ETF-Magazin: "Gefährliche Nähe" (Q2-2010) - Börse Frankfurt

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34 Umleitung: Manche Kapitalmarktsituationen erfordern neue Wege Anlagestrategie ANGEPASSTE PORTFOLIOS Foto: Photocase
Vermögens- verwalter StiftungenVermögens- KommunenStiftungen A-Depotverwalter Manager Mit fl exibler Strategie zu höherer Rendite – neue Kennzahl In der Finanzkrise waren gängige Kapitalmarktmodelle und Werkzeuge keine echte Hilfe. Die durch mathematische Hilfsmittel geschaffenen Entscheidungsmodelle für die Asset-Allocation schienen in der Krise zu versagen. Jetzt liegt die Schlussfolgerung nahe: Es ist vorbei mit Markowitz et al. Doch ist das wirklich die ganze Wahrheit? Blickt man nämlich auf den Optionsmarkt, der fast hundertprozentig auf mathematischen Modellen beruht, kommt man zu einem anderen Ergebnis. Am Optionsmarkt bereiteten die mathematischen Modelle auch in der Krise keine Schwierigkeiten. Indizes für die implizite Volatilität wie VDax oder Vix bleiben deshalb weiterhin nützliche Werkzeuge – nicht nur im Optionsmarkt, sondern auch am Aktienmarkt. Insofern ist eine weitere Schlussfolgerung berechtigt: Mathematische Modelle liefern in Optionsmärkten einen Mehrwert. Kurios ist dabei, dass am Optionsmarkt genau diejenigen Modelle erfolgreich genutzt werden (zur Berechnung von Optionsprämien), die von vielen anderen Investoren inzwischen verworfen werden. Doch es ist nur ein scheinbarer Widerspruch. Er löst sich auf, wenn Investoren ihr Verhalten ändern. Werden nämlich die notwendigen numerischen Parameter mit höherer Frequenz geschätzt, liefern die Modelle weiter aktzeptable Ergebnisse. Die Parameter haben ihre eigene Volatilität, die mit der Volatilität der Märkte steigt und fällt. Korrekte mathematische Modelle können nicht funktionieren, wenn diese zeitliche Abhängigkeit der Parameter-Schätzungen nicht berücksichtigt wird. Es reicht nicht, sie nur einmal im Quartal zu überprüfen. Adaptives Verhalten kann durchaus effi zient sein. Wie eine derartige Vorgehensweise in der Anlagepraxis aussehen kann, wird im Folgenden dargestellt. APRIL 2010 Rendite und Risiko. Ziel einer guten Vermögensverwaltung ist „angemessener Renditezuwachs bei Kapitalerhalt und Risikominimierung“. Die wichtigste Stellschraube auf dem Weg zu diesem Ziel ist eine gute Diversifi zierung. Sie herzustellen ist jedoch heute schwieriger denn je. Regionale Diversifi kation allein reicht sicher nicht mehr. Die „Kontinente“ der globalen Finanzwelt sehen wegen der hohen Liquidität anders aus als ihre geografi schen Zwillinge. Der Zusammenhang zwischen klassischen, fundamentalwirtschaftlichen Überlegungen und dem Verhalten der Finanzmärkte ist heute weniger logisch als in der Vergangenheit. Diversifi zierung im Aktien- oder Anleihenbereich erreichen Portfolio-Manager entweder über eine Bottom-up-Selektion von Einzelwerten oder über eine Top- down-Kombination von Aktien- oder Rentenindizes mittels ETFs. Kosteneffi zienter und transparenter ist die letztere Methode. Dabei werden hochdiversifi zierte ETFs mit Euro-Land-Staatsanleihen mit Geldmarkt- oder Aktien-ETFs dynamisch kombiniert. Die Tabelle auf der folgenden Seite zeigt geeignete ETFs. Zwei Strategien. Im Folgenden werden zwei der bekanntesten Allokationsstrategien diskutiert: „Kaufen und Halten“ und „Dynamische Umschichtung“. „Kaufen und Halten“ ist die operativ einfachste Anlagestrategie. Falls die Renditeerwartungen nicht zu hoch sind, können Investoren mit dieser Strategie ihrem Ziel „angemessener Renditezuwachs bei Kapitalerhalt und Risikominimierung“ schon recht nahe kommen. Das zeigt eine Betrachtung des Zeitraums von Ende Januar 1999 bis Ende September 2009. Angenommen wurden dabei ausschließlich Investitionen in Renten- oder ››› 35
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