkrete<br />
Zeit- <strong>und</strong> Kostenreduktionen <strong>und</strong> Prozessoptimierungen ergeben.<br />
Die klassischen K<strong>und</strong>en/Lieferanten-Beziehungen haben sich dabei<br />
zu langfristigen Lieferpartnerschaften entwickelt.<br />
Auch ist es zu einem Schulterschluss <strong>der</strong> großen mit den kleinen<br />
Unternehmen gekommen. Der Anteil <strong>der</strong> KMU bei Kooperationsprojekten<br />
liegt über 70 %. KMU, die früher als Lohnfertiger agierten, konnten<br />
sich zunehmend als ernstzunehmende Entwicklungspartner eta-<br />
blieren, die Innovationen einbringen <strong>und</strong> schnell <strong>und</strong> flexibel agieren.<br />
Die von Technopolis Austria im Jahr 2001 durchgeführte Evaluierung<br />
hat ergeben, dass 70 % <strong>der</strong> Unternehmen auch nach Abschluss <strong>der</strong><br />
Projekte zusammenarbeiten, was bedeutet, dass durch die Cluster-<br />
Projekte langfristige Partnerschaften gebildet wurden, die die Wirt-<br />
schaftsstruktur nachhaltig stärken, weil dadurch die Unternehmen<br />
leichter <strong>und</strong> schneller auf Verän<strong>der</strong>ungen reagieren können.<br />
Mögliche <strong>Potenzial</strong>e liegen hier in <strong>der</strong> weiteren Intensivierung <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit in den einzelnen Sektoren, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />
internationalen Markterschließung <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Bündelung von<br />
Forschungsaktivitäten bzw. in <strong>der</strong> Ressourcennutzung, aber auch<br />
in <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> Erfahrungen <strong>und</strong> des Wissens zwischen den ver-<br />
schiedenen Wirtschaftsbereichen.<br />
• Promotor des oö. Innovationssystems<br />
Die Cluster-Initiativen sind Innovationsportale, in denen sich die<br />
Akteure des Sektors – Unternehmen, F&E- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />
– sammeln <strong>und</strong> in unterschiedlichsten Aktivitäten zusammenwirken.<br />
Dabei bündeln die Cluster die Kompetenzen <strong>der</strong> verschiedenen Mit-<br />
glie<strong>der</strong> des Technologienetzwerks Oberösterreich (Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Bildungseinrichtungen, Transfereinrichtungen) <strong>und</strong> machen sie<br />
für die Unternehmen sichtbar. Durch die Nähe zu den Unternehmen<br />
formulieren die Cluster-Initiativen die entsprechenden Bedarfe in <strong>der</strong><br />
Wissens- <strong>und</strong> Know-how-Generierung <strong>und</strong> gestalten so die Techno-<br />
logiepolitik des Landes aktiv mit, indem sie z.B. an <strong>der</strong> thematischen<br />
Ausrichtung von Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Fachhochschul-Studien-<br />
gängen o<strong>der</strong> sonstigen Ausbildungsmaßnahmen mitarbeiten.<br />
Ein <strong>Potenzial</strong> in diesem Bereich stellt die immer stärker werdende<br />
Notwendigkeit zur nationalen <strong>und</strong> internationalen Vernetzung <strong>und</strong><br />
die entsprechende Zusammenarbeit mit F&E- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />
dar. Weiters können durch die engere Abstimmung im oö. Innovations-<br />
system Synergien zwischen den handelnden Personen <strong>und</strong> Ein-<br />
richtungen erschlossen werden. Das geplante Projekt RIO ist ein erster<br />
Schritt dazu.<br />
• K<strong>und</strong>enorientierte Innovationspolitik<br />
Die Cluster-Teams „screenen“ laufend durch jährlich jeweils ca. 150<br />
bis 200 strukturierte Partner-Interviews die aktuelle Situation <strong>der</strong><br />
Unternehmen – ihre Erfolge, Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Bedürfnisse.<br />
Diese detaillierte K<strong>und</strong>enkenntnis fließt in die Gestaltung <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Cluster-Aktivitäten ein, damit ist eine enge Berücksichtigung <strong>der</strong> Be-<br />
dürfnisse <strong>der</strong> Unternehmen sichergestellt. Die dabei gewonnenen Ein-<br />
blicke stimulieren die Einleitung von kooperativen Aktivitäten <strong>und</strong> die<br />
Ausnutzung von Synergieeffekten durch Verknüpfung von <strong>Potenzial</strong>en<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen.<br />
Eine wichtige Rolle in dieser nachfrageorientierten Maßnahmenplanung<br />
<strong>und</strong> -umsetzung spielen auch die Beiräte. R<strong>und</strong> 70 Experten aus<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft bringen ihr Know-how <strong>und</strong> ihre Expertise<br />
in die strategische <strong>und</strong> operative Ausrichtung <strong>der</strong> Cluster-Aktivitäten<br />
ein <strong>und</strong> leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Wettbewerbserfolg<br />
des jeweiligen Sektors.<br />
An dieser Stelle soll auch die enge <strong>und</strong> konstruktive Interaktion mit<br />
den verantwortlichen Personen im Land <strong>OÖ</strong> erwähnt werden. Vielfach<br />
57
gibt es bei den verschiedenen Aktivitäten <strong>und</strong> Maßnahmen Abstim-<br />
mungsbedarf <strong>und</strong> die k<strong>und</strong>enorientierte <strong>und</strong> pragmatische Handlungs-<br />
weise des Landes <strong>OÖ</strong> erleichtert den Cluster-Teams die Arbeit sehr.<br />
• Innovationsleistungen haben einen Marktwert<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> Cluster-Aktivitäten erfolgte die Finanzierung beinahe<br />
ausschließlich aus dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds. Mittlerweile steigern die<br />
Cluster-Initiativen laufend ihren Selbstfinanzierungsgrad. Das angestrebte<br />
Ziel von 45 % wird in den nächsten Jahren vermutlich in allen<br />
Clustern erreicht o<strong>der</strong> sogar überboten, dies durch jährliche Beiträge<br />
<strong>der</strong> mitwirkenden Unternehmen, den Verkauf von Dienstleistungen<br />
sowie durch Sponsor- <strong>und</strong> Werbeeinnahmen. Eine weitere Steigerung<br />
des Selbstfinanzierungsanteils erscheint möglich, dies zeigt, dass die<br />
von den Cluster-Teams angebotenen sektorspezifischen Innovations-<br />
leistungen über einen entsprechenden Marktwert verfügen, <strong>der</strong> von<br />
den Unternehmen geschätzt wird. Daneben besteht sicherlich noch<br />
<strong>Potenzial</strong>, zusätzliche Mittel durch die Mitwirkung an nationalen <strong>und</strong><br />
europäischen Programmen einzuwerben.<br />
58<br />
➤ Seit 1998 wurden in <strong>OÖ</strong> acht Cluster-Initiativen mit über<br />
1.400 mitwirkenden Unternehmen, Forschungs- <strong>und</strong> Bildungs-<br />
einrichtungen gestartet <strong>und</strong> damit eine neue Kooperationskultur<br />
geschaffen.<br />
➤ Die Cluster stärken die Markt- <strong>und</strong> Technologieintelligenz <strong>der</strong><br />
einzelnen Wirtschaftssektoren <strong>und</strong> tragen durch die Partner-<br />
schaften von großen mit den kleinen Unternehmen zu <strong>der</strong>en<br />
Dynamisierung bei.<br />
➤ Die Cluster sind Innovationsportale <strong>und</strong> gestalten die<br />
Technologiepolitik nach den Branchenbedürfnissen mit.<br />
➤ Die Innovationsleistungen <strong>der</strong> Cluster haben einen Marktwert<br />
<strong>und</strong> bewirken einen steigenden Selbstfinanzierungsgrad.<br />
Cluster-Management: Prok. Mag. Gerlinde Pöchhacker<br />
http://www.clusterland.at<br />
5.4 Bereich Technologie<br />
5.4.1 Technologieland <strong>OÖ</strong><br />
Der Bereich Technologie hat die Aufgabe, die Oö. Landesregierung bei<br />
<strong>der</strong> Konzeption ihrer Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />
(FTI-Politik) zu unterstützen <strong>und</strong> diese umzusetzen. Neben den Interessen<br />
<strong>der</strong> oberösterreichischen Wirtschaft sind dabei auch die europäischen<br />
<strong>und</strong> die nationalen Konzepte zur FTI-Politik maßgeblich.<br />
Die Interessen <strong>der</strong> oö. Wirtschaft leiten sich von den Stärkefel<strong>der</strong>n<br />
(Clustern) <strong>und</strong> den Schlüsseltechnologien, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />
maßgeblich bestimmen, ab. Der europäische Rahmen wird durch die<br />
Beschlüsse des Europäischen Rates in Lissabon (März 2000) <strong>und</strong><br />
Barcelona (März 2002) <strong>und</strong> die Themenschwerpunkte im 6. EU-Rahmen-<br />
programm für Forschung <strong>und</strong> technologische Entwicklung vorgegeben.<br />
Der nationale Rahmen findet sich in den Beschlüssen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>es-<br />
regierung (Anhebung <strong>der</strong> F&E-Quote auf 2,5 % bis 2006 <strong>und</strong> 3,0 %<br />
bis 2010) <strong>und</strong> im „Nationalen Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan“11,<br />
<strong>der</strong> eine Fokussierung auf folgende Technologiefel<strong>der</strong> vorsieht:<br />
• Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />
• Umwelt <strong>und</strong> Energie<br />
• Life Sciences<br />
• Nano- <strong>und</strong> Mikrotechnologie<br />
• Mobilität <strong>und</strong> Verkehr<br />
Gemäß einer Szenariorechnung im „Österreichischen Forschungs- <strong>und</strong><br />
Technologiebericht 2003“12 müssen die F&E-Ausgaben nominell um<br />
10 % pro Jahr steigen <strong>und</strong> gleichzeitig die Personalkapazitäten in<br />
<strong>der</strong> F&E insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> im außeruniversitären<br />
Bereich ausgeweitet werden, um eine F&E-Quote von 2,5 % bis 2006<br />
zu erreichen.<br />
In den letzten vier Jahren (1998 – 2002) sind im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung<br />
des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ die Personalkapazitäten<br />
<strong>und</strong> die Betriebsleistung (inklusive Basisfinanzierung) <strong>der</strong> außeruni-<br />
11 Rat für Forschung <strong>und</strong> Technologieentwicklung, Nationaler Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan,<br />
Wien, Dezember 2002 (www.rat-fte.at)<br />
12 Bericht <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung an den Nationalrat, Wien, Mai 2003
versitären Forschung in Oberösterreich auf das Sechsfache gestiegen;<br />
ein weiterer Ausbau <strong>der</strong> bestehenden Einrichtungen ist vorgezeichnet.<br />
Die außeruniversitären F&E-Einrichtungen<br />
im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Der Ausbau erfolgte in enger Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Johannes<br />
Kepler Universität Linz, mit <strong>der</strong> eine „Strategische Partnerschaft“<br />
besteht, <strong>und</strong> zwar vorrangig in den vom Rat für Forschung <strong>und</strong> Techno-<br />
logieentwicklung (RFT) vorgegebenen Prioritätsfel<strong>der</strong>n. Dabei spielte<br />
auch die Beteiligung an den Kompetenzzentrenprogrammen <strong>der</strong><br />
B<strong>und</strong>esregierung eine wichtige Rolle. So haben 7 Kompetenzzentren<br />
(Kplus, Kind) <strong>und</strong> 2 Kompetenznetzwerke (Knet) mit Standorten in Ober-<br />
österreich einen kräftigen Impuls in <strong>der</strong> angewandten Forschung<br />
ausgelöst.<br />
Personalstand (VZÄ zum 31.12.)<br />
Erlöse <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ungen (in Mio.)<br />
98<br />
99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09<br />
in Strategischer<br />
Partnerschaft mit<br />
Im Bereich Technologie werden die Tätigkeiten <strong>der</strong> einzelnen F&E-Ein-<br />
richtungen abgestimmt, koordiniert <strong>und</strong> die strategischen Weichen-<br />
stellungen für künftige Ausrichtungen vorgenommen. Als Leitunter-<br />
nehmen fungiert dabei die Upper Austrian Research (UAR), die als<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Technologietransferholding des Landes <strong>OÖ</strong> fungiert.<br />
Eine Unterstützungsfunktion kommt dem Verein „Forschungsplattform<br />
<strong>OÖ</strong>“ zu, <strong>der</strong> Koordinations- <strong>und</strong> Kooperationsfunktionen für seine uni-<br />
versitären, außeruniversitären <strong>und</strong> industriellen Mitglie<strong>der</strong> übernommen<br />
hat. Mit dem Vizerektor für Forschung <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität<br />
Linz als Obmann <strong>und</strong> dem Geschäftsführer <strong>der</strong> Upper Austrian Research<br />
als Stellvertreter bestehen dazu die entsprechenden institutionellen<br />
Anbindungen.<br />
Der Bereich Technologie trägt zum Technologie- <strong>und</strong> Wissenstransfer<br />
insbeson<strong>der</strong>e von <strong>der</strong> Wissenschaft in die Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />
in folgen<strong>der</strong> Weise bei:<br />
• Ausbau <strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Bildungsinfrastruktur,<br />
• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen Universitäten, FH-<br />
Studiengängen <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />
• Einbindung <strong>der</strong> oö. F&E-Institutionen in internationale Netzwerke.<br />
Der Art dieser Aufgaben, den unterschiedlichen Akteuren <strong>und</strong> dem<br />
inhärenten Risiko entsprechend, fungieren als Träger selbstständige<br />
Einrichtungen im Technologienetzwerk Oberösterreich. Bei <strong>der</strong> Mehrzahl<br />
ist die <strong>TMG</strong> direkt o<strong>der</strong> indirekt in verantwortlicher Weise – durch<br />
Beteiligungen <strong>und</strong> Organfunktionen – in Strategiefindungs- <strong>und</strong><br />
Steuerungsprozesse eingeb<strong>und</strong>en. Die wichtigsten <strong>der</strong>artigen<br />
Einrichtungen werden nachstehend beschrieben <strong>und</strong> <strong>Potenzial</strong> <strong>und</strong><br />
Wirkung analysiert:<br />
• Education Highway Innovationszentrum für Schule <strong>und</strong><br />
Neue Technologie GmbH (5.4.2)<br />
• Upper Austrian Research GmbH (5.4.3)<br />
• Software Competence Center Hagenberg GmbH (5.4.4)<br />
• Kompetenzzentrum Holz GmbH (5.4.5)<br />
• Linz Center of Mechatronics GmbH (5.4.6)<br />
• Polymer Competence Center Leoben GmbH mit <strong>der</strong> Außenstelle<br />
in Wels (5.4.7)<br />
• tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH (5.4.8)<br />
• CATT Innovation Management GmbH (5.4.9)<br />
• Europäische Wissenschaftstage in Steyr (5.4.10)<br />
59
5.4.2 Education Highway Innovationszentrum<br />
für Schule <strong>und</strong> Neue<br />
Technologie GmbH<br />
Die EDUCATION HIGHWAY Innovationszentrum für Schule <strong>und</strong> Neue<br />
Technologie GmbH ist eine gemeinnützige Institution, die im öffentlichen<br />
Auftrag die Integration <strong>der</strong> Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> digitalen Medien im Bildungsbereich för<strong>der</strong>t <strong>und</strong> begleitet.<br />
Durch ihr Wirken nehmen Oberösterreichs Schulen – von <strong>der</strong> Volksschule<br />
bis zu den höheren Schulen <strong>und</strong> Berufsschulen – mit einem Anbindungs-<br />
grad von 100 Prozent den unumstrittenen Spitzenplatz österreichweit<br />
ein.<br />
Entwicklung:<br />
Im Jahr 1986 wurde das Institut für Schule <strong>und</strong> Neue Technologie (IST)<br />
gegründet. Geführt wurde es seit diesem Zeitpunkt von Prof. Mag.<br />
Anton Knierzinger. Mit dem „education highway“ wurde im Jahr 1997<br />
die Idee eines oberösterreichischen Bildungsnetzes geboren <strong>und</strong><br />
das IST von <strong>der</strong> Oö. Landesregierung mit <strong>der</strong> Durchführung beauftragt.<br />
Im Jahr 2000 wurde das IST auf eine neue rechtliche Basis gestellt,<br />
um die Verknüpfung von Bildung <strong>und</strong> Forschung noch weiter voran-<br />
zutreiben <strong>und</strong> den weiteren Ausbau des oberösterreichischen Schul-<br />
vernetzungsprojektes sicherzu-stellen. Im Rahmen einer „public-<br />
private-partnership“ haben die <strong>TMG</strong> (74%) <strong>und</strong> die Raiffeisenlandes-<br />
bank (26%) die Trägerschaft des education highway in <strong>der</strong> Rechtsform<br />
<strong>der</strong> GmbH übernommen. Als gemeinnützige Gesellschaft verfügt die<br />
EDUCATION HIGHWAY GmbH jetzt über eine adäquate rechtliche <strong>Struktur</strong><br />
<strong>und</strong> eine solide finanzielle Basis, um neben dem Betrieb des oberöster-<br />
reichischen Schulnetzes (technische Infrastruktur, Bildungsinhalte,<br />
Betreuung <strong>und</strong> Schulung) auch Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaufgaben<br />
zu übernehmen.<br />
Das Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> die Raiffeisenlandesbank för<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong> EDUCATION<br />
HIGHWAY GmbH somit eine Institution, die <strong>der</strong> Integration von Infor-<br />
mations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik in Schule <strong>und</strong> Bildung neue<br />
Impulse gibt. Im Aufsichtsrat sind neben den Gesellschaftern <strong>der</strong><br />
Landesschulrat für <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> ein im Fachgebiet renommierter Universitäts-<br />
professor aus Zürich (Prof. Dr. Schauer) tätig.<br />
60<br />
Forschungsschwerpunkte<br />
• Erforschung <strong>der</strong> Wechselwirkung zwischen neuen Medien <strong>und</strong><br />
Bildung in inhaltlicher, struktureller <strong>und</strong> methodischer Hinsicht<br />
• Durchführung von Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten auf dem<br />
Gebiet <strong>der</strong> Informationstechnik <strong>und</strong> <strong>der</strong> neuen Medien in <strong>der</strong> Bildung<br />
• Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Struktur</strong>en, Methodik <strong>und</strong> Usability eines digitalen<br />
Informationsangebotes für Bildungseinrichtungen<br />
• Evaluation neuer technischer Produkte in Hinblick auf ihren Einsatz<br />
für Schulung <strong>und</strong> Training<br />
Arbeitsgebiete:<br />
EDUCATION HIGHWAY sieht sich als full-service Provi<strong>der</strong> für Schulen<br />
<strong>und</strong> Lehrer, die IKT <strong>und</strong> neue Medien sowie E-Learning in den Unterricht<br />
integrieren wollen, <strong>und</strong> unterstützt alle damit verb<strong>und</strong>enen Aspekte.<br />
Dabei wird auf vier Ebenen vorgegangen:<br />
• Technische Infrastruktur (oö. Schulnetz)<br />
• Inhaltliche Angebote (Bildungsserver)<br />
• Support <strong>und</strong> Training<br />
• Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekte<br />
Die folgende Auflistung zeigt den Umfang <strong>und</strong> die Breite <strong>der</strong> Aufgaben.<br />
Dabei wird sehr großer Wert auf die Ausrichtung an den Kernaufgaben<br />
(För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> IKT an oberösterreichischen Schulen) gelegt. Die folgen-<br />
den Beschreibungen sind beispielhaft <strong>und</strong> sollen den Umfang <strong>und</strong><br />
Inhalt <strong>der</strong> einzelnen Geschäftsfel<strong>der</strong> skizzieren:<br />
• education highway Netz<br />
EDUCATION HIGHWAY betreibt im Auftrag <strong>der</strong> Oö. Landesregierung das<br />
Netzwerk <strong>der</strong> Schulen unseres B<strong>und</strong>eslandes. Mit ca. 25.000 ange-<br />
schlossenen Endgeräten zählt es zu den größten Intranets in Österreich.<br />
Derzeit läuft die Umstellung auf Breitbandanbindungen.<br />
• Bildungsserver<br />
Mit den beiden Bildungsportalen www.schule.at <strong>und</strong> www.eduhi.at<br />
betreibt EDUCATION HIGHWAY die größten österreichischen Bildungs-<br />
server. Diese Angebote werden laufend ausgebaut.<br />
• Unterstützungsmaßnahmen<br />
Das Customer Care Center bietet Schulen <strong>und</strong> Lehrern bei technischen
Problemen <strong>und</strong> pädagogischen Fragestellungen in Hinblick auf den<br />
Einsatz von IKT im Unterricht Auskunft <strong>und</strong> Hilfestellung.<br />
• Training<br />
Durch Weiterbildungsangebote wird sichergestellt, dass <strong>der</strong> Einsatz<br />
<strong>der</strong> von EDUCATION HIGHWAY zur Verfügung gestellten Inhalte <strong>und</strong><br />
Applikationen nicht an mangelnden Kenntnissen im Umgang mit Internet<br />
scheitert. Zusätzlich ist man um die Entwicklung neuer Unterrichts-<br />
methodik bemüht.<br />
• F&E-Projekte<br />
EDUCATION HIGHWAY ist in zahlreichen F&E-Projekten engagiert. Diese<br />
werden mit Unterstützung o<strong>der</strong> im Auftrag <strong>der</strong> Oö. Landesregierung,<br />
des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Europäischen Kommission durchgeführt.<br />
Beispielhaft seien angeführt:<br />
AVD: Das Projekt AVD (Audiovisuelle Dienste) wurde mit Ende Juni<br />
2003 abgeschlossen. Ziele waren die Entwicklung von media-on-<br />
demand Services für Unterrichtsmedien <strong>und</strong> die Erforschung von Mög-<br />
lichkeiten für synchrones E-Learning über Satellitenverbindungen.<br />
Dazu wurden 92 Schulen in Österreich mit entsprechenden Empfangs-<br />
anlagen ausgestattet. Im TECHCENTER Linz-Winterhafen wurde ein<br />
Videostudio eingerichtet. Die entwickelte Technik ermöglicht die Über-<br />
tragung von Unterrichtsmedien vom Bildungsmedienzentrum des<br />
Landes <strong>OÖ</strong> zu den Schulen, wodurch Transportkosten für Trägermedien<br />
wie VHS-Kassetten <strong>und</strong> Filme wegfallen.<br />
CLASS21: Hier werden mit einer Forschungsklasse (Stufe <strong>der</strong> 10-14-<br />
jährigen) an <strong>der</strong> Pädagogischen Akademie <strong>der</strong> Diözese Linz neue<br />
methodische Ansätze für den Unterricht mit starker technischer Unter-<br />
stützung entwickelt („Laptop-Klasse“).<br />
IICC: In diesem Projekt wurden Kin<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Onkologischen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Chirurgischen Station <strong>der</strong> Landeskin<strong>der</strong>klinik mit Laptops <strong>und</strong> Inter-<br />
netverbindung ausgestattet. Ziel ist es, ihnen Lernen mit dem Computer<br />
zu ermöglichen <strong>und</strong> über Videokonferenzverbindung einen Kontakt zu<br />
Schule <strong>und</strong> Klassenkollegen einzurichten.<br />
VS-Online: Oberösterreichs Volksschullehrer werden flächendeckend<br />
im Umgang mit Internet <strong>und</strong> in den Einsatzmöglichkeiten im Unterricht<br />
<strong>und</strong> dessen Vorbereitung geschult. Diese Einschulung ist sehr situativ<br />
<strong>und</strong> geht stark von Bedürfnissen <strong>der</strong> Lehrer an Gr<strong>und</strong>schulen aus. Die<br />
für diese Kursreihe entwickelten methodischen Ansätze können auch<br />
auf an<strong>der</strong>e Bereiche <strong>der</strong> Gesellschaft, in denen Basiseinschulung im<br />
Umgang mit Internet gebraucht wird, angewendet werden.<br />
via@artem: In diesem Forschungsprojekt geht es darum zu untersuchen,<br />
wie IKT Kunstunterricht <strong>und</strong> Projekte von Künstlern mit Schulen unter-<br />
stützen kann. Ein Einsatz <strong>der</strong> darin entwickelten Software durch ober-<br />
österreichische Museen ist geplant.<br />
Schüler-Servicecard: EDUCATION HIGHWAY ist an <strong>der</strong> Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Schüler-Servicecard des Bildungsministeriums beteiligt <strong>und</strong> ko-<br />
ordiniert diese Aktivitäten für Oberösterreich. Es sind Konzepte für die<br />
Einführung <strong>der</strong> Karte auf Ebene eines B<strong>und</strong>eslandes zu entwickeln.<br />
Stärken des Unternehmens<br />
• Langjährige Erfahrung im Informationstechnologie-Bereich<br />
• Junges, innovatives, engagiertes Team von 18 Mitarbeitern<br />
• Mitarbeiter, die über pädagogisches <strong>und</strong> technisches Know-how<br />
verfügen<br />
• Ausgedehnte Erfahrungen im Einsatz von digitalen Netzen<br />
• Sehr gute Kenntnisse des österreichischen Bildungssystems<br />
• Vernetzung mit in- <strong>und</strong> ausländischen Institutionen des Schulsystems,<br />
<strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung <strong>und</strong> <strong>der</strong> technischen Entwicklung<br />
Kooperationen<br />
Seit Jahren werden größere Projekte mit dem B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur, <strong>der</strong> Europäischen Kommission, <strong>der</strong><br />
IFIP13 sowie mit namhaften <strong>und</strong> bekannten Bildungsinstitutionen<br />
innerhalb <strong>und</strong> außerhalb Österreichs abgewickelt.<br />
<strong>Potenzial</strong> – <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Die EDCUATION HIGHWAY Innovationszentrum für Schule <strong>und</strong> Neue<br />
Technologie GmbH baut auf den Vorarbeiten des IST-Vereins auf. Aber<br />
13 IFIP = International Fe<strong>der</strong>ation for Information Processing<br />
61
erst die mit <strong>der</strong> Überleitung in die neue Rechtsform geschaffenen<br />
stabilen Organisations- <strong>und</strong> Finanzstrukturen erlauben es, größere<br />
Projekte in Angriff zu nehmen <strong>und</strong> längerfristige Perspektiven zu setzen.<br />
So wurde in den ersten drei Geschäftsjahren das Kompetenz- <strong>und</strong><br />
Serviceprofil stark erweitert <strong>und</strong> damit die Integration von Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnik in den Schulen <strong>der</strong> Betreuungsregion<br />
Oberösterreich auf allen vier Ebenen (technische Infrastruktur, Bildungs-<br />
inhalte, Service <strong>und</strong> Unterstützung sowie Forschung <strong>und</strong> Entwicklung)<br />
deutlich intensiviert.<br />
Alle vier genannten Faktoren tragen zu einer Reform <strong>der</strong> Unterrichts-<br />
methodik <strong>und</strong> damit zu einer Neudefinition von Schule im digitalen<br />
Zeitalter bei. Dadurch kann <strong>der</strong> Unterricht an unseren Schulen sicher-<br />
stellen, dass <strong>der</strong> Wirtschaft unserer Region Absolventen zur Verfügung<br />
gestellt werden, die nicht nur über IKT-Kompetenz, son<strong>der</strong>n auch über<br />
ein Bewusstsein für die Bedeutung von Informationstechnik in unserer<br />
Gesellschaft verfügen.<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung für die nächste Zukunft wird <strong>der</strong> Aus-<br />
bau von leistungsfähigen Verbindungen im gesamten B<strong>und</strong>esland sein.<br />
Der Bildungsbereich mit seinen stark dezentralen <strong>Struktur</strong>en kann<br />
dabei ein Motor für Breitbandvernetzung dislozierter Regionen<br />
sein.<br />
Insgesamt bringt das zentrale Angebot von Diensten wie Mailadressen<br />
für Schulen, Lehrer <strong>und</strong> Schüler, Filter gegen unerwünschte Inhalte<br />
<strong>und</strong> Spams, Schutz gegen unerlaubte Zugriffe etc. den Schulerhaltern<br />
in Oberösterreich große Einsparungen.<br />
Zusätzlich zeigen zahlreiche Projekte, dass die Einbindung von EDUCA-<br />
TION HIGHWAY in die <strong>TMG</strong>-Gruppe mit ihren Cluster-Initiativen, Techno-<br />
logie- <strong>und</strong> Kompetenzzentren die Kommunikation <strong>und</strong> den Informations-<br />
austausch zwischen Schulen <strong>und</strong> Wirtschaftbetrieben verstärkt hat.<br />
Themen aus Technik <strong>und</strong> Wirtschaft finden so schneller Eingang in<br />
den Unterricht.<br />
62<br />
➤ Oberösterreichische Schulen haben nicht nur alle einen<br />
Internetanschluss. Sie haben auch Unterstützung auf allen<br />
Ebenen: Technik, Bildungsinhalte, Support, Training, Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Einsatzgebiete neuer Technik im Bildungsbereich.<br />
➤ Durch gemeinsamen Einkauf <strong>und</strong> ein zentrales Angebot von<br />
Internetdiensten werden erhebliche Einsparungspotentiale<br />
erzielt.<br />
➤ Über neue Medien verbindet EDUCATION HIGHWAY Schule<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft in Oberösterreich durch gemeinsame<br />
Projekte mit <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihren Clustern.<br />
➤ EDUCATION HIGHWAY zeigt, wie IKT <strong>und</strong> neue Medien zur<br />
Weiterentwicklung von Schule in methodischer <strong>und</strong><br />
organisatorischer Hinsicht beitragen können.<br />
➤ Die Einbindung von EDUCATION HIGHWAY in ein Netz von<br />
Institutionen von Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur sowie Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft ermöglicht die Mitgestaltung des Einsatzes<br />
von IKT <strong>und</strong> neuen Medien in <strong>der</strong> Schule <strong>der</strong> Zukunft.<br />
Geschäftsführung: Prof. Mag. Anton Knierzinger<br />
http://www.eduhi.at<br />
5.4.3 Upper Austrian Research GmbH<br />
Die Upper Austrian Research GmbH (UAR) wurde im Jahre 1999 ge-<br />
gründet, hat ihren Forschungsbetrieb mit Mai 2000 aufgenommen <strong>und</strong><br />
