ETF-Magazin: "Gefährliche Nähe" (Q2-2010) - Börse Frankfurt
ETF-Magazin: "Gefährliche Nähe" (Q2-2010) - Börse Frankfurt
ETF-Magazin: "Gefährliche Nähe" (Q2-2010) - Börse Frankfurt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>ETF</strong>-Markt<br />
MMit niedrigen Preisen und Produktinnovationen will die<br />
Bon Prix<br />
französische Fondsgesellschaft Amundi die Herzen der<br />
deutschen Anleger erobern. Als Mitgift werfen die Fran-<br />
zosen 38 jetzt neu an der Deutschen <strong>Börse</strong> gelistete<br />
<strong>ETF</strong>s in die Waagschale. Im Jahresverlauf sollen wei-<br />
tere Aktien- und Rentenfonds folgen, die zum Groß-<br />
teil bereits an der Pariser Euronext notieren. Dort<br />
hat Amundi knapp 80 <strong>ETF</strong>s angemeldet, eine Grö-<br />
ßenordnung, die das Unternehmen bis Jahresende<br />
auch in Deutschland erreicht haben will.<br />
Amundi ist eine Tochtergesellschaft der Großbanken<br />
Crédit Agricole und Société Générale, die bislang vor<br />
allem aktive Fonds anbietet. Mit einem verwalte-<br />
ten Vermögen von mehr als 650 Milliarden Euro ist<br />
Amundi nach eigenen Angaben der drittgrößte Ver-<br />
mögensverwalter Europas. In Amundi-<strong>ETF</strong>s sind<br />
bislang lediglich rund 3,5 Milliarden Euro investiert.<br />
Doch es könnten mehr werden. Immerhin bewegt<br />
sich die Gesellschaft bei den Gebühren im unteren<br />
Bereich des Marktes. So tragen etwa die <strong>ETF</strong>s auf<br />
den MSCI-Europe-Index oder den MSCI-USA-In-<br />
dex nur eine jährliche Verwaltungsgebühr von<br />
0,28 Prozent der Anlagesumme. Auch der Amun-<br />
di- <strong>ETF</strong> Euro Corporates liegt mit 0,16 Prozent<br />
Kosten pro Jahr vier Basispunkte unter bislang<br />
verfügbaren <strong>ETF</strong>s mit Unternehmensan-<br />
leihen. „Niedrige Gebühren sind ein wich-<br />
tiges Kaufargument“, sagt Amundi-<strong>ETF</strong>-<br />
Chefi n Valérie Baudson. Nach ihrer Vorstellung sollen<br />
die Verwaltungskosten der Amundi-<strong>ETF</strong>s rund 20 Pro-<br />
zent unter dem Marktschnitt liegen. Zudem verspricht<br />
sie sehr enge Spannen zwischen An- und Verkaufs-<br />
kursen. Als Market-Maker agieren bei den Amundi-<br />
Fonds die Händler von CA Cheuvreux, ebenfalls eine<br />
Tochter der Crédit Agricole.<br />
Unter den jetzt an die Deutsche <strong>Börse</strong> gebrachten<br />
Fonds fi nden sich einige interessante Neuheiten. So<br />
offeriert Amundi etwa als Erste einen <strong>ETF</strong> auf den<br />
MSCI-Germany-Index sowie einen <strong>ETF</strong> auf den MSCI-<br />
World-ex-EMU-Index. In diesem Fonds sind keine<br />
Aktien aus den Euro-Ländern enthalten. Außerdem<br />
haben die Franzosen einige bislang nicht existie-<br />
rende <strong>ETF</strong>s mit einem doppelten Hebel im Angebot,<br />
etwa auf den MSCI Europe und den MSCI USA. Die<br />
von Amundi schon an der Euronext gelisteten Fonds<br />
deuten auf weitere Innovationen am deutschen<br />
Markt hin. So gibt es in Paris etwa Short-<strong>ETF</strong>s, mit<br />
denen Anleger an fallenden Kursen von Staatsan-<br />
leihen verdienen. Manko der Amundi-<strong>ETF</strong>s: Zur<br />
Indexreplizierung stützt sich die Fondsgesell-<br />
schaft auf Swaps, die eine der beiden Mutter-<br />
banken bereitstellt. Sicherungsleinen – etwa<br />
Treuhänderkonten – werden nicht gelegt.<br />
Eiffelturm: preiswerte<br />
<strong>ETF</strong>s aus Frankreich