ETF-Magazin: "Gefährliche Nähe" (Q2-2010) - Börse Frankfurt

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London, Riesenrad: schlaue Initiative aus der City 8 EEine ETF-Plattform der dritten Generation nennt die Londoner ETF Securities ihr Wachsende Familie ETF-Markt London calling neues Produktangebot. Über ihre ETF Exchange (ETFX) wollen die Briten mit Hil- fe mehrerer externer Partner besonders sichere ETFs anbieten und die Liquidität verbessern. Bei den von ETF Securities über ETFX offerierten Indexfonds stellen jeweils mindestens zwei Banken die zur Indexnachbildung verwendeten Swaps zur Verfügung. Dadurch soll sichergestellt werden, das der ETF-Handel auch dann weitergeführt werden kann, falls ein Swap-Partner ausfallen sollte. „Im Notfall können wir einen Swap-Partner innerhalb kurzer Zeit ersetzen“, erläutert Mark Weeks, CEO von ETFX. Zudem werden für den Swap-Anteil entsprechende Sicher- heiten auf Treuhänderkonten hinterlegt. Als Partner der Plattform konnte Weeks bislang fünf Banken gewinnen: Citi, Bank of America/Merrill Lynch, Rabobank und Barclays Capital. Weitere Partner sollen folgen. Die beteiligten Banken fungieren nicht nur als Swap-Partner und Market- Maker, sondern wollen die ETFs auch an ihre Kunden verkaufen. Damit sollen un- ter anderem engere Preisspannen erreicht werden. Zudem bringen sich die Platt- form-Partner mit Ideen für neue Fonds ein. „Wir wollen allerdings nur wirklich innovative oder optimierte Produkte. Defi nitiv werden wir nicht den x-ten ETF auf den Euro-Stoxx-50-Index aufl egen“, versichert Weeks. Bisher umfasst ETFX 21 Aktien-ETFs. Diese sind an fünf verschiedenen Börsen notiert (Frankfurt, London, Paris, Mailand, Dublin) und werden in Euro, Pfund und Dollar gehandelt. Unter den ETFs fi nden sich neben doppelt gehebelten Long- und Short-ETFs zahlreiche ETFs auf Rohstoffaktien wie etwa der ETFX Russell Global Coal Mining, der in den ver- gangenen zwölf Monaten um mehr als 100 Prozent im Kurs zulegte. Die US-Fondsgesellschaft Invesco erweitert ihre Palette von ETFs mit quantitativer, fundamentaler Strategie. Neben ihre bereits seit Längerem angebotenen RAFI-ETFs für europäische und amerikanische Aktien stellt Invesco nun einen nach dem RAFI-Prinzip arbeitenden ETF auf Schwellenländeraktien sowie einen nach dem gleichen Prinzip konstruierten ETF auf die Region Asien/Pazifi k ohne Japan. Der Powershares FTSE RAFI Emerging Markets Fund (ISIN IE00B23D9570) umfasst hochkapitali sierte Aktien aus mehr als zehn Schwellenländern. Aktuell kommen rund 60 Prozent der Titel aus Südkorea, China und Brasilien. Die Auswahl und Gewichtung der enthaltenen Aktien bestimmt sich nicht anhand ihrer Marktkapitalisierung, sondern anhand der vier fundamentalen Kennzeichen Cashfl ow, Buchwert, Umsatz und Dividenden. Einmal pro Jahr wird die Gewichtung neu festgesetzt. In den vergangenen zwölf Monaten brachte dieses Prinzip dem ETF eine bessere Kursentwicklung als dem MSCI- Emerging-Markets-Index. Fotos: Dreamstime, Fotolia