verfügt zurzeit über 38 Mitarbeiter. Die Forschungsaktivitäten sind auf<br />
die Standorte Linz, Wels <strong>und</strong> Hagenberg verteilt. Die Vision <strong>der</strong> UAR<br />
ist, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung in Oberösterreich wesentlich zu ver-<br />
stärken <strong>und</strong> zu bündeln, so dass heimische Unternehmen unabhängig<br />
von ihrer Größe von maßgeschnei<strong>der</strong>ten High-Tech-Lösungen profitieren<br />
können. Die UAR will insbeson<strong>der</strong>e in Zusammenarbeit mit den Uni-<br />
versitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen den Technologietransfer zwischen<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft deutlich ausweiten. Viel versprechende<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Forschung sollen gemeinsam mit Unternehmen zu<br />
neuen Technologien, Produkten o<strong>der</strong> Dienstleistungen weiter entwickelt<br />
werden. Damit bietet die UAR eine Plattform zur gezielten <strong>und</strong> lang-
fristigen Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen mit dem Ziel<br />
<strong>der</strong> Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in marktreife Produkte<br />
<strong>und</strong> Leistungen.<br />
Die UAR wird dort tätig, wo Unternehmen Bedarf an neuen Technologien<br />
<strong>und</strong> an Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskompetenz haben, in Technologie-<br />
fel<strong>der</strong>n, die von bestehenden Einrichtungen nicht ausreichend abgedeckt<br />
werden. Damit stärkt die UAR die Innovationskraft <strong>der</strong> oberösterreich-<br />
ischen Unternehmen <strong>und</strong> leistet einen wichtigen Beitrag zur Steigerung<br />
<strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Region.<br />
Neben dem Betrieb von eigenen Forschungsabteilungen ist die UAR<br />
an folgenden Forschungs- <strong>und</strong> Technologietransfer-Einrichtungen<br />
beteiligt o<strong>der</strong> nimmt Eigentümerinteressen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wahr:<br />
• tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH (tech2b)<br />
• Polymer Competence Center Leoben GmbH (PCCL)<br />
• Kompetenzzentrum Holz GmbH (WOOD)<br />
• Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM)<br />
• Industrielles Kompetenzzentrum für Mechatronik & Automation<br />
(IKMA) in <strong>der</strong> VOEST-ALPINE MECHATRONICS GmbH (VATRON)<br />
• Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH)<br />
Polymer Competence<br />
Center Leoben GmbH<br />
Geschäftsfel<strong>der</strong><br />
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die UAR ist die „Strategische<br />
Partnerschaft“ mit <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz <strong>und</strong> die<br />
Kooperation mit den Fachhochschulen in <strong>OÖ</strong>, die den Aufbau neuer<br />
Forschungsfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> den Wissenschafts- <strong>und</strong> Technologietransfer<br />
erleichtern <strong>und</strong> beschleunigen.<br />
Die UAR bietet zwei Leistungsbereiche an:<br />
A) Forschungsmanagement<br />
• Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung von Strategien zur Vernetzung <strong>der</strong><br />
Forschungsaktivitäten in <strong>OÖ</strong><br />
• Beteiligung an nationalen <strong>und</strong> europäischen Forschungsprogrammen<br />
sowie Koordination <strong>und</strong> Abwicklung von Forschungsprojekten<br />
• Schaffung von Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen<br />
im High-Tech-Bereich<br />
B) Forschung <strong>und</strong> Entwicklung / Technologietransfer<br />
• Kunststofftechnik<br />
• Berührungslose Sensorik<br />
• Biomedizinische Nanotechnologie<br />
• Medizininformatik<br />
Forschungsmanagement Materialtechnologie Mechatronik Biomedizin Informatik<br />
<strong>OÖ</strong> Forschungsnetzwerk<br />
Antragstellung <strong>und</strong><br />
Koordination von Projekten<br />
tech2b<br />
Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH<br />
Tranfercenter<br />
für Kunststofftechnik<br />
Kompetenzzentrum<br />
Holz GmbH<br />
Abteilung für berührungslose<br />
Sensorik<br />
Linz Center of<br />
Mechatronics GmbH<br />
Industrielles<br />
Kompetenzzentrum<br />
für Mechtronik &<br />
Automation (IKMA)<br />
Zentrum für Biomedizinische<br />
Nanotechnologie<br />
Abteilung für<br />
Medizininformatik<br />
Software Competence<br />
Center Hagenberg GmbH<br />
Eigene Forschungsabteilung<br />
Beteiligungen<br />
63
Wichtige Projekte <strong>und</strong> Ergebnisse aus dem Forschungsbereich<br />
• Aufbau von Kernkompetenzen für Spritzgießsimulationen<br />
64<br />
im Kunststoffbereich<br />
• Entwicklung eines industrietauglichen <strong>und</strong> preiswerten<br />
Infrarotspektrometers<br />
• Etablierung von Methoden zur zerstörungsfreien Material-<br />
untersuchung mittels Optischer Kohärenz Tomographie <strong>und</strong><br />
Laser-Ultraschall<br />
• Erfolgreiche Antragsstellung <strong>und</strong> in weiterer Folge Projektkoordination<br />
des Projektes „Ultra Sensitive Proteomics and Genomics“ in<br />
Kooperation mit dem Institut für Biophysik <strong>der</strong> Johannes Kepler<br />
Universität Linz im Rahmen des BMBWK-Programms Genom-<br />
forschung Austria (GEN-AU)<br />
• Entwicklung eines Ultrasensitiven Fluoreszenz-Mikroskopes<br />
(CytoScout)<br />
• Entwicklung von Software zur Erfassung, Digitalisierung <strong>und</strong><br />
Charakterisierung von Verbrennungen (Burn Case)<br />
Nachstehend werden die innerhalb <strong>der</strong> UAR eingerichteten Forschungs-<br />
einheiten im Einzelnen beschrieben:<br />
TRANSFERCENTER FÜR KUNSTSTOFFTECHNIK (TCKT)<br />
Im Oktober 2001 wurde <strong>der</strong> Aufbau des Transfercenters für Kunststoff-<br />
technik begonnen. Die Vorbereitungsarbeiten starteten im Chemiepark<br />
Linz, im Mai 2002 folgte die Übersiedlung nach Wels. Derzeit sind<br />
sechs Mitarbeiter beschäftigt, in <strong>der</strong> Endausbaustufe wird die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter auf 20 bis 30 erhöht.<br />
Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />
Das TCKT unterstützt vorrangig regionale Unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
KMU, durch gezielte Leistungen in <strong>der</strong> anwendungsorientierten F&E.<br />
Zu diesem Zweck werden einerseits spezielle Kernkompetenzen auf-<br />
gebaut <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits können durch Vernetzung mit Universitäten<br />
<strong>und</strong> außeruniversitären Forschungseinrichtungen auch größere <strong>und</strong><br />
komplexere Projekte bearbeitet werden.<br />
Arbeitsschwerpunkte<br />
• Rohstoff- <strong>und</strong> Compo<strong>und</strong>entwicklung (Entwicklung <strong>und</strong><br />
Charakterisierung von Polymerwerkstoffen, insbeson<strong>der</strong>e Polyolefine<br />
<strong>und</strong> Engineering Plastics)<br />
• Konstruktion (Formen- <strong>und</strong> Werkzeugentwicklung, Spritzgieß-<br />
simulation)<br />
• Composites (Optimierung des RTM-Prozesses<br />
[Resin transfer molding] für die Luftfahrtindustrie)<br />
• Naturfasergefüllte Polymere (speziell Wood Plastic Composites)<br />
Neben dem Aufbau <strong>der</strong> fachlichen Qualifikation des Personals (auch<br />
durch die sehr engen Kontakte zu den Partnerfirmen) wurden die not-<br />
wendigen Investitionen in die Ausstattung (Prüfmaschinen, Technikums-<br />
anlagen,...) getätigt.<br />
K<strong>und</strong>en<br />
Seit Beginn <strong>der</strong> operativen Tätigkeit im Sommer 2002 wurden fast 40<br />
Projekte <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Aufträge abgearbeitet. Daran waren 20 Unternehmen<br />
beteiligt. 60 % <strong>der</strong> Firmen waren KMU, primär aus dem oberöster-<br />
reichischen Raum.<br />
Ausgewählte Projekte<br />
• Benchmark Spritzgießsimulation (Camo Formen- <strong>und</strong> Werkzeugbau,<br />
Haidlmair, TCG Unitech, Engel)<br />
• Wood Plastic Composites (Greiner Extrusionstechnik, Trodat,<br />
Internorm, Cincinnati Extrusion)<br />
• Oö. Werkzeugbauprojekt (Trodat, TCG Unitech, Haidlmair <strong>und</strong> Engel)<br />
Standortbezug<br />
Das Transfercenter für Kunststofftechnik ist in Wels angesiedelt, wofür<br />
folgende Gründe maßgeblich waren:<br />
• Zentrale verkehrsgünstige Lage in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> „oö. Kunststoffregion“<br />
• Einbindung in geplante Ausbildungsprogramme des FH-Studiengangs<br />
„Material:Engineering (Material- <strong>und</strong> Verarbeitungstechnik)“ <strong>und</strong><br />
des HTL-Lehrgangs für Kunststofftechnik<br />
Im TCKT wurde auch eine Außenstelle des Polymer Competence Center<br />
Leoben (PCCL) im Kplus-Kompetenzzentrenprogramm eingerichtet<br />
(siehe auch Abschnitt 5.4.7). Dadurch können vielfältige Synergie-<br />
effekte aus <strong>der</strong> gemeinsamen Leitung <strong>und</strong> Infrastruktur <strong>und</strong> dem
Kompetenzaustausch genutzt werden.<br />
ABTEILUNG FÜR BERÜHRUNGSLOSE SENSORIK<br />
Die im April 2001 eingerichtete Abteilung verfolgt den Anwendungs-<br />
schwerpunkt Zerstörungsfreie Prüfung von Werkstoffen. Sie umfasst<br />
<strong>der</strong>zeit 7 Mitarbeiter. In <strong>der</strong> Produktions- <strong>und</strong> Prozesskontrolle stehen<br />
künftig zwei Themen im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>: Miniaturisierung <strong>der</strong> Sensorik<br />
<strong>und</strong> schnelle Datenerfassung. Dies gilt sowohl für die Online-Messung<br />
als auch für die Verarbeitung hoher Datenraten. Die Zukunft gehört<br />
<strong>der</strong> In-situ- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Inline-Messtechnik, bei <strong>der</strong> sich durch Entfall <strong>der</strong><br />
Probenaufbereitung Kosten reduzieren <strong>und</strong> Artefakte aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Probennahme vermeiden lassen. Die Inline-Messung ist zudem ent-<br />
scheidend für eine Optimierung <strong>der</strong> Prozessführung.<br />
Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />
Die Abteilung befasst sich mit <strong>der</strong> Entwicklung von optischen Mess-<br />
methoden wie Infrarotspektroskopie, Optische Kohärenz Tomographie<br />
<strong>und</strong> Laser-Ultraschall für die Inline-Messtechnik zur zerstörungsfreien<br />
Prüfung von Werkstoffen.<br />
F&E-Schwerpunkte<br />
1. Infrarotspektroskopie<br />
Durch Bestrahlung im Infrarotbereich werden Molekülschwingungen<br />
angeregt. Es ist damit möglich, berührungslos chemisch-physikalische<br />
Analysen von Gasen, Flüssigkeiten <strong>und</strong> Festkörpern vorzunehmen.<br />
Infrarot-optische Messmethoden werden in <strong>der</strong> Qualitätskontrolle <strong>und</strong><br />
Prozessüberwachung eingesetzt <strong>und</strong> sind etablierte Verfahren hoher<br />
Genauigkeit <strong>und</strong> Empfindlichkeit.<br />
2. Optische Kohärenz Tomographie (OCT)<br />
OCT bietet die Möglichkeit, mittels Infrarotlicht kohärent <strong>und</strong> daher<br />
zerstörungsfrei Querschnittsansichten einer Probe herzustellen. Die<br />
Tiefenauflösung liegt standard-mäßig bei 10 – 15 µm (um einen Faktor<br />
10 besser als bei Ultraschall), kann aber durch spezielle Techniken bis<br />
auf 1 µm verkleinert werden. Das physikalische Prinzip hinter dieser<br />
Methode ist die interferometrische Überlagerung von Infrarotlichtwellen,<br />
die in unterschiedlicher Probentiefe mit einer Referenzwelle zurück-<br />
gestreut werden.<br />
3. Laser-Ultraschall<br />
Herkömmliche Ultraschallmessungen besitzen den Nachteil, dass die<br />
Probe in direktem Kontakt mit <strong>der</strong> Messapparatur stehen muss (z.B.<br />
Wasserstrahl, Koppelmittel). Durch die Anregung des Ultraschallimpulses<br />
<strong>und</strong> die Messung des Echos mit Licht soll eine berührungslose<br />
Ultraschallmessung möglich werden.<br />
4. Center für Inline-Prozess- <strong>und</strong> Qualitätskontrolle<br />
Die Integration <strong>der</strong> spektroskopischen Prozesskontrolle in die industrielle<br />
Fertigungsanlage schafft eine Möglichkeit, den Herstellungsvorgang<br />
direkt über die gewünschten Parameter zu regeln <strong>und</strong> führt zu definierten<br />
Prozessbedingungen <strong>und</strong> damit geringerem Rohstoff- <strong>und</strong> Energie-<br />
aufwand, weniger unerwünschten Nebenprodukten <strong>und</strong> zu geringeren<br />
Ausschuss-mengen. Folgende Methoden werden dabei eingesetzt:<br />
• Optische: Schichtdickenmessung mittels Infrarotstrahlung,<br />
Chemometrie mittels FTNIR-Spektrometer (Fourier-Transform Near<br />
Infra-Red), berührungslose Temperaturmessung, digitale Bild-<br />
verarbeitung<br />
• Akustische: Ultraschall, Resonanz<br />
• Elektrische: Wirbelstrom, Dehnungsmessstreifen<br />
• Magnetische<br />
• Mechanische<br />
Laborausstattung<br />
Digitaloszilloskope, Funktionsgeneratoren, Multimeter (Standgeräte<br />
<strong>und</strong> Handgeräte), Spannungsquellen, diverse Laser, Pyrometer, Mikro-<br />
meterverschiebetische usw.<br />
ZENTRUM FÜR BIOMEDIZINISCHE NANOTECHNOLOGIE<br />
Das Zentrum für Biomedizinische Nanotechnologie in <strong>der</strong> Scharitzer-<br />
straße 6-8 in Linz startete im Jänner 2002. Zurzeit sind 13 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, in <strong>der</strong> Endausbaustufe wird die Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter auf<br />
20 erhöht.<br />
Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />
Das Zentrum für Biomedizinische Nanotechnologie dient als Impulsgeber<br />
für die Biotechnologie in Oberösterreich, wobei als Schwerpunkt die<br />
65
Bioinstrumentierung gewählt wurde. Darunter versteht man die Ent-<br />
wicklung von Geräten <strong>und</strong> Technologien für die Biotechnologie. Das<br />
Zentrum hat sich die Entwicklung von Geräten mit Einzelmolekül-<br />
Sensitivität <strong>und</strong> <strong>der</strong> dazugehörigen Chipplattformen zum Ziel gesetzt.<br />
F&E-Schwerpunkt: Bildgebende Mikroskopie mit Einzelmolekül-<br />
empfindlichkeit (Einzelmolekül-Mikroskopie)<br />
Um biologische Systeme in ihrer Ausdehnung, ihrer natürlichen Funktion<br />
<strong>und</strong> ihrer physiologischen Wirkungsweise untersuchen zu können,<br />
werden Geräte entwickelt, die die möglichst gleichzeitige Visualisierung<br />
von einzelnen Molekülen in komplexen Systemen <strong>und</strong> in Bewegung<br />
erlauben. Die dabei verwendete Methodik wird im Allgemeinen als<br />
„Single-Dye-Tracing“ (SDT)-Methode bezeichnet, da es möglich ist,<br />
die Positionen einzelner <strong>und</strong> mehrerer Fluoreszenz-markierter Moleküle<br />
gleichzeitig exakt zu bestimmen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Bewegungen zu verfolgen.<br />
Das Anwendungspotenzial dieser Methode ist vielfältig <strong>und</strong> führt in<br />
manchen Bereichen zu völlig neuen Möglichkeiten, um biomedizinische<br />
Vorgänge verstehen <strong>und</strong> somit gr<strong>und</strong>legende neue Erkenntnisse über<br />
die Ursachen von Krankheiten gewinnen zu können. In <strong>der</strong> biomedi-<br />
zinischen <strong>und</strong> zellbiologischen Forschung nimmt die Lebendbeobachtung<br />
dynamisch-biologischer Vorgänge, die so ermöglicht wird, immer mehr<br />
an Bedeutung zu.<br />
<strong>Struktur</strong> <strong>und</strong> Aufgaben <strong>der</strong> einzelnen Arbeitsgruppen<br />
1. Arbeitsgruppe für Fluoreszenzmikroskopie<br />
66<br />
Entwicklung eines Gerätes für das Hochdurchsatz-Screening von<br />
Zellen <strong>und</strong> von Biochips (CytoScout) für den Einsatz in <strong>der</strong><br />
medizinischen Diagnostik <strong>und</strong> im Screening von Medikamenten<br />
2. Arbeitsgruppe für Molekularbiologie <strong>und</strong> Assayentwicklung<br />
Entwicklung von Assays für Anwendungen wie Tumordiagnostik<br />
<strong>und</strong> prioneninduzierte Erkrankungen<br />
3. Arbeitsgruppe für Live Cell Screening<br />
Entwicklung von Zusatzkomponenten wie Lasertweezer <strong>und</strong> Soft-<br />
warepaketen zum Screening von Zellpopulationen<br />
4. Arbeitsgruppe für Oberflächenchemie <strong>und</strong> Proteinchemie Aubau<br />
einer Chipplattform für die Herstellung von DNA- <strong>und</strong> Proteinchips,<br />
die vorwiegend in <strong>der</strong> medizinischen Diagnostik eingesetzt werden.<br />
Laborausstattung<br />
Labors für biologische, biochemische, biophysikalische sowie chemische<br />
Arbeiten.<br />
ABTEILUNG FÜR MEDIZININFORMATIK<br />
Immer komplexer werdende Therapie- <strong>und</strong> Operationstechniken <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>nen Medizin erfor<strong>der</strong>n die Entwicklung von Computer-basierten<br />
Modellen zur Unterstützung <strong>der</strong> Mediziner bei <strong>der</strong> Analyse, Diagnose<br />
<strong>und</strong> Therapie. Die im März 2003 eingerichtete Abteilung verfügt zurzeit<br />
über 6 Mitarbeiter <strong>und</strong> ist im Softwarepark Hagenberg angesiedelt.<br />
F&E-Projekte<br />
1. SEE-KID<br />
Es wurden Computermodelle entwickelt, die kongenitale Fehlstellungen<br />
bei Augen von Kleinkin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Erwachsenen am Computer nach-<br />
modellieren sowie die Auswirkungen von chirurgischen Eingriffen be-<br />
rechnen <strong>und</strong> interaktiv darstellen. Mit diesen kann <strong>der</strong> Chirurg den für<br />
den jeweiligen Patienten optimalen Eingriff bestimmen (also welche<br />
Muskeln er auf welche Weise verkürzen muss) <strong>und</strong> so Mehrfach-<br />
Operationen vermeiden.<br />
2. Burn Case<br />
Verbrennungsverletzungen zählen zu den häufigsten Verletzungsarten<br />
überhaupt. Das in Kooperation mit <strong>der</strong> Fachhochschule Hagenberg<br />
<strong>und</strong> mit Ärzten des UKH Linz entwickelte Software-System ermöglicht<br />
die exakte Klassifikation von Verbrennungsverletzungen (z.B. Anteil an<br />
Gesamtoberfläche, Diagnose, Verletzungsgrad) <strong>und</strong> unterstützt die<br />
richtige Behandlung, so dass <strong>der</strong> Heilungsverlauf stark verkürzt bzw.<br />
die Behandlungskosten <strong>und</strong> die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus<br />
verringert werden können.<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Die Hauptaktivitäten <strong>der</strong> UAR lassen sich in die Schwerpunkte For-<br />
schungsmanagement <strong>und</strong> (Auftrags-)Forschung/Technologietransfer<br />
unterteilen:
• Im Bereich Forschungsmanagement konnte sich die UAR im<br />
Beson<strong>der</strong>en im Aufbau <strong>und</strong> Betreiben von Kompetenzzentren<br />
profilieren. Der Aufgabenbereich umfasst dabei den Aufbau des<br />
Konsortiums für die Antragstellung, die Ausarbeitung <strong>der</strong> Verträge,<br />
Betreuung <strong>der</strong> Vorbereitungsphase bis hin zur Gesellschaftsgründung<br />
<strong>und</strong> Übernahme wesentlicher Funktionen in den Organen <strong>der</strong><br />
Gesellschaft.<br />
• Im Bereich Forschung/Technologietransfer hat die UAR die Ab-<br />
teilungen Kunststofftechnik, Berührungslose Sensorik, Biomedi-<br />
zinische Nanotechnologie <strong>und</strong> Medizininformatik aufgebaut <strong>und</strong><br />
sich dabei beson<strong>der</strong>es Know-how in <strong>der</strong> Verwertung von<br />
Forschungsergebnissen angeeignet. Erwähnenswert ist auch, dass<br />
ca. 50 % <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en des Transfercenters für Kunststofftechnik KMU<br />
sind <strong>und</strong> somit gezeigt wurde, dass mit geeigneten <strong>Struktur</strong>en auch<br />
KMU als K<strong>und</strong>en im Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfer gewonnen<br />
werden können. Zurzeit ist die UAR am Aufbau eines Konsortiums<br />
für Nanotechnologie beteiligt.<br />
Durch ihre Kompetenz in den obigen Tätigkeitsbereichen hat sich die<br />
UAR auch eine gute Basis für die Organisation von Verb<strong>und</strong>projekten<br />
auf EU-, B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesebene geschaffen. Die UAR ist Antragssteller<br />
bzw. Mitantragssteller folgen<strong>der</strong> nationaler bzw. internationaler For-<br />
schungsprojekte: GEN-AU Programm (Ultra-sensitive Proteomics and<br />
Genomics), Fabrik <strong>der</strong> Zukunft (Wood Plastic Composites), CRAFT (In<br />
process control with optical coherence tomography) <strong>und</strong> Integrated<br />
Project im 6. EU-Rahmenprogramm (Integration of manufacture of<br />
miniatured micro-products).<br />
Durch ein kompetentes Forschungsmanagement <strong>und</strong> eine großzügige<br />
Startfinanzierung des Landes <strong>OÖ</strong> hat die UAR einschließlich ihrer<br />
Beteiligungsgesellschaften in dreieinhalb Jahren eine Personalkapazität<br />
von über 200 Personen aufgebaut.<br />
Die UAR wird auch in Zukunft die zentrale Rolle im Aufbau <strong>der</strong> anwen-<br />
dungsorientierten außeruniversitären F&E-<strong>Struktur</strong>en in Oberösterreich<br />
spielen <strong>und</strong> dabei mit den einschlägigen Universitäts- <strong>und</strong> Fachhoch-<br />
schul-Einrichtungen zusammenarbeiten. Dazu zählt auch die operative<br />
Betreuung <strong>der</strong> Forschungsplattform <strong>OÖ</strong>, die als Verein Koordinations-<br />
<strong>und</strong> Kooperationsfunktionen für ihre universitären, außeruniversitären<br />
<strong>und</strong> industriellen Mitglie<strong>der</strong> übernommen hat.<br />
In organisatorischer Hinsicht ist die Einrichtung eines Aufsichtsrates<br />
o<strong>der</strong> Beirates beabsichtigt. Weiters wird voraussichtlich im 1. Quartal<br />
2004 die Geschäftsführerposition im Kompetenzzentrum Holz, die vom<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> UAR in Personalunion wahrgenommen wurde, neu<br />
besetzt, womit dem deutlich gestiegenen Aufgabenvolumen in beiden<br />
Einrichtungen Rechnung getragen wird. Diese Maßnahmen dienen <strong>der</strong><br />
Verstärkung <strong>der</strong> Führungsstruktur <strong>der</strong> UAR, die zusätzlich durch Er-<br />
weiterung <strong>der</strong> Funktion Forschungsmanagement inkl. Forschungs-<br />
marketing auf die zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen ausgerichtet wird.<br />
➤ Die seit Mai 2000 aktive Forschungs- <strong>und</strong> Technologietransfer-<br />
Holding des Landes <strong>OÖ</strong> beschäftigt <strong>der</strong>zeit 38 hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter an den Standorten Linz, Hagenberg <strong>und</strong> Wels <strong>und</strong><br />
120 in den Beteiligungsgesellschaften.<br />
➤ Ihre Leistungsbereiche sind Forschungsmanagement <strong>und</strong><br />
Forschung/Technologietransfer in <strong>der</strong> Materialtechnologie,<br />
Mechatronik, Biomedizin <strong>und</strong> Informatik mit Fokus auf die<br />
anwendungsorientierte F&E.<br />
➤ Heimische Unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e KMU, profitieren von<br />
maßgeschnei<strong>der</strong>ten High-Tech-Lösungen in Schlüssel- <strong>und</strong><br />
Zukunftstechnologien.<br />
➤ Die UAR ist mit <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz in einer<br />
„Strategischen Partnerschaft“ verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kooperiert auch<br />
mit den oö. Fachhochschulen.<br />
➤ Die UAR ist höchst erfolgreich bei <strong>der</strong> Beteiligung an nationalen<br />
<strong>und</strong> europäischen Forschungsprogrammen.<br />
Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dr. Otmar Höglinger<br />
http://www.uar.at<br />
67
5.4.4 Software Competence<br />
Center Hagenberg GmbH<br />
Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) wurde am 1. Juli<br />
1999 gestartet <strong>und</strong> ist eine international anerkannte, sich an den<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Wirtschaft orientierende Forschungseinrichtung<br />
im Bereich Software. Anwendungsorientierte innovative Forschungs-<br />
projekte gemeinsam mit Partnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en tragen sowohl zum<br />
wirtschaftlichen Erfolg dieser Unternehmen als auch zum wissen-<br />
schaftlichen Fortschritt am Standort Hagenberg bei.<br />
Das SCCH unterstützt die Vernetzung von Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> orientiert sich an technologischen Trends <strong>und</strong> den Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong>. Daher richtet sich das SCCH an alle jene Firmen – un-<br />
abhängig von ihrer Größe, jedoch mit beson<strong>der</strong>em Augenmerk auf<br />
KMU – für die innovative Softwareprodukte <strong>und</strong> -lösungen von höchster<br />
Bedeutung sind. Als forschungsorientierte Einrichtung positioniert sich<br />
das SCCH klar als Partner <strong>und</strong> nicht als Konkurrent <strong>der</strong> Software-<br />
industrie.<br />
Als unverzichtbarer Teil des Softwareparks Hagenberg leistet das SCCH<br />
mit 49 Mitarbeitern (VZÄ) einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung <strong>der</strong><br />
Region. Es richtet sein ganzes Engagement darauf, als aktiver Knoten<br />
im oberösterreichischen bzw. österreichischen Technologienetzwerk<br />
zu dienen. Die Beteiligung an europäischen Forschungskooperationen<br />
wird sukzessive vorbereitet.<br />
Das SCCH in <strong>der</strong> Rechtsform <strong>der</strong> GmbH ist eine 100 %-Tochtergesell-<br />
schaft <strong>der</strong> Upper Austrian Research GmbH (UAR). Sie steht im ersten<br />
Jahr <strong>der</strong> zweiten Genehmigungsperiode (Jahr 5 bis 7), die bis Juni<br />
2006 laufen wird. Die Arbeiten werden in enger Abstimmung <strong>und</strong> mit<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz durchgeführt.<br />
Dem Aufsichtsrat gehören neben dem Eigentümervertreter <strong>der</strong> Initiator<br />
des Zentrums Univ.-Prof. Dr. Bruno Buchberger, ein Repräsentant <strong>der</strong><br />
beteiligten Unternehmen, zwei wissenschaftlich-wirtschaftlich re-<br />
nommierte Universitätsprofessoren aus Zürich (Prof. Dr. Bauknecht<br />
<strong>und</strong> Prof. Dr. Marty) <strong>und</strong> ein Linzer Rechtsanwalt mit Wirtschafts-<br />
kompetenz (RA Dr. Wildmoser) sowie zwei Belegschaftsvertreter an.<br />
68<br />
Arbeitsschwerpunkte<br />
• Software-Architekturen<br />
• Mobile Anwendungen<br />
• Web-basierte Anwendungen<br />
• Sicherheit<br />
• Data Warehousing & Datenintegration<br />
• Simulation & Optimierung<br />
• Data Mining & Machine Learning<br />
• Signal- & Bildverarbeitung<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) nimmt im Soft-<br />
warepark eine wichtige Funktion in <strong>der</strong> Anwendung aktueller For-<br />
schungsergebnisse für Anfor<strong>der</strong>ungen aus <strong>der</strong> Wirtschaft wahr. Durch<br />
eine kompetente Kernmannschaft <strong>und</strong> die enge Zusammenarbeit mit<br />
den wissenschaftlichen Partnern <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz,<br />
die zum Großteil auch in Hagenberg angesiedelt sind, sowie durch die<br />
Kooperation mit Unternehmen ist die Umsetzung neuer wissenschaft-<br />
licher Erkenntnisse in die Praxis gewährleistet. Eine in den letzten<br />
Jahren durchgeführte Schwerpunktsetzung brachte eine klare<br />
Fokussierung auf bestimmte Marktsegmente, wobei die spezielle<br />
Abstimmung auf den Bedarf <strong>der</strong> oberösterreichischen Wirtschaft im<br />
Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stand.<br />
Neben den Aktivitäten mit den Partnerunternehmen im Kplus-Programm<br />
ist die Ausweitung <strong>der</strong> K<strong>und</strong>enstruktur erfolgreich angelaufen. Projekte<br />
im nicht Kplus-geför<strong>der</strong>ten Bereich nehmen bereits mehr als 1/3 <strong>der</strong><br />
Arbeit im SCCH ein. Diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren<br />
noch weiter verstärkt, um für die Zeit nach Auslaufen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>es-<br />
för<strong>der</strong>ung vorbereitet zu sein.<br />
Die verbindende Rolle zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft kommt<br />
in den <strong>Struktur</strong>en des SCCH, <strong>der</strong> Zusammensetzung seiner Aufsichts-<br />
organe, den Kooperationsmodellen <strong>und</strong> den Arbeitsbereichen deutlich<br />
zum Ausdruck. Eine wichtige Aufgabe in dieser Transferfunktion erfüllt<br />
das Zentrum auch bei <strong>der</strong> Vorbereitung seiner Mitarbeiter auf die Fort-<br />
setzung ihrer Karriere in <strong>der</strong> Wirtschaft.
