ETF-Magazin: "Gefährliche Nähe" (Q2-2010) - Börse Frankfurt

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

26 Untersuchung: Das System der besten Europa-Aktienfonds ist relativ unspektakulär SIMPLES PRINZIP Foto: Fotolia
Vermögens- verwalter Stiftungen Kommunen A-Depot- Manager Forscher lüften das Erfolgsgeheimnis der besten Aktienfonds – und zeigen, wie leicht es mit ETFs zu kopieren ist Die vergangenen zehn Jahre waren nicht leicht für Anleger. Auf die Jahrhundert-Baisse zu Beginn des Jahrzehnts folgten fünf goldene Jahre – bevor die Aktienmärkte in einer rasanten Talfahrt einen Großteil der zuvor erzielten Gewinne wieder hergaben, nur um sich anschließend in null Komma nix wieder fantastisch zu erholen. In Summe kam dennoch ein Verlust heraus: Wer Anfang 2000 in europäische Aktien investierte, musste sich Ende 2009 über eine jährliche Durchschnittsrendite von minus 1,6 Prozent ärgern. Doch es ging auch anders. Das zeigt die Wertentwicklung der besten Europa-Aktienfonds. So erzielte etwa Bernd Maisch, der Manager des Fonds LBBW Dividendenstrategie Euroland, angesichts der schwierigen Börsentrends sehr akzeptable 4,1 Prozent jährliche Rendite. Wie erzielten Maisch und andere Fondsmanager diese beeindruckenden Ergebnisse? Waren es nur Zufallstreffer, oder steht ein gemeinsames Erfolgsrezept dahinter? Und: Lassen sich die Top-Renditen mit preiswerten ETFs reproduzieren? Am Münchner Institut für Vermögensaufbau (IVA) haben wir jetzt die Anlagestrategie dieser Top-Fonds analysiert. Die aus unserer quantitativen IVA-Studie abgeleiteten Antworten sind ermutigend. Untersucht wurden die Portfolios der erfolgreichsten aktiven Investmentfonds in den vergangenen zehn Jahren. Als Maßstab für den Anlageerfolg der Fonds verwendeten wir dabei das jeweils erzielte Alpha, also die Überrendite des Fonds gegenüber einer Benchmark, die nicht durch den Betakoeffi zienten eines einfachen linearen Modells erklärt wird. Wir wollten also herausfi nden, inwieweit die erzielte Überrendite auf die tatsächliche Managementleistung zurückzuführen ist, also auf Titelselektion und Timing. Zu Beginn unserer Untersuchung stand die Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen, dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) und Jensens Alpha (vgl. dazu den Kasten auf Seite 31). Unserer Auffassung nach geht aus der Herleitung der Alpha- Kennzahl im Sinn der Abweichung der realen Portfolio-Rendite von der durch das CAPM geschätzten Ren- APRIL 2010 dite unmittelbar hervor, dass positives Alpha nicht in unbegrenztem Umfang von den Marktteilnehmern erwirtschaftet werden kann, sondern dass die Summe der Abweichungen individueller Depots von der Kapitalmarktlinie vor der Einbeziehung von Kosten jeglicher Art genau null ergeben muss. Vor diesem Hintergrund hat eine Abweichung von der Allokation des effi zienten Marktportfolios keinen höheren Erwartungsnutzen, sondern lediglich einen Anstieg des unsystematischen Risikos zur Folge. Gnadenlose Theorie. Die Gültigkeit dieser Gesetzmäßigkeit kann auch anhand der folgenden Argumentationslinie von William F. Sharpe nachvollzogen werden: Es wird davon ausgegangen, dass sich die Anlegerschaft in einem beliebigen Kapitalmarkt in Gestalt eines repräsentativen marktkapitalisierten Index wie dem S&P-500 oder dem MSCI-Europe aus aktiven und passiven Anlegern zusammensetzt. Weiterhin kann angenommen werden, dass jeder passive Investor ein Portfolio hält, dessen Asset-Allocation mit der Allokation des Kapitalmarkts übereinstimmt. Das bedeutet, dass auch der verbleibende Anteil des Marktvolumens, der sich in den Händen der aktiven Anlegerschaft befi ndet, eine mit dem gesamten Kapitalmarkt identische Struktur besitzt. Folglich müssen auch die aktiven Anleger im Durchschnitt vor Kosten eine Rendite erzielen, die der Marktrendite entspricht, ferner muss die Überrendite eines Marktteilnehmers immer mit einem entsprechenden Verlust anderer Marktteilnehmer einhergehen. Aus diesem Grund ist es für aktive Fondsmanager schwierig, nach dem Abzug von Transaktions- und Managementkosten über einen längeren Zeitraum hinweg ein besseres Ergebnis als die Marktrendite zu erzielen. Im folgenden Abschnitt wird deshalb zunächst die Frage untersucht, welche Investmentstrategien aktiver Aktienfonds in den vergangenen zehn Jahren im Sinn des erzielten Alpha erfolgreich waren. Die Auswahl der 30 besten europäischen Aktienfonds erfolgte anhand von fünf Kriterien: ››› 27
Seite 2 und 3: So aufregend war konservativ noch n
Seite 4 und 5: 4 Inhalt 14 Wo ist Geld noch sicher
Seite 6 und 7: ETF-Markt MMit niedrigen Preisen un
Seite 8 und 9: London, Riesenrad: schlaue Initiati
Seite 10 und 11: 10 Geburtstagstorte: Zehn Jahre ETF
Seite 12 und 13: ETF-Markt Stabiler Zuwachs Als die
Seite 14 und 15: 14 GLOBALE TRAGÖDIE Griechischer T
Seite 16 und 17: Anleihen Schulden ohne Grenzen Unte
Seite 18 und 19: Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deu
Seite 20 und 21: Wo jetzt Immobilien als Alternative
Seite 22 und 23: Immobilien Starker Nachwuchs In Bez
Seite 24 und 25: Comstage DJ STOXX 600 Real Estate T
Seite 28 und 29: 28 Ganz vorn: die untersuchten Euro
Seite 30 und 31: Research kapitalisierung und der Ge
Seite 32 und 33: Research Gelungene Kopie In jedem d
Seite 34 und 35: 34 Umleitung: Manche Kapitalmarktsi
Seite 36 und 37: Verwendete Indizes und passende ETF
Seite 38 und 39: Anlagestrategie Schlaues Risikomaß
Seite 40 und 41: Zinsen Risiko-Kontrolle ■ analysi
Seite 42 und 43: 42 Zertifi kate Geldscheine: mit ET
Seite 44 und 45: 44 Börsengehandelte Zertifi kate:
Seite 46 und 47: © 15. März 2010; Redaktion: www.b
Seite 48 und 49: Name ISIN Xetra- Benchmark Man. ETF
Seite 62 und 63: Name ISIN Xetra- Benchmark Man. Typ
Seite 64 und 65: Name ISIN Xetra- Benchmark Manage-
Seite 66 und 67: Name ISIN Xetra- Benchmark Manage-
Seite 68: * ETFs - schonen meine Nerven, pfle

ETF-Magazin: "Gefährliche Nähe" (Q2-2010) - Börse Frankfurt

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?