Gefragte Anleihen Langsam wächst das bisher eher bescheidene Angebot an ETFs auf Unternehmensanleihen. Neben die von iShares und Lyxor in Deutschland angebotenen fünf ETFs treten jetzt neue Fonds von ETFlab und db x-trackers. Der ETFlab iBoxx Euro Liquid Corporates Diversifi ed enthält Euro-Anleihen von 75 Unternehmen aus den Ländern der Euro-Zone sowie aus Großbritannien, Norwegen, Dänemark, Schweden und der Schweiz. Um eine möglichst breite Diversifi kation zu gewährleisten, sind von einem Emittenten maximal zwei Anleihen zugelassen. Zudem wird kein Emittent mit mehr als 7,5 Prozent gewichtet. Die Ratings der enthaltenen Anleihen bewegen sich ausschließlich im Bereich Investment-Qualität. Für Emittenten aus dem Finanzsektor sollen sogar erhöhte Anforderungen gelten: Sie müssen mindestens ein Rating von A– aufweisen, während andere Emittenten auch mit einer Beurteilung von BBB– berücksichtigt werden können. Aktuell haben fast 90 Prozent der enthaltenen Papiere ein Rating von A oder besser. Der ETF bildet den iBoxx-Index voll replizierend nach, die Original-Wertpapiere sind also tatsächlich im Sondervermögen enthalten. Der neue db x-trackers iBoxx EUR Liquid Corporate 100 Total Return Index ETF baut dagegen auf die synthetische Replikation der Indexrendite. Damit sollen nach Aussage der Emittentin Performance-, Tracking- und Liquiditätsunsicherheiten eliminiert werden, die bei der replizierenden Methode auftreten. Der ETF soll die Wertentwicklung von bis zu 100 auf Euro lautenden Unternehmensanleihen refl ektieren. Dabei spielt keine Rolle, in welchem Land die Anleihen-Emittenten ihren Geschäftssitz haben. Alle Anleihen müssen jedoch ein ausstehendes Volumen von mindestens 750 Millionen Euro aufweisen. Die Gewichtung der Anleihen bestimmt sich nach ihrem Volumen. Barmittel aus Kuponzahlungen und nicht ersetzten Anleihen werden sofort reinvestiert. Die jährlichen Kosten der beiden neuen ETFs liegen mit 0,2 Prozent auf dem Niveau der bereits existierenden Corporate-ETFs. Richtiger Riecher Der von db x-trackers im Januar 2009 aufgelegte erste Hedge- Fonds-ETF der Welt kam offensichtlich zur richtigen Zeit. Trotz seiner eher bescheidenen Wertsteigerung von rund zehn Prozent seit Aufl age erreichte das Fondsvermögen inzwischen die beeindruckende Höhe von einer Milliarde Euro. Der Kurs des db x-trackers db HedgeFund IndexETF richtet sich nach der Entwicklung mehrerer Hedge-Fonds einer Hedge-Fund-Plattform der Deutschen Bank. Nach Angaben von db x-trackers ist der so errechnete db- Hedge-Fund-Index entsprechend den investierten Assets im breiten Hedge-Fonds-Markt gewichtet. Der ETF ist damit zwar der erste Indexfonds, der Zugang zur Wertentwicklung echter Hedge- Fonds bietet, für ETF-Käufer bleibt die Strategie der enthaltenen Hedge-Fonds allerdings dennoch weitgehend im Dunklen. Dafür kann der ETF täglich ge- und verkauft werden, was bei direkten Hedge-Fonds-Investments nicht möglich ist. Goldene ETCs APRIL 2010 Mehr als eine Milliarde Euro haben Anleger inzwischen in Xetra-Gold investiert. Zugleich ist das börsengehandelte Zertifi kat der umsatzstärkste ETC in Deutschland. Der zur Deckung der Schuldverschreibung nötige Goldbestand in den Tresoren der Emitttentin Deutsche Börse Commodities beträgt inzwischen fast 40 Tonnen. Hauptgrund für die starke Nachfrage: Anleger haben mit Xetra- Gold eine der günstigsten Möglichkeiten, Gold zu erwerben. Mehr als 200 Anleger haben sich ihre Anteile bereits als echtes Gold liefern lassen. Unterdessen wächst das Angebot an ETCs weiter, die ihr Vermögen mit physischem Gold absichern. So offeriert ETF Securities mit seinem neuen ETFS Physical Swiss Gold einen ETC, bei dem das Edelmetall in Schweizer Tresoren verwahrt wird. Verwendet werden dabei nur Goldbarren, die dem international anerkannten Good-Delivery-Standard der Londoner Goldhändlervereinigung LBMA entsprechen. Goldbarren: Volumen der Gold-ETCs wächst stetig 9

London, Riesenrad:<br />

schlaue Initiative aus der City<br />

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EEine <strong>ETF</strong>-Plattform der dritten Generation nennt die Londoner <strong>ETF</strong> Securities ihr<br />