➤ Das SCCH wurde 1997 gegründet <strong>und</strong> ist nun mit 68 Personen,<br />
davon 44 Angestellten, die größte Forschungseinrichtung im<br />
Softwarepark Hagenberg.<br />
➤ Die bisher 33 oberösterreichischen, österreichischen <strong>und</strong><br />
ausländischen Forschungspartner <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en stammen<br />
vorrangig aus <strong>der</strong> Prozessindustrie, dem Banken- <strong>und</strong><br />
Versicherungssektor <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> Softwarebranche.<br />
➤ In r<strong>und</strong> 170 laufenden bzw. abgeschlossenen Projekten wurden<br />
Forschungsergebnisse in innovative Anwendungen transferiert.<br />
➤ Weiters werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse in<br />
Vortragsreihen, Workshops <strong>und</strong> Seminaren – <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />
im Technologietransfer über Köpfe – an die Praxis vermittelt.<br />
➤ Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> erfolgreichen Vier-Jahres-Evaluierung wurde<br />
die Weiterführung mit För<strong>der</strong>ungen des B<strong>und</strong>es, des Landes<br />
<strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz bis Juni 2006<br />
genehmigt.<br />
➤ Das Zentrum wurde mit 2 Best Paper Awards <strong>und</strong> Platz 3<br />
beim T-Mobile Future Award ausgezeichnet.<br />
Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dr. Klaus Pirklbauer<br />
http://www.scch.at<br />
5.4.5 Kompetenzzentrum Holz GmbH<br />
Seit Beginn 2001 steht <strong>der</strong> österreichischen Wirtschaft mit dem Kom-<br />
petenzzentrum für Holzverb<strong>und</strong>werkstoffe <strong>und</strong> Holzchemie (WOOD)<br />
in <strong>der</strong> Kompetenzzentrum Holz GmbH ein Forschungszentrum zur Ver-<br />
fügung, das nachhaltige industrielle Lösungen auf Basis des traditions-<br />
reichen wie zukunftsträchtigen, erneuerbaren Rohstoffs Holz erarbeitet.<br />
Ziel ist die Entwicklung <strong>und</strong> Anwendung neuer Technologien zur Her-<br />
stellung einer neuen Ge-neration von Holzprodukten mit wesentlich<br />
verbesserten technischen Eigenschaf-ten unter Wahrung <strong>der</strong> positiven<br />
Eigenschaften des Werkstoffes Holz.<br />
In intensiver Kooperation von Unternehmen <strong>und</strong> Universitäten (Universität<br />
für Bodenkultur Wien, Technische Universität Wien, Johannes Kepler<br />
Universität Linz) soll insbeson<strong>der</strong>e die Adaptierung von Technologien<br />
aus dem Bereich <strong>der</strong> Kunststoffverarbeitung, Polymerwissenschaften<br />
<strong>und</strong> Biotechnologie auf den Massenrohstoff Holz erreicht werden.<br />
Das Kompetenzzentrum mit Sitz in Linz hat Außenstellen in Lenzing,<br />
St. Veit/Glan <strong>und</strong> Wien. Gesellschafter sind die <strong>TMG</strong> (62 %), das Land<br />
Kärnten (26 %) <strong>und</strong> die Universität für Bodenkultur Wien (12 %). Im<br />
Aufsichtsrat wirken neben den Gesellschaftern noch das Land Nie<strong>der</strong>-<br />
österreich als För<strong>der</strong>ungsgeber <strong>und</strong> ein Unternehmensvertreter mit.<br />
Die Geschäftsführung wird vom Geschäftsführer <strong>der</strong> UAR in Personal-<br />
union wahrgenommen, wodurch <strong>der</strong> Aufbau des Zentrums <strong>und</strong> die<br />
professionelle Führung erheblich erleichtert wurden. Im Hinblick auf<br />
die geplante Ausweitung ist nach <strong>der</strong> bevorstehenden Vier-Jahres-<br />
Evaluierung im 1. Quartal 2004 eine Neubesetzung <strong>der</strong> Geschäfts-<br />
führung auf Vollzeitbasis geplant. Weiters soll die Beteiligung von <strong>der</strong><br />
<strong>TMG</strong> an die UAR abgetreten werden, die als oö. Forschungs- <strong>und</strong><br />
Technologietransferholding alle vergleichbaren Beteiligungen vereinigt.<br />
Eine Kapitalaufstockung zur Finanzierung des weiteren Ausbaus ist in<br />
Vorbereitung.<br />
Die erste Genehmigungsperiode (4 Jahre) läuft bis Ende 2004. Eine<br />
Fortsetzung um weitere 3 Jahre wird angestrebt.<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
• Rohholz-Modifizierung<br />
• Höherwertige Holzverb<strong>und</strong>werkstoffe<br />
• Extrudierbare Holz/Melaminharz-Verb<strong>und</strong>werkstoffe<br />
• Massivholz-Modifizierung<br />
• Optimierte Verleimungslösungen<br />
• Holzchemie<br />
• Marktforschung <strong>und</strong> holzwirtschaftspolitische Aspekte<br />
Wichtige Ergebnisse<br />
• OSB-Platten (Spanplatte mit orientierten Spänen) mit maßge-<br />
schnei<strong>der</strong>ten Eigenschaften, zB. Leicht-OSB für Türkerne,<br />
formaldehydfrei verleimte OSB für Bauteile<br />
• ISOWOOD Formteile aus Holz- bzw. Faserwerkstoffen (Holzfaser mit<br />
Fasern aus Flachs, Jute, Hanf) als Innenteile für Autos<br />
• Wood Plastic Composites (WPC) – nach dem Vorbild <strong>der</strong> Kunst-<br />
69
70<br />
Kunststoffextrusion <strong>und</strong> des Spritzgussverfahrens hergestellte<br />
Holzbauteile<br />
• Kunststoff-Holzfaserverb<strong>und</strong> mit Polyolefinen, Biopolymeren<br />
sowie Melamin<br />
• Ökologisch <strong>und</strong> ökonomisch verbesserte Prozesse zur Gewinnung<br />
von Zellstoff aus Buchenholz (Sulfit-Prozess, Hemicellulose)<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Das Kompetenzzentrum Holz (WOOD Kplus) ist die größte Forschungs-<br />
einheit im Bereich Holzverb<strong>und</strong>werkstoffe <strong>und</strong> Holzchemie in Österreich.<br />
Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist, dass mit diesem Kompetenzzentrum die<br />
Holzindustrie einen Forschungspartner erhalten hat, <strong>der</strong> völlig neue<br />
Technologien für diesen Industriezweig entwickelt. Weiters ist dieses<br />
Zentrum vorbildlich für die Zusammenarbeit <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> Ober-<br />
österreich, Nie<strong>der</strong>österreich <strong>und</strong> Kärnten. Die erfolgreiche Arbeit <strong>der</strong><br />
letzten Jahre wird im Beson<strong>der</strong>en dadurch bestätigt, dass die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Partnerunternehmen verdoppelt werden konnte <strong>und</strong> alle bisherigen<br />
Partner auch weiterhin K<strong>und</strong>en des Zentrums sein werden.<br />
Das Zentrum konnte mit den Bereichen „wood plastic composites“<br />
<strong>und</strong> „wissensbasierte Produktion“ zwei Kernkompetenzen aufbauen,<br />
die es klar von an<strong>der</strong>en Forschungseinrichtungen im Holzbereich unter-<br />
scheidet. Auf diesen beiden Kernkompetenzen fußt <strong>der</strong> Technologie-<br />
transfer in die Wirtschaft. So ist es gelungen, alle namhaften Firmen,<br />
die im Bereich „wood plastic composites“ tätig sind, in einem starken<br />
Verb<strong>und</strong> zu organisieren, womit auch hervorragende Voraussetzungen<br />
geschaffen wurden, dass sich diese Produktklasse am Markt durchsetzen<br />
wird.<br />
Nicht zuletzt trägt auch dieses Zentrum zum Technologietransfer über<br />
Köpfe bei, in dem mit den beteiligten Unternehmen <strong>und</strong> Universitäten<br />
<strong>und</strong> darüber hinaus ein ständiger Personalwechsel stattfindet.<br />
Der Ausbau <strong>der</strong> Forschungsmanagement- <strong>und</strong> Forschungsmarketing-<br />
Kompetenzen wird gezielt fortgesetzt.<br />
➤ WOOD Kplus bietet <strong>der</strong> Holzindustrie seit 2001 mit <strong>der</strong>zeit 37<br />
Beschäftigten (VZÄ) in Linz, Lenzing, St.Veit/Glan <strong>und</strong> Wien<br />
Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovationen auf Basis des Rohstoffs<br />
Holz.<br />
➤ In Partnerschaft mit <strong>der</strong> Universität für Bodenkultur Wien, <strong>der</strong><br />
Technischen Universität Wien, <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität<br />
Linz <strong>und</strong> den beteiligten Unternehmen werden Technologien<br />
aus <strong>der</strong> Kunststofftechnik, den Polymerwissenschaften <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Biotechnologie auf den Massenrohstoff Holz adaptiert.<br />
➤ Der Aufbau <strong>der</strong> Non-Kplus-Bereichs wurde erfolgreich gestartet<br />
<strong>und</strong> die Aufnahme weiterer Kplus-Partner vorbereitet, so dass<br />
sich <strong>der</strong> Wirkungskreis deutlich vergrößert hat.<br />
➤ Die erste Periode läuft bis Ende 2004, eine Fortsetzung um<br />
drei weitere Jahre wird angestrebt.<br />
➤ Nach <strong>der</strong> Vier-Jahres-Evaluierung wird die Geschäftsführung<br />
auf Vollzeitbasis neu besetzt <strong>und</strong> das Forschungsmarketing<br />
ausgeweitet.<br />
Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dr. Othmar Höglinger<br />
http://www.uar.at<br />
5.4.6 Linz Center of Mechatronics GmbH<br />
Die Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM), Trägerin des Linz Center<br />
of Competence in Mechatronics, wurde im Mai 2001 gegründet. Die<br />
UAR ist mit 40 % beteiligt <strong>und</strong> stellt den Aufsichtsrats-Vorsitzenden<br />
<strong>und</strong> einen Rechtsanwalt (RA Dr. Wildmoser) als Aufsichtsratsmitglied.<br />
Die weiteren 60 % werden vom Verein <strong>der</strong> akademischen <strong>und</strong> indus-<br />
triellen Partner des Linz Center of Competence in Mechatronics gehalten,<br />
<strong>der</strong> drei Mitglie<strong>der</strong> in den Aufsichtsrat, darunter auch den Vertreter <strong>der</strong><br />
Johannes Kepler Universität Linz, entsendet. Das Zentrum wurde nach<br />
einer gezielt vorgelagerten Pilotphase rückwirkend ab Jänner 2001<br />
bis Ende 2004 genehmigt. Eine Fortsetzung um weitere 3 Jahre wird<br />
angestrebt; die dafür vorgesehene Vier-Jahres-Evaluierung findet<br />
im Jänner 2004 statt.
Während im Kplus-Bereich industrielle F&E-Projekte mit Partnerunter-<br />
nehmen <strong>und</strong> Projekte <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lagenforschung durchgeführt werden,<br />
ist <strong>der</strong> Non-Kplus-Bereich außerhalb dieses För<strong>der</strong>programms definiert<br />
<strong>und</strong> auf Auftragsforschung ausgerichtet.<br />
Das Kompetenzzentrum bietet ein breites Spektrum an innovativen<br />
Lösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen an. Organisiert nach den drei Säulen<br />
– CASAD (Computer Aided Simulation and Design), DYNACON (Advanced<br />
Dynamics and Control in Mechanical Systems) <strong>und</strong> SENSCOM (Intelligent<br />
Sensors, Actuators and Integrated Circuits with their Communications<br />
and Signal Processing) – <strong>und</strong> mit intensiver Einbindung <strong>der</strong> Johannes<br />
Kepler Universität Linz ist die LCM GmbH in Österreich das einzige<br />
Kompetenzzentrum für Mechatronik mit dieser umfangreichen Wissens-<br />
plattform.<br />
Für den Wissensaustausch zwischen den industriellen <strong>und</strong> wissenschaft-<br />
lichen Partnern sorgen gemeinsam durchgeführte Projekte <strong>und</strong> die<br />
praktische Anwendung <strong>der</strong> Resultate in <strong>der</strong> Industrie. Zusätzlich wird<br />
ein interessantes Weiterbildungsprogramm angeboten. Die im Kom-<br />
petenzzentrum durchgeführten Projekte <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
dienen <strong>der</strong> Generierung von Wissen <strong>und</strong> dem internen Wissenstransfer.<br />
Mit mehr als 20 industriellen Partnern <strong>und</strong> 17 wissenschaftlichen<br />
Partnern (z.B. die Mechatronik-Institute <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität<br />
Linz, ARC Seibersdorf research, PROFACTOR, Fachhochschule Wels)<br />
können die Projekte zügig <strong>und</strong> ergebnisorientiert durchgeführt werden.<br />
Die Projektlaufzeit beträgt zwischen 2 <strong>und</strong> 4 Jahren, <strong>der</strong> Umfang liegt<br />
zwischen 70.000 Euro <strong>und</strong> 750.000 Euro. An einem Projekt sind ein<br />
o<strong>der</strong> mehrere Partner aus Industrie <strong>und</strong> Wissenschaft beteiligt.<br />
Das Projektvolumen betrug im Geschäftsjahr 2002 r<strong>und</strong> 1,9 Millionen<br />
Euro, die Quote an internationalen Projekten circa 20 Prozent.<br />
Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />
• Aufbau von langfristig verfügbarem Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungs-<br />
potenzial für die österreichische Wirtschaft im Bereich Mechatronik<br />
• Ausbildung einer starken Kernkompetenz durch ein Strategisches<br />
Forschungsprogramm <strong>und</strong> die Expertise <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />
Partner<br />
• Unterstützung <strong>der</strong> Industrie bei <strong>der</strong> Lösung mechatronischer Probleme<br />
• Motor für Innovation im Bereich Mechatronik<br />
• Integration des Zentrums in internationale Netzwerke für die optimale<br />
Nutzung von weltweit vorhandenem Know-how, den optimalen<br />
Wissensdialog zwischen Industrie <strong>und</strong> Kompetenzzentrum <strong>und</strong> den<br />
intensiven Austausch von Wissen auf internationaler Basis<br />
Wichtige Ergebnisse wurden beim Aufbau professioneller<br />
Forschungsstrukturen erzielt:<br />
• Einführung <strong>der</strong> Balanced Score Card zur Strategiefindung <strong>und</strong><br />
-umsetzung<br />
• Schaffung von Organisationseinheiten mit Ergebnisverantwortung<br />
unter <strong>der</strong> Leitung von Senior Researchern, die in <strong>der</strong> LCM GmbH<br />
angestellt sind<br />
• Aufbau eines mo<strong>der</strong>nen industrieorientierten Entlohnungssystems<br />
mit variablen Leistungsanteilen für Non-Kplus-Projekte<br />
• Umsetzung eines Educational Program bestehend aus Seminaren,<br />
Workshops <strong>und</strong> Kursen<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Die LCM GmbH betreibt mit 34,5 Mitarbeitern (VZÄ) angewandte F&E<br />
auf ausgewählten Gebieten <strong>der</strong> Mechatronik, die unter Berücksichtigung<br />
künftiger Marktentwicklungen eine hohe Relevanz für industrielle<br />
Anwendungen vor allem in Oberösterreich, aber auch darüber hinaus<br />
haben. Als Forschungspartner <strong>der</strong> Mechatronik-Institute <strong>der</strong><br />
Johannes Kepler Universität Linz übt sie eine wichtige Funktion in<br />
<strong>der</strong> Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis<br />
aus <strong>und</strong> ergänzt mit eigenem Know-how die in den Instituten vor-<br />
handenen Kompetenzen.<br />
So positioniert sich die LCM GmbH als Anbieter von F&E-Dienstleistungen<br />
für innovative Unternehmen entlang <strong>der</strong> gesamten Produktwert-<br />
schöpfungskette inklusive <strong>der</strong> Finanzierungsberatung von F&E-Projekten<br />
durch die Einbindung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Experten. Der vom Markt<br />
immer stärker gefor<strong>der</strong>ten ganzheitlichen Kompetenz eines Anbieters<br />
wird so entsprochen.<br />
In Vorbereitung auf die Zeit nach Auslaufen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esför<strong>der</strong>ung (Jahr<br />
8+) wurde erfolgreich begonnen, die K<strong>und</strong>enbasis auszubauen <strong>und</strong> in<br />
71
neue Märkte vorzudringen. Die eigenständige, durchgängige <strong>und</strong> an<br />
Industrieunternehmen angelehnte Organisationsstruktur sowie die Ein-<br />
führung marktgerechter, industriekonformer Entlohnungsmodelle bilden<br />
die stabile Basis für eine Weiterführung des Kompetenzzentrums.<br />
72<br />
➤ Das 2001 gestartete LCM hat sich als Forschungspartner <strong>der</strong><br />
Johannes Kepler Universität Linz mit einem klaren Kompetenz-<br />
profil als Motor für Innovation in <strong>der</strong> Mechatronik positioniert.<br />
➤ Das LCM bedient ein breites K<strong>und</strong>enspektrum im Kplus- <strong>und</strong><br />
im erfolgreich angelaufenen Non-Kplus-Bereich.<br />
➤ Das LCM organisiert jährlich das Industrielle Symposium für<br />
Mechatronik im Design Center Linz.<br />
➤ Das LCM wurde mit dem Silbernen Pegasus in <strong>der</strong> Sparte<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft <strong>und</strong> mit dem MM-Award 2002<br />
auf <strong>der</strong> Euroblech 2002 für das innovativste Messeprojekt<br />
zusammen mit <strong>der</strong> Firma Salvagnini (Werkzeugmaschinenbau)<br />
ausgezeichnet.<br />
➤ Die erste Periode läuft bis Ende 2004, eine Fortsetzung um<br />
drei weitere Jahre wird angestrebt.<br />
Geschäftsführung: Dipl.- Ing. Gerald Schatz<br />
http://www.lcm.at<br />
5.4.7 Polymer Competence Center<br />
Leoben GmbH<br />
Im Juli 2002 wurde im Rahmen des Kplus-Kompetenzzentrenprogramms<br />
das Polymer Competence Center Leoben (PCCL) offiziell gestartet. Sitz<br />
dieses Zentrums ist Leoben, zusätzlich gibt es zwei Außenstellen in<br />
Graz <strong>und</strong> Wels. Die erste För<strong>der</strong>periode endet im Juni 2006.<br />
Ziele <strong>und</strong> Aufgaben<br />
Das PCCL hat die Aufgabe, durch langfristig ausgerichtete Zusammen-<br />
arbeit mit einem festgelegten Kreis von Unternehmen die vorwettbe-<br />
werbliche Forschung im Bereich <strong>der</strong> Kunststofftechnik zu intensivieren.<br />
Das Forschungsprogramm ist in drei Areas geglie<strong>der</strong>t, nämlich<br />
STRUCPOL (Performance defined structural polymeric materials),<br />
FUNPOL (Functional polymeric materials and polymer surfaces) <strong>und</strong><br />
DECMOLD (Development of components, molds and dies), wobei die<br />
oberösterreichischen Forschungsaktivitäten nur im ersten Area statt-<br />
finden. In Oberösterreich sind vorwiegend größere Unternehmen an<br />
Projekten auf den Gebieten<br />
• Polymercharakterisierung <strong>und</strong> <strong>Struktur</strong>aufklärung,<br />
• Verfahrensentwicklung <strong>und</strong> -optimierung für faserverstärkte<br />
Kunststoffe im Luftfahrtbereich <strong>und</strong><br />
• Entwicklung von funktionalen Kunststoffen für definierte<br />
Anwendungen<br />
beteiligt.<br />
Die Außenstelle Wels ist in das Transfercenter für Kunststofftechnik<br />
<strong>der</strong> UAR (siehe Abschnitt 5.4.3) räumlich <strong>und</strong> führungstechnisch inte-<br />
griert. Die UAR ist mit 17 Prozent <strong>und</strong> die Johannes Kepler Universität<br />
Linz mit 9 Prozent an <strong>der</strong> PCCL GmbH beteiligt. Beide Gesellschafter<br />
stimmen sich bei Generalversammlungsbeschlüssen ab <strong>und</strong> entsenden<br />
ein Mitglied in den Aufsichtsrat.<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Durch die Beteiligung am PCCL wird <strong>der</strong> Zugang zur Gr<strong>und</strong>lagenfor-<br />
schung insbeson<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> Montanuniversität Leoben institutionali-<br />
siert <strong>und</strong> mit öffentlichen För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Aufbau von F&E-Kapazitäten<br />
ermöglicht. Diese Investitionen kommen auch dem Transfercenter für<br />
Kunststofftechnik zugute <strong>und</strong> verstärken den Werkstoffstandort Wels.<br />
➤ Die im Juli 2002 in Wels eingerichtete Außenstelle des PCCL<br />
betreibt industrielle Forschung im Bereich <strong>der</strong> eigenschafts-<br />
optimierten Kunststoffe für <strong>Struktur</strong>anwendungen.<br />
➤ Durch Einbettung in das Transfercenter für Kunststofftechnik<br />
entstehen wertvolle Synergien.<br />
➤ Die erste För<strong>der</strong>periode dauert bis Juli 2006.<br />
Geschäftsführung: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Reinhold W. Lang<br />
http://www.pccl.at
5.4.8 tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH<br />
Die tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH wurde im November 2002 im Rah-<br />
men des vom B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Innovation <strong>und</strong> Technologie<br />
(BMVIT) geför<strong>der</strong>ten AplusB-Programms (Academia Business Spin-Off<br />
Grün<strong>der</strong>programm) errichtet <strong>und</strong> nahm mit Anfang 2003 den Betrieb<br />
auf. Die <strong>TMG</strong> ist mit 25,5 % beteiligt, die UAR mit 39,5 %, die restlichen<br />
Anteile werden von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong>, <strong>der</strong> Johannes Kepler<br />
Universität Linz <strong>und</strong> <strong>der</strong> Fachhochschulen <strong>OÖ</strong> Holding GmbH gehalten.<br />
Die Gesellschafter entsenden ihre Vertreter in den Aufsichtsrat, wobei<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> UAR den Vorsitz hat.<br />
tech2b hat das Ziel, die Gründungsdynamik an den wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen in Oberösterreich <strong>und</strong> die Erfolgswahrscheinlichkeit von<br />
Grün<strong>der</strong>n zu erhöhen <strong>und</strong> damit die wirtschaftliche Verwertung von<br />
F&E-Ergebnissen zu unterstützen.<br />
Um das Interesse am Unternehmertum bei Studenten <strong>und</strong> Akademikern<br />
insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> technisch/naturwissenschaftlichen Richtungen zu<br />
erhöhen, wurde eine eigene Grün<strong>der</strong>akademie ins Leben gerufen,<br />
die auf unterschiedlichen Levels Informations- <strong>und</strong> Qualifizierungs-<br />
veranstaltungen anbietet <strong>und</strong> eine Brücke zu den betriebswirtschaftlichen<br />
Studienrichtungen schlägt.<br />
tech2b bietet High-Tech-Unternehmensgrün<strong>der</strong>n eine temporäre Heimat<br />
(1 bis max. 2 Jahre) <strong>und</strong> intensive Unterstützung bei <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Umsetzung innovativer Produkt- bzw. Geschäftsideen in vier Bereichen:<br />
Büro sowie Infrastruktur für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, umfassende<br />
Beratung in betriebswirtschaftlichen <strong>und</strong> rechtlichen Fragen, Coaching<br />
u.a. durch Wissenschafter <strong>und</strong> Business Mentoren, finanzielle För<strong>der</strong>ung<br />
sowie Zugang zu den Netzwerken <strong>der</strong> oö. Wirtschaft. Die För<strong>der</strong>ungen<br />
sind teils unverzinst rückzahlbar, teils verlorener Zuschuss.<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
tech2b ist mit 4 Mitarbeitern (3 Vollzeitäquivalenten) <strong>und</strong> einem um-<br />
fangreichen Netz an Experten aus Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft <strong>der</strong><br />
Inkubator für High-Tech- Geschäftsideen in Oberösterreich <strong>und</strong> fe<strong>der</strong>t<br />
damit das beson<strong>der</strong>s mit technologieorientierten Unternehmensgrün-<br />
dungen verb<strong>und</strong>ene Risiko für gründungsinteressierte Techniker <strong>und</strong><br />
Wissenschafter ab. Nach 9 Monaten operativen Betriebs hat tech2b<br />
bereits 5 Gründungsvorhaben in Betreuung, von denen die ersten mit<br />
Jahresende mit ihren Produkten auf den Markt gehen. Dadurch trägt<br />
tech2b wesentlich zur Stärkung des Technologietransfers <strong>und</strong> zur<br />
wirtschaftlichen Verwertung von Forschungsergebnissen <strong>der</strong> oberöster-<br />
reichischen F&E-Einrichtungen bei.<br />
Da das wirtschaftliche <strong>Potenzial</strong> einer Erfindung nicht immer von vorn-<br />
herein offensichtlich ist, positioniert sich tech2b zunehmend als zentrale<br />
Ansprechstelle für die Verwertung von F&E-Ergebnissen generell.<br />
➤ tech2b wurde im November 2002 gegründet, um die<br />
Gründungsdynamik an den wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
in Oberösterreich <strong>und</strong> die Erfolgswahrscheinlichkeit von<br />
Grün<strong>der</strong>n zu erhöhen <strong>und</strong> damit die wirtschaftliche Verwertung<br />
von F&E-Ergebnissen zu unterstützen.<br />
➤ tech2b hat bisher mehr als 1.000 Studenten in verschiedensten<br />
Veranstaltungen erreicht.<br />
➤ tech2b betreut <strong>der</strong>zeit 5 Gründungsvorhaben, z.B. neue<br />
Plattformtechnologie für Biochips, Messgerät zur<br />
laserinduzierten Materialanalyse, Virtual Reality basierendes<br />
Trainingssystem für Industrieunternehmen.<br />
Geschäftsführung: Mag. Alwin Pichler<br />
http://www.tech2b.at<br />
5.4.9 CATT Innovation Management GmbH<br />
Die CATT Innovation Management GmbH unterstützt <strong>und</strong> berät mit<br />
14 Mitarbeitern Personen <strong>und</strong> Unternehmen aus Oberösterreich im<br />
nationalen <strong>und</strong> internationalen Innovationsmanagement mit den<br />
Schwerpunkten Technologieför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> -finanzierung, Mobilität <strong>und</strong><br />
Qualifikation sowie Technologietransfer. Ihre beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
besteht darin, ihr einschlägiges Know-how auf aktuellem Stand zu<br />
halten <strong>und</strong> zur Steigerung <strong>der</strong> internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
73
oö. Unternehmen wirkungsvoll einzusetzen. Dazu zählen ein proaktives<br />
<strong>und</strong> nutzenorientiertes Aufgreifen von Chancen, die auf die jeweilige<br />
Problemsituation eingehende Begleitung des Vorhabens bis zur Ab-<br />
sicherung des Beratungserfolges <strong>und</strong> die Funktion als „one-stop-shop“<br />
im Innovationsmanagement.<br />
74<br />
Technologieför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>und</strong><br />
-finanzierung<br />
EU-<br />
Rahmenprogramm<br />
–<br />
Nationale/Regionale<br />
F&E-För<strong>der</strong>ungen<br />
–<br />
Venture Capital<br />
Die CATT GmbH führt als 100 %-Tochtergesellschaft <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> seit<br />
Anfang 2003 die oberösterreichischen Aktivitäten des ursprünglich<br />
gemeinsam mit Salzburg eingerichteten Vereins CATT weiter. Der<br />
dreiköpfige Aufsichtsrat besteht aus Vertretern des Gesellschafters<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsgeber Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong>.<br />
Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
1990<br />
1990-1993<br />
1994<br />
seit 1995<br />
seit 1996<br />
seit 1998<br />
seit 2000<br />
seit 2003<br />
Innovationsmanagement<br />
Mobilität <strong>und</strong><br />
Qualifikation<br />
Mobilität für<br />
Studenten/Graduierte<br />
–<br />
LEONARDO DA VINCI<br />
Berufsbildungsprogramm<br />
–<br />
Pilotprojekte im<br />
Bildungsbereich<br />
Technologietransfer<br />
INNOVATION Relay<br />
Centre Austria<br />
–<br />
TIM<br />
–<br />
Innovationsassistent<br />
–<br />
PATLIB<br />
Beauftragter des Landes <strong>OÖ</strong> für EU-Forschungs- <strong>und</strong> Wirtschaftsangelegenheiten<br />
För<strong>der</strong>ungswerber<br />
aus Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft<br />
Programmträger<br />
Professoren, Schüler<br />
Studenten,<br />
Absolventen<br />
Arbeiter/Angestellte<br />
Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft<br />
Absolventen<br />
Gründung COMETT – APHW<br />
Studentenpraktika, Bildungsprojekte<br />
EWR: Vorbereitung auf EU-F&E-Programme<br />
EU-Rahmenprogramme für F&E<br />
LEONARDO DA VINCI<br />
IRC-Partner - internationaler Technologietransfer<br />
Evaluatorentätigkeit<br />
Venture Capital, Partner i2 PATLIB<br />
Technologie- <strong>und</strong> InnovationsManagement (TIM)<br />
CATT Innovation Management GmbH<br />
Aufgaben<br />
Vorrangiges Ziel ist die Einbindung oö. Unternehmen in nationale <strong>und</strong><br />
internationale FTI-Aktivitäten, die Beteiligung an Mobilitätsprogrammen<br />
<strong>und</strong> die Ausweitung des Technologietransfers insbeson<strong>der</strong>e in KMU.<br />
Um dies zu erreichen, erbringt CATT nachstehende Leistungen:<br />
• Beauftragter des Landes <strong>OÖ</strong> für EU-Forschungs- <strong>und</strong> Wirtschafts-<br />
angelegenheiten<br />
