ETF-Magazin: "Gefährliche Nähe" (Q2-2010) - Börse Frankfurt
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Begehrtes deutsches Geld<br />
Credit Suisse bleibt im <strong>ETF</strong>-Geschäft weiter auf Wachstumskurs. Mit<br />
13 neuen Aktienfonds schicken die Schweizer nun in Deutschland insgesamt<br />
30 <strong>ETF</strong>s ins Rennen. Unter den neuen fi nden sich sieben auf<br />
MSCI-Regionenindizes basierende-<strong>ETF</strong>s für Europa, Euro-Zone, Großbritannien,<br />
USA, Kanada, Japan und Pazifi k ohne Japan. Mit diesen<br />
Bausteinen können Anleger nach Aussage der Emittentin den MSCI-<br />
Weltindex vollständig nachbilden. Zusätzlich offerieren die Schweizer<br />
sechs neue <strong>ETF</strong>s auf andere bekannte Aktienindizes: Dow-Jones-Euro-Stoxx-50,<br />
Dow-Jones-Industrial-Average, Nasdaq-100, FTSE-100,<br />
Nikkei-225 sowie den italienischen FTSE MIB. Weitere <strong>ETF</strong>s sollen folgen.<br />
Geplant sind nach Aussage von Henning Busch, Leiter des Asset<br />
Managements der Credit Suisse Deutschland, unter anderem Fonds<br />
im Gold- und Rohstoffbereich sowie bei Immobilien und alternativen<br />
Investments. Dass es die Schweizer mit der Expansion ernst meinen,<br />
zeigt auch die kürzlich erfolgte Verpfl ichtung von Daniel Draper als<br />
neuen <strong>ETF</strong>-Chef. Draper ist in der Branche kein Unbekannter. Bisher<br />
war er Global Head of <strong>ETF</strong>s beim europäischen Branchenzweiten<br />
Lyxor und davor beim Marktführer iShares für das Geschäft in Großbritannien<br />
und Irland zuständig. Um ganz klar zu machen, dass ihre<br />
<strong>ETF</strong>s aus der Credit-Suisse-Gruppe kommen, wollen die Schweizer<br />
nach Informationen aus Marktkreisen demnächst auch ihren bisherigen<br />
<strong>ETF</strong>-Markennamen Xmitch durch eine aussagekräftigere Bezeichnung<br />
ersetzen.<br />
Deutlich langsamer voran kommt dagegen die Kampagne der britischen<br />
Großbank HSBC. Ganze drei <strong>ETF</strong>s auf europäische Standardindizes<br />
offerieren die Briten bislang in Europa. An der Deutschen<br />
<strong>Börse</strong> ist noch keiner dieser Fonds gelistet. HSBC-<strong>ETF</strong>-Produktmanager<br />
Farley Thomas bleibt dennoch gelassen: „Wir können auf<br />
enge Kundenbeziehungen und einen starken Markennamen bauen“,<br />
erläutert Thomas. Bis Jahresende werde es von HSBC rund 30<br />
<strong>ETF</strong>s geben. Noch in diesem Halbjahr sollen die ersten Fonds an<br />
der Deutschen <strong>Börse</strong> gelistet werden.<br />
Skeptische Kunden<br />
<strong>ETF</strong>-Anbieter überschätzen möglicherweise das künftige Wachstum<br />
des Segments. Vor allem für neue Gesellschaften könnte<br />
der Markt nur noch bedingt Platz bieten. Diese Schlussfolgerung<br />
legt zumindest eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens<br />
Kommaalpha nahe. Befragt wurden 160 Marktteilnehmer aus den<br />
Bereichen institutionelles Asset Management und Fondsvertrieb.<br />
Beachtliche 91 Prozent der Befragten sehen nur geringen oder<br />
keinen zusätzlichen Bedarf für weitere Emittenten. 78 Prozent<br />
der Umfrageteilnehmer haben darüber hinaus auch nur geringen<br />
oder gar keinen zusätzlichen Bedarf an neuen Fonds. Andererseits<br />
rechnet die Mehrheit der Befragten vorerst mit weiterem<br />
Marktwachstum, vor allem auf Grund der Nachfrage institutioneller<br />
Anleger. 74 Prozent befürchten jedoch, dass sie bei der Vielzahl<br />
der angebotenen <strong>ETF</strong>s die Übersicht verlieren.<br />
Foto: Photocase/L. Münges<br />
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Sonstige<br />
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Zurich<br />
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Credit Suisse<br />
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Anzahl der <strong>ETF</strong>s (linke Skala)<br />
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APRIL <strong>2010</strong><br />
Atempause nach Silvester<br />
Während die Zahl der in Europa verfügbaren<br />
<strong>ETF</strong>s scheinbar unaufhaltsam<br />
wächst, ging das Fondsvolumen im Januar<br />
um knapp vier Prozent zurück. Hauptursache<br />
waren nicht rückläufi ge Zufl üsse,<br />
sondern der rund zehnprozentige Kurseinbruch<br />
am Aktienmarkt im Januar.<br />
Quelle: Blackrock<br />
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Anhaltende Konzentration<br />
Trotz zahlreicher neuer Anbieter bleibt der<br />
<strong>ETF</strong>-Markt fest in der Hand weniger Großer.<br />
Unter den inzwischen 34 <strong>ETF</strong>-Gesellschaften<br />
kommen allein die drei Top-Spieler<br />
iShares, Lyxor und db x-trackers auf 74,4<br />
Prozent Marktanteil.<br />
Quelle: Casam<br />
iShares<br />
Lyxor Asset Management<br />
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