Wachsende Familie<br />

<strong>ETF</strong>-Markt<br />

London calling<br />

neues Produktangebot. Über ihre <strong>ETF</strong> Exchange (<strong>ETF</strong>X) wollen die Briten mit Hil-<br />

fe mehrerer externer Partner besonders sichere <strong>ETF</strong>s anbieten und die Liquidität<br />

verbessern. Bei den von <strong>ETF</strong> Securities über <strong>ETF</strong>X offerierten Indexfonds stellen<br />

jeweils mindestens zwei Banken die zur Indexnachbildung verwendeten Swaps<br />

zur Verfügung. Dadurch soll sichergestellt werden, das der <strong>ETF</strong>-Handel auch dann<br />

weitergeführt werden kann, falls ein Swap-Partner ausfallen sollte. „Im Notfall<br />

können wir einen Swap-Partner innerhalb kurzer Zeit ersetzen“, erläutert Mark<br />

Weeks, CEO von <strong>ETF</strong>X. Zudem werden für den Swap-Anteil entsprechende Sicher-<br />

heiten auf Treuhänderkonten hinterlegt.<br />

Als Partner der Plattform konnte Weeks bislang fünf Banken gewinnen: Citi, Bank<br />

of America/Merrill Lynch, Rabobank und Barclays Capital. Weitere Partner sollen<br />

folgen. Die beteiligten Banken fungieren nicht nur als Swap-Partner und Market-<br />

Maker, sondern wollen die <strong>ETF</strong>s auch an ihre Kunden verkaufen. Damit sollen un-<br />

ter anderem engere Preisspannen erreicht werden. Zudem bringen sich die Platt-<br />

form-Partner mit Ideen für neue Fonds ein. „Wir wollen allerdings nur wirklich<br />

innovative oder optimierte Produkte. Defi nitiv werden wir nicht den x-ten <strong>ETF</strong> auf<br />

den Euro-Stoxx-50-Index aufl egen“, versichert Weeks. Bisher umfasst <strong>ETF</strong>X 21<br />

Aktien-<strong>ETF</strong>s. Diese sind an fünf verschiedenen <strong>Börse</strong>n notiert (<strong>Frankfurt</strong>, London,<br />

Paris, Mailand, Dublin) und werden in Euro, Pfund und Dollar gehandelt. Unter den<br />

<strong>ETF</strong>s fi nden sich neben doppelt gehebelten Long- und Short-<strong>ETF</strong>s zahlreiche <strong>ETF</strong>s<br />

auf Rohstoffaktien wie etwa der <strong>ETF</strong>X Russell Global Coal Mining, der in den ver-<br />

gangenen zwölf Monaten um mehr als 100 Prozent im Kurs zulegte.<br />

Die US-Fondsgesellschaft Invesco erweitert ihre Palette von <strong>ETF</strong>s mit quantitativer, fundamentaler<br />

Strategie. Neben ihre bereits seit Längerem angebotenen RAFI-<strong>ETF</strong>s für europäische und amerikanische<br />

Aktien stellt Invesco nun einen nach dem RAFI-Prinzip arbeitenden <strong>ETF</strong> auf Schwellenländeraktien<br />

sowie einen nach dem gleichen Prinzip konstruierten <strong>ETF</strong> auf die Region Asien/Pazifi k ohne Japan.<br />

Der Powershares FTSE RAFI Emerging Markets Fund (ISIN IE00B23D9570) umfasst hochkapitali sierte<br />

Aktien aus mehr als zehn Schwellenländern. Aktuell kommen rund 60 Prozent der Titel aus Südkorea,<br />

China und Brasilien. Die Auswahl und Gewichtung der enthaltenen Aktien bestimmt sich nicht anhand<br />

ihrer Marktkapitalisierung, sondern anhand der vier fundamentalen Kennzeichen Cashfl ow, Buchwert,<br />

Umsatz und Dividenden. Einmal pro Jahr wird die Gewichtung neu festgesetzt. In den vergangenen<br />

zwölf Monaten brachte dieses Prinzip dem <strong>ETF</strong> eine bessere Kursentwicklung als dem MSCI-<br />

Emerging-Markets-Index.<br />

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