• Beratung über Technologieför<strong>der</strong>möglichkeiten auf nationaler <strong>und</strong><br />
internationaler Ebene, För<strong>der</strong>check, operative Umsetzung von<br />
För<strong>der</strong>anträgen<br />
• Analyse von Problemstellungen innovationswilliger Unternehmen,<br />
Rechercheleistungen, Unterstützung bei Innovationsprojekten <strong>und</strong><br />
Erstellung von Businessplänen, Finanzierungsberatung<br />
• Kontaktvermittlung zu F&E-Dienstleistern<br />
• Patent- <strong>und</strong> Schutzrechtsberatung<br />
• Abwicklung von Mobilitätsprojekten im Programm<br />
LEONARDO DA VINCI<br />
• Projektmanagement-Unterstützung im Technologietransfer,<br />
Abwicklung <strong>der</strong> Technologietransfer-Initiativen IRCA <strong>und</strong> TIM<br />
• Unterstützung bei <strong>der</strong> Bildung thematischer Technologienetzwerke<br />
<strong>und</strong> strategischer Allianzen<br />
• Programmkoordination „Innovationsassistenten/-berater für KMU“<br />
Neben <strong>der</strong> starken operativen Verbindung mit Unternehmen sowie<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Bildungsinstitutionen pflegt CATT den intensiven<br />
Kontakt zu Institutionen auf regionaler, nationaler <strong>und</strong> internationaler<br />
Ebene, insbeson<strong>der</strong>e mit Gebietskörperschaften, Kammern, Ministerien<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> EU-Kommission. Als zentraler Partner im Technologienetzwerk<br />
<strong>OÖ</strong> ist sich CATT <strong>der</strong> gesellschaftlichen Verantwortung bewusst <strong>und</strong><br />
agiert als<br />
• Integrator von <strong>OÖ</strong> im Europäischen Forschungsraum,<br />
• Mittler zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />
• Mitgestalter <strong>der</strong> Technologietransferstrukturen <strong>und</strong><br />
• Katalysator in regionalen, nationalen <strong>und</strong> internationalen Netzwerken.<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Mit <strong>der</strong> Umwandlung in die GmbH <strong>und</strong> Ausrichtung auf den Tätigkeits-<br />
bereich Oberösterreich <strong>und</strong> <strong>der</strong> gleichzeitigen Gewährung einer signifi
kant höheren Basisfinanzierung des Landes <strong>OÖ</strong> konnte CATT das Leis-<br />
tungspotenzial signifikant verstärken. Durch Übernahme <strong>der</strong> Funktion<br />
„Beauftragter des Landes <strong>OÖ</strong> für EU-Forschungs- <strong>und</strong> Wirtschaftsan-<br />
gelegenheiten“ wurde das Serviceprofil weiter ergänzt. Von den<br />
Leistungen <strong>der</strong> CATT GmbH sollen in erster Linie die innovationsfreudigen<br />
KMU profitieren, die Hauptadressaten <strong>der</strong> Beratungsleistungen, <strong>der</strong><br />
Technologietransfer-Initiativen <strong>und</strong> des Innovationsassistenten-Pro-<br />
gramms sind. Der Erfolg ist auch an den guten Beteiligungsergebnissen<br />
an nationalen <strong>und</strong> internationalen För<strong>der</strong>ungsprogrammen erkennbar.<br />
➤ Die CATT Innovation Management GmbH führt seit 2003 die<br />
oö. Aktivitäten des ursprünglich gemeinsam mit Salzburg<br />
eingerichteten Vereins fort.<br />
➤ Schwerpunkte des Beratungs- <strong>und</strong> Serviceangebotes liegen<br />
in <strong>der</strong> Technologieför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> -finanzierung, Mobilität <strong>und</strong><br />
Qualifikation sowie im Technologietransfer.<br />
➤ Die Leistungen werden für die oö. Unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
KMU, sowie für Personen aus Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
erbracht.<br />
➤ Mit über 600 Beratungsgesprächen, 50 vermittelten<br />
Technologietransfer-Projekten <strong>und</strong> 10 Innovationsassistenten<br />
pro Jahr leistet CATT einen wesentlichen Beitrag zum Inno-<br />
vationsverhalten <strong>und</strong> zur Regionalentwicklung in Oberösterreich.<br />
Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Dr. Wilfried Enzenhofer<br />
http://www.catt.at<br />
5.4.10 Europäische Wissenschaftstage<br />
in Steyr<br />
Die Europäischen Wissenschaftstage in Steyr (EWTS) sind eine ge-<br />
meinsame Einrichtung des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung, Wissen-<br />
schaft <strong>und</strong> Kultur, des Landes <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Steyr in <strong>der</strong> Rechtsform<br />
eines Vereins. Sie wurden 1999 mit einer eintägigen Auftaktveranstal-<br />
tung gestartet. Das Programm wurde ab 2000 ausgeweitet: Top-<br />
Wissenschaftler <strong>der</strong> internationalen Scientific Community, unter ihnen<br />
Nobelpreisträger <strong>und</strong> führende Professoren <strong>der</strong> renommiertesten Uni-<br />
versitäten aus Europa <strong>und</strong> den USA erörtern im Rahmen einer ein-<br />
wöchigen Summer School <strong>und</strong> Open Conference gesellschaftspolitisch<br />
aktuelle Fragen <strong>und</strong> präsentieren die neuesten Erkenntnisse ihrer<br />
Forschungen. Die Europäischen Wissenschaftstage in Steyr gehören<br />
mittlerweile zu den international anerkanntesten wissenschaftlichen<br />
Veranstaltungen. Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft profitieren in hohem<br />
Maße von den hier präsentierten Diskussionsbeiträgen.<br />
Im Jahre 2000 behandelten die Wissenschaftstage die „Geschichte<br />
von Kooperation <strong>und</strong> Kommunikation“ unter <strong>der</strong> Leitung von Karl<br />
Sigm<strong>und</strong>, Universität Wien, <strong>und</strong> Martin Nowak, Princeton. Die interna-<br />
tionale Wissenschaftselite legte dar, wie sich Kooperation in <strong>der</strong> Gesell-<br />
schaft entwickelte. 2001 erläuterten unter <strong>der</strong> Leitung von Ernst Fehr,<br />
Universität Zürich, führende Ökonomen die Frage nach „Geld, Glück<br />
<strong>und</strong> Ungeduld. Die sozialen <strong>und</strong> psychologischen Gr<strong>und</strong>lagen des<br />
Wirtschaftslebens“ <strong>und</strong> zeigten, wie Emotionen das menschliche<br />
Verhalten beeinflussen. 2002 widmeten sich die Europäischen Wissen-<br />
schaftstage mit „Wachstum, Werte, Wohlfahrt. Die Organisation<br />
des sozialen <strong>und</strong> ökonomischen Fortschritts“ schließlich jenen<br />
Institutionen, die für das Funktionieren einer Gesellschaft verantwortlich<br />
sind. Im Jahr 2003 wurde unter <strong>der</strong> Leitung von Edward Paul Lazear,<br />
Stanford, das Thema „Arbeit, Lohn <strong>und</strong> Leistung. Neue Maßnahmen<br />
zur Steigerung <strong>der</strong> Produktivität“ diskutiert. Lazear prägte den Be-<br />
griff <strong>der</strong> „Personnel Economics“ <strong>und</strong> seine diesbezüglichen Veröffent-<br />
lichungen sind zu Standardwerken <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaften ge-<br />
worden. Für 2004 laufen die Vorbereitungen zum Thema „Organizational<br />
Economics“, die wissenschaftliche Leitung liegt bei George Baker von<br />
<strong>der</strong> Harvard Business School.<br />
Schwerpunkte <strong>der</strong> Europäischen Wissenschaftstage<br />
• Summer School: Die 5-tägige Summer School wird von Jung-<br />
akademikern besucht, die sich erfolgreich um eine Teilnahme<br />
beworben haben.<br />
• Executive Workshops: Im kleinen, exklusiven Rahmen können<br />
Unternehmer mit internationalen Top-Wissenschaftlern einen hoch-<br />
qualitativen Gedankenaustausch pflegen <strong>und</strong> neueste Forschungs-<br />
75
76<br />
ergebnisse in die Praxis mitnehmen. Künftig sind 2 halbtägige<br />
Workshops vorgesehen.<br />
• Open Conference: Die bisher 2-tägige <strong>und</strong> künftig 1-tägige Open<br />
Conference bietet <strong>der</strong> interessierten Öffentlichkeit den Einblick in<br />
den jeweils aktuellsten wissenschaftlichen Diskurs, sowie die<br />
Möglichkeit, mit den Stars <strong>der</strong> internationalen Forschungslandschaft<br />
einen Dialog aufzunehmen.<br />
• Vorfeld- <strong>und</strong> Folgeveranstaltungen: Das jeweilige Jahresthema<br />
wird in Veranstaltungen in Wien <strong>und</strong> Linz behandelt. Als Vortragende<br />
fungieren Referenten <strong>der</strong> Veranstaltung in Steyr.<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Die EWTS genießen höchste internationale Anerkennung als Treffpunkt<br />
führen<strong>der</strong> Persönlichkeiten <strong>und</strong> Diffusionsforum neuester wissenschaft-<br />
licher Erkenntnisse im Überschneidungsbereich von Sozial- <strong>und</strong> Wirt-<br />
schaftswissenschaften mit Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaften.<br />
Mit <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> alten Handels- <strong>und</strong> Industriestadt Steyr, die nunmehr<br />
auch Hochschul-Standort ist, wurde ein Bezug zur Bewältigung des<br />
<strong>Struktur</strong>wandels im Zeitalter <strong>der</strong> Globalisierung, <strong>der</strong> Internationalisierung<br />
von Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft, hergestellt. Die geringe Reception<br />
am Standort behin<strong>der</strong>te bisher eine größere Wirksamkeit im unmittel-<br />
baren Umfeld; demgegenüber steht <strong>der</strong> ausgezeichnete Ruf als Ver-<br />
anstaltungsort <strong>und</strong> die hohe Resonanz in den österreichischen <strong>und</strong><br />
ausländischen Medien. Weitere Anstrengungen zur Gewinnung öster-<br />
reichischer Teilnehmer sind durch Verstärkung <strong>der</strong> Executive Workshops<br />
<strong>und</strong> des Praxisbezugs <strong>der</strong> Open Conference vorgezeichnet.<br />
➤ Die EWTS werden von BMBWK, Land <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> Stadt Steyr<br />
gemeinsam getragen.<br />
➤ Sie zählen mit herausragenden Referenten von den führenden<br />
Universitäten zu den international anerkanntesten<br />
wissenschaftlichen Veranstaltungen.<br />
➤ Mit Summer School, Executive Workshops, Open Conference,<br />
den Vorfeld- <strong>und</strong> Folgeveranstaltungen <strong>und</strong> einer umfassenden<br />
Medienberichterstattung wird ein breiter Interessentenkreis<br />
über aktuellste Forschungsergebnisse aus den Sozial- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftswissenschaften informiert.<br />
Geschäftsführung: Dr. Alexandra Suess<br />
http://www.ewts.at<br />
5.5 Zentralbereich Finanzen, Personal,<br />
Organisation<br />
Der Zentralbereich „Finanzen, Personal, Organisation“ erfüllt die Ver-<br />
pflichtungen aus dem GmbH-Gesetz, wie Rechnungswesen <strong>und</strong> internes<br />
Kontrollsystem. Das beinhaltet insbeson<strong>der</strong>e die Quartalsberichte <strong>und</strong><br />
den Jahresabschluss mit Lagebericht. Diese Aufgaben laufen voll com-<br />
puterunterstützt mit Datenzugriff im berechtigten Umfang von allen<br />
Arbeitsplätzen. Auch die Bereitstellung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen betrieblichen<br />
Infrastruktur wie Personal o<strong>der</strong> Investitionen in Büroausstattung <strong>und</strong><br />
IT-Systeme sind Kernaufgaben. Darüber hinaus sind die Agenden des<br />
IT- <strong>und</strong> des QM-Verantwortlichen diesem Bereich zugeordnet.<br />
Im Bereich sind zurzeit 10 Mitarbeiter (einschließlich eines Lehrlings)<br />
beschäftigt, die folgende Funktionen, teilweise auch für Beteiligungs-<br />
gesellschaften gegen Verrechnung, wahrnehmen:<br />
Finanzen-Controlling<br />
• Finanzdisposition <strong>und</strong> Kassenverwaltung (Cash Management)<br />
• Finanzbuchhaltung <strong>und</strong> Bilanzierung (Quartalsbilanzen,<br />
Jahresabschluss mit Lagebericht)<br />
• Budgetierung (Jahresvoranschlag mit Personal-, Investitionsplan,<br />
Plan-GuV <strong>und</strong> Planbilanz, Finanzplan) <strong>und</strong> Businessplan (3-Jahresplan)<br />
• Kostenrechnung mit Projektcontrolling, Management-Informations-<br />
system <strong>und</strong> Berichtswesen (Quartalsberichte mit Soll/Ist-Vergleichen<br />
<strong>und</strong> Vorschaurechnung)<br />
• Auftragsabrechnung <strong>und</strong> Fakturierung<br />
• Bestellwesen<br />
• Anlagenbuchhaltung<br />
• Reisekostenrechnung
• Beteiligungscontrolling<br />
Personal<br />
• Personalmanagement (Bedarfsplanung, Recruiting, Gehaltsordnung,<br />
Arbeitszeitmodelle, arbeitsrechtliche Angelegenheiten, Behörden-<br />
kontakte, Arbeitsplatzgestaltung, Mitarbeiterbefragung)<br />
• Personalentwicklung (Planung, Organisation <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />
<strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen, Einführung neuer<br />
Mitarbeiter)<br />
• Personaladministration (Stammdatenverwaltung, Zeiterfassung,<br />
Qualitätssicherung, Weiterentwicklung <strong>der</strong> Personalkultur,<br />
Veranstaltungen)<br />
• Personalverrechnung<br />
Organisation<br />
• Raumverwaltung <strong>und</strong> -belegung<br />
• Informationstechnologie<br />
• Qualitätsmanagement<br />
Die Agenden des IT-Verantwortlichen beinhalten strategische, admin-<br />
istrative <strong>und</strong> operative Aufgaben. Die Einführung unternehmensweiter<br />
Informationssysteme <strong>und</strong> die Sicherstellung des laufenden Betriebes<br />
zur Sicherung <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität bilden dabei wichtige Schwer-<br />
punkte, wie z.B.:<br />
• CRM-System (CRM: Customer Relationship Management): Im CRM-<br />
System wurden die Datenbestände <strong>der</strong> Abteilungen <strong>und</strong> Cluster,<br />
welche historisch bedingt als (teilweise) eigenständige Datenbanken<br />
geführt worden sind, konsolidiert. Das Ergebnis ist ein einheitlicher<br />
Bestand von ca. 23.000 Unternehmensdatensätzen <strong>und</strong> 29.000<br />
Personendaten mit dazugehörigen abteilungsspezifischen<br />
Informationen. Das System bietet einen einfachen Zugriff auf die<br />
Unternehmens- <strong>und</strong> Kontaktinformationen (Brief, Mail, Fax, Telefonate,<br />
etc.) <strong>und</strong> dient einer optimalen Betreuung <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner,<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei Kooperationsprojekten, Veranstaltungen <strong>und</strong><br />
sonstigen Aktivitäten. Eine laufende Weiterentwicklung ist Garant<br />
dafür, dass dieses System auch künftig die wichtigste Informations-<br />
basis <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> ihrer Beteiligungsgesellschaften sein wird.<br />
• Dokumenten-Management- <strong>und</strong> Archivierungs-System (DMS):<br />
In <strong>der</strong> Startphase wurden die Eingangsrechnungen elektronisch<br />
archiviert <strong>und</strong> mit dem Abrechnungssystem Navision direkt verknüpft,<br />
wodurch sich <strong>der</strong> Zugriff auf die Dokumente beschleunigt hat <strong>und</strong><br />
die Dokumentenablage in Papierform nun aufgelassen werden kann.<br />
Zu den Einsparungen an Zeit <strong>und</strong> Raum kommt als weiterer Nutzen,<br />
dass dieses gesetzeskonform geführte Archiv Außenprüfungen stark<br />
vereinfachen wird. Weiters geplant ist ein Vertrags- <strong>und</strong> Dokumenten-<br />
archiv <strong>und</strong> die Nutzbarmachung des Systems für Beteiligungsgesell-<br />
schaften.<br />
• Web-Auftritte (Extranet, Intranet): Die Gesellschaft als Ganzes, die<br />
Cluster <strong>und</strong> Beteiligungsgesellschaften präsentieren sich im Internet<br />
in einer nach mo<strong>der</strong>nsten Gesichtspunkten gestalteten Form.<br />
Gleichzeitig sorgt ein internes Netzwerk für den Informations-<br />
austausch.<br />
• IT-Infrastruktur: In Zusammenarbeit mit den Spezialisten <strong>der</strong><br />
EDUCATION HIGHWAY GmbH werden die Aufgaben Hardwarebe-<br />
schaffung <strong>und</strong> –wartung, Benutzersupport, Netzwerkausbau <strong>und</strong><br />
-wartung sowie die Domain-Verwaltung wahrgenommen.<br />
Zu den Agenden des QM-Verantwortlichen zählen die Aufgaben des<br />
Wissensmanagements <strong>und</strong> die Erstellung <strong>und</strong> Pflege des QM-Hand-<br />
buchs. Die von 1994 bis 2001 gehaltene Zertifizierung des QM-Systems<br />
nach ISO 9001 wurde wie<strong>der</strong> aufgegeben, da <strong>der</strong> administrative Auf-<br />
wand <strong>und</strong> die Kosten in keinem Verhältnis zum Qualitätsgewinn standen.<br />
Ein neues QM-Handbuch soll die Qualitätssicherung in praktikabler<br />
Weise unterstützen.<br />
<strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong><br />
Die Zentralfunktionen wurden mit <strong>der</strong> dynamischen Erweiterung <strong>der</strong><br />
Gesellschaft stark ausgeweitet <strong>und</strong> an die neuen Anfor<strong>der</strong>ungen im<br />
Controlling <strong>und</strong> Berichtswesen angepasst. Dies beinhaltete die Herein-<br />
nahme ausgelagerter Abrechnungsfunktionen, die Neueinführung <strong>der</strong><br />
dafür notwendigen Informationssysteme <strong>und</strong> eine Verstärkung <strong>der</strong><br />
Ergebnisverantwortung bei den einzelnen Organisationseinheiten. In<br />
gleicher Weise wurde das Finanzmanagement <strong>und</strong> das Projekt- <strong>und</strong><br />
Beteiligungscontrolling weiterentwickelt. Daneben musste den ge-<br />
77
stiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen öffentlicher För<strong>der</strong>ungsgeber bei Zwischen-<br />
<strong>und</strong> Endabrechnungen <strong>und</strong> den zugehörigen Berichten entsprochen<br />
werden. Von diesen Entwicklungen haben auch die betreuten Beteili-<br />
gungsgesellschaften profitiert. Nicht zuletzt die Professionalität <strong>der</strong><br />
Bereichsleiterin bewirkte eine gesicherte Finanz- <strong>und</strong> Ergebnisent-<br />
wicklung bei <strong>der</strong> auf ein Vielfaches gestiegenen Unternehmenstätigkeit.<br />
Eine bedeutende Verbesserung im Personalwesen wurde durch die<br />
Einrichtung eines Personalreferates mit umfassenden Funktionen in<br />
<strong>der</strong> Personaleinstellung, -einführung, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie<br />
<strong>der</strong> Arbeitsplatzgestaltung <strong>und</strong> arbeitsmedizinischen Betreuung erzielt.<br />
Eine kürzlich durchgeführte Mitarbeiterbefragung hat die hohe Arbeits-<br />
zufriedenheit in dem für die Gesellschaft typischen dynamischen<br />
Umfeld bestätigt.<br />
Entscheidend für die Produktivitätssteigerung <strong>der</strong> Gesellschaft waren<br />
5.6 Funktionen in Gesellschaften<br />
<strong>und</strong> Vereinen<br />
Die Geschäftsführer bzw. leitende Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>-Gruppe wirken<br />
gegenwärtig in den nachstehend angeführten Gesellschaften, Vereinen<br />
78<br />
auch die Übersiedlung ins TECHCENTER am Winterhafen, die die Auf-<br />
teilung auf 6 Standorte in Linz beendete, <strong>und</strong> die Ausstattung mit<br />
mo<strong>der</strong>nen Büros <strong>und</strong> einer zeitgemäßen IT-Infrastruktur mit den ent-<br />
sprechenden Entwicklungs- <strong>und</strong> Betreuungskapazitäten.<br />
➤ Der Zentralbereich „Finanzen, Personal, Organisation“<br />
unterstützt die Unternehmensfunktionen durch Bereitstellung<br />
<strong>der</strong> Infrastruktur <strong>und</strong> Management-Informationen.<br />
➤ Er erbringt Dienstleistungen auch für Beteiligungsgesellschaften.<br />
➤ Mo<strong>der</strong>n <strong>und</strong> zweckmäßig ausgestattete Büros, eine zeitgemäße<br />
IT-Infrastruktur mit entsprechen<strong>der</strong> Betreuung <strong>und</strong> ein<br />
engagiertes Personalreferat sichern eine attraktive Arbeits-<br />
umgebung.<br />
Bereichsleitung: Margareta Voyakin<br />
http://www.tmg.at<br />
Margareta Voyakin (1. Reihe, 2. von links) leitet den Zentralbereich „Finanzen, Personal, Organisation“. Dieser beinhaltet neben dem Rechnungswesen auch sämtliche<br />
Personal-, EDV- <strong>und</strong> QM-Angelegenheiten.<br />
<strong>und</strong> sonstigen Institutionen in Organfunktionen mit, um Interessen als<br />
Gesellschafter, Vereinsmitglied o. ä. wahrzunehmen:
Kapitalgesellschaften o.ä. Beteiligung (%) Aufsichtsrat Beirat, Board<br />
Austrian Research Centers GmbH - ARC<br />
--<br />
M<br />
--<br />
Ludwig Boltzmann Forschungsgesellschaft<br />
--<br />
--<br />
M<br />
Education Highway Innovationszentrum für Schule <strong>und</strong> Neue<br />
Technologie GmbH<br />
74 V<br />
--<br />
Upper Austrian Research GmbH<br />
100<br />
--<br />
--<br />
Software Competence Center Hagenberg GmbH<br />
100 (UAR)<br />
V<br />
M<br />
Kompetenzzentrum Holz GmbH<br />
62<br />
V<br />
--<br />
VOEST-ALPINE MECHATRONICS GmbH<br />
5<br />
--<br />
M<br />
Linz Center of Mechatronics GmbH<br />
40 (UAR)<br />
V<br />
--<br />
Polymer Competence Center Leoben GmbH<br />
17 (UAR)<br />
M<br />
--<br />
tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum GmbH<br />
25,5 (<strong>TMG</strong>)<br />
37 (UAR)<br />
V<br />
--<br />
Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen GmbH<br />
--<br />
V-Stv<br />
M<br />
CATT Innovation Management GmbH<br />
100<br />
V<br />
--<br />
Life Tool – Integration durch Kompetenz<br />
--<br />
--<br />
M<br />
TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />
Technologieregion Enns – St. Florian<br />
Techno-Z Braunau<br />
Techno-Z Ried<br />
TGZ Schärding<br />
TZ Gm<strong>und</strong>en<br />
TZ Attnang<br />
TZ Inneres Salzkammergut<br />
TIZ Kirchdorf<br />
FAZAT Steyr GmbH<br />
TIC Steyr<br />
TDZ Donau-Böhmerwald<br />
TZ Freistadt<br />
TZ Grieskirchen<br />
TZ Perg<br />
B-Zone Projektentwicklungs- <strong>und</strong> -vermarktungsgesmbH<br />
TDZ Reichraming<br />
GTZ Wels<br />
Regionale Planungs- <strong>und</strong> Entwicklungsges. Vöckla – Ager<br />
V=Vorsitz, V-Stv=Stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong>, M=Mitglied<br />
Vereine <strong>und</strong> sonstige Institutionen Vorstand Vertreter<br />
Biomed-Verein zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Biomedizinischen Forschung<br />
Europäische Wissenschaftstage in Steyr<br />
Forschungsplattform <strong>OÖ</strong><br />
För<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> <strong>OÖ</strong>. Technologiezentren<br />
LIMAK Linzer Internationales Managementausbildungs-Kolleg<br />
<strong>OÖ</strong> Gebietskrankenkasse<br />
Verein Netzwerk Logistik<br />
Verein zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Industriemathematik<br />
O-Stv=Obmann-Stellvertreter, K=Kassier, M=Mitglied, RP=Rechnungsprüfer<br />
33,33<br />
14,29<br />
49<br />
50,89<br />
47,20<br />
8,06<br />
50<br />
9,81<br />
40,26<br />
14,29<br />
33,33<br />
60,4<br />
63,15<br />
33,33<br />
53,64<br />
5<br />
28<br />
--<br />
--<br />
➤ Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>-Gruppe vertreten die Interessen <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>und</strong> tragen Verantwortung in 40 Einrichtungen.<br />
K<br />
O-Stv<br />
RP<br />
O-Stv<br />
M<br />
M<br />
M<br />
M<br />
O-Stv<br />
K<br />
V-Stv<br />
V-Stv<br />
M<br />
M<br />
V-Stv<br />
V-Stv<br />
--<br />
--<br />
--<br />
M<br />
M<br />
--<br />
V-Stv<br />
--<br />
--<br />
--<br />
--<br />
--<br />
M<br />
--<br />
--<br />
--<br />
--<br />
--<br />
--<br />
M<br />
V-Stv<br />
V-Stv<br />
--<br />
--<br />
V-Stv<br />
--<br />
--<br />
V-Stv<br />
M<br />
M<br />
M<br />
--<br />
Negeli-Ganz<br />
Bayer<br />
Voyakin<br />
Höglinger<br />
E<strong>der</strong><br />
Schachinger<br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
Pöchhacker<br />
Bayer<br />
Vertreter<br />
Bayer<br />
Bayer<br />
Bayer<br />
Bayer<br />
Bayer<br />
Bayer<br />
Höglinger<br />
Höglinger<br />
Bayer<br />
Höglinger<br />
Pöchhacker<br />
Bayer<br />
Pöchhacker<br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
Schachinger<br />
E<strong>der</strong><br />
Schachinger<br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
Schachinger<br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
E<strong>der</strong><br />
Schachinger<br />
E<strong>der</strong><br />
79
6 Unternehmenskennzahlen<br />
Die dynamische Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong>, insbeson<strong>der</strong>e seit dem Start<br />
des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ im Jahr 1998, zeigt<br />
sich in allen wichtigen Kennzahlen:<br />
1991*) 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003***)<br />
Personalstand (VZÄ zum 31.12.)<br />
2 4 8 9 11 10 12 14 33 40 49 56 72<br />
Betriebsleistung**) (T€)<br />
0,0 551,0 748,1 871,1 1.457,0 1.317,9 1.753,9 2.128,5 3.418,0 4.502,3 5.552,8 7.457,4 7.726,3<br />
Selbstfinanzierungsgrad (%)<br />
0,0 14,9 32,5 43,8 65,7 62,6 73,4 65,2 66,1 78,0 68,4 76,6 78,7<br />
Stammkapital (T€)<br />
72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 72,7 74,1 220,0 220,0 220,0<br />
Beteiligungen (T€)<br />
0,0 0,0 45,4 90,8 172,6 174,4 268,9 218,0 986,4 2.764,9 3.513,7 4.665,6 5.678,5<br />
Liegenschaften****) (T€)<br />
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4.145,8 11.490,9 10.971,3<br />
Darlehens- <strong>und</strong> Bankverbindlichkeiten (T€) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4.338,6 11.460,6 11.278,8<br />
Bilanzsumme (T€)<br />
77,4 311,7 408,4 773,1 1.224,6 1.208,9 1.361,0 2.338,9 4.615,9 6.865,7 13.349,3 20.585,5 22.709,0<br />
*) 7.11.-31.12.1991 **) inkl. För<strong>der</strong>beiträge <strong>der</strong> Gesellschafter ***) Vorschauwerte ****) inkl. Genussscheine<br />
So ist <strong>der</strong> Personalstand mit den immer wie<strong>der</strong> zusätzlich über-<br />
nommenen Aufgaben auf 73 Mitarbeiter (VZÄ 70,5) per 30.11.2003<br />
gestiegen. Davon sind 60 % Frauen <strong>und</strong> 52 % Akademiker.<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
In gleicher Weise ist die Betriebsleistung inkl. Basisfinanzierung auf<br />
7,5 Mio Euro im Jahr 2002 angestiegen, wovon 1,7 Mio. Euro (23 %)<br />
als Gesellschafterbeiträge <strong>und</strong> 5,7 Mio. Euro (77 %) als Erlöse, Projekt-<br />
för<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> sonstige Erträge erwirtschaftet wurden. Der letztge-<br />
nannte Prozentsatz, <strong>der</strong> den Selbstfinanzierungsgrad wie<strong>der</strong>gibt, ist<br />
in den letzten Jahren aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vermehrten Erlöse <strong>der</strong> Cluster-<br />
Initiativen <strong>und</strong> <strong>der</strong> aus dem <strong>OÖ</strong>. Zukunftsfonds stammenden För<strong>der</strong>ungen<br />
für Vorhaben des „Strategischen Programms“ deutlich gestiegen.<br />
80<br />
Personalzustand (VZÄ zum 31.12.)<br />
0<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Betriebsleistung inkl. Basisfinanzierung (in TEUR)<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Die Aufwendungen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> liegen immer etwa in Höhe <strong>der</strong> Betriebs-<br />
leistung, sodass die gemeinnützige Gesellschaft unter Einrechnung<br />
des Finanzergebnisses ausgeglichen bilanziert.<br />
Die <strong>TMG</strong> verfügt über ein Stammkapital in Höhe von 220.000 Euro,<br />
das entspricht 1,07 Prozent <strong>der</strong> Bilanzsumme (per 31.12.2002). Die<br />
letzte Erhöhung erfolgte im Jahr 2000, eine neuerliche Erhöhung um<br />
2 Mio. Euro wurde vom Abschlussprüfer als unbedingt notwendig be-<br />
zeichnet <strong>und</strong> vom Aufsichtsrat den Gesellschaftern zur Beschlussfassung<br />
empfohlen.<br />
Das Anlagevermögen setzt sich im Wesentlichen aus den Beteiligungen<br />
an Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Impulszentren in <strong>der</strong> Höhe von 4,7<br />
Mio. Euro <strong>und</strong> den im Rahmen <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stücksicherung erworbenen<br />
Liegenschaften in <strong>der</strong> Höhe von 11,5 Mio. Euro (davon r<strong>und</strong> 3 Mio.
