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Experimente und Praxisversuche von Biobauern in Österreich

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Untersuchung zukunftsorientierter Fütterungskonzepte für laktierende<br />

Zuchtsauen <strong>in</strong> der Biologischen Landwirtschaft<br />

Weißenste<strong>in</strong>er R. 1 , Hagmüller W. 2 , Zollitsch W. 1<br />

1<br />

Universität für Bodenkultur, Institut für Nutztierwissenschaften, Gregor Mendel Straße 33, 1180 Wien,<br />

<strong>Österreich</strong>, roswitha.weissenste<strong>in</strong>er@boku.ac.at, http://www.boku.ac.at<br />

2<br />

LFZ Raumberg-Gumpenste<strong>in</strong>, Institut für Biologische Landwirtschaft <strong>und</strong> Biodiversität der Nutztiere, Austraße<br />

10, 4600 Thalheim bei Wels<br />

Im vorliegenden Projekt wurden mittels partizipativen Ansatzes Lösungsmöglichkeiten<br />

für die Problematik der „100 % Biofütterung“ <strong>von</strong> laktierenden Zuchtsauen entwickelt.<br />

Dazu wurden 2 Rationen im Exaktversuch über 2 Jahre getestet: e<strong>in</strong>e Ration wies e<strong>in</strong>en<br />

niedrigen Prote<strong>in</strong>gehalt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e unausgewogene Am<strong>in</strong>osäurenzusammensetzung auf,<br />

wie sie <strong>in</strong> der Praxis häufig bei Selbstmischern vorkommt. Die zweite Ration wurde<br />

diesbezüglich weitgehend optimiert. Diese Ration soll die Situation bei Verwendung <strong>von</strong><br />

kommerziell hergestelltem Alle<strong>in</strong>futter- oder Ergänzungsfutter bzw. allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

optimiertes Fütterungsmanagement repräsentieren. Etwa zur Mitte des Exaktversuchs<br />

wurden die gewonnenen Erkenntnisse auf 4 Praxisbetrieben umgesetzt. Aus den nach<br />

diesen Untersuchungen vorliegenden Daten lassen sich für Beratung <strong>und</strong> Praxis folgende<br />

Erkenntnisse ableiten: Sauen können M<strong>in</strong>derversorgungen durch Rationen, die unter den<br />

empfohlenen Gehalten für die Energie- <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere die Am<strong>in</strong>osäurenausstattung<br />

liegen, weitgehend kompensieren. Dies setzt allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e hohe Futteraufnahme<br />

voraus. E<strong>in</strong>e negative Bee<strong>in</strong>flussung der Fruchtbarkeit der Sauen <strong>und</strong> der Ferkelverluste<br />

<strong>in</strong> der Säugezeit durch e<strong>in</strong>e Unterversorgung mit essentiellen Am<strong>in</strong>osäuren während der<br />

Laktation ist unter Verhältnissen, wie sie <strong>in</strong> den vorliegenden Versuchen bestanden, nicht<br />

zu erwarten. Die tendenzielle Verschlechterung der Fruchtbarkeit <strong>in</strong> der unbalancierten<br />

Gruppe des Exaktversuchs lässt aber doch vermuten, dass hier die Untergrenze für e<strong>in</strong>e<br />

gerade noch akzeptable Versorgungssituation erreicht wurde. Für Beratung <strong>und</strong> Praxis<br />

lässt sich daraus die Empfehlung ableiten, dass Betriebe, die ihre laktierenden Sauen <strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>kunft (nach Auslaufen der Übergangsfrist laut EG-Verordnung Ende 2011) bewusst<br />

mit diesen knapp formulierten Rationen füttern wollen, unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> professionelles<br />

Fütterungsmanagement sicherstellen müssen. Dazu gehören <strong>in</strong>sbesondere regelmäßige<br />

Futtermittelanalysen, da die Schwankungen des Nährstoffgehalts <strong>in</strong> den Futtermitteln<br />

groß se<strong>in</strong> können, wie auch <strong>in</strong> der vorliegenden Untersuchung dokumentiert wurde. Die<br />

bei niedriger bzw. unbalancierter Am<strong>in</strong>osäurenversorgung der Sauen nicht<br />

auszuschließende verm<strong>in</strong>derte Lebendmasse-Entwicklung der Ferkel ist aus der Sicht der<br />

Praxis <strong>von</strong> großer Bedeutung. Dies ist deshalb besonders relevant, da die Formulierung<br />

geeigneter Saugferkel-Beifutter <strong>und</strong> Ferkelaufzuchtfutter unter den Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>er<br />

100 % Bio-Fütterung <strong>von</strong> den Betriebsleitern als besondere Herausforderung angesehen<br />

wird.<br />

Für die F<strong>in</strong>anzierung des Projektes danken wir dem B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Land- <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft (BMLFUW), der Firma H. Wilhelm<br />

Schaumann GmbH & Co KG, der Firma Garant-Tiernahrung GmbH, sowie Bio Austria.<br />

Ebenso möchten wir uns bei den teilnehmenden Betrieben für ihr Entgegenkommen <strong>und</strong><br />

Hilfestellung herzlich bedanken.

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