Nummer 3/2006 - Waldegg-Aktuell - SPÖ

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Nr. 3 / 2006 www.Waldegg-Aktuell.at Seite 8 Bildungsministerium seit 10 Jahren unter ÖVP-Ministerin Schulpolitik - Bildungsmisere Der letzte Unterrichtsminister aus den Reihen der SPÖ war Rudolf Scholten. Seit Mai 1995 ist Elisabeth Gehrer Ministerin. Seit Bestehen der schwarz-blauorangen Regierung fanden starke Kürzungen im Bereich der Pflichtschulen statt. Fakten: Kürzung von Lehrerdienstposten durch Finanzausgleich seit dem Jahr 2000 Kopplung der Dienstposten an die Schülerzahl. An einem Beispiel kann das Problem dieser Kopplung dargestellt werden: 60 Schüler ergeben zwei Klassen mit einem bestimmten Lehrerbedarf. Bei 31 Schülern (Rückgang um 48 %) werden noch immer zwei Klassen mit fast dem gleichen Bedarf geführt. Die zur Verfügung gestellten Dienstposten sind aber um 48% (praktisch die Hälfte) geringer! Folge: * Rücknahme von Zusatzangeboten (Freigegenstände, Trinkwasserproblem Ein Problem mit der Wasserversorgung gab es am 8.8. ab dem Haus Wopfing 146 bis zum Mühltal. Aus den Leitungen kam plötzlich ein weißlich verfärbtes Wasser. Die betroffenen Hausbesitzer wurden von der Gemeinde verständigt, dass das Wasser als Trinkwasser nicht geeignet ist. Sie wurden dann für einige Tage von den Gemeindemitarbeitern mit Mineralwasser versorgt. Die sofort von unserem Wassermeister entnommenen Proben ergaben eine Verunreinigung mit 163 µg/l „Anionische Tenside“. Die Leitungen wurden gründlich gereinigt und durchgespült. Die von der Untersuchungsanstalt am 10.8. durchgeführten Kontrolluntersuchungen ergaben dann wieder vollkommen einwandfreies Trinkwasser. Zur Klärung der Ursache hat die Marktgemeinde Waldegg einen Zivilingenieur beauftragt. unverbindliche Übungen) * Zusammenlegung von Klassen * Arbeitssuchende Pflichtschullehrer Im NÖ-Pflichtschulgesetz waren früher verbindliche Teilungen in einigen Unterrichtsgegenständen vorgeschrieben. Mit Mehrheit hat die ÖVP diese Bestimmungen so geändert, dass diese Teilungen nicht mehr zwingend vorgeschrieben sind. Als Begründung wurde angeführt, die Schulen könnten nun selbst entscheiden. In Wahrheit wird damit die Möglichkeit eröffnet, mit weniger Lehrerstunden auszukommen. Die Qualität und die Sicherheit (z.B. beim Schwimmen) leiden darunter. Der Mangel an Lehrern wird von der ÖVP gerne als Folge des Schülerrückganges erklärt. Das ist nicht richtig. Für die Führung einer Volksschulklasse sind etwa 1,5 Dienstposten nötig. Nicht eingerechnet ist der zusätzliche Bedarf durch Integration! Piestingtallauf Am 22. Oktober 2006 findet der Piestingtallauf statt. Die Strecke führt wieder von Gutenstein bis Waldegg. Zur Austragung kommen: Halbmarathon 10 km - Lauf 5 km - Lauf 1 km - Schülerlauf 400 m - Kinderlauf Die Startorte sind (je nach Laufdistanz) Gutenstein, Neusiedl, Reichental und Waldegg. Ziel ist der Parkplatz bei der Berufsschule in Waldegg. Details unter www.piestingtallauf.at
Nr. 3 / 2006 www.Waldegg-Aktuell.at Seite 9 Waldegger Chronik Eine Serie von OSR Josef Mliner 101. Folge Burgruine Starhemberg Ein Kapitelsaal aus dem Morgenland Unter diesem Titel erscheint in ARX 2/2004, der Zeitschrift über „Burgen und Schlösser in Bayern, Österreich und Südtirol“, ein Beitrag von Alexandra Farnleitner-Ötsch, der im Besonderen auf zwei Räume Südansicht der Burg Starhemberg, nach „Berichte und Mitteilungen des Alterthumsvereines zu Wien“, Ende 19. Jahrhundert in der Burg Starhemberg aufmerksam macht, die durch ihre Ausgestaltung von großem kunstgeschichtlichem Interesse sind. Sie sind als „Schatzgewölbe“ in die Literatur über die Burg Starhemberg eingegangen und dafür gibt es folgenden Grund: Für den Babenbergerherzog Friedrich II. war die Burg Starhemberg oft Zufluchtsort. Er musste sich vor dem Unwillen seines Kaisers, Friedrich II., aber auch vor dem Zorn und den Angriffen des Adels und der Wiener auf die Burg flüchten. Ladislaus Sunthayn, ein Zeitgenosse Schatzgewölbe � Überarbeiteter Lageplan der Burgruine Starhemberg von F.Halmer 1953 Maximilians, versah ihn wegen seiner häufigen „Händel“ mit dem Beiwort der Streitbare, das zu einem Namensbestandteil wurde. Aber auf Grund seiner unleugbaren militärischen Fähigkeiten und seiner Zähigkeit konnte er sich all seiner Gegner erwehren. 5) Das Schatzgewölbe im Nordtrakt der Hauptburg (siehe Plan) barg zur Zeit Friedrichs II. das herzogliche Familienarchiv mit den Privilegien und dem Hausschatz der Babenberger. Dieser Raum weist einen unregelmäßigen Grundriss auf und wird von starken rundbogigen Rippen eines eingeschlagenen oder eingestürzten Gewölbes überspannt. Östlich davon liegt ein Raum mit einem achteckigen Pfeiler in der Mitte. Beide Räume dürften aus dem 13. Jh. stammen, wie der Burgenforscher Halmer auf Grund von kunsthistorischen Untersuchungen feststellt. Diesen zwei Räumen widmet Farnleitner-Ötsch eine eingehende Untersuchung. Durch die Auseinandersetzung mit Einflüssen der islamischen Kunst und Architektur im Befestigungswesen des 12. und 13. Jahrhunderts, konnte sie dabei die Vermutung bekräftigen, dass es sich bei jenen zwei Räumen um einen Kapitelsaal eines Ritterordens aus dem Morgenland handelt. 1) (Ein Kapitelsaal war der Ort der Zusammenkunft der Mitglieder eines Klosters oder Ordens.) Aus einem Briefwechsel zwischen Papst Innozenz IV. und dem Bischof von Passau erfahren auch wir, dass der Deutsche Ritterorden die Privilegien des Hauses Babenberg auf der Feste Starhemberg hütete. 1) Burg Starhemberg, Schnitt Schatzgewölbe und Raum mit Achteckpfeiler Nach der Rückeroberung Jerusalems während der Kreuzzüge (1099) ging es darum, das Erreichte in einer des echten Rittertums würdigen Art zu bewahren und den ritterlichen Tatendrang mit dem frommen Sinn des Pilgertums zu einer festen Einheit zu verbinden. Solche Überlegungen führten zur Gründung der Ritterorden. So entstanden damals fast gleichzeitig die Ritterorden der Johanniter und der Templer. Ungefähr ein Jahrhundert später, während des dritten großen Kreuzzuges im Fortsetzung auf Seite 10
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