Euro indirekt über Genussscheine) zusammen. Es wurde mit Landes-<br />
för<strong>der</strong>ungen bzw. mit Landes- <strong>und</strong> Bankdarlehen finanziert.<br />
Zur Erhöhung <strong>der</strong> Bilanzsumme, die per 31.12.2002 r<strong>und</strong> 20,6 Mio.<br />
Euro betragen hat, haben in den letzten Jahren insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Beteiligungen <strong>und</strong> Liegenschaften beigetragen.<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
Die URG-Kennzahlen (Eigenmittelquote <strong>und</strong> fiktive Schuldentilgungs-<br />
dauer) lagen im Jahr 2002 außerhalb des zulässigen Bereichs; eine<br />
Abhilfe wurde durch Umwandlung von Zuschüssen des Landes <strong>OÖ</strong><br />
zum Erwerb von Beteiligungen gef<strong>und</strong>en, die von Fremdmitteln in<br />
Eigenmittel umgewandelt wurden, indem das Land <strong>OÖ</strong> auf eine allfällige<br />
Personalstand (VZÄ)<br />
Durchschnittsalter (Jahre)<br />
Anteil <strong>der</strong> Frauen (%)<br />
Anteil <strong>der</strong> Akademiker (%)<br />
Beteiligung (T€)<br />
Beteiligung (%)<br />
Bilanzsumme (T€)<br />
Anlagevermögen (T€)<br />
Umlaufvermögen (T€)<br />
Eigenkapital (T€)<br />
Eigenkapitalquote (%)<br />
Betriebsleistung BL (T€)<br />
Basisfinanzierung BF (T€)<br />
Summe BL + BF (T€)<br />
Selbstfinanzierungsgrad (%)<br />
Bilanzsumme (in TEUR)<br />
0<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
56,0<br />
34,0<br />
62,9<br />
47,1<br />
20.585,5<br />
17.073,2<br />
3.377,0<br />
249,6<br />
1,2<br />
5.714,1<br />
1.743,3<br />
7.457,4<br />
76,6%<br />
*) per 30.06.2003 **) Rumpfgeschäftsjahr (3 Monate) per 31.03.2003 ***) <strong>TMG</strong>: 25,5 %, UAR: 39,5 %<br />
Rückzahlung bei Auflassung o<strong>der</strong> Veräußerung <strong>der</strong> Beteiligung verzichtet<br />
hat. An <strong>der</strong> Eigenkapitalausstattung hat dies jedoch nichts geän<strong>der</strong>t.<br />
Über den Vorschlag, die Gr<strong>und</strong>stücksicherungsaktivitäten <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> in<br />
einer eigenen Gesellschaft abzuwickeln, die später auch an<strong>der</strong>e Vor-<br />
haben <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung durchführen könnte, haben die Ge-<br />
sellschafter noch nicht bef<strong>und</strong>en. Die Ausglie<strong>der</strong>ung könnte im Wege<br />
<strong>der</strong> Abspaltung stattfinden.<br />
Die nachstehende Tabelle fasst die wichtigsten Kenndaten <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Beteiligungsgesellschaften, in denen sie einen maßgeblichen<br />
Einfluss direkt o<strong>der</strong> indirekt ausübt, aus dem jeweils letzten verfügbaren<br />
Jahresabschluss zusammen.<br />
Die Betriebsleistung wird hier ohne Basisfinanzierung ausgewiesen.<br />
Letztere umfasst För<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gesellschafter o<strong>der</strong> sonstiger<br />
För<strong>der</strong>ungsgeber für die Gesellschaft als Ganzes (zum Unterschied<br />
von einer Projektför<strong>der</strong>ung). Die öffentlichen För<strong>der</strong>ungen von Kplus-<br />
Kompetenzzentren (SCCH, WOOD, LCM) werden dabei als Basisfinan-<br />
zierung betrachtet. Der Selbstfinanzierungsgrad bezeichnet den Anteil<br />
<strong>der</strong> so ermittelten Betriebsleistung an <strong>der</strong> Summe aller Erlöse <strong>und</strong><br />
För<strong>der</strong>ungen.<br />
<strong>TMG</strong> EDUHI*) UAR*) SCCH*) WOOD LCM tech2b CATT**)<br />
16,4<br />
30,3<br />
60,0<br />
40,0<br />
111,0<br />
74,0<br />
1.670,8<br />
249,1<br />
1.416,1<br />
150,0<br />
9,0<br />
2.567,0<br />
506,3<br />
3.073,3<br />
83,5%<br />
34,1<br />
32,1<br />
20,5<br />
76,3<br />
220,0<br />
100,0<br />
3.379,0<br />
2.282,0<br />
1.077,0<br />
220,0<br />
6,5<br />
580,0<br />
3.005,0<br />
3.585,0<br />
16,2%<br />
49,0<br />
32,0<br />
13,0<br />
79,0<br />
120,0<br />
100,0<br />
1.233,2<br />
148,7<br />
1.067,3<br />
168,7<br />
13,7<br />
2.220,3<br />
1.128,1<br />
3.348,5<br />
66,3%<br />
37,0<br />
30,8<br />
39,0<br />
78,0<br />
62,0<br />
62,0<br />
1.401,0<br />
295,0<br />
1.105,0<br />
113,4<br />
8,1<br />
1.332,0<br />
1.948,0<br />
3.280,0<br />
40,6%<br />
35,6<br />
29,3<br />
8,3<br />
80,5<br />
40,0<br />
40,0<br />
1.368,0<br />
137,0<br />
1.228,0<br />
140,0<br />
10,2<br />
1.333,0<br />
1.739,0<br />
3.072,0<br />
43,4%<br />
2,0<br />
25,6<br />
100,0<br />
50,0<br />
65,0<br />
65,0***<br />
466,3<br />
87,6<br />
378,4<br />
100,0<br />
21,4<br />
156,0<br />
192,3<br />
348,3<br />
44.8%<br />
15,0<br />
31,7<br />
60,0<br />
73,0<br />
74,9<br />
100,0<br />
616,4<br />
119,8<br />
492,4<br />
311,6<br />
50,6<br />
220,6<br />
62,6<br />
283,2<br />
77,9%<br />
Techno-<br />
Z<br />
Ried<br />
1,5<br />
43,0<br />
100,0<br />
0,0<br />
580,0<br />
49,2<br />
2.557,7<br />
2.205,0<br />
346,8<br />
391,2<br />
15,3<br />
247,3<br />
191,2<br />
438,5<br />
56,4%<br />
TZ<br />
Attnang<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
112,5<br />
50,0<br />
2.167,4<br />
2.114,8<br />
51,7<br />
339,9<br />
15,7<br />
215,3<br />
35,0<br />
250,3<br />
86,0%<br />
TDZ<br />
Rohrbach<br />
2,3<br />
38,3<br />
56,5<br />
43,5<br />
930,0<br />
60,4<br />
3.314,9<br />
2.978,0<br />
335,7<br />
918,4<br />
27,7<br />
94,7<br />
56,3<br />
151,0<br />
62,7%<br />
Die <strong>TMG</strong> erstellt keine Konzernbilanz, da eine Zusammenrechnung<br />
von Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Impulszentren mit <strong>der</strong> Muttergesell-<br />
schaft als nicht aussagekräftig angesehen wird.<br />
TZ<br />
Freistadt<br />
1,5<br />
36,8<br />
66,7<br />
20,0<br />
584,3<br />
63,0<br />
2.129,0<br />
2.050,6<br />
75,9<br />
429,9<br />
20,2<br />
165,0<br />
40,2<br />
205,2<br />
80,4%<br />
TZ Perg<br />
1,6<br />
33,0<br />
62,5<br />
37,5<br />
714,0<br />
53,6<br />
5.990,7<br />
4.111,6<br />
1.874,6<br />
1.276,7<br />
21,3<br />
31,3<br />
89,2<br />
120,5<br />
26,0%<br />
81
82<br />
➤ Personalstand, Betriebsleistung, Beteiligungen <strong>und</strong> Bilanzsumme<br />
sind insbeson<strong>der</strong>e im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung des „Strategischen<br />
Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ (ab 1998) deutlich gestiegen.<br />
➤ Zur Bilanzsummenerhöhung haben auch die mit Kreditauf-<br />
nahmen finanzierten Gr<strong>und</strong>stücksicherungen beigetragen.<br />
7 Bewertung von <strong>Potenzial</strong> <strong>und</strong> Ergebnissen<br />
7.1 Allgemeine Erläuterungen<br />
Die <strong>TMG</strong> nimmt im 12. Jahr ihrer Geschichte eine zentrale Funktion<br />
im oö. Innovationssystem ein. Durch ihr erfolgreiches Wirken bei Kon-<br />
zeption <strong>und</strong> Umsetzung des „Strategischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“<br />
<strong>und</strong> mit den dabei aufgebauten <strong>Struktur</strong>en, Kompetenzen <strong>und</strong> Koope-<br />
rationsbeziehungen wurde sie zu einem wichtigen Werkzeug <strong>der</strong><br />
Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik des Landes <strong>OÖ</strong>.<br />
Gleichzeitig ist auf allen Ebenen das Verständnis für die zentrale Be-<br />
deutung von Innovation als Schlüsselfaktor für die Wettbewerbs-<br />
fähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>voraussetzung für Beschäftigung,<br />
soziale Sicherheit <strong>und</strong> Wohlstand <strong>der</strong> Regionen gewachsen.<br />
Entsprechend sind auch die an die <strong>TMG</strong> gerichteten Erwartungen im<br />
Hinblick auf ihren konzeptiven <strong>und</strong> operativen Beitrag zur Fortsetzung<br />
<strong>der</strong> oö. Technologieoffensive hoch.<br />
In den folgenden Abschnitten wird die Position <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im oö. Inno-<br />
vationssystem analysiert <strong>und</strong> eine Bestandsaufnahme <strong>der</strong> wesent-<br />
lichen Erfolgsfaktoren vorgenommen. Dies beginnt bei den finanziellen<br />
Randbedingungen mit Kenndaten zur Finanzierung von Forschung,<br />
Technologie <strong>und</strong> Innovation in Oberösterreich (Abschnitt 7.2), setzt fort<br />
mit einer Analyse des Kompetenzprofils (7.3) <strong>und</strong> des Beziehungs-<br />
kapitals <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> (7.4). Schließlich folgt<br />
ein Hinweis auf die von Univ.-Prof. DDDr. Friedrich Schnei<strong>der</strong>, Johannes<br />
Kepler Universität Linz, im Mai 2003 vorgelegte „Volkswirtschaftliche<br />
Analyse ausgewählter Maßnahmen <strong>der</strong> oö. Standort-<strong>und</strong> Technologie-<br />
politik“ (7.5) <strong>und</strong> eine Gegenüberstellung wesentlicher Kenndaten im<br />
➤ Der Aufsichtsrat hat den Gesellschaftern eine Kapitalerhöhung<br />
Zeitraum 1991 bis 2003 (7.6).<br />
Diese Ausführungen nehmen Bezug auf die <strong>TMG</strong> als Instrument <strong>der</strong><br />
oö. Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik. Sie werden im Abschlussbericht<br />
zum „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ (Band 2 <strong>der</strong> Evaluierungs-<br />
unterlagen) aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> in den letzten 5 Jahren umgesetzten<br />
Vorhaben <strong>und</strong> erzielten Ergebnisse ergänzt.<br />
Die vorliegende Analyse orientiert sich an den für eine Fortsetzung <strong>der</strong><br />
oö. Technologieoffensive wesentlichen Umfeldentwicklungen. Dazu<br />
zählen:<br />
empfohlen.<br />
➤ Die Gesellschaft bilanziert generell ausgeglichen.<br />
• <strong>der</strong> sich weiter verschärfende Wettbewerb <strong>der</strong> Regionen um<br />
Investoren <strong>und</strong> Humankapital, Ideen, Innovationen <strong>und</strong> Markterfolge,<br />
• die bevorstehende Erweiterung <strong>der</strong> Europäischen Union, die<br />
Österreich aus einer Rand- in eine Mittellage rückt,<br />
• die steigende Notwendigkeit, mit an<strong>der</strong>en europäischen Regionen<br />
zu kooperieren, um am Europäischen Wirtschafts- <strong>und</strong> Forschungs-<br />
raum aktiv zu partizipieren,<br />
• die wachsende Bedeutung von Innovationsräumen <strong>und</strong> Innovations-<br />
systemen, in denen Politik, Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft interagieren,<br />
• die Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> europäischen Forschungslandschaft, die<br />
sich beim 6. <strong>und</strong> einem ansatzweise angedachten 7. Rahmen-<br />
programm <strong>der</strong> EU in Form neuer För<strong>der</strong>ungsinstrumente bereits<br />
abzeichnen,<br />
• die stärker werdenden Anfor<strong>der</strong>ungen an die Forschung, ihre<br />
Ergebnisse in anwendungsorientierte Innovationen umzusetzen,
• <strong>der</strong> steigende Wettbewerbsdruck, <strong>der</strong> sich aus europaweit<br />
erfolgenden, gezielten F&E-Investitionen in Schlüsseltechnologien<br />
<strong>und</strong> Exzellenz im internationalen Vergleich ergibt,<br />
• die verstärkte Notwendigkeit zur Netzwerkbildung zwischen<br />
Unternehmen <strong>und</strong> mit Forschungseinrichtungen regional, national<br />
<strong>und</strong> international,<br />
• die immer deutlicher werdenden Nachteile für das Grün<strong>der</strong>- <strong>und</strong><br />
Innovationsverhalten, die sich aus dem unzureichend entwickelten<br />
österreichischen Kapitalmarkt ergeben,<br />
• die Neuordnung <strong>der</strong> österreichischen Universitäten, die mittelfristig<br />
einen Innovationswettbewerb erwarten lässt,<br />
• die Weiterentwicklung des Fachhochschulsektors, dem in den<br />
Konzeptionen des Rates für Forschung <strong>und</strong> Technologieentwicklung<br />
die größten Wachstumspotentiale als Träger anwendungs-<br />
orientierter F&E zugeschrieben werden,<br />
• die Neuordnung des außeruniversitären Sektors <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Forschungsför<strong>der</strong>ung in Österreich, die in zahlreichen Studien<br />
<strong>und</strong> Diskussionen als längst notwendig erkannt wurde.<br />
Die konkreten Auswirkungen dieser Entwicklungen sind teilweise noch<br />
nicht abschätzbar. Eine <strong>Struktur</strong>-, <strong>Potenzial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong> kann<br />
sich daher nur darauf konzentrieren zu prüfen, ob Optionen gewahrt<br />
sind, die zum gegebenen Zeitpunkt genutzt werden können.<br />
Mit den folgenden Ausführungen wird versucht, diese Optionen<br />
auszuloten.<br />
7.2 Finanzierung von Forschung,<br />
Technologie <strong>und</strong> Innovation in <strong>OÖ</strong><br />
Mit <strong>der</strong> „Technologiemilliarde“, die für die Umsetzung des „Strate-<br />
gischen Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ in den Jahren 1998 – 2003 aufge-<br />
wendet wurde, hat das Land <strong>OÖ</strong> seine Ausgaben für F&E deutlich er-<br />
höht <strong>und</strong> über zusätzliche EU-, B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> private Mittel zu einer<br />
überdurchschnittlichen Steigerung <strong>der</strong> F&E-Quote in <strong>OÖ</strong> beigetragen.<br />
In den amtlichen Statistiken sind die Auswirkungen noch nicht erkennbar,<br />
da Vollerhebungen <strong>und</strong> Auswertungen nach B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n nur für die<br />
Jahre 1993 <strong>und</strong> 1998 vorliegen. Gemäß einer von <strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong><br />
Industrie beim WIFO in Auftrag gegebenen Studie14, <strong>der</strong>en Ergebnisse<br />
auch im „Nationalen Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan“15 zitiert werden,<br />
weist <strong>OÖ</strong> im Jahr 1998 eine F&E-Quote von 1,27 % des Regional-<br />
produktes aus <strong>und</strong> liegt damit an 4. Stelle hinter Wien, Steiermark <strong>und</strong><br />
Tirol <strong>und</strong> unter dem Österreich-Durchschnitt von 1,79 %. Die prozentuelle<br />
Verän<strong>der</strong>ung gegenüber 1993 beträgt 24 %, womit <strong>OÖ</strong> gegenüber<br />
Wien <strong>und</strong> Tirol aufgeholt hat. Ganz an<strong>der</strong>s ist die Situation, wenn man<br />
nur den firmeneigenen Bereich betrachtet: hier liegt <strong>OÖ</strong> nach Wien an<br />
2. Stelle deutlich über dem Österreich-Durchschnitt <strong>und</strong> hat auch hier<br />
gegenüber Wien aufgeholt.<br />
prozentuale Abweichung vom Österreich-Durchschnitt 98<br />
prozentuale Abweichung vom Österreich-Durchschnitt 98<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
Salzburg<br />
F&E-Ausgaben in % <strong>der</strong> Regionalprodukts<br />
Tirol<br />
Wien<br />
Steiermark<br />
Oberösterreich<br />
Kärnten<br />
Vorarlberg<br />
Nie<strong>der</strong>österreich<br />
Burgenland<br />
-100<br />
-20 0 20 40 60 80<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
prozentuale Verän<strong>der</strong>ung des Indikators zwischen 93 <strong>und</strong> 98<br />
F&E-Ausgaben im firmeneigenen Bereich in % des Regionalprodukts<br />
Tirol<br />
Wien<br />
Oberösterreich<br />
Steiermark<br />
Vorarlberg<br />
Salzburg<br />
Nie<strong>der</strong>österreich<br />
Burgenland<br />
Kärnten<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
prozentuale Verän<strong>der</strong>ung des Indikators zwischen 93 <strong>und</strong> 98<br />
14 WIFO, Benchmarking <strong>der</strong> F&E-Aktivitäten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>, Juli 2002<br />
15 Rat für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Nationaler Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan, Wien,<br />
Dezember 2002 (www.rat-fte.at)<br />
83
Die überdurchschnittlich gute Position bei den firmeneigenen F&E-<br />
Ausgaben wird auch durch die ausgezeichnete Performance oö. Unter-<br />
nehmen beim FFF, dem Forschungsför<strong>der</strong>ungsfonds für die gewerb-<br />
liche Wirtschaft, bestätigt. Hier liegt Oberösterreich seit 1998 regel-<br />
mäßig auf einem <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>sten Plätze; lediglich 2002 ist ein Rückgang<br />
zu verzeichnen.<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
TEUR<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
Ähnlich ist die Situation beim ITF, dem Innovations- <strong>und</strong> Technologie-<br />
fonds, <strong>der</strong> vorrangig von größeren Unternehmen angesprochen wurde,<br />
nun aber ausläuft. Auch hier liegt Oberösterreich mit <strong>der</strong> PROFACTOR<br />
Produktionsforschungsgesellschaft in Steyr als wichtigstem För<strong>der</strong>ungs-<br />
nehmer durchwegs auf einem <strong>der</strong> ersten beiden Plätze.<br />
84<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
TEUR<br />
0<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
Fonds zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />
Forschung (FWF)<br />
1998 1999 2000 2001 2002<br />
Wien Tirol Steiermark Salzburg Oberösterreich<br />
Innovations- <strong>und</strong> Technologiefonds (ITF)<br />
2000 2001 2002<br />
Oberösterreich Wien Kärnten Vorarlberg<br />
Demgegenüber ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> öffentlichen F&E-Ausgaben in <strong>OÖ</strong><br />
unterdurchschnittlich, was sich auch bei <strong>der</strong> oö. Beteiligung am FWF,<br />
dem Fonds zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung,<br />
zeigt. Hier liegt <strong>OÖ</strong> regelmäßig an 4. o<strong>der</strong> 5. Stelle, deutlich hinter den<br />
B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n mit großen Universitäten Wien, Steiermark <strong>und</strong> Tirol.<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
TEUR<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
1998<br />
Die unterdurchschnittliche Position bei den öffentlichen Ausgaben für<br />
F&E ist auf zwei Gründe zurückzuführen: Die oö. Universitäten zählen<br />
zu den kleineren in Österreich, <strong>und</strong> <strong>der</strong> außeruniversitäre Sektor ist<br />
erst mit dem „Strategischen Programm“ stärker ausgebaut worden.<br />
Wie bereits im Abschnitt 5.4.1 gezeigt wurde, waren 1998 in diesem<br />
Bereich lediglich 51 Mitarbeiter tätig, während es im Jahr 2002 sechs-<br />
mal so viele waren.<br />
Forschungsför<strong>der</strong>ungsfonds für die<br />
gewerbliche Wirtschaft (FFF)<br />
1999 2000 2001 2002<br />
Wien Steiermark Oberösterreich Nie<strong>der</strong>österreich Kärnten<br />
Eine Anhebung <strong>der</strong> oö. F&E-Quote, die 1998 noch 1,27 % des Regional-<br />
produkts betragen hat <strong>und</strong> mittlerweile bei 1,60 % liegen dürfte, auf<br />
den von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung gemäß den Barcelona-Zielen für 2010<br />
vorgegebenen Wert von 3,0 % erscheint plausibel, wenn die oö. Wirt-<br />
schaft weiterhin überdurchschnittlich zur F&E-Quote beiträgt <strong>und</strong> den<br />
natürlichen Rückstand im öffentlichen Bereich ausgleicht. Letzterer<br />
sollte sich jedoch weiter verringern, wenn das Land <strong>OÖ</strong> – wie in <strong>der</strong><br />
Regierungsvereinbarung festgelegt – die Ausgaben für die wirtschafts-<br />
<strong>und</strong> technologiebezogene Forschung in <strong>der</strong> laufenden Legislaturperiode<br />
(2003 – 2009) zur Erreichung des 3,0 %-Ziels verdoppelt.<br />
Die gesamten F&E-Ausgaben des Landes <strong>OÖ</strong> sind im Zeitraum 1997
is 2003 von 16,9 Mio. Euro (Ist-Wert) auf 40,4 Mio. Euro (Voranschlag)<br />
gestiegen, ihr Anteil an den Gesamtausgaben des Landes hat zuletzt<br />
1,01 % erreicht. Dieser Prozentsatz ist allerdings nur begrenzt aussage-<br />
fähig, da das Landesbudget Schwankungen unterliegt.<br />
Beträge<br />
in Mio. Euro<br />
F&E-Ausgaben<br />
Gesamtausgaben<br />
Anteil<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Ist Ist Ist Ist Ist Ist Voranschlag<br />
16,9 19,6 23,3 25,6 28,7 28,8*) 40,4<br />
4.181 4.065 4.094 4.385 4.337 3.730**) 4.004<br />
0,40 % 0,48 % 0,57 % 0,58 % 0,66 % 0,77 % 1,01 %<br />
*) vorläufig<br />
**) ohne Son<strong>der</strong>maßnahmen (Verkauf <strong>der</strong> Wohnbauför<strong>der</strong>ungsdarlehen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Energie AG)<br />
Die Aussagekraft leidet auch darunter, dass in den o.a. Ausgaben für<br />
F&E nach dem vorgegebenen Ermittlungsverfahren („Frascati-Hand-<br />
buch“) auch Aufwendungen in wirtschaftsfernen Bereichen wie Biblio-<br />
theken, Museen <strong>und</strong> Spitälern enthalten sind. Mit einer Fortsetzung<br />
<strong>der</strong> oö. Technologieoffensive in Form des Strategischen Programms<br />
„Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ kann jedenfalls nur ein partieller Beitrag zur<br />
Anhebung <strong>der</strong> F&E-Quote geleistet werden. Wesentlich wird auch sein,<br />
inwieweit <strong>der</strong> B<strong>und</strong> seine F&E-Aufwendungen in <strong>OÖ</strong> steigert, wobei<br />
anzumerken ist, dass dieser Anteil unter dem österreichischen Durch-<br />
schnitt liegt. Weiters wird es auf den privaten Sektor sehr wesentlich<br />
ankommen, <strong>der</strong> bisher – wie bereits erwähnt – überdurchschnittlich<br />
beiträgt.<br />
Der wichtigste Vorzug <strong>der</strong> oö. FTI-Politik in den letzten Jahren war die<br />
generelle Planungssicherheit, die mit <strong>der</strong> Bereitstellung <strong>der</strong> „Techno-<br />
logiemilliarde“ für einen Zeitraum von 5 Jahren die konsequente Vor-<br />
bereitung <strong>und</strong> Umsetzung <strong>der</strong> vielfältigen Vorhaben des „Strategischen<br />
Programms <strong>OÖ</strong> 2000+“ ermöglicht hat. Die bereitgestellte zweite<br />
„Technologiemilliarde“ (72,7 Mio. Euro) erlaubt nun die Weiterführung<br />
<strong>der</strong> erfolgreich begonnenen Vorhaben.<br />
Mit den angekündigten zusätzlichen Mitteln besteht auch beim nächsten<br />
„Strategischen Programm“ Planungssicherheit <strong>und</strong> damit eine gute<br />
Voraussetzung, einen die Weiterentwicklung des Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Technologiestandortes <strong>OÖ</strong> bestmöglich unterstützenden Strategie- <strong>und</strong><br />
Maßnahmenkatalog zu konzipieren <strong>und</strong> umzusetzen.<br />
Inwieweit die <strong>TMG</strong> dabei – nunmehr deutlich verstärkt – ihre Kompetenz<br />
<strong>und</strong> ihre Schlüsselposition im oö. Innovationssystem einbringen kann,<br />
ist Gegenstand <strong>der</strong> folgenden Ausführungen.<br />
➤ Mit <strong>der</strong> „Technologiemilliarde“ hat das Land <strong>OÖ</strong> seine Ausgaben<br />
für F&E deutlich erhöht.<br />
➤ Die privaten F&E-Ausgaben liegen in Oberösterreich über,<br />
die öffentlichen unter dem B<strong>und</strong>esschnitt.<br />
➤ Die oö. Unternehmen sind beim FFF sehr erfolgreich; die<br />
oö. Wissenschaftler liegen beim FWF hinter den großen<br />
Universitäten von Wien, Steiermark <strong>und</strong> Tirol.<br />
➤ Ein Vorzug <strong>der</strong> oö. FTI-Politik war die Planungssicherheit.<br />
➤ In <strong>der</strong> Regierungsvereinbarung ist eine Verdoppelung <strong>der</strong><br />
Ausgaben für die wirtschafts- <strong>und</strong> technologiebezogene<br />
Forschung in <strong>der</strong> laufenden Legislaturperiode des Oö. Land-<br />
tages (2003 – 2009) festgelegt.<br />
7.3 Kompetenzprofil <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
Die Schwerpunkte <strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />
(FTI-Politik) werden weiterhin in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Instrumenten<br />
anstelle <strong>der</strong> früher üblichen allgemeinen Investitionsför<strong>der</strong>ung liegen.<br />
Der dabei entstehende stärkere Fokus auf den Zentralraum ist durch<br />
ergänzende Maßnahmen in den Randgebieten zu kompensieren.<br />
Die <strong>TMG</strong> selbst ist ein solches Instrument <strong>der</strong> FTI-Politik <strong>und</strong> das Ergeb-<br />
nis eines bei allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n zu beobachtenden Prozesses, wonach<br />
mit <strong>der</strong> Ausweitung <strong>der</strong> Mittel für Forschung, Technologie <strong>und</strong> Innovation<br />
verstärkt Aufgaben <strong>der</strong> Forschungs- <strong>und</strong> Wirtschaftspolitik an aus <strong>der</strong><br />
öffentlichen Verwaltung ausgeglie<strong>der</strong>te Einheiten übertragen werden.<br />
Die mit dem „Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ teilweise neu ein-<br />
geführten <strong>und</strong> konsequent ausgebauten Elemente, wie die Cluster-<br />
Initiativen, Kompetenz- <strong>und</strong> Impulszentren, Innovationsassistenten <strong>und</strong><br />
das Technologie- <strong>und</strong> Innovations-Management (TIM), sind gleichfalls<br />
Instrumente einer mo<strong>der</strong>nen FTI-Politik mit oft stark regionalpolitischen<br />
Bezügen. Wichtige Instrumente sind weiters die Universitäten <strong>und</strong> die<br />
85
Fachhochschulen im tertiären Bildungssektor <strong>und</strong> als Forschungsstätten<br />
sowie die höheren technischen Lehranstalten (HTL) als Träger <strong>der</strong><br />
Ingenieurausbildung im sek<strong>und</strong>ären Bereich.<br />
Das systematische Zusammenwirken dieser Instrumente wird in <strong>der</strong><br />
„Technologiepolitischen Matrix“ dargestellt: Einerseits werden jene<br />
Bereiche sichtbar, in denen bereits ein enges Netzwerk zwischen<br />
Branchen, Forschungs- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen sowie Technologie-<br />
zentren besteht, an<strong>der</strong>erseits werden auch jene Bereiche erkennbar,<br />
wo in Zukunft möglicherweise Schwerpunkte zu setzen sind – wo<br />
Stärkefel<strong>der</strong><br />
Automobil<br />
86<br />
Kunststoff<br />
Holz / Möbel<br />
Ökoenergie<br />
Lebensmittel<br />
Life Sciences<br />
Maschinen- <strong>und</strong><br />
Anlagenbau<br />
(Mechatronik)<br />
Umwelttechnologie<br />
Informations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationstechnologie<br />
Industriemathematik<br />
Instrumente<br />
Cluster/Netzwerk<br />
AC<br />
AUTOMOBIL<br />
CLUSTER<br />
KC<br />
KUNSTSTOFF<br />
CLUSTER<br />
MÖBEL & HOLZBAU<br />
HC<br />
CLUSTER<br />
LEBENSMITTEL<br />
LC CLUSTER<br />
GC<br />
GESUNDHEITS<br />
CLUSTER<br />
MECHATRONIK<br />
CLUSTERC<br />
CLUSTER<br />
CDT<br />
DRIVE TECHNOLOGY<br />
In Vorbereitung<br />
In Vorbereitung<br />
In Vorbereitung<br />
F&E<br />
LKR, LCM, PROFACTOR<br />
PCCL, TCKT, AAR<br />
WOOD<br />
ASIC<br />
Life Tool, maz, LBF,<br />
Biomed. Nanotechn.<br />
IKMA, LCM, KnetMET,<br />
PROFACTOR, Sensorik<br />
SCCH<br />
MathConsult, IMCC<br />
Legende:<br />
AAR: Knet Luftfahrttechnologie / Verb<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Leichtwerkstoffe<br />
ASIC: Austrian Solar Innovation Center<br />
Biomed. Nanotechn.: Zentrum für Biomedizinische Nanotechnologie (UAR)<br />
IKMA: Industrielles Kompetenzzentrum für Mechatronik & Automation<br />
IMCC: Industrial Mathematics Competence Center<br />
KnetMET: Kompetenznetzwerk für metallurgische Verfahrensentwicklung<br />
LBF: Ludwig Boltzmann Forschungsstelle für Biosensorik<br />
Life Tool: Integration durch Kompetenz<br />
LCM: Linz Center of Competence in Mechatronics<br />
Universitäten<br />
Stärken vorhanden sind, aber notwendige Infrastruktureinrichtungen<br />
<strong>und</strong> Vernetzungen noch fehlen. Im Abschlussbericht zum „Strategischen<br />
Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ wird darauf noch näher eingegangen.<br />
Die Vielzahl <strong>der</strong> genannten Einrichtungen ist im Technologienetzwerk<br />
<strong>OÖ</strong> miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en. Die <strong>TMG</strong> versteht sich als Promotor <strong>und</strong><br />
Koordinator dieses Netzwerkes <strong>und</strong> för<strong>der</strong>t damit Kooperation, Ver-<br />
netzung <strong>und</strong> die Nutzung von Synergieeffekten. Der mit dem „Stra-<br />
tegischen Programm“ eingeleitete gezielte Ausbau des Technologie-<br />
netzwerkes <strong>OÖ</strong> soll fortgesetzt werden.<br />
FH-<br />
Sektor<br />
HTL<br />
Steyr<br />
Andorf, Vöcklabruck, Wels<br />
Hallstatt<br />
Wels<br />
Braunau<br />
Braunau, Linz, Neufelden,<br />
Wels, Steyr, Vöcklabruck<br />
Vöcklabruck, Wels<br />
Braunau, Leonding, Linz,<br />
Wels u.a.<br />
LKR: Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen<br />
maz: Mikrochirurgisches Ausbildungs- <strong>und</strong> Forschungszentrum<br />
PCCL: Polymer Competence Center Leoben<br />
PROFACTOR: Produktionsforschungsges.m.b.H.<br />
SCCH: Software Competence Center Hagenberg<br />
Sensorik: Berührungslose Sensorik (UAR)<br />
TCKT: Transfercenter für Kunststofftechnik (UAR)<br />
WOOD: Wood Composites & Chemistry Competence Center<br />
Technologiezentren<br />
Grieskirchen, Steyr<br />
Kirchdorf, Perg, Ried, Wels,<br />
Bad Ischl, Freistadt, Ried,<br />
Reichraming<br />
Attnang, Reichraming, Wels<br />
Wels<br />
Freistadt, Gm<strong>und</strong>en,<br />
TECHCENTER<br />
Attnang, Braunau, Grieskirchen,<br />
Gm<strong>und</strong>en, Kirchdorf, Neufelden,<br />
TECHCENTER, Wels<br />
Attnang, Freistadt, Gm<strong>und</strong>en,<br />
Reichraming, Steyr, Wels<br />
Attnang, Gm<strong>und</strong>en, Hagenberg,<br />
St. Florian, Schärding, u.a<br />
Johannes Kepler<br />
Universität Linz<br />
Universität für<br />
künstlerische<br />
<strong>und</strong> industrielle<br />
Gestaltung Linz
TECHNOLOGIENETZWERK OBERÖSTERREICH<br />
FREISTADT<br />
� Technologiezentrum<br />
WELS<br />
� Fachhochschul-Studiengänge<br />
� Kunststoff-Kompetenz- <strong>und</strong> Transferzentrum<br />
� ASIC Austrian Solar Innovation Center<br />
� Grün<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Technologiezentrum<br />
� Business- <strong>und</strong> Innovationszentrum<br />
NEUFELDEN<br />
� Technologie- <strong>und</strong> Dienstleistungszentrum<br />
� Donau-Böhmerwald<br />
SCHÄRDING<br />
BRAUNAU RIED<br />
� Technologiezentren Innviertel<br />
RANSHOFEN<br />
� Leichtmetall-<br />
Kompetenzzentrum<br />
GRIESKIRCHEN<br />
� Technologiezentrum<br />
BAD ISCHL<br />
� Technologiezentrum<br />
HASLACH<br />
HÖHERE TECHNISCHE LEHRANSTALTEN<br />
Andorf, Braunau, Grieskirchen, Hallstatt,<br />
Leonding, Linz, Neufelden, Perg, Ried i.I.,<br />
Steyr, Traun, Vöcklabruck, Wels<br />
F&E-ABTEILUNGEN <strong>der</strong> Industrie <strong>und</strong><br />
sonstige Technologietranfer-Aktivitäten<br />
oberösterreichischer Unternehmen<br />
� errichtet<br />
im Bau / vor Baubeginn<br />
geplant / in Prüfung<br />
Mondseeland<br />
Eferding<br />
GMUNDEN<br />
ATTNANG<br />
LENZING<br />
Bad Leonfelden<br />
� Technologiezentren<br />
Salzkammergut<br />
� Kompetenzzentrum Holz<br />
(Außenstelle)<br />
KIRCHDORF<br />
� Technologie- <strong>und</strong><br />
Innovationszentrum<br />
LINZ<br />
� Johannes Kepler Universität Linz<br />
� Universität für künstlerische <strong>und</strong> industrielle<br />
Gestaltung Lin<br />
� Fachhochschul-Studiengänge<br />
� Upper Austrian Research<br />
� Kompetenzzentrum Holz<br />
� Linz Center of Mechatronics<br />
� Industrielles Kompetenzzentrum für<br />
Mechatronik & Automation<br />
� Kompetenzzentrum Industriemathematik<br />
� Johann Radon Institut für Computerorientierte<br />
<strong>und</strong> Angewandte Mathematik<br />
� Technologiezentrum Linz<br />
� TECHCENTER Linz-Winterhafen<br />
� tech2b Grün<strong>der</strong>zentrum<br />
� WIFI<br />
� BFI<br />
� LIMAK<br />
� CATT Innovation Management<br />
� TIM – Technologie- <strong>und</strong> Innovations-Management<br />
� O.Ö. Energiesparverband<br />
� Education Highway<br />
� AEC – Arc Electronica Center<br />
� ORF Landesstudio<br />
� <strong>TMG</strong><br />
HAGENBERG<br />
� Softwarepark<br />
� RISC u.a. Universitätsinstitute<br />
� Fachhochschul-Studiengänge<br />
� Software Competence Center<br />
PERG<br />
� Technologiezentrum<br />
ENNS<br />
� LZE Logistikzentrum Enns-Hafen<br />
ST. FLORIAN<br />
� Technologie- <strong>und</strong> Innovationszentrum<br />
STEYR<br />
� Fachhochschul-Studiengänge<br />
� VPTÖ / PROFACTOR<br />
� FAZAT<br />
� Technology and Innovation Center<br />
REICHRAMING<br />
� Technologie- <strong>und</strong><br />
Dienstleistungszentrum Ennstal<br />
Quelle: <strong>OÖ</strong> Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft<br />
Stand November 2003<br />
87
Die <strong>TMG</strong> hat Kompetenz in <strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Inno-<br />
vationspolitik bewiesen <strong>und</strong>, wie im Abschlussbericht zum „Strategi-<br />
schen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ gezeigt wird, durchaus eigenständige<br />
Wege verfolgt, die von klassischen Vorgehensmodellen abgehen <strong>und</strong><br />
frühzeitig neue Innovationspotenziale insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> <strong>Struktur</strong>-<br />
<strong>und</strong> Kooperationsför<strong>der</strong>ung erschließen, was dann später als vor-<br />
bildhaft bezeichnet wurde. Mit dieser Vorreiterrolle verb<strong>und</strong>en war die<br />
gezielte Kooperation mit B<strong>und</strong>eseinrichtungen <strong>und</strong> auf EU-Ebene<br />
<strong>und</strong> die bewusste Nutzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsprogramme, um diese mit<br />
Landesmitteln zu verstärken o<strong>der</strong> zu ergänzen. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Auf-<br />
bau <strong>der</strong> neuen außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat von<br />
solchen För<strong>der</strong>quellen profitiert <strong>und</strong> sich dieser Bereich in kurzer Frist<br />
in <strong>der</strong> nationalen <strong>und</strong> europäischen Forschungslandschaft gut positio-<br />
niert. Die bisher durchgeführten Evaluierungen (Kompetenzzentren,<br />
Cluster-Initiativen, Innovationsassistenten/-berater für KMU <strong>und</strong> Techno-<br />
logie- <strong>und</strong> Innovationsmanagement/TIM) haben die Richtigkeit des<br />
Vorgehens bestätigt <strong>und</strong> wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung<br />
geliefert, was ebenfalls im „Abschlussbericht“ im Detail beschrieben<br />
wird.<br />
Von traditionellen Vorgehensweisen wurde auch im Standortmarketing<br />
<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Standortentwicklung abgegangen. So hat die Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Austrian Business Agency (ABA) Vorbildcharakter im Vergleich<br />
mit an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> stellen die Gemeindeverbände in <strong>der</strong><br />
Standortentwicklung ein innovatives <strong>und</strong> für an<strong>der</strong>e Regionen im In-<br />
<strong>und</strong> Ausland beispielgebendes Vorgehen dar. Auch die zur Stärkung<br />
des öffentlichen Technologiebewusstseins <strong>und</strong> zur Bewerbung des<br />
Industrie-, Export- <strong>und</strong> Technologiestandortes <strong>OÖ</strong> gesetzten Maßnahmen<br />
haben sich als höchst effektiv erwiesen <strong>und</strong> zum hohen Bekanntheitsgrad<br />
<strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im In- <strong>und</strong> Ausland beigetragen.<br />
Im Hinblick auf die zukünftigen Aufgaben bei <strong>der</strong> Fortsetzung einer<br />
dynamischen oö. FTI-Politik besitzt die <strong>TMG</strong> folgende Kernkompetenzen,<br />
die im Zuge <strong>der</strong> bisherigen Tätigkeiten systematisch gepflegt wurden:<br />
• Wirtschafts- <strong>und</strong> technologiepolitische Expertise,<br />
• Umsetzungsorientierung <strong>und</strong> hohe Reaktionsgeschwindigkeit im<br />
88<br />
Innovationsmanagement,<br />
• Verständnis <strong>der</strong> Wirtschaftsprozesse durch beste <strong>und</strong> vielfältige<br />
Kontakte über das gesamte Spektrum <strong>der</strong> Branchen <strong>und</strong> Unter-<br />
nehmensgrößen mit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> KMU <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Unternehmensgrün<strong>der</strong>,<br />
• Kenntnisse des Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Wirtschaftsstandortes<br />
<strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> seiner Entwicklungspotenziale,<br />
• Kenntnisse des internationalen Umfeldes in F&E <strong>und</strong> Standort-<br />
marketing sowie <strong>der</strong> einschlägigen ausländischen <strong>und</strong> internationalen<br />
Organisationen <strong>und</strong> Programme,<br />
• Strategie- <strong>und</strong> Managementkompetenz in Forschung, Technologie-<br />
transfer <strong>und</strong> Netzwerken <strong>und</strong> sonstigen Elementen von<br />
Innovationssystemen,<br />
• Expertise bei Technologieentwicklung <strong>und</strong> -marketing,<br />
• Kenntnisse <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsvermittlung <strong>und</strong> -abwicklung,<br />
• Effiziente Controlling- <strong>und</strong> gesicherte Finanzierungsstrukturen.<br />
Belege dafür finden sich an zahlreichen Stellen im vorliegenden<br />
Dokument bzw. im Abschlussbericht zum „Strategischen Programm<br />
<strong>OÖ</strong> 2000+“. Vergleiche mit an<strong>der</strong>en Regionen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Austausch von<br />
Erfahrungen zur Weiterentwicklung dieser Kernkompetenzen waren<br />
oft das Ziel <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> organisierten Studienreisen oö. Delegationen<br />
unter <strong>der</strong> Leitung des Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologielandesrates bzw.<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden. Diese Studienreisen wurden auch häufig<br />
mit Standortpräsentationen für potenzielle Investoren verknüpft.<br />
Diese Kompetenzen sind teils in <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> selbst, teils in ihren Beteili-<br />
gungsgesellschaften verankert. Durch die eingeführten Kooperations-<br />
mechanismen, insbeson<strong>der</strong>e auf Ebene <strong>der</strong> Führungskräfte (FOS-Pro-<br />
zess), <strong>und</strong> im Wege <strong>der</strong> Organverflechtungen ist ein Austausch <strong>und</strong><br />
Zusammenwirken gewährleistet.<br />
Die <strong>TMG</strong> hat weiters bewiesen, dass sie in <strong>der</strong> Lage ist, die zur Erfüllung<br />
ihrer Aufgaben notwendigen Personalressourcen, Organisations- <strong>und</strong><br />
Führungsstrukturen, operativen Abläufe sowie die Finanzdispositionen<br />
zu organisieren <strong>und</strong> die für die Entscheidungen <strong>der</strong> Aufsichtsorgane<br />
notwendigen Unterlagen in bester Qualität zu erstellen. Es besteht kein<br />
Zweifel, dass die <strong>TMG</strong> das <strong>Potenzial</strong> für die Weiterführung <strong>der</strong> bisherigen<br />
Aufgaben <strong>und</strong> die Übernahme neuer Aufgaben im nötigen Ausmaß<br />
besitzt <strong>und</strong> damit eine erfolgreiche Fortsetzung <strong>der</strong> oö.<br />
Technologieoffensive gewährleistet.
➤ Die <strong>TMG</strong> hat Kompetenz in <strong>der</strong> Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong><br />
Innovationspolitik bewiesen <strong>und</strong> eigenständige Wege verfolgt,<br />
die später als vorbildhaft bezeichnet wurden.<br />
➤ Die <strong>TMG</strong> besitzt Kernkompetenzen, die eine erfolgreiche<br />
Fortsetzung <strong>der</strong> oö. Technologieoffensive gewährleisten.<br />
7.4 Beziehungskapital <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
Die <strong>TMG</strong> hat sich in den letzten Jahren als Technologiemanager <strong>und</strong><br />
Standortentwicklungsagentur des Landes <strong>OÖ</strong> in einer zentralen Rolle<br />
im regionalen Innovationssystem positioniert <strong>und</strong> vielfältige Beziehungen<br />
zu Gesellschaftern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Systempartnern sowie zu den an<strong>der</strong>en<br />
Einrichtungen im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> darüber hinaus aufgebaut.<br />
Die Gr<strong>und</strong>sätze dieser Beziehungen sind im Leitbild (Abschnitt 4.2)<br />
verankert.<br />
Tragfähige <strong>und</strong> auf Wechselseitigkeit ausgerichtete Beziehungen sind<br />
die Gr<strong>und</strong>lage für eine erfolgreiche Tätigkeit in vernetzten <strong>Struktur</strong>en.<br />
Die wichtigsten werden nachstehend beschrieben:<br />
• Für den Mehrheitsgesellschafter Land <strong>OÖ</strong> bietet sich die <strong>TMG</strong> als<br />
Träger technologie- <strong>und</strong> wirtschaftspolitischer Aktivitäten an, weil<br />
sie in <strong>der</strong> Regel flexibel, rasch <strong>und</strong> zielgenau agiert <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Lage<br />
ist, im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen auch komplexe<br />
Programme <strong>und</strong> Projekte zu entwerfen <strong>und</strong> professionell abzuwickeln.<br />
Die <strong>TMG</strong> hat gerade in den letzten Jahren bewiesen, dass sie in<br />
kurzer Zeit die personellen <strong>und</strong> organisatorischen Voraussetzungen<br />
für zukunftsträchtige Ideen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Umsetzung schaffen kann.<br />
Als ausgelagerte Einrichtung <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung unterliegt<br />
sie nicht den strengen Wettbewerbsbestimmungen <strong>der</strong> EU <strong>und</strong> kann<br />
daher direkt mit Aufgaben im öffentlichen Interesse befasst werden.<br />
Die Kommunikations- <strong>und</strong> Kooperationsbeziehungen sind dadurch<br />
optimal gelöst, dass das bis Oktober 2003 für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Technologie zuständige Mitglied <strong>der</strong> Oö. Landesregierung, Landesrat<br />
KommR Fill, als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>und</strong> Landeshauptmann-Stv. Dipl.-Ing.<br />
Hai<strong>der</strong> als Mitglied dem Aufsichtsrat angehören. Weiters hält <strong>der</strong><br />
zuständige Experte im Amt <strong>der</strong> Oö. Landesregierung ein Aufsichtsrats-<br />
mandat. Die Arbeitsbeziehungen gehen im Zuge <strong>der</strong> Abwicklung <strong>der</strong><br />
vom Land <strong>OÖ</strong> geför<strong>der</strong>ten Vorhaben weit über die Aufsichts- <strong>und</strong><br />
Eigentümerfunktionen hinaus.<br />
• Auch für die Sozialpartner (Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer<br />
<strong>und</strong> Industriellenvereinigung <strong>OÖ</strong>) bildet die <strong>TMG</strong> eine Plattform zur<br />
mit dem Land <strong>OÖ</strong> abgestimmten Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung von<br />
innovativen wirtschafts- <strong>und</strong> technologiepolitischen Konzepten in<br />
Ergänzung zu ihren eigenen Aktivitäten. Durch die Zusammenarbeit<br />
bei ausgewählten Projekten entstehen Querbezüge, die für beide<br />
Teile fruchtbar sein können. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die Cluster-<br />
Initiativen, die die klassischen Funktionen <strong>der</strong> Interessenvertretungen<br />
ergänzen. Die Sozialpartner sind ebenfalls mit hochrangigen<br />
Persönlichkeiten im Aufsichtsrat vertreten, nämlich dem Präsidenten<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> (bis November 2003), <strong>der</strong> Leiterin <strong>der</strong><br />
Abteilung Wirtschaftspolitik <strong>der</strong> Arbeiterkammer <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> dem<br />
Generalsekretär <strong>der</strong> Industriellenvereinigung <strong>OÖ</strong>.<br />
• Für die drei Städte Linz, Wels <strong>und</strong> Steyr gilt das oben Gesagte im<br />
übertragenen Sinne. Insbeson<strong>der</strong>e als Universitäts- bzw. Fach-<br />
hochschul-Standorte <strong>und</strong> damit bevorzugte Kandidaten für die<br />
Ansiedlung von F&E- <strong>und</strong> Technologietransfer-Einrichtungen, aber<br />
auch bei <strong>der</strong> Einrichtung von Impulszentren partizipieren sie an <strong>der</strong><br />
Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik des Landes <strong>OÖ</strong>. Auch die Städte<br />
nehmen durch ihre Vertreter an den Aufsichtsratssitzungen teil.<br />
• Für die Unternehmen erbringt die <strong>TMG</strong> hochqualitative Dienst-<br />
leistungen zu Vorzugsbedingungen, in vielen Bereichen mit Allein-<br />
stellungsanspruch. In den Cluster-Initiativen sind allein über 1.400<br />
Unternehmen eingeb<strong>und</strong>en: große, mittlere <strong>und</strong> kleine, Technologie-<br />
führer <strong>und</strong> Nachzügler, aus Oberösterreich <strong>und</strong> den angrenzenden<br />
Län<strong>der</strong>n. Zu r<strong>und</strong> 10.000 Personen besteht über die Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationsinstrumente regelmäßiger Kontakt. Und h<strong>und</strong>erte<br />
Unternehmen werden von den Kompetenz- <strong>und</strong> Technologiezentren<br />
<strong>und</strong> den Beratungseinrichtungen betreut. Insbeson<strong>der</strong>e die den<br />
<strong>TMG</strong>-Mitarbeitern eigene Serviceorientierung <strong>und</strong> Dynamik, ihre<br />
rasche <strong>und</strong> unbürokratische Arbeitsweise, die vielseitigen Kontakte<br />
zu an<strong>der</strong>en Unternehmen, zur Wissenschaft <strong>und</strong> zur Politik <strong>und</strong><br />
89
90<br />
Verwaltung können bei <strong>der</strong> Problembewältigung unschätzbare<br />
Vorteile bedeuten. Dazu zählen auch <strong>der</strong> Überblick <strong>und</strong> Einblick in<br />
beinahe die gesamten Wirtschaftsstrukturen des B<strong>und</strong>eslandes, die<br />
technologie- <strong>und</strong> wirtschaftspolitische Kompetenz, <strong>der</strong> Zugang zu<br />
För<strong>der</strong>stellen <strong>und</strong> För<strong>der</strong>mitteln sowie zum Technologienetzwerk<br />
<strong>OÖ</strong>. Nicht zu unterschätzen ist auch <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> zur<br />
Bewerbung des Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologiestandortes, von dem<br />
alle Unternehmen direkt o<strong>der</strong> indirekt profitieren, <strong>und</strong> die aktive<br />
Unterstützung bei <strong>der</strong> Internationalisierung (Erschließung neuer<br />
Märkte, Kooperations- <strong>und</strong> Technologiepartner) gerade auch im<br />
Hinblick auf die bevorstehende Erweiterung <strong>der</strong> EU. Eine wichtige<br />
Funktion in <strong>der</strong> Strategiefestlegung kommt den Unternehmens-<br />
vertretern auch als Beiräten bei den Cluster-Initiativen o<strong>der</strong><br />
Aufsichtsräten bei Kompetenzzentren zu.<br />
• Für die Investoren <strong>und</strong> Gemeinden, die an Betriebsansiedlungen<br />
interessiert sind, gilt Ähnliches. Ein Großteil <strong>der</strong> Projekte wäre ohne<br />
die <strong>TMG</strong> nicht o<strong>der</strong> nicht so schnell <strong>und</strong> erfolgreich abgewickelt<br />
worden. Bei einigen Projekten wirken aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong><br />
Probleme auch Experten aus den Cluster-Initiativen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Finanzierungs- <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ungsberatung von CATT mit <strong>und</strong> bestätigen<br />
damit die „one-stop-shop“-Philosophie für Investoren.<br />
• Die Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen sind bei bestimmten<br />
Dienstleistungen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wirken z.B. auch an den Cluster-<br />
Initiativen mit. Als Partner bei <strong>der</strong> Errichtung von Kompetenzzentren<br />
<strong>und</strong> vergleichbaren Initiativen bringen sie die wissenschaftliche<br />
Kompetenz ein. Eine beson<strong>der</strong>s intensive Zusammenarbeit besteht<br />
mit <strong>der</strong> Johannes Kepler Universität Linz in Form einer „Strategischen<br />
Partnerschaft“, die auch dadurch operationalisiert wird, dass <strong>der</strong>en<br />
Rektor dem Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> angehört. Es besteht eine be-<br />
gründete Hoffnung, dass künftige Schwerpunktsetzungen an den<br />
Universitäten <strong>und</strong> die Weiterentwicklung des Fachhochschulsektors<br />
in Lehre <strong>und</strong> Forschung in Abstimmung mit den FTI-politischen<br />
Bedürfnissen des Landes erfolgen.<br />
• Als Systempartner sind Organisationen gemeint, die die <strong>TMG</strong> bei<br />
<strong>der</strong> Erfüllung ihrer Aufgaben, z.B. bei <strong>der</strong> Investorenbetreuung,<br />
begleiten o<strong>der</strong> unterstützen, wie die öffentliche Verwaltung,<br />
Interessenvertretungen, För<strong>der</strong>stellen <strong>und</strong> spezialisierte Dienstleister.<br />
Sie stellen ein starkes Beziehungsnetzwerk dar, das sich insbeson<strong>der</strong>e<br />
auch bei schwierigen Anfor<strong>der</strong>ungen im Wettbewerb <strong>der</strong> Regionen<br />
um Investoren, Humankapital <strong>und</strong> Innovationen bewährt hat.<br />
• Schließlich findet ein regelmäßiger Informationsaustausch mit<br />
B<strong>und</strong>eseinrichtungen, an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />
europäischen Regionen <strong>und</strong> soweit möglich eine Zusammenarbeit<br />
bei gemeinsamen Vorhaben statt. Wesentlich sind auch die Kontakte<br />
zu den Einrichtungen <strong>der</strong> Europäischen Union.<br />
Die Wichtigkeit dieses Beziehungskapitals wird allein schon daran er-<br />
kennbar, dass in den bestehenden Datenbanken die Kontaktadressen<br />
von ca. 23.000 Unternehmen <strong>und</strong> 29.000 Personen gespeichert sind.<br />
Um diese Daten mit den zugehörigen Informationen in übersichtlicher<br />
Weise zu verknüpfen, besser zu synchronisieren <strong>und</strong> zu aktualisieren,<br />
wurde ein Customer Relationship Model (CRM)-System eingerichtet;<br />
es soll später auch Beteiligungsgesellschaften zugänglich gemacht<br />
werden.<br />
➤ Die <strong>TMG</strong> nimmt als Technologiemanager <strong>und</strong> Standortent-<br />
wicklungsagentur des Landes <strong>OÖ</strong> eine zentrale Rolle im<br />
regionalen Innovationssystem ein.<br />
➤ Mit Gesellschaftern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Systempartnern sowie den<br />
Einrichtungen im Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong> <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
bestehen wertvolle <strong>und</strong> wirksame Beziehungen, die auch in<br />
Hinkunft eine erfolgreiche Tätigkeit ermöglichen.<br />
7.5 Volkswirtschaftliche Analyse<br />
Als Beitrag zu einer <strong>Wirkungsanalyse</strong> <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> liegt seit Mai 2003 eine<br />
„Volkswirtschaftliche Analyse ausgewählter Maßnahmen <strong>der</strong><br />
oberösterreichischen Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik“ von Univ.-<br />
Prof. DDDr. Friedrich Schnei<strong>der</strong> vom Institut für Volkswirtschaft <strong>der</strong><br />
Johannes Kepler Universität Linz vor. Die Studie ist als Langfassung<br />
<strong>und</strong> als Executive Summary im Internet verfügbar (www.tmg.at).
Die Ergebnisse werden im Abschlussbericht zum „Strategischen<br />
Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ eingehend behandelt.<br />
An dieser Stelle soll nur festgehalten werden, dass die ermittelten<br />
Wirkungen <strong>der</strong> oö. Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik<br />
aus volkswirtschaftlicher Sicht einen hervorragenden Erfolg be-<br />
scheinigen.<br />
7.6 Standort- <strong>und</strong> technologiepolitische<br />
Entwicklung 1991 – 2003<br />
Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n, die auf eine längere Tradition<br />
in <strong>der</strong> Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik zurückblicken können, gewinnt<br />
diese in Oberösterreich erst mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> im Jahr 1991<br />
an sichtbarer Bedeutung. Die ersten Jahre dienen <strong>der</strong> Positionierung<br />
als technologiepolitische Leitgesellschaft <strong>und</strong> Servicestelle für Investoren.<br />
Eine Vielzahl von einzelnen Initiativen wird gestartet, bis 1997 mit dem<br />
„Strategischen Programm <strong>OÖ</strong> 2000+“ <strong>der</strong> Startschuss zu einer oö.<br />
Technologieoffensive fällt. Umso rascher vollzieht sich dann <strong>der</strong> Aufbau<br />
eines mo<strong>der</strong>nen Innovationssystems mit Forschungs- <strong>und</strong> Technologie-<br />
transfer-Einrichtungen, Cluster-Initiativen, Technologie- <strong>und</strong> Grün<strong>der</strong>-<br />
zentren, Fachhochschulen sowie sonstigen Bildungs- <strong>und</strong> Beratungs-<br />
einrichtungen. Parallel dazu werden auch die Serviceleistungen für<br />
Investoren <strong>und</strong> das Standortmarketing ausgebaut. Im Jahr 2003 präsen-<br />
tiert sich die oö. Standort- <strong>und</strong> Technologiepolitik als vorbildlich <strong>und</strong><br />
beispielgebend im B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>vergleich, was letztlich ein Ergebnis<br />
<strong>der</strong> von den Gesellschaftern <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e vom Land <strong>OÖ</strong> vorge-<br />
nommenen Weichenstellung mit <strong>der</strong> „Technologiemilliarde“ ist.<br />
Die nachstehende Tabelle fasst einige wichtige Kenndaten im länger-<br />
fristigen Vergleich 1991 – 1997 – 2003 zusammen:<br />
Außeruniversitäre F&E<br />
-Personalstand (VZÄ)<br />
- Betriebsleistung (T€)<br />
Cluster-Initiativen<br />
- Anzahl Cluster<br />
- Anzahl Partner<br />
Impulszentren<br />
- Anzahl<br />
-Vermietbare Fläche (m2)<br />
Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Standortentwicklung<br />
- Ansiedlungsprojekte (kumuliert)<br />
- Standortsicherung (ha)<br />
Innovationsassistenten<br />
- Anzahl (kumuliert)<br />
Beschäftigte (VZÄ)<br />
- <strong>TMG</strong><br />
-CATT<br />
*) Stand: 31.12.1998 **) Geschätzt<br />
Diese Zahlen belegen eindrucksvoll die Entwicklungsdynamik <strong>der</strong><br />
letzten 5 Jahre. So bestanden 1997 als Forschungseinrichtungen<br />
lediglich PROFACTOR, LKR <strong>und</strong> MathConsult, während heute mit den<br />
Kompetenzzentren <strong>und</strong> –netzwerken eine Vielzahl von Einrichtungen<br />
in fast allen wichtigen Technologiefel<strong>der</strong>n tätig ist. Der Personalstand<br />
in diesen Einrichtungen hat sich genauso wie die Betriebsleistung in<br />
den letzten 4 Jahren versechsfacht, <strong>und</strong> in gleichem Maße die ökono-<br />
mische Bedeutung des Technologietransfers von <strong>der</strong> Wissenschaft in<br />
die Wirtschaft.<br />
Auch die Impulszentren verzeichnen einen dynamischen Aufschwung<br />
von drei auf sechs auf achtzehn. Entsprechend hat sich die vermietbare<br />
Fläche deutlich erhöht <strong>und</strong> damit Grün<strong>der</strong>n <strong>und</strong> technologieorientierten<br />
Unternehmen Arbeits- <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet.<br />
Dynamisch sind auch die Aktivitäten <strong>der</strong> Betriebsansiedlung <strong>und</strong> Stand-<br />
ortentwicklung angewachsen <strong>und</strong> haben die regionale Wirtschaftsent-<br />
wicklung positiv beeinflusst.<br />
1991 1997 2003<br />
Völlig neuartig in <strong>der</strong> oö. Technologiepolitik waren die Cluster-Initiativen<br />
<strong>und</strong> das Innovationsassistenten-Programm, die heute nicht mehr weg-<br />
zudenkende Elemente <strong>der</strong> oö. FTI-Politik geworden sind.<br />
Diese neuen Methoden <strong>und</strong> Werkzeuge setzen kompetentes <strong>und</strong> inno-<br />
vationsbewusstes Personal bei den Trägern dieser För<strong>der</strong>ungsprogramme<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
3<br />
21.118<br />
-<br />
-<br />
-<br />
2<br />
1<br />
51*<br />
5.783*<br />
-<br />
-<br />
6<br />
30.361<br />
45<br />
122,0<br />
-<br />
12<br />
5<br />
333**<br />
34.194**<br />
8<br />
1.453<br />
18<br />
77.014<br />
225<br />
561,0<br />
50<br />
72<br />
14<br />
91
voraus. So hat sich <strong>der</strong> Personalstand im Zeitraum 1991 – 1997 –<br />
2003 bei <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> von 2 auf 12 <strong>und</strong> nun auf 72 <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> CATT<br />
GmbH von 1 auf 5 <strong>und</strong> nun auf 14 entwickelt.<br />
Die eindrucksvollen Zahlen zeigen einen Ausschnitt aus den vielfältigen<br />
Aktivitäten im regionalen Innovationssystem; wahrscheinlich noch viel<br />
8 Ausblick<br />
Der Rechnungshof hat ab Juni 2002 eine „Überprüfung <strong>der</strong> Gebarung<br />
des B<strong>und</strong>eslandes Oberösterreich hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Struktur</strong>en <strong>und</strong><br />
Organisation <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung“ durchgeführt. Seit Dezember<br />
2002 liegt ein Erstbericht vor, zu dem das Amt <strong>der</strong> Oö. Landesregierung<br />
im März 2003 eine Stellungnahme <strong>und</strong> in weiterer Folge auf Anfor<strong>der</strong>ung<br />
ergänzende Unterlagen an den Rechnungshof übermittelt hat.<br />
Bis zum Redaktionsschluss des vorliegenden Dokuments liegt noch<br />
kein Abschlussbericht vor. Dieser wird nach Einlangen <strong>und</strong> Freigabe<br />
nachgereicht, um die Feststellungen <strong>und</strong> Empfehlungen des Rechnungs-<br />
hofes bei <strong>der</strong> Evaluierung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> <strong>und</strong> des „Strategischen Programms<br />
<strong>OÖ</strong> 2000+“ mit berücksichtigen zu können.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> künftigen Verteilung <strong>der</strong> Geschäftsanteile, die sich im<br />
Zuge <strong>der</strong> geplanten Kapitalerhöhung än<strong>der</strong>n könnte, liegen ebenfalls<br />
zum Redaktionsschluss keine definitiven Beschlüsse vor. Allfällige<br />
Än<strong>der</strong>ungen werden nachgereicht.<br />
Für die weitere Entwicklung <strong>der</strong> <strong>TMG</strong> wird das Strategische Programm<br />
„Innovatives <strong>OÖ</strong> 2010“ maßgebliche Festlegungen treffen. Mit <strong>der</strong><br />
Ausarbeitung wird unmittelbar nach Vorliegen <strong>der</strong> Evaluierungsergeb-<br />
nisse <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Umsetzung in die entsprechenden Gesellschafterbe-<br />
schlüsse voraussichtlich im Mai 2003 begonnen. Vorarbeiten dazu<br />
starten bereits vorher, um Bedürfnisse <strong>und</strong> Einschätzungen zu sondieren<br />
<strong>und</strong> Maßnahmenvorschläge zu sammeln. Für die Ausarbeitung ist <strong>der</strong><br />
Zeitraum bis Dezember 2004 anberaumt, für die Endbegutachtung<br />
durch den Rat für Forschung <strong>und</strong> Technologie für Oberösterreich <strong>und</strong><br />
die Beschlussfassung in Landesregierung <strong>und</strong> Landtag das erste Halb-<br />
92<br />
wichtiger ist das Zusammenwirken <strong>der</strong> verschiedenen Maßnahmen,<br />
das in <strong>der</strong> „Technologiepolitischen Matrix“ (siehe Abschnitt 7.3), aber<br />
auch in den verschiedenen Funktions- <strong>und</strong> Aufgabenbeschreibungen<br />
im Kapitel 5 verdeutlicht wird.<br />
jahr 2005. Das „Strategische Programm“ wird wie<strong>der</strong> für einen Zeitraum<br />
von 5 Jahren (2005 – 2009) konzipiert <strong>und</strong> damit die bis Herbst 2009<br />
laufende Legislaturperiode des Oö. Landtages abdecken.<br />
Die bisherigen Ergebnisse <strong>der</strong> oö. FTI-Politik lassen erwarten, dass die<br />
<strong>TMG</strong> auch bei <strong>der</strong> Umsetzung des Strategischen Programms „Innovatives<br />
<strong>OÖ</strong> 2010“ eine wichtige Rolle einnehmen wird.
Anhang A: Rechtsgr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> <strong>TMG</strong><br />
A.1 Gesellschaftsvertrag<br />
A.2 Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat<br />
A.3 Geschäftsordnung für die Geschäftsführung<br />
G E S E L L S C H A F T S V E R T R A G<br />
<strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft m.b.H.<br />
§ 1<br />
Firma <strong>und</strong> Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
(1) Die Firma <strong>der</strong> Gesellschaft lautet „Oberösterreichische Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft m.b.H.“.<br />
(2) Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft ist Linz.<br />
§ 2<br />
Gemeinnützigkeit & Gesellschaftszweck<br />
(1) Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke im Sinne <strong>der</strong> §§ 34ff <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esabgabenordnung (BAO). Diese<br />
bestehen insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Sicherung <strong>und</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich.<br />
(2) Die Gesellschaft strebt keinen Gewinn an; sie beabsichtigt lediglich die Erzie-lung von kostendeckenden Einnahmen. Eine Ausschüttung<br />
eines allfälligen Bilanzgewinnes erfolgt nicht; dieser ist für Zwecke <strong>der</strong> Gesellschaft zu verwenden. Auch dürfen die Gesellschafter<br />
keine sonstigen Zuwendungen aus Mitteln <strong>der</strong> Gesellschaft erhalten.<br />
(3) Die Mittel <strong>der</strong> Gesellschaft dürfen nur für die unter Abs. 1 angeführten Zwecke verwendet werden.<br />
(4) Weiters verpflichtet sich die Gesellschaft, keine Person durch Verwaltungsausgaben, die dem Zweck <strong>der</strong> Gesellschaft fremd sind,<br />
o<strong>der</strong> durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen (Gehälter bzw. Aufsichtsratsvergütungen) zu begünstigen.<br />
(5) Die gemeinnützige Gesellschaft arbeitet im Gesamtinteresse <strong>der</strong> österreichi-schen Volkswirtschaft. Es bestehen keine Einschränkungen<br />
hinsichtlich des geför<strong>der</strong>ten Personenkreises, insbeson<strong>der</strong>e ist das För<strong>der</strong>ziel nicht an die Zugehörigkeit zu bestimmten Berufsgruppen<br />
o<strong>der</strong> Interessenverbänden geb<strong>und</strong>en.<br />
93
94<br />
§ 3<br />
Liquidation<br />
(1) Bei Auflösung <strong>der</strong> Gesellschaft, Veräußerung von Geschäftsanteilen o<strong>der</strong> bei Wegfall des bisherigen Zweckes <strong>der</strong> Gesellschaft erhalten<br />
die Gesellschafter nicht mehr als die eingezahlte Stammeinlage.<br />
(2) Übersteigt in diesen Fällen das Vermögen <strong>der</strong> Gesellschaft die Stammeinlage, so ist dieser Überschuß in gemeinnütziger Weise im<br />
Sinne <strong>der</strong> §§ 34ff BAO zum Zwecke <strong>der</strong> Technologieför<strong>der</strong>ung zu verwenden.<br />
§ 4<br />
Gegenstand des Unternehmens (ideelle Mittel)<br />
(1) Gegenstand des Unternehmens sind folgende zur Erreichung des Unterneh-menszweckes erfor<strong>der</strong>liche ideelle Mittel:<br />
a) die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Technologiekonzepts für Oberösterreich zum Ausbau <strong>der</strong> Technologie-<br />
<strong>und</strong> Forschungsinfrastruktur sowie zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers;<br />
b) die Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Marketingkonzepts für Oberösterreich zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Betriebsansiedlung,<br />
Investitionstätigkeit sowie Arbeitsplatzschaffung <strong>und</strong> -sicherung durch neue <strong>und</strong> bestehende Unternehmen;<br />
c) die Errichtung <strong>und</strong> Betriebsführung von Impulszentren (Technologie-, Innovations- <strong>und</strong> Grün<strong>der</strong>zentren) <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Einrichtungen<br />
zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Betriebsansiedlung;<br />
d) die Beteiligung an Kapitalgesellschaften mit gleichem o<strong>der</strong> ähnlichem Unternehmensgegenstand sowie <strong>der</strong>en Geschäftsführung<br />
<strong>und</strong> Vertretung.<br />
(2) Die Gesellschaft ist weiters zu allen Geschäften <strong>und</strong> Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes notwendig<br />
o<strong>der</strong> nützlich erscheinen, insbeson<strong>der</strong>e zum Erwerb von Liegenschaften, zur Errichtung von Zweignie<strong>der</strong>lassungen <strong>und</strong> Tochter-<br />
gesellschaften sowie zur Beteiligung an an<strong>der</strong>en Kapitalgesellschaften, all dies unter Wahrung des Gr<strong>und</strong>satzes, daß aus den<br />
genannten Maßnahmen <strong>der</strong> Gesellschaft zukommende Mittel zur Verfolgung des gemeinnützigen Gesellschaftszweckes verwendet<br />
werden.<br />
§ 5<br />
Finanzierung (materielle Mittel)<br />
Die für den Betrieb <strong>der</strong> Gesellschaft erfor<strong>der</strong>lichen finanziellen Mittel werden aufgebracht durch:<br />
a) För<strong>der</strong>beiträge <strong>der</strong> Gesellschafter;<br />
b) Subventionen öffentlichrechtlicher Körperschaften;
c) Beiträge von Unternehmen <strong>und</strong> sonstigen privaten <strong>und</strong> öffentlichen Rechtsträgern;<br />
d) Gesellschafterzuschüsse;<br />
e) Einnahmen aus Veranstaltungen;<br />
f) Einnahmen aus Sponsorbeiträgen<br />
g) Beteiligung an Kapitalgesellschaften, die dem begünstigten Zweck <strong>der</strong> Gesellschaft för<strong>der</strong>lich sind.<br />
§ 6<br />
Stammkapital <strong>und</strong> Geschäftsanteile<br />
(1) Das Stammkapital <strong>der</strong> Gesellschaft beträgt EURO 220.000,–<br />
(EURO zweih<strong>und</strong>ertzwanzigtausend) <strong>und</strong> wird zur Gänze bar einbezahlt.<br />
(2) Von dem Stammkapital übernehmen:<br />
- das Land Oberösterreich EURO 123.200,–<br />
(EURO einh<strong>und</strong>ertdrei<strong>und</strong>zwanzigtausendzweih<strong>und</strong>ert)<br />
- die Wirtschaftskammer Oberösterreich EURO 33.000,–<br />
(EURO drei<strong>und</strong>dreißigtausend)<br />
- die Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für Oberösterreich EURO 33.000,–<br />
(EURO drei<strong>und</strong>dreißigtausend)<br />
- die Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen Industrie, Landesgruppe Oberösterreich EURO 11.000,–<br />
(EURO elftausend)<br />
- die Stadt Linz EURO 11.000,–<br />
(EURO elftausend)<br />
- die Wirtschaftsberatungs- <strong>und</strong> Ansiedelungsgesellschaft Wels GmbH EURO 2.200,–<br />
(EURO zweitausendzweih<strong>und</strong>ert)<br />
- die Stadt Steyr EURO 4.400,–<br />
(EURO viertausendvierh<strong>und</strong>ert)<br />
- die EHG Ennshafen Ges.m.b.H. EURO 2.200,–<br />
(EURO zweitausendzweih<strong>und</strong>ert)<br />
§ 7<br />
Teilung <strong>und</strong> Übertragung von Geschäftsanteilen<br />
(1) Die Geschäftsanteile bestimmen sich nach <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> übernommenen Stammeinlagen; sie sind teilbar <strong>und</strong> übertragbar. Jedem<br />
Gesellschafter steht nur ein Geschäftsanteil zu.<br />
95
96<br />
(2) Die Übertragung von Geschäftsanteilen o<strong>der</strong> Teilen davon an physische o<strong>der</strong> juristische Personen, die <strong>der</strong> Gesellschaft noch nicht<br />
als Gesellschafter angehören, sowie <strong>der</strong>en Belastung durch Rechtsgeschäfte, insbeson<strong>der</strong>e ihre Verpfändung, bedarf <strong>der</strong> vorherigen<br />
Zustimmung <strong>der</strong> Generalversammlung.<br />
(3) Soll ein Geschäftsanteil o<strong>der</strong> ein Teil eines Geschäftsanteiles an eine Person abgetreten werden, die <strong>der</strong> Gesellschaft nicht als<br />
Gesellschafter angehört, so steht den übrigen Gesellschaftern daran ein Aufgriffsrecht im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile zu. Eine<br />
Zustimmung zur Übertragung laut Abs. 2 gilt nicht als Verzicht auf das Aufgriffsrecht.<br />
Beabsichtigt ein Gesellschafter daher, seinen Geschäftsanteil o<strong>der</strong> einen Teil seines Geschäftsanteiles an eine Person abzutreten,<br />
die nicht Gesellschafter ist, so hat er vorher den übrigen Gesellschaftern unter Bekanntgabe des Namens des Erwerbers <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
vom Erwerber angebotenen Vertragsbedingungen, insbeson<strong>der</strong>e des Abtretungspreises, diesen (Teil des) Geschäftsanteil(es) den<br />
übrigen Gesellschaftern durch eingeschriebenen Brief anzubieten.<br />
Die übrigen Gesellschafter können ihr Aufgriffsrecht im Verhältnis ihrer Ge-schäftsanteile wahrnehmen. Das Aufgriffsrecht ist von<br />
den übrigen Gesellschaftern bei sonstigem Verlust innerhalb von drei Monaten ab dem Datum des Poststempels des Anbots auszuüben.<br />
Macht ein Gesellschafter von seinem Aufgriffsrecht keinen Gebrauch, dann sind die übrigen aufgriffswilligen Gesellschafter zur<br />
Übernahme des ganzen Anteils im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile binnen einem weiteren Monat berechtigt. Eine Abtretung unter<br />
Verletzung des Aufgriffsrechtes ist rechtsunwirksam.<br />
Der Abtretungspreis ist in Anwendung <strong>der</strong> Bestimmungen des § 3 Abs. 1 festzulegen; er ist innerhalb von drei Monaten ab Annahme<br />
des Anbotes (Datum des Poststempels) fällig <strong>und</strong> bis dorthin unverzinslich <strong>und</strong> nicht wertgesichert.<br />
(1) Die Gesellschaft besteht auf unbestimmte Dauer.<br />
§ 8<br />
Dauer <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
(2) Jedem Gesellschafter steht das Recht zu, die Gesellschaft zum Ende eines Monats unter Einhaltung einer sechsmonatigen Kündigungsfrist<br />
durch eingeschriebene Briefe an alle übrigen Gesellschafter zu kündigen.<br />
(3) Die Kündigung hat die Auflösung <strong>der</strong> Gesellschaft zur Folge. Die übrigen Gesellschafter sind jedoch berechtigt, die Gesellschaft<br />
fortzusetzen, wenn sie den Geschäftsanteil des kündigenden Gesellschafters im Verhältnis ihrer übernommenen Stammeinlagen<br />
o<strong>der</strong> zu einem von ihnen zu bestimmenden Verhältnis übernehmen.<br />
(4) Lehnt ein Gesellschafter die Übernahme ab, so sind die übrigen übernahmswilligen Gesellschafter zur Übernahme des ganzen Anteils<br />
im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile o<strong>der</strong> in einem von ihnen zu bestimmenden Verhältnis berechtigt.
(5) Der Abtretungspreis ist in Anwendung <strong>der</strong> Bestimmungen des § 3 Abs. 1 fest-zulegen.<br />
§ 9<br />
Jahresabschluß<br />
(1) Das erste Geschäftsjahr beginnt mit dem Tage <strong>der</strong> Eintragung <strong>der</strong> Gesellschaft im Firmenbuch <strong>und</strong> endet mit dem darauffolgenden<br />
31. (ein<strong>und</strong>dreißigsten) Dezember. Die folgenden Geschäftsjahre sind die Kalen<strong>der</strong>jahre.<br />
(2) Der/die Geschäftsführer hat/haben jeweils fristgerecht unter Beachtung <strong>der</strong> einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen den<br />
Jahresabschluß, den Lagebericht <strong>und</strong> einen allfälligen Gewinnverwendungsvorschlag, nach welchem ein Gewinn entwe<strong>der</strong> auf neue<br />
Rechnung vorzutragen o<strong>der</strong> in eine freie Gewinnrücklage einzustellen, nicht jedoch auszuschütten ist, aufzustellen <strong>und</strong> den Mitglie<strong>der</strong>n<br />
des Aufsichtsrates vorzulegen, jedem Gesellschafter ohne Verzug eine Abschrift zuzusenden <strong>und</strong> <strong>der</strong> Generalversammlung zur<br />
Beschlußfassung vorzulegen.<br />
(3) Ehe <strong>der</strong> Jahresabschluß vom Aufsichtsrat behandelt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Generalversammlung zur Beschlußfassung vorgelegt wird, ist er von<br />
einem o<strong>der</strong> mehreren Wirtschaftsprüfern unter Anwendung <strong>der</strong> einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen zu prüfen. Der<br />
Abschlußprüfungsbericht ist den Organen vorzulegen.<br />
Die Organe <strong>der</strong> Gesellschaft sind:<br />
a) die Generalversammlung<br />
b) <strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />
c) <strong>der</strong>/die Geschäftsführer<br />
§ 10<br />
Organe <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
§ 11<br />
Generalversammlung<br />
(1) Der Beschlußfassung <strong>der</strong> Gesellschafter unterliegen die durch Gesetz <strong>und</strong> durch diesen Vertrag bezeichneten Gegenstände, insbeson<strong>der</strong>e<br />
auch die Wahl des Aufsichtsrates, die Entlastung <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>und</strong> des Aufsichtsrates sowie die Wahl des Abschlußprüfers.<br />
(2) Gesellschafterbeschlüsse können unter den Voraussetzungen des § 34 GmbHG schriftlich o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Generalversammlung gefaßt<br />
werden.<br />
97
98<br />
(3) Die Generalversammlung findet am Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft statt.<br />
(4) Den Vorsitz in <strong>der</strong> Generalversammlung führt <strong>der</strong> Vorsitzende des Aufsichts-rates, in seiner Verhin<strong>der</strong>ung dessen Stellvertreter.<br />
(5) Die Generalversammlung ist beschlußfähig, wenn mindestens die Hälfte des Stammkapitals vertreten ist. Sie faßt ihre Beschlüsse<br />
mit einfacher Mehrheit <strong>der</strong> abgegebenen Stimmen, soweit nicht durch Gesetz o<strong>der</strong> Gesellschaftsvertrag etwas an<strong>der</strong>es bestimmt<br />
ist.<br />
(6) Auf je volle Nominale EURO 100,– (EURO einh<strong>und</strong>ert) Stammeinlage entfällt eine Stimme; jedoch muß jedem Gesellschafter mindestens<br />
eine Stimme zustehen.<br />
(7) Die Einberufung zu einer Generalversammlung hat nachweislich, zum Beispiel mittels eingeschriebenen Briefes, unter Angabe <strong>der</strong><br />
Tagesordnung bei Einhaltung einer vierzehntägigen Frist zu erfolgen.<br />
(8) Über Beratung <strong>und</strong> Beschlüsse <strong>der</strong> Generalversammlung ist ein Protokoll zu führen, das von dem durch die Generalversammlung<br />
bestellten Schriftführer zu unterfertigen ist. Die Beschlüsse <strong>der</strong> Generalversammlung <strong>und</strong> die auf schriftlichem Wege gefaßten<br />
Beschlüsse <strong>der</strong> Gesellschafter sind ohne Verzug in das Protokollbuch einzutragen. Der Inhalt <strong>der</strong> Beschlüsse ist nach Eintragung<br />
in das Protokollbuch in einer von den Geschäftsführern unterschriebenen Abschrift den Gesellschaftern zuzustellen.<br />
§ 12<br />
Aufsichtsrat<br />
(1) Die Gesellschaft hat einen Aufsichtsrat, <strong>der</strong> aus mindestens neun Personen besteht. Fünf Mitglie<strong>der</strong> werden vom Land Oberösterreich<br />
<strong>und</strong> je ein Mitglied von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Oberösterreich, <strong>der</strong> Kammer für Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte für Oberösterreich, <strong>der</strong><br />
Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen Industrie, Landesgruppe Oberösterreich <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Linz entsendet. Weitere Mitglie<strong>der</strong> können<br />
auf Vorschlag eines Gesellschafters gewählt werden.<br />
(2) Der Aufsichtsrat hat die ihm gemäß den einschlägigen Gesetzen <strong>und</strong> diesem Gesellschaftsvertrag obliegenden Aufgaben wahrzunehmen,<br />
wozu primär die Überwachung <strong>der</strong> Geschäftsführung sowie die Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes <strong>und</strong> des Vorschlages<br />
für die Gewinnverwendung sowie die Berichterstattung an die Generalversammlung hierüber gehören.<br />
Weiters bedürfen nachstehende Geschäfte <strong>der</strong> Zustimmung des Aufsichtsrates:<br />
a) Anfor<strong>der</strong>ung von För<strong>der</strong>ungsmitteln bei Gesellschaftern;<br />
b) Investitionen, bei welchen die Anschaffungs- o<strong>der</strong> Herstellungskosten im einzelnen den Betrag von EURO 100.000,– (EURO einh<strong>und</strong>er-<br />
tausend) beziehungsweise insgesamt in einem Geschäftsjahr den Betrag von EURO 200.000,– (EURO zweih<strong>und</strong>ertausend) übersteigen;
c) die Aufnahme von Anleihen, Darlehen <strong>und</strong> Krediten, die ein Gesamtobligo von EURO 200.000,– (EURO zweih<strong>und</strong>erttausend) übersteigen;<br />
d) die Gewährung von Darlehen <strong>und</strong> Krediten, soweit sie nicht zum gewöhnlichen Geschäftsbetrieb gehört;<br />
e) die Übernahme von Bürgschaften <strong>und</strong> Schuldübernahmen;<br />
f) die Veräußerung von beweglichem Vermögen mit einem Einzelwert über EURO 10.000,– (EURO zehntausend);<br />
g) <strong>der</strong> Abschluß von Bestandverträgen, bei denen die jährlichen Verbindlichkeiten einen Betrag von EURO 50.000,– (EURO fünfzigtausend)<br />
übersteigen;<br />
h) <strong>der</strong> Abschluß von Verträgen, welche über den Umfang des laufenden Betriebes hinausgehen o<strong>der</strong> von gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung<br />
sind;<br />
i) <strong>der</strong> Erwerb <strong>und</strong> die Veräußerung von Beteiligungen, sowie <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Stillegung von Unternehmen <strong>und</strong><br />
Betrieben;<br />
j) <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Belastung von Liegenschaften;<br />
k) die Errichtung <strong>und</strong> die Schließung von Zweignie<strong>der</strong>lassungen;<br />
l) die Festlegung von Gr<strong>und</strong>sätzen über die Gewährung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Angestellte<br />
im Sinne des § 80 Abs. 1 AktG 1965;<br />
m) die Bewilligung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Personen im Sinne <strong>der</strong> vorstehenden lit. l, sofern sie nicht innerhalb von<br />
gebilligten Gr<strong>und</strong>sätzen (gemäß lit. l) gewährt werden;<br />
n) <strong>der</strong> Abschluß von Dienstverträgen mit Personen im Sinne <strong>der</strong> obigen lit. l;<br />
o) die Erteilung <strong>der</strong> Prokura o<strong>der</strong> Generalhandlungsvollmacht;<br />
p) die Festlegung allgemeiner Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Geschäftspolitik, insbeson<strong>der</strong>e die Erstellung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Technologie-<br />
<strong>und</strong> Marketingkonzepts.<br />
(3) Über die vorstehend angeführten Geschäfte hinaus bedürfen auch alle jene Geschäfte <strong>der</strong> Zustimmung des Aufsichtsrates, die dieser<br />
ausdrücklich von seinem Einverständnis abhängig gemacht hat.<br />
(4) Der Aufsichtsrat hat einen Vorschlag für die Wahl des Abschlußprüfers zu erstatten.<br />
(5) Wenn im jeweiligen Gesellschafterbeschluß nicht ausdrücklich etwas an<strong>der</strong>es bestimmt wird, erfolgt die Wahl <strong>der</strong> Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong><br />
jeweils für die längste gemäß § 30 b Abs. 2 GmbHG zulässige Funktionsperiode.<br />
(6) Der Aufsichtsrat wählt aus seiner Mitte für die Dauer <strong>der</strong> Funktionsperiode einen Vorsitzenden sowie dessen Stellvertreter. Diese<br />
Funktionen enden spätestens mit dem Ablauf <strong>der</strong> Funktionsperiode <strong>der</strong> Gewählten. Eine Wie<strong>der</strong>wahl ist möglich. Erklärungen des<br />
Aufsichtsrates gibt <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>und</strong> im Verhin<strong>der</strong>ungsfall sein Stellvertreter ab.<br />
(7) Der Aufsichtsrat faßt seine Beschlüsse mit einfacher Mehrheit <strong>der</strong> abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet die<br />
Stimme des Vorsitzenden.<br />
(8) Der Aufsichtsrat gibt sich zur näheren Regelung <strong>der</strong> Ausübung seiner Obliegenheiten eine Geschäftsordnung.<br />
99
100<br />
(9) Der Aufsichtsrat ist ab einer Anwesenheit von mindestens fünf Mitglie<strong>der</strong>n, unter ihnen <strong>der</strong> Vorsitzende o<strong>der</strong> dessen Stellvertreter,<br />
beschlußfähig.<br />
(10) Jedes Mitglied des Aufsichtsrates kann sein Amt unter Einhaltung einer mindestens einmonatigen Frist auch ohne wichtigen<br />
Gr<strong>und</strong> mit schriftlicher Anzeige an die Gesellschaft nie<strong>der</strong>legen.<br />
(11) Zur Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes <strong>und</strong> des Vorschlages für die Gewinnverwendung ist ein Ausschuß zu bestellen.<br />
(12) Über die Verhandlungen <strong>und</strong> Beschlüsse des Aufsichtsrates ist eine Nie<strong>der</strong>schrift anzufertigen. Diese ist vom Vorsitzenden o<strong>der</strong><br />
seinem Stellvertreter zu unterzeichnen <strong>und</strong> jedem Mitglied zu übersenden.<br />
(13) Der Aufsichtsrat muß mindestens viermal im Geschäftsjahr eine Sitzung ab-halten. Die Sitzungen haben vierteljährlich stattzufinden.<br />
(14) Ein Aufsichtsratsmitglied kann ein an<strong>der</strong>es Mitglied mit seiner Vertretung bei einer einzelnen Sitzung betrauen; die Bevollmächtigung<br />
ist schriftlich zu erteilen. Ein Aufsichtsratsmitglied kann jedoch nicht mehr als zwei Stimmen innehaben.<br />
§ 13<br />
Geschäftsführer<br />
(1) Die Gesellschaft hat einen o<strong>der</strong> mehrere Geschäftsführer, welche(r) von <strong>der</strong> Generalversammlung mit einfacher Mehrheit bestellt<br />
wird/werden.<br />
(2) Die Gesellschaft wird, wenn nur ein Geschäftsführer bestellt ist, durch diesen, wenn mehrere Geschäftsführer bestellt sind, durch<br />
zwei Geschäftsführer gemeinsam o<strong>der</strong> einen Geschäftsführer gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten.<br />
(3) Durch Gesellschafterbeschluß kann in je<strong>der</strong> Geschäftsführungsfrage Weisung erteilt werden.<br />
§ 14<br />
Schlußbestimmung<br />
(1) Bekanntmachungen <strong>der</strong> Gesellschaft, insbeson<strong>der</strong>e die Einberufung <strong>der</strong> Generalversammlung, erfolgen durch eingeschriebenen Brief<br />
an die Gesellschafter, soweit nicht durch Gesetz eine an<strong>der</strong>e Form vorgeschrieben ist.<br />
(2) Insofern durch diesen Gesellschaftsvertrag o<strong>der</strong> dessen gültige Abän<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> durch gültige Generalversammlungsbeschlüsse<br />
nichts an<strong>der</strong>es zu bestimmen ist, gelten suppletorisch die Bestimmungen des Gesetzes über die Gesellschaft mit beschränkter
Haftung <strong>und</strong> sonach die übrigen Gesetze.<br />
(3) Alle mit <strong>der</strong> Errichtung <strong>und</strong> Registrierung <strong>der</strong> Gesellschaft verb<strong>und</strong>enen Kosten, Gebühren <strong>und</strong> Abgaben aller Art werden von <strong>der</strong><br />
Gesellschaft getragen.<br />
(4) Ausfertigungen des Gesellschaftsvertrages <strong>und</strong> seiner Än<strong>der</strong>ungen dürfen an jeden Gesellschafter <strong>und</strong> an die Gesellschaft in beliebiger<br />
Anzahl übergeben werden.<br />
101
A.2 Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat<br />
102<br />
GESCHÄFTSORDNUNG FÜR DEN AUFSICHTSRAT<br />
<strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft m.b.H.<br />
Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesell-schaft m.b.H. hat in seiner Sitzung am 14. März 2001<br />
folgende Geschäftsordnung beschlossen:<br />
§ 1<br />
Befugnisse <strong>und</strong> Aufgaben<br />
(1) Der Aufsichtsrat übt seine Tätigkeit aufgr<strong>und</strong> des GmbHG, des Gesellschaftsvertrages sowie <strong>der</strong> Beschlüsse <strong>der</strong> Gesellschafter aus.<br />
Im beson<strong>der</strong>en obliegt ihm:<br />
1. Die Überwachung <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
2. Die Zustimmung zu folgenden (im Gesellschaftsvertrag aufgezählten) Geschäften:<br />
a) Anfor<strong>der</strong>ung von För<strong>der</strong>ungsmitteln bei Gesellschaftern1;<br />
b) Investitionen, bei welchen die Anschaffungs- o<strong>der</strong> Herstellungskosten im einzelnen den Betrag von EURO 100.000,– beziehungsweise<br />
insgesamt in einem Geschäftsjahr den Betrag von EURO 200.000,– übersteigen;<br />
c) die Aufnahme von Anleihen, Darlehen <strong>und</strong> Krediten, die ein Gesamtobligo von EURO 200.000,– übersteigen;<br />
d) die Gewährung von Darlehen <strong>und</strong> Krediten, soweit sie nicht zum gewöhnlichen Geschäftsbetrieb gehört;<br />
e) die Übernahme von Bürgschaften <strong>und</strong> Schuldübernahmen;<br />
f) die Veräußerung von beweglichem Vermögen mit einem Einzelwert über EURO 10.000,–;<br />
g) <strong>der</strong> Abschluß von Bestandverträgen, bei denen die jährlichen Verbindlichkeiten einen Betrag von EURO 50.000,– übersteigen;<br />
h) <strong>der</strong> Abschluß von Verträgen, welche über den Umfang des laufenden Betriebes hinausgehen o<strong>der</strong> von gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung<br />
sind;<br />
i) <strong>der</strong> Erwerb <strong>und</strong> die Veräußerung von Beteiligungen, sowie <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Stillegung von Unternehmen <strong>und</strong><br />
Betrieben;<br />
1 Gemäß Beschluß des Aufsichtsrates vom 4.9.1997 ist die Geschäftsführung zur laufenden Anfor<strong>der</strong>ung ausste-hen<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsbeiträge auf Gr<strong>und</strong>lage gültiger För<strong>der</strong>ungsvereinbarungen<br />
ermächtigt.
j) <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Belastung von Liegenschaften;<br />
k) die Errichtung <strong>und</strong> die Schließung von Zweignie<strong>der</strong>lassungen;<br />
l) die Festlegung von Gr<strong>und</strong>sätzen über die Gewährung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Angestellte<br />
im Sinne des § 80 Abs. 1 AktG 1965;<br />
m) die Bewilligung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Personen im Sinne <strong>der</strong> vorstehenden lit. l, sofern sie nicht innerhalb von<br />
gebilligten Gr<strong>und</strong>sät-zen (gemäß lit. 1) gewährt werden;<br />
n) <strong>der</strong> Abschluß von Dienstverträgen mit Personen im Sinne <strong>der</strong> obigen lit. l;<br />
o) die Erteilung <strong>der</strong> Prokura o<strong>der</strong> Generalhandlungsvollmacht;<br />
p) die Festlegung allgemeiner Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Geschäftspolitik, insbeson<strong>der</strong>e die Erstellung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Technologie-<br />
<strong>und</strong> Marketingkonzepts.<br />
Der Aufsichtsrat kann weitere Geschäfte von seinem Einverständnis abhängig machen.<br />
3. Die Genehmigung <strong>der</strong> jährlichen Vorschaurechnung (Jahresvoranschlag) <strong>und</strong> die Behandlung <strong>der</strong> Quartalsberichte.<br />
4. Die Beschlußfassung über die Geschäftsordnung für die Geschäftsführung. In dieser ist auch die Zuordnung <strong>der</strong> Geschäftsbereiche<br />
zu den einzelnen Geschäftsführern vorzunehmen.<br />
5. Die Erstattung eines Vorschlages für die Wahl des Abschlußprüfers.<br />
(2) Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluß, den Lagebericht <strong>und</strong> einen allfälligen Gewinnverwendungsvorschlag zu prüfen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Generalversammlung hierüber zu berichten. Zur Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes <strong>und</strong> des Vorschlags für die<br />
Gewinnverwendung ist ein Ausschuß zu bestellen.<br />
(3) Der Aufsichtsrat hat bei <strong>der</strong> Erfüllung seiner Obliegenheiten die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden <strong>und</strong> dabei<br />
die gesetzlichen Vorschriften, die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages, die Beschlüsse <strong>der</strong> Gesellschafter <strong>und</strong> diese<br />
Geschäftsordnung zu beachten.<br />
(4) Der Aufsichtsrat kann von den Geschäftsführern je<strong>der</strong>zeit einen Bericht über die Angelegenheiten <strong>der</strong> Gesellschaft einschließlich ihrer<br />
Beziehung zu den Konzernunternehmen verlangen. Auch ein einzelnes Mietglied kann einen Bericht, jedoch nur an den Aufsichtsrat<br />
als solchen, verlangen; lehnen die Geschäftsführer die Berichterstattung ab, so kann <strong>der</strong> Bericht nur dann verlangt werden, wenn<br />
ein an<strong>der</strong>es Aufsichtsratsmitglied das Verlangen unterstützt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates kann einen Bericht auch ohne<br />
Unterstützung eines an<strong>der</strong>en Aufsichtsratsmitglieds verlangen. Adressat des Berichts ist auch in diesem Fall <strong>der</strong> Gesamtaufsichtsrat.<br />
(5) Die Geschäftsführer haben dem Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich über gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen <strong>der</strong> künftigen Geschäftspolitik<br />
des Unternehmens zu berichten sowie die künftige Entwicklung <strong>der</strong> Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage anhand einer Vorschaurechnung<br />
103
104<br />
darzustellen (Jahresbericht). Die Geschäftsführer haben weiters dem Aufsichtsrat regelmäßig, mindestens vierteljährlich, über den<br />
Gang <strong>der</strong> Geschäfte <strong>und</strong> die Lage des Unternehmens im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung <strong>der</strong> künftigen<br />
Entwicklung zu berichten (Quartalsbericht). Bei wichtigem Anlaß ist dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates unverzüglich zu berichten;<br />
ferner ist über Umstände die für die Rentabilität o<strong>der</strong> Liquidität <strong>der</strong> Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sind, dem Aufsichtsrat<br />
unverzüglich zu berichten (Son<strong>der</strong>bericht).<br />
Der Jahresbericht <strong>und</strong> die Quartalsberichte sind schriftlich zu erstatten <strong>und</strong> auf Verlangen des Aufsichtsrates mündlich zu erläutern;<br />
sie sind jedem Aufsichtsratsmitglied auszuhändigen. Die Son<strong>der</strong>berichte sind schriftlich o<strong>der</strong> mündlich zu erstatten.<br />
(6) Der Aufsichtsrat kann in seiner Gesamtheit o<strong>der</strong> durch einen von ihm bestellten Ausschuß o<strong>der</strong> sonstige Beauftragte die Bücher <strong>und</strong><br />
Schriften <strong>der</strong> Gesellschaft einsehen sowie die Gesellschaftskasse <strong>und</strong> die gesamte finanzielle Gebarung <strong>der</strong> Gesellschaft prüfen.<br />
§ 2<br />
Organisation des Aufsichtsrats<br />
(1) Um die Überwachung <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e die Vorbereitung <strong>der</strong> dem Aufsichtsrat obliegenden Aufgaben zu<br />
erleichtern, kann <strong>der</strong> Aufsichtsrat aus seiner Mitte Ausschüsse bestellen. Durch die Tätigkeit <strong>der</strong> Ausschüsse wird die Überwachungspflicht<br />
des Aufsichtsrats in seiner Gesamtheit nicht berührt.<br />
(2) Die Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrats sind bezüglich allem, was sie bei <strong>der</strong> Ausübung ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat o<strong>der</strong> in seinen<br />
Ausschüssen erfahren, zur Verschwiegenheit verpflichtet. Nur den Organen <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>und</strong> den gesetzlichen Aufsichtsstellen<br />
gegenüber sind sie berechtigt, Auskunft zu erteilen.<br />
(3) Jedes Mitglied kann sich bei Sitzungen durch ein an<strong>der</strong>es Mitglied vertreten lassen. Hiezu bedarf es einer schriftlichen, auf dieses<br />
Recht lautenden Vollmacht. Ein so vertretenes Mitglied ist bei <strong>der</strong> Feststellung <strong>der</strong> Beschlußfähigkeit einer Sit-zung nicht mitzuzählen.<br />
Die Vertretung durch Personen, die nicht dem Aufsichtsrat angehören, ist ausgeschlossen. Das Recht, in einer Sitzung den Vorsitz<br />
zu führen, kann nicht übertragen werden.<br />
§ 3<br />
Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> (Stellvertreter)<br />
(1) Der Aufsichtsrat hat einen Vorsitzenden <strong>und</strong> einen ersten <strong>und</strong> zweiten Stellvertreter.<br />
(2) Der Vorsitzende <strong>und</strong> seine Stellvertreter werden für die Dauer <strong>der</strong> Funktionsperiode durch die Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> gewählt.
(3) Der Vorsitzende muß, wie dies in <strong>der</strong> Syndikatsvereinbarung zwischen den Gesellschaftern festgelegt ist, aus den vom Land<br />
Oberösterreich entsandten Mitglie<strong>der</strong>n des Aufsichtsrats gewählt werden.<br />
§ 4<br />
Sitzungen des Aufsichtsrats<br />
(1) Der Aufsichtsrat muß mindestens viermal im Geschäftsjahr eine Sitzung abhalten. Die Sitzungen haben vierteljährlich stattzufinden.<br />
(2) Die Sitzungen des Aufsichtsrats haben in <strong>der</strong> Regel am Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft stattzufinden; sie werden vom Vorsitzenden, bei dessen<br />
Verhin<strong>der</strong>ung, von seinem Stellvertreter unter Einhaltung einer mindestens achttägigen Frist schriftlich unter Angabe <strong>der</strong> Tagesordnung<br />
<strong>und</strong> unter Beischluß <strong>der</strong> hiefür notwendigen Unterlagen einberufen.<br />
(3) Der Aufsichtsrat ist beschlußfähig, wenn die Mitglie<strong>der</strong> ordnungsgemäß einberufen <strong>und</strong> mindestens fünf Mitglie<strong>der</strong>, darunter <strong>der</strong><br />
Vorsitzende o<strong>der</strong> dessen Stellvertreter, anwesend sind. Die Beschlußfassung erfolgt mit einfacher Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit<br />
entscheidet die Stimme des Vorsitzenden.<br />
(4) Beschlüsse können auch durch schriftliche Abstimmung gefaßt werden (Umlaufbeschluß), wenn kein Mitglied wi<strong>der</strong>spricht.<br />
(5) Über jede Sitzung des Aufsichtsrats ist eine Nie<strong>der</strong>schrift anzufertigen, die <strong>der</strong> Vorsitzende o<strong>der</strong> sein Stellvertreter zu unterzeichnen<br />
hat. In diese Nie<strong>der</strong>schrift sind die gefaßten Beschlüsse unter Angabe des Abstimmungsergebnisses <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> abgegebenen<br />
Stimmen aufzunehmen. Überdies hat die Nie<strong>der</strong>schrift den wesentlichen Inhalt <strong>der</strong> Beratungen zu enthalten. Hat ein Mitglied gegen<br />
einen Beschluß des Aufsichtsrats gestimmt, so kann es die Aufnahme seines Wi<strong>der</strong>spruches mit Begründung in die Nie<strong>der</strong>schrift<br />
verlangen. Jedem Aufsichtsratsmitglied wird eine Abschrift <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schrift zugestellt; werden gegen die Nie<strong>der</strong>schrift nicht in <strong>der</strong><br />
darauffolgenden Sitzung Einwendungen erhoben, so gilt sie als genehmigt. Dieses ist zu Beginn <strong>der</strong> nächsten Sitzung des Aufsichtsrats<br />
festzustellen <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schrift zu vermerken.<br />
(6) Die Beratungen <strong>und</strong> Beschlüsse des Aufsichtsrats unterliegen <strong>der</strong> Geheimhaltung analog § 99 Aktiengesetz.<br />
(7) Überstimmte Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> sind verpflichtet, die ordnungsgemäß zustandegekommenen Beschlüsse des Aufsichtsrats<br />
gegenüber Dritten mitzuvertreten.<br />
§ 5<br />
Ausschüsse <strong>und</strong> ihre Tätigkeit<br />
(1) Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ausschüsse sind als Beauftragte des Aufsichtsrats tätig.<br />
105
106<br />
(2) Der Vorsitzende des Aufsichtsrats o<strong>der</strong> sein Stellvertreter haben das Recht, an allen Sitzungen <strong>der</strong> Ausschüsse teilzunehmen.<br />
Der Vorsitzende ist daher zu den Sitzungen einzuladen.<br />
(3) Über Art <strong>und</strong> Umfang sowie das Ergebnis <strong>der</strong> Verhandlungen <strong>und</strong> Prüfungen <strong>der</strong> Ausschüsse sind Protokolle zu erstellen. Dem<br />
Aufsichtsrat ist jeweils in seiner nächsten Sitzung hierüber zu berichten.<br />
(4) Für die Tätigkeit <strong>der</strong> Ausschüsse gilt die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat sinngemäß, sofern nicht eine eigene Geschäftsordnung<br />
erlassen wurde.<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
Landesrat KR Josef Fill
A.3 Geschäftsordnung für die Geschäftsführung<br />
(1) Die Gesellschaft hat zwei Geschäftsführer.<br />
GESCHÄFTSORDNUNG FÜR DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
<strong>der</strong> Oberösterreichischen Technologie- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft m.b.H.<br />
(2) Die Gesellschaft wird nach außen von den beiden Geschäftsführern gemeinsam vertreten.<br />
(3) Die Geschäftsführer tragen gemeinsam die nach dem GmbHG <strong>und</strong> dem Gesellschaftsvertrag vorgesehene Verantwortung für die<br />
Gesellschaft.<br />
(4) Die im § 4 des Gesellschaftsvertrages (Gegenstand des Unternehmens) angeführten speziellen Aufgaben <strong>der</strong> Gesellschaft werden<br />
im Innenverhältnis wie folgt zugeordnet:<br />
Geschäftsbereich Technologie<br />
Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Technologiekonzeptes für Oberösterreich zum Ausbau <strong>der</strong> Technologie- <strong>und</strong><br />
Forschungsinfrastruktur sowie zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers.<br />
Geschäftsbereich Standortmarketing<br />
Erstellung, Umsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Marketingkonzeptes für Oberösterreich zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Betriebsansiedlung,<br />
Investititonstätigkeit sowie Arbeitsplatzbeschaffung <strong>und</strong> -sicherung durch neue <strong>und</strong> bestehende Unternehmen.<br />
Beide Geschäftsbereiche<br />
• Die Errichtung <strong>und</strong> Betriebsführung von Impulszentren (Technologie-, Innovations- <strong>und</strong> Grün<strong>der</strong>zentren) <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Einrichtungen<br />
zur För<strong>der</strong>ung des Technologietransfers <strong>und</strong> <strong>der</strong> Betriebsansiedlung.<br />
• Die Beteiligung an Kapitalgesellschaften mit gleichem o<strong>der</strong> ähnlichem Unternehmensgegenstand sowie <strong>der</strong>en Geschäftsführung <strong>und</strong><br />
Vertretung.<br />
Die beiden Geschäftsführer sind für die Konkretisierung <strong>und</strong> Umsetzung des Technologie- <strong>und</strong> des Marketingkonzeptes in ihrem<br />
Geschäftsbereich allein verantwortlich. Sie haben für die beiden Geschäftsbereichen zugeordneten Aufgaben eine Aufteilung vorzunehmen.<br />
107
108<br />
Daneben sind die beiden Geschäftsführer für folgende Aufgaben gemeinsam verantwortlich:<br />
Gemeinsamer Geschäftsbereich<br />
Dieser umfaßt primär die Verpflichtungen aus dem GmbHG, wie Rechnungswesen <strong>und</strong> internes Kontrollsystem (Jahresabschluß, Lage-<br />
bericht, Abschlußprüfung), Führung des Protokollbuches, Einberufung <strong>der</strong> Generalversammlung, insbeson<strong>der</strong>e bei Verlust <strong>der</strong> Hälfte des<br />
Stammkapitals, <strong>und</strong> Anmeldungen <strong>und</strong> Einreichungen beim Firmenbuch. Zum gemeinsamen Geschäftsbereich zählen weiters die Bereit-<br />
stellung <strong>der</strong> unternehmerischen Infrastruktur (Personal, Investitionen u.a.m.) <strong>und</strong> die Angelegenheiten des laufenden Bürobetriebs.<br />
(5) Beide Geschäftsführer sind zur gegenseitigen laufenden Information über Entwicklung <strong>und</strong> Maßnahmen im jeweiligen Geschäftsbereich<br />
verpflichtet.<br />
(6) Wenn in Angelegenheiten bei<strong>der</strong> Geschäftsbereiche bzw. des gemeinsamen Geschäftsbereichs keine Einigung erzielt wird, kann<br />
<strong>der</strong> Vorsitzende des Aufsichtsrats zur Entscheidung angerufen werden. In wichtigen Fragen kann auf Verlangen eines Geschäftsführers<br />
<strong>der</strong> Aufsichtsrat zur Entscheidung angerufen werden.<br />
(7) Der Abschluß von Beschäftigungs- <strong>und</strong> Werkverträgen bedarf <strong>der</strong> Zustimmung bei<strong>der</strong> Geschäftsführer, auch wenn diese Personen<br />
nur in einem Geschäftsbereich wirksam werden.<br />
(8) Die Geschäftsführung hat jährlich eine Vorschaurechnung (Jahresvoranschlag) bestehend aus Budget, Planbilanz <strong>und</strong> Plan-GuV<br />
zu erstellen <strong>und</strong> vierteljährlich über die Lage des Unternehmens im Vergleich zur Vorschaurechnung zu berichten (Quartalsbericht).<br />
Dieser Jahresvoranschlag, <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e die Verteilung <strong>der</strong> von den Gesellschaftern (v.a. auf Basis von För<strong>der</strong>ungsvereinbarungen)<br />
zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel zu berücksichtigen hat, ist von den Geschäftsführern bis Ende November für das folgende<br />
Kalen<strong>der</strong>jahr dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorzulegen. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist eine gleiche Aufteilung dieser Mittel auf beide<br />
Geschäftsbereiche anzustreben.<br />
(9) Die von den Geschäftsführern in ihrem Geschäftsbereich erzielten Erlöse <strong>und</strong> Projektför<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> die Bereitstellung von<br />
Ressourcen für den jeweiligen Geschäftsbereich durch Dritte werden bei dieser Aufteilung nicht in Rechnung gestellt.<br />
(10) Die Geschäftsführer sind <strong>der</strong> Gesellschaft gegenüber verpflichtet, alle Beschränkungen einzuhalten, die im Gesellschaftsvertrag,<br />
durch Beschluß <strong>der</strong> Gesellschafter o<strong>der</strong> in einer für die Geschäftsführer verbindlichen Anordnung des Aufsichtsrats für den Umfang<br />
seiner Befugnis, die Gesellschaft zu vertreten, festgesetzt sind.<br />
(11) Für die Auftragsvergabe an Dritte sind von <strong>der</strong> Geschäftsführung Richtlinien zu erstellen, die vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />
<strong>und</strong> seinen Stellvertretern zu genehmigen sind.<br />
(12) In folgenden Angelegenheiten haben die Geschäftsführer die Zustimmung des Aufsichtsrats einzuholen:
a) Anfor<strong>der</strong>ung von För<strong>der</strong>ungsmitteln bei Gesellschaftern;<br />
b) Investitionen, bei welchen die Anschaffungs- o<strong>der</strong> Herstellungskosten im einzelnen den Betrag von EURO 100.000,– beziehungsweise<br />
insgesamt in einem Geschäftsjahr den Betrag von EURO 200.000,– übersteigen;<br />
c) die Aufnahme von Anleihen, Darlehen <strong>und</strong> Krediten, die ein Gesamtobligo von EURO 200.000,– übersteigen;<br />
d) die Gewährung von Darlehen <strong>und</strong> Krediten, soweit sie nicht zum gewöhnlichen Geschäftsbetrieb gehört;<br />
e) die Übernahme von Bürgschaften <strong>und</strong> Schuldübernahmen;<br />
f) die Veräußerung von beweglichem Vermögen mit einem Einzelwert über EURO 10.000,–;<br />
g) <strong>der</strong> Abschluß von Bestandverträgen, bei denen die jährlichen Verbind-lichkeiten einen Betrag von EURO 50.000,– übersteigen;<br />
h) <strong>der</strong> Abschluß von Verträgen, welche über den Umfang des laufenden Betriebes hinausgehen o<strong>der</strong> von gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung<br />
sind;<br />
i) <strong>der</strong> Erwerb <strong>und</strong> die Veräußerung von Beteiligungen, sowie <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Stillegung von Unternehmen <strong>und</strong><br />
Betrieben;<br />
j) <strong>der</strong> Erwerb, die Veräußerung <strong>und</strong> die Belastung von Liegenschaften;<br />
k) die Errichtung <strong>und</strong> die Schließung von Zweignie<strong>der</strong>lassungen;<br />
l) die Festlegung von Gr<strong>und</strong>sätzen über die Gewährung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Geschäftsführer <strong>und</strong> leitende Angestellte<br />
im Sinne des § 80 Abs. 1 AktG 1965;<br />
m) die Bewilligung von Prämien <strong>und</strong> Pensionszusagen an Personen im Sinne <strong>der</strong> vorstehenden lit. 1, sofern sie nicht innerhalb von<br />
gebilligten Gr<strong>und</strong>sätzen (gemäß lit. 1) gewährt werden;<br />
n) <strong>der</strong> Abschluß von Dienstverträgen mit Personen im Sinne <strong>der</strong> obigen lit. 1;<br />
o) die Erteilung <strong>der</strong> Prokura o<strong>der</strong> Generalhandlungsvollmacht;<br />
p) die Festlegung allgemeiner Gr<strong>und</strong>sätze <strong>der</strong> Geschäftspolitik, insbeson<strong>der</strong>e die Erstellung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Technologie-<br />
<strong>und</strong> Marketingkonzepts.<br />
(13) Än<strong>der</strong>ungen dieser Geschäftsordnung bedürfen <strong>der</strong> Genehmigung des Aufsichtsrats.<br />
(14) Diese Geschäftsordnung wurde vom Aufsichtsrat am 14. März 2001 beschlossen.<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Die Geschäftsführer<br />
Landesrat KR Josef Fill Mag. M. E<strong>der</strong> Dipl.-Ing. B. Bayer<br />
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Anhang B: Gr<strong>und</strong>lagen zur Oö. Innovations- <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />
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Anhang C: Referenzen zur <strong>TMG</strong><br />
Strategisches Programm Oberösterreich 2000+, <strong>TMG</strong> Linz, Juni 1998<br />
Volkswirtschaftliche Analyse ausgewählter Maßnahmen <strong>der</strong> oö. Standort-<br />
<strong>und</strong> Technologiepolitik, Univ.-Prof. DDDr. Friedrich Schnei<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />
Michael Holzberger, Institut für Volkswirtschaftslehre, Johannes Kepler<br />
Universität Linz, Mai 2003<br />
Alle angeführten Dokumente sind auf <strong>der</strong> den Evaluierungsunterlagen<br />
beigefügten CD-ROM <strong>und</strong> als Download-Version unter www.tmg.at<br />
abrufbar<br />
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Anhang D: Sonstige Referenzen<br />
Nationaler Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsplan, Rat für Forschung <strong>und</strong><br />
Technologie, Wien, Dezember 2002 (www.rat-fte.at)<br />
Österreichischer Forschungs- <strong>und</strong> Technologiebericht 2003, B<strong>und</strong>es-<br />
ministerium für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur, Wien, Mai 2003<br />
(www.bmvit.gv.at/sixcms_upload/media/191/fb_03_text.pdf)<br />
Satzung des Rates für Forschung <strong>und</strong> Technologie für Oberösterreich,<br />
September 2003 (www.rftooe.at)<br />
Alle angeführten Dokumente sind auf <strong>der</strong> den Evaluierungsunterlagen<br />
beigefügten CD-ROM <strong>und</strong> als Download-Version unter den angegebenen<br />
Internet-Adressen abrufbar.<